Neue Nachrichten
Kabinett des wirtschaftlichen Mderaufkxws Berlin, 12. Nov. In einer Besprechung mit den Führern der Sozialdemokratischen Partei, des Zentrums, der Demokratischen Partei, der Deutschen Volkspartei und der Bayerischen Bolkspartei teilte der Reichskanzler mit, daß er vom Reichspräsidenten mit der Umbildung der Reichsregierung beauftragt worden sei. Es soll sich wie die Blätter dazu melden, nicht eigentlich um eine Erweiterung der Koalition handeln, da die Sozialdemokraten den förmlichen Eintritt der Deutschen Volkspartei in die Koalition ablehnen, sondern um die Beiziehung von Männern, die im Wirtschaftsleben in führender Stellung stehen, zu einem „Kabinett des wirtschaftlichen Wiederaufbaus".
Das Reichsministerium des Auswärtigen, das seit dem Tod Rathenaus vorläufig vom Reichskanzler verwaltet wurde, soll wieder besetzt werden. Zum Minister soll der Generaldirektor der Hamburg-Amerika-Linie, Geheimrat Cuno (Ztr.), in Aussicht genommen sein.
Verhaftung
Berlin. 12. Nov. Der zweite Borsitzende des Bezirks- betriebsrats der Reichseisenbahndirektion in Berlin, August Bär, ist unter dem Verdacht des Landesverrats verhaftet worden. Er soll mit der Entente Verbindungen haben.
Sozialistisches Kabinett in Sachsen Dresden, 12. Nov. Die Vereinigte sozialdemokratische Partei hat beschlossen, wieder ein rein sozialistisches Minderheitskabinett zu bilden, das die Unterstützung der Kommunisten haben würde. (Im neugewählten Landtag haben die bürgerlichen Parteien 45, die Sozialdemokraten 41 und die Kommunisten 10 Stimmen.)
Der neue bayerische handetsmimster München, 12. Nov. Wie verlautet, soll der Staats rat von Heine! zum Handelsminister ernannt werden, der die Geschäfte seit dem Ausscheiden des demokratischen Ministers Hamm führte.
Zuspitzung der Lage ln konfkankinopel Paris, 12. Nov. Die Oberkommissare verlangten von dem Vertreter der Angora-Regierung die Zurückziehung der in den letzten Tagen verfügten Verordnungen bezüglich der Zollerhöhungen, der Verwaltung der türkischen Staatsschulden, des Gesundheitswesens usw., da sie den „Kapitulationen" und dem Mudania-Vertrag widerstreiten. Die Oberkommissare drohen, daß sie im Weigerungsfall ihren Regierungen entsprechende Gegenmaßregeln empfehlen werden. Nach der „Chicago Tribüne" haben die Vereinigten Staaten gegen die Forderung der Türken, daß fremde Kriegsschiffe nur mit Genehmigung der neuen türkischen Regierung durch die Meerengen fahren dürfen, Einspruch erhoben.
London, 12..Nov. Hier wird behauptet, daß der Drahtoerkehr mit Konstantinopel seit Donnerstag unterbrochen sei, weil vermutlich die Türken das Kabel zerschnitten haben.
Das Ergebnis der amerikanischen Wahlen London, 10. Nov. Nach einer Reutermeldung aus Washington ist die Zusammensetzung des neuen Repräsentantenhauses folgende: 225 Republikaner, 207 Demokraten, ein Sozialist, ein Bauernbündler, ein Arbeitervertreter und ein Unabhängiger, -
Württemberg
Stuttgart, 12. Nov. Dom Landtag. Der Finanzausschuß erhöhte die von der Regierung vorgesehene Ausgabe unter dem Titel „Fürsorge für die Landwirtschaft" von 262000 aus 512600 »lt, für Tierzucht u. Verwertung tierischer Erzeugnisse wurden 1604 000 statt 625 000 «tl bewilligt und die Summe für Hagelversicherungsrücklage von 200 000 «il auf eine Million erhöht.
Stuttgart, 12. Nov. Zur Gemeinderatswahl. Auf den Vorschlag der Deutschen Volkspartei, die Wahllisten sämtlicher bürgerlichen Parteien für die Stuttgarter Gemeinderatswahlen zu verbinden, hat die Demokratische Partei geantwortet, sie könne die Verbindung nur mit solchen Parteien eingehen, die die republikanische Verfassung anerkennen (also nicht mit der Bürgerpartei).
