iV» P. Georg Waide-

(Kranz und Diplom): . 10. mit 122 P. Jo- milte Jeltcr, 15. mit V» P. Emma Seeger,

5. mit 104 P. Fanny beide von Altenstetq. vorüber, ein großes ad wurde geleistet und lkder nach Hause, hrs. Eine erhebliche oßberlinS für den Juli r den Junt. der nur m 10610. An erster erung Skandinaoien; 3302, Norwegen mit bildet für die benach- e ein so billiges Ein­flicht. Dah?r auch die t skandinavischen- ), das sonst stets den ter Amerika mit 1705 dis Balkanstaaten mir 32. England mit 763, Belgien mit 242 usw nLnnischer Fachunter- geteilt: Nach der bts- alverfügung über den sn Fachunterricht vom estanü für den Unter ngsarbeiten nur dann einen Unterricht Han- :fn>fss der hauswtrt- ! Mädchen eingerichtet ausreichende Möglich- adl und Land austre- ivaten Fachunterrichts amungen de: Bundes- tetchs Gesttzbl. S. 683) erium veranlaßt, von er genannten Verord- Verordnung ans an- >en nen, Gebrauch chsrrgen Fassung des nunmehr der private ! Kleidern und Wäsche, Frisieren und in der gungspflchtig erklärt, um die Vermittlung mg von Frauen und )elt. Dagegen ist der Hand- und Haushal- iflichtig, wenn er nicht re häuslichen Bedürf-

erdruckmarken zu > ,60 )le werden in der nächsten sind Germaniamarken sorüsn. Die Zahlen der : dem Bruftschild Germa- ia 3 ist eins zweifar- mat mit dem Bilde der

und Trockenheit der Lust einzelnen R qistern ein» entMelchsn kann. Eine abgesehen vom Kosteu- zen bei der Hitze zu oer- herum ein oder mehrere- Sollte das Sonnenlicht send n Fenster mit Bor­ne W ise geschlltzt werden

wenn die Schwestern :n. Aber schließlich sie konnte nicht mehr nichtigen Fragen, sötten ins Herz blicken lewolden, daß deren l

isch war. k

ruischmuck ihre? Ver- »

äffe sie die Flucht er- I

tters Sette zum Altar l

s war in ihr, das sie nte. Forts, folgt. .

alt?

heikles Thrma, und wird er bald hundert ist eine Frau alt?

. . nein, das stimmt Haar und mit ihm e Frau noch in voller e noch so oder noch 8 Mädchen und auch ie erste Runzel, die 1

Auch das ist nicht so !

;ln kommen und oer- j

;re Inhaberin gerade lunden. DaS Gesicht guten Tag". Frauen n« sozusagen gewalt- l ihrem einnehmenden i

ze damit verbringen, -

: auch Frauen, denen achten, nach Runzeln .

aben Pflichten gegen llt mir Arbeit jeglicher i

vorbei. Tag für Tag d da vom Aliwerden, Wetter des Sommers aber innerlich denken en sich nicht alt, ob- !

gen sind. Muß nun :

! nicht vielmehr, wenn herzt und lacht, selbst giel Gefallen findet?

(: Ebershardt. 8. Aug DaS Gartenfest des hies. Radfahr er Vereins nahm am Sonntag bet zahlreicher Beteili­gung von hier und auSwärtS einen guten Verlauf. In der Müh- des Morgens veranstaltete der festgebende Verein ein Wettrennen, bet dem sich eine bedeutsame sportliche Höhe Zgte Mittags nach 1 Uhr sammelten sich die Vereine zum F stzuo. Aus der näheren und ferneren Umgebung waren U Mäste mit ihren Stahlrosien angeriickr und die Straßen Lden uni« Vorm tritt der Gbhauser Musikkapelle einen nicht ' Lua der die stille Einsamkeit unseres Dörf-

leins sür kurze Zeit'unterbrach. Auf dem schönen Festplatz anaekomm-n crad der Verein in der Bewirtung seiner Fest-

Nuck.« 7etn Bestes, und es entwickelte sich rasch ein munte- ^ « Treiben Die Begrüßungsansprache hielt daS Mitglied.

