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Schnellboote der deutschen Kriegsmarine haben soeben vom Landungssteg eines norwegischen Hafens abgelegt und fahren erneut in See (PK. vienstbach Scheri)

Was Zahn Bull mit Skandinavien verlor

Nrrivkrer?, cke mit einem 8cii/crge abZescknttten wurcien / Lm Lebensnerv 0/ci Lngkanäs Kart gekroken

^75

Welch schweren Schlag der deutsche Vorstoß nach den Nordstaaten für Großbritanniens Wirtschaft bedeutet, ist aus dem bisherigen Umfang der britischen Einfuhren aus Däne­mark, Norwegen, Schweden, Finnland und den baltischen Staaten zu erkennen. Diese Einfuhrensindmit einemSchlage abacschnitten worden. Die Folgen werden für Großbritannien um so schwerer sein, als es sich dabei einerseits um die Del« kung des Bedarfs an wichtigen Nahrungs­mitteln, andererseits an nicht so leicht anders­wo zu beschaffenden Rohstoffen für die Rüstungsindustrie, den Bergbau und die Pa­pierindustrie handelt.

Man muß sich vergegenwärtigen, welchen Anteil die Lieferungen der Nordstaaten an den Gesamteinfuhren Großbritanniens hat­ten. Im letzten Jahr vor Kriegsausbruch be­zog Großbritannien allein aus Dänemark, Norwegen und Schweden Waren für rund Milliarden Mark. Die ^

veranschaulicht in einigen lapidaren , rn, wie sehr die britische Wirtschaft von en Einfuhren aus den Nordstaaten abhängig geworden ist. Nicht weniger als 40 v. H. der gesamten britischen Ersenerzeinfuhr kamen auS Schweden und Norwegen. Der Menge nach waren es 1.63 bis 2 Millionen Tonnen jährlich. Großbritannien braucht ge­rade diese Eisenerze für besondere Stähle und dazu auch sehr entscheidende Mengen von Eisenlegierungen zur Herstellung von Hart­stählen. 80 v. H. des britischen Bedarfs an Molybdän und ähnlichen Erzeugnissen für die Flugzeugindustrie sowie SO v. H. des bri­tischen Bedarfs anFerromangan hat gleichfalls Norwegen geliefert.

Wenn das britische Empire fast 95 v. H. der norwegischen Holzausfuhr und weitere Men­gen aus den anderen Nordstaaten aufnahm, so bedeutet das, von England aus gesehen, daß die britische Lolzwirtschaft bisher 17 v. H. ihres Holzeinfuhrbedarfs allein in Schweden und Norwegen gedeckt hat. Da auch schon Rußland, Finnland. Polen und die Rand­staaten als Holzlieferanten ausgefallen sind, hat England jetzt insgesamt70v. H. seiner früheren Holzbezüge ver­loren. Eine ganze Reihe anderer wichtiger Rohstoffe sind dabei noch außer acht gelassen, z. B. Azetylen, das für den Schiffsban und andere Industrien unentbehrlich ist. Wenn dieTimes" einen Trostversuch durch den Hinweis unternimmt, daß esnatürlich auch andere Bezugsquellen" gebe, so ist das im Augenblick ein theoretischer Versuch, dem die Tatsache gegenübersteht, daß die skandina­vischen Länder von lebenswichtiger Bedeutung für die alliierte Kriegführung waren.

Nicht weniger einschneidend ist der Ausfall in der britischen Nahrungsmitteleinfuhr. Die Hälfte des Einfuhrbcdarss an Schweinespeck, mehr als ein Drittel des Einfuhrbedarfes an Eiern und ein volles Viertel des Einfuhrbe­darfes an Butter bezog England aus Däne­mark.

Rechnet man die Einfuhren aus den balti­schen Staaten dazu, so stellt man fest, daß England jetzt insgesamt56v. H. seiner früheren Sch Weinespeckbezügever- lorcn hat, 61 v. H. seiner Ererbe- züge und 37 v. H. seiner Butterein­fuhr.

