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nicht unter den Lohnsätzen der Straßenbahner in anderen Großstädten arbeiten und werde sie nötigenfalls erzwingen.
Aus den Gewerkschaften. Dem Jahresbericht der Vereinigten Gewerkschaften Stuttgart ist zu entnehmen, daß di« Freien Gewerkschaften von Stuttgart Ende 1021 insgesamt 79 376 Mitglieder umfaßten, davon 59 523 männliche und 19 823 weibliche, gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von 2800. An Arbeitslosenunterstützung haben die Stuttgarter Gewerkschaften im letzten Jahr 693 302 -K ausgegeben, an Reise Unterstützungen 23 673 c-ll und an Krankenunterstützungen 924 947 lll. Die weitaus meisten Lohnbewegungen wurden, wie im Jahresbericht festgestellt wird, durch Verhandlungen mit den Unternehmern zum Abschluß gebracht, doch wurden auch eine Reihe hartnäckiger, aber erfolgreicher Streiks durchgeführt: insbesondere im Bauge- weberbe und in der Holzindustrie.
Bund für Heimalschuh. Wie wir hören, ist der erste Vorsitzende des Bundes für Heimatschutz, Freiherr Friedrich von Eaisbcrg-Schöckingen genötigt, «Men eines Augenleidens sein Amt, das er 8 Jahre lang mit größter Hingabe und weitem Blick geführt, niederzulegen. Neuwahl durch eine Mitgliederversammlung findet am Mittwoch, den 28. Juni statt.
Stuttgart, 12. Juni. Verzweifelte Tat. Vermutlich wegen Ehezwistigkeiten hat sich am Samstag abend in einem Hinterhaus der Silberburgstraße eine Ehefrau aus dem ersten Stockwerk gestürzt. Sie hat beide Füße gebrochen.
Stuttgart, 12. Juni. Fleischprsisäbffchlag. Der Zreisprüfungsausschuß hat im Benehmen mit der Landes«! neisstelle die von der Fleischerinnung Stuttgart erhöhten' fleischpreise nachgeprüft und folgende Preise festgesetzt: Och-' enfleisch und Rindfleisch I 48—52 Rindfleisch ll 40—44 ^ us Pfund. Die Preise für Kuh-, Kalb-, Schweine- und sammelfleisch wurden nicht beanstandet. Der Innung wurde ie Auflage gemacht, Preisänderungen der Preisprüfungs»' telle so zeitig mitzuterlen, daß eine Nachprüfung vor Jnkraft-" reten der neuen Preise stattfinden kann.
Wochrnmarktsverlegung. Wegen des Fronleichnamsfests strd der Wochenmarkt vom 15. auf Mittwoch, den 14. Juni»' erlegt.
«euningen, 12. Juni, uri «Hagelwetter, wie es seit 882 nicht mehr beobachtet wurde, ist am Samstag mittag' iber die Markungen Eningen und Pfullingen herein-' iebrochen. Am schlimmsten hat das Unwetter auf dem etwa 000 Morgen großen Jägerschen Gut auf dem Lindenhof ehaust, wo Feldfrüchte, Hackfrüchte, Baum- und Beerenobst' ast vollständig vernichtet sind. Auf der Onishalde hät deh -türm an einer einzigen Stelle 30 schöne Buchen entwurzelt? der Schaden geht in die Millionen. ,
Ehingen, 12. Juni. Ein schweres Gewillter. vKuisachb? m Samstag nachmittag in Donaurieden, Erbachs,iM-Uyz-s ebung und in Bach teilweise sehr großen.Schaden, ebenso rtti llunderkingen. Der Hagel fiel in Größe von TaübeNÄern' nd vernichtete in wenigen Minuten einen großen Teil der! nnte. Auch Fensterscheiben wurden zertrümmert.
Heilbronn, 12. Juni. Kommun: . sche Ausschreitungen. Am Abend des Pfimn, onntag haben kommunistische Burschen gewaltsam das Glockenläuten beim Abendgottesdienst in der Kilianskirch^ gestört. Die polizeilichen Erhebungen des Stadipelizsiamts ergaben nuys folgendes: Etwa 7 bis 8 Burschen im Alter von 18 Iah ren drangen, als das Geläute begann, in den Elockenturni ein, rissen den Läutern die Glockenseile aus der Hand unk schlugen einen derselben zu Boden. Als sie sich vom Haupt türm entfernt hatten, schloffen die Lauter die Türe und be< gannen wieder zu läuten. Sogleich stürmten die Kommunisten wieder an, erzwangen unter Lebensbedrohungen die Oeifnung der Türe und mißhandelten die beiden Läuter schwer und jagten sie zur Türe hinaus. Unterdessen waren 25 andere Kommunisten mit einem Frauenzimmer, das sich besonders unflätig benahm, in die Chortürme eingedrungen. Die Holztür wurde gewaltsam eingedrückt und die Läute, geschlagen. Zwei Schutzleute, die den Sachverhalt feststcllen wollten, wurden tätlich angegriffen, ebenso zwei weitere, die ihnen zu Hilfe kamen; sie mußten von ihrem Vorhaben abstehen.