K.nll Die Pretsoertetlung ergab die Berücksichtigung Mler Beteilig!en. In kühler Abendstunde nahm da« Fest t-rn-n Ausgang, und wenn auch d>e Schwere der Zeit auf «ns lastet, so muß dos Bestreben des Vereins, seinen Besu- ^ern einige Stunden würdiger Unterhaltung zu bieten, voll

snerkanni werden. _

Württemberg.

Württembergische Demokratentagung. Stuttgart, 8. Aug. Die Demrk alen Württembergs und Hohenzollerns hielten gestern auf der Nebelhöhle bei Honau eine gut besuchie Sommertagung ab. Reden Staatspräsident Dr. Hteber war auch Ecnährungsnrinister Dr. Schall und der greise Führer -er württe.nbergischen Demokraten, Vizekanzler a. D. Friedrich Payer, zugegen. Staatspräsident Dr. Hteber wies in seiner Ansprache darauf hin, daß die Revolution an unserer heu­tigen wirtschaftlichen und moralischen Verwilderung nicht allein die Schuld nage. Die größten Fehler seien tu dieser Hinsicht im K-iege gemacht worden. Dis Zwangswirtschaft habe zur Zerstörung der Autorität des Staares und der Ge­setze geführt. Süddeutschland habe volles Verständnis für die Bedeutung Oberschlestens. und:.e auch die Entschei­dung in der kommenden Woche ausfallen wie sie wolle, es werde deutsch sein und deulsch bleiben. (Beifall ) Die wüctt. Sraatsregierung stehe nicht auf dem Standpunkt, daß die Veröffentlichung einer deutschen Gegenliste ein politischer Fehler wäre, und sei in diesem Sinne bet der Rerchsregte- rung eingetreten. Es sei eins Ehrensache des demschm Vol­kes, zu verlangen, daß bei unfern Feinden ebenfalls die Kriegsverbrecher abgeurteilt werden Vizekanzler Payer gab feiner Freude darüber Ausdruck, daß eS ihm vergönnt sei, einmal wieder in seinem.treuen und lieben Wahtk eis zu sprechen. Er habe die Hoffnung, daß auch in der oberschle- ftschen Fraae dem Recht doch der S,eg werde. Verloren sei nur, w?r sich selbst aufgäbe. Weitere Ansprachen hielten der Beztrk-landtagsabr. Em'l Roth-Reutlingen, Johannes Fischer und S a-Npfarcer Esei w-in Stuttgart.

r Wiirtt. Gebirgsschützentag. Stuttgart, 8 Aug. Am 22. und 23 Oktober findet in Stuttgart eine Zusammenkunft aller Angehörigen der Würlt. Schneeschuh Kompagnie, des Württ. Gebtrgsbataillons- und Gebirgsregiments (Feldregi- -ment und Ersatzbataillon) statt. Das Programm entbält einen Begrüßungsabend am 22., am 23. vormittag? eine Ge­dächtnisfeier auf dem Waldkriedhof, und nachmittags ein ge­selliges Beisammensein im Stadtganen zur Auffrischung alter Kriegskameradschaft. Anmeldungen sind f-ühzemz an R. Hart­mann-Stuttgart, Schubertstr. 20 zu ricktsn.

r Das Krieaervereinswesen iu Württemberg. Stutt­gart, 8 Aug. Der 44 Geschäfts- und Rechenschaftsbericht ,deS württ. KciegerbundeS stellt einen erfreulichen Aufschwung de« Bundes- und Vereinslebens im Jahre 1920 fest. Die Fürsorge für die Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebe- nen wird besonders eingehend behandelt. Der Mitglieder­stand ist von !26 630 auf 130372Kameraden gestiegen. Da­runter btfinden sich 65 308 Teilnehmer am Weltkrieg und H232 Altveieranen. Die Zahl der einzelnen Vereine belief sich Ende 1920 auf 1801. Das Gesamtvermögen auf l 683 471-^k.

Ihr Kind ist ihre lebendig geworbene Puppe aus der Kin derstube. Aber die Puppe wächst heran, und hier gibt ei einen Zeitpunkt, in dem die Mutter plötzlich merkt, daß ih Kind, ihre Puppe kein Spielzeug mehr ist, sondern ein den kender Mensch, ein von ihr unabhängig werdendes Geschöpf Und nun bildet sich dann langsam das heraus, was mai Freundschaft nennt, Freundschaft zwischen Mutter und Loch ter oder Mutter und Sohn.

