derstm.de der Armenier gescheitert, da ihre Interessen weniger im Kaukasus als in der Türkei liegen.
Eine Erklärung Foozi Pascha».
Konstantinopel, 4. Juni. HavaS. Foozi Pascha, der Borsitzende des Minillerrais und Kommissar für Landesverteidigung der Regierung von Angora, hat vor der Nationalversammlung eine Erklärung abgegeben, in der eS heißt: In Uebereinstimmung mit den von der hohen Versammlung ausgestellten Grundsätzen werden wir den Kampf sortsetzen, um »nsere vollständige politische, wirtschaftliche, finanzielle und militärische Unabhängigkeit zu erringen. Wir haben die feste Ueberzeugung, daß der Tag nicht fern ist, an dem der Boden nnserer Vorfahren von den letzten feindlichen Soldaten befreit fein wird. — Die Erklärungen wurden von der Nationalversammlung mit Begeisterung ausgenommen.
Rücktritt der lettländischen Regierung.
Riga, 8. Juni. Am Samstag ist die lettländische Regierung UlmaniS, welche bisher ungewöhnlich lebensfähig war und länger als die meisten Regierungen europäischer Staaten gehalten hat, da sie seit November 1918 am Ruder war, zu- rückgetreten, weil die Mehrheit der Parteien der gesetzgebenden Versammlung die bekannte Agrarreform, welche den Gutsbesitzern unentgeltlich ihr Land nahm, nicht radikal genug durchgeführt glaubte. Es wird eine neue Regierung, bestehend auS der Sozialdemokratie, der lettischen Volkspartei und dem Bauernbunds, gebildet, wobei die völkischen Minderheiten Lettlands, in erster Linie die Deutschen, vollkommen ausgeschlossen sein werden. Man befürchtet, daß durch diese Wendung die Agrarverhältnisse und die Wirtschaftslage sich weiter verschlimmern werden.
Deutschfeindliche Kundgebungen in Ostrowo.
Posen, 6. Juni. In Ostrowo fanden am 2. Juni Stra- ßendemonstrationen statt, die sich gegen die Deutschen richteten. Viele Deutsche wurden schwer mißhandelt; deutsche Geschäfte und Wohnungen wurden geplündert. Von der polnischen Arbeiterschaft wurde die Entlassung aller deutschen Arbeiter der Waggonfabrik erzwungen und die deutsche Bevölkerung wurde mit weiteren Plünderungen bedroh!, wenn sie nicht sofort auswandere. Erft abends konnte die Ruhe durch Militär wieder hergestellt werden. Es scheint, daß die Ereignisse in Ostrowo die Vorboten einer großen Bewegung gegen die Deutschen sind.
Ergebnisse der ungarische« Bolkszäklung.
Nach den vorläufigen Ergebnissen der Anfang des Jahres vorgenommenen Volkszählung beträgt die Anzahl der Einwohner Rumpfungarns 7840832. Die Bevölkerung Groß- Budapests beträgt 1148316. Zwei Städte haben über 100 000 Einwohner, und zwar Szedegin ohne das von den Serben besetzte Neu-Szedegin 109896, und Debreczin 103228 Einwohner. 92 Städte haben mehr als 10 OM Einwohner.
Kein Dauerausenthalt Exkaiser Karls t« Spanien?
„Epoca" schreibt: Nach Nachrichten aus ermächtigter Quelle können wir behaupten, daß die spanische Regierung von dem Plan des ehemaligen Kaisers Karl, sich in Spanien niederzulassen. nichts weiß.
Angst vor der Wahrheit.
Frankfurt a. M-, 6 Juni. Der Mitarbeiter des „Echo du Rhin" nahm Gelegenheit, den zurzeit in Mainz anwesenden französischen Kriegsmintster Barlhou gelegentlich einer Unterhaltung über die Leipziger KriegSbeschuldigtenprozefle nach seiner Meinung über die von deutscher Sette bezüglich der französischen Kriegsverbrecher unternommene Gegenaktion zu befragen. Der Minister verwies nachdrücklich auf die vor einigen Tagen bereits in der Pariscr Presse wiedergegebene ablehnende Stellungnahme. Gegenüber einer gerichtlichen Untersuchung der von deutscher Seite gegen Angehörige deS sranz. HeereS erhobenen Beschuldigungen äußerte er sich dahin, er wolle jedoch trotzdem eine Prüfung des in der deutschen Gegenliste enthaltenen Materials veranlassen. Auf die prozessuale Behandlung des französischen Anklagematerials vor dem Leip
ziger Reichsgericht würden diese allzu durchsichtigen deutschen Manöver (!) jedoch keinen Einfluß haben.