Stuttgart, 12. Nov. Brotpreiserhöhung. Die Freie wirtschaftliche Vereinigung-der hiesigen Bäcker-Innung hat ab Montag die Preise für die markenfreien Backwaren wie folgt erhöht: Ein Kilo markenfreies Schwarz- und Roggenbrot 250 ein Kilo Weißbrot 300 <K, ein Wecken 15 -tl- Das Backgeld beträgt ab Montag für ein kleines Blech 7 -K, ein rundes Blech 10 -ü, ein großes Blech 12—15 -K, Backen von Brot und dickem Kuchen das Pfund 3 -11, Zubereiten vrm Brot das Pfund 12 (bei weniger als vier Pfund wird die Hefe besonders berechnet), Gerste rösten das Pfund 6 -K.
Heilbronn, 12. Nov. Das Urteil imAufruhr- prozeß. In dem Aufruhrprozeß wurde Freitag abend das Urteil gefällt. Der Angeklagte Maurer wurde wegen einfachen Landfriedensbruchs und schweren Hausfriedensbruchs zu 6 Monaten Gefängnis, Steinbach wegen einfachen Landfriedensbruchs. Aufruhrs und erschwerten Landfriedensbruchs und Aufruhrs zu 10 Monaten Gefängnis, Horlacher wegen einfachen und erschwerten Landfriedensbruchs zu sieben Monaten Gefängnis, Niethammer wegen Aufruhrs und einfachen Landfriedensbruchs und Beamtenbeleidigung zu 5 Monaten Gefängnis, Ruff wegen Aufruhrs und Landfriedensbruchs zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Drei Angeklagte wurden freigesprochen. Die Ordnungspolizei erhält Befugnis, die Verurteilung Niethammers wegen öffentlicher Beleidigung durch Anschlag am Rathaus bekannt zu machen.
Vom Dodeusee, 12. Nov. Kropfbekämpfung. In Friedrichshafen tritt der Kropf in letzter Zeit auffallend häufig bei Kindern auf. Aus Äememdekoftmr werden jetzt den Ähulkindern einige Monate hindurch kleine Gaben von Jod verabreicht.
In einer Bregenzer Versammlung des Fischererverbands der Bodenseeuferstaaten berichtete der Vorsitzende Graf Hirschberg - Lindau über die schlimme Lage der Bodenseefischerei, die durch die ungünstige Witterung dieses Jahres eine empfindliche Verschärfung erfahren hat. Die Betriebs- geräte seien schier unerschwinglich geworden. Die Freigebung
der Fischausfuhr in die Schweiz könnte wohl Besserung bringen, dadurch würden aber die Schweizer Fischer geschädigt. Der Vorschlag, gemeinsame Fischmärkte in der Schweiz abzuhalten, wurde abgelehnt. Ohne schützende Hilfe des Staats oder des Reichs ist nach Ansicht der Versammlung die deutsche Bodenseefischerei nicht zu erhalten.
Mannheim, 12. Nov. Die P a r k g e s e ll s ch a ft hat die Auflösung beschlossen, da bei den heutigen Verhältnissen die gesellschaftliche Betriebsführung des Friedrichsparks nicht mehr möglich ist. Die Unterhaltung des Parks wird nun nach einem Abkommen mit der Stadt von dieser übernommen.
Die Witwe des Oberstudienrats Dr. Fränkel schenkte der städtischen Bücherei wertvolle Shakespeare-Bände.
Mannheim, 12. Nov. Die Strafkammer verurteilte den Musikstudenten Peter Krämer von Lampertheim, der am 6. Juni d. I. bei dem Privatmann H. Küllmer neun Gemälde im Wert von 200 000 gestohlen hatte, zu 1 Jahr 8 Monaten Gefängnis.
Heidelberg, 12. Nov. Anläßlich ihres 25jährigen Geschäftsjubiläums hat die Firma Neisu. Co. in Friedrichsfeld Stiftungen für ihre Angestellten und Arbeiter, für bedürftige Bürger Heidelbergs und wohltätige Anstalten in der Gesamthöhe von 5 Millionen Mark gemacht. Der Mitinhaber Ale^ Leiser spendete außerdem für die LuifenlManstalt 200 000 Mark.