Aber eines Tage? kommt zu dieser sich noch nicht al fühlenden Frau irgendein junges Geschöpf mit seines Her zens Nöten. Es macht sich ganz von selbst, ein Zufall ha Irgend eine N chte, einen Neffen, einen Freund ober ein Freundin der Kinder in irge «deiner mitteilsamen, vertrautet Stunde der terlichen Frau in den Weg geführt, und si wird sie plötzlich die Vertraute eines Liebeslebens. Sie er fährt von klug erdachten Rendezvous, sie kennt alle geheime! und offenen Eifersüchteleien, sie läßt sich, echt weiblich, imme interessiert, von den einzelnen Charakierzügen de oder des Angebeteten erzählen. Und so, gleichsam hrnler de, Kulissen, von wo aus sie das Lust oder Schauspiel, da Drama oder die Tragödie draußen auf der Lebensbühne ver bo'MN beobachten kann, fällt es ihr zum erstenmal wirkiic n I ° worden ist. Nicht etwa, weil sie kein Bei flaudnis in sich entdeckt für allerlei dem Unbeteiligten alber ^Gegenteil, st- entdeckt zu viel Ve, dafür ste entdeck, p.ötzlich eine ihr ganz unbequem Hellsichtig e,t für die so schlau verborgenen Triebfedern de Natur, die zu ihrer Zeit natürlich genau ebenso arbeitet« wie heute und die in Hunderttausenden von ^abren ebens arbeiten werden, Triebfedern, die alle nur d«r einen stwe velfolgen, das Menschengeschlecht nicht aussterben zu lasier Und die alternde Frau lächelt üoer diese Hellsichtigkeit sie oei birgt sie unter diesem Lächeln und hört lächelnd zu wen das junge Menschenkind ihr vorschwärmt, als wäre die Lieb ganz plötzlich neu erfunden worden.

, . A'd ">etl sie all das so ganz anders sieht als die junge, lebensfrohen Menschen, weil sie ganz gut weiß, was Wahrhe, was holde Täuschung ist, und weil sie diese letztere wede zeistören will noch kann, fühlt sie auf einmal die Z-ttspanm die zwischen ihr und ihrem Beichtkind liegt. Sie weiß, jet ist sie alt. wenn auch der Spiegel ein noch verhältntSmäßt sunges Gesicht zeigt, wenn auch die Augen luftig lache, können und der Mund scherzt. ES ist der Abstand, in welcher man zum Leben steht, der das Alter bestimmt.

Für WohlfahrtSzwecke wurden 1920 verausgabt 156 183 und zwar hauptsächlich in Form von Unterstützungen an be­dürftige Mt glieder, insbesondere auch an Kriegsteilnehmer »nd deren Huilerbitebene. D e von den Vereinen an den Bund tm letzten Jahre bezahlten Jahresbeiträge brtrugen 52 375 sodaß der Bund fast das Dreifache dieses Betrage« zu Gunsten seiner M tglteder verwendet hat, waS ihm durch die vorhandenen Stiftungen und die größtenteils ehrenamt­liche Form seiner Verwaltung ermöglicht wurde Seit seinem Bestehen hat der Bund an kranken bedürftige Kameraden und deren Witwen und Waisen 2149 655 verausgabt. Rech­net man noch dieLeistungen der einzelnen Vereine aus dem­selben Gebiet mit rund 4*/r Millionen, sowie der Beztlks- und Veretnssterbekassen mit rund 8 Millionen dazu, so er­gibt sich eine Gesamtleistung des würlt. KcieoerbundeS sür WohlfahrtSzwccke von beinahe 15 Millionen Mark. In die KrtegererholungShetme Herrenalb und Heiltgkreuztal wurden im letzten Jahr 133 Kameraden mit 1851 Berpflegungktagen ausgenommen. DaS 3. Hüm in N edernau war noch als Reservelazarett verwendet. In diesen Heimen können erho­lungsbedürftige Mitglieder, sowie Kriegsteilnehmer, auch wenn sie dem Bunde nicht angehören, 23 Wochen kostenlos oder gegen geringe Entschädigung ausgenommen werden. Zn er­wähnen ist noch, daß im Berichtsjahr neben der beim würlt. Kriegerbund schon bestehenden Beratungsstelle für Kriegt be- schädigte oder Krtegerhinterbliebene eine Beratungsstelle für Kriegerdenkmäler errichtet wurde.

r Brotkartenabgabe. Stuttgart, 8. Aug. Die nächste Brotkarte wird Ende September ausgegeben. Vom 16 Aug. bis 30. Sept. gelten die Lebensmitteimarken 115 aiS Brot­marken, worüber noch weitere Bekanntgabe erfolgt. Alle bisherigen Sonderregelungen fallen weg, insbesondere kommt die Aurgabe von Krankenmehl, Zwieback und WetzengrieS in Fortfall.

