Einschränkung der Verkehrsverordnung

Ludwigshafen. 30. April. Die Rheinland kommission Yak ihr Verkehrsverbot für Kraftwagen in den besetzten Gebie­ten dahin eingeschränkt, daß Kraftwagen, die eine Verkehrs­erlaubnis der deutschen Behörde vor dem 15. Januar besessen haben, gegen Lösung eines neuen Scheins um 5000 Mark verkehren dürfen. Di« Geschichte läuft also wieder auf eine Geldabnahme hinaus.

Verstärkung des Desehungsheers

Pari». 30. April. Nach einem militärischen Bericht sollen die Vesetzungstruppen um zwei Divisionen vermehrt werden.

Das Hilfswerk der Deutschen Argentiniens

Die Deutschen Argentiniens haben sich in einmütigem Zusammenwirken aller Berussstände zu einem vorbildlichen Hilfswerk vereinigt. Der Erfolg ist unter Berücksichtigung der Zahl der in Argentinen lebenden Deutschen (etwa 20 bis 25 Tausend) über Erwarten glänzend zu nennen. Schon am 24. Januar konnten 150 000 Pesos dem Reichskanzler zur Verfügung gestellt werden. Bis zum 16. Februar wa­ren im ganzen 550 000 Pesos überwiesen, was zum je­weiligen Tageskurs umgerechnet, die stattliche Summe von etwa 6350 Millionen Mark ergibt. Die Sammlung geht inzwischen weiter und bald werden 650 000 Pesos erreicht sein.

Neue Nachrichten

London, 30. April.Manchester Guardian" meldet aus Berlin, der deutsche Botschafter in London sei beauftragt worden, über gewisse unklare Punkte der Oberhausred« Curzons Aufklärung zu erbitten, insbesondere über Sie An­spielung aus diepolitischen Autoritäten, die beauftragt wer­den sollen, di« Entschädigungssumme festzusetzen". Erst dann könne die deutsche Antwort ausgearbeitet werden. Die Poincare-Blätter in Paris hoffen, daß Curzon sich alsVer­bündeter" bewähren werde.

WMardenfpende der bayerischen Dauernschaft zar Mttch- verbiiligung

München, 30. April. Die schwäbisch-oberbayorische Bauernschaft hat bisher zur Müchoerbilligung 1432 Millio- pen Mark zur Verfügung gestellt. Das ist ein Fünftel de, Summe, di« die Reichsregierung für das ganz« Reich be­reit hält. Im übrigen bekommt aus der Reichszuweiümng kür Milchverbilligung selbstverständlich neben der froiwil- Mg« Leistung der Bauernschaft Bayern »och seinen Anteil

Di» Türkei widerftttbl der Auflösung des deutsche« Eigentum«

Paris, Z0. April. Ueber die Verhandlungen n Lausanne jenthält dieChicago Tribüne" einen wertvollen Bericht, bes­ten wichtigster Inhalt von den französischen Berichterstattern Pr Lausanne verschwiegen wird. Darnach erklärt« Jsmed «Pascha, daß die neu« Türkei den Verbündeten in keiner Weise ibeistehen wolle, um das deutsche Eigentum im türkische« Reich jaulzulösen oder um ihnen behilflich zu sein, daß sie durch den Peikauf des deutschen Eigentums zu Entschädigungszahkunge« tzylange». Die Verbündeten erklär«« sich zwar der«, vqp der iLürk« keinerlei Kriegsentschädigung zu verlange», HkM ft« hatte», gehofft, wenigstens den «mitten deutsche« Besitz, ftrs- befonder« die Bagdad-ahn «Midieren z» könnD, ml« die« her Friedensviütrqg vorgefchriob«, hatte. Ahe,

Den de« Eindruck bekommen, daß ds» Türkei wllMtze« des Versailler Vertrags oli» «nva betrachtet. Es sei infolgÄeffe» sehr öd dt»

bündeta» die vaadcchbcch« «« doa !

» Am T d,ch i knkmmum, nMch»

Politisches «»erlel

. Die Sozialdemokraten und Kommunisten in Berlin Lasten beschlossen, die Maifeier gemeinsam zu begehen und «« Aeftzug gemischt zu marschieren. Im Zug dürfen nur rote, keine schwarzrotgelben Fahnen getragen werden.

In dem angeblichen Anschlagsversuch gegen den soziali- Mschen Abgeordneten Auer wurde durch Zeugen festg-stellt, daß der Lockspitzel Kohlhofer, der den Nationalsozia- Wen Weber cmgezeigt hatte, den Weber wiederholt zu einem Anschlag hatte verleiten wollen. In einer Versammlung wurde mitgeteilt, daß von einem Lumpenhändler Kupfer dqm Weber mehrere Millionen Mark geboten worden seien wxm» er Hitler beseitige. Wenn aber Hitler ein Haar ge» chMmrt werde, so müßten 2000 Juden mit dem Leben da­für büßen.

