Der Führer: „Ich bin ganz vorne..."
Lin cienku-üräige^ 6nel cies LefecktsmeiäeZänZe^s Lsii/er aus äe? L^oni ckes l^e/t/rrreZeL
flm IS. Februar 1Y1S schrieb üer Führer folgenden Brief:
Geehrter Herr.. .i
Glücklich darüber, daß Sie meine letzte Karle erreicht bat. danke ich gleich hier herzlich für den lieben Brief, den Sie mir zur Antwort gaben.
Och hätte lchon einmal ausführlich geschrieben, muß dies nun wohl nachholen. Vorerst teile ich Ihnen mit. daß ich schon am 2. Dezember das „Elser- Kreuz" erhielt. Gelegenheit zur Erwerbung gab es Gott sei Oank mehr als genug. Anser Regiment kam eben nicht, wie wir dachten, in die Reserve sondern gleich am 2Y. «Oktober frühmorgens ln die Schlacht, und seitdem liegen wir den Burschen ununterbrochen in den Haaren? wenn nicht als Angreifer, dann als Verteidiger.
Nach einer beispiellos schönen Rheinfahrt kamen wir am 23 Oktober in Lille an. Schon durch Belgien konnten wir den Krieg sehen. Löwen war ein Schutt- und Brandhaufen. Bis Oourmeg ging die Fahrt ziemlich ruhig und sicher. An einigen Stellen waren di» Vahngleise - trotz strengster Bewachung gelockert worden Ommer zahlreicher kamen letzt gesprengte Brük- ken, zertrümmerte Lokomotiven. Obwohl der Zug im richtigen Schneckentempo fuhr, kommen die Haltepausen immer öfter.
Aus üer Ferne hörten wir auch schon das monotone Rollen unserer schweren Mörser. Gegen Abend kamen wir in einer ziemlich zerschossenen Liller Vorstadt an. Mir wurden aus- geladen und lungerten dann bei den Gewehrpyramiden herum. Etwas vor Mitternacht marschierten wir endlich in die eigentliche Stadt. Ein endloser, eintöniger Weg. links und rechts niedrige Fabrikhäuser, endlose ruß- und rauchgeschwärzte Backstcinkästen. Oas Pflaster ist gemein schlecht und schmutzig. Bewohner gibt cs nach o Ahr nicht mehr auf der Straße, desto mehr Militär. Mir winden uns fast unter Lebensgefahr zwischen den Train- und Munitionskolonnen durch, bis wir endlich zu den inneren Festungetoren gelangen. Vas eigentliche Lille ist nun allerdings etwas besser.
Oie Rächt verbrachten wir dann im Hof des Börsengcbäudes. Oer protzige Bau ist noch nicht vollendet. Oa wir mit vollem Gepäck uns nic- derlegcn mußten - wir waren in Alarmbereitschaft es außerdem auf dem Steinpflaster sehr kalt war. konnte ich in keinen Schlaf kommen. Am nächsten Tag änderten wir das Ouar- tier. Dieses Mal kamen wir in eine sehr große Glashallc. An Luft war kein Mangel, da zur Zeit nur mehr das Eisengerippe stand. Anker der Wucht deutscher Granaten war das Glas in Millionen Scherben zersplittert. Tagsüber wurde noch etwas geübt, die Stadt besichtigt und vor allem der gewaltige Hecrcsapparat bewundert. der ganz Lille seinen Stempel auf- -rückte und in seinen riesigen Formen sich vor unseren erstaunten Augen abrollte. Rachts wurde noch gesungen, für viele wohl das letztcmal.
On der dritten Rächt um 2 Ahr kam plötzlich Alarm, und um 3 Ahr marschierten wir feldmarschmäßig vom Sammelplatz ab. Bestimmtes wußte niemand. Ocdenfalls aber hielten wir cs für einen Probealarm. Es war eine ziemlich finstere Rächt. Kaum waren wir 22 Minuten marschiert, so hieß es wieder seitwärts treten, und dann kamen Trainkolonnen. Kavallerie usw. und versperrten die Straße, bis endlich wieder ssir uns Rlatz wurde. Oann wurde cs Morgen.
