fache gesteigert. Wenn Frankreich trotzdem über angevncy« j Benachteiligung seiner Eisenindustrie klagt, dann ist es Lüge.

Die Konferenz in Lausanne abgebrochen

Lausanne, 5. Febr. Am Samstag vormittag übergaben sie Vertreter der drei Verbandsmächte Jsmed Pascha Ab­änderungsvorschläge, in denen der letzte gemeinsame Frie- densvertragsentwürf weiterhin gemildert wurde. So sollten die Türken statt 15 nur 12 Millionen türk. Pfund Kriegs­entschädigung zahlen: das Recht, von den Griechen eine Ent­schädigung zu verlangen, sollte jetzt anerkannt werden: in den Kapitulationen verzichteten die Verbündeten auf eine Beteiligung ausländischer Richter in Rechtsverfahren gegen Ausländer, falls die Türkei die Mitwirkung der Kon­suln zulasse, Ausländer sollten ihre Strafen in der Türkei abbüßen: die Verbündeten verzichten auf die Einschränkung des türkischen Heers in Thrazien, eine Garnison in Gallipoli gestehen sie jedoch nicht zu. In der Mossulfrage werden keine Zugeständnisse an die Türkei gemacht.

Jsmed Pascha verweigerte die Unterschrift. Abends suchten die Vertreter Amerikas, Child, der Franzose Bomgard und der Italiener Montana Jsmed noch einmal zur Unterzeichnung zu bewegen. Vergebens, Jsmed lehnte namentlich die K r i e g s e n t s ch ä d i g u n g ab. Lord Cur- zon reiste um halb 10 Uhr abends über Paris ab. Bomgard erklärte, die Friedenskonferenz werde an einem anderen Ort wieder aufgenomen werden müssen.

Die Aufregung über das Scheitern der Konferenz ist groß. Die Folgen sind noch nicht abzusehen. Jsmed Pascha erklärte, die Kriegsentschädigung hättzr die Türkei in eine ähnliche Lage gebracht wie der Vertrag von Versailles und das Lon­doner Ultimatum Deutschland. Dagegen werde sich die Türkei bis zum Aeußersten wehrden. Diejenigen, die die Verhand­lungen für beendigt erklärt haben (England), nehmen eine große Verantwortung auf sich.

Die Pariser Blätter messen den größeren Teil der Schuld am Scheitern der Konferenz bei, derGauloi»" behauptet, daß die Moskauer die Hand im Spiel haben.

Der Krieg geht verschärft weiter

Verschärfung der Ueberwachung

Esse«. 5. Febr. Durch die Besetzung des Bahnhofs Voh- omkel wird auch der Schnellzugsverkehr KölnBerlin unter ranzösischs Ueberwachung gestellt. Die Besetzung von Elb er- «ld soll beabsichtigt sein. Unter Ueberwachung stehen auch »ie Zechenbahnen. Die Franzosen versprechen für die Verla- mmz von Kohlen 50 000 -Taglohn, vis jetzt ohne Erfolg.

In Hohenbudberg ist der erste von den Franzosen gelätete Kvblenzug angekommen. Der Bahnhofvorsteher hat die Wei- «rwitung verweigert: er wurde verhaftet.

Deutscher Einspruch gegen die Sohlensperre

Berlin, 5. Febr. Auf die Ankündigung der Kohlen- perr« durch die französische Regierung am 31. Januar hat ne Reichsregierung an Frankreich und Belgien eine Ein- pruchsnote gerichtet: Die französische Regierung erneuert, in- »ein sie die berechtigten Abwehrmaßnahmen gegen den rechtswidrigen Einbruch in das Ruhrgebiet als Anlaß für neue Gewaltmaßnahmen bezeichnet, den Versuch, die Ver- pntwortlichkeiten zu vertuschen. In Wirklichkeit liegt der Eirund für die Absperrung der Ruhrkohlen vom unbesetzten Deutschland in den unbefriedigenden Ergebnis­sen des ersten Unrechts. Die Kohlenabsperrung stellt eine besonder sJchwere Verletzung des Vertrags ponVersailles insofern dar, als nach Artikel 251 dieses Vertrags der notwendige Bedarf Deutschlands an Kohlen den Entschädigungsforderungen vorgeht und unter allen Umständen gesichert werden muß., Die Erregung der Be­amtenschaft und der ganzen Bevölkerung im betroffenen Ge­biet ist allein auf das völkerrechtswidrige Vorgehen Frank­reichs zurückzuführen. Gegen den Versuch, ein friedlich arbeitendes Volk durch Abschneidung der lebensnotwendigen Kohlenzufuhr in Arbeitslosigkeit und Elend zu stürzen, um es zur Anerkennung eines Rechtsbruchs zu zwingen, erhebt die Reichsregierung hiermit Einspruch.

