Wiedervereinigung mit der (Meyryeits-) Soztawemorran- schen Partei an. Die letztere Partei hat auf ihrem Parteitag in Augsburg denselben Antrag angenommen. Die Trennung war im Jahre 1915 'wegen der Annahme der Kriegsanleihen durch die Mehrheit der Sozialdemokratischen Partei erfolgt: die Minderheit, die gegen die Kriegsanleihen war, bildete darauf die Partei der Unabhängigen,
Zugeständnisse im deutschen Luftverkehr
London, 24. Sspt. „Daily Chronicle" schreibt, die von den Verbündeten getroffenen Einschränkungen des deutschen Luftverkehrs behindern die Verbündeten selbst im Ueber- fliegen Deutschlands. Die Handelsinteressen der Verbündeten verlangen, daß man jene Einschränkungen mildere. Allerdings haben die militärischen Interessen das letzte Wort.
*
Der belgische Wiederaufbau
Brüste». 23. Sept. Wie „Peuple" mitteilt, sind gelegentlich 8er Eröffnung der landwirtschaftlichen Ausstellung in Uperki einige interessante Mitteilungen über den Wiederaufbau West- slanderns gemacht worden. Von den 312 000 Einwohnern die die Gegend im Jahre 1914 zählte, seien gegenwärtig 266 000 zurückgekommen. Der Viehbestand habe sich im Jahr 1914 aus 18 500 Pferde und 166 000 sonstiges Viel belaufen. Er betrage augenblicklich 14 000 Pferde und 67 006 sonstigen Bestand. Von den 126 000 verwüsteten Hektar wurden in diesem Jahr bereits auf 120 000 Hektar Ernten erzieh und im nächsten Frühjahr wird das gesamte Land wieder bestellt werden.
England will nicht weichen
Paris, 24. Sept. In der Sitzung der Verbündeten am Freitag drang die Ansicht Frankreichs und Italiens durch daß man im Orient von militärischen Maßnahmen abseher und den Türken Zugeständnisse machen soll, die es aus Grund ihrer Siege verlangen könne. England verzichtet nicht auf militärische Vorbereitungen, ist aber nicht gegen eine friedliche Einigung. Unter keinen Umständen will England Tfchanak räumen, das der wichtigste Punkt an der kleinasiatischen Küste ist und die Durchfahrt durch die Gewässer beherrscht.
London. 24. Sept. „Daily Chronicle" (das Blatt Lloyd Georges) schreibt, wenn die Dardanellen der Aufsicht des Völkerbundes unterstellt würden, so müsse der Völkerbund eine Polizeimacht unterhalten. England werde aber in Tfchanak bleiben.
Türkisches Mißtrauen
Äonskanlinopel, 24. Sept. Im türkischen Kriegsrat wurde betont, daß man gegenüber den Verhandlungen der Verbündeten in Paris Vorsicht üben müsse; England wolle offenbar Zeit gewinnen, um möglichst viel Truppen nach Tfchanak zu bringen. (Darin dürften die Türken Recht h«ben.)
Eine Note von Moskau an die britische Regierung,erhebt Einspruch gegen die Durchfahrt fremder Kriegsschiffe Äs Schwarz Meer. — Von Newyork sollen 500 000 Gewehre nach Petersburg verladen werden. — Der Verkehr zwischen Konstantinopel und dem Schwarzen Meer ist «gesperrt. Die Türken stellen schwere Geschütze am
Zur evangelischen Vifchofsfrage
Die derzeit tagende verfassunggebende Kirchenoersrmm- »mg in Preußen beschäftigt u. a. die Frage, ob an die Spitze der geeinigten preußischen Landeskirche ein Bischof zu setzen ss«. In seinem Bericht über die Prüfung dieser Frage der iKirchenverfassung schreibt Pros. v. Adolf Deihmann:
Ln außerdeutschen Ländern gibt es heute 518 «oangelische Bischöfe. Di« Kirchen, an deren Spitzen sie Wehen, zählen 70 Millionen Seelen, denen 63 Millionen Seelen in bischofslosen evang. Kirchen gegenüberstehen. Zu den eo. Kirchen mit bischöflicher Spitze gehören vor allem ins Pdndincwischen (Schweden mit 12, Dänemark mit 7, Norwegen 6, Finnland 4 Bischöfen) und angelsächsischen (Eng- Lmd mit 41, bischöfliche Kirche in Nord-Amerika 109, amerikanische Methodistenkirche mit 97 Bischöfen). Weiterhin die ev. Kirchengemeinschaften in den Ostseeländern, Rußland, Ungarn und Siebenbürgen. Besonders bekannt auch in weiten Kr«fen des ev. Deutschland ist der schwedische Erzbischof O. Soederblom und der Bischof der fächMchsr Kirche io Siebenbürgen, O. Teutsch.