Wir waren weit außer Lille. Oer Kanonendonner war allmählich stärker geworden. Wie eine Riesenschlange wand sich unsere Marschkolonne vorwärts. On einem Schloßpark kam um o Ahr dann Halt. Zwei Stunden Rast, und dann geht es wieder weiter bis 8 Ahr abends. Oas Regiment ist letzt verschwunden, cs hat sich aufgelöst in seine Kompanien, und von denen nimmt jede Oeckung gegen Flieger. Ani 9 Ahr abends erhalten wir die Menage. Och kann leider nicht schlafen, vier Schritte von meinem Strohbündel liegt ein toter Gaul. Ocm Aeußc- ren nach zu schließen mindestens schon zwei Wochen. Oas Vieh ist schon in halber Verwesung.
Endlich liegt knapp hinter uns eine deutsche Haubitzcnbatterie und sagt alle 15 Minuten zwei Granaten über unsere Köpfe hinweg in die schwarze Rächt hinaus. Oas heult und faucht durch die Luft, und dann hört man weit in der Ferne zwei dumpfe Schläge, Jeder von uns horcht nach. Oas erstemal im Leben hört man das ia. And während wir so leise flüsternd eng aneinandcrgcprcßt dalicgen und zum Sternenhimmel cmporsebcn. geht in der Ferne ein Lärmen los. erst noch weit, dann immer näber und näher rattert es. und die einzelnen Schläge der Kanonen werden immer zahlreicher, bis zum Schlüsse ein einziges Rollen daraus wird.
federn von uns zuckte cs durch die Adern. Oie Engländer machen einen ihrer Nachtangriffe, heißt es. Lange warten wir. ungewiß von dem. was da eigentlich vergeht. Oann aber wird es wieder ruhiger, und endlich hört der Höllenlärm ganz auf? nur unsere Batterie dröhnt alle >5 Minuten ihren Eksengruß in die Rächt hinaus. Am Morgen finden wir ein großes Granatloch.
Rach langem Mühen findet der Gaul darin leine letzte Ruhe. Eben wollten wir uns etwgs , häuslich einrichten, als es um 10 Ahr wieder Alarm gibt. 15 Minuten später marschieren wir ab. Rach längerem Hin und Her kommen wir
m ein zerschossenes Gehöft und nehmen wieder Liwack. Och hatte diese Rächt Wache. Am 1 Ahr nachts kommt plötzlich wieder Alarm, und um 3 Ahr marschieren wir wieder ab. vorher fassen wir neuerdings Munition.
Während wir eben den Alarmbefehl erhalten, reitet Major Graf Zech vorbei: „Morgen werden wir die Engländer angrcifen." „Endlich!" jubelte es in jedem von uns auf. Oer Major schritt nach dieser Ankündigung zu Fuß an der Spitze der Kolonne. Am 6 Ahr früh trafen wir bei einem Gasthof mit den anderen Kompanien zusammen, und um 7 Ahr geht der Tanz los. Zugweise durchschreiten wir einen rechts von
einem großen Wassertümpel. Einer nach dem andern saust da hinein, nimmt Oeckung und hhnauft sich aus. Aber hier gibt es kein Licgen- bleiben. Also schnell raus, und marsch, marsch auf einen etwa ISO Meter vor uns liegenden Wald. Oort treffen wir uns so nach und nach wieder. Freilich er sieht schon stark gelichtet aps.
Jetzt kommandiert uns nur mehr ein vize- feldwebel: Schmidt - ein baumlanger, präch- t'aer Kerl. Wir kriechen auf dem Boden bis zum Waldrand vor. Aebcr uns heult und saust es, in Fetzen fliegen Baumstämme und Aeste um uns herum. Oann wieder krachen Granaten in den Waldsaum hinein und schleudern Wolken
SMiL-
Orr Führer beim Entschcidungskampf um Warschau.
uns liegenden Wald und kommen in bester Ordnung auf einer hochgelegenen Waldmicse an. vor uns sind vier Geschütze cingcgrabcn. Hinter diesen, in großen Erdlöchern, nehmen wir Stellung und warten.
Jetzt sausen auch die ersten Schrapnelle über uns und platzen am Waldsaum und zerfetzen die Bäume, als ob sie Strohwische wären. Reugierig sahen wir zu. Wir haben noch keine rechte Ahnung von der Gefahr. Keiner von uns hat Furcht, Jeder wartet ungeduldig auf das „vorwärts". And jetzt wird auch der Spektakel immer ärger. Es soll schon Verwundete geben. Fünf oder sechs lch.nbraune Kerle, die von links kommen, machen uns plötzlich aufjubcln: Sechs Engländer und ein Maschinengewehr. Wir schrien zur Begleitmannschaft hinüber. Oie geht stolz hinter der Beute, und wir müssen noch immer warten und sehen kaum hinein in den nebligen. brodelnden Hevenkcssel vor uns. Endlich heißt cs „vor".