Der Reichskanzler im Ruhrgebiel Essen, 5. Febr. Reichskanzler Dr. Cuno hatte gestern ssnE sen, Bochum und Dortmund Besprechungen mit Vertretern der verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Man war ieinig. daß man dem Einbruch französischer Machtsucht und des Großkapitals in Frankreich geschlossenen, gewaltsamen Widerstand entgegensetzen muß. Es wurden auch die wirt- 'istlichen und sozialen Maßnahmen zum erfolgreichen Widerstand besprochen.

Gegen die Ausweisungen

Berlin, 5. Febr. Die Reichsregierung hat zwei neue Ein­spruchsnoten wegen der weiteren Verhaftungen und Aus- rvusiengen der Botschafterkonferenz in Paris zugehen lassen.

Die Rheinlandkommission in Koblenz hat den deutschen Reichskommissar für die besetzten rheinischen Ge­biete, Fürst v. Hatzfeld-Wildenburg ausgefordert, den deutschen Beamten zu erklären, daß die Befehle der Rhcinlandkommission für die Beamten unter allen Umständen verbindlich seien wie auch das Reichsgericht (angeblich) zu­gegeben habe. Fürst Hatzfeld lehnte das Ansinnen ab mit dem Bemerken, die deutsche Negierung weise den Versuch tzurück, das Ansehen des höchsten deutschen Gerichtshofs zu einer rechtlichen Begründung der von der Rheinlandkommis­sion zu erlassenden Bestimmungen in Anspruch zu nehmen.

Koblenz, 5. Febr. Die Ausweisungen im Rheinland nehmen ihren Fortgang. Gegen die Ausweisung des Ober­präsidenten Fuchs wurde am Samstag in Koblenz ein« jgroße Kundgebung veranstaltet. Von 11 bis 12 Uhr xuhte in den Beamtungen und in allen Betrieben die Arbeit, Pie Läden waren geschlossen. Alle Glocken läuteten. Tin« Vertretung der Einwohnerschaft.,die Einspruch erheben wollte« wurde vom Vorsitzenden der Rheinlandkommission Tieard icht vorgelassen. Menschenansammlungen wurden von den ranzosen mit den Bajonetten auseinanderaetrieben. er Oberbürgermeister lehnte es ab. Plakat« der Ryeinland- ommiflion anschlagen zu lassen.

Im ganzen Bezirk Mainz erscheint keine Zeitung

üZehf-" alle''sind' beschlagnahmt. In Recklinghausen wurde der Schriftseiter der »Recklinghauser Allgemeinen Zei­tung" verhaftet.

In der Eisenbahnbetriebswerkstätte haben die Franzosen wie die Wilden gehaust. Die Werkzeuge, Kleider der Arbeiter und Beamten usw. wurden auf dem Boden zertreten, dis Räume in ekelhafter Weise verunreinigt. Dis Lokomotiven stehen vor Feuerung und rosten.

Französisch« Maulwurfsarbeit

Berlin, S. Febr. Di« französische Agentur Havas ver­breitet die angeblich aus London stammende Meldung, in England seien aus Deutschland Nachrichten eingetroffen, dis Reichsregierung werde unter dem Druck der Besetzung sich in Kürze zum Nachgeben entschließen.

Amtlich wird dazu bemerkt: Da die Verbreitung solcher Fabrikat« in Paris planmäßig betrieben wird, so ist die Fest­stellung erforderlich, daß in Berlin niemand daran denkt, den von havas erteilten Micken nachzukommen. Unter dem zu­nehmenden Druck wird der Widerstand viestnehr nur wachsen.

