unerreichbar, und der deutschen Arbeiterschaft könnte nichts Schlimmeres begegnen, als wenn sie in dieser Sturmzeii die Wirtschaft in die Hand bekäme. Dagegen müsse erstrebt werden, daß sie als gleichberechtigt mitwiüe.
französische Spitzel
Mainz, 18. Sept. Die Verhaftung des französischen Dolmetschers und Privatsekretärs des Generals de Metz in Speyer, Pasquier, hat die Aufmerksamkeit auf die französische Hauptspitzelstelle in Mainz gelenkt, wo sich derzeit ein gesteigerter, sehr verdächtiger Verkehr geltend macht. Die Franzosen bedienen sich jetzt mit Vorliebe solcher Leute, die zwar deutscher Staatsangehörigkeit, aber gewissenlos genug sind, um für Judaslohn Spitzeldienste zu leisten. Vorsicht im Verkehr mit solchen verdächtigen Leuten!
Das Reichsgericht verurteilte den Rechtsgehilfen Ernst Fondre aus Saarlouis, der in Oberschlesien für Frankreich Spionage getrieben hatte, zu 3 Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverlust.
Acht Deutsche von einem französischen Kriegsgericht verurteilt
Mainz. 18. September. Vor dem Kriegsgericht des Generalstabs der französischen Rheinaxmee wurden unter Ausschluß der Öffentlichkeit in neunstündiger Sitzung acht Personen des besetzten Gebiets verurteilt. 1. Der Redakteur Richard Hecht-Frankfurt a. M., 2. dessen Sohn, der 19jähr. Gymnasist Wilhelm Hecht, 3. der Beigeordnete Dr. Erich Ieschke-Kreuznach. 4. der Bürgermeistersekretär Albrecht Bohner-Kirn (Nahe), 5. der Optiker Mohr-Trier, 6. der Kaufmann Jakob Kirscht-Wittlith (Mosel), 7. der Kaufmann Wilhelm Hähnlein-Mainz, 8. der Redakteur Otto Etz-Wies- baden.
Nach der Anklage waren sie beschuldigt, in der Zeit vom April 1921 bis Juni 1922 im besetzten Gebiet „im Einverständnis mit einer fremden Macht sich zu unerlaubten Zwek- ken Dokumente und Nachrichten über die französischen Besatzungstruppen sowie militärischer Befehle der^Besatzungs- kommandos verschafft und dieselben an Agenten des deut-' schen Spionagedienstes im unbesetzten Gebiet mitgeteilt zu haben". Das öffentliche Urteil lautete: Hecht in Abwesenheit SO Jahre Gefängnis, Hecht jun. 5 Jahre, Jeschke 4 Jahre, Bohner 2 Jahre, Mohr 4 Jahre, Kirscht 4 Jahre, Hühnlein 2 Jahre und Etz 3 Jahre Gefängnis.
Aeberschichien in Oberschlesien
HIndenburg, 18. Sept. Eine Bergarbeitervers immlung sprach sich für ein Ueberschichten-Abkommen aus, das für Veutsch-Oberschlesien eine Mehrförderung von 170 000 dLonnen Ählen bedeuten würde.
Arbeiterentlasfung
SlsmarckhMe (Oberschlesien), 18. Sept. Wegen der Mißhandlung des Grubendirektors und der ständig zurückgehenden Leistungen ist die ganze Belegschaft der Bismarckhütte entlassen worden. Das Betreten des Betriebs wird gerichtlich geahndet.
Stimmungsbaromeker im Elsatz
Straßburg, 18. Sept. Bei den Nachwahlen zum Generalrat in Niederbronn erhielt der kommunistische Kandidat 1450 Stimmen, der des nationalen Blocks (französische Hetzpartei) 1403, der der elsässischen Partei (Zorn von Bulach) 301, der Radikals»zialist 427, der Sozialist 42 Stimmen Es findet Stichwahl statt. Neben der hohen Stimmenzah! des Kommunisten fällt besonders die geringe Zahl der „Elsässer"-Stimmen auf, als ob im Elsaß niemand mehr Elsässer sein wollte.
Aufmarsch der Türken?