Millerand, der Friedensfreund.
Paris, 6. Juni. Präsident Millerand hielt gestern bet der Enthüllung eines Denkmals für die gefallenen Schüler eines Gymnasiums eine Ansprache, in der er sagte, das republikanische Fraukreich hänge mit allen Fasern am Frieden. Wenn es drei Jahre nach Beendigung der Feindseligkeiten noch Gewehr bei Fuß stehen müsse, so sei es dafür nicht verantwortlich. Es würde seine gefallenen Söhne verraten, wenn es nicht mit Mäßigung die Ausführung der feierlich übernommenen Verpflichtungen verlangen würde. Man sei glücklich, daß der Schuldner sich endlich entschlossen habe, seiner Unterschrift Ehre zu erweisen, damit , die Welt wieder ohne Hintergedanken an die Arbeit gehen könne.
Die Wirtschaft!. Rückwirkung der französischen Ruhrpoltttk.
Paris, 6 Juni. Nach einer New Parker Meldung muß die neue französische Anleihe in den Verein. Staaten als ein gründliches Fiasko betrachtet werden. In Amerika hält man die französische Politik, die auf die Besetzung des Ruhrgebietes und auf die Zuweisung des oberschlesischen Industriegebiets an Frankreichs politischen Verbündeten hinztelt, für Frank reichs eigene Wirtschaft für abträglich und hat deshalb kein Vertrauen mehr zu Frankreichs wirtschaftlicher Widerstandsfähigkeit.
Auch in Frankreich hat es bekanntlich schon vereinzelt Stimmen gegeben, die auf die Katastrophenpolitik Frankreichs gegenüber Deutschland hingewiesen haben. Diese Stimmen werden aber geflissentlich überhört und von den französischen Chauvinisten und Militaristen niedergeschrieen.
Weitere SV Millionen Abschlagszahlung.
Berlin. 6. Juni. Der ReparattonSkommission sind am 31. Mai als zweite Rate auf eine Milliarde Goldmark 50 Millionen Goldmark angeboten Worden. Diese 50 Millionen sind nunmehr in gleicher Weise wie die erste Rate von 150 Millionen Goldmark in Dollars einer Bank in Newyork überwiesen worden.
Verhaftung eines Orgeschhauptmanns.
Heidelberg, 6. Juni. Nachdem vor einigen Tagen in Osterbürken durch die Heidelberger Ordnungspolizei über 1000 Gewehre und Karabiner beschlagnahmt worden waren, die in einer Kapelle versteckt waren, ist nunmehr der Orgeschfüh- rer Hauptmann a. D. Damm, der mit dieser Affäre in Zusammenhang gebracht wird, verhaftet worden.
Konstanz als Flughafen für den Süden.
Wie die „Münch.-AugSb. Abendzeitung" erfährt, soll unmittelbar an der deutsch-schweizerischen Grenze ein deutscher Flughafen als Etnflugstelle für die Schweiz und den nach Süden gehenden internationalen Luftverkehr errichtet werden. Bereits- in den letzten Tagen hat eins Besichtigung dieses Gebiets durch eine gemischte Kommission stattgesunden, die sich aus Vertretern Süddeutschlands, der Schweiz sowie aus Berliner Fachleuten aus dem Gebiete des deutschen Lustwesens und Abgesandten des Reichs-Flug Verkehrsamtes zusammensetzte. Diese Kommission hatte gleichzeitig den Platz für den Flughafen zu wählen und entschied sich für Konstanz. Für die nötigen Verbesserungen dieses Platzes hat die Stadt Konstanz bereits weitgehende Zusicherungen gegeben.
Die neue deutsche Flagge ln London zum ersten Mal gehißt.
