Darmstadt. 22. Sept. Die Erschütterung infolge der Explosion in Oppau war in der Stadt so heftig, daß in etwa 13 Geschäftshäusern die Fensterscheiben zersprungen find u. man anfangs an eine Explosion in unmittelbarer Nähe der Stadt dachte.

Bergung der Toten.

Mannheim, 2l. Sept. Die Ursache der furchtbaren Ex­plosionskatastrophe wird sich vielleicht neu einwandfrei ermit­teln lassen, da das Werk vollständig zerstört ist. Es steht bis jetzt noch nicht einmal fest, in welchem Bau deS Oppauer Werks die erste Explosion stattfand, welche die furchtbare Ka­tastrophe oeranlaßte. DaS ganze Gebäude wurde durch den Luftdruck emporgehoben und stürzte in sich zusammen. ES ist bereits gelungen, Leute, die bis zu 6 Meter ties verschüt­tet waren, durch Freischaufeln o»m Tode zu erretten. Die Lote» werden an eigenen Sammelplätzen zusammengetragen und liegen dort zu 20 und 30 nebeneinander. Die Leute sind zum Teil furchtbar aufgedunsen und fast ausnahmslos ist die Haut der Toten verkohlt, sodaß die Personalien schwer festgestellt werden können.

Die Hilfsaktion für Oppau.

LudwigShafen. 22. Sept. Die Bergungsaktion ist jetzt in allergrößtem Umfange ausgenommen worden, und die Aerzte, Sanitäts-, Polizei-Mannschaften und Feuerwehren von mindestens 20 Städten und Ortschaften beteiligten sich an den Aufräumungs und Rettungsarbeiten. Auch französische Kolontalsoldaten haben seit gestern nachmittag etngegriffen und beteiligen sich an der Absperrung. Die herzzerreißenden Szenen wiederholten sich den ganzen gestrigen Abend. Da die Mannheimer und Ludwigshafener Spitäler und Schulen mit Verwundeten überfüllt sind, ist ein Sonderzug mit Ver­wundeten nach Mannheim geleitet worden. Von hier ist das gesamte Aerztepersonal und die Sanitätskolonne nach Lud­wigshafen abgerückt. Die Materialschäden in Heidelberg und LudwigShafen beziffert man auf mindestens zehn Millionen Mark. Der Sachschaden in Heidelberg selbst geht ebenfalls in die Hunderttausende, da in den Hauptstraßen fast alle Schaufenster und viele Fensterscheiben der Privatwohnungen in Trümmer gingen.

Die Frage der Ursache.

Frankfurt, 22. Sept. Wie die Explosion in Oppnau erfolgt ist, weiß man bis jetzt nicht genau. ES wird ver­mutet, daß sich in der Dampskesselzentrals durch irgendwelche Undichtigkeit Knallgas gebildet hatte. Die zweite Explosion war auSgelöst durch die erste.' Eine andere Version geht dahin, daß in der Kupferwäscherei, die unter 2000 Atmo­sphären Druck arbeitet, Knallgas en> standen ist.

Auf dem Fabrikgrundstück befanden sich auch neun Gaso­meter, von denen der eine nicht weniger als 50000 Kubik­meter Gas enthielt. Diese Gasometer sind ebenfalls voll­ständig vom Erdboden verschwunden und eS ragen lediglich noch die eisernen Säulen auS dem Schutthaufen hervor.

Der Bericht der Direktion.

LudwigShafen, 22. Sept. Die Direktion der Bad. Anilin- und Sodafabrik teilt mit: Nach den uns bis gestern Abend zugegangenen Nachrichten sind bis jetzt insgesamt 244 Tote zu beklagen. Mit einer weiteren Erhöhung der Zahl der Toten und Verwundeten ist zu rechnen, zumal etwa 70 Leute vermißt sind. Die Mitteilung, daß die ganze Fabrik Oppau zerstört ist, ist unrichtig. Die eigentlichen FabrikattonSein- richtungen sind verhältnismäßig wenig beschädigt, wir hoffen daher, daß die Herstellung von Ammoniacwafser schon in einigen Monaten wieder ausgenommen werden kann. In den Werken in Ludwigshafen laufen die Betriebe ungestört.