London. 18. Sept. „Times" weiß zu melden, daß sich 4 oder 5 türkische Divisionen auf Jsmid in Bewegung gesetzt haben, drei weitere seien zwischen Panderma und Balikeri aufgestellt.
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Nicht darin besteht die objektive Gerechtigkeit, daß der Gute, sondern daß das Gute gedeihe, nicht darin, daß der Böse, sondern daß da» Böse scheitere.
v. Hartmann.
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Der Bravo.
S) Eine oeoetianisch« Begebenheit von Fenimorr Looper.
(Fortsetzung.)
„Freilich, Annima, ist die« nicht eine Stunde zu Geschäften mit deinem Vater, und ein wenig zu früh zu einem Besuche bei dir. Aber e» ist gerade jetzt weniger Zeit zu Worten, als zum Handeln. Um eines treuen und arglosen jungen Menschen willen, der, wo nicht dein Sklave, doch wenigstens dein Hund ist, gib das Jäckchen her, da« ich anhatte, als wir zusammen gingen, die HauSwurstereten in Fustna zu sehen."
„WaS hast du denn vor, Gino, und warum wünschest du deiner Herrn Livree mit der Kleidung eines gemeinen SchtffmannS zu vertauschen. Du bist weit schöner mit den seidenen Blumen, als in dem verschossenen SammtwamS.
„Zitto, Ztttol hier handelt stch'S von ernsten Dingen und solchen, die gleich auf der Stelle geschehen müssen. — Die Jacke, wenn du mich lieb hast?"
Annina legt» dar Kleidungsstück auf einen Stuhl, zu dem der Gondolier htnreichen konnte, als er sein lebhaftes Begehren stellte.
„Ob ich dich liebe, wahrhaftig! Da hast du die Jack-, Gino, und du magst in ihreki Taschen nach einer Antwort auf deinen Brief suchen."
„Die Kappe, Annina, und die MaSke!" sagte Gino, indem er die blumige Livree auSzog und ebens» schnell die einfache Kleidung, die er gewollt hatte, antat.
„Wer im gewöhnlichen Leben ein so falsches Gesicht zeigt, hat nicht nötig, einen Fetzen Seide vorzuhalten, um seine Züge zu verbergen," antwortete sie, indem sie ihm demunge- achtet beide verlangt« Artikel hinreichte.
„Sind alle Gondeln deiner Vaters auf dem Wasser?"
„Wie sollte er sonst nach dem Lido gegangen sein, und
Sowjekruhland zum Losschlagen bereu London, 18. Sept. Die „Times" meldet aus nrga, dSi Sowjet-Miliiärrat habe beschlossen, alle Streitkräfte der kaukasischen Republik und die im Kaukasus befindlichen russischen Streitkräfte sowie die Kriegsflotte im Schwarzen Meer mobil zu machen. Ein Korps sei bereit, Kemals Vormarsch auf Konstantmopel zu unterstützen.
Befürchtung kriegerischer Verwicklungen London, 18. Sept. In Newcastle hielt der Minister der Innern Shortt eine Rede. Zu der G e f a h r t i m O r i e n erklärte er, Großbritannien, Frankreich und Italien müsser zusammen entschlossen die „Freiheit" des Bosporus und dei Dardanellen verteidigen. Wenn England eine Schlappe er- hielte, so wäre das das Schlimmste, was seiner Herrschaft in Orient begegnen könnte. Es müssen viel Truppen nach der Dardanellen gesandt werden, um Kemal Pascha abzuwehren Die Franzosen bedanken sich vorläufig für englische Kastanier Paris, 18. Sept. Die Pariser Presse schreibt übereinstim mend halb spöttisch, der plötzliche Kriegseifer Englands unl die Wichtigkeit der Verteidigung der. Dardanellen sei auffallend. England scheine die Erklärung der französischer Regierung über die „Freiheit" der Meerengen falscl ausgelcgt und mindestens falsche Schlüsse daraus gezoger zu haben. Frankreich beabsichtige nicht, sich an einem Massenabenteuer gegen Kemal zu beteiligen. Die Voreiligkeit Englands habe die Lage noch verwickelter gemacht. Solch, Kriegsrufe habe man in letzter Zeit nur noch aus dem Lage, der Bolschewisten gehört. Die Reuternote, durch die di, Verbündeten zu einer „militärischen Demonstration" gegen Kemal aufgefordert werden, se mindestens unhöflich gegen Frankreich, das den Nachzüglei spielen solle. Wenn Rumänien sich in einen neuen Balkan- krieg stürze, könne es höchstens Bessarabien wieder an Rußland verlieren. (Auch die englische Presse billigt die durck Reuter verbreitete Regierungsnote nicht, da sie den Kriec fördere und Bulgarien herausfordere.)