In Deutschland haben brs jetzt 7 ev. Landeskirchen Mit über 10 Millionen Seelen das Bischofsamt geschaffen «Ser vorgesehen: die beide» Mecklenburg, Staat Sachsen. Braunschweig, Hannover, Schleswig-Holstern, Nassau. Der EnHcheSmng, die die größte deutsch Landeskirche in dieser Frage Men wird, sieht man in den weiteste» Kreisen des In- mW Auslandes mit Spannung entgegen. Anhänger; »od Gegner des Bischof s sind ans fa st alle Gruppen vertsllL
Aus Stadt und Bezirk.
Nagold, 25. September 1922.
Der gestrige Sonntag brachte der Stadt vielerlei Interessanter und Erwähnenswerter. Früh 7 Uhr hatte die Freiwillige Feuerwehr ihre Schlußübung und Hauptprobe. Die erste Hälfte war ausgefüllt mit einer Schulübung in der Borsladt resp. am Steigerturm, bet welcher Herr Be» zirkSfeuerlöschinspektor Schleicher den Appel abnahm. Anschließend fand ein Angriff statt. Als Brandobjekt war dar Hcmr der Schreinermetsters Hiller in der Hinteren Gaffe gedacht. Feuer gefangen hatte bereits das in der Nachbarschaft liegende Gebäude des Herrn Stottele. Die Aufgabe war also keineswegs eine leichte. Am Schluß der Uebung hielt der Herr Bezirttfeuerlöschinspektor eine befriedigende Kritik, in welcher er dar Verständnis der Offiziere besonders hervorhob und im übrigen die Mängel der Uebung im ungenügenden Schlauchmaterial fand, die aber durch die Neuanschaffungen schon bet der nächsten Uebung, die wahrscheinlich noch in diesem Jahr mit dem Löschzug stattfinden wird, behoben sein werden. Nach anerkennenden Worten auch seitenr der Kommandanten gingen die Mannschaften von der Burgstraße aus nach V-9 Uhr heim. — Um 11 Uhr gab die hiesige Stadlkapelle in der Marktstraße bei Uhrmacher Klägers Haus ein Platzkonzert, das bei gutem Wetter zahlreiche Zu- börer anlockte. Der arbeitsfrssudigen Kapelle für solche schöne Stunden herzlichen Dank. — Gegen 12 Uhr begab sich der
Stadtvorstand und eine Abordnung des Gemeinderatr zu dem am nächsten Donnerstag wieder von hier scheidenden Amerikaner- ehepaar Tafel, um demselben als besondere Anerkennung und als Zeichen der tiefen Dankesschuld der Stadt ein prächtiges Oelgemälde, darstellend die Stadt Nagold mit Schloß- berg, gemalt von unserem einheimischen Meister, H. St.-Rat Bach, zu übergeben. Mit dem Mittag an dem der Eo. Volksbund auf dem Schloßberg sein Familienfest und die Methodistengemeinde ihr Jugendbundsest abhielt, änderte sich auch der Himmel. Während der Vormittag mit Sonne und Wonne gefüllt war, verwandelte sich dar Wetter inS Gegenteil. Aber die Bahn hatte doch viele Arbeit zu bewältigen und wird wohl den Sommer über wenig mehr Andrang gehabt haben. Am Abend fuhr auf Einladung des Gewerde- veretnS eine sehr stattliche Anzahl BezirkSangehörtger (über 200) nach Calw und von dort aus mit Extrozug nach München, um daselbst der Deutschen Gewerbeschau einen Besuch abzustatten.
Der Dolksbnnd auf dem Schloßberg.
Was ist das sür ein Jagen zum Schloßberg Höhenwärts?
Das Wetter kann'» nicht sagen, denn das treibt mit uns Scherz. Ist es die Burgruine, die man doch oft geschaut?
Auch zeigt der Kinder Miene durchaus nichts, davor graut.
Doch bist du erst dort oben, da schaust du Schild und Speer;
Die Bauernkrieger toben, als ob's gar ernstlich wär I Sie brechen mit den Waffen nach Ihrer Weise Bahn Und holen einen Braven, den man dort schlug in Bann.