Die bayerische Regierung hat die auf 1. Mai geplanten Massenumzüge verboten, nachdem bekannt worden war, daß i» den Umzug bewaffnete kommunistische Trupps eingestellt werden sollten. Den Gewerkschaften steht es frei, wie in sicheren Jahren vor ihren Parteilokalen gruppenweise unter Vermeidung des Bannkreises des Landtagsgeoäudes zur Theresienwiefe zu ziehen.

DerBerliner Lokalanzeiger" entnimmt einem Briefe des Generals von Mudra, daß er während seiner Haft wie «in Schwerverbrecher behandelt worden sei. Seine Zelle habe vor ekelhaftem Schmutz gestarrt. Wasser sei ihm nur in ganz «»zulänglicher Weise erreichbar gewesen. Seine Nahrung Mar Sträslingskost.

-» "

Lkoyd George gegen di« Pari«-Drüff«ler Politik, Sozial!»- «W» «ad Pazisismn»

London, SO. April. Ln einer Red« in Manchester trak Lloyd George erneut für die Einigung der nationalen und der freien liberalen Parteien «in. Die Pflicht des Liberalismus sei, di« Tyrann«; des Schwerts zu stürzen. (Wenn Lloyd George nur schon früher zu dieser Einsicht gekommen wäre! D. Schr.) In Jahrhunderten würde die Zivilisation einen neuen Krieg nicht mehr verwinden kön­nen. Zwischen Kapitalismus und Arbeit müsse ein engeres Zusammenwirken geschaffen werden. Das britische Reich sei die einzige Macht, die gewappnet für Recht und Freiheit eintrete. Die Liberalen müßten daher die englische Macht stärken; sie seien die nationale Leibwache der Freiheit. Dreier Dings müsse man sich entledigen: Mac Kenna-Paris, die Pariser Entschließung und das industrielle Schulgesetz. Eine andere Gefahr drohe vom Sozialismus und Pazifismus. Hat. man je eins Revolution gesehey. wo die Tyrannei der

, WM" Bestellungen auf denGesellschafter" werden jederzeit bei allen Postanstalten, Agenturen und der j Geschäftsstelle entgegengenommen.

!

: Massen nicht ausmündete in die Tyrannei eines Grüpp- ! Hens und die Tyrannei eines Grüppchens in die eines ein­zigen Despoten? Der Liberalismus habe die Arbeiter be- i freit, er habe auch diese Freiheit zu erhallen. ,

.

^ Württemberg

- Stuttgart, 30. April. Die Steuererklärung soll ; bekanntlich bis 30. April abgeliefert sein, widrigenfalls straf- ^ weise Zuschläge zu den Steuerbeträgen von 15 Prozent auf- ! wärts erhoben werden. Dis Reichsfinanzbehörde hat da den f Steuerträgern Zumutungen gestellt, die verblüffend sind f Wozu die Steuerkünstler des Reichstags und die Techniker

> des Neichsfinanzamts Jahre gebraucht haben, das soll ein ! Mann des Volks in ein paar Tagen kapieren und erledigen,

! bei hohen Strafen. Es ist begreiflich, Laß mit den neuen ! Steuererklärungen die meisten im Rückstand geblieben find ! Die Arbeit ist nämlich nicht gering, sich durch die ellenlanger

- Steuerbögen durchzuarberten, und am Ende versteht mar ? davcn nicht viel mehr als vorher. Abg. Dr. Schermcmn Hai ! daher an die württ. Regierung in Form einer kleinen An­frage das Ersuchen gerichtet, der Reichsfinarizverwaltunj

j Dahin zu wirken, daß die 15prozentig«n Steuerzuschlägj

- wenigstens nicht vor dem 15. Mai erhob«, werden.

I Di« Straßenbahn konnte den 1. Mai nicht ohne eine neu,

! beträchtlich« Fahrpreisexhöhung vorübergehen lassen. Di, l Einzelkarten werden um 50 Mark (300, 350, 400 Mark usw.),

! dir Fahrscheinheftkarten um je 25 Mark erhöht. Für Kinder-

> lghrkarten und Gepäck soll 100 Mark bezahlt werden. Eins ! Monatskarte für die kleinste Strecke von 2 Teilstrecken wird ! auf 17 000 Mark kommen.

j Stuttgart, 30. April. Todesfall. Im Alter von ! S0K Jahren ist der bekannte Vorkämpfer für Volk^gesundheit f Geh. Hofrat Dr. Leo von Vetter gestorben, ^seinen Be- f mühungen ist neben anderen Einrichtungen für das öffenr- i iche Gesundheitswesen die Errichtung des Stuttgarter ! Schwimmbads bei der Liederhalle (1890) und das Ostheimer § Schwimmbads (1910) zu danken. Auch die Wiedererweckung j des Wilhelmatheaters in Cannstatt aus jahrzehntelanger , Vergessenheit war sein Werk.

