ler Herr zu ihnen gekommen lein, der sie fragte, warum fi« noch nicht weggeHangen seien.

In der Nachmittagsitzung wurden die Zeugen vernommen, die in Oppenau mit Schulz und Tillessen zusammen gekom­men waren und die Bahnbeamten der Eisenbahnstation Ap­penweier, wo die Renchtalbahn von der Hauptstrecke Heidel­bergBasel abzweigt. Die Wirtin Rothezum Hirsch"

erzählt, und siä

daß am 22. August zwei Herren angekommen eren und sich als Franz Riese, Student aus Düsseldorf und Knut Bergen, Student aus Jena eingetragen haben. Sun 26. seien sie um 7 Uhr abmarschiert und abends nach 4 Uhr wieder­gekommen. Sie bestellten Kaffee und machten sich zur Ab­reise bereit. Inzwischen war die Nachricht von der Er- mordung Erzbergers in Oppenau bekannt geworden. Die Wirtin fragte die Beiden, ob sie etwas davon gehört hät­ten, worauf der Große erwiderte, er habe gemeint, Erzberger sei in Berlin. Kurz nach 6 Uhr abends verließen die Beiden das Gasthaus und fuhren mit dem Zug 6.45 Uhr nach Ap­penweier weiter.

Der Sohn dieser Wirtsleute hatte beobachtet, daß die Mieter des gegen den Bach liegenden Zimmers sich täglich rasierten und das Papier in den Bach warfen. Er hat die aufgefundenen Papierschnitzel dem Schwurgericht überreicht. Auf einem dieser Zettel standBeuron", andere mußten zu­sammengesetzt werden. Zeuge Rückert berichtete ebenfalls über die Papierschnitzelfunde, er habe noch am gleichen Tage dieselben zusammengesetzt und daraus die Mitgliedskarte eines Hamburger Handlungsgehilfenvsreins zusammenge­stellt, ferner eine Rechnung über 3 Kesser und Aufschriften. Zeugs Albert Wirth Bruder des Reichskanzlers und sozial­demokratischer Abgeordneter, teilt mit, daß er zwei jungen Leuten Fahrkarten verkauft habe. Er habe dabei, als der sine sich vor dem Schalter bückte, dessen verkrüppeltes Ohr gesehen. Zeuge Rudolf Maier, Stationsgehilfe in Appen­weier, berichtet, daß zwei Fahrkarten nach Karlsruhe und Heidelberg, eine 2. Klasse und eins 3. Klasse abgegeben wor- Sen seien. Der Vorsitzende bemerkt, daß die betr. Karte» aus den Stationen nicht vorgefunden worden seien.

Völlerbundsliga und der Schutz der Minderheiter

In Prag war in den letzten Tagen eine .Konferenz der Völterbundsligen" zusammengetreten, private W.- rinigungen von Weltfriedensfreunden, die angeblich auf die Versöhnung der Völker hinarbeiten. Eine gewisse äußer­liche Bedeutung haben diese Vereinigungen insofern erhal­ten, als ihnen vom Wilson'schen Völkerbund das Recht ein- geräumt wurde, diesem Anregungen und Stoff für seine Arbeiten zu unterbreiten. Eine der Aufgaben, die die Dölkerbundsvereinigungen sich gesetzt haben, besieht in dei Ueberwachung und Ausbildung des Schutzes der Min­derheiten, an sich keine geringe Aufgabe, wenn man be­denkt, daß die mit Recht so berühmten fünf Friedensverträge mit ihrem noch berühmteren Grundsatz des Selbstbe­stimmungsrechts der Völker mehr als 20 Millio­nen Menschen willkürlich unter Fremdherrschaft gebracht haben. Allein in der Tscheche! leben fast vier Millionen Deutsche, das sind mehr Deutsche als es Dänen in Däne­mark, Griechen in Griechenland, Norwger in Norwegen gibt.

