Außer einer großen Anzahl von Bränden, denen große Ernte- vorräte zum Opfer fielen, ist auch der Brand auf dem Muster­gut des Herzog? von Koburg, durch den lOOOOZtr. Getreide vernichtet wurden, von ihm gelegt worden.

Raubübersall auf ein brandenburgisches Dorf.

ch Berlin, 8 Noo, Bei einem Ueberfall auf Gutenger- mendorf bei Löwenbeig, der von einer ISköpfigen Räuber­bande ansgeführt wu-de, die mit Revolvern und Handgrana­ten die Bewohner etnschüchlerlen, fielen dem Bert. Lok -Anz. zufolge, den Banditen 300000 Bargeld und verschiedene goldene Herren- und Damen Uhren in die Hand. Der Aus­sprache nach handelt es sich um Berliner Verbrecher.

Stillegung der Benz-Autowerke in Mannheim.

ch Mannheim, 8. Nov. Die Fftma Benz <L Comp, hat den Betrieb ihrer Auiofabrik stillgelegt und die gesamte Ar­beiterschaft. etwa 3600 Mann, entlassen. Den Grund für diese Maßnahme bilden die fortgesetzten Demonstrationen der Arbeiterschaft. Diese mißhandelten am Montag früh die Be­triebsbeamten. Die Still-Legung steht mit den schwebenden Lohnverhandlungen nicht im Zusammenhang.

Einsturz eines Kirchturms.

ch Esch. 8. Nov. Dem Sturm, der am Sonntag im ganzen Rheinlands wüteie. sind hier leider auch Menschen­leben zum Opfer gefallen. Nach Beendigung des Nachmitlags- pottesdienstes für die Schulkinder hieit die Lehrerin die Kin­der wegen des Sturmes länger in der Kirche zurück. Plötzlich kam der Kirchturm ins Wanken, fiel herunter und durchstieß das Kircheudach. 6 Kinder waren sofort tot, 6 wurden schwer und andere leicht verletzt.

Großer Hotelbrand.

Berlin, 7. Noo. Das neue Graudhotel in Goethrborg ist nach einer Kopenhagens,: Meldung des Berliner Lokalan­zeigers durch Großfeuer fast völlig etngeäschert worden.

Dom Hartmannsweilerkopf.

ch Der Hartmannsweilerkopf ist bekanntlich von der fran­zösischen Regierung als geschichtliche Stätte in besonderen Schutz genommen 'worden. Es wird nun ein breiter Zu­gangsweg von Wattweilcr aus zum westlichen Silberloch er­stellt werden und ein großer Friedhof errichtet, der die Ge­beine aller jener Krieger aufnehmen soll, die aus den verschie­denen kleinen Friedhöfen an den Flanken des Beiges beer­digt wurden. Eine Krypta wird die Ueberreste der unerkannt Bestatteten aufwehmen. Ein Komitee will sich an die Opfer­willigkeit von ganz Frankreich wenden, um die Mittel hiefür aufzubnngen.

Die bisherige amerikanische Hilfe.

ch Nach Deutschland ist verschifft worden an Gütern und Nahrungsmitteln durch Fracht und Eilfracht vom Aug. 1919 bis zum August 1920: Nahrungsmittel und Kleider tm Werte von 136 794 266 Dollar, Pakeipost während derselben Zeit mit 2 613 332 Paketen im Gewicht von 23 439 490 Pfund u. im Werte von 27 000000 Dollar, Porto 2 812 783 Dollar. Der gesamte Wert in Fracht und Erls acht (Stückgut) beziffert sich auf 166 607 049 Dollar.

Hochschulstudium für BolksschuUehrer in Heffen.

-ft Darmsladt, 8. Nov. Das hessische LandeSamt für das Bildungswesen hat eure Verordnung ergehen lassen, durch die den Volksschullehrern das Hochschulstudium ermöglicht wird. Nach abgelegter zweiter Prüfung kann jeder Lehrer als Studierender der Pädagogik in Gießen immatrikuliert werden; dem Studium jeder anderen Wissenschaft können sich die Lehrer nach Ablegung einer Ergänzungsprüfung zuwenden.

Der falsche Kaiser.