Hopfen. Weilderstadt, 8. Aug. Die heiße Witterung hält an. Die längst ersei-nre Durchfeuchtung zur Vervoll kommnung des Anflugs ist nicht einae'.roffen. Die Hopfen­pflanze geht ihrer Rufe entgegen. Tiefgründige, vom Un­geziefer weniger befallene Anlagen, versprechen auch heute noch einen Ertrag, wogegen zurückgebliebene Gärten infolge der Trockerheit wenig Aussicht haben.

r Zwei Todesurteile. Münstngen, 8. Aua. DaS Schwur­gericht tu Waldrhui hat erst am Sonmaa f üb sein Urteil gegen dis beiden Raubmörder gefällt. Ludwig Ostertag wurde wegen dreifachen Mords nnd dresiachen schweren Raubs drei mal zum Tode. Friedrich Rentier wegen zweifachen Mords und zweifachen schweren Raubs zweimal zum Tode, sowie wegen Beteiligung an dem 3. schweren Raub zu 5 Jahren Zuchthaus vermt-ilt. Außerdem würden beiden Angeklagten die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt. Ostertag nahm das Urteil ruhig und gelassen auf und lachte sogar bei der Ver­kündigung. Reutter brach zusammen.

r Der Storch als Kaminfeger. Maulbronn, 7. Aug. Eine spasstge Geschichte erzählt der Bürgerfceund aus Knitt- lingen. Ein Storchenjünyiing oder wars ein Storchen- fräutein?hatte das begreifliche Verlangen, vom hohen Schorn­stein der Harmonikafabrik aus den melodischen Klängen der Fabrik äle zuzuhören. Anscheinend mar der Ohrenschmaus zu stark, denn plötzlich wurde es dem Langschnavel Übel nnd er purzelte in den schwarzqöhnenden Schlund des Schlotes. Jungs Frauen, die ihren Liebling auf der hohen Warte be­wunderten, riefen Hilfe herbei, und man zog den schwarz­weiß roten Rabenschwarz unten heraus. -E n frischer Trunk i brachte den jungen Kaminfeger wieder auf die langen Beine. Er hatte bei seiner Rutschpartie den Schornstein tadellos gefegt.

r Die Macht des Gewissens. Laupheim, 7. Ang. In B. hiesigen Oberamts sind ichon vor vielen Jahren einem Bauern ca. 1000 abhanden gekommen. Kürzlich nun lag ein Brief im Hausgang des Bauern, in dem 1000 nebst Zinsen emhalten waren und um Verzeihung gebeten wurde. Der Zurückerstatler ist unbekannt.

Büchertisch.

Auf alle in dieser Spalte angezeigten Bücher und Zeitschriften nimmt die Buchhandlung von G. W. Zais er, Nagold. Bestellungen entgegen. (Die Preise richten sich stets nach dem jeweiligen Büchermarkt)

Obst- und Gemüseoerwertung mit und ohne Zucker"

(Preis ^ 3 50), so heißt der Dxt eines Büchleins, das in seiner übersichtlichen Anordnung und leichtsaßiichen Darstel­lung den Hausfrauen recht willkommen sein wird. Verfasse­rin ist Fri. L. Hainlen, Geislingen Steig, die seit einer Reihe von Jahren auf dem Gebiet der Obstoerwenung praktisch- wirtschaftlich hervorragende Leiterin von Emmachkursen. Die Schrill kann bezogen werden von der Geschäftsstelle deS Lan- desauSschusseS (Stuttgart, Böblingerstr. 26) und durch die Buchhandlungen.

