geben, seine Mittel aber werden statt der offenkundigen Met- ! Hoden diskrete Intrigen sein, so diskrete, daß sogar für das I ZettungSwesen der Weg dorthin versperrt sein wird. Wir I haben ja ein Beispiel dafür, welchen Fehler die Pariser Presse I begangen hat, indem sie die französischen Sympathien deS spanischen V rtreters im Völkerbünde heroorhob. Es endigte damit, daß jener Vertreter die ihm angetragene Rolle eines Berichterstatters im Völkerbunde nicht angenommen hat.

Jetzt voraussehen zu wollen, welchen Verlauf das In­trigenspiel im Völkerbunde haben wird, welche Erfindung die > Gehilfen Lloyd George» wieder machen und welche Antwort sie daraus von der Gegenpartei erhalten werden, wäre offen­bar eine ebenso schwierige wie undankbare Aufgabe.

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, 5. September 1921.

Beztrksratsfltzung am 30 /3 l. Aug. 1921. Genehmigt wird: s) das Gesuch der Witwe Mina Hitler in Nagold um Erlaubnis zum Ausschank von Kaffee; b) die nachgesuchte WirtschaftSkonzesston aus den angebauten Saal der Ochsen- wirtS Gänßle in Egenhausen; e) der Eberhaltungsvertrag der Stadtgemeinde Hatterbach; ci) je die Satzung der Ge­meinden Altenstetg-Dorf, Gaugenwald und Ueberberg über die Verwilligung von SttzungStaggeldern; e) die Sicherheits­leistung deS Kassiers der städt. Sparkasse Altensteig oder stell». GegenrechnerS derselben sowie des GemeindepflegerS Rentschler in Ueberberg. Die Gemeinde MinderSbach sucht um die An­weisung deS Restbeitrags zum Straßenbau MinderSbach Ebhausen nach; diese wird erteilt. Mit Wirkung vom 1. Apr. 1921 an werden die Gebühren der BezirkSdeSinfektorS (Schüttle-Ebhausen) im nachgesuchten Betrag erhöht (Taggeld S für die Stunde Zeitoersäumni», bis zum Höchstbetrag von 30 RetsekostenauSlagen-Ersatz für Benützung der Bahn oder Post, sonst 40 xZ für jeden zurückgelegten Kilometer, für jedes notwendige Uebernachten eine Gebühr von 10 ^k). Da der Einzug der Gebühren für Desinfektionen bet den Beteiligten sehr oft auf Schwierigkeiten stößt u. die Bekämpfung von Seuchen im allgemeinen Interesse gelegen ist, soll den Gemeinden deS Bezirks nahegelegt werden, die persönlichen Kosten der Des­infektionen auf die Gemeindekaffe zu übernehmen, wie dies schon in mehreren Gemeinden bereit» geschehen ist. DaS BeztrkSarbettSamt Herrenberg, dem die Nebenstelle Nagold seit 1. Juli angegliedert ist, wünscht zur fortlaufen­den Orientierung über die Arbeitsmarktlage das Bezirksamts- blatt auf Kosten der AmtSkörperschaft. Dem Wunsch wird entsprochen. Die Miete für die Kanzleträume der BezirkSfürsorgestelle und des Jugendamts werden unter Be­rücksichtigung der entstandenen Baukosten auf 400 bezw. 600 °^t jährlich festgesetzt. Die Gemeinde Sulz scheidet mit dem 1. 4. 1922 aus dem Dienstbereich deS VerwaltungSaktuarS (Mutschler) au» und wird von diesem Zeitpunkt ab von der j Entrichtung der gemäß Art. 143 Abs. 3 der G.O. zu leisten- ! den Vergütungen entbunden, da der neugewählte Ortsvor- ' steher die Verwaltungsgeschäfte zur Selbstbesorgung bis dahin übernehmen will. Die Einstellung der Gehilfen Karl Bau­mann an Stelle deS erkrankten und deshalb ausgetretenen bisherigen Gehilfen durch VerwaltungSaktuar Schwarzmaier wird genehmigt, ebenso die nachgesuchte Verlängerung der Frist zur Haltung einer Gehilfen bis 1. Nov. d. I. Dem Antrag der Bez.-Fürsorgestelle auf Anstellung der Schretb- gehilfen Mehl wird in stets widerruflicher Weise entsprochen. Die Verpflegungssätze für da» Obdachlosen­heim der Armenpflege Nagold mußten infolge der Teuerung wiederholt ab 1. Juli auf 7 ^ erhöht werden. Hiezu leistet die Landarmenbehörde einen Beitrag von 4 die Differenz wird wie bisher im jetzigen Betrag von 3 ^ auf die Amtskörperschaft übernommen. Für den Bezirk werden die durch Verfügung deS Arbeitsminist. vom 3. Aug. 1921 betr. Erwerbslosenfürsorge, StaatSanz. Nr. 179, für die Ortsklassen v und L bestimmten Höchstsätze der Er­werbslosenunterstützung, mit Wirkung vom 8. Aug. 1921 ab, aufgestellt. Die auf 1. Okt. d. I. neu zu besetzende Di- striktStierarztstelle in Wildberg wird dem prakt. Tierarzt KtllguS aus Schömberg OA. Freudensladt, welcher