LudwigShafen, 22. Sept. Die Dtrektori der Anilinfabrik teilt folgendes mit: Es ist nunmehr einwandfrei festgestellt, daß die Erplosion im Oppau-Werk in einem Lager stattge-

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im Bezug desGesellschafter" bedeutet es, das Blatt erst iu den letzten Tagen vor Luartalschlutz zu be­stellen und dann wegen verspäteten Eingangs der Bestellung auf die ersten Nummern des nenea Quar­tals verxedsns vnrten und außerdem bei Xack- UeksiuirA uock kosttzsedüdrsn dsrastlen zu müssen. Diesen Anannehmlichketten entgeht der Leser bei

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funden hat, in dem 4000 Zentner Ammon-Sulfat-Salpeter lagerten. Bevor zur Herstellung und Einlagerung dieses Produktes geschritten wurde, war eS sowohl in der Anilin­fabrik als auch anderwärts eingehend untersucht worden, so­daß eine Explosionsgefahr für vollkommen ausgeschlossen galt, lieber die näheren Umstände der Explosion ist die Untersuch ung im Gange. Bis zur Stunde ist die Zahl der Opfer an Toten und Verletzten, da dat Unglück in die Zeit deS Schicht­wechsels fiel, noch nicht festzustellen.

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, 23. September 1921.

* Zweite höhere Fustizdieustprüfung. Für die zweite höhere Justtzdienstprüfung haben sich 23 Referendare gemel­det. Die Prüfung findet vom 6. Okt. an in Stuttgart statt.

* Fruchtschranne.. Nachdem die durch die ZwangSbewtrt- schaftung notwendig gewordenen Maßregeln größtenteiS auf gehoben sind, wäre es wünschenswert, daß von der neuer­dings wieder gebotenen Gelegenheit, wie früher Frucht aus der Schranne zum Verkauf zu bringen, noch häufiger Ge­brauch gemacht wird. Auch an dieser Stelle sei erneut da­rauf hingewiesen, daß der Fruchtmarkt künftig wieder wie vor dem Krieg auf der Fruchtschranne im Rathaus stattfindet. Desgleichen ist jeden Samstag Obst- und Wochenmarkt: Ver­kaufsplatz für Obst ist die Vorstadt.

* Das Gewitter, das vorgestern über unsere Gegend zog, bedeutet für die doch bereits vorgeschrittene Jahreszeit eine gewisse Seltenheit. Im übrigen hat es keine wesentliche Abkühlung gebracht, die aber auch gar nicht nötig, geschweige denn erwünscht wäre. Die wärmsten Tage des Jahres sind nun vorbei und wir wollen froh sein, wenn die derzeitige Witterung noch etwas anhält.

* Falsche Reichsbanknoteu zu 10 °^i. Kaum sind die neuen 10 Marknoten in den Verkehr gebracht (seit Januar 1921), so werden sie auch schon wieder gefälscht. Abgesehen von der mangelhaften Wiedergabe der Zeichnung fehlen den Fälschungen die Hauptkennzeichen echter Noten: das Wasser­zeichen und der eingewirkie Faserstreifen auf der Rückseite, der beim Falschstück zumeist durch ausgedruckte braune Striche oorgetäuscht ist.

* Eierausfuhr aus Pole«. Nach polnischen, jedenfalls mit Vorsicht aufzunehmenden Angaben hat Polen in diesem

Jahr bisher etwa 400 Waggon Gier ausgeführt, w oovn 300 Waggon auf Grund eines Kompensationsvertrags nach Eng- land gegangen seien, während Oesterreich 40 Waggon er­halten habe.