Wir schwärmen aus und jagen über die Felder. die nun kommen, dahin, auf ein kleines Gehöft zu. Links und rechts platzen die Schrapnelle, und dazwischen singen die englischen Kugeln durch, aber wir achten nicht darauf. Zehn Minuten liegen wir hier, und dann heißt es wieder vor. Och bin ganz vorne lind bin nicht mehr bei unserem Zug. Oa heißt cs plötzlich. Zugführer Stövcr angeschosscn! O weh, denke ich noch schnell, das fängt schön an. Oa wir aber im freien Feld sind, heißt es schnell vorwärts springen. Oer Hauptmann ist an der Spitze. Jetzt fallen auch die ersten unter uns. Oie Engländer haben jetzt Maschinengewehre auf uns eingestellt. Wir werfen uns also nieder und kriechen durch eine Rinne langsam vor. Manchmal stockt cs. dann ist immer wieder einer anac- schossen, kann nicht mehr vor, und wir müssen ihn aus der Furche hcrausbeben.
So kriechen wir weiter, bis auch diese Rinne aufhört, und jetzt müssen wir wieder über freies Feld 1^ bis 22 Meter, dann kommen wir zu j
(s)K. - Scherl)
von Steinen, Erde und Sand empor, heben die schwersten Bäume aus den Wurzeln und ersticken alles in einem gelbgrünen, scheußlichen, stinkigen Oampf. Ewig können wir hier nicht liegen, und wenn wir schon fallen, dann immer noch besser draußen. Oa kommt unser Major. Es geht wieder vorwärts.
Och springe und laufe, so gut cs geht, über Wiesen und Rübenfelder, springe über Gräben, komme über Oraht- und lebende Hecken, und dann höre ich vor mir schreien: „Hier herein, alles hier herein!" Ein langer Schützengraben liegt nun vor mir, einen Augenblick später springe ich hinein? vor mir, hinter mir, links und rechts folgen unzählige andere. Reben mir sind W ü r t k e m b c r g c r. unter mir tote und verwundete Engländer.
Oie Würtkemberger hatten den Graben schon vor un. gestürmt. Jetzt wußte ich auch, weshalb ich so weich aufgesprungen war. 242 bis 282 Meter links vor uns waren noch englische Gräben, rechts war noch die Straße nach Lece- loire in ihrem Besitz.- Aebcr unseren Graben sauste ein ununterbrochener Eisenhagcl hinweg. Endlich um 12 Ahr griff unsere Artillerie auch hier ein. 1 - 2 - 3 - 5 und so fort.
Ommer wieder schlug eine Granate vor uns in den vor uns liegenden englischen Schützengraben ein. Wie aus einem Ameisenhaufen guollen die Kerle daraus hervor, und nun geht es bei uns zum Sturm. Wir kommen blitzschnell über die Felder vor, und nach stellenweise blutigem Zweikampf werfen wir die Burschen aus einem Graben nach dem anderen heraus, viele heben die Hände hoch. Was sich nicht ergibt, wird niedergcmacht. Graben um Graben räumen wir so.
Endlich sind wir auf der Straße angelangt. Links und rechts vor uns ist ein junger Wald. Also vorwärts, hinein! Rudelweise treiben wir die Burschen heraus. So kommen wir bis an die Stelle, da der Wald endet und die Straße frei wcitcrführk Links liegen einige Gehöfte.
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d>e sind letzt noch Veieizi. und .ou bekommen furchtbares Feuer. Einer nach dem anderen bricht von uns zusammen. Oa kommt tollkühn unser Masor, ruhig rauchend, mit ihm sein Adjutant, Leutnant Pglokg. Oer Major übersieht schnell die Lage und befiehlt, links und rechts cer S'raßc zum Sturm zu sammeln. Offiziere haben wir keine mehr, kaum noch Anteroffiziere. So springt jeder von uns, üer auch nur etwas Kerl ist. zurück und holt Verstärkung 'ran. Als ich das zweitemal mit einem Trupp versprengter Württembergcr zurückkomme, liegt der Major mit aufgerisscner Brust am Boden. Ein Haufen Leichen um ihn herum.