Eine der wichtigsten Fragen sür die Volksernährung ist die rtch ige und zeitgemäße Verwendung unserer herrlichen Obst- uno Gsmüselchätze. Große Werte an Nährstoffen zer­stören wir durch den Gärungsprozeß. Doch hat der Krieg das Obstdörren, das Etnmachen und Eindünsten wieder viel mehr zur Geltung gebracht, und den erfrischenden Obstsaft können wir süß erhalten und genießen, ohne durch Gärung das Beste zerstören zu kaffen. Gärungslose Verwertung be­deutet für die Volkswirtschaft hohe Ersparnis an Nährwerten, Erhaltung der Gefundhettswerte, Bewahrung der Jugend. ES gibt erprobte und billige Verfahren und Rezepte zum Dörren und Einkünften, znr Bereitung von Mus u. natur­reinen, unvergorenen Fruch Wen aller Art, die eS jeder Haus­frau ermöglichen. Obst, Gemüse, F eisch, Pilze sür Winter und Frühjahr frisch zu halten. Zum Glück ist Zucker zum Haltbarmachen der Früchte nicht mehr so unbedingt nötig, wie bei den alten umständlichen Etnmachverfahren. So ein­fach an sich auch die Verhinderung der Fäulnis all' der Feld- und Gartenflüchte ist, der richtige Gebrauch der SterilisationS- apparate, die zweckmäßige Vorbereitung der Lebensmittel, all das erfordert Erfahrung und Uebung. Die Methoden der Haltbarmachung von Obst und Gemüse erfahren dauernd Verbesserungen und Vervollkommnungen. Diese Fortschritte möchte der Württ. Landesausschuß für gärungslose Fcüchte- oerwertung weiten Kreisen nutzbar machen. In seinem Auf­trag hat Frl. Hainlen, G-iSltngen-St, die seit einer Reihe von Jahren auf dem Gebiete der Obstoerwertung praktisch- wirtschaftlich hervorragend tätige Leiterin von Einmachkursen, soeben die oben erwähnte vortreffliche Schrift herausgegeben.

Letzte Drahtnachrichten.

Tie Pariser Kouferenz.

Die erste Sitzung.

Paris. 8. Aug. Kurz nach 3 Uhr hat die Tagung deS Obersten Rats unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Briand begonnen. Sämtliche Delegierten sind anwesend. Die belgi­sche Delegation ist nicht vertreten, da auf der Tagesordnung dis oberschlkstjche Frage steht. Rechts von Briand hat Lloyd George Platz genommen, links von ihm sitzt der italienische Ministerpräsident Bonomi.

Parts, 9. Aug. Ueber die erste Sitzung wurde folgen­der amtliche Bericht ausgegeben: Der Oberste Rat ist um 3 Uhr nachmittags tm Ministerium deS Auswärtigen zusam­mengetreten. Briand bewtllkommnete die Delegierten und gab in ihrem Namen seiner Befriedigung Ausdruck über die Rückkehr des Vertreters der Vereinigten Staaten in den Rat der Alliierten. Der Sachverständigenausschuß wurde alsdann ersucht, das Ergebnis seiner Arbeiten zur Kenntnis zu brin­gen. Der Präsident der Kommission setzte die juristischen Grundsätze auseinander, über die sich die Sachverständigen einstimmig geeinigt haben.

Grundlagen «nd Voraussetzungen.

Paris, 8. Aua Der Bericht des Sachverständigenaus- schusses über die Regelung der oberschlestschen Frage stellt nach demTempS" fest, daß in drei grundsätzlichen Fragen eine Einigung erzielt wurde: 1), daß der Friedens­vertrag von Versailles die Teilung des Volksab- stimmnngsgebietk zwilchen Deutschland und Polen zu lasse;

2) . daß bei der Festsetzung der deutsch-polnischen Grenze Rücksicht genommen werden müsse auf die Wünsche der Be­völkerung und auf die geographische und wirtschaftliche Lage;

3) , daß man bei der Grenzziehung sich von der gemeinde- weisen Abstimmung letten lassen müsse. Die Sach­verständigen haben sich nach demTsmps" schließlich auf zwei Lösungen, eine französische und eine britisch-italienische beschränkt. Die in Frage kommenden gemetndeweisen Lö­sungen hätten keine Einstimmigkeit gefunden. Beide Pläne verlangten dis Unteilbarkeit des Jndustriebrzirks. Die franz. Lösung wolle daS Gebiet !ür Polen, während die englisch- italienische Lösung es wenigstens zum größten Teil Deutsch­land zusprechen wolle.