Die Verpslezungsgsldsr der Slcc-lsirrenan stallen sind für

- Vürtt. Staatsangehörige in erster Klasse auf 40006000 -tL j täglich, in zweiter Klasse aus 36603960 ^tl, in dritter Klasse l aus 26003500 -K (für solche d-s Arinenverbands auf 2200 ! Mark) erhöht worden. Das Berpflegungsgeld der 3. Klasse j kann im Falle ungünstiger Vermögenslage bis auf 1800 -lt l und äußerstenfalls, solange ein Armenverband nicht in Au»

^ fpruch genommen wird, aus 1000 Mark ermäßigt werden.

Waiblingen, 30. April. Unter die Räder. Der , k7 Jahre alte Metzgermeister Julius Aeckerle, frühere«

- Ochsenwirt in Großheppach, wollte hier den bereits in Fahrl

> befindlichen Zug verlassen und kam dabei unter die Rüder, f 8m Krankenhaus erlag er de» erlittenen Verletzungen.

! Al«, 30. April. Explosion. Beim Verladen von : Sprengstoffen im Vorwerk 12 in Neu-Ulm entstand eins ' Explosiv«. Der Pionier-Gefreite Neller wurde sofort ge, Ltet, ein Unteroffizier «nd ein Pionier verletzt.

Dkbevach^ 30. April. Jäher Tod. Samstag abend Vvkkte eine ältere, bettlägerige, kranke Frau, die dem brem­senden Ofen zu nahe gekommenen Tücher entfernen. Da» Kai geriet ihr Nachtgewand selbst in Brach). Mit Wunden ^ bedeckt ersttt fte wohl infolge des Schreckens durch Herzschlag einen jähe« Tod. Das ausgebrochene Feuer konnte alsbald MgjM Mkbm» und verursachte keinen namhaften Schade»,

Ravensburg, 30. April. Eine Frau als Ge­schworene. Am Landgericht Ravensburg befindet sich in der Liste der Geschworenen eins Frau, dis Mühlebesitzers- schefrau Emma Straub in Warthausen.

Horb,'29. April. Eine Wette: Rnnd um die Erdei Da»Schcr. Volkrbl." berichtet: Am Mittwoch h«t sich in unserer Redaktion ein Weltreisender verabschiedet. E» han­delt sich um Martin Schäfer von Brünnntlstetten OB. Herb, der in Ausführung einer vor dem Notariat Baden-Baden vertraglich beglaubigten Wette mit Max Prebst v. Baden-Baden über eine Reise um die Erde sich in Wahrheitauf die Socken" machen wird, um unsere alle runzelige Erde zu umkreisen. Nach dem Vertrag verpflichtet sich Schäfer, innerhalb 6 Jahren sämtliche 5 Erdteile zu durchwandern und aus jedem Ort mit kultivierter Bevölkerung eine amtliche Beglaubigung re-p, Ab­stempelung in seinem Netseduch zu erbringen. Uebersetzungen mit Dampfer oder Barke find dem Reisenden nur im äußer­sten Notfall gestattet. Die Reiseroute ist ihm freigestellt. ! Ausgangspunkt und Endziel der Wanderung ist Stuttgart.

Au» Stadt und Bezirk.

! Nagold, 1. Mai 1923.

s Korpsversarnmlun, der Areiw. Feuerwehr. Am Sams- ! tag den 28. April wurde bei Kamerad Stahl die Korpsver- ! sammlung adgehalten. Kommandant Schnepf begrüßte die

> Anwesenden und bankte Herrn Stadtschnliheiß Maier und

> den übrigen Feuerwehrkameraden süc ihr Erscheinen. Der i Mannschaftsstand der Freiw. Feuerwehr ist 175 Mann, der i Wrckerliuie 28 Mann, insgesamt 203 Mann. Nach vorge- ! tragenem Kassenbericht wurde dem Kassier Entlastung erteilt . und für seine Müh« gedankt. Leider steht sich Kamera) Gauß ! veranlaßt infolge Krankheit aus der Feuerwehr auszutreten i und wurde als Nachfolger Kar! Kaupp, Schreinermeister ge- j wählt. Aus dem Jahresbericht ist zu entnehmen, daß die s Feuerwehr einm«l im Ernstfall, die Weckerltnie nach Haiter-

bach, Emmingen u. Walddorf gerufen wurde. Der UebungS- ! plan wurde bekanntgegeben und ohne Aenderung gutgrheißen. ! Herr Stadtschulthetß Maier dankce dem Kommandanten Schnepf für seine rastlose Tätigkeit in der Neuorganisation . der Weckerltnie, den Offizieren und Mannschaften für ihre ! treue Mitarbeit.