Schau, weiße Geister wandeln herab am Horizont ES ist, als sollt' verwandeln die Erd' sich unterm Mond.
Ins Mittelalter führet uns ritterliche Kraft '
Und jene Irma rühret dar Herz in ihrer Hast
Nach Golde sieht man fragen auch eine alte Zeit
Und was sie heut' noch wagen hat elufl die Hast bereit'».
Die Steine können reden am heul'gen Kinderfest Ist's wahr, könnt das uns retten, was fester einst gewest ?
Das hieß' mau Bolksbundzauber, der zeigt was uns io not:
Nicht weichen dem Berauber von Ehr und gar von Brot!
Wir lasten von den Mühen uns ziehen Höhenwärts Wo Urkraft. Schönheit blühen, wo noch regiert — das Herz!
Die Höhe schaut hernieder aus alles Volk im Tal Man findet sich als Brüder in der Geschichte Strahl.
So hofft man aus das'Neue nach starren Winters Tod Aus denn, den Samen streue im stillen Abendrot I
Bom Bezirksausschuß der Kleiukapitalrentnersürsorge
sind nunmehr Unterstützungen in 2 Klassen von je 1500 bezw. 1000 (einschl. des Gemeindeanteils von */s) im Gesamtbetrag von rund 150000 zur Verteilung gebracht. Aus Mitteln der Mittelstands nothilfe und der Alters- Hilfe können nur Gaben von je 300 gewährt werden; doch werden hiezu noch Gemeindezuschüsse von je 100 ^ erwartet. Lok.
Im Rathausbericht vom Donnerstag ist von den Wagegebüh- ren im städt. Sch lachthaus die Rede. Dies ist ein Mtßver- ständnis, denn 1. Ist dos Schlachthaus nicht „städtisch", sondern es gehört der Metzgerinnung und 2. handelt es sich um di« Biehwage im städt. Farrrnhof (Wagmeister Fr. Klaiß)
Die Eisenbahnfahrpreise ab 1. Oktober.
V Damit sich jedermann von der neuen Tariferhöhung ein Bild machen kann, geben wir nachstehend eine Zusammenstellung der Fahrpreise zwischen Nagold und den Bahnstationen des Bezirks sowie einer Anzahl wichtiger Städte Württembergs bekannt. Ab 1. Oktober kostet eine Reise von Nagold Bhf. tm Personenzug nach:
Tarif-
2. Kl.
3. Kl.
4. Kl.
kilometer
»6z
Nltensteig
16 ,
7 50
Berneck
14
6.50
Ebhausen
9 t
Nur 4. Klaffe I
4.S0
Rohrdorf
7
3.50
Nagold-Stadt
2
2.50
JselShaufen
3
6 —
350
2.50
Gündringen
7
8 —
5 —
3 50
Hochdorf
11
13 —
7.50
5 —
Freudenstadt
36
41.—
25—
17.—
Eutingen
15
17.—
11.—
7.—
Horb
* 24
27.—
17 —
11.—
Tübingen
56
63 —
38.—
26.—
Ulm (üb. Horb-Münfingen) 151
170 —
102.—
68 —
Friedrichshofen (üb. Singen) 204
230 —
138.—
92 —
Herrenberg
32
36.—
22.—
15 —
Emmingen
5
6 —
3.50
2.SO
Wildberg
9
11.—
650
4.50
Talmühle
14
16 —
950
6.50
Bad Teinach
16
18.—
11 —
7.50
Calw
20
33 —
14 —
9 —
Pforzheim
46
52.—
32.—
21.—
Leonberg
54
61.—
37 —
25.—
Böblingen
48
54 —
33 —
22.—
Stuttgart-Hbs. (üb. Eutingen) 74
84 —
50.—
34 —
Stuttgart. West ( „
) 65
74 —
44.—
30.—
Heilbronn (ü. Calw-Zuffhsn.) 114
129.—
77.—
52 —
Reutlingen
70
79.—
48.—
32.—
Stuttgart-Hbs. (über Calw)
75
85.—
51 —
34 —
Heilbronn (über Mühlacker)
111
125.—
75.—
50 —
Baiersbronn
45
51.—
31.—
21.—
Es kostet künftig 1 Kilometer in der 1. Klaffe 202,5; 2. Kl. 112,5; 3. Kl. 67,5 und 4. Kl. 45 Als Mindest, fahrprets werden in der 1. Kl. 11, 2. Kl. 6, 3. Kl. 3,50 und 4. Kl. 2,50 erhoben. Die Schnellzugszuschläge betragen ab 1. Okt. in der Zone I. (1—75 Kilometer) 30 in der 1. und 2., lS »6 in der 3. Kl., Zone II (76—150Klm.) 60 in der 1. und 2 , 30 in der 3. Kl., Zone III (über 150 Klm.) 90 in der 1. u. 2., 45 in der 3. Kl. Aufgerundet wird allgemein bei Fahrpreisen bts'zu 10 auf volle 50 über 10 ^ auf ganze Mark.