Münsmgen, 12. Juni. Mord. Bei Sontheim wurde die Vauers-Witwe Strom tot auf dem Felde gefunden. Nun wurde der Schwiegersohn Stahl verhaftet. Er hat bereits ein Geständnis abgelegt. In der Familie bestanden seit einiger Zeit Zerwürfnisse.
Ulm, 12. Juni. Etwas von den Kriegsgesell- ichaften. Der Inhaber einer Weberei und Zwirnerei in Reichenbach a. Fils, Fabrikant Wilh. Baluff, war vom Schöffengericht Göppingen zu 2000 -4t, Geldstrafe verurteilt worden, weil er 13 Briefe der Reichswirtschaftsstelle für Jute unbeantwortet zurückgeschickt hatte. Der Beklagte legte Berufung, ein. In der Verhandlung legte Balluff auf Grund der gemachten Erfahrungen das Verhalten der Kriegs- zesellschaften dar, die einen Verkehr mit ihnen unmöglich machten. Das Gericht billigte den Standpunkt und sprach Sen Beklagten frei.
rum, 12. JUM. 1)aupkve>r»anv W meinde- und Kö rp erschaft»b eamtsp. WM dM Vorsitz des Oberrechmmgsrate» Oestekle-StuHpUMW gestern und vorgestern hier der 2. Verbandstag des 'Zm'tral« Verbands der württ. Gemeinde- und KörpsrfchaftsböWtW statt. Der Geschäftsbericht, rügte die. Scmmföligteit Gemeinden in der Ausführung ^
gesetzes, sowie die Handhaburrgbes Reichsfinanzministerium. My 'MamtenW Berufsbeamtentum unveretttbür,^ ralsgeist" in der Vehandlung v chwinden und an Stelle de»
Ms em Schiedsgericht treten, ich nichts einzuwenhen,' mntenvertMupgen
Allerlei.
Die Spielhölle, abgelehnl. Ein, KaplkMstengefsllschafl irus Deutschland und Holland wollte im Stranvhotel Lochcm Wregenz) ein „internattonale» Spielbasino" errichten. Dl» Landesregierung von Vorarlberg hat aber, trotz der lock«« den Einnahmen, das Ansinnen erfreulicherweise abgelehnt.
Musikalisch. Erste Nachbarin: .Sind Sie mit ihrem neuen Chambregarnisten, dem Mufikiehrer, zufrieden, Frau Schultze?"
Zweiie- .Leider nicht! .Er sucht Händel, schimpft nach Noten und macht Haydnlärm!'
Handelsnachrichten
Dollarkurs am 12. Juni: 318.90 Mark.
Der Merk der Mark im Ausland. Für 100 wurden Ende voriger Woche bezahlt: in Zürich 1.7850 Franken (vor dem Krieg: 125.40), Amsterdam 0.8825 (59.20) Gulden, Kopenhagen 1.61 (88.80) Kronen, Stockholm 1.35 (88.80) Kronen, Wien 5395 (117.80) Kronen, vraa 17.7250 (117.80) Kronen, London 1.85 (97.80) Schilling, New- york 0.3450 (23.80) Dollar, Paris 3.80 <125.40) Franken, Nom 6.88 (123.45) Lire.
Papiergeldumlauf. Vom 1. bis 7. Juni hat die Neichsbank 2965,7 Millionen Alark in Noten in den Verkehr gegeben. Der Amlauj der Darlehenskassenscheine hat sich um 99,6 Millionen erhöht. 2ni Verkehr befinden sich somit zusammen 164 455 Millionen Mark.
