Nagolder Leider öff- Erbarmen un in die Vielleicht gewonnen, schliffen die Bildhauer« alle Ehre, kirche, zivi­lem Sand- thm ruht Weltkrieg mtgemeinde Gruppe: len Kame- gt, wenn n können, kaum zu genwärti >" r Übergab skn Sym- ef empfin- Kohler h rtlen sich Nundel und je entspre- dte religiöse irksobmann Töne an- , sprach zu ns fordern, sen werden, mnns Risch den Dank und gab licher Weise cer Decker arch ihr Er­wischen den echende Ge­rn das ge­hst iben. dergelegt, so sangoeretn: ende Worte ihreroerein:

; Hildegard dann kamen en Blumen- rlkameraden eine äußerst hiezu beige­re Unterjet- tegenS mit : toten Ka- ch unserem Chören: ",Stumm »mung und kmals dürfte Hortensien arfes. Die c von hier, hnt werden, usw. unent- den. Wer selbst.

n s l o n s- r Entwurf änzungsge- Anpassung kestimmun- )erung des ersorgungs-

and der ns (Württ. amstag im rchte Lan­dakteur Ad.

. Der Mil­des Berichts a stand die m Maße so mpt geistige G. Wais, ad der Ver- Die Neu- r Vorstand- nmlung der ne den ver- e Erhöhung

E v a n g e i. großer Teil­er Evangel. sind an die )00 Töchter- iftenverbrei- 400 Städtep en wird und riften, sowie der 1,5 Mill. eswerke und llschaft hatte lfenden Jahr > verdoppeln rch fernerhin ;ise.

i e r S t ra - ter Straßen- zugestandene tittwoch eine ; denen der nsonal wolle

»

i

nicht unter den Lohnsätzen der Straßenbahner in anderen Großstädten arbeiten und werde sie nötigenfalls erzwingen.

Aus den Gewerkschaften. Dem Jahresbericht der Ver­einigten Gewerkschaften Stuttgart ist zu entnehmen, daß di« Freien Gewerkschaften von Stuttgart Ende 1021 insgesamt 79 376 Mitglieder umfaßten, davon 59 523 männliche und 19 823 weibliche, gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von 2800. An Arbeitslosenunterstützung haben die Stuttgarter Gewerkschaften im letzten Jahr 693 302 -K ausgegeben, an Reise Unterstützungen 23 673 c-ll und an Krankenunterstützun­gen 924 947 lll. Die weitaus meisten Lohnbewegun­gen wurden, wie im Jahresbericht festgestellt wird, durch Verhandlungen mit den Unternehmern zum Abschluß ge­bracht, doch wurden auch eine Reihe hartnäckiger, aber er­folgreicher Streiks durchgeführt: insbesondere im Bauge- weberbe und in der Holzindustrie.

Bund für Heimalschuh. Wie wir hören, ist der erste Vor­sitzende des Bundes für Heimatschutz, Freiherr Friedrich von Eaisbcrg-Schöckingen genötigt, «Men eines Augenleidens sein Amt, das er 8 Jahre lang mit größter Hingabe und weitem Blick geführt, niederzulegen. Neuwahl durch eine Mit­gliederversammlung findet am Mittwoch, den 28. Juni statt.

Stuttgart, 12. Juni. Verzweifelte Tat. Vermutlich wegen Ehezwistigkeiten hat sich am Samstag abend in einem Hinterhaus der Silberburgstraße eine Ehefrau aus dem ersten Stockwerk gestürzt. Sie hat beide Füße gebrochen.

Stuttgart, 12. Juni. Fleischprsisäbffchlag. Der Zreisprüfungsausschuß hat im Benehmen mit der Landes«! neisstelle die von der Fleischerinnung Stuttgart erhöhten' fleischpreise nachgeprüft und folgende Preise festgesetzt: Och-' enfleisch und Rindfleisch I 4852 Rindfleisch ll 4044 ^ us Pfund. Die Preise für Kuh-, Kalb-, Schweine- und sammelfleisch wurden nicht beanstandet. Der Innung wurde ie Auflage gemacht, Preisänderungen der Preisprüfungs»' telle so zeitig mitzuterlen, daß eine Nachprüfung vor Jnkraft-" reten der neuen Preise stattfinden kann.