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havensleins Sendung
London, 18. Sept. Die Besprechungen des Nsichsbank- präsidenten Havenstein mit den teilenden Männern der Bank von England haben am Samstag begonnen. Haven- stein schlug vor, daß die Reichsd mk selbst die Sechsmonatschatzwechsel des Reichs für die Zahlungen an Belgien girierl stiberweist), wobei sie bei der Bank von England Deckung sucht. Diese soll der Reichsbank zwei Drittel de- Zahlungssumme von 270 Millionen Goldmark durch Wechsel girieren, die halb auf 6, halb auf 12 Monate ausgestellt werden, wodurch die vom Reich nachgesuchkdn 18 Monate Ziel erreicht würden. Zur Sicherheit für diese englischen Wechsel würde die Reichsbank weitere Bestände ihres Goldschatzes yls Deckung m der Bank von England hinterlegen, wo bereits 50 Millionen Gold, ferner Silber und Goldwerte (Juwelen usw.) hinterlegt sind. (Das deutsche Gold soll also statt in die belgische, in die englische Banl ausgeliefert werden, — fort ist es auf alle Fälle.)
Die englischen Finanzleute machen wichtige. Mienen und äußern Bedenken. Sie meineir, Deutschland müsse den belgischen Forderungen, hinter denen Frankreich steht, wenigstens nach außen nachgeben, bis der völlige Zusammenbruch von selbst-zur Rettung führe.
Paris, 18. Sept. Hier sieht man n-cht gut zu der Reise Havensteins nach London, weil es übel vermerkt wird, daß das deutsche Gold nach London gebracht werden soll.
Streik der Seeleute in Frankreich
Paris, 18. Sept. In Marseille, Bordeaux, Le Havre und Dünkirchen sind die Seeleute in den Ausstand getreten.
Bestellt den „Gesellschafter"!
Aus Stadt und Bezirk.
Nagold, 19. September 1922.
Bibeljubiläum. Die Erinnerung an den 21. Sept. 1522, da Luthers deutsche Bibel zum erstenmal aus der Druckerei des Melchior Lother zu Wittenberg an die Orffentlichkeit kam und ihren StegeSzug durchs deutsche Land antrat, wurde auch hier ktrchlicherseitS festlich begangen. Schon der Haupt- gottesdienst in der evang. Stadtktrche war auf den Ton des Danke« für dies wertvolle Gottesgeschenk gestimmt. Und abends führte in eingehendem Vortrag Herr Dekan Otto vor zahlreicher Zuhörerschar noch de» Näheren aus, mit wie viel Mühe und Hingabe, Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt Luther dies Werk geschaffen. Nötig war es, damit dem einzelnen Christen selbstetgen der Weg zum Heil gewiesen war, möglich nur durch die mit größter Liebe zur Bibel Überhaupt verbundene Unermüdlichkeit und Treue Luthers. An Beispielen wurde gezeigt, wie er immer und immer wieder verbessernd und abrückend auch in kleinsten Einzelheiten des Wortlautes nicht nachließ, bis der rechte Tongetroffen war. Ueberhaupt mußte er die einheitliche deutsche Schriftsprache erst schaffen. Aber so gelang es ihm auch, ein Werk voll ewiger Bedeutung seinem geliebten Volke zu schenken. — Wir haben damit eine große Gabe, aber ebenso große Verantwortung übernommen.