-f Ein lustiges Stückchen passierte unlängst in Salzburg. Dort wurde nämlich der Kaiser Karl verhaftet. Wenigstens meinte man so. in Wirklichkeit war es aber der Steuermann der Bayer. Bodensee Dampfschiffahrt Joseph Prestele in Lin­dau. Als Presteie seine Aibeitshände zeigte, glaubten auch die guten Salzburger, daß ein Kaiser keine solchen Hände habe und ließen den Mann frei.

Schwere Stürme i« Deutschland.

ch Berlin, 8. Nov. AuS allen Teilen Deutschlands kom­men Meldungen über Verwüstungen, die durch Unwetter an­gerichtet worden sind. In Kiel war der Sturm von einem starken Hochwasser begleitet, das in der Stadt selbst sowohl als auch in den Orten an der Kieler Förde bedeutenden Schaden anrichtete. Eine Anzahl Fischerboote sind gesunken. Einige Dampfer sind tm westlichen Teil der Ostsee gestrandet; nähere Nachrichten darüber fehlen noch. Durch Schneetreiben sind in Mitteldeutschland und Sachsen zahlreiche Telegrcphen- leitungcn gestört worden. In Meißen ist durch den Sturm die Stromversorgung unterbrochen. Stadt und Landbezirk sind großenteils ohne Licht. Im Riesengebirge liegt der Schnee bis zu einem Meter Höhe

Aus Stadt und Bezir

- Nagold, 9. November 1921.

* Eoangelisationsvorträge. Auf die im Zeichen des Gedenkens an das Reformationswerk Luthers veranstalteten und mit dem morgigen Tag zu Ende gehenden Eoangelisalions- Vorträge des Herrn Missionar Vielhauer sei auch au dieser Stelle nochmals hingewiesen. Heute Abend findet ein Vor­trag mit dem Thema:Ein sruchibareS Leben", morgen Abend der letzte der Vorträge mit dem Thema:Entweder oder" statt. Der Erfolg der letzten Tage zeigt das steigende Interesse weiter Kreise an dem Eoangelisationswerk, für das wir dem Vortragenden dankbar sein dürfen.

* Das tägliche Brot und die Teuerung. Die allge­meine Preissteigerung, wie sie in letzter Zeit eingesetzt hat, macht sich besonders beim Handel mit freiem Blotgetreide fühlbar; es ist zu befürchten, daß bei weiterem Sinken unse­res Geldwerts die Einfuhr von Brotgetreide aus dem Aus­lande aushören muß und im Gefolge davon der Preis für ausländisches Brotgetreide sich noch weiter erhöht. Dies ^ühlt auch der Landwirt, und er hält deshalb mit dem Verkauf sichtlich zurück. Seine Berechnung kann aber auch fehl gehen. Denn wenn die Reichsgetreidestelle, die selbstverständlich mit der bisherigen Getreideumlage den notwendigen Bedarf der Verbraucher nicht decken kann, aus dem Ausland nichts mehr hereinbekommt, wird sie genötigt sein, aus das bis jetzt noch freie Getreide im Inland zurückzugreifen und es wird ihr dann nicht schwer fallen, die gesetzliche Handhabe zur Zw an gs- ersassung des noch vorhandenen freien GrtreideS zu einem Preise zu bekommen, der wesentlich hinter dem des freien Handels Zurückbleiben wird. Es ist deshalb ein Risiko für den Landwirt, wenn er auf höhere Preise speku­liert ; er sollte aber auch dabei bedenken- daß dis weitere Ver­teuerung des notwendigsten aller Lebensmittel ein Unrecht bedeute!, dessen Folgen- er selbst zu spüren hätte. Mögen doch die einstchttaen Laudwiit« wenigstens den Kommunal- verbänden oder Gemeinden, die zur Versorgung ihrer Ver­braucher eins Getreiderücklage für den Fall von Störungen anlegen wollen, ihr Getreide zu einem angemessensn Preise zur Verfügung stellen; sie haben dann die Gewähr, daß keine weiteren Handelsspekulationen mit diesem Getreide vorgenommen werden, und zugleich das be­friedigende Bewußtsein, alles vermieden zu haben, was zur Rückkehr zu der von niemand gewünschten Zwangswirtschaft nötigen könnte.

