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Gottesdienst
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0 Uhr Predigt (Mist. ond.Goldküfte.) '/.II rsonntagsschule (M>ss. China). Nachm. 2 U. lissionsiest (Miff. lia, Miss. Wteber-Gold- rlehrer Kämmerer au»
Sizii. Mission. Da« o» u. nachmittags für Mission bestimmt. Di» stunde adds. füllt aus.
Gottesdienst»
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, vorm. V» 10 Uhr Pre- snrr). V, t l Uhr Sonn- abds. 8 Uhr Predigt ). Montag abds. 8 V« git unde Mittwoch abds. Gebetstunde < Vordere!» lter des HI. Abendmahls.)
»l. Gottesdienst.
iag. 4 Sevt. 6 Uhr > levheit, 9 Uhr Gottes» - r Uhr Andacht. 7 Uh» - n Rohrdors Montag,
/,'.0 U. Gottesdienst in.
K- ««jede» Werkes«. P«fl»!lnngrn nehmet! H«Ach, PostanstaUev Uestdotrn eot,»»«^
Nk-i» rterteljährttch hi»»
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Mgolder Tagblatt
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»erkrelletst« Setwag t» Oberamlsbrzirk. — Nr* reißen ßnd daher »»» bestem Erfolg.
Fit» ««§. »Hst«»,« «rt r,> rerlei «e»ilh, W,«»,««>. »» «tr» teßa» »ewShr hast. »bernvmisea, daß »»eei> »der ««Namen t« beftt««t> «ueaaben »der aa de« >«» «Snschte» Stell« ttschNne». S» Falle» v,n höherer «» »alt besteht letu A»s-r»H mit Lieferung der ZeUnug «der am Nstck»ahl«n, d. Be»ur«pE>I
Telegramm-Wrest»! »esellschaftk» Skagetd.
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Montag den S. September 1921
98 . Jahrgang
Das »ratsche Recht ms Mrschlefi«.
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Das spätere Mittelalter.
Indem sich Schlesien innerlich von Polen loSIöste, vollzog sich auch eine äußere Trennung. Ais sich zu Anfang des 13. Jahrhunderts die polnische SenioratSverfafsung auf- löste, wurde Schlesien, oder vielmehr die einzelnen Herzog- tümer, in die es zerfiel, (um 1320 mehr als ein Dutzend), ein souveränes Gebiet. Aber eben der Umstand, daß sich der Besitz der Wratislawiden so sehr zersplitterte, bewirkte, daß diese Unabhängigkeit nicht auf die Dauer aufrechtzuerhalten war. Hätte das Reich einen Versuch gemacht, sie an sich zu ziehen, so wäre das Land an der oberen Oder zweifelsohne ein unmittelbares Reichsland geworden. Aber im dreizehnten Jahrhundert, im Zeitalter der höchsten Spannung zwischen Papsttum und Kaisertum, in der Zeit der Gegenkaiser und der Interregnums, war eine Reichspolitik dieser Art unmöglich. Das Kaisertum hörte jetzt mehr und mehr auf eine Reichsgewalt zu sein und für die Interessen des Reicher zu sorgen; eS trat in das Zeichen der dyrmsttschen Haus- machtSpolttik der jeweiligen Träger der Krone. Als wieder ein einigermaßen kräftiger Kaiser, Heinrich VH. aus dem Geschlecht? der Luxemburger, für kurze Zeit aus den Thron gelangte, kümmerte er sich nicht um Schlesien; er sorgte für seine Familie, indem er in Böhmen nach dem Erlöschen der PrzemySIiden gegen die habsburgischen Ansprüche 1310 die Wahl seines Sohnes Johann durchsetzte. Da Böhmen ein Kurfürstentum des Deutschen Reiches war, gehörte Schlesien jetzt wenigstens indirekt zum Deutschen Reiche, wenn auch oer deutsche Kaiser als solcher keine HerrschaftSgewalt hier auSübte.