! Turuverei». Die vergestrige Monatsversammlung ! des Turnvereins erfreute sich zahlreichen Besuches. Es wur» l den Beschlüsse gefaßt 1) über die Höhe des Beitrags der : Turnerinnen, 2) über die Beteiligung an der Gauwanderung nach Liebenzell, 3) über die Aufstellung einer verrinsriege

beim Gauturnfest in Ebhausen und 4) über den am Htmmel- , fahrtsfest geplanten Bereinsausflug ins Waldachtal, über j welchen Näheres durch AuShang im Schaufenster des Herrn ! S«t>lrrmetsters Braun bekannt gegeben wird. Gemeinsame ! Lieder verschönten die in allen Teilen wohlgelungene Ver- ^ sammlung

I Vorsicht. Die Notgeldscheine der Amtskörperschaften

> Horb, Sulz, Oberndsrf, Notlweil, Spaichingen uid

> Tuttlingen haben nach dem 3. Mai keine Gültigkeit - mehr.

Faheplan-Berb«ffer»«g ««f her Strecke Na>old-Alt«»- i stei>. W-e dir Hai delskammer Calw mtttellr, ist es endlich ! gelungen, die R-üchrbabndirekLtou Sluttgart dazu zu bewegen, ! daß der letzte Zug von Nagold nach Altenstetg mit dem Som- j meriahrplan später gelegt wird, so daß man mit dem von Eutingen her in Nagold S4« ankommenden Zug auch ! noch Verbindung nach Nlrensteig hau Der Zug wird m Na- ; g»ld 9 so Uhr abgehen und hier 10 48 Uhr rintteffeu. Da- f durch har man von Sluttgart, Reutlin^ei, Tübingen, R-ttweil : und Freudeustadt her eine vorzügliche Verbindung, nach dem s heuttcieri F hrplan Stuttgarl ab 801 Uhr, Fceudenstadi ab s 8 03 Uhr, Roitw-'l ab 7^4 Uhr, bc ullingen ab 7.^2 Uhr,

! TUvinxen a» 7.4^ Uhr. M n wird diese Verbefleruug u»erall

> an der Linie Nagold-Allensteig mit Freuden begiüßeu.

! P»litisch« und wirtschaftliche Verhältnisse

im Oderami Nagold.

j v Bor kurzem ist das Slatiftische Handbuch für 'Württemberg für die Jahre I9l4 bis 1921 § erschienen, nachdem 1914 zum letztenmal eine Veröffentlichung i erfolgt war (Jahrgänge 1912 und 1913). Bei der Füll-- des ! Slrfsi'S. der diesmal voilag, sind leiser vi-le wichtige Aaga- ' den. hauptsächlich auch solche, die die einzelnen Bezirke be- ! likffm, weggefallen. Es ist zu wünschen, daß bei künftigen, ^ wieder normalen Jahrgängen dieses bedeutsamen Werkes s dieser Mangel wieder behoben wirb.

> Das Oberamt Nagold zerfiel 192! politisch in 38 , Gemeinden und zwar aus GrunS des württemdera'scheu ^ Gemeti-degesetzes in 1 Gemeinde 1. Klasse mit 4060 bi«

10000 Einwohnern (Nagold), 4 Gememden 2 K asse nnt i 1000 b>« 4000 Einwohnern und 33 Gemeinden 3. Klasse. ' Bet der letzt-,, Bo k«zähiung am 8. Ok-oder 19l9 bewohnieu ! den 284 37 Quad mkilometer großen B,zrk 26116 Gin wohn er, davon 14IS4 weiblich; auf 1 Quadra-kilometer ' entfallen demnach 92 Perso' eri (Landesdurchschntil !2S), wäh- § rend eS 1910 b-, 284.34 Q adratktlomelrr 26614 Personen, s also 94 auf I Q-n-d-aikilometer waren (Landesdurchschnitt ' 1910: 125). H stchillch der B völkerungsvichie stand der s Bezirk Nagold 1919 an dreizehnter Stelle unter den siebzehn ' Bezirken des Schwarzwaldki etses noch Herrsnberg m d vor ! Calw; diese Stelle nahm er schon 1910 ein. Dre Einwohner- ^ zahl auf 1 Quadratkilometer ist noch weftn'.ltch geringer als im Landesdurchschnitt, zumal unser Obeiamt unter dir neun i württembergtschen Bezirke zählt, d»e von 1910 auf 1919 ab- j genommen haben. Die Einbuße ist allerdings ziemlich un- ! bedeutend.