England sei in eine sehr gefährliche Lage ge­raten,, muß dieDaily Mail" zugeben. Eng-

rano habe visyer vu v. D- der Dänischen Aus­fuhr, 47 v. H. der finnländischen, 28 v. H. der norwegischen und 35 v. H. der schwedi­schen übernommen. Die Verlagerung der Einfuhren ist ein Problem, das vorläufi unlösbar scheint. Selbst wenn England not über ausreichenden Schiffsraum verfügen würde, ist das entstandene Loch nicht zu stop­fen, weil wesentlich längere Seefahrten erfor­derlich sind, um nur einen Teil des Ausfalles anderweitig wieder heranzubringen. _

Das Bild der schwierigen Lage, in die Großbritanniens Wirtschaft geraten ist, wird vollständig, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die abgeschnittenen Einfuhren auch den Verlust der Nordstaaten als Absatzmärkte im Gefolge haben.

Der Londoner Korrespondent des Amster­damerTelegraaf" betont, daß am schwersten die britische Baumwollindustriezu lei­den habe, denn allein in den ersten acht Mo­naten des vergangenen Jahres hat England in Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland zusammen mehr als 75 Millionen

Quadratyard Baumwollgewebe absetzen kön­nen. Weitere große Verluste erleidet die Koh-

NügLtte, Dw scikveLyst"?

18

^ Koma» Zchä /er

Und Franz nickte.Wir tun ja auch alle unser " ssstes, aber ich meine, daß man eine Dame nso"'

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nicht so behandeln soll."

In die Enge getrieben, rief Gilbert:

Frau Kronberg kann aber nicht kommen. Das müssen Sie doch verstehen."

Vielleicht könnten wir für diese Zeit Frau Huber nehmen. Sie wäscht und Putzt bei unS."

Ich weiß", rief Ruhland.Aber ich erinnere mich auch, daß Sie oft genug gesagt haben, ge- rade Frau Huber interessiere sich etwas zu eifrig für Privatangelegenheiten anderer Leute. Und ich will neugierige Menschen nickst um mich haben/

Das stimmt wohl. Aber in der Not frißt der Teufel Fliegen."

Nein, nein, Franz", wehrte Ruhland sich im­mer noch.Ich will mir das nochmal überlegen. Ich sage Ihnen dann noch Bescheid."

Und Franz sagte noch einmal nachdrücklich: Es muß wirklich etwas geschehen. So kann es nicht weitergehen."

Dieses Beharren aber hatte zur Folge, daß Gilbert ihn wegen seiner vernachlässigten Anzüge zur Rede stellte.

Woraufhin Franz unbeeindruckt und mit glei­chem Eigensinn wie vorhin erklärte:

Da sehen Sie es mal wieder, Herr Gilbert! Es fehlt tatsächlich eine Frau im Hause."

Nuhland hatte Arbeit in Hülle und Fülle, jede Stunde des Tages war dreimal besetzt. Trotzdem hielt er sich den heutigen Abend frei. Einmal mußte er mit Fräulein Körber zusammen essen. Und ihr zeigen, daß sie hier nicht nur geduldet war.

Ellen Körber spielte ihre Nolle ausgezeichnet. Trotz aller Bescheidenheit behielt sie doch Haltung und wußte während des Essens geschickt über Nich­tigkeiten zu plaudern, so daß persönliche Dinge überhaupt nicht berührt wurden.

Haben Sie Interesse, unser Werk einmal zu besichtigen?" fragte Ruhland eifrig.

Aber da die hübsche Frau Wert darauf legte, so wenig wie möglich bemerkt zu werden, sagte

nö­

tigsten Absatzgeb

Neue Absatzmärkte zu finden und gleichzei­tig neue Einfuhrquellen zu erschließen in einem Umfang, wie er aus den aufgezeigten Ziffern sich als notwendig erweist, sind so komplizierte Aufgaben, daß sie unter den ge­gebenen Verhältnissen den britischen Handels­politikern die Ruhe völlig geraubt haben. Der Schlag, den Deutschland geführt hat. hat einen Lebensnerv Großbritanniens getroffen.

Es wird England nicht leicht werden, die hier entstandenen Ausfälle durch eine Verlagerung seines Außenhandels wieder wettzumachen, zu­mal eine solche Verlagerung, wenn sie über­haupt möglich ist, auf jeden Fall längere See­transporte erforderlich macht. Auch wirt­schaftlich ist also der Vorstoß Churchills gegen den Frieden der skandinavischen Staaten e i n böser Reinfall geworden.