Rohe Ausschreitungen

Bochum, 5. Febr. Ein französischer Offizier, der von einem Mitglied der Schutzpolizei nicht gegrüßt wor­den war, sprang wie ein wildes Tier von hinten auf Len Polizeimann los und versetzte ihm mit der umgekehrten R e i t p e i t s ch e auf den Kopf und ins Gesicht. Obgleich der Polizist blutüberströmt taumelte, hieb der Franzose weiter auf ihn ein und rief 6 französische Soldaten herbei, die dem Deutschen Koppel, Seitengewehr und Pistole entrissen und ihn dann mit Fäusten und mit den Stiefeln bearbeiteten. Bewußtlos wurde er in ein Gefängnis geschleppt.

In einer Wirtschaft in der Ottostraße zogen mehrere fran­zösisch« Soldaten, denen die Abgabe geistiger Getränke ver­weigert worden war, ihre Seitengewehre blank und luden di« Pistolen. Sie drängten die Gäste aus der Wirtschaft hinaus und gingen ihnen nach. Als sich alsbald eine große Menge ansammelte, schoßen die Franzosen und verletzten zwei Kncppschaftsbeamte schwer. Die Erregung in der Stadt ist ungeheuer. Die Franzosen ziehen den ganzen Tag durch die Stadt und erzwingen in den Läden die Abgabe von Waren.

Mannheim, 5. Febr. Auf der Rheinbrücke wurden mehrere Deutsche von Franzosen mit Ko lb e n stö ß e n miß­handelt. ,

Neue Schikanen

Paris, 5. Febr. Die Entschädkgungskom Mis­sion hat beschlossen, an den Holzforderungen in voller Höhe festzuhalten und weiterhin die Lieferung eines neuen großen Po st Kampfers für Frankreich zu ver- langen. Die Kommission stellt in der Tatsache fest, daß die Reichsregierung den deutschen Reedereien Entschä­digungen für die an den Verband ausgelieferte Handels­flotte ohne vorherige amtliche Mitteilung an den Garantie­ausschuß ausbezahlt hat, eine Verfehlung gegen die Denk­schrift vom 18. Juli 1922 fest. Die Beschwerde der deutschen Kriegslastenkommission bedürfe keiner Erwiderung. Der englische Vertreter stimmte nur für die Feststellung der Verfehlung.

Lindermord

Düsseldorf, 5. Febr. Auf dem Bahnhof Bilk schoß ein französischer Korporal, wie es scheint aus reiner Mordlust, in eine Schar Kinder hinein und verletzte eines tödlich, ein and-res leichter. Der kommandierende General bot eine Ent­würdigung von 100 000 Papiermark (!) an, was der Regie­rungspräsident mit Entrüstung zurückwies. -

Schämen sie sich?

Mainz, 5. Febr. Die Verhandlungen gegen Oberfinanz­rat Hähling von Lanzenauer würde vom französischen Kriegsgericht auf unbestimmte Zeit vertagt.

Die verurteilten Großindustriellen haben von ihren 428)4 Millionenstrafen noch keinen Pfennig bezahlt. Nachdem die Berufung abgewiesen worden war, hat der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Grimm den Pariser Kassationshof ange­rufen,

E Nicht angenommen

Paris, 5. Febr. Das französische Ministerium des Aeußern hat der deutschen Botschaft den Einspruch gegen die Beschlagnahme der Krankenhäuser in Essen zurück­geschickt und ein für allemal erklärt, daß es Noten, die nichtin angemessenem Ton" gehalten seien, ebenso zurück­schicken werde.

Wenn s schief ginge

Essen, 5. Febr. Auf der Eisenbahn wurde die Mappe eines französischen Offiziers gefunden, die befehlsmäßigs Be­stimmungen für das Verhalten der Franzosen bei einem e r- zwungenen Rückzug und bei Aufständen enthielt. Zu den geplanten Maßnahmen gehört u. a. die A u fr ei ß - ung von Eisenbahnen und Sprengung von Brücken.