Wnnheim, 12. Nov. Die Polizei hat mehrere Butterverkäufer auf dem Wochenmarkt, die für das Pfund 1000 verlangten, veranlaßt, den Preis um 100 »st herab- zufetzen.
ep. Der Riederbruch im Zeikungsgerverbe. Seit Juli dieses Jahres haben sich die Druckerpreise vom 47fachen aus das 259fache, die Papierpreise vom 118fachen auf das 500- fach? des Friedenspreises erhöht. Genaue Kenner der Verhältnisse rechnen damit, daß, wenn sich nicht die Oeffentbch- keit, voran Parlamente und Regierungen, noch in letzter Stund- auf ihre Pflichten dem deutschen Schrifttum gegenüber besinnt, — in den nächsten Monaten 50 bis 60 Prozent aller Blätter ihr Erscheinen einstellen müssen.
In dem unlängst verabschiedeten Neichsgesetz betreffend die Rückvergütung eines gewissen Prozentsatzes des Zei- tungsvapierpreises durch das Reich, hat die für den innerlichen Aufbau unsere? Volkstums so wichtige religiöse Presse mit ihren vielen Hunderten Zeitschriften und Blättern und einer in die Millionen gehenden Leserschaft keine ausdrückliche Erwähnung gefunden. Man wird erwarten dürfen, daß die Ausführungsbestimmungen diese Lücke unmißverständlich aussüüen. E
Die badische LandesinLexzrffer, die vom Statistischen Landesamt Baden aus den Teuerungszahlen (ohne Bekleidung) von durchschnittlich 50 badischen Gemeinden berechnet wird, ist im Oktober aui 20 080 (Friedensstand 100), d. h. auf das 200k-»fache gestiegen. Die Steigerung gegenüber dem Monat September beträgt somit 73,7 v. H.
Turnen und Spork in Baden. Nach den Feststellungen des Bad. Statistischen Landesamtes bestanden im Jahre 1921 in Baden insgesamt 1817 Turn- und Sportvereine, von Äen«r. ein Drittel erst M Ende 1918 iss Leben getreten ist,
An erster Stelle unter den Vereinen für Leibesübungen stehen die Turnvereine, deren Zahl 707 beträgt. Fußballvereine gibt es 443, Radfahrvereine 396, Wandervereine 72, Athletrn- vereine 93, Ruder- und Segeloereine 16, Reit- und Fahr- vereine 6, Golf- und Tennisvereine 17. Schützenvereine 14, Fechtverein 1, Wintersportvereine 17.
Rückgang der Larkoffelanbaufläche in Baden. Während des Kriegs und unmittelbar nach dem Krieg ist wie in Preu^ ßen, so auch in Baden nicht nur ein Rückgang der Kartoffelfläch:, sondern auch der Kartoffelerträge zu beobachten. Im Jahr 1921 konnte Baden nur 83,6 Doppelzentner, Preußen nur 104,2 Doppelzentner auf den Hektar aufweisen. In dem besseren Erntejahr 1920 stellte sich Baden dagegen auf 112,8 Doppelzentner und Preußen auf 118,5 Doppelzentner. Im Jahr 1922 waren in Baden 11 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche mit Kartoffeln angebaut. Die Hauptanbaugebiete der Kartoffel liegen im Ünterland.
Wurtt. HandelskammerLag
Stuttgart, 12. Nov. Am 8. und 9. Nov. fand in der hiesigen Handelskammer eine Tagung der Vertreter der acht württ. Handelskammern unter Vorsitz von Kommerzienrat Kauffmann stat. Neben vielen wirtschaftlichen Fragen der Gegenwart wurde auch die Notlage der Presse in den Kreis der Erörterungen gezogen und eine Entschließung angenommen, daß der Handelskammertag bei den unzulänglichen Maßnahmen der Regierung es als seine Pflicht erachtet, im allgemeinen wie im Interesse der Handel- und Gewerbetreibenden selbst der Industrie und dem Handel ihrer Bezirke dringend nahezulegen, der Notlage der am wirtschaftlichen Nachrichtendienst beteiligten Presse durch Bezug der Zeitungen und durch möglichst umfangreiche Zuweisung von Anzeigenaufträgen auch ihrer- seits zu der äußerst notwendigen Erhaltung der Blätter nach Kräften beizutragen.