Für eine Monatskarte werden künftig 14 (bisher 16) einfache Fahrten berechnet, für eine Wochenkarte 3V» Fahrten. Eine Schülersahrkarte kostet die Hälfte der entsprechenden Monatskarte, eine Arbeiterrückfahrkarte wie bisher den einfachen Preis einer Fahrkarte 4. Kl. (Mindestpreis jedoch 9,50 ^k, war einer Entfernung von 21 Klm. entspricht). Der Preis für eine Bahnsteigkarte ist auf 1,50 ^ festgesetzt. Für Hunde wird der Preis einer halben Fahrkarte 3. Kl. berechnet.
Wildberg. Am SamStag 23. Sept. wurde im Gasthaus z. „Jägerhof" ein Handels- u. Gewerbeverein gegründet. 20 der Anwesenden traten dem neuen Verein bei. Im Anschluß an die Nachbarveretne sucht der Verein die Interessen deS Gewerbestander zu vertreten.
Kündigung der Fernfprechanschlüsfe. Mit Rücksicht auf die am 1. Oktober eintretende starke Verteuerung der Fernsprechgebühren können die Anschlüsse bis 25. September (auf ZO. September) gekündigt werden.
Ti» HilfsHunderkmarkschein wird von der Reichsbank in den nächsten Tagen ausgegeben.
Einfuhrverbot für Lebensmittel. Der Reichsanzeiger veröffentlicht eine Bekanntmachung über das Verbot der Einfuhr von Lebensnüttel und eine solche über das Verbot der Ausfuhr von Fischen.
Preisausschreiben für Glockenschmuck. Das Lande-ge- werbeamt veranstaltet mit Zuschüssen des badischen und württembergischen Staates, der evangelischen und katholischen kirchlichen Behörden, sowie der bedeutenderen Glockengießereien Badens, der Rheinpfalz und Württembergs einen Wettbewerb für neuzeitlichen Glockenschmuck. Die Wettbewerbsunterlagen sind beim Landesgewerbeamt Karlsruhe gegen Erstattung der Selbstkosten erhältlich.
Württemberg.
Hochdorf. Bubenstück. Auf dem alten Fliedhof wurde « in einer der letzten Nächle etwa 15 Gra steine um- geivo. fen, wodurch Beschädigungen an den Kreuzen u. Fiauren entstanden. Den mutwilligen Tätern ist man auf der Spur. --5 Dienstnachricht. Der Prästoent des Landesftnanzamts hat de» Zolltnipekror Lechmann bet dem Haupizollaml Hall aus '.'i-ckuchen zu d-m Hanotzollamt Hork versetz'.
Stuttgart, 23. Sept. Schloßmuseum. Der zweite Teil des Schloßmuseums ist nun auch der Oeffentlichkeit zugängig gemacht. Cr birgt in 18 Räumen im 1. Stock des Ostflügels des Neuen Schlosses die Bestände der Majolika- Sammlung des Herzogs Karl Eugen, die altchinesischen Porzellane und die Porzellansammlung aus den königlichen Schlössern und der Altertumssammlung, sowie die Kunstkammer des königlichen Hauses. ,
Stuttgart, 23. September. Beamtenversammlung. Der Württ. Beamtenbund hielt am 21. September !m großen Saal des Gustav Siegle-Hauses unter dem Vorsitzenden Postrat Rottacker eine von Tausenden von Beamten besuchte Versammlung ab, in der der Geschäftsinhaber Brodhag über die wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen des Berufsbeamtentums berichtete. Es wurde eine durchgreifende Regelung im Sinne einer Neufestsetzung der Grundgehälter gefordert, die auch den untersten Besoldungsgruppen das zur Erhaltung der Arbeitskraft unbedingt notwendige Mindesteinkommen bringen muß. Die Versammlung protestierte gegen die bei den letzten Besoldungsverhandlungen angewandte Methode, die Beamtenbesoldung mit den Arbeiterlöhnen zu verkoppeln. Es wurde außerdem über wirtschaftliche Selbsthilfemaßnahmen des Württ. Beamtenbunds berichtet. Unter stürmischem Beifall erklärte der Berichterstatter, das neue Gesetz über die Pflichten der Beamten sei für die Beamten unannehmbar. Die Versammlung stellte eine machtvolle Kundgebung für die Erhaltung des öffentlich-rechtlichen Beamtentums dar.