Auf der Prager Konferenz wurde nun vom Ausschuß zum Schutz der Minderheiten unter Vorsitz des Engländers Dickinson ein Vorschlag gutgeheißen, der den in Fremd­herrschaft in geschlossenen Gebieten wohnenden Minderhei­ten örtliche Selbstverwaltung sichern will. Wo sprachliche Minderheiten einen beträchtlichen Teil der Be­völkerung ausmachen, sollen die Sprachen dieser Minder­heiten bei allen amtlichen Handlungen gleichberechtigt mit der Staatssprache angewendet werden; bei kleineren Minder­heiten soll ihre Sprache für alle Verhandlungen und Be­kanntmachungen amtlicher Art verwendet werden.

In der Vollsitzung erhoben nun aber die Polen und Tschechen lärmenden Widerspruch gegen den Ausschuhantrag. Dickinson wies.insbesondere die Tschechen darauf hin. daß es in ihrem Land, in dem unter 16 Millionen Einwohnern höchstens 61L Millionen Tschechen leben, außer einer deut- schen, ungarischen und ruthenischen auch eine slowakische Minderheit gebe. Das brachte die tschechischen Vertreter so in Harnisch, daß sie unter großem Lärm unter Führung des Senators Brabetz mit den Polen, Rumänen und Serben die Konferenz verließen. Der Vorgang ist nicht ohne po­litische Bedeutung: er zeigt wieder einmal, daß die Polen und der Kleine Verband auf dasSelbstbestimmungsrecht der Völker" in den Friedensverträgen pfeifen genau wie der Große Verband.

, Die Opfer des Bolschewismus

Der russische Kirchenrat hat anläßlich der Erklärung Tschitscherins, daß der Bolschewismus absolute religiöse Frei­heit gewähre, die öffentliche Erklärung abgegeben, daß unter der russischen Herrschaft 28 Bischöfe und 1218 Priester hin-

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Kleine politische Nachrichten.

Amerikanische Liebesgabe.

Berlin, 12. Juni. Die Deutschen in den Vereinigten Staaten haben ein neue« großzügige« LiebeSwerk vorbereitet, da« Ende Juli d. I. in Angriff genommen werden soll. Man will besonder« 300 Millionen Dollar sammeln. Dieser Be­trag soll in erster Linie darbenüen und unterernährten Kin­dern de« Deutschen Reiche«, sowie Deutsch-Oesterreichs in den nächsten 3 Jahren zugute kommen. 60 Prozent sollen nach dem Deutschen Reich. 20 Prozent nach Oesterreich geschickt und 20 Prozent vorläufi, zurückbehalten werden. Mit diesem Restbetrag soll bei besonderen UnglückSfSllen der alten deut­schen Heimat beigesprungen werden. Gerhart Hauptmann wird etngeladen werden, eine VortragSretse durch die Ver- inigten Staaten zu umernehmen. »

Verhandlungen mit Belgien über den Rückkauf von 6 Milliarden Mark.

Brüssel, 12. Juni. Heute beginnen im belgischen Außen­amt Verhandlungen zwischen deutschen und belgischen Ver­tretern über den Rückkauf der 6 Milliarden Mark, die bet Abschluß des Waffenstillstandes in Belgien zurückblieben. Bereit« tm Sommer 191S war man zu einem Uebereinkom- men gelangt, das in der Folge., nicht' die Zustimmung der deutschen Regierung erhalten hatte. ES folgten weitere Unter­redungen. die im September 1921 zu einer Konvertton führten, die noch jetzt auf dir Ratifizierung durch den Reichstag wartet. Die heute in Brüssel stattfindenden Besprechungen sollen die baldige Ratifizierung dieses Abkommen« ermöglichen.

Frankreich und der Vatikan.

Rom, 12. Juni. Infolge Unstimmigkeiten, die der Brief des Papstes an den Erzbischof von Genua während der Genueser Konferenz in Frankreich heromgerufen hat, sowie im Hinblick auf die Aeußerungen PoincareS in der SenalSlommission für autwärtige, Angelegenheiten gegen den Vatikan und die Anklagen mehrererlsrarzöstscher Senatoren gegen die Haltung des päpstlichen Nuntius in Paris, erach ten eS die meisten Blätter als wahrscheinöch, daß der gegen wärlig in Parts weilende französische Botschafter beim Va ttkan, Jonnart, nicht mehr nach Rom zurückkehren wird und daß auch der päpstliche Nuntius in Parts, Monsignore Cer- retti abberufen werden dürfte.