Damit war das Band zwischen Schlesien u. Polen endgültig durchschnitten. 1335 entsagte König Kasimir der Große, der letzie polnische Piast, ausdrücklich allen Ansprüchen Polens auf Schlesien, und 1348 inkorporierte eS Kaiser Karl IV. als römischer König mit der Oberlausttz der Krone Böhmen. Schlesien war indes fortan abhängig nur von der Krone, nicht auch vom Lande Böhmen. Wohl werden die Herzöge noch bisweilen als polnische Fürsten, dar Land als „Polen" bezeichnet, wie auch noch lange auf den fremden Universitäten die Schlesier als zur „polnischen Nation" gehörig betrachtet wurden» — aber das waren bloße antiquarisch-geographische Reminiszenzen! An sich waren die Herzöge durchaus deutsch; mehrere von ihnen, auch solche der oberschlesischen Linien, hatten daS Amt eines kaiserlichen HofrichterS inne, und sie entschieden nicht nur in böhmischen, sondern auch in deutschen Reichssachen. Seit der Mitte deS 14. Jahrhunderts bürgerte sich neben der lateinischen Sprache, die bisher ausschließlich geherrscht hatte, in ganz Schlesien, auch in Oberschlesien, für die fürstlichen Urkunden die deutsche Sprache ein; Hofhalt und oberste Verwaltung trugen einen deutschen Charakter. Wie vollkommen in Oberschlesten der Zusammenhang mit Polen gelöst war, erhellt daraus, daß hier seit der Mitte des 15. Jahrhunderts bei der Nähe von Mähren und Böhmen stellenweise und zeitweise die tschechische Amtssprache aufkam, und daß böhmische Land- u. Stadtrechte damals eindrangen, die allerdings stark Äon deutschen Anschauungen durchsetzt waren und teilweise gänzlich auf deutschen Quellen beruhten. Kirchlich war Schlesien noch ein Teil Polens, indem die Diözese Breslau ein Teil der ErzstifteS Gnesen war. Bande einer gemeinsamen geistigen Kultur zwischen Schlesien und Polen waren nicht vorhanden.
Seit dem Verfall der polnischen SenioratSsttzung war Schlesien keine politische Einheit mehr; die einzelnen kleinen Territorien standen ganz selbständig nebeneinander. Streng genommen, gab es damals noch nicht einmal den geographischen Begriff „Schlesien". Erst seit dem 14. Jahrhundert wurde Schlesien wirklich ein geographischer Begriff, indem dieser Name jetzt auf dar ganze Land übertragen wurde, u. allmählich wurde eS jetzt auch eine politische Einheit. Der erste Schritt dazu entsprang aus der Initiative der Schlesier selbst. Zum Ende des 14. Jahrhunderts entsteht ein großes LandfrievensbündntS der schlesischen Fürsten, seine erste bekannte Aktion ist ein Vertrag (1397) mit König WladiSlauS von Polen zur Verhütung gegenseitiger Grenzverletzungen; er zeichnet sich also scharf gegen Polen ab. Noch umfaßie er 5-ch^anz Schlesien, sondern nur die Fürsten, nicht auch schon die Siände, d. h. die Ritterschaften und Städte der Erbsür- stentümer. Eine solche Einung kam erst angesichts der Husst- tengefahr im Jahre 1421 zu Stande, und ein Jahr später Ichus König Sigismund die erste Behörde, die für ganz Schlesien zuständig war, indem er dem Bischof Konrad von Breslau das Amt der Hauptmannschaft über Schlesien übertrug. -Ml Zusammenhangs damit tauchen zuerst die Bezeichnungen
E ' und „Niederschlesien" auf, indem dar Land zu mtli- « u Zwecken in diese beiden Distrikte geteilt wurde. Spä- A ,-chuf König Matthias von Ungarn eine ZwangSgenoffen- Ichast der schlesischen Fürsten und der Stände der Erbfürsten-