Unterzeichnung des franz.-schweiz. Zonenabkommens.

Im Quay d'Orsay in Paris ist am Samstag daS französisch Ichweizeriiche Abkommen über die Zoneafrage unterzeichnet worden.

Die Aussöhnung zwischen Kirche und Staat in Italien.

Wie dieSlampa" ersäbr«, dürfte beider Uebsrführung der Leiche des Papstes Leo Xlll. vom Vatikan nach drm La- ! teran am 7. September auch die nalienische Regierung ver­treten sein Sämtliche Truppen der Garnison Rom werden Spalier bilden.

Ein zurückgehaltener Sinnfeiner.

Die einziae Ausnahme von der bereit« gemeldeten Frei­lassung der Mitglieder deS Sinn Feiner Parlaments bildet Mac Keown, ein überführler Mörder. Es verlautet, daß die irischen Führer auf seine Freilassung drängen.

Der Schiffbruch derAlaska".

Eureka (Kalifornien), 8. Aug. Beim Schiffbruch der Alaska" fanden 36 Reisende und 12 Mann der Besatzung den To). 166 Reisende wurden an Land gebracht, 30 schwer verletzt. Bisver wurden 12 Tote gebcrgen. Das Unglück ist durch einen Nebel oerurwcht worden, der plötzlich hereinbrach. Bet dem Auffahren auf das Riff erhielt das Schiff ein un­geheures Leck und sank in 30 Minuten. 4 Rettungsboote derAlaska" konnten zu Wasser gelassen werden, aber eins davon stürzte um. Mehrere Reisende mit Rettungsc'ürlel wurden einige Stunden später aufgefunden. Der Kapitän ist zum letztenmal auf der Brücke erblickt worden, als daS Schiff in den Wellen verschwand.

Neues Großfeuer in Zaisenhausen.

In Zaisenhausen bet Breiten i. B. ist, nachdem erst vor wenigen Tagen 11 Häuser abgebrannt waren, in der Nacht vom Samstag auf Sonntag abermals ein Brand entstanden, dem die gesamten Emteerzeugnisse von etwa 10 Familien zum Opfer gefallen sind. Ferner wurde das Gesamtergebnis einer anläßlich des ersten Brandes zugunsten der Geschädig­ten eingeleiteten Sammlung von Futtermitteln vernichlet. Es handelt sich bei beiden FenerSbrünsten um Brar dstifiung. Dem Vernehmen nach ist ein Drohbrief vorgefunden worden, in dem unitere Brände augekündigt werden. Der beim ersten Brandfall verunglückte Feuerwehrmann ist auf dem Wege der Besserung.

Brandkatastrophe in Herrnhut.

Görlitz, 8. Aua. Von einer gioksn Brandkatastrophe wurde heule der Ort Herrnhut betroffen. Neben anderen Häusern wurde auch das W twenhaus ein Raub der Flam­men. Das Schwesternhaus krnlle gerettet werden. Den aus Zitrau, Löbau nnd anderen Orten herbeigeeilten Feuerwehren gelang eS gegen Abend, das Feuer auf seinen Herd zu be­schränken.

Letzte Kurz-Meldnuger».

Eine neue deutsche Zahlung in der Höhe von 25 Mil­lionen Goldmark wurde der Reparationskommisston für den 20. d. MlS. angeboten.

Die Beratungen der Sachverständigenkommission zur Festsetzung der Grenzlinie für Oberschlesten sind durchaus unfruchtbar verlaufen

Die bisher veröffentlichten amtlichen Richtlinien deS Ka­binetts Wirrh über die neuen Sleuerpläne der Regierung bilden, wie halbamtlich mttgeteilt wird, noch keineswegs den Abschluß der ganzen Finanzreform.

Die Stadt Eschweiler, die bisher von marokkanischen Truppen besetzt war. ist nunmehr der belgischen Besatzungs- zone angegliedert worden u. wird belgische B satzung erhalten.

DaSJournal" meldet aus Parts: Die Vertreter Deutsch­lands und Polens haben Noten ihrer Regierungen überreicht, in denen sie Oberschlesten ungeteilt für sich beanspruchen. Korfanty bleibt in Paris bis zur Entscheidung deS Obersten Rates.