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Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, den 13. Juni 1922.

Ans dem Dtaatsanzeiger. Zum Obersteuersekretär ist ernannt worden der Steuerpraktikant Knatsch in Horb bet dem Finanzamt Horb; zum Steuersek,etäc an seinem bis hertgen Dtenstfitz der Steuerassistent Hornickel in Calw.

Wie Gewichksverlust bei der Bahn entsteht. Aus Kreiser des Kartoffegroßhandels sind wiederholt lebhafte Klagen dar­über laut geworden, daß auf den größeren Berliner Ver­schiebebahnhöfen die Kartoffelsendungen zum Teil sehr erheb­lich bestohlen werden. Wie die Eisenbahn jetzt mitteilt, haben die Verkehrsämter die Ueberwachungsbeamten erneut ange­wiesen, mit allen Kräften für die Sicherheit dieser Sendungen xu sorgen. Es wurde aber festgestellt, daß viele erheblich« Verluste ihre Ursache nicht in Diebstählen haben, sondern dar­auf zurückzuführen sind, daß von den Verladern kein« Vorsatzbretter zum Schutz der Ladung an den Seiten­türen angebracht worden waren. Es war daher häufig vor­gekommen, daß beim Rangieren durch den Druck der Ladung die Wagentüren aus den Führungsschienen gehoben wurden, wodurch der Inhalt des Wagens teilweise herausfiel.

Ein Frauenkag der Vereinigung evangelischer Frauen­verbände Deutschlands wird vom 12. bis 14. d. M. in Bonn abgehalten. Der Vereinigung gehören andterbalb Millionen deutscher Frauen an.

Auckernöke ohne Ende!

Am 23. Mai hat der Ernährungsminister die Zuckerein^ fuhr freigegeben und nicht weniger als neun Tage hat es be- ourft, bis die Verfügung durch alle Instanzen hindurch zur Kenntnis der Zollbehörden gelangte, die erst am 30. Mai amtlich" von der Freigabe des Zulkers erfuhr und darauf die Ueberführung aus dem Hamburger Transitlager in di« Waggons gestattete. Die immerhin ziemlich erheblichen Men­gen amerikanischen Zuckers, die in der Hansastadt lagerten, sind jedoch, bevor der legitime Handel zugreifen konnte, be­reits wieder von gewissen Elementen erworben worden, sind, durch zwei bis drei Hände gegangen, um jetzt nicht etwa dom Kleinhandel, sondern den Schokoladen- und Likörfabriken zu­geführt zu werden. Die großen Organisationen des reellen Handels müssen sich damit begnügen, den Versuch zu machen, wenigstens einen Teil des Zuckers zu erwerben, der in Ame­rika verfrachtet wird oder bereits schwimmt. Deshalb muß die Allgemeinheit damit rechnen, daß noch mindestens sechs bis acht Wochen vergehen, ehe eine merklich« Linderung der Zuckernot einritt.. ,

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Württemberg.

Oberjettiugeu, 11. Juni. Unter reger Anteilnahme von nah und fern fand am DreietnigkeitSfest die Ein­weihung de« Kriegerdenkmal« statt. Voraus ging vormittag« ein FestgotteSdienst in unserer Kirche. Der gehaltoollen Predigt de« OrtSgeistltchen wurden entsprechende Bibelstellen zu Grunde gelegt. Andächtig lauschten die Zu­hörer den eindringlichen Worten, die umrahmt wurden durch da« schön vorgetrageneAltniederländische Dankgebet" brr Schüler und das präzis«Ueber den Sternen" deS Kirchen-