"zu rein staatlichen Zwecken, zur Verteidigung nach außen, ».n der öffentlichen Ruhe und Sicherheit, zur Her-
i euung der Münzeinheit und vor allem zu gemeinsamer «»^»."^"Elligung. Die Vereinigung der Fürsten und der ick-» » d" Erbfürstentümer wurde dadurch zu einem schlest- 'Mn Generallandtage. Zugleich bestellte Matthias einen ober-
sten Hauptmann für daS ganze Land. Indem diese Einrichtungen in der Folgezeit Ständigkeit gewannen und weiter ausgestaltet wurden, entstand eine schlesische Gesamtstaatsoer- faffung und GesamtstaatSoerwaltung, wurde Schlesien ein be- sondere«, in sich einheitlich geschloffenes Staatswesen. Auch die Teilung in Ober- und Niederschlesten wurde durch Matthias CorvtnuS zu administrativen Zwecken übernommen. So war Schlesien jetzt ein politisches Gemeinwesen mit fest umschriebenen Grenzen geworden; als solches'! ist eS 1526 als Neben land der Krone Böhmen in den Besitz des deutschen Hauses HabSburg gelangt und geblieben, bis eS durch Friedrich den Großen eine preußische Provinz wurde. ES hat bis dahin diese seine Stellung als ein besonderes Staatswesen im Ländergefüge deS deutsch-österreichischen HanseS HabSburg und auch der böhmischen Krone stets bewahrt, und sein Charakter als deutsches Land, als zu den deutschen Besitzungen des Hauses HabSburg gehörig, ist niemals in'Frage gezogen worden. _ (Fortsetzung folgt).
Kleine politische Nachrichten.
Schamlose Hetze gegen einen Toten.
Im UeberwachungsauSschuß des Reichstags sprach Reichskanzler Dr. Wirth über den Ausnahmezustand in Bayern und über die Bekämpfung aller Gewalt, komme sie von links oder rechts. Er erklärte: Mir wurde vorhin ein Plakat überreicht. Dieses Plakat, daS in München die Erlaubnis zum Anschlag bekommen hat, richtet sich gegen einen Toten. ES beginnt mit den Worten: National-sozialistische Arbeiterpartei! Erzberger ist tot. Deutschland hüllt sich in Trauer. Warum? Und dann kommen 22 Angriffs gegen Erzberger. Es heißt z. B.: Erzberger Unterzeichnete in Spaa den unerhörten Frie- denSoertrag, gibt aber der Nation von 34 Punkten nur 18 Punkte bekannt. DaS ist jedoch ein vollendeter Unsinn. Erzberger war gar nicht in Spaa. Weiter heißt es in dem Anschlag, daß Erzberger eigenmächtig den Franzosen 100 Milliarden Goldmark anbot. Dabei war Erzberger gar nicht in Versailles. So wird also Unsinn aus Unsinn gehäuft, daß jeder politische Kind sich sagen muß.daß das nur eine Schmähung gegen einen Toten sein soll.
Gin Aufruf der badische« Regierung.
Karlsruhe, 3. Sept. Die badische Regierung hat an das badische Volk einen Aufruf gerichtet, in dem unter Hinweis auf die Gefahr der Spannung der politischen Gegensätze im Reich infolge der Ermordung Erzbergers und die von der Reichsregierung getroffenen außerordentlichen Maßnahmen gesagt wird, daß diese die volle Zustimmung der badischen Regierung finden und von ihr mit gerechter Strenge angewandt werden würden. DaS badische Volk werde auch jetzt seine Treue zur demokratischen Republik beweisen. Von den Beamten wird -erwartet, daß sie jederzeit als zuverlässige Stützen der Volksregierung für den Schutz von Verfaffung und Gesetz eintreten.
Auswärtige Urteile.