Wochrnmarktsverlegung. Wegen des Fronleichnamsfests strd der Wochenmarkt vom 15. auf Mittwoch, den 14. Juni»' erlegt.

«euningen, 12. Juni, uri «Hagelwetter, wie es seit 882 nicht mehr beobachtet wurde, ist am Samstag mittag' iber die Markungen Eningen und Pfullingen herein-' iebrochen. Am schlimmsten hat das Unwetter auf dem etwa 000 Morgen großen Jägerschen Gut auf dem Lindenhof ehaust, wo Feldfrüchte, Hackfrüchte, Baum- und Beerenobst' ast vollständig vernichtet sind. Auf der Onishalde hät deh -türm an einer einzigen Stelle 30 schöne Buchen entwurzelt? der Schaden geht in die Millionen. ,

Ehingen, 12. Juni. Ein schweres Gewillter. vKuisachb? m Samstag nachmittag in Donaurieden, Erbachs,iM-Uyz-s ebung und in Bach teilweise sehr großen.Schaden, ebenso rtti llunderkingen. Der Hagel fiel in Größe von TaübeNÄern' nd vernichtete in wenigen Minuten einen großen Teil der! nnte. Auch Fensterscheiben wurden zertrümmert.

Heilbronn, 12. Juni. Kommun: . sche Aus­schreitungen. Am Abend des Pfimn, onntag haben kommunistische Burschen gewaltsam das Glockenläuten beim Abendgottesdienst in der Kilianskirch^ gestört. Die polizeilichen Erhebungen des Stadipelizsiamts ergaben nuys folgendes: Etwa 7 bis 8 Burschen im Alter von 18 Iah ren drangen, als das Geläute begann, in den Elockenturni ein, rissen den Läutern die Glockenseile aus der Hand unk schlugen einen derselben zu Boden. Als sie sich vom Haupt türm entfernt hatten, schloffen die Lauter die Türe und be< gannen wieder zu läuten. Sogleich stürmten die Kommu­nisten wieder an, erzwangen unter Lebensbedrohungen die Oeifnung der Türe und mißhandelten die beiden Läuter schwer und jagten sie zur Türe hinaus. Unterdessen waren 25 andere Kommunisten mit einem Frauenzimmer, das sich besonders unflätig benahm, in die Chortürme eingedrungen. Die Holztür wurde gewaltsam eingedrückt und die Läute, geschlagen. Zwei Schutzleute, die den Sachverhalt feststcllen wollten, wurden tätlich angegriffen, ebenso zwei weitere, die ihnen zu Hilfe kamen; sie mußten von ihrem Vorhaben abstehen.

Münsmgen, 12. Juni. Mord. Bei Sontheim wurde die Vauers-Witwe Strom tot auf dem Felde gefunden. Nun wurde der Schwiegersohn Stahl verhaftet. Er hat bereits ein Geständnis abgelegt. In der Familie bestanden seit einiger Zeit Zerwürfnisse.

Ulm, 12. Juni. Etwas von den Kriegsgesell- ichaften. Der Inhaber einer Weberei und Zwirnerei in Reichenbach a. Fils, Fabrikant Wilh. Baluff, war vom Schöffengericht Göppingen zu 2000 -4t, Geldstrafe verurteilt worden, weil er 13 Briefe der Reichswirtschaftsstelle für Jute unbeantwortet zurückgeschickt hatte. Der Beklagte legte Berufung, ein. In der Verhandlung legte Balluff auf Grund der gemachten Erfahrungen das Verhalten der Kriegs- zesellschaften dar, die einen Verkehr mit ihnen unmöglich machten. Das Gericht billigte den Standpunkt und sprach Sen Beklagten frei.