^ * Milchsälschungeu. Von zuständiger Seite wird mit­

geteilt: Bei der derzeitigen Höhe der Milchpreise wird von der Bevölkerung mit allem Nachdruck und mit vollem Recht die Lieferung einwandfreier Frischmilch gefordert. Vor allem muß aber verlangt werden, daß die Milch unverfälscht ge­liefert wird. Leider ist festzustellen, daß trotz der anerken­nenswerten Unterstützung seitens der landw Organisationen immer noch häufig ein Einschreiten gegen Milcherzeuger u. -Händler wegen Milchfälschung notwendig wird. Die LandeS- versorgungSstells hat seit Mai 1919 durch besondere Milch- untersuchungSbeamte in 437 Gemeinden deS Landes mehr als 20000 Milchprüfungen vornehmen lassen. Mit Rücksicht auf das gemeingefährliche und verwerfliche Treiben der Milch- sälscher wird die LandeSoersorgungSstelle künftighin alle schweren Fälle von Milchfälschung nach ihrer gerichtlichen Aburteilung unter voller Namensnennung der Oeffemltchkeit bekannt geben.

* Die Bersorguugsbehörden. Die VersorgungSbehördm sind aus früheren militärischen Einrichtungen hervorgegangen, sind aber völlig in bürgerliche Verwaltungsbehörden (Ver­sorgungsämter) umgswandelt und unterstehen der Aufsicht des ReichSarbettsministeriums. Mit militärischen Angelegen- heilen werden sie in keiner Weise beschäftigt. Sie sind keine KriegSgesellschaften, haben auch mit der Lebensmittelversor­gung nichts zu tun. Ihre Aufgabe ist die Rentenoersorgung der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen. Für die Beurteilung des von ihnen zu bewältigenden Arbettsmaßes dienen folgende Zahlen aus dem Reichshaushaltplan für 1921. Es sind dort ausgeworfen für Renten der ehemaligen Ange­hörigen der Wehrmacht 2519 181000 für Renten der Hinterbliebenen 2909317 500 für einmalige Abfindungen 175410000 zusammen also mehr als 5'/« Milliarden. Mehr als 6 Milliarden werden also durch die BersorgungS- behörden für die Teilnehmer des Weltkrieges und ihre Hin­terbliebenen verwendet. Im Haushaltjahr 1922 ist mit einer nicht unerheblichen Steigerung der vorstehenden Beträge zu rechnen.

* Frauentag. Der Verband württ. Frauenvereine ver­anstaltet am 1. und 2. Oktober hier den 6. württ. Frauen­tag, wobei die hauSwirtschaftliche Weiterbildung der schulent­lassenen Mädchen, die Fragen der sittlichen Lebensgestaltung -und die Laiengerichte behandelt werden sollen.

* Krankheitsstatistik. Vom 28. August bis 3. Septem­ber sind in Württemberg folgende gemeingefährliche u. über­tragbare Krankheiten amtlich gemeldet worden: Diphtherie 49 (1 Todesfall), Kindbettsieber 7 (3), Trachom 1, Langen- und Kehlkopfmberkulose 15 (14), Ruhr 53 (5), Scharlach 66, TyphuS 19 (3) und Fleischvergiftung 55.

* Handelsbeziehungen zur Tschecho-Slowakei. Von dem Konsulat der Tschechoslowakischen Republik in München ist der Handelskammer Stuttgart eine Liste von Firmen in der Tschechoslowakei, die Handelsbeziehungen mit deutschen Produktions- und Exportunternehmungen anknüpfen möchten, übermittelt worden. Die Liste kann von Interessenten im Geschäftszimmer der Handelskammer Stuttgart, Kanzleistraße 35 eingesehen werden.

Oberschlefierspende. Altenstetg, 22. Sept. Bei der hie­sigen Städt. Sparkasse sind bis jetzt eingegangen: 947.85 -^t.

* Dienstuachricht. Ebhausen, 22. Sept. Durch Ent­schließung des Herrn Staatspräsidenten wurde Schickhardt C. I., senior, in Firma C. I. Schickhardt bet der Kammer für Handelssachen am Landgericht Tübingen ab 1. Okt. auf die Dauer von 3 Jahren zum Handelsrichter ernannt.