Zürich, 3. Sept. In einer Besprechung der jüngsten Notwehrverordnungen der deutschen Regierung zur Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung schreiben die „BaSler Nachrichten": „Dar eben ist dar Fürchterliche im heutigen Deutschland: Jeder Deutsche haßt nicht nur die Franzosen, sondern auch noch 70—99 Prozent seiner eigenen deutschen Landsleute. Dieser innere Haß aller gegen alle ist das Produkt der äußeren Bedrängnis. Der normale Deutsche merkt nicht, daß sein Elend in der Hauptsache von außen kommt, sondern fühlt das Bedürfnis, Deutsche dafür verant- wörtlich zu machen. Wenn der Versailler Vertrag erfüllt werden soll, so muß jede Regierung, heiße ste Wirth oder Wilhelm II. oder Hölz, das deutsche Volk mit Skorpionen züchtigen und kein Staat kann etwas anderes wollen als un- abwälzbare Lasten auf die Schultern anderer Volksgenossen abzuwälzen. Deswegen haßt jede Partei jede andere so fürchterlich und jede NichtregierungSpartet muß jede Regierung Haffen. Ein Volk, dar ein halber Jahrhundert lang ohne alle Aussicht auf Erholung und Gedeihen Sklavendienst leisten muß, haßt seine Sklaoenaufseher, obwohl diese selbst auch Sklaven sind und unter unwiderstehlichem Zwang handeln?
Wettere Ergebnisse der Nachforschung.
Offenburg, 3. Sept. Die Staatsanwaltschaft Offenburg gibt bekannt: Ueber die Mörder ErzbergerS ist festgestellt, daß ste vom 21. Aug. bis ,um Mordtage, (26. August) im Gasthause zum „Hirschen" in Oppenau unter dem offenbar falschen Namen Franz Riese find. jur. aus Düffeldorf und Knutberger sind. phtl. aus Jena logiert haben u. am 26. Aug. mit dem um 6.45 Uhr abends von Oppenau abgehenden Zuge mit einer Fahrkarte 4. Kl. nach Offenburg abgereist sind.
Gestörte Sedansfetern.
Berlin, 3. Sept. Laut B. Z. am Mittag drangen gestern Abend Kommunisten in ein Lokal in Rummelsburg ein, in dem Mitglieder der Deutschnationalen Volkspartei eine interne SedanSfeier veranstalteten. Dabei kam er zwischen beiden Parteien zu einer wüsten Schlägerei. Auch Schüsse fielen. 10 Personen wurden zum Teil schwer verwundet. Eine Untersuchung ist im Gange.
Chemnitz, 3. Sept. Nach dem Poltzeibericht kam eS hier
gestern Abend zu Unruhen, denen ein Menschenleben zum Opfer fiel. Um Festakte aus Anlaß deS SedanStageS zu verhindern, zog ein großer Trupp von Demonstranten vor die Lokale, in denen Sedanfeiern vermutet wurden. Diese wurden aber, um Zusammenstöße zu verhindern, abgesagt. In der Reformschule wurde eine Versammlung von etwa 30 Schülern zur Abgabe etwaiger Waffen und zum Verlassen der Schule aufgefordert. Bei dem entstandenen Handgemenge fiel ein Schuß durch den ein Bauarbeiter getroffen wurde, sodaß er auf dem Transport nach dem Krankenhaus starb. Mehrere Schüler wurden mißhandelt und einer derart »erletzt, daß er ins Krankenhaus geschafft werden mußte.
Anruhen in Koburg.
Koburg, S. Sept. Bei der heutigen Demonstration der Sozialdemokratischen Partei wurden 12 Personen aus dem Publikum durch Schüsse und Handgranaten verletzt. Eine Anzahl Schaufenster und Wohnungsfenster ist durch Gewehrschüsse und Handgranaten zertrümmert worden. Ein Polizeibeamter wurde durch Stockschläge erheblich verletzt.
Abba« der Kriegsämter.
Berlin, 3. Sept. Da die nach Wiedereinführung der freien Wirtschaft für Schlachtvieh und Fletsch eingetretene günstige Entwickelung der heimischen Fletschversorgung die weitere Beibehaltung einer besonderen Reichsstelle für die Zwecke der Überwachung der Fleischverforgung entbehrlich erscheinen läßt, hat der RetchSmtnister für Ernährung und Landwirtschaft die Auflösung der Reichsfleischstelle Berwal- tungSabteilung zum 1. Oktober dr. IS. verfügt. Ihre Aufgaben gehen auf dar Retchsmtnisterium für Ernährung und Landwirtschaft über.