Run ist noch ein Offizier übrig, sein Adjutant. On uns kocht die Wut. „Herr Leutnant, führen Sie uns zum Sturm!" schreit alles. Also dann vorwärts durch den Wald links hinein? auf der Straße kommen wir nicht vor. viermal dringen wir vor und müssen wieder zurück, von meinem ganzen Haufen bleibt nur mehr einer übrig, außer mir? endlich fällt auch der. Mir reißt ein Schuß den ganzen rechten Rockärmcl herunter, aber wie durch ein Wunder bleibe ich gesund und heil. Am 2 Ahr endlich gehen wir ein fünftes Mal vor, r;nd diesmal besetzen wir den Waldrand um die Gehöfte. Am Ahend um 5 Ahr sammeln wir und graben uns 122 Meter vor der Straße ein.
Orei Tage kämpften wir so, bis endlich am dritten die Engländer geworfen wurden. Am vierten abends marschieren wir zurück nach Wcrwick. Oort sehen wir erst unsere schweren Opfer. On vier Tagen war unser Regiment von dreieinhalbtausend Mann auf sechshundert zu- sammcngeschmolzen. Oas ganze Regiment zählte nur mehr 32 Offiziere. Vier Kompanien mußten ausgelassen werden. Aber stolz waren wir alle darauf, daß wir die Engländer geworfen hatten. Seitdem liegen wir immer in erster Front.
On Messines wurde ich zum erstenmal, in Wgtschacte zum zweitenmal zum Eisernen Kreuz vorgcschlagcn. Dieses Mal, mit noch vier anderen, von Herrn Oberstleutnant Engelhardt, unserem Regimentskommandeur. Am 2. Dezember erhielt ich cs dann endlich.
Och bin jetzt beim Stab als Gefechtsmeldegänger. On bezug auf Schmutz ist es da etwas besser, dafür aber auch gefährlicher. On Wgt- schaete allein wurden am Tage des ersten Sturmes drei von uns acht Mann abgeschossen, einer schwer verwundet. Wir vier Aeberlebenden und der verwundete wurden auch ausgezeichnet. Oamals rettete uns unsere Auszeichnung das Leben.
Als nämlich die Liste üer Vorschläge zum „Kreuz" besprochen wurde, kamen auch vier Kompanieführer in das Zelt bzw. den Anter- stand. Infolge Platzmangels mußten wir vier einen Augenblick hinaustreten. Wir waren kaum fünf Minuten draußen, als eine Granate in das Zelt schlug, den Herrn Oberstleutnant En- gclhardt schwer verwundete und den gesamten sonstigen Stab teils tötete, teils verwundete. Es war der furchtbarste Augenblick meines Lebens. Oberstleutnant Engelhardt wurde von. uns vergöttert. Och muß nun leider schließen. Tag für Tag liegen wir von 8 Ahr früh bis 5 Ahr nachmittags im schwersten Artillerie- ' feuer ... Och denke so oft an München, und jeder von uns hat nur den einen Wunsch, daß es bald, zur endgültigen Abrechnung mit der Bande kommen möge, zum Oraufgehen, koste es, was cs wolle, und daß die, die von uns das Glück besitzen werden, die Heimat wiedcrzusehen, sie reiner und von der Fremdländerei gereinigter finden werden. Daß durch die Opfer und Leiden. Sie nun täglich so viele Hunderttaufende von uns bringen, daß durch den Strom von Blut, der hier Tag für Tag fließt, gegen eine internationale Welt von Feinden, nicht nur Deutschlands Feinde im Aeußercn zerschmettert werden, sondern daß auch unser innerer Onter- nationalismus zerbricht. Das wäre mehr wert als alle Ländergewinne. Mit Oesterreich wird die Sache kommen, wie ich es immer sagte.
Onöcm ich nun nochmals meinen herzlichen Oank aussprechc, verbleibe ich
Ohr sehr ergebener, dankbarer
gez.: Adolf Hitler.
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Ser Führer an der Front: Kolonne auf Kolonne marschirrt am Führer vorbei, der mehrere Stunden dem Ucbcrgang über den San beiwohnte (Scherl-sirchiv)