seit einiger Zeit seine Praxis in Wildberg auSübt, ohne AuS- schreiben der Stelle im Einverständnis der beteiligten 5 Ge­meinden (Wildberg, Efsctngen, Schönbronn, Sulz, Gültlingen) mit dem bisher für diese Stelle bestimmten Wartgeld in widerruflicher Weise übertragen. Oberamtssparkasse. Die von der Vers.»Gesellschaft angeregte Höheroersicherung der Schaufenster im Oberamtssparkassengebäude wird wegen der angeforderten hohen Differenzprämie abgelehnt. Die An­stellung deS Geh. Henne von Oberjettingen wird bis 31. Okt. genehmigt. Der Bezirksrat beschließt, daß diese Stelle mit einem Angestellten der Kommunaloerbands, der seinem Ab­bau entgegensieht, zu besetzen sei. Die Schreibmaschine der MllchoerteilungSstelle wird um den GestehungSpreiS an die OberamtSsparkaffe abgetreten. Auch die Eingabe der Stadt- gemetnde Nagold betr. Gewährung von Darlehen für Wohn- heimstätten durch die OberamtSsparkaffe u. einem ZinSzuschuß durch die Oberamtspflege mit der Begründung, daß die größeren Verbände an der allgemeinen Behebung der Wohnungsnot sich beteiligen sollen, wird zur Kenntnis genommen und der OberamtSsparkassier beauftragt, geeignete Erhebungen in dieser Sache in anderen Bezirken anzustellen und in der nächsten Bezirksratssitzung darüber zu berichten. Verschiedene Gemein­den des Hinteren Bezirks haben den Giroverkehr mit der Ober- amtSsparkaffe gekündigt, weil sie den Verkehr mit der Sparkaffe Altensteig ausgenommen haben. DerBezirksrat erwartet, daß der Giroverkehr mit der OberamtSsparkaffe aufrecht erhalten bleibt, schon mit Rücksicht auf den Geldverkehr mit der Oberamtspflege. BezirkSversorgungSstelle (Kommunaloerband). Der Geschäftsführer berichtet, daß im neuen Wirtschaftsjahr im Bezirk 804 Dztr. Getreide aufzubringen seien, ferner über die neu festgesetzten, von der Landesgetreidestelle genehmigten Mehl- u. Brctp eise. Die Bemühungen, das aufzubringende Getreide im Bezirk vermahlen zu dürfen, waren bis jetzt ohne Erfolg. Den Angestellten wird auf ihr Ansuchen», mit Rücksicht auf die erhöhte Teuerung, ein Teuemng'zuschlag von 10°/o zu ihrem bisherigen Monatsgehalt ab 1. Sept. be­willigt. Der Bez.-Rat erteilt die Ermächtigung zur Bestel­lung von 203 Paar Berussschuhen und 300 P. Herrensttefeln usw. für Minderbemittelte zu ermäßigten Pertsen. Die Ab­gabe soll durch die Organisationen Landw.Bez.-Veretn u. Konsum-Verein erfolgen und zwar an jedermann, also auch an Nichtmitglieder. Die Besoldungsordnung für die Körpecschaftsbeamten wurde endgültig geneh­migt, nachdem am Entwurf noch kleine Aenderungen beschlos­sen wurden. Die Eingabe der Straßenwärter Vereinigung vermochte den Standpunkt deS Bez. Rats nicht zu ändern, wonach die dienstliche Inanspruchnahme der Straßenwärter auf 70/90°/a je nach Größe, Bedeutung und Beschaffenheit der Wärtsrftr-cken anzunehmen ist. Die Miete für die Benützung von 2 Zimmern u. der Küche nebst Einrichtung m Netz. - bäu' e deS Bez.-KrankenhauseS zu ärztl. Unter- uch.:. - n durch en beamteten Arzt des Verstch.-Amts Calw ca. 4 ;e im Monat) wird ab 1. Juli auf 100 ^ viertel- ährlich sfftg setzt und für die Wintermonate ein Zu- chlag für Heizung u. Beleuchtung Vorbehalten Sonst ist noch bemerkenswert, daß der BeztrkSrat die durch Erlaß deS württ. Ernährungsministeriums angeregte Bildung von Ausschüssen zur Ueberwachung der Preise und zur Führung von Verhand­lungen über Preisfestsetzungen mit Erzeugern und Händlern usw. nicht für wünschenswert hält. Im Zusammenhang da­mit wurden die hohen Fletschpreise im Bezirk Nagold ge­streift. ES ist auffallend, daß trotz der in letzter Zeit sehr wesentlich gesunkenen Schlachtviehpreise das Fleisch immer noch nicht billiger geworden ist. Darüber bestehe allgemeine Un­zufriedenheit. GS wurde sestgestellt, daß die Metzger in Herrenberg billigere Preise haben. Was diesen möglich ist, sollte auch den Nagolder Metzgern nicht schwer fallen, zumal in einer Zeit, wo die Löhne gegenüber der allgem. Teuerung weit zurückstehen.