* Ist die ZuckerversorgtMgt in Gefahr? Die gegen­wärtige Zuckerknappheit hat in einem großen Teil der Be­völkerung die Befürchtung ausgelöst, daß die künftige Zucker Versorgung in Gefahr ist. Dies ist nicht der Fall. Durch dir langandauernde Trockenheit war das Aufroden der Rüben vielfach fast unmöglich, so daß die Rohzuckerfabriken zum Teil nicht betriebsfähig sind. Zu diesem Uebel gesellt sich noch der Mangel an den nötigen Eisenbahnwagen für dis Abfuhr des fertig gewordenen Rohzuckers und der Rafftnad^q^ Die Uebergangszett von der alten zu der neuen Ernte ist gerade Heuer durch die angeführten Umstände so schwierig, und die Bevölkerung sollte sich gedulden, um den Uebergang möglichst reibungslos zu gestalten. Nach den Mitteilungen der verschiedenen Zuckerfabriken dürfte eine bessere Belieferung gegen Mitte November erfolgen, so daß schon für die nächste

Zeit mit einer besseren Versorgung zu rechnen ist. Die Be­völkerung möge daher von einer unnötigen Hamsterei Ab­stand nehmen, da dadurch die Allgemeinheit nur geschädigt ist. Der gegenwärtige Preis von 4 50 wird vorerst keine Aenderung erfahren; die Gerüchte, als ob der Zucker einen Preis bis zu 7 ^ pro Pfund erreichen würde, entbehren jeder Begründung.

* Wagengestellung. In einer längeren Zuschrift über die Schwierigkeiten bei der Wagengestellung im Herbst wird von ärmlicher Seite darauf hingewiesen, daß- in den letzten Tagen des Monats Oktober in Württemberg eine derartige Maffenauflieferung von Wagenladungsgüter», von Eil- und Frachlstückgütcrn zu verzeichnen war, daß insbesondere bet den gedeckten Wagen den Anforderungen entfernt nicht ge­nügt werden konnte. Auf den großen Rangierbahnhöfen traten Stockungen ein, deren Behebung noch einige Zeit er­fordern wird. Die bedeckten Wagen werden noch nahezu rest­los zum dringlichen Versand von Kartoffeln und Lebens­mitteln benötigt. Hierunter leidet insbesondere der Versand von Zement, Gips und Baustoffen. Alle zur Abhilfe ergrif­fenen Maßnahmen, so auch die Stückgütersperre am 26. und 27. Oktober haben keine spürbare Erleichterung gebracht. Nur der Bedarf an offenen Wagen konnte gedeckt werden, während Rungenwagen nur zum Teil gestellt werden konnten. Eine nachhaltige Besserung in der Wagengestellnng ist vor­erst leider nicht zu erwarten.

* Beschäftigung ausländischer Arbeiter. Ausländische Arbeitskräfte, zu denen auch die entlassenen ehemaligen feind­lichen Kriegsgefangenen gehören, dürfen auch im kommenden Jahr in der Landwirtschaft nur mit Genehmigung des beim LandeSamt für Arbeitsvermittlung errichteten landwirtschaft­lichen Fachausschusses beschäftigt werden. Die Genehmigung kann nur erteilt werden, wenn festgestellt ist, daß geeignete deutsche Arbeitskräfte nicht zu beschaffen sind.

* Die Zigarren werden teurer. Wie der Reichsverband Deutscher Zigarrenherstsller in Berlin mitttilt, hat die kata­strophale Entwertung der Mark ganz besonders auch in der deutschen Zigarrenindustrie, die vornehmlich ausländischen Rohtabak verarbeiten muß, die Grundlage der Winschafsfüh- rung außerordentlich erschüttert. Um die Rohtubakbcständr immer wieder ergänzen zu können, sowie infolge der am 1. Oktober eingetrelensn Steuererhöhung und der gestiegenen Löhne hat sich die Zigarrenindustrte gezwungen gesehen, ihre Preise mit sofortiger Wirkung zu erhöhen.

Denkmalweihe Aeberberg. Am Sonntag wurde das Denkmal für unsere Gefallenen auf dem Ueberderger Fried­hof eingeweiht. Zur ernsten Feier gesellte sich aber nach erst langsam einsetzendem Regen ein Sturm, der das Stammeln der Lippen übertönt?. Echte Feldstimmung Infolge des beraufziehendcn Unwetters, das, wie kein anderes in diesem Sommer seine eigene elementare Sprache redeie, mußte die Feier, die allen unvergeßlich bleiben wird, rasch abgebrochen werden.