O Selbstmord. Enztal, 21. Sept. Heute Vormittag wurde am Schneckenkopf der seit letzten Montag vermißte le-

Der Weg zur Vollkommenheit und zu jedem Fort- 8 schritt ist fortwährende Selbstkritik. Böckltn. ^

Liebe erweckt Liebe.

Original-Roman von H. LourlhS-Mahler iS (Nachdruck verboten.)

Tr erschrak, als er sie so fassungslos weinen sah, und beugte sich besorgt über sie. Da merkte er, daß sie vor Auf­regung am ganzen Körper zitterte.

Aber Ellen, Ellen! Um GotteSwtllen, beruhige dich! Du sollst dich doch nicht ausregen. Warum weinst du nur, du törichtes Kind," schalt er bestürzt.

Ach, wein Harry, hast du mich nicht mehr lieb? Du warst so seltsam zu mir so hart und zornig. Hast du mich nicht mehr lieb?"

Er biß die Zähne zusammen. Dann barg er stöhnend den Kops in ihren Schoß in bitteren Selbstoorwürfen, daß er sich hatte so Hinreißen lassen, ohne an ihren Zustand zu denken.

Was für eine törichte, törichte Frage, Ellen! Wie kannst du eS dir so zu Herzen nehmen, wenn ich einmal ver­ärgert aus dem Dienst nach Hause komme. Und da stehst du leichtsinnige Frau gleich auf und läufst zu mir. Soll ich da nicht schelten? Und wie finde ich dich nun? So auf­geregt, in Tränen gebadet. Ich bin außer mir vor Sorge um dich!"

Dumit sprach er wirklich die Wahrheit. Sie strich mit zitternden Händen über sein Haar.

Ach, wenn du mich nur lieb hast, mein Harry, dann ist alles gut," sagte sie glücklich. Aber ihr Körper schauerte immer wieder zusammen.

Er deckte sie sorglich zu mit einer Decke.

Was für Sorge du mir machst, du törichte, kleine Frau. Weißt du nicht, daß dir der Arzt jede Aufregung streng verboten hat?"

Sie lächelte getrost und tapfer, schluchzte noch einmal auf wie ein Kind nach langem Weinen und legte ihre Wange an seine Hand.

Ach, sorge dich nur nicht, mein Hari,. Was soll mir so ein wenig Aufregung schaden? Ihr seid alle so ängst­lich mit mir."

Er brachte ihr ein GlaS Wasser und reichte ihr ein Pul­ver, das der Arzt für besondere Fälle verordnet hatte.

So, dar nimmst du jetzt und dann streckst du dich auS und bleibst ganz still liegen. Du mußt versuchen, ein wenig zu schlafen, hörst du?"

Sie nahm gehorsam dar Pulver.

Mußt aber bei mir bleiben, Harry," bettelte sie.

Er wandte sich ab, um ihr fein gequältes Gesicht nicht zu zeigen.

Kind, ich habe noch notwendig zu arbeiten. Nach Tisch leiste ich dir Gesellschaft, so lange du willst. Aber bis wir zu Tisch gehen mußt du ruhen schlafen. Wenn ich bei dir bleibe schläfst du doch nicht."

Doch, Harry, ich verspreche es dir; gleich schließe ich die Augen, nur gehe jetzt nicht von mir."

Er unterdrückte einen Seufzer und starrte zum Fenster hinaus.

Das ertrage ich nicht ein ganzer Leben lang diese Lüge dar ertrage ich nicht," dachte er verzweifelt.

Und seine verstörten Sinne riefen sehnsüchtig nach Fee, die er nicht vergessen konnte.

Harry!" rief Ellen wieder bittend.

Da wandte er sich um und beugte sich über sie. Gr küßte ihre Augen.

Nun schlafe ich bleibe bei dir. Aber sprich kein Wort mehr."

