ihre Naturalisation beantragt haben, so daß sich also noch iroooo Deutsche in Elsaß Lothringen befinden. Ein Erlaß des Generalkommissars warnt vor dem zunehmenden Feldzug nationalistischer Elemente, der daraus abztelt, eine Volksab­stimmung in Elsaß Lothringen zu erlangen. Es wird betont, daß diese Umtriebe als hochverräterisch betrachtet werden, nachdem durch den Friedensvenrag die französische Oberherr­schaft über da« Elsaß formell anerkannt sei. Der Verkauf und die Verteilung der süddeutschen MonatsschriftDer Türmer" rst in Elsaß Lothringen verboten worden. Zum 1l. November mdnet ein Erlaß des Generatkommissars besondere und pomp­hafte Festlichkeiten an. In Straßburg wird eine große Truppenparade in Anwesenheit deS Kciegsministers Barthou und anschließendem Vorbeimarsch aller militärischen und zivilen Vereine veranlaßt. Auch in allen anderen elsässtschen Garni­sonen werden an diesem Tag Paraden abgehalten.

Tirols Bekenntnis zur Republik.

Innsbruck, 9, Noo. In der gestrigen Eröffnungssitzung deS Tiroler Landtags wuroe folgender, von den Obmännern dcr 3 Parteien Unterzeichneter Dringlichkeitsantrag angenom­men:Tirol erneuert sein B kenntnis zur republikanischen Staatsform. Dis Abgeordneten erklären, an dieser unver­brüchlich festzudalien und sie mit allen Mitteln zu verteidi­gen und zu schützen."

Ratifikation des österreich.-amerikauisch. Triedensvertrages.

Wien. 9. Noo. Gestern ist der Fi.. > so «trag mit Amerika formell ratifiziert worden.

Lloyd George beantragt den Zusammentritt des Dötkerbundsrats.

Genf, 9. Noo. Drummodt, der Genercrlsekrelär des Völ­kerbundes hat von Lloyd G-orge ein Telegramm erhalten, da« dringend um Einberufung des Völkerbundsrats ersucht, um die Lag« zu prüfen, die in Albanien durch die militäri­sche Aktion Jugvslaviens geschaffen worden ist Man glaubt, daß die Tagung baldmöglichst in Paris stattfinden wird.

Gemeinsame Tagung

des preußischen und des deutschen Städtetages.

Berlin. 9. Noo. Der Vorstand des preußischen und des deutschen Stüdtemges treffen am Donnerstag in Berlin zu einer gemeinsamen Tagung zusammen. Am Freitag findet dann im Plenarsaal des Reichstages eine gemeinsame außer- o denlliche Tagung der Heiden S ädtetage statt, um die For­derung einer Reichshüfe für - ie Gemeinden zu besprechen.

Auf der Fahrt ins Exil.

Paris. 9. Noo. Nach einer Havas-Meldung aus Kon- stantinopei ist der englische KreuzerCardiff" mit dem ehe­maligen ungarischen Königspaar au Bord in Konstantinopel eingetroffm und sofort nach Gibraltar in See gegangen.

Aus aller Wett.

Die Vertreibung aus Elsaß Lothringen.

Bei der Reichszentralstslle wurden im September ,d§. Js. 1104 Personen als Vertriebene aus Elsaß Lothringen ge­meldet und zwar 274 Männer, 294 Frauen und 536 Kinder. Davon sind 117 Personen ausgewiesen und 987 freiwillig ausgereist. Im LandgerichisbezirksAtraßburg, Zabern und Metz wurden im Juli und August erüeut Vermögen deutscher und österreich-ungarl'chsr Stacnsangehöriger in größerer An­zahl beschlagnahmt und unter Zwangsveiwaltung gestellt und zwar im ganzen in 71 Fällen.

Die Kohlenförderung des Ruhrbeckens im Monat Oktober 1921.