chorS. Punkt 2 Uhr setzte sich unter Vorantritt der Nagolder Stadtkapelle der stattliche Festzug in Bewegung. Leider öff­nete der Himmel seine Schleusen. Er hatte kein Erbarmen und die eigentliche Einweihungsfeier mußte nun in die Kirche verlegt werden. Sollen wir sagen leider? Vielleicht bat die Feier dadurch an innerem Gehalt nur gewonnen. Inzwischen war unter Glockengeläuts und Böllerschüssen die Hülle gefallen. Dar Werk, eine Schöpfung des Bildhauers Kübler von Oberhaugstett, macht seinem Meister alle Ehre. In den stimmungsvollen Anlagen vor unserer Kirche, zwi­schen den zwei Linden, erhebt e« sich. Auf gewaltigem Sand­lteinquader stehen die Namen der 34 Helden. Auf ihm ruht das Postament mit der Widmung:Ihren im Weltkrieg 1914 18 gefallenen Söhnen. Die dankbare Heimatgemeinde Oberjettingen. Das Ganze krönt eine lebensvolle Gruppe: Der Sturmtruppler im Stahlhelm hält den sterbenden Kame­raden in seinen Händen. E« ist nicht ,u viel gesagt, wenn wir gerade diesen Teil ein wahre« Kunstwerk nennen können. Da« GottekhauS v-rmochte die gewaltige Menge kaum zu fassen. Die Stadtkapelle intonierteGott ist gegenwärti g und die Gemeinde stimmte ein. Bildhauer Kübler übergab mit schlichten Worten sein Werk und deutete dessen Sym­bole. In sichtlich zu Herzen gehender, warmer, tief empfin­dender, wohlgefetzter Rede übernahm eS Schultheiß Köhler in den Schutz der Gemeinde. Zu unserer Freude Hallen sich auch die Herren Dekan Schmid, Bezirk-obmann Gundel und Oberamtmann Risch Herrenberg eingefunden, die je entspre­chende Ansprachen hielten; Dekan Schmid mehr die religiöse Seite deS Heldentodes hervorhebend, während Beztrksobmann Gundel als alter Soldat warme vaterländische Töne an- schlua. Der nächste Redner, Oberlehrer Wagner, sprach zu i'er Menge von dem, was die toten Helden von uns fordern. Seine markanten Worte dürften nicht leicht vergessen werden. Den Schluß bildeten die Ansprachen deS Obecomtmanni Risch und deS OrtSgeistltchen Decker. H Risch sprach den Dank der geladenen Gäste für die erhebende Feier au» und gab seiner Freude darüber Ausdruck, in welch vorbildlicher Weise gerade Oberjsttingen seine Helden ehre. Pfarrer Decker seinerseits dankte all den virlen Festgästen, die durch ihr Er­scheinen so zum Gelingen beiqetragen haben. Zwischen den einzelnen Reden waren Musikeinlagen und entsprechende Ge­sänge. In bleibender Erinnerung wird wohl allen das ge­meinsam gesungeneIch halt' einen Kameraden" bleiben. Tine Menge Kränze wurden mit Ansprachen niedergelegt, so sür den Kriegerverein von Vorstand Latz, Gesangverein: Vorstand G. Weippert, der zugleich auch beherzigende Worte als ehemaliger Feldzugsteilnehmer fand, Radfahreroerein: Vorstand Fr. Baitinger, Oberklaffe: die kleine Hildegard Wagner, Töchterchen des hies. Oberlehrers. Und dann kamen all die vielen Kränze der Altersgenossen, die mit ihren Blumen- und Kranzspenden ihrer Heimgegangenen Schulkameraden gedachten. Alles in allem: Wtr können auf eine äußerst gelungene Feier zurückblicken. Dank allen, die hiezu betge­tragen haben, so namentlich den Nachbaroeretnen Unterjet- tingen, Sulz und Emmingen, die trotz deS Regen« mit wehenden Fahnen erschienen sind, um mit un« der toten Ka­meraden zu gedenken. Dank tnsbesonderS aber auch unserem hiesigen Ltederkranz, der mit seinen prächtigen Chören: Ehrenvoll ist er gefallen",Drunten in Flandern",Stumm schläft der Sänger" der ganzen Feier Umrahmung und Nachhaltigkeit verlieh. Eine Besichtigung deS Denkmals dürfte sich empfehlen. In dem Schmuck seiner herrlichen Hortensien und Geranien bildet eS eine Zierde unsere» Dorfes. Die gärtnerischen Anlagen besorgte Gärtner Baitinger vo» hier. Vielleicht dürfte bei dieser Gelegenheit noch erwähnt werden, daß die ganzen Aufstellungsarbeiten. Fuhrwerke usw, unent­geltlich aus der Mitte der Gemeinde besorgt wurden. Wer seine Helden ehrt, der ehrt auch sich selbst.

