^us 8tadt und Kreis Calw
Kinderreiche sammeln fürs WSW.
So ist daS nun: Man wartet immer schon gescannt. waS für Ueberraschunaen die naaiire WHW.-Sammluna bringt! Nun 'st es bekanw: Außer ReichSlustschußbund und Re,chskneqsopfer Versorgung sammelt am 3 Marz der RDK Fa Neicksbund der Klnoerrer LÜenI DaS heißt also, daß am nächsten Sonntag Mtter die vom Führer ?aS Ehrenkreuz ver- tt^en bekommen haben, m.t der Sammelbüchse vor dich hintreten. Bäter. d.e zum mindesten v,er Sinder - meist sind es viel mehr — haben, wer. den d^r die schön geschlissenen Glasanhan- aer anbieten. Kinder, die in einer großen Fa- Miliengemeinschaft ausgewachsen sind und dort gelernt haben, daß eines fürs andere eintreten soll und muß. werden dich um eine Gabe fürs WSW. bitten. Keins von ihnen wirst du durch einen abweisenden Blick enttäuschen.
Du wirst diesen Müttern gern die ,Freude machen, daß du dich freigebig zeigst. Es muß dir ja zum Bewußtsein kommen, wenn du ihnen in die Augen siehst, daß das. was sie tagtäglich lei- sten im Dienst ihrer Familie und darüber hinaus für unser ganzes Volk, eine unvergleichliche Tat ist, die, wenngleich sie in der Stille und ganz selbstverständlich geschieht, doch mit zum Schön- sten gehört, was wir Menschen kennen: Das ganze Leben dieser Frauen ist ausgefüllt von sorgender Mutterliebe!
Wenn es einen Unterschied gibt, so liegt er nur darin, daß das Tempo gegenüber dem Frieden noch beschleunigt wird, und dies wiederum ist im Kriege eine Selbstverständlichkeit. Zwischen der Bevölkerung der Stadt und der Leitung und den Lehrgangsteilnehmern der Schule wird sich, so hoffen wir, bald das gleiche gute Einvernehmen ergeben, wie es vor dem Kriege bestand.
Bann 401 bei den Gebietsmeisterschaften im Fechten
Morgen Samstag und Sonntag führt die Schwäbische Hitler-Jugend die Gebietsmeister- schaftcn im Fechten in Stuttgart-Degerloch durch. Die besten Kämpfer ans allen Bannen sind zum Titelkamps um die württcmbergische Jugendmcisterschaft aufgerufen. Der Bann 401 ist durch den Turnverein Calw mit 4 Meldungen im Florett und 3 Meldungen im Säbel sowie im Mannschafts-Fechten stark vertreten. Eine Fechterin nimmt erstmals an den Obcrgaumeisterschafteii teil. Der Leiter der
Fechtabteilung des Turnvereins Calw hat sich zu den Meisterschaften, die im Zeichen des Krieges und daher im Zeichen einer Trene- kundgebung für den Führer Großdeutschlands stehen, als Kampfrichter-Obmann zur Verfügung gestellt.
Jahrgang 1929/30 zur HI.!
„Wer wird in diesem Jahr in die HI. ausgenommen?
Jeder Ivjährige deutsche Junge und jedes Ivjährige deutsche Mädel, die in der Zeit vom 1. Juli 1929 bis 3V. Juni 1930 geboren sind."
Alle Calwer Mädel, die 1940 in den Jungmädelbund ausgenommen werden, kommen heute nachmittag um 4 Uhr an das „Kaffeehaus".
Mgrmger, mehr Disziplin!
Die Verdunkelung erfordert von dem Fußgänger erhöhte Disziplin auf den Straßen. Man geht nicht zu drittoder gar zu viert nebeneinander auf dem Bürgersteig. Da- durch versperrt man anderen Volksgenossen, die es eiliger haben, den Weg oder veranlaßt sie, vom Bürgersteig heruntcrzugehen. und sich womöglich dadurch in Gefahr zu bringen, da sie den verkehrsreichen Fahrdamm betreten müssen. Daher. Fußgänger, mehr Disziplin!
Lügen sie denn wirklich so?
jsieinäpropaZanäa auf krummen >VeZen
Und die Väter wirst du dir besonders an- sehen und dann feststellen: Das sind keine Gries- grame und verknöcherte, wirklichkeitsfremde Greise, mögen sie auch graue Haare haben! Sondern das sind Männer, die sich auskennen im Leben, die Humor haben und Fugendfrische — Wie sollte das auch anders sein, wenn man immer Kinder um sich hat und die Freuden und Nöte der Fugend teilt — möge auch noch so viel Arbeit drängen. Von diesen Männern, die mit der Verantwortung, die sie für ihre große Familie haben, ihren praktischen Nationalsozialismus bewiesen haben, wirst du dich nicht beschämen lassen wollen.
Wie wird dir aber das Herz aufgchcn, wenn du die Fungen und Mädchen siehst! Das ist Deutschlands Zukunft! Weißt du, daß die Hälfte aller deutschen Kinder in den wenigen kinderreichen Familien aufwächst? Dort ist ihre beste, gründlichste Lebensschulung, dort wird der Grund gelegt zu all den Tugenden der Kameradschaftlichkeit, Einsatzbereitschaft und Opserwilligkeit. die später einmal der deutsche Soldat, das deutsche Arbeitsdienstmädel haben müssen. Sieh dir diese Fugend an. wohl dir, wenn dich ihre Augen am Sonntag dankbar anstrahlcn!
Wiedereröffnung der Truppführerschule 4 des Reichsarbeitsdienstes
Ein „Kriegslehrgang" beginnt
An der Truppführcrschule 4 beginnt in diesen Tagen ein neuer Lehrgang zur Heranbildung von TruPPsührern. Es handelt sich dabei um einen „Kriegslehrgang". Es ist Verständlich, daß der Rcichsarbeitsdienst gerade in Kriegszeitcn — ebenso wie die Wehrmacht — auf die ordnungsmäßige' Heranbildung von Führernachwnchs nicht verzichten kann. Hand in Hand mit der Wiederbelcgung einer Anzahl von Reichsarbeftsdienst-Abteilttugen mit neuen Arbcitsmännern, die am 1. März erfolgt, geht daher auch die Wiedereröffnung lüner Reihe Von Truppführerschulen, unter denen sich die T.S. 4 Calw befindet.
Die Bevölkerung der Stadt wird die Vorbereitungen hierzu und die Ankunft der -Lehrgangsteilnehmer schon bemerkt haben. In kurzer Zeit wird sie wieder das gewohnte Bild Vor Augen haben — trotz des Krieges! Es kann stns nur beruhigen, zu wissen, daß für alle dienstlichen Notwendigkeiten auch in Kriegszeiten genau so gesorgt wird wie im Frieden.
„Lügen sie denn wirklich so unverschämt?' Noch heute kann man biedere Volksgenossen so fragen hören. Sie können als anständige deutsche Menschen, denen die Lüge verhaßt ist, sich einfach nicht vorstellcn, daß schamlose Lügen für die Feind- Propaganda eine ganz selbstverständliche Waffe sind.
Da berichtet ein ausländischer Sender, in Solingen sei es in der Neumannschen Messerschmiede, Kaiserstraße 218, zu Unruhen unter den Arbeitern gekommen. Die Solinger, die davon hörten, staunen. Es gibt weder eine solche Firma', noch sind irgendwo nur die geringsten Unruhen gewesen. Die Solinger wissen also sofort, daß es sich um eine groteske Lüge handelt. Aber die anderen 80 Millionen Deutschen, die nicht zufällig Gelegenheit haben, die Geschichte nachzu- prüfcn, werden stutzig? Solingen? Messerschmiede? Das stimmt doch? Und nun geht's los. Natürlich, der fremde Sender lügt, das heißt also, er übertreibt, aber „etwas Wahres wird schon daran sein".
» Und nun geht es zu den Nachbarn. „Haben Sie schon gehört?" Wie. unendlich wichtig kommt sich der Spießer in diesem Augenblick vor! Er weiß etwas, was der, andere noch nicht weiß. Eine wundervolle Gelegenheit, sich den Ruf zu sichern. „Ja der Müller, der ist stets gut orientiert." Was „weiß" er in Wirklichkeit? Nichts. Leider weih er vor allem nicht, 1. wie dämlich er ist, denn er ist auf eine ganz plumpe, hundsgemeine feindliche Lüge Hereingefallen, 2. wie gewissenlos er ist, denn er hat sie weitcrerzählt, 3. wie zuchtlos er ist, denn er hat einem klaren Befehl des Staates nicht gehorcht, daß er ein schlechtes Beispiel gegeben hat, 4. daß er, der „so gut orientierte nationale Herr Müller", in diesem Augenblick nichts anderes ist als ein Volksschädling, ein ganz übler Verräter!
Das geht zu weit! Volksschädling? Landesverräter? Das geht wirklich zu weit! Tatsächlich? Nun. mir wollen die Geschichte mal weiterverfol- gen. Sie läuft weiter nach dem Gesetz der Lawine. Der Stammtischbekannte erzählt sie seiner Frau. Nun sind es schon ..ernste' Unruhen gewesen. Die erzählt es der Freundin