Aus London wird gemeldet: Am Geburtstage des englisch. Königs hatte auch die deutsche Botschaft beflaggt. Es war das erste Mal, daß die neue deutsche Flagge in London, gezeigt wurde.
Englische Handelsverträge.
Genf, 6. Juni. England übermittelte dem Generalsekce- tartat des Völkerbundsrates zum Zwecke der Eintragung und Veröffentlichung l4 Verträge und Abkommen zwischen Groß britanien einerseits, Belgien, Brasilien, China, Dänemark, Efthland, Frankreich, Holland, Liberia, Norwegen, Schweden und Venezuela andererseits. Die Verträge betreffen teils die
Regelung der Handelsbeziehungen, teils die Regelung der Schiffahrt.
Oberschlefien.
Die Pole« greifen an.
Oppeln, 6 Juni. Die polnische Angriffstätigkeit hat. sich auf allen Teilen der Front verstärkt. Die englischen Truppen sind aus Oppeln an die Front abmarschiert.
Vorstoß des deutschen Selbstschutzes.
Berlin, 6. Juni. Aus Breslau wird gemeldet: In Verfolg der Abwehr der polnischen Angriffe, die es zum Ziel hatten, den in dem Vorfeld von Groß-Strehlitz aufmarschierenden Engländern in die rechte Flanke zu kommen, stieß der deutsche Selbstschutz von Kosel uns Leschnttz am Samstag vor. Es gelang ihm, unter schweren Kämpfen und Verlusten, den wichtigsten Bahnknotenpunkt Oberschlesiens, Kandrzin, in Besitz zu bekommen. Infolgedessen mußten die Polen auch Ujest räumen, das von Abteilungen der Einwohnerwehren durch starke Patrouillen besetzt wurde.
Neue Kämpfe.
Oppeln, 6. Juni. Der heutige Tag brachte neue Angriffsaktionen der Ausständischen. In den nördlichen Kreisen mußten mehrfach polnische Vorstöße zurückgewiesen werden, die Dörfer Reudorf und Pruskau, sowie Amalienhof wurden von polnischer Artillerie stark beschossen. Zahlreiche Häuser wurden Lurch Volltreffer zerstört. Bet Zembowitz beteiligte sich ein polnischer Panzerzug an den Kampfhandlungen. In den Gebieten bei Landsberg und Skronskau erhielten die Aufständischen Verstärkungen. Starke polnische Angriffe werden aus der Gegend von Krappitz gemeldet. Besonders bildete der Bahnhof von Kandrzin das Ziel polnischer Vorstöße, doch blieben Personen- und Güterbahnhof in der Hand der deutschen Verteidiger. Angriffsversuche der Insurgenten auf Slawsntzitz mißlangen. Bei Birawa im Kreise Kosel starke Feuertättgkeit. Dis heftigen Angriffs der Aufständischen in der Gegend von Altkosel wurden durch zwei Panzerzüge unterstützt. Die Angriffe mißlangen. Im Kreise Rattbor wurde die OderbrÜcks bei Lapatsch durch polnische Sprengungen erneut schwer beschädigt. Auf dem Bahnhof Tarno- witz sind ähnlich wie in Kattowitz und Beulhsn von den Aufrührern 13 Lokomotiven gestohlen worden. Im Kreise Hindenburg sind, soweit bisher bekannt ist, 23 deutschgesinnte Obeischlesisr dem polnischen Ausstand zum Opfer gefallen. Nach Nachrichten aus dem Zentrolcevier ist die Lage der Industrie trostlos. Die überfüllten Halden machen eine Förderung größeren Umfangs unmöglich. Wenn auch einzelne Hütten über genügende Kohlenmengen vei fügen, so ist^doch infolge Rohstoffmangels in den nächsten Tagen die Stilllegung größerer Hüttenwerke zu erwarten.
Pleß, 6. Juni. (Verspätet etngetroffen.) Die bisherige sranz. Besatzung der Stadt Pleß ist am 5 d. Mts. abgerückt. Man beiürchtet eine neue Besetzung der Stadt durch die Insurgenten. _
Aus Stadt und Bezirk.
Nagold, 7. Juni 192 l.