7 1000 österreichische Kronen - 85 Schweizer'NappenJ
* Elektrizitäts-Landesverband Baden-Rheinpfalz. 2n ein« kn Karlsruhe abgehaltenen Versammlung von Vertretern der 2ndu- strie, der Landwirtschaft und Stadt- und Landgemeinden wurde die Gründung eines Landesverbands Baden-Nheinpfalz' des Reichs- oerbands der Elektrizitäts-Abnehmer (Rea) e. V. beschlossen. '
* Konkurse in der Schweiz. Eine Folge der hohen schweizerischen Valuta sind die ständig anwachsenden Konkurse. 2n St. Gallen waren im bahre 1921 nicht weniger als 300 Konkurse angängig. Ls wird zu viel in Deutschland gekauft und dadurch die schweizerische Industrie und der Handel stark geschädigt.
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Stuttgarter Börse, 12. Juni. DaS zufolge des Scheikerns der Anleiheverhandlungen in den ersten Vormittagsstunden erfolgte stramme Anziehen der Devisenpreise spiegelte sich an der heutigen Börse einigermaßen auf dem Aktienmarkt ab. Die Festigkeit hat sich zwar an der Börse nicht in gleichem Ausmaß ausgedrückt wie auf dem Devisenmarkt, immerhin waren Verkäufe recht selten und Käufe überwiegend in der Mehrzahl, die Kurse konnten daher Erhöhungen aufweisen, die zum,Teil bis zu 100 v. H. gingen. Der Rentenmarkt lag ruhig. ' Württ. Vereinsbank.
Landesproduktenbörse Stuttgart» 12. bum. In der abgelaufenen ''Woche herrschte auf dem Getreidemarkt im Anschluß an die veränderten Devisenkurse wechselnde Stimmung, insbesondere trat in den letzten Tagen eine starke Festigung in der Marktlage ein. Wir notieren per 100 Kg. ab württ. Stationen: Weizen, je nach Lieferzeit 1530—1550 -4t (letzte Börse vom 6. Juni: 1500—1520), Sommergerste 1430—1450 (1380—1400), Hafer 1260—1280 -4t (1225 bis
1250), Weizenmehl Nr. 0 2130—2150 (2100-2120), Brotmehl
1830—1850 -ck (1800-1820), Kleie 820-830 -4t (800-820), Heu (alte Ernte) 600-620 -4t (580-600), Stroh 250—270 -4t (240—260).
Erhöhung des Mehlpreises. Die Südd. Mühlenvereinigung hak den Preis für Weizenmehl Spezial Nr. 0 auf 2110 -4t tür 100 Kilo erböbt.
Eingesandt.
(Ftir Einsendungen unter dieser Rubrik übernimmt die Schristleitung nur die pretzgesetzliche Verantwortung.)
„Vergnügte" Stunden im Nagolder Kino. Da sitzt also eta guter Teil unserer Jugend und die jungen Burschen au» den Dörfern der Umgegend — „Herren" muß mau sagen — und vertreibt sich die Zeit, nicht bloß an Regensonnlagen wie der gestrige. Es ist auch wirklich der Mühe wert, hier für 5.50 oder 10.50 eng zusammengepfercht u. ubgedunkelt in bunter Reihe zu sitzen und sämtliche Gaunereien, Schurlenstreiche und Krimtnuifälle aus den berüchtigtsten Vierteln der Großstädte am Auge oorbeifltmmern zu s-hen. Da sind die berühmten Muster zu sehen, nach denen sich der junge Mensch bilden kann. „Noch ein solcher Streich und du kommst zu Rektor Rölltng." DaS Früchtchen treibt es schon toll mit dreistem Lügen, Faulenzen und Pussteren, Zigarettenrauchen und Schlecken. All das natürlich noch poetisch verklärt. Da sitzt das saubere Paar in der Laube, dampft sich an und sritzt EtS dazu. Berückende Musik verhimmelt die Szene. Dann heißt es in der Schule: „Lesen Sie mir Jesaja 13 vor" oder „Wie werde ich Mutter?" Wieherndes Gelächter der Schuljungen, die das Glück besitzen, ein solcher Kalb zum Lehrer zu haben, dem man einen Bettladenfuß absägen darf, ohne daß er es merkt. Man steht den Herr Professor dann mit seiner Ehe Hälfte wirklich ins Bett steigen, erlebt den Gutenachtkuß und bald darauf den famosen Krach der Betllade („Der gute Rutsch des Nachts), man steht, wie der Lausbub beim Schulgeld-Einsammeln betrügt: Immer ist er der Held, der alle an der Nase herumführt und immer noch sein heraus ist trotz aller Schurkerei. Dazwischen eine Erotik: „O Mägdlein mit dem goldnen Schimmer" rc. Er verführt ein Mädchen. Die Eltern der höheren Tochter kommen hinter die schöne