Tierärztliche Obergutachlenstelle. Mit dem Sitz in Tü- binden wurde eine tierärztliche Obergutachtenstelle in Rechtssachen usw. eingerichtet, die sich aus sechs, vom Ministerium des Innern auf drei Jahre berufenen Tierärzten zusammensetzt. Für die Inanspruchnahme der Stelle sind Gebühren zu entrichten.
Invalidenversicherung. Vom 1. Oktober 1922 ab sind in der Invalidenversicherung funk weiters Lohnklassen geschaffen worden. Demgemäß sind künftig an Beiträgen je zur Hälfte vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer wöchentlich zu entrichten: bei einem tatsächlichen Jahresarbeitsve» dienst bis zu 1000 (Klasse A) 3,50 °4(, von mehr als 1000 bis 3000 (Klasse B) 4,50 R(, von mehr als 3000 bis 5000 -R (Klasse C) 5,50 °4l, von mehr als 5000 bis 7000 ,1l (Klasse D) 6,50 von mehr , als 7000 bis 9000 .ll (Klasse E) 7,50 .R, von mehr als 9000 bis 12 000 (Klasse F) 9 -K, von 12 000 bis 15 000 -Ä, (Klasse G) 10,50 -4(. von 15 000 bis 18 000 (Kl. H) 12 -K, von 18 000 bis 27 000 (Klasse I) 18 ^l, von 27 000 bis 39 000 -R (Klasse K) 24 °R, von , Z9 000 bis 54 000 (Klasse L) 32 von 54 000 bis 72 060 Rl (Klasse M) 42 ^l, von mehr als 72 000 -4t (Klasse N) 52 Rt.
Fahrpreisermäßigung für Kinder. Für die kommende Gestaltung der Eisenbahngebühren liegt eine Entschließung des Reichstags vor, die Kinderfahrkarten vom 10. bis zum 14. Lebensjahr, und die Freifahrt vom 4. bis.zum 6. Lebensjahr auszudehnen..
Giilttingen, 18. Sept. Fetdberei n lg ung — Krankenpflege. Am vergangenen Sonntag fand tm Schulsaal der Obeiklasse eine gutbesuchte Bürgerversammlung statt, in welcher zu zwei wichtigen Fragen Stellung genommen werden sollte. ES handelte sich in erster Linie um die Ausführung der schon im Jahr 1919 und 1920 angeregten und beschlossenen Feldbereintgung mit dem Bau eine« chauffierten HauptwegS an der Hrrrenbergsr Steige. Der Gemeinderat, welcher mit samt der Vollzugskommission darüber einig ist, daß die Arbeiten trotz der durch die Zeitoerhältnisse entstandenen Mehrkosten auSgeführt werden sollen, suchte durch die Bürgerversammlung eine gewisse Rückendeckung, da es sich um eine Ausgabe von 1*/-—2 Millionen handelt. Der generelle Kostenvoranschlag Über di« gemeinsamen Anlagen beziffert sich bis jetzt auf rd. 700 000 wozu noch die Geometer- und Steinsatz- sowie besondere Grunderwerbungskosten kommen. Der OrtSvorsteher legte nach einer lleberstcht über die bisherigen Vorarbeiten und über den Stand des Gemeinde- hauShaltS in Bezug auf die vorhandenen und noch zu beschaffenden Geldmittel der Versammlung die 3 Fragen vor,
mein Bruder Luigi und Fusini und die beiden Knechte an daS gewöhnliche Geschäft nach den Inseln, oder wie sollte ich sonst allein sein?"
„Diavolo! ist denn kein Boot an dem Kanal?"
„Du bist in ganz ungewohnter Heftigkeit, Gino, nun du noch eine Marke und eine Jacke von Samt hast! Ich weiß nicht, warum ich eS leiden soll, daß einer meiner Vaters HauS betritt, wenn ich allein darin btn, und daß er in dieser Stunde in solcher Verkleidung hinaus geht. Du wirst mir deinen Auftrag sagen, damit ich davon urteilen kann, ob es recht ist, war ich tue."
„Du ließest dir bester von den Dreihundert die Blätter ihres großen Buch» öffnen! Gib mir den Schlüffe! zum äußeren Tor, Mädchen, daß ich meines Weg» gehe."