Der Wert der Saargruben. —Unsere ansgelieferten Schiffe.
Paris, 3. Sept. HavaS teilt u. a. mit: In unterrichteten Kreisen bemerkt man, daß die französischen und die deutschen Ansichten über den Wert der Saargruben stark auSeinander- gehen und eS unmöglich machen, diese Werte aus das Reparation Skonto zu buchen, obgleich Frankreich Interesse daran hat, die Saargruben auf seine eigene Rechnung auSzu- beuten. Wenn wirklich eine gerechte und endgtltige Abschätzung zustandekomme, so würden doch die gleichen Schwierigkeiten über die Abschätzung der Schiffe bestehen.
Ententetransporte durch Deutschland.
Berlin, 3. Sept. Von amtlicher Stelle wird mitgeteilt: Der Transport von 2 englischen Bataillonen'^»«d 2 durch Artillerie verstärkten französischen Bataillonen beginnt am 3. September. ES sollen im ganzen 8 Truppenzüge erfolgen und zwar am 3. und 5. je ein englischer vormittags und ein französischer nachmittags ab Bischofsheim und am 4. Sept. 4 französische Züge.
Die Arbeitslosigkeit in England.
London, 3. Sept. Die Arbeiterpartei hat ein Schreiben an Lloyd George gerichtet, in dem die Notwendigkeit der sofortigen Einberufung des Parlaments dringend hervorgehoben wird, um Schritte zur Unterstützung der Arbeitslosen zu tu«.
Aach eiae Arbeiterbehandlang.
Paris, 3. Sept. Nach einer Meldung des Matin aus London kam eS in West-Virginia zu neuen Unruhen unter den Grubenarbeitern. Diese wurden von Militärfliegern angegriffen, wodurch ungefähr 200 von ihnen gelötet wurden.
Spanieas Marokkokämpfe.
Paris, 3. Sept. DaS „Echo de Parts" meldet aus Madrid: Gestern wurde bei Meltlla erbittert gekämpft. Die Aufständischen griffen unaufhörlich an, doch wurden alle Angriffe durch die Spanier abgeschlagen.
Optimismus ia Rußland.
HelstngforS, 4. Sept. Der „P.rawda" zufolge »erfügt die Sowjetregierung gegenwärtig über 9 Millionen Pud Getreide zur Aussaat. Ste steht die Lage optimistisch an. Eine größere Katastrophe sei nicht zu befürchten. Die politische Lage sei unverändert.
Pole« und der Völkerbund.
Berlin. 3. Sept. Der dem polnischen StaatSverweser PilsudSkt nahestehende „Narod" vom 26. Aug. bringt unter der Überschrift „Ein Intrigenspiel" u. a. die folgende« Glossen über den Völkerbund:
Auf dem Boden der Völkerbundes dürfte er keine Rechnereien und politischen Rücksichten geben. Seine Mitglieder haben sich nur von der Gerechtigkeit, von der chemisch reinen Gerechtigkeit leiten zu kaffen und keine anderen Motive zum Worte zuzulaffen. Die Staatsmänner vom Völkerbunde versichern ja, daß eS so sein wird, und daß er anders nicht sein kann. Manche von ihnen versichern, daß di« bezüglichen Regierungen ihren Vertretern im VölkerbundSrate vollständige Freiheit überlasten und sich der Erteilung irgendwelcher Direktiven oder der Beeinflussung enthalten werden.
Dies aller würde unzweifelhaft Begeisterung und Rührung erwecken, wenn man in der Naivität so weit oorrücken könnte, daß man ähnliche Berstchernngen und die ganze kristallreine Unparteilichkeit des Völkerbundes ernst nehme»: könnte.
In Wirklichkeit wird eS dort einen politischen Kampf