Dann warf er sich in den Sessel, der neben ihrem La­ger stand. Sie faßte seine Hand und legte sich zur Seite, gehorsam die Augen schließend. Eine Weile blieb es still. Aber Ellens Atemzüge kamen und gingen seltsam gepreßt und zitternd.

i Besorgt sah Forst wieder in daS wachsbleiche, schmale Gesicht mit den geschlossenen Augen. Er sah, daß Ellen nicht schlief. Die Augäpfel bewegten sich hastig unter den Lidern. Es sah unheimlich aus. Und wieder und wieder lief ein Schauer durch ihren Körper. So vergingen einige Minuten, in denen Forst alles vergaß in der Sorge um seine junge Frau.

Dann fuhr Ellen plötzlich mit einem qualvollen, ver­störten Blick in ihres Mannes Gesicht auf und sank wim­mernd wieder zurück.

Um Gotteswillen, was ist dir, Ellen?" fragte er entsetzt.

Ach Harry mir mir ist so schlecht die Schmerzen Harry den Arzt laß den Arzt kommen."

Er sprang empor und riß an der Klingel.

- (Forts, folgt.)

Drei Anzüge.

Von Richard Rieß.

Als ich mir im Jahre 1912 einen Anzug machen ließ, sagte mein Schneider:Dieser Stoff kostet zwar 11 ^ pro Meter, aber dafür werden Sie den Anzug auch noch tragen, wenn Sie schon Bräutigam sind."

Ich zahlte 98 für den fertigen Anzug und trug ihn nun. Ich trug ihn auch noch im Jahre 1917, und da war ich schon verheiratet. Da sagte meine Frau:Man kann doch nicht ewig in denselben Sachen herumlaufen. Laß dir endlich einen neuen Anzug bauen."

Ich ließ mir den neuen Anzug bauen. Der Schneider sagte:Der Stoff ist natürlich Kriegsware. Aber wenn Sie ihn nicht wollen, dann lassen Sie es eben bleiben." Ich ließ eS nicht bleiben, zahlte 450 ^6 und hatte nun meinen neuen Anzug. Den alten schenkte ich der treuen Lina, unserem Mädchen, dessen Schatz im flandrischen Dreck lag.

Lina verwahrte den alten Anzug und ich trug den neuen.

Ein Vierteljahr später glänzten die Hosen und an den Aermeln war der Stoff verdächtig dünn geworden.

Ich sagte zu Lina:Wie wäre es, wenn wir tauschten. Sie geben mir den alten Anzug zurück, und dafür erhalten Sie den neuen. Er ist ja kaum getragen. Außerdem krie­gen Sie für den Tausch drei Oberhemden."

Lina willigte arglos ein und ich trug meinen neuen alten Anzug ein weiteres Jahr, bis . . . bis meine Frau sich wieder mal die Augen aus dem Kopfe schämte.Du kannst in dem alten Gelump nicht länger herumgehen. Die Leute kennen dich seit zehn Jahren fast in der gleichen Kluft. Laß dir was Neues machen."

Ich ließ mir was Neues machen. Es war inzwischen Friede geworden. Der Schneider sagte:Garantie? Sie find wohl 'n bißchen?! Man muß nehmen, waS man kriegt."

Ich nahm, waS ich kriegte, und der Schneider kriegte, was er verlangte: 1354.25 Und weil der Lina ihr Schatz gerade aus der Kriegsgefangenschaft gekommen war, bekam er den alten, den uralten Anzug zu Weihnachten.

Anfang Februar trat ich mit ihm in Unterhandlung ein, ob er mir für den neuen, nagelneuen, kaum fünf Wochen alten Anzug nicht den alten, jahrealten, ganz und gar un­modernen geben wolle.

Der Vorarbeiter Georg Maierlen musterte mich mit langem, geringschätzigem Blicke. Und dann sagte er, daß er so etwas von mir nicht erwartet hätte. Und er lasse sich nicht betrügen. «djeS. (Schrv. Merk.)