rum, 12. JUM. 1)aupkve>r»anv W meinde- und rp erschaft»b eamtsp. WM dM Vorsitz des Oberrechmmgsrate» Oestekle-StuHpUMW gestern und vorgestern hier der 2. Verbandstag des 'Zm'tral« Verbands der württ. Gemeinde- und KörpsrfchaftsböWtW statt. Der Geschäftsbericht, rügte die. Scmmföligteit Gemeinden in der Ausführung ^

gesetzes, sowie die Handhaburrgbes Reichsfinanzministerium. My 'MamtenW Berufsbeamtentum unveretttbür,^ ralsgeist" in der Vehandlung v chwinden und an Stelle de»

Ms em Schiedsgericht treten, ich nichts einzuwenhen,' mntenvertMupgen

Allerlei.

Die Spielhölle, abgelehnl. Ein, KaplkMstengefsllschafl irus Deutschland und Holland wollte im Stranvhotel Lochcm Wregenz) eininternattonale» Spielbasino" errichten. Dl» Landesregierung von Vorarlberg hat aber, trotz der lock«« den Einnahmen, das Ansinnen erfreulicherweise abgelehnt.

Musikalisch. Erste Nachbarin: .Sind Sie mit ihrem neuen Chambregarnisten, dem Mufikiehrer, zufrieden, Frau Schultze?"

Zweiie- .Leider nicht! .Er sucht Händel, schimpft nach Noten und macht Haydnlärm!'

Handelsnachrichten

Dollarkurs am 12. Juni: 318.90 Mark.

Der Merk der Mark im Ausland. Für 100 wurden Ende voriger Woche bezahlt: in Zürich 1.7850 Franken (vor dem Krieg: 125.40), Amsterdam 0.8825 (59.20) Gulden, Kopenhagen 1.61 (88.80) Kronen, Stockholm 1.35 (88.80) Kronen, Wien 5395 (117.80) Kronen, vraa 17.7250 (117.80) Kronen, London 1.85 (97.80) Schilling, New- york 0.3450 (23.80) Dollar, Paris 3.80 <125.40) Franken, Nom 6.88 (123.45) Lire.

Papiergeldumlauf. Vom 1. bis 7. Juni hat die Neichsbank 2965,7 Millionen Alark in Noten in den Verkehr gegeben. Der Amlauj der Darlehenskassenscheine hat sich um 99,6 Millionen erhöht. 2ni Verkehr befinden sich somit zusammen 164 455 Millionen Mark.

7 1000 österreichische Kronen - 85 Schweizer'NappenJ

* Elektrizitäts-Landesverband Baden-Rheinpfalz. 2n ein« kn Karlsruhe abgehaltenen Versammlung von Vertretern der 2ndu- strie, der Landwirtschaft und Stadt- und Landgemeinden wurde die Gründung eines Landesverbands Baden-Nheinpfalz' des Reichs- oerbands der Elektrizitäts-Abnehmer (Rea) e. V. beschlossen. '

* Konkurse in der Schweiz. Eine Folge der hohen schweizeri­schen Valuta sind die ständig anwachsenden Konkurse. 2n St. Gal­len waren im bahre 1921 nicht weniger als 300 Konkurse angängig. Ls wird zu viel in Deutschland gekauft und dadurch die schweize­rische Industrie und der Handel stark geschädigt.

» »

Stuttgarter Börse, 12. Juni. DaS zufolge des Scheikerns der Anleiheverhandlungen in den ersten Vormittagsstunden erfolgte stramme Anziehen der Devisenpreise spiegelte sich an der heutigen Börse einigermaßen auf dem Aktienmarkt ab. Die Festigkeit hat sich zwar an der Börse nicht in gleichem Ausmaß ausgedrückt wie auf dem Devisenmarkt, immerhin waren Verkäufe recht selten und Käufe überwiegend in der Mehrzahl, die Kurse konnten daher Er­höhungen aufweisen, die zum,Teil bis zu 100 v. H. gingen. Der Rentenmarkt lag ruhig. ' Württ. Vereinsbank.