Württemberg-

Anfall. Horb, 8. Noo. Ein Landwirtschaftsschüler stürzte kürzlich mit seinem Rad so unglücklich, daß er blutüberströmt vom Platz getragen werden mußte.

r Ei» neues Finkenbergprojekt. Freudenstadt, 8 Nov. Im Gsmeinderat machte Geh. Oberbaurat Rehbock Karlsruhe neue Vorschläge für das Finksubergprojekt. Er will ein Ta- gesausgleichbrcken mit einem Staudamm erstellen, das nur 6^2 Millionen Mark kosten würde und dabei billigere aber ausreichende Energie erzeugt. Nach langen Verhandlungen beschloß der Gemeinderat die von Geheimrat Rehbock gefor­derten Vorarbeiten für das Tagesausgleichsbkcken sofort in Angriff zu nehmen.

r Für die Konfessionsschule. Stuttgart, 8. Nov. Der Benin eoang. Lehrer faßte zur Schulsrage folgende Entschließung: Der Verein evang Lehrer erklärt sich auss entschiedenste gegen die allgemeine Ein­führung der Gemeinschaftsschule, weil sie die christliche Erziehung be­einträchtigt. das Recht und das Gewissen christlicher Eltern verletzt, einen geistigen Zwiespalt zwischen dem religiösen und dem geistigen Unterricht Hervorrust und die verfassungsmäßige Bekenntnisschule be­seitigt. Die Jugend unseres Volkes bedarf gerade jetzt der höchsten sittlichen Ertüchtigung durch Kräfte, wie sie nur in der christlichen

8 Wie kann man sich selbst kennen lernen? Durch 8 8 Betrachten niemals, wohl aber durch Handeln. Ver- 8 8 suche, deine Pflicht zu tun und du weißt gleich, was 8 8 an dir ist. Was aber ist deine Pflicht? Die Forde- g 8 rung des Tages. Goethe. 8

Lichtenstein.

13) Romantische Sage von Wilhelm Hauff.

Was hat sie nur?" fragte Dieterich teilnehmend.

Ich habe so wenig wie früher die Ursache ihrer Tränen erfahren," fuhr Berta fort.Ich habe gefragt und immer wieder gefragt, aber sie schüttelt dann nur den Kopf, als wenn ihr nicht zu helfen wäre. Der unselige Krieg! war alles, was sie mir zur Antwort gab."

So ist der Alte noch immer entschlossen, mit ihr nach Lichtenstein zurückzugehen?"

Jawohl," war Bertas Antwort.Du hättest nur hören sollen, wie der alte Mann gestern beim Einzug auf die Bündtschen schimpfte. Nun er ist einmal seinem Herzog mit Leib und Seele ergeben, darum mag es ihm htngehen. Aber sobald der Krieg erklärt ist, will er mit ihr abreisen."

Herr Dieterich schien sehr nachdenklich zu werden. Gr stützte den Kopf auf die Hand und hörte seiner Muhme schweigend zu.

Und denke," iuhr diese fort,da hat sie nun gestern nach dem Einritte der Bündtschen so heftig geweint. Du weißt, sie war zwar vorher schon immer ernst und düster, und ich habe sie an manchem Morgen in Tränen gefunden. Aber als habe schon dieser Einzug über das ganze Schicksal deS Krieges entschieden, so umröslltch gebärdete sie sich. Ich glaubte, Ulm liegt ihr so am Herzen, aber ich vermute," setzie sie geheimnisvoll hinzu,sie hm eine heimliche Liebe im Herzen."

Ach freilich, ich habe eS ja schon lange gemerkt," seufzte Herr Dieterich,aber was kann ich denn dafür?"

Du? Was du dafür kannst?" lachte Berta, auf deren

Gesicht bei diesen Worten alle Trauer verschwunden war. .Nein! nicht du bist schuld an ihrem Schmerz. Sie war schon so, ehe du sie nur mit einem Auge gesehen hast."

Der ehrliche Ratsschreiber war sehr beschämt durch diese Versicherung. Er glaubte in seinem Herzen nicht anders, als der Abschied von ihm gehr der armen Marie so nahe, und fast schien ihr wehmütiges Bild in seinem wankelmütigen Herzen wieder das Uebergewicht zu bekommen. Berta aber ließ nicht ab, ihn mit seiner törichten Vermutung zu höhnen, bis ihm auf einmal der Zweck seines Besuches wieder einfiel, den er während des Gespräches ganz aus den Augen verlo­ren hatte. Sie sprang mit einem Schrei der Freude auf, als ihr der Vetter die Nachricht von dem Abendtanz mitteilte.