-s Nach den. vorläufiren tätlichen Anschreibungen ist die Kohlenförderung des Rah becksns (einschließlich der links­rheinischen Zechen) in 26 Arbeitstagen auf 7.8l Millionen Tonnen zu veranschlagen. Im S ptember hat die Kohlen­förderung 7.85 Mtll. Tonnen in 26 Arbeitstagen betragen. Die acbeitslägliche Förderung wird sich voraussichtlich auf

Näher kann uns in der sichtbaren Welt und dem, « was wir Natur heißen, die Gottheit nicht bringen, als ^ in dem Angesicht eines großen und edeln Menschen. X Es wird eine Kraft von chm auSgehen, die dich tragen ^ und erheben wird. Goethe. «

Lichtenstein.

14) Romaniilche Sa, e von Wilhelm Hauff.

Der Sänger begann von neuem:

Kaum gedacht,

War der Lust ein End' gemacht;

Gestern noch auf stolzen Rossen,

Heute durch die Brust geschossen,

Morgen in das kühle Grab.

Doch was ist

Aller Erden Freud' und Lüst'!

Prahlst du gleich mit deinen Wangen,

Die wie Milch und Purpur prangen,

Steh, die Rosen welken all'.

Darum still

Geb' ich mich, wie Gott es will.

Und wird die Trompete blasen,

Und muß ich mein Leben lassen,

Stirbt ein braver Reitersmann."

Wahrlich. Ihr habt eine schöne Stimme," sagte Herr von Kraft, als er in das Gemach einrrat.Aber warum fingt Ihr so traurige Lieder? Ick kann mich zwar nicht mit Euch messen, aber was ich sing«, muß fröhlich sein, wie eS einem jungen Mann von achtundzwanzig geziemt."

Georg legte sein Schwert auf die Seite und bot seinem Gastsreund die Hand.Ihr mögt recht baben," sagte er, was Euch betrifft. Aber wenn mau zu Feld reitet, wie wir, da hat ein solches Lied große Gewalt und Trost, denn eS gibt auch dem Tode eine milde Seite."

etwa 300000 Tonnen stellen, gegen 302000 t im September und 298000 t im August 1921.

Die geraubten Bienenvölker

-j- Nach dem uns aufgezwungenen Diktat von Versailles müssen 75000 Bienenvölker an den Feindbund geliefert wer­den. Seit dem 20. Ott. rollen die Bisnenzüge nach Frank­reich. Nur Völker in Stülpenkörbsn kommen für die Ablie­ferung in Frage. Für jedes Volk werden 240 bezahlt.

Erbschaft und Balutadifferenz.

^ Berlin. DerBerl. Lokalanz." berichtet aus Bochum: Ein aus der ZecheEmscher Lippe" beschäftigter Schlosser er­hielt auS Amerika die Mitteilung, daß ihm von dort eine Erbschaft in Höhe von 50580 Dollar, nach dem jetzigen Kurs nahezu 50 Millionen Mark, zugesallen sei.

Wiederaufnahme der Rheinschiffahrt.

-j- Mannheim, 9. Noo. Der Wasserstand des Rheines ist seit SamStag um 2 Vs Meter gestiegen. Infolge des starken Sturmes wurde auch das Neckarwasser auf die gleiche Höhe gestaut.

Die Kartoffelernte 1921.

-s Den Blättern zufolge dittfte nach Schätzung der amt­lichen Stellen die diesjährige Kartoffelernte einen Ertrag von 26818000 Tonnen haben gegen 28 248000 im Vorjahre. Für die Ernährung der Bevölkerung wist den bei einer wöchent­lichen Ration von 6 Pfund etwa 52/1 Millionen Tonnen gebraucht, bei einer Raiion von 7 Pfund 6V- Millionen. 6 Millionen Tonnen kommen ferner für die Saat in Frage, sodaß mehr als die Hülste der gesamten Erzeugung frei bleibt zur Verwendung für andere Zwecks.

Aufhebung derschwarzen Börse".

-j- Berlin, 9. Noo. Wie dasB. T." aus Danzig mel­det, wurde an derschwarzen Börse", die sich auf offener Straße abspstlt, ein schwunghafter Handel mit geschmuggel­ten und gefälschten polnischen Noten getrieben. Gestern mit­tag wurde unvermutet der ganze Siraßenteil abgesperrt und alles, was sich nicht auswstsen konnte, zur Polizei gebracht. Die Festgenommenen sind größtenteils Ausländer E:wa 20 von ihnen waren polizeilich überhaupt nicht gemeldet. Die Festgenommenen werden, soweit es nötig erschein!, über die Grenze abgeschoben werden.