Landesproduktenbörse Stuttgart» 12. bum. In der abgelaufenen ''Woche herrschte auf dem Getreidemarkt im Anschluß an die ver­änderten Devisenkurse wechselnde Stimmung, insbesondere trat in den letzten Tagen eine starke Festigung in der Marktlage ein. Wir notieren per 100 Kg. ab württ. Stationen: Weizen, je nach Liefer­zeit 15301550 -4t (letzte Börse vom 6. Juni: 15001520), Sommer­gerste 14301450 (13801400), Hafer 12601280 -4t (1225 bis

1250), Weizenmehl Nr. 0 21302150 (2100-2120), Brotmehl

18301850 -ck (1800-1820), Kleie 820-830 -4t (800-820), Heu (alte Ernte) 600-620 -4t (580-600), Stroh 250270 -4t (240260).

Erhöhung des Mehlpreises. Die Südd. Mühlenvereinigung hak den Preis für Weizenmehl Spezial Nr. 0 auf 2110 -4t tür 100 Kilo erböbt.

Eingesandt.

(Ftir Einsendungen unter dieser Rubrik übernimmt die Schristleitung nur die pretzgesetzliche Verantwortung.)

Vergnügte" Stunden im Nagolder Kino. Da sitzt also eta guter Teil unserer Jugend und die jungen Burschen au» den Dörfern der UmgegendHerren" muß mau sagen und vertreibt sich die Zeit, nicht bloß an Regen­sonnlagen wie der gestrige. Es ist auch wirklich der Mühe wert, hier für 5.50 oder 10.50 eng zusammengepfercht u. ubgedunkelt in bunter Reihe zu sitzen und sämtliche Gaune­reien, Schurlenstreiche und Krimtnuifälle aus den berüchtigt­sten Vierteln der Großstädte am Auge oorbeifltmmern zu s-hen. Da sind die berühmten Muster zu sehen, nach denen sich der junge Mensch bilden kann. Noch ein solcher Streich und du kommst zu Rektor Rölltng." DaS Früchtchen treibt es schon toll mit dreistem Lügen, Faulenzen und Pussteren, Zigarettenrauchen und Schlecken. All das natürlich noch poetisch verklärt. Da sitzt das saubere Paar in der Laube, dampft sich an und sritzt EtS dazu. Be­rückende Musik verhimmelt die Szene. Dann heißt es in der Schule:Lesen Sie mir Jesaja 13 vor" oderWie werde ich Mutter?" Wieherndes Gelächter der Schuljungen, die das Glück besitzen, ein solcher Kalb zum Lehrer zu haben, dem man einen Bettladenfuß absägen darf, ohne daß er es merkt. Man steht den Herr Professor dann mit seiner Ehe Hälfte wirklich ins Bett steigen, erlebt den Gutenachtkuß und bald darauf den famosen Krach der Betllade (Der gute Rutsch des Nachts), man steht, wie der Lausbub beim Schul­geld-Einsammeln betrügt: Immer ist er der Held, der alle an der Nase herumführt und immer noch sein heraus ist trotz aller Schurkerei. Dazwischen eine Erotik:O Mägdlein mit dem goldnen Schimmer" rc. Er verführt ein Mädchen. Die Eltern der höheren Tochter kommen hinter die schöne Freundschaft. Es gibt eine Szene.Wie können Sie es wagen, meinen unschuldigen Engel zu verderben?" Zur Sicherheit kommt das Dämcheu ins Pensionat und wird spazieren geführt. Aber ihr Bengel reißt sie mitten aus dem Zug und rauht ihr einen Kuß. Als Fahrraddieb bringt er eS, eben dem Karzer entronnen, noch sehr wett. Schließlich wird er seinem Herr Vater,der so einen verworfenen Men­schen geboren hat", zurückgebracht als Musterknabe. DaS war die Einleitung. Der aufregende Detektiv-Roman, der folgte, war nicht besser: abgelebte Lebemänner, Halbwelt­damen, Sektgelage, üppige Tänze. Lug, Trug u. Verstellung, unterirdische Matrosenkneiprn mit schnapssaufenden Dirnen und menschenraubenden Chinesen, falsche Schecks, 100000 Schweigegeld, Pistolendnelle, menutenlange Raufszenen zwi­schen Mann und Weib rc. r«. Ich stand auf und ging. Meine Augen brannten und mein Herz blutete. So darf man unsere Jugend, unser Kleinod und unsere Hoffnung systematisch verderben und verseuchen. DaS lassen wir uns gefallen I Wie lange noch? ?