Freundschaft. Es gibt eine Szene. „Wie können Sie es wagen, meinen unschuldigen Engel zu verderben?" Zur Sicherheit kommt das Dämcheu ins Pensionat und wird spazieren geführt. Aber ihr Bengel reißt sie mitten aus dem Zug und rauht ihr einen Kuß. Als Fahrraddieb bringt er eS, eben dem Karzer entronnen, noch sehr wett. Schließlich wird er seinem Herr Vater, „der so einen verworfenen Menschen geboren hat", zurückgebracht — als Musterknabe. DaS war die Einleitung. Der aufregende Detektiv-Roman, der folgte, war nicht besser: abgelebte Lebemänner, Halbweltdamen, Sektgelage, üppige Tänze. Lug, Trug u. Verstellung, unterirdische Matrosenkneiprn mit schnapssaufenden Dirnen und menschenraubenden Chinesen, falsche Schecks, 100000 Schweigegeld, Pistolendnelle, menutenlange Raufszenen zwischen Mann und Weib rc. r«. — Ich stand auf und ging. Meine Augen brannten und mein Herz blutete. So darf man unsere Jugend, unser Kleinod und unsere Hoffnung systematisch verderben und verseuchen. DaS lassen wir uns gefallen I Wie lange noch? ?
Nagold, 12. Juni 1922. Rektor Kiefner.
Letzte Drahtnachrichten.
Stuttgart Empfangsort der Avignon Heimkehrer.
p Nach der Ende dieses Monats zu erfolgenden Auflösung der KrtegSgefangenenstelle Karlsruhe geht, wie die KrtegSgefangenenstelle Württemberg in Stuttgart mttteilt, auf Anordnung des Reichsfinanzministeriums, RetchSzentral- stelle für Krieg»- und Zioilgefangene in Berlin die Abferti- gung der noch in Toulon (früher Avignon) befindlichen deutschen Strafgefangenen auf die KrtegSgefangenenstelle Württemberg in Stuttgart über. Damit wird Stuttgart
Empfarrgßstadt der noch in französischen Händen befindlichen deutschen Kriegsgefangenen.
Der Anleiheausschuß löst sich auf Paris, 12. Juni. Der Anleiheausschuß hat sich nicht, wie fälschlich gemeldet wurde, auf 3 Monate vertagt, sondern sich aufgelöst. In dem Bericht, den er zum Schluß gab, führt er aus: Eine Bedingung für die Möglichkeit einer Entschädigungsanleihe sei das, daß das Ausland den Eindruck von wirklichen Anstrengungen Deutschlands zur Bezahlung erhalte, daß die gegenwärtige Unsicherheit bezüglich der Entschädigungsoerpflichtungen beseitigt werde, daß ferner die Anleihe nur den Verbündeten zum Nutzen gereiche (die Bankiers wollten selbst die Schuldverschreibungen in den Verbands- und den neutralen Ländern verteilen). Der Ausschuß muß bei der gegenwärtigen Lage Deutschlands die Aussichten einer Anleihe entmutigend beurteilen, er ist aber überzeugt, daß auf allen Hauptgeldmärkten der Welt ansehnliche Anleihen flüssig gemacht werden könnten, wenn die notwendigen Bedingungen für die Belehrung des deutschen Kredits sich verwirklichen würden. Die wirtschaftliche Wiederherstellung der ganzen Welt würde durch die allmähliche Umwandlung der Kriegsentschädigungen in eine Schuld an private Kapitalisten, die nicht durch äußere Gewaltmaßnahmen (Sanktionen), sondern auf allgemeinen Kredit gegründet ist, weitgehend gefördert werden. Allerdings glaubt der Ausschuß, daß di« Wiederaufnahme regelmäßiger Handelsbeziehungen ohne endgültige Regelung der Entschädigungszahlungen und anderer öffentlicher Schulden nicht möglich sei. Wenn die Entschädigungskommission einstimmig und nicht bloß durch Mehrheitsbeschluß die Mitarbeit des Anleiheausschusses einmal wieder anrufen sollte, so werde er dazu bereit sein. Er weist darauf hin, daß in der Zwischenzeit Deutschlands finanzielle Lage ernstlich bedroht ist; vorläufige Verhandlungen übe'r eine große und langfristige Anleihe könnten zu lange dauern, wenn ihnen nicht sofortige Hilfe vorangeht. Mit der Hoffnung aus eine endgültige Regelung würde der Ausschuß viel leichter eine kurzfristige befestigte Anleihe zustande bringen, die ausreichen würde, um Deutschlands Kredit vor dem Zusammenbruch während der Dauer der Verhandlungen zu bewahren.