„Nicht eher, bi« ich weiß, ob die» Geschäft meinem Vater die Ungnade de» Senats zuziehen kann. Du weißt, Gino, ich btn —"
„Diamins! Da schlägt» auf dem St. MarkuSturm. und ich laste die Zeit so verstreichen. Wenn ich zu spät komme, bleibt die Schuld auf dir hängen!"
„Es wird nicht die erste deiner Nachlässigkeiten sein, die ich zu tragen hätte. Du bist hier und sollst hier bleiben, bi» ich weiß, was dich zu der MaSke und der Jacke und zu der ganzen Ernsthaftigkeit bringt."
„DaS heißt recht wie ein eifersüchtiges Weib geredet, statt, wie ein vernünftige» Mädchen, Annina. Ich habe dir gesagt, daß ich mit einem Geschäft von der größten Wichtigkeit beauftragt bin, und daß ein Verzug schweres Unheil bringen kann."
„Für wen? — was ist dein Geschäft? Warum bist du, dem man in der Regel diese» Hau» mit wiederholten Redensarten verbieten muß, nun in einer solchen Eile, er zu oer- laffen?"
„Hab ich dir nicht gesagt, Kind, e» sei eine Sache von großer Wichtigkeit für sech» edle Familien, und wenn ich nicht zu rechter Zeit da sei, könne ein Streit — ja, zwischen den Florentinern und der Republik au»brechen l"
„Du hast nicht» der Art gesagt, auch traue ich dir nicht zu, daß du ein Gesandter von San Marco bist. Sage ein für allemal die Wahrheit, Gino Monaldi, oder lege Marke und Jacke beiseite und zieh wieder die Blumen von Sant Agata an."
„Nun denn, da wir Freunde sind und ich deiner Ver- hrvtegenhett traue, Annina, sollst du die Wahrheit haarklein itffen; denn ich bemerkte, daß die Glocke erst ein Viertel gehlagen, wa» mir noch einen Augei.blick zur Unterredung Ißt."
„Du stehst auf die Wand, Gino, und besinnst dich auf ine plausible Lüge."
„Ich sehe auf die Wand, weil das Gewissen mir sagt, aß zu viel Schwäche für dich und mich geradeswegS von reiner Pflicht abzieht. WaS du.für List hältst, ist nur -cham und Verlegenheit."
„Davon wollen wir urteilen, wenn die Geschichte erzählt
> 1 ."
„So merke auf. Du hast doch von der Sache zwischen reinem Herrn und der Nichte de» römischen Marchese gehört, er in der Giudecca ertrank, durch die Unvorsichtigkeit eines lnconafahrer», der über Pietro'S Gondel wegfuhr, als sei eine Felucea eine StaatSgaleere?"
„Wer war am letzten Monat auf dem Lido und hat licht die Geschichte mit allen Variationen der Lebendigkeit ine» Gondolier» erzählen hören?"
„Nun. diese Sache kommt wahrscheinlich heute nacht zu hrem Ende; mein Herr ist, fürchte ich, im Begriff, einen -echt dummen Streich zu machen!"
„Er will sich verheiraten?"
„Oder noch schlimmer; — ich werde in aller Eile und peimlichkett nach einem Priester geschickt."
Annina zeigte lebhaften Anteil an der Erfindung de» Kondolier». Aber entweder au» Hang zu Mißtrauen oder rus langer Gewohnheit oder großer Vertrautheit mit dem Charakter ihre» Freunde» hörte sie der Erzählung nicht ohne Irrige Zweifel an ihrer Wahrheit zu.
„Das gibt ein schnelle» Brautfest I" sagte sie nach einer !urzen Pause. .E» ist gut, daß nur wenige dazu geladen verden, sonst könnte der Duft der Braten von den Drei- jundert Übel ausgenommen werden! Nach welchem Kloster »ist du geschickt?"
„Ich habe keinen solchen besonderen Auftrag. Der erste, >en ich finde, ist recht, vorausgesetzt, daß es ein Franziskaner st, und ein Priester, der für eilfertige Liebend« ein Herz im !eibe hat."
(Fortsetzung folgt.)