* Bezirksfeuerwehrtagung. Gestern vormittag hatten sich die Vertreter sämtlicher Feuerwehren deS Bezirks zu einer Tagung im Rathaus zusammengefunden. Es galt, den vor etwa 30 Jahren eines sanften Todes entschlummerten Bezirks­feuerwehrverband wieder ins Leben zu rufen. Damals war diese gemeinnützige Einrichtung infolge mangelnden Ver­ständnisses der AmtSoersammlung, die absolut keine Gelder

s bewilligen wollte, etngegangen. Glücklicherweise denkt hierin die heutige Zeit, angesichts der ungeheuren Wertstetgerung der Sachwerte, der Immobilien und deS Inventars, vernünf- ' tiger und kein Denkender kann sich der Erkenntnis verschließen, welch hoher Wert und welche Bedeutung einer gut Hand in Hand arbeitenden Organisation im Brandfalle zuzuschreiben ist. In Würdigung dieser Sachlage hatte die vergangene AmtSoersammlung die Mittel zum gestrigen Tag verwilligt, als dessen kräftiger Bub unter allgemeinem Einverständnis der Tagungsteilnehmer der wiedererstandene Bezirksfeuer­wehrverband zur Welt geboren wurde. In den sofort ge­bildeten Ausschuß desselben wurden die Wehrkommandanten von Nagold, Altensteig. Wildberg, Ebhausen, Haiterbach und Effringen und als Ersatzmänner diejenigen von Ueberberg und Egenhausen gewählt und als Zeit für die nächste Tagung der Herbst 1922. als Ort für diese Haiterbach in Aussicht genommen. Nachmittags um Uhr ertönte die Sirene. Es war ein erfreulicher Anblick, zu sehen in wie kurzer Zeit alles bereit, wie sicher die Zusammenarbeit, wie groß der Schneid war, der entwickelt wurde. Das Friedrich Schmid'sche HauS in der Vorstadt brannte. Die Benztnoorräte im Erdgeschoß hatten Feuer gefangen und das Treppenhaus war im Nu unpassierbar. Wie die Flammen züngelten, wie die Hilferufe der oben Abgesperrten gellten,habt ihrs nicht gehört? Aber augenblicklich erschien die brave Feuerwehr mir Rettungsschlauch, Leitern und Spritzen und ihrem entschlossenen, tatkräftigen Eingreifen gelang es nach stunden- nein schon nadP minutenlangem Kampf mit dem rasenden Element des Feuers Herr zu werden. Einen Lor­beerkranz den Helden des Tags! Sie waren auch überzeugt, ihn verdient zu haben und marschierten in stolzem Zug unter Vorantritt der Stadtkapelle durch die Stadt auf den Festplatz im Stadtgarten. Zuvor hatte in der Vorstadt die Kritik durch den bewährten Kommandanten Schnepf stattgefunden und beim Geräteraum waren die Mannschaften für ihre Haltung belobt worden. Auf dem Festplatz hielt der Stadt­vorstand eine Rede, in der er nochmals auf die Notwendig­keit und die Bedeutung der Feuerwehr überhaupt und des neu gegründeten Verbands insbesondere htnwieS, und die gewissenhafte Instandhaltung der Geräte und den Geist der Kameradschaftlichkeit al» Voraussetzung eines gedeihlichen Zu- sammenarbeitens htnstellte. Anschließend fand eine EhrenpreiS- vertverteilung für langjährige und zwar in 18 Fällen für 20 jähr. in 2 Fällen für 25 jähr. Dienst, statt. Nach der Rede de» Stadtvorstands gaben sich die wackeren Feuerwehrmänner, ihre Gäste von den benachbarten Wehren und die zahlreich erschienene Einwohnerschaft der allgemeinen Geselligkeit hin. Infolge der Witterung des Himmels, durch die man sich aber die Stimmung nicht verderben ließ, herrschte ein im wört­lichen Sinne feuchtfröhliches Treiben, das sich über den Rest deS Tages hin zog.