In Duisburg sind marokkanische Truppen fest­gestellt worden. Es scheint, daß die weißen Truppen, unter denen die Fahnenflucht ziemlich stark zugenommen hat, weshalb streng verboten worden, an die Besatzungstrup­pen Zivilkleider zu verkaufen, teilweise durch braune Franzosen ersetzt werden sollen. Von der Stadt Reckling­hausen wurden große Mengen Pfähle und Stachel- draht angefordert, die zur Absperrung dienen sollen. Die Besatzungbehörden fühlen sich wohl nicht ganz sicher.

Freie Ruhrzechen

Essen. 5. Febr. Verschiedene Kohlengruben, die nicht in das Besetzungsgebiet einbezogen sind, werden mit Ueber- schichten arbeiten, um die Anlieferung in das unbesetzt« Deutschland möglichst zu steigern.

Der Reichskohlenkommissar teilte mit, was die Franzosen in den drei Wochen der Besetzung an Kohlen für sich ab- besördert haben, sei zusammen nicht mehr als was sie früher an einem halben Tag erhielten.

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Ruhrhilfe

Berlin, 5. Febr. Der Deutsche evang. Kirchen- ausschuß hat die deutschen Landeskirchen gebeten, an einem der nächsten Sonntage eine Kirchensammlung für das Ruhrgebiet anzuordnen.

Von sieben Firmen in Reichenbach i. Vogtland wurden für die Ruhrhilfe 5)4 Millionen Mark gezeichnet.

Das deutsche Kartoffelstärke-Syndikat hat für die Ruhr­hilfe 1000 Sack Kartoffelmehl im Wert von 60 Millionen f Mark zur Verfügung gestellt. In einer gemeinsamen Sitzung der Landwirtschaftskammer, des Lanübunds und s der landw. Genossenschaften für die Provinz Sachsen wurde mitgeteilt, daß die Beiträge der Landwirte der Provinz für die Ruhrhilfe an Geld und Lebensmitteln den Betrag von 500 Millionen Mark bereits weit übersteigen. Die Abliefe­rungen dauern fort. ^

Bei Boxerkämpfen im Berliner Sportpalast, in denen nrzr Rheinländer auftraten, riefen die Kämpfer die ! Zuschauer zu einer Sammlung für die Rheinlandspende auf- Amerikaner, Spanier, Schweizer und Holländer gaben mit vollen Händen. Die Zählung der Papierscheine ergab rund 16)4 Millionen Mark.

hilferding für Erfüllung

Paris, 5. Febr. Havas meldet: Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Hilferding erklärte auf der Ta- s gung der französischen sozialistischen Partei, die Sozialisten Deutschlands treioen eine Friedenspolitik und sie treten dafür ein, daß die geforderten Entschädigungen von Deutsch- ^ land erfüllt werden, nicht nur weil sie im Vertrag von s Versailles unterschrieben seien, sondern weil sie eine mo- calische Pflicht darstellen.

Württemberg

Skukkgart, 5. Febr. Ruhrhilfe. Die landw. Genossen­schafts-Zentralkasse und der Verband landw. Genossenschaften haben zur Sammlung für das Ruhrgebiet 2)4 Millionen Mk- gezeichnet. Von den Vorstandsmitgliedern und Beamten wur­den zusammen 250 000 -N aufgebracht. Der Gesamtbetrag wird zu einer Mehllieferung verwendet.

Fürdie Heimatnot wurd,e in Württemberg bis jetzt die Summe von 76 178 937 Mark aufgebracht, davon etwas über 17)4 Millionen Mark in Stuttgart. Die Sammlung ist ! noch nicht abgeschlossen und dürste ein Erträgnis von rund 100 Millionen Mark abwerfen.

Fürsorge für Ruhrflüchilinge. DiL^ürsorge für Flücht­linge aus dem Ruhrgebiet ist derHilfsstelle für die aus El­saß-Lothringen und den übrigen Grenzländsrn Vertriebenen", Stuttgart, Büchsenstraßs 60 (Fernruf Nr. 10718) übertragen«

Die Flüchtlinge wollen sich deshalb in allen chre Fürsorge be­treffenden Angelegenheiten zunächst an diese Stelle wenden.

Neckarsulm, 5. Febr. Ruhrhilfe. Die kaufmännischen und technischen Angestellten der Neckarsulmer Fahrzeugwerke A.-G. spendeten für die Ruhrhilfe rund 600 000 <N.