Die neuen Gebührenerhöhungen der Reichspost und der Eisenbahn gehen über jedes erträgliche Maß hinaus. Der Handelskammertag müsse gegenüber der außerordentlich schweren neuen Belastung des Geschäftsverkehrs von Post- und Eisenbahnverwaltung nachdrücklichst den schlüssigen, noch nicht erbrachten Nachweis fordern, daß ein zwingender Grund für die Erhöhung vorliegt, und vor allem, daß vor einer Fortsetzung dieser mechanischen Gebührenpolitik der bringenden Forderung aller Wirtschaftskreise nach innerer Umbildung und wirtschaftlicher Gestaltung der beiden Reichsbetriebe entsprechen werde.
Der württ. Handelskammertag hat nach Verkündigung der ersten Notverordnung vom 10. Okt. d. I. über den Verkehr mit ausländischen Zahlungsmitteln (Devisenverordnung) sofort dagegen Widerspruch erhoben, daß solche in das Wirtschaftsleben so tief eingreifende Maßnahmen getroffen werden, ohne daß zuvor die sachverständigen Kreise zu Rate gezogen werden. Aus der Verordnung sind denn auch Folgen entstanden, die gerade das Gegenteil sind, was die Verordnung bezwecken sollte. Die Entwertung der
fft recht groß geworden. Der Handelskammerkaq fordert deshalb eine gründliche Abänderung der verfehlten Verordnung, die dem Verkehr mit ausländischen Zahlungsmitteln die unentbehrliche Bewegungsfreiheit zurückgibt.
Aus Stadt und Bezirk.
Nagold, 18. November 1922.
Schlußprüfuug des Weckerlinienlöschzngs und die ueue Automobilspritze. Dt« von der Stadl mik Unterstützung der AmtSkörperschast und der Gebäudebrandvers.-Anstalt an- geschvffte Kraftfahrfeuerspcitze samt der neuen Weckerltnie sind letzten Freitag Vermttlag ihrer Bestimmung übergeben worden. Die Spritze hat btk-nntlich die Firma Ben» in Gaggenau in Baden auf Grund Vertrags vom Nov. 1921 geliefert. Ein 50pferdtg«r Motor treibt Wagen und Pumpe. Die Fahrtletstunp ist 35 Km. in der Stunde und die Pumpe hat eine minutl. Leistung von 1500 I, die in 6 Strahlrohre verteilt werden können und eine Förderhöhe von 80 Mir Dir Abnahme des Fahrzeug« durch den Sachverständigen des DampfkesselreyistonsverejnS hat keine nennenswerten An- stände ergeben. — Die von der SiemenS-HalSke A.-G. Ber- lin-Smttgart erbaute Feueralarmarilage besteht aus der Zentrale in der Polijeiwach», an die in 2 D-ahrschlerfen 30 Wecker in den Wohnungen der Wcckerlinienmannschaft an- geschlossen sind. Bet einem Brondfall in der Stadt oder auf dem Land wird von der Polizeiwache aus die Mannschaft der Wrckerltnte alarmiert. Nur bet Großbrand wird durch die Sn ene auf dem Smdtktrchturm die Gesamlfeuerwehr herbet- qerufen. In den letzten zwei Wochen ist dirWeckrrltniemcmnschaft (auch Löschzug genannt) durch den erfahrenen Instrukteur, BerufSfeuerwehrwachtmeister Kuhn-Sturtgari sür ihren Dienst gründlich aüSgebildet worden. In Anwesenheit der Vertreter des OberamtS und des BezirkSratS, der städt. Behörden, oes GemetnderatS, von Gästen »nd Zuschauern, hat Freitag vormittag die Schlußprüfuug der Weck-rlmrenmannschast vor dem LandeSfeuerlöschinsp-ktor, Baurat Zimmermann, slast- gefunden. Die Schulüdung auf dem Borstadtplatz wurde von den Mannschaften richtig, sicher und ruhig durchgeführt, was der LarldeSstuerlöschinspekror lobend heroorgehoben hat. Die Leistungen der Spritze sind nach allgemeiner Ansicht aus gezeichnet. In seiner Kritik empfahl Baurat Zimmermann den Landgemeinden im Interesse der Schlagfertigkeit der Feuerwehr und der Einheitlichkeit der Einrichtungen die Ersetzung der alten Schlanchgewinde durch die GurSberg'schen Normalkupplungen; weiter soll in jeder Gemeinde, wo die Wasserleitung nicht ausretcht oder keine vorhanden ist, genügend Wasser durch F.