Opfer des Meers.

-j- Berlin, 9. Noo. Aus der Insel Wangeroog find nach einer Mitteilung desBerl. Lokalanzeigers" 7 unbekannte ertrunkene Seeleute an Land getrieben und dort bestattet worden.

Streik im Eisenwerk Hösch.

-j- Dortmund, 9. Nov. D-e Maschinisten tm',' Heizer des Stahlwerkes Hösch haben gestern mittag unter Vertragsbruch ihr? Arbeitsstätten verlassen. Die genannten Elsen- u. Stahl- w ke tlegen st!ü. Die Ursache des wilden Streiks ist in der Forderung der Arbeiter nach Abschluß eines SpezralverlrageS zu suchen. _

Aus Stadt und Bezirk

.Nagold, 10. November 1921.

Gemeinderat. Möbelfabrikant Schneps hat die Wrnschlst zum Pflug käuflich erworben und beabsichtigt ab 15. Nov. daselbst die Gastwirtschaslsgere.httgkstt aus näh n, bezw, die­selbe der Sidonie Haag Wwe. zu übertragen. Gegen die nachgesuchts Vergebung der Wir1sch..flskonzessio:r ist' nichts etnzuwenden. Der Militär und Veteranenoerein Nagold bittet dis Stadtgemeinde anläßlich seiner am Sonntag statt- findenden Jubiläumsfeier um die unentgeltliche Lieferung von 6 Ztr. Brennholz zur Htzung der Turnhalle. Das Ge­such wird bewilligt. Desgleichen soll der Jünglingsoerein zur Ausbesserung der Umzäunung an seinem im Kreuzsrtal gelegenen Vereinsgarten 25 Pfosten Rundbolz unentgeltlich erhalten. Mit dem Hauptversorgungsamt Stuttgart ist

Nun, das ist ja gerade, was ich meine," rntgegneie der Schreiber des großen Rats.Wozu soll man das auch noch in schönen Verslein besingen, was leider zu gewiß nicht aus­bleibt? Man soll den Teufel nicht an die Wand malen, sonst kommt er, sagt ein Sprichwort. Uebrigens hat es da­mit keine Not, wie jetzt die Sachen stehen."

Wie? Ist der Krieg nicht entschieden?" fragte Georg neugierig.Hat der Württemberger die Bedingungen an­genommen ?"

Dem macht man gar keine mehr." antwortete Dieterich mit wegwerfender Miene.Er ist die längste Zeit Herzog gewesen, jetzt komm! das Regieren auch einmal an uns. Ich will Euch etwas sagen." setzte er wichtig und geheimnisvoll hinzu,aber bis jetzt bleibt es noch unter uns. Die Hand darauf. Ihr meint, der Herzog habe 14000 Schweizer? Sie sind wie weggeblasen. Der Bote, den wir nach Zürich und Bern geschickt haben, ist zurück Was von Schweizern bei Blanbeuren und auf der Alb liegt muß nach Haus."

.Nach Haus zurück?" rief Georg erstaunt.Haben die Schweizer setbst Krieg?"

Nein," war die Antwort,sie haben tiefen Frieden, aber kein Geld. Glaubt mir, ehe acht Tage ins Land kom men, find schon Boten da, die das ganze Heer zurückrufen."

Und werden sie gehen?" unterbrach ihn der Jüngling, sie find auf ihre eigene Faust dem Herzog zu Hilfe gezogen, wer kann ihnen gebieten, seine Fahnen zu verlassen?"

Dar weiß man schon zu machen. Glaubt Ihr denn, wenn an die Schweizer der Ruf kommt, bei Verlust ihrer Güter und bei Leib- und Lebensstrafe nach Haus zu eilen*) sie werden bleiben? Ulrich hat zu wenig Geld, um sie zu halten, denn auf Versprechungen dienen sie nicht."

Aber ist dies auch ehrlich gehandelt?" bemerkte Georg, heißt das nicht, dem Feinde, der in ehrlicher Fehde mit uns lebt, die Waffen stehlen und ihn dann überfallen?"