Frankreichs Hoffnung auf Amerika
Paris, 12. Juni. Pertinax schreibt im „Echo de Paris", ^ Frankreich hoffe, daß die Vereinigten Staaten sich nicht dazu Herbeilaffen werden, die Kriegsschulden der Verbandsstaaten herabzumindern oder gar zu streichen und daß es auch Morgan nicht werde wagen können, einen derartigen Vorschlag in Amerika zu machen. Wenn die amerikanischen Schulden nicht erfassen werden, so könne von einer Herabsetzung der deutschen Kriegsentschädigung an den Verband erst recht keine Rede sein und Deutschland werde sich der leberwachung durch Frankreich nicht entziehen können. Frankreich müsse allein gegen Deutschland Vorgehen, je chärfer, desto besser.
Englische Verstimmung
London, 12. Juni. Der Bericht der Bankiers in Pari» hat hier Aufsehen erregt. Die Blätter meinen, jetzt werde der Verzug der deutschen Zahlungen und das System de» Sanktionen wieder in den Vordergrund treten. Zwischen der Entschädigungsfrage und dem Nachlaß der Kriegsschtll- den der Verbündeten bestehe ein innerer Zusammenhang, M doch so, daß erst jene geregelt sein müsse, ehe man an dis Behandlung der Verbandsschulden gehen könne. „Daily Chronicle" schreibt, Frankreich habe die Anleihe für Deutsch» land unmöglich gemacht. Das französisch-englische Bündms betreffend, möchte England Frankreichs Sicherheit verbürgen. Was könne es aber tun, wenn Frankreich ihm auf Schritt und Tritt entgegentrete? — „Observer" meint, es bestehe di« Gefahr, daß die unwissende Mehrheit im französischen Ministerium, die sich auf die unwissende Mehrheit des Volks stütze. Poincare zu einer Haltung zwänge, die er vermeiden müßte.
Erweiterung des Kleinen Verbands
Belgrad, 12. Juni. Anläßlich der in voriger Woche vollzogenen Vermählung des Königs Alexander von Süd- flausten mit der Prinzessin Mariola von Rumänien haben sich auch verschiedene diplomatische Sondergesandtschastew in Belgrad eingefunden. Man glaubt, daß über die Aufnahme Griechenlands in den Kleinen Verband Verhandlungen geführt wurden. Da der griechische Kronprinz Schwiegersohn des rumänischen Königs und somit Schwager des Königs Alexander ist, so gelten die persönlichen Schwierigkeiten des (deutschfreundlichen) Königs Konstantin, die bisher dem Beitritt Griechenlands zum Kleinen Verband im Wege standen, als ausgeschaltet.
Ebert in München
München, 12. Juni. Reichspräsident Ebert ist heute vormittag hier eingetroffen und hat die Gewerbeschau besichtigt Abends veranstaltete Ministerpräsident Graf Lerchenfelk einen Empfang im Rathaussaal.
Letzte Kurzmeldungen.
^ Berlin, 12. Juni. Reichskanzler Dr. Wirth ist heut« morgen in Berlin einaeiromn.
Der rkahenbahverstreik in Hamburg wurde «Aren vergleich beendigt.
Admiral Tomosaburo Kalo hat die Bildung de» aovcrr japanischen Kabinetts übernommen.
Die Regierung des Sozialisten Snnjatsoa ln Kanton (Südchinesische Republik) Hai es abgelehnt, mit der Regie- ruag in Peking für die Wiedervereinigung voa ganz Egino zusammenzuarveiten.
In Pretoria'sind laut Reuter fünf hervorragend« Mitglieder der 7laWaaWen-(Vurew)Var1ei verhafte^ Morden.
GenerallandschaftSdtreÜor a. D. Kapp ist den Leipziger Neuesten Nachrichten zufolge Montag vormittag gestorben.
Die nächste von Deutschland auf das Reparationskonto zu zahlende Dekate im Betrag von 50 Millionen Goldwmk wird zum 15. Juni ordnungsmäßig geleistet werden.
Der Bericht des AnleiheauSschufleS betont u. a. die Notwendigkeit einer sofortigen kurzfristigen Anleihe, damit Deui sch-