Hütet die Kinder! Der iVsjährige Bub der Frau Ta- f l wurde letzten Mittwoch von seiner Mutter samt einer 9 iährigen Schwester in den Wald mitgenommen. Während die Mutter Holz gesammelt zu haben scheint, muß der Kleine an Tollkirschen geraten sein; er starb bereits in der folgenden Na.)t. Die auf gerichtliche Veranlassung vorgenommene Sek­tion der Leiche förderte 40 Beeren zu Tag, von denen aller­dings ein wenig unerfindlich ist, wie solche in so großer Menge in den Magen eines so kleinen Kindes gelangen konnten. Jedenfalls bietet das traurige Vorkommnis Anlaß, Mütter und überhaupt alle Personen, welche mit der Aussicht kleiner Kinder betraut sind, zu erinnern, immer und ununterbrochen ein wachsames Auge auf die ihnen anoertrauten Menschen­leben zu haben.

* Die Dienstkleidung bei der Post, lieber die künf­tige Regelung des DienstkleiderwesenS sind vom ReichSpost- ministerium neue Bestimmungen bekannt gegeben worden, die an Stelle der bisherigen württ. DtenstkleidungSvorschrif- ten auch auf den Bereich der Oberpostdtrektion Stuttgart An­wendung zu finden haben. Darnach sind bis auf weiteres zum Tragen voller Uniformen die männlichen Beamten der Besoldungsgruppen II, HI und IV, sowie die HilfSpostschaff- ner mit Ausnahme folgender Beamten verpflichtet: Alle plan­mäßig angestellten Beamten, sweit sie dauernd und ausschließ­lich im unteren Bahndtenst beschäftigt sind, AmtSgehilfen und die bet einzelnen Dienststellen im Verwaltungsdienst beschäf-

O, brich den Faden nicht der Freundschaft rasch entzwei l o Wird er auch neu geknüpft, ein Knoten bleibt dabei. ^

erweckt Liebe.

Original-Roman von H. EourthS-Mahler 48« (Nachdruck verboten.)

13. Kapitel.

Inzwischen war auch Harry Forst mit seiner jungen Frau von der Hochzeitsreise zurückgekehrt.

Seine Schwiegereltern hatten für das junge Paar im elegantesten Stadtviertel, dicht an der Promenadenanlage, eine Etage mit allem Komfort einrichten lassen.

Die alten Herrschaften hätten am liebsten gesehen, wenn ihre Tochter und deren Gatte in ihrem eigenen, geräumigen Hause eine Etage bezogen hätten. . ^ .

Aber Ellen hatte da« nicht gewollt, weil sie merkte, daß Harry dagegen war. Und sie wollte nur immer da», waS Harry angenehm war; sie suchte ihm alle Wünsche von den Augen abzulesen. ^ ^ .

Zum ersten Male in ihrem Leben freute sich Ellen so recht von Herzen ihre» Reichtums, weil sie damit das Leben deS geliebten Mannes verschönern konnte.

So war nun für das jung« Paar ein herrliche» Heim eingerichtet worden, in dem sich alle- vereinte, was mit Geld und gutem Geschmack geschaffen werden konnte.

Harry und Ellen waren bi» nach Cairo gereist und hat­ten dort ein Leben im großen Stil geführt. Harry Forst hatte sich nkit einer wahren Gier aus alle» Neue, auf alle Zerstreuungen gestürzt, weil er das Gefühl in feiner Brust betäuben wollte, da» ihn immer wieder in Sehnsucht und heißem Begehren an Fee denken ließ.