GLrlringen, 5. Febr. Gut abgelaufen. Beim Durch­fahren des 12 Uhr-Zugs von Stuttgart ereignete sich ein klei­ner Unfall. Vermutlich durch Weichenumlegung unter dem Zug wurde ein leerer offener Wagen umgeworfen. Verletzt wurde niemand. -

Neuenbürg, 5. Febr. Roheit. G. Lörcher in Schöm­berg schlug seinem Stiefsohn das Schüreisen mit solcher: Wucht auf den Kopf, daß das Eisen herausgezogen werden mußte.

Dennach OA. Neuenbürg, 5. Febr. Diamantene Hochzeit. Den Eheleuten Friedrich Gall alt war es ver­gönnt, -ie seltene Feier der diamantenen Hochzeit in verhält­nismäßig guter Rüstigkeit zu begehen. Als 25jähriger Bräuti­gam und 17jährige Braut schlossen die beiden am 2. Februar: 1863 den Ehebund. Von 15 Kindern leben noch 12 mit 41 Enkeln und 7 Urenkeln.

Göppingen, 5. Febr. Den Sohn erschossen. Der Fabrikarbeiter Georg Bidlingmaier in Sparwiesen er- ! schoß im Streit seinen Sohn, der ihn schon öfters mit Er­mordung bedroht hatte. !

Oberndorf a. N^ 5. Febr. Pistolendiebe. Die Poli- ! lei in Friedrichshafen verhaftete zwei in der Waffenfabrik - Mauser beschäftigt gewesene Männer, die mehrere hundert neue Pistolen im Wert von einigen Millionen Mark dort gestohlen hatten, um sie in Konstanz zu verkaufen.

Schwenningen, 5. Febr. Mißgeschick. Ein hiesige« Postbeamter hat am Schalter 100 000 Mark zu viel aus­gegeben. Der Empfänger hat sich noch nicht gemeldet.

Heidenheim, 5. Febr. Münzendiebe. Die Diebe, dis am Weihnachtsabend 1921 Len Münzendiebstahl im hiesigen Schloß verübt haben, sind ermittelt; es sind die Mechaniken Paul Bayer und Wilhelm Borg, die hier in Arbeit stehen«

Oie wertvollen Münzen sind zum Teil wieder beigebrachh

Buchau, 5. Febr. GlockenspendeA. Für -ie Be­schaffung des neuen Glockengeläutes spendeten zwei Schwei­zer je 100 000 Mk- und ein Buchauer in Amerika 20 000 Mk<

Karlsruhe, 2. Febr. Die badische Regierung er­hebt in einem Aufruf an das badische Volk scharfen Wider­spruch gegen das unerhörte Vergehen der Franzosen und teilt fest, daß in dem verletzten Gebiet nur die Befehle de» Reichs- und der badischen Regierung Geltung haben«

Ludwigsburg. 5. Febr. Mord? Bei Hoheneck wurde di« Leiche des seit 1. Januar vermißten Sekretärs Büttner aus dem Neckar gezogen. Am Hals war ein Eisenstück angebun­den. Es dürfte sich um Mord handeln.

Heilbronu, 5. Febr. Einbruch. In einem Haus de» Moltkestraße wurden Silbersachen und andere Gegenständ« von hohem Wert gestohlen.

Zainingen, OA. Urach, 5. Febr. Zügellosigkeit« Etwa 10 junge Burschen von Donnstetten machten ein«! Schlittenfahrt nach Zainingen. Hier führten sie sich so zügel­los auf, daß die ganze Einwohnerschaft sich empörte. Al« der Straßenwart Tüllemann ihnen wehrte, fielen sie über ihn her, verfolgten ihn in sein Haus und mißhandelten ihn so schwer, daß er für längere Zeit arbeitsunfähig sein wird,

Vom Bodeufee. 5. Fchr. Unser Valutaelend. Am Lichtmeßtag kamen Hunderte Vorarlberger nach Lindau im8 Friedrichshafen, um den für sie günstigen Stand der Valuta 100 Mark gelten 65 Kronen gegen 7 vor einigen Mo­naten «vMNÜtzen und große lKnkäufe zu machen. i