Marie, Marie!" rief sie in Hellen Tönen, daß die Ge­rufene bestürzt und irgend ein Unglück ahnend herbeieilte. Marie, ein ALendtanz auf dem Rathaus!" rief ihr die be­glückte Berta schon unter der Türe entgegen.

Aber auch diese schien freudig überrascht von dieser Nach­richt.Wann? Kommen auch die Fremden dazu?" waren ihre schnellen Fragen, indem ein hohes Rot ihre Wangen färbte, und aus dem ernsten Auge, das die kaum geweinten Tränen nicht verbergen konnte, ein Strahl der Freude drang.

Berta und ihr Vetter waren erstaunt über den schnellen Wechsel von Schmerz und Freude, und der letztere konnte die Bemerkung kaum unterdrücken, daß Marie eine leiden­schaftliche Tänzerin sein müsse. Doch wir glauben, er habe sich hierin nicht weniger geirrt, als wenn er Georg für einen Weinkenner hielt.

Als der Ratsschreiber sah, daß er jetzt, wo die Mädchen sich in eine wichtige Beratung über ihren Anzug verwickelten, eine überflüssige Rolle spiele, empfahl er sich, um seinen wich­tigeren Geschäften nachzugehen. Er beeilte sich, seine An­ordnungen zu treffen und die hohen Gäste und die ange­sehensten Häuser zu laden. Ueberall erschien er als ein Bote des Heils, denn, wie die Sage erzählt, ist die Freude am Tanzen nicht erst heute über die Mädchen gekommen.

Auch seine Anordnungen waren bald getroffen. Es war noch nicht zum Grundsatz geworden, daß man nur in einer langen Reihe von Zimmern, bet fiimmerden Lichtern, um­geben von jenen unzähligen unwesentlichen Dingen, welche

e Mode als notwendig preist, fröhlich sein könne. Der ttlhaussaal gab hinlänglichen Raum und die kunstlosen ampen, die an den Wänden aufgehängt waren, hatten bis- -r Helle genug verbreitet, die schönen Jungfrauen von Ulm i ihrer Pracht zu sehen.

Doch nicht seine Anordnungen allein waren dem Rats- hrerber gelungen, er hatte nebenbei auch manche geheime iachricht erspäht, die bis jetzt nur der engere Ausschuß des iates mit den Bunde? obersten teilte.

Zufrieden mit dem Erfolg seiner vielen Geschäfte, kam : gegen Mittag nach Hause, und sein erster Gang war, nach irrem Gast zu sehen. Er traf ihn in sonderbarer Arbeit, ieorg hatte lange in einem schöngeschriebenen Chronikbuch, rs er in seinem Zimmer gefunden hatte, geblättert. Die -inlich gemalten Bilder, womit die Anfangsbuchstaben der apitel unterlegt waren, dis Triumphzüge und Schlachten­ücke, welche, mit kühnen Zügen entworfen, mit besonderem leiße ausgemalt, hin und wieder den Text unterbrachen, nterhielten ihn geraume Zeit, Dann fing er an, erfüllt on den kriegerischen Bildern, die er angeschaut hatte, seinen elm und Harnisch und das vom Vater ererbte Schwert zu ünigen und blank zu machen, indem er zu großem Aergsr- is der Frau Sabine bald lustige, bald ernstere Weisen da- r sang. ^ ^

So traf ihn sein Gastfreund. Schon unten an der Treppe alte er die angenehme Stimme des Singenden vernommen, ir konnte sich nicht enthalten, noch einige Zeit an der Türe r lauschen, ehe er den Gesang unterbrach.

ES war eine jener ernsten, beinahe wehmütig tönenden üerse: , wie sie. durch ihren innei en Wert erhalten und sort- etraqen, vis auf unsere Tage herabkamen. Noch heute le- en sie in dem Munde der Schwaben, und oft und gerne aben wir, ergriffen von ihrer einfachen Schönheit, von den -haltenen Klängen ihrer vollen Akkorde, an den lieblichen fern des Neckars sie belauscht. , (Fortsetzung folgt )

Mi»,r äskelm nur mit eckten «r»«L8' »cden

26gg uncl koräere <tie ledrreicde OrntisdrosekUre Uo. 2 von

MIdslm Srimns, üesellsckstt mit bescdrSnkter NsktunZ, yueSIInburg «. v.