Nagold, 12. Juni 1922. Rektor Kiefner.

Letzte Drahtnachrichten.

Stuttgart Empfangsort der Avignon Heimkehrer.

p Nach der Ende dieses Monats zu erfolgenden Auf­lösung der KrtegSgefangenenstelle Karlsruhe geht, wie die KrtegSgefangenenstelle Württemberg in Stuttgart mttteilt, auf Anordnung des Reichsfinanzministeriums, RetchSzentral- stelle für Krieg»- und Zioilgefangene in Berlin die Abferti- gung der noch in Toulon (früher Avignon) befindlichen deutschen Strafgefangenen auf die KrtegSgefangenenstelle Württemberg in Stuttgart über. Damit wird Stuttgart

Empfarrgßstadt der noch in französischen Händen befindlichen deutschen Kriegsgefangenen.

Der Anleiheausschuß löst sich auf Paris, 12. Juni. Der Anleiheausschuß hat sich nicht, wie fälschlich gemeldet wurde, auf 3 Monate vertagt, sondern sich aufgelöst. In dem Bericht, den er zum Schluß gab, führt er aus: Eine Bedingung für die Möglichkeit einer Entschädi­gungsanleihe sei das, daß das Ausland den Eindruck von wirklichen Anstrengungen Deutschlands zur Bezahlung er­halte, daß die gegenwärtige Unsicherheit bezüglich der Ent­schädigungsoerpflichtungen beseitigt werde, daß ferner die Anleihe nur den Verbündeten zum Nutzen gereiche (die Ban­kiers wollten selbst die Schuldverschreibungen in den Ver­bands- und den neutralen Ländern verteilen). Der Aus­schuß muß bei der gegenwärtigen Lage Deutschlands die Aussichten einer Anleihe entmutigend beurteilen, er ist aber überzeugt, daß auf allen Hauptgeldmärkten der Welt an­sehnliche Anleihen flüssig gemacht werden könnten, wenn die notwendigen Bedingungen für die Belehrung des deut­schen Kredits sich verwirklichen würden. Die wirtschaftliche Wiederherstellung der ganzen Welt würde durch die all­mähliche Umwandlung der Kriegsentschädigungen in eine Schuld an private Kapitalisten, die nicht durch äußere Ge­waltmaßnahmen (Sanktionen), sondern auf allgemeinen Kre­dit gegründet ist, weitgehend gefördert werden. Allerdings glaubt der Ausschuß, daß di« Wiederaufnahme regelmäßiger Handelsbeziehungen ohne endgültige Regelung der Ent­schädigungszahlungen und anderer öffentlicher Schulden nicht möglich sei. Wenn die Entschädigungskommission ein­stimmig und nicht bloß durch Mehrheitsbeschluß die Mit­arbeit des Anleiheausschusses einmal wieder anrufen sollte, so werde er dazu bereit sein. Er weist darauf hin, daß in der Zwischenzeit Deutschlands finanzielle Lage ernstlich be­droht ist; vorläufige Verhandlungen übe'r eine große und langfristige Anleihe könnten zu lange dauern, wenn ihnen nicht sofortige Hilfe vorangeht. Mit der Hoffnung aus eine endgültige Regelung würde der Ausschuß viel leichter eine kurzfristige befestigte Anleihe zustande brin­gen, die ausreichen würde, um Deutschlands Kredit vor dem Zusammenbruch während der Dauer der Verhandlungen zu bewahren.