Stuttgart, 23. September. Betriebseinschränkungen in der württ. Textilindustrie. Die württ. Textil- und Korsett-Industrie hat sich infolge des Rohstoffmangels zu teilweisen Betriebsstillegungen genötigt gesehen. Für die nächste Zeit wird.der Betrieb am Samstag eingestellt. Weitere Einschränkungen dürften für die nächste Zeit bevorstehen.
Stuttgart, 24. Sept. Vom Rathaus. Wie bei der Straßenbahn, so will die Stadtverwaltung nun auch beim Gaswerk und bei der Straßenreinigung mit Sparmaßnahmen durch Personalverringerung beginnen.
Die Höhe der Getreideumlage. An der Spitze aller württ Bezirke steht mit 20334 Dz. (einschließlich Sonderzuschl rgss der Bezirk Ulm, dann folgen Waldsee mit 1? 853 Dz., Mergentheim Mt 17 724 Dz., Riedlingen mit 17 538, Geradronn mit 16 006, Münfingen Mt 15 786, Neresheim mit 15 052; Saulgau mit 15 062, Ehingen mit 14 947, Bläübeuren mit 14 826, Heidenheim mit 12 486, Geislingen mit 11815, Ravensburg mit 10 899, Oehringhn mit 10 099 Loppekztr. usK
EiniMng der Bauern. Nach langen Verhandlungen im Haus der Landwirte am 21- September wurde die Vereinigung des Landwirtschaftlichen Hauptverbands und des Schwäbischen Bauernvereins beschlossen. Die' Hauptver-' sammlungen beider Verbände werden den Beschluß noch zu genehmigen haben. Daran ist aber nicht zu zweifeln, denn die Vereinigung aller Landwirte »st heute eine Lebensfrage geworden.
Weinsberg, 24. Sept. Weinbauschule. Auf H Januar 1923 werden für die Jahre 1923 und 1924 10 Zöglinge in die Weinbauschule ausgenommen.
Lorch, 24. Sept. Streik. Die Arbeiter der StockfabM Dieterle und Marquardt sind in den Ausstand getreten.
Heilbronn, 23. September. Gegen die Arbeitslosigkeit. In einzelnen Betrieben finden ziemlich viele Kündigungen statt. Um der drohenden Arbeitslosigkeit vorzubeugen, Hai das'Liegenschaftsamt dre Durchführung von zwei Straßenbauten vorbereitet.
Waiblingen. 23. September. Landw. Vezirksfest. Am Donnerstag fand das gut besuchte landw. Vezirksfest statt. Eine großartige Leistung stellte der Festzug dar, der die Arbeiten des Landwirts versinnbildlichte. Viele Fcst- zugsteilnehmer waren in der alten, leider nur noch bei seltenen Gelegenheiten getragenen Tracht der Remstäler Bauern erschienen. Bei der Preisverteilung erhielt der von Hegnach gestellte Hopsen- und Kamillenwagen den ersten Preis. Gleichzeitig wurde auch die Ödst-, Gemüse- und Wein- dauausstellung eröffnet.
Hall, 23. September. Steuerhinterziehung. Der Bauer Michael Hägele von Honhardt OA. Crailsheim, der im Sommer 1921 einen Mosthandel betrieb, ohne denselben der Steuerbehörde anzuzeigen, wurde vom Hauptzollamt Hall wegen Verfehlung gegen das Weinsteuergesetz mittelst Strafbefehl mit einer Geldstrafe von 19 411 -4t belegt, was rem vierfachen Betrag der hinterzogenen Steuer entspricht. Auf den erhobenen Einspruch hin hat das Schöffengericht Crailsheim nur auf eine Ordnungsstrafe von 3000 -4t erkannt. Me von Seiten der Steuerbehörde gegen dieses Urteil eingelegte Berufung hatte zur Folge, daß die Strafkammer unter Aufhebung des schöffengerichtlichen Urteils Meder auf eine Geldstrafe von 19 422 .4t erkannte und dem Angeklagten auch die Kosten erster und zweiter Instanz auf- erleste. . - -