* Feuerschutz. Im Inseratenteil wird bekannt gegeben, bei wem im Falle eines Brandes ein Minimax Feuerlöschapparat zu haben ist. Je rascher einem ausgebrochenen Brande zu Leibe gerückt wlrd, desto eher kann er noch im Keims erstickt werden. Jedermann stelle deshalb die nächsten Nachbarn fest, wo er im Brandfall rasch einen Minimax-Apparat holen kann. Es empftelt sich, die Bekanntmachung auS- zuschneiden, und so aufzubewahren, daß jeden Augenblick ersehen werden kann, wo die nächsten Apparate sich befinden. Auf alle Fälle sind ans der Polizeiwache die Apparate Tag und Nacht verfügbar.
* Gewerbeverein. Ein glücklicher Gedanke war es, gemeinsam das Handwerkererholungsheim in Bad Niedernau zu besuchen. Bei zahlreicher Beteiligung auch seitens der
8 Geht eS in des Bösen Haus I
2 Das Weib hat taufend Schritt voraus. ^
Interessengemeinschaften bei Tiere».
DaS Tier tritt nicht nur als der grimmige Feind seines Bruders auf, sondern auch als der treue Helfershelfer und Freund, der dem Genoffen sein Leben erleichtert und dadurch für sich Vorteile gewinnt. Jede Herde wilder Elefanten ist z. B. von einer Schar von Elefantenvögeln begleitet, und jedes Rhinozeros hat seine Rhinozerosvögel, die ihm als Führer und Warner dienen. Die Rhinozerosvögel sind geradezu die Augen des ungefügen, kurzsichtigen Dickhäuters und warnen ihn vor allen möglichen Gefahren, während sie auf seiner Haut allerlei Fliegen und Insekten finden, sich dadurch nähren und ihren schwerfälligen Freund von Ungeziefer befreien. Der Walfischvogel, ein schnepfenartiges Geschöpf, das PhaleropuS genannt wird, sammelt sich in großen Scharen auf dem Rücken der grönländischen Walfische, wenn sie an die Oberfläche kommen und sich an den Küsten sonnen. Die Vögel säubern mit sorgfältigem Fleiß die Walfische von den quallenartigen Parasiten, die die Haut des großen Tieres bedecken. Bisweilen beschützt das größere Tier geradezu das schwächere zum Danke für bestimmte Dienste, die eS ihm leistet, und damit ist die gegenseitige Interessengemeinschaft vollkommen. Ein besonders bezeichnender Fall dieser Art von Zusammenleben ist das der Tuatera genannten Eidechse mit dem neuseeländischen Sturmvogel. Dis Eidechsen wohnen aus den Inseln an der Küste von Neuseeland ; da sie wenig Nahrung für sich finden, so würden sie verhungern müssen, wenn der geflügelte Freund ihm nicht Helsen würde. Der Sturmvogel sängt Fische, und die Eidechse nährt sich von den Ueberbleibseln. Dafür lebt der Sturmvogel in Höhlen, die die Eidechse auSgräbt. Oeffnet man eine dieser Höhlen, dann findet man in ihrem Hinteren Ende eine Art Doppelkammer, in deren rechter Seite der Sturmvogel sein Nest hm, während die linke Seite die Etdechsenfamilie bewohnt. Der Einsiedlerkrebs, der selbst keine Schutzschale besitzt, nimmt seine Zuflucht
zu der leeren Hülle irgend eines anderen Schalentieres. Sehr oft heftet sich an den oberen Teil der Schale, dis dieser Krebs bewohnt, eine Meeranemone, und dadurch besteht für beide ein Vorteil. Die Anemone verbirgt und beschützt ihren Gastgeber, während für sie selbst Teilchen von der Nahrung des Einsiedlers abfallen.
Jugend von heute.