-uerwethec und einfache Slauvorrtch- tungen gesichert werden. — Bei einem Vesper im „Deutschen Kaiser" machte Sradtschuliheiß Mater über die Gründe üer Modernisierung unserer Feuerlöscheinrichtungen nähere Mitteilung. ^Jn einer Zeit, wo wir nicht mehr imstande sind, HauS und Mobiliar, die Produktionsmittel von Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft voll zu versichern und wo im Falle eines Brandes jeder ein armer Mann wird, muß eine Verwaltung das Menschenmögliche tun, um die Feuerlösch- einrtchtungen zu vervollkommnen. Drr Gebäudebrcmdoers.- Anstalt, voran Baurat Zimmermann, der Amtskörperschaft und den Spendern aus Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft gebühr« für die Beiträge bester Dank. Er wünschte der Frei«. Feuerwehr, die mit dem heutigen Tag m ein neues Stadium ihrer Geschichte eingerrelen se«, Glück. Der Weckerltntemannschaft empfahl er für ihren schwe er und verantwortungsvollen Dienst Pflege treuer Kameradichasiltch- kett und schloß mit den besten Segenswünschen für Stadt und Bezirk Nagold. Obersekc. Vollmer als Vertreter des verhinderten Oberamtmanns beglückwünschte die Stadt zu ihren neuzeitlichen Einrichtungen. Kommandant Schneps de- »eichnete den heutigen Tag als einen Ehrentag der Freiw. Feuerwehr, dankte für dar Wohlwollen des Gemeinderats und der übrigen Körperschaften und dankte besonders Herrn Wachtmeister Kuhn für die treffliche Ausbildung deS Lösch- zugS. Diesem Dank schloß sich Weckerliniensührer Saur an, der namens der Mannschaft allezeit treueste Pflichterfüllung gelobte. Nachdem Baurat Ztmmermann an Hand einer Planes über die Einteilung des Landes in Kcastfeuer- spritzbezirke (zu Nagold gehört noch Horb und ein Teil des Bezirks Herrenberg) gemacht und Wachtmeister Kuhn die Weckerlinte der Stadt mit freundlichen Wünschen übergeben hatte, war die offizielle Schlußprüfung zu Ende.
Dolksbildungskurs. Derreligöse Vortrag fälltheuteauS.
ep. An die geldverdienende IvMNd. Die Löhne und Ge- Wter der lsdigen jungen Leute sind im allgemeinen so bemessen, daß nach der Bestreitung aller Kosten für den Lebensunterhalt und der selbstverständlichen Hilfe für die eigenen Angehörigen «och ein weseuüicher Ueberschuh bleibt. Was damit austmgen? Verschlemmen, verschlecken. an Putz und Tand hängen, dem Kino und Vergnügungen zweifelhafter Sorte opfern? Eine hochstrebende Jugend braucht mau hievor nicht z« warnen. Aber man darf sie wohl auf eine begeisternde Aufgabe Hinweisen, die ihr ans der bitteren Rot so vieler erwerbsunfähiger Alter, Kranker und bedrängter Familien erwächst. Wie wäre es, wenn in aller Stille junge Hände vom Ueberschuß ihres Vrrdienstes an eine Stätte der Sorge und des Elendes ein paar Geldscheine für Krankheits- unkosten, Hausmiete, für den Schuhmacher oder ein Pfund Nudeln auf den sonst st» karg gedeckten Tusch, ein Paar StrihnrG-oderr Norme Handschuhe für stierende Lieder M- tragen würden? Wo die wirklich Bedürftigen siM. ist leicht zv erfragen,^
Pfrondorf, 13. Nov. Amerikanerspende. Der hiesige Liederkranz wurde mit einer großen Amerikc-spende bedacht. Die Kinder des 83jährigen Ehr. Renz, sowie ihre nächsten Auge- hörigen, welche schon früher nach Amerika auSgewandert sind, haben dem hies. Ltederkranz die schöne Summe von 21500 zur Pflege de- Gesanges überwiesen. Anläßlich dieser reichen Spende brachte der „Liederkranz" dem alten Vater der hoch- herzigen Geber ein Ständchen dar. Vorstand Huber sprach im Namen de« Verein« dem Geehrten den innigsten Dank aus, mit dem Wunsch, er möge noch lange in bester Gesundheit leben. Den edlen Spendern auch an dieser Stelle Herz- lichen Dank.
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