! Die Bevölkerungsbewegung im Jahre 1929

> wies folgend« wichtige Zahlen auf: 309 Ehkschlttßungen

- (l9l2: 176), 692 Lebendgeborene (785), 24 Totgedsrene (3S), 376 G siorbe.-e »hne Torgeborene (428), Geburtenüberschuß

^ 316 (357) Eur normales Jahr war 1920 noch nicht, i Be, der Wahl zum würrt. La, diaa am 6. Juni 1920 stimmten im Oorrumt Nagold von 14 620 Wahlbrrechtigken ^ II 269 ab, was einer Wahlbeteiligung vo-, 77 l vom Hundert l gleichkommt. Von den abgegebenen gültigen Stimmen ent- ^ fielen auf die Bürgerpartei 1598, Bauernbund 4594, Deutsche

- Volkspartei 684. Zenlrumsparrei 289, Deutsche Demokratische i Partei 1534, Sozialdemokraten 1023, Unabh. Sozialdemokraten » 1166 Kommu-,ist-n 82. Die stärkste Partei war also d«-

maiS in unserem Bezirk der Bauernbund, auch ohne die j verbündete Bürgerpartei.

l Die Länge der Stascsstraßen betrug am 31. März 1918 (seitdem ist kaum mehr eine Veränderung eingetreten) i 57,4 km gegenüber 57.4 km am 31. März 1911. i Postanstalten gab es am 31, Dez. 1921 im Bezirk ^ Nagold 11 (31. Dez. 1913: 10), Telegraphenanstalten ! 42 (39), öffentliche Fernsprecheinrichtungen.39 (37), i Eisenbahnstationen am 31. D,z. 1919 insgesamt 8 gegen ! 9 am 31. z 1913.

Am 1. Jan 192l wurden in unserem Oberamt 43 «in- I getragene Genossenschaften mit insgesamt 5794 Mit- ! gliedern gezählt, während es 8 Jahre zuvor nur 5240 in 38 i Genossenschaften waren. Davon waren 33 solche mtt unbe- l schränkter (4421 Mitglieder) und 10 solche mit beschränkter l Haslpfl cht (1373 Mitglieder).

i Die Zahl der Wirtschaften betrug am 1. April 1921 i 186, davon 144 Gastwirtschaften, 41 Schankwirtschasten mit ! und 1 ohne Branutweinschank.

! Von der Maul- und Klauenseuche wurden 192l bet ! uns 8 Gemeinden mit 109 Gehöften betroffen (1420 : 30Ge­meinden mit 914 Gehöften). E» wurden vo, ihr betroffen 481 Rinder, (1920: 3946, 51 Schafe (470), 30 Ziegen (188), und 129 Schweine (1466)^_

VÜE Ministeriums

ktckAU HÜi« vM.

"Mw der Mai bring!. Die Reichs-MÄchvsrVMümg ev fährt am 15. Mai ein« Verschärfung. Das umlaufend, deutsche Notgeld ist bis zum 3. Mai einzulösen. Für Rhein­land-Westfalen, Hessen-Nassau, Hessen, Baden und die baye­rische Pfalz darf das Notgeld noch mit unbestimmter Fris weiter mntaufen. Auf den Reichseisenbahnen wird vom 1. Mai ab die Benutzung der Schülermonatskarten alle« Lehrlingen zugänglich gemacht. Der 3. Germanisch« Bauern Hochschultag findet während der Psingstfeiertage r« Dresden statt. Die Große Deutsche Kunstausstellugn sin freie und angewandte Kunst findet vom Mai bis OktobÄ n Karlsruhe statt.

Di« Wetterlage. Der in letzter Zeit beobachtete Wechft von Wärme- und Kältewellen von den südlichen Brems ium Nordpol und umgekehrt erfolgte in Zwischenräumen von etwa 5 Tagen. Solange die Witterung noch nicht 0» festen Charakter angenommen hat, dürften sich daher vu Kälteeinbrüche und ebenso die Niederschläge in Abschnitten von 5 Tagen wiederholen. Da der letzte Kälteeinbruch !4. April erfolgte, würde also jetzt wärmere Temperatur m» Niederschlägen einsetzen.