In der Politika, wie wir es nennen," gab der Rats­schreiber zur Antwort und schien sich dem unerfahrenen Kriegsmann gegenüber kein geringes Ansehen geben zu wol- len,in der Politika wird die Ebrttchkeit höchstens zum Schein angewandt. So werden die Schweizer zum Beispiel

*> Die Eidgenossen verboten zuerst nur die Werbungen des Her­zogs in ihren Landen. Nachher riefen sie ihre Leute ganz zurück, und zwar auf die Vorstellungen des Schwäbischen Bundes.

betreffend die Instandsetzung der Kläranlage Waldeck ein Kompromiß vereinbart worden. Die Anlage, zu der von obengenannter Stelle ein Zuschuß von 75 000 steigend im Höchstfall auf 85 000 gegeben wird, soll demnächst in Angriff genommen werden Bei der Vergebung der Arbeiten wird zur Bedingung gemacht, daß in erster Linie hiesige Arbeitslose beschäftigt werden müssen. Der landwirtschaft­liche Beziiksverein hat in anerkennenswerter Weise 76,7 Ztr. Kartoffeln und 32,4 Ztr. Weizen und Roggen zu ermäßigten Preisen zur Verfügung gestellt, die an 167 Bedürftige ver­teilt werden sollen.

* Erste Dolksschuldienstprüfung. Auf Grund der im September 0. I. an der privaten LehcerbilSungsanstatt Tem­pelhof abgeschlossenen Dienstvrüfung sind u. a. nachstehende Lehramtsbewerber zur unständigen Verwendung im Volks- fchuldienst für befähigt erklärt worden: Julius Zaiser von Nagold, Wilhelm Gutekunst von Altenstetg und Adolf Dürr von Walddorf.

Dolksbildungskurse. Mehrfach geäußertem Wunsch ent­sprechend findet am Freitag den 11. d. M., ein 2. Vortrag von cuncl. iur. Schott über Dante statt. Es wird, wie wir hören, aus dem 2. Teil der göttlichen Komödie vorgerra- gen werden, dem sog.Berg der Läuterung". Dieser Teil des Gedichts ist der dichterisch schönste und am leichtesten ver­ständliche. Während wir in derHölle" Dante den Epiker bewundern, der uns allerdings manchesmal mit der Ueber- sülle des Stoffs und der Gestatten beinahe erdrück', so schätzen wir imBerg der Läuterung" ihn als Meister der lyrischen Dichtung. Wir treffen hier wieder und wieder auf Stellen von hohem dichterischem Schwung, leicht faßlich fließt seine Dichtung dahin, klar baut sich das Ganz? auf. Und über allem schwebt eine wunderbar versö.ttichs Stimmung, ver­stummt sind die Donnerworte und das Wehegeschrei der Ver­dammten in der Hölle. Em Besuch der Veranstaltung dürfte sich also lohnen.

* Strafrechtspflege der Oberämter. Im Amtsblatt des Min steciums des Innern wild eine Statistik über die Straf­rechtspflege der Oberämter im Jahr 1920 veröffentlicht. Durch poliretttcks Strafverfügung wurden 12 189 (>9I9: 7822) an­gezeigte Uebertretnngen abgerügl. Wegen Landstreicherki u. Bettels 1658 (1159) Fälle angezeigt. Oberamtllche Straf­verfügungen wurden m 8929 Fällen getroffen. Ungehor­sams-, Ungebühr- und' Disziplinarfälls waren es 6585 (5041), Zuwiderhandlungen geaen Zoll und Steuergesetze bezw. Stra­fen 1540 (426) bezw. 726 (202), Entscheidungen gegen nne oberamtiiche Strafverfügung wurden in 411 (l93) Fällen Leantraot.