KomanvonkaA Sr-sis-r", /iastatt/öacken

sie letfe:

Oh, ich möchte Ihre kostbare Zeit nicht in Anspruch nehmen."

Als Franz den Mokka aufgetragen hatte, nahm sie eine Zigarette vom Hausherrn entgegen.

Ich langweile mich nicht", sagte sie, als er ihr Feuer gegeben hatte.

Haben Sie irgendwelche Wünsche? Mein Schofför kann Sie einmal den Rhein hinausfah­ren."

Es ist sehr lieb von Ihnen; aber sicher be- nötiaen Sie den Sckwkiör selbst."

Ta kiel ihr ein, daß sie enw Dummheit ge­macht hatte. Fast täglich traf sie nachmittags Mathieu hier in der Nähe. Wie gut wäre es doch gewesen, in Gilbert Russlands Wagen hingefahren zu werden, den Schofför in einer Kneipe abzu- setzen und nachher wieder mit ihm heimsahren zu können.

Na, das mußte nachgehvlt werden. Sie wurde dem Schofför schöne Augen machen und ihn da- für sorgen lassen, daß er sie hinsuhr, wohn, sie

wollte. ^ ^

Sie verstehen doch", sagte Ruhland höflich, daß ich den ganzen Tag unterwegs sem muß. Es tut mir sehr leid, daß ich so viel beschäftigt bin."

Aber!" widersprach sie ebenso höflich wie er.

Es würde mich bedrücken, wenn ich wüßte, daß Sie mir Ihre Arbeitszeit opferten.

Und wie geht es Ihnen? W,e verbringen «--ne Zeit?"

Mir geht es gut. Ich bin Ihnen sehr dank- bar sür das Dach überm Kopf. Und meine Zeit verbringe ich mit Spazierengehen und . . . mit Warten." . . ^

Morgen abend besuche sch einen Freund. Er würde sich sicher freue», und auch seine Gattin, wenn ich Sie mitbrächtc."

Hach, was gab er sich nur sür Mühe! Sie schlug die Augen nieder und sagte leise:

Bitte, nickst böse sein. Aber es ist mir un­möglich, mit fremden Menschen zu reden. Ich bin wirklich gern allein."

Verzeihen Sie!"

Und das Gespräch stockte.

Ruhland war vollkommen beruhigt. S,e tat alles, um ihn ihre ausgezwungcne Gegenwart so wenig wie möglich empfinden zu lassen.

So erhob sie sich auch jetzt sofort, als sie ihre Zigarette zu Ende geraucht hatte.

,Ach möchte auf mein Zimmer gehen. Ich habe ein Paar Briese zu schreiben."

Aber bitte!"

Doch als sie sich gute Nacht gesagt hatten, ging er ihr noch einmal nach zur Tür:

Franz erzählte mir, daß Sie ihm viel zu wenig Arbeit machen."

Jedes Werkzeug, das nicht gepflegt wird, zerfällt. Die Zähne als lebende Werkzeuge brauchen erst recht richtige Pflege!

en^oirooon?

Da machte sie den ersten Fehler, seit sie hier war. Doch sie konnte nicht ahnen, wieso es ein Fehler war und warum er außergewöhnliche Fol­gen für sie haben sollte.

Ich bitte Sie", sagte sie, ihn verlegen an­lächelnd.Es macht doch nichts. Und es geht doch nicht, daß Ihr Diener mir zum Beispiel mein Bett macht. Ich helfe mir sehr gut selbst. lUnd Franz soll eS verstehen."

Es wird anders werden. Es muß einfach an­ders werden!" sprach Gilbert dann vor sich als sein Gast ihn längst verlassen hatte.

*

Kurz nach der Sprechstunde ließ Doktor Wea- mann sich bei Ruhland melden. Er stürmte in» Zimmer herein und rief:

Du hast nicht so allein unerwarteten Besuch. Wir kriegen auch bald welchen. Eine Kusine, dl« ich viele Jahre nicht mehr gesehen habe."

Und du bist hergekommen, um mir das zir sagen?" lachte Ruhland mißtrauisch.

Na, ich dachte: geteiltes Leid ist halbes Leid", wich Weamann aus. »

(Fortsetzung folgt-) '

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