Frankreichs Hoffnung auf Amerika

Paris, 12. Juni. Pertinax schreibt imEcho de Paris", ^ Frankreich hoffe, daß die Vereinigten Staaten sich nicht dazu Herbeilaffen werden, die Kriegsschulden der Verbandsstaaten herabzumindern oder gar zu streichen und daß es auch Morgan nicht werde wagen können, einen derartigen Vorschlag in Amerika zu machen. Wenn die amerikanischen Schulden nicht erfassen werden, so könne von einer Herab­setzung der deutschen Kriegsentschädigung an den Verband erst recht keine Rede sein und Deutschland werde sich der leberwachung durch Frankreich nicht entziehen können. Frankreich müsse allein gegen Deutschland Vorgehen, je chärfer, desto besser.

Englische Verstimmung

London, 12. Juni. Der Bericht der Bankiers in Pari» hat hier Aufsehen erregt. Die Blätter meinen, jetzt werde der Verzug der deutschen Zahlungen und das System de» Sanktionen wieder in den Vordergrund treten. Zwischen der Entschädigungsfrage und dem Nachlaß der Kriegsschtll- den der Verbündeten bestehe ein innerer Zusammenhang, M doch so, daß erst jene geregelt sein müsse, ehe man an dis Behandlung der Verbandsschulden gehen könne.Daily Chronicle" schreibt, Frankreich habe die Anleihe für Deutsch» land unmöglich gemacht. Das französisch-englische Bündms betreffend, möchte England Frankreichs Sicherheit verbürgen. Was könne es aber tun, wenn Frankreich ihm auf Schritt und Tritt entgegentrete?Observer" meint, es bestehe di« Gefahr, daß die unwissende Mehrheit im französischen Mini­sterium, die sich auf die unwissende Mehrheit des Volks stütze. Poincare zu einer Haltung zwänge, die er vermeiden müßte.

Erweiterung des Kleinen Verbands

Belgrad, 12. Juni. Anläßlich der in voriger Woche voll­zogenen Vermählung des Königs Alexander von Süd- flausten mit der Prinzessin Mariola von Rumänien haben sich auch verschiedene diplomatische Sondergesandtschastew in Belgrad eingefunden. Man glaubt, daß über die Auf­nahme Griechenlands in den Kleinen Ver­band Verhandlungen geführt wurden. Da der griechische Kronprinz Schwiegersohn des rumänischen Königs und so­mit Schwager des Königs Alexander ist, so gelten die per­sönlichen Schwierigkeiten des (deutschfreundlichen) Königs Konstantin, die bisher dem Beitritt Griechenlands zum Kleinen Verband im Wege standen, als ausgeschaltet.

Ebert in München

München, 12. Juni. Reichspräsident Ebert ist heute vor­mittag hier eingetroffen und hat die Gewerbeschau besichtigt Abends veranstaltete Ministerpräsident Graf Lerchenfelk einen Empfang im Rathaussaal.

Letzte Kurzmeldungen.

^ Berlin, 12. Juni. Reichskanzler Dr. Wirth ist heut« morgen in Berlin einaeiromn.

Der rkahenbahverstreik in Hamburg wurde «Aren vergleich beendigt.

Admiral Tomosaburo Kalo hat die Bildung de» aovcrr japanischen Kabinetts übernommen.

Die Regierung des Sozialisten Snnjatsoa ln Kanton (Südchinesische Republik) Hai es abgelehnt, mit der Regie- ruag in Peking für die Wiedervereinigung voa ganz Egino zusammenzuarveiten.

In Pretoria'sind laut Reuter fünf hervorragend« Mit­glieder der 7laWaaWen-(Vurew)Var1ei verhafte^ Morden.

GenerallandschaftSdtreÜor a. D. Kapp ist den Leipziger Neuesten Nachrichten zufolge Montag vormittag gestorben.

Die nächste von Deutschland auf das Reparationskonto zu zahlende Dekate im Betrag von 50 Millionen Goldwmk wird zum 15. Juni ordnungsmäßig geleistet werden.

Der Bericht des AnleiheauSschufleS betont u. a. die Not­wendigkeit einer sofortigen kurzfristigen Anleihe, damit Deui sch-