Stuttgart, 12. Juni. Aenderung des Pension s- rgänzungsgesetzes. Dem Landtag ist der Entwurf ines Gesetzes zur Aenderung des Pensionsergänzungsge- etzes zugegangen. Dieser Entwurf bezweckt die Anpassung er landesrechtlichen Vorschriften an die neuen Bestimmun­en des Reichs vergl. Reichsgesetz zur Aenderung des Zensionsergänzungsgesetzes und des Wehrmachtversorgungs- «esetzes vom 7. April 1922.

Stuttgart, 12. Juni. Der Landesverband der Presse Württembergs und Hohenzollerns (Württ. Zournalisten- und Schriftstellerverein) hielt am Samstag im Hotel Banzhaf seine auch von auswärts gut besuchte Lan - lesversammlung ab. Der Vorsitzende, Redakteur Ad. hell s-r, gab einen eingehenden Geschäftsbericht. Der Mit- zliederstand ist auf 280 gestiegen. Im Mittelpunkt des Berichts ind der ihm folgenden lebhaften Erörterungen stand die chwere Notlage, in der sich in immer steigendem Maße so fiele Schriftsteller und Journalisten, wie überhaupt geistige ilrbeitcr, befinden. Der vom.Massier, Redakteur G. Wais, wrgetragcne Kassenbericht,'ler einen guten Stand der Ver- finskasfe' aujweist, wurde durchweg anerkannt. Die Neu- vahlen ergaben die einstimmige Wiederwahl der Vorstand- chaft. In der sich anschließenden Hauptversammlung der Sterbekoss- des Verbandes wurde einstimmig eine den ver­luderten Verhältnissen entsprechende wesentliche Erhöhung ler Leistungen der Sterbekqsse beschlossen.

Stuttgart. 12. Juni. Iahresfest der Evangel. Gesellschaft. Am Sonntag wurde unter großer Teil­nahme in der Stiftskirche das 92. Iahresfest der Evangel. Gesellschaft gefeiert. Nach dem Jahresbericht sind an die Landssstelle für weibliche Jugendpflege rund 5000 Töchter­oereine in Württemberg angeschlossen. Die Schriftenverbrei- tung umfaßt das Gemeindeblatt, das in nahezu 400 Städtep und Länderten in über 100 000 Exemplaren gelesen wird und nahezu 1 Million sonstiger Blätter und Zeitschriften, sowie 400 Schristenniederlagen durch das Land hin. Ueber 1,5 Mill. Mark an Liebesgaben wurden an christliche Liebeswerke und Anstalten im Land vermittelt. Die Evang. Gesellschaft hatte 900 000 Ausgaben, ein Posten, der sich im laufenden Jahr entsprechend der sinkenden Kaufkraft des Geldes verdoppeln wird. Ihr- segensreiche Arbeit bedarf daher auch fernerhin de-' unermüdeten Unterstützung weitester Volkskreise.

Stuttgart, 12. Juni. Lohnbewegung derStra- ßenbahner. Eine Versammlung der Suitgarter Straßen­bahner hat die von der DirMion ab 1. Juni zugestandene Lohnerhöhung abgelehnt und mit Frist bis Mittwoch eine Erklärung verlangt, daß die Löhne m.ndestens denen der städtischen Arbeiter gleichgesetzt werden. Das Personal wolle