In einer Stuttgarter Zeitung stand kürzlich folgendes Eingesandt zu lesen: Ich stieg nahe bei Stuttgart in die Bahn und fand ein halbes Plätzchen gegenüber von zwei Fräulein von jener nichtssagenden Rassigkeit der Modejournalbilder. Elegante Kleidung, Absätze wie kleine Dorfkirchtürme, Parfüm, Schokolade. Die eine sah mich erwartungsvoll bekannt an; nach langem Besinnen stand ein einfaches Mädchen vor meiner Erinnerung, das mich in der Vornooemberzeit in einem Laden eifrig und freundlich oft bedient hatte. Damals hatte sie noch nicht gerochen, ihre Hände hatten noch keine Maniküre, sie noch keine Sinekure gekannt. Ich durste nun folgende Unterhaltung mit anhören. Dame A: „Sie wissen doch, mein Geschäft ist eingegangen ; eS ist mir aber egal; ich heirate nämlich." Sie sagte das so gleichgültig und überlegen, als sagte sie etwa: morgen will ich frische Strümpfe anziehen. Die Dame B antwortet, halb dieselbe Gleichgültigkeit markierend, halb doch austrumplend: „Ach so, ich nämlich auch." Dame A: „Ich Habs lang überleg!; man ist ja wohl dumm." Dame B: „Ja, eigentlich ist es ein Unsinn." Dame A -. „Aber ich weiß sicher, daß ich eS schön bekommen werde. Es wäre mir nicht eingefallen, wenn ich irgend etwas arbeiten müßte. . ." Dame B mit wegwerfendster Verachtung: „Ja. oder wenn ich gar sparen müßte!" Dame A: „Pa, auch noch sparen! Gerade noch!" Und ihre Ktrchtürmchen stampften und sie lachten in ihrem tiefen seelischen Einverständnis vergnügt zusammen. Ich stieg bald wieder aus und hatte Zeit, über all die Preislieder auf die deutschen Frauen nachzusinnen, die seit Walter von der Vogelweide gesungen worden sind und künftig noch gesungen werden werden.
Komponieren mit der Schreibmaschine.
Eine englische Firma hat Schreibmaschinen hergestellt, die für die Notenschrift eingerichtet sind, so daß der Komponist seine Musikwerke jetzt einfach „Heruntertypen" kann. Die
Maschine, die verhältnismäßig einfach zu handhaben ist, wird auch für Musikschulen und überhaupt für die Vervielfältigung von Kompositionen von großem Nutzen sein.
Lustdroschken für Aerzte.
Die englischen Aerzte mit Landpraxis machen mehr und mehr von Flugzeugen Gebrauch, einige Londoner Flug- Unternehmer haben Ihren Dienst völlig auf den ärztlichen Bedarf eingestellt. Sie stellen zu jeder Stunde des Tages und der Nacht Flugzeuge für ärztliche Visiten den Aerzien zur Verfügung.
Mode.
* Dle Wiederkehr des Waschkleides.
Seit kurzem werden Stimmen laut, die wieder nach dem aschkleid verlangen. Nicht uur, weil man der stumpfen tben Zeiten müde wurde und jetzt Farbenekstasen liebt, rdern auch, weil eS neuerdings wunderhübsche handbedruckte rttune und Batiste gibt, deren künstlerischer Stil wirklich zu angetan scheint, das Waschkleid zu neuem Leben zu er- -cken. Man kann sich jedenfalls vorstellen, daß ein einfach art gearbeitetes rosensarbtges oder blaues Kattunkleidchen S diesem Künstlerstoff die Jugend allerliebst kleiden würde, rzu ein großer, wenig geputzter Hut, wie der kommende immer ihn ja bringen soll . . . Kindertage werden unS
»endig werden. . „ . . .
Wir möchten annehmen, daß alle jungen und „noch wen" Frauen sich, schon um der verjüngenden Kleidsamkeit llen der Mode der Mädchen, dem Waschseide, anschlteßen rden. Modelle heraus! Wir wünschen eine Renaissance s Waschkleides.
Das Ende der Rosenlippen.
Rosenmund und Rosenlippen, die Zierden holder Weib- hkett, die so viele Dichter besungen, sind aus der Mode ge- mmen. Das Neueste, waS findige Köpfe in Nerv-Park, mdon und Paris ausgedacht haben, ist eine Färbung der ppen, die zu dem Gesamtton der Toilette in Harmonie -ht Es werden deshalb Lippenpomaden in den Handel bracht, die lila oder grün sind, und mit diesen sollen die amen ihren Lippen nun farbige Reize verleihen, gegen die
nltmodilcke Rosa verblassen muß.