* Zur Neuregelung der Ruhegehalte. Von zuständiger S?fl? wird mflgeMtt; Zn Yen; begreiflichm Drängen ser Pensionäre auf Äusbezaylung ihrer erhöhten Bezüge ist da­rauf hiuzuweisen, daß an der Ausführung des P.E.G> stit seiner Erlassung nnier Inanspruchnahme aller verfügbaren Kräfte mit aller Beschleunigung gearbeitet wird. Wenn es trotzdem noch nicht gelungen ist, alle Fälle zu erledige«', liegt dos im wesentlichen au deren g oßen Zahl von rund 7500. Abgesehen 0?11 d?N srijh-ren Verkehrs- M«d dMter- beamtsn, sowie den Volksschuttkyrerri, hesylgen sämtliche Ein- spe'.sltttgcn durch das Fstanzmiliistslium, na^s.. l.owett^es sich uni flühsrs Angehörige anderer Ministerien Händen.

l re deren Einstufung in die Gehaltsordnuug vorgenvmmen bru. Die Einweisung der Ruhegehalts und Pensious- berechtigien in die neuen Bezüge wird nun in wenigen Wo­chen durchgeführt sein. Von Gewährung weiterer Abschlags­zahlungen muß im eigenen Interesse der Pensionäre abge­sehen werden, da durch dis allgemein verwilttgten Vorschüsse sich ö retts vielfach Ueberzahlungen ergeben hoben und da durch die Berechnung weiterer besonderer Vorschüsse sich nur die Erledigung der Einweisungen im übrigen verzögern würde.

* Maßregeln gegen die Zigeuner. Nach einem an die Oberämrer und Ottspolizeibebörden gerichteten Erlaß des Ministeriums des Innern häufen sich in neuerer Zeit die Klagen über die Belästigung der Bevölkerung durch herum- ziehends Zlgeunerbanden. Ihre Bewachung wird besonders

dem Herzog erklären, daß sie sich ein Gewissen daraus ma­chen, ihre Leute gegen die freien StäSte dienen zu lassen. Aber die Wahrheit ist, daß wir dem großen Bären mehr Goldgülden in die Tatze drückten, als der Herzog."

Nun. und wenn die Schweizer auch abziehen," sagte Georg,io hat doch Württemberg noch Leute genug, um keinen Hund über die Alb zu lassen."

Auch dafür wird gesorgt," fuhr der Schreiber in seiner Erläuterung fort,wir schicken einen Brief an die Stände von Württemberg und ermahnen sie, das unleidliche Regi­ment ihres Herzogs zu bedenken, demselben keinen Beistand zu tun, sondern dem Bunde zuzuziehen.

Wie?" rief Georg mit Entsetzen,das hieße ja den Herzog um sein Land betrügen. Wollt Ihr ihn denn zwin­gen, der Regierung zu entsagen und sein schönes Württem­berg mit dem Rücken anzusehen?"

Und Ihr habt bisher geglaubt, man wolle nichts weiter, als elwa Reutlingen, wieder zur Reichsstadt machen? Wo­von soll denn Hutten seine 42 Gesellen und ihre Diener be solden? Wovon denn Sicktngen seine tausend Reiter und zwölitausend zu Fuß, wenn er nicht ein hübsches Stückchen Land mit erkämpft? Und meint Ihr, der Herzog von Bayern wolle nicht auch sein Teil? Und wir! Unsere Markung grenzt zunächst an Württemberg

Aber die Fürsten Deutschlands," unterbrach ihn Georg ungeduldig,meint Ihr, sie werden es ruhig mit ansehen, daß Ihr ein schönes Land in kleine Fetzen reißet? Der Kaiser, wird er es dulden, daß Ihr einen Herzog aus dem Lande jagt?"

Auch dafür wußte Herr Dieterich Rat.Es ist kein Zweifel, daß Karl seinem Großvater als Kaiser folgt. Ihm selbst bieten wir das Land zur Oberoormuudschaft an, und wenn Oesteireich seinen Mantel darauf deckt, wer kann da­gegen sein? Doch sehet nicht so düster aus. Wenn Euch nach Krieg gelüstet, dazu kann Rat werden. Der Adel hält noch zum Herzog, und an seinen Schlössern wird sich noch mancher die Zähne einbrechen. Wir verschwatzen übrigens das Mittagsmahl. Kommt bald nach, daß wir erfahren, was Frau Sabine uns gekocht hat." Damit verließ der Schreiber des großen Rates von Ulm so stolzen Schrittes, als wäre er selbst schon Obervormund von Württemberg, das Zimmer seiner Gastes. (Fortsetzung folgt).