Willenlos hatte Ellen sich von einem Vergnügen zum anderen führen lassen, willenlos war sie dem vergötterten Gatten überallhin gefolgt.

Aber daS war für die zarte, junge Frau zu anstrengend gewesen.

Sie fühlte sich außerordentlich matt und müde und hätte ihren Harry viel lieber für sich allein gehabt, als ihn mit anderen Menschen zu teilen. St« merkte auch, daß die Frauen den schönen Mann mit verlangenden Augen anschmachteten. Aber Harry schien für keine andere Augen zu haben, und das beseligte die arme, kleine Frau ungemein. So ging sie immer wieder mit ihm, was ihre Kräfte viel zu sehr anstrengte.

Sie klagte nie. Wußte sie doch, daß Harry gegen aller, waS^krank war, eine große Abneigung empfand.

So zwang sie mit staunenswerter Energie immer wieder ihre Schwäche nieder und mutete sich Strapazen zu, die weit über ihre Kräfte gingen. Harry Forst merkte nichts davon. Er achtete überhaupt wenig auf seine junge Frau, die doch mit der ganzen Inbrunst ihres Wesens in ihm aufging.

In ihm brannte nur die Sehnsucht und das Verlangen nach Fee, die ihm doch unerreichbar war.

Wenn sich Ellen liebeheischend und zärtlich an ihn schmiegte, dann riß er sie oft in wilder Qual in seine Arme, schloß die Augen und versuchte, sich vorzutäuschen, daß eS Fee sei, die er in seinen Armen hielt. Ellen wür dann glück­selig, weil sie glaubte, daß diese Zärtlichkeiten ihr selbst galten. Forst hatte nicht geglaubt, daß FeeS Verlust ihn so schmerzen würde. Solange ihre Liebe «och ihm gehörte, halte er ge­glaubt, sie entbehren zu können. Da war ihm Glanz und Reichtum erstrebenswerter erschienen. Nun er jedoch diesen erstrebten Reichtum besaß, Fee ihm aber ihre Liebe entzogen und sich einem anderen zu eigen gegeben hatte, nun glaubte er eS nicht ertragen zu können, Fee ausgegeben zu haben.

Mit glühender Eifersucht dachte er an Hans Ritter, der Fee besitzen durfte, während er vergeblich nach ihr verlangte. Immer wieder brannte die Frage in seinem Herzen, ob Fee ihren Gatten liebe, ob sie ihm selbst wirklich alles entzogen, was sie ihm früher so rückhaltlos geschenkt hatte ihre Zärt­lichkeit. ihre Liebe.

Wenn er an die wenigen, kurzen Minuten zurückdachte, da Fee sich in seine Arme geschmiegt, ihn mit so zärtlich flammenden Augen angesehen und sein« Küsse innig erwidert hatte, dann stürmte da« Blut wild durch seine Adern. Und

der Gedanke, daß jetzt ein anderer sie besaß, erfüllte ihn mit

wahnsinniger, quälender Eifersucht. «

Ellen ahnte nichts von dem, was in der Seele ihre» ManneS tobte. Sie berauschte sich an der Illusion ihres Glückes und ahnte nicht, daß die oft wie ein Sturm über sie hereinbrechenden Zärtlichkeiten ihres Gatten einer ande­ren galten. (Fortsetzung folgt.)

d

Württemberg und Baden.

ES waren zwei Nachbarskinder,

Die hatten sich beide lieb,

Bald etwas mehr und bald minder.

(Ach, wenn es nur immer so blieb!)

Da sprach da« eine zum andern:

Ich schlage dir vor, mein Kind,

Gemeinsam durchs Leben zu wandern,

Weil wir ja Nachbarn sind!"

DaS Mägdlein schwieg erst bedächtig Und brachte dann schüchtern hervor:

Ich fürchte, du haust mich mächtig Beim Ehekontrakt über» Ohr!

Auch wirst du schalten und walten,

Wie dir's gerade gefällt!

Ich darf den Schnabel halten Und werde kaltgestellt!"

Dar Leben wird dir verzuckert!"

Beschwor der Jüngling die Maid. - Ich mag einmal nicht nach Schtuckertl"

So hieß de» Mädels Bescheid.

Noch heute sind beide zu schauen Als Bräutigam und als Braut :

Man kann sie leider nicht trauen.

Weil kein'» dem anderen traut! (Jugend).

Auflösung de» Rätsel» »«« Freitag, S. Se»t. 1V21. .

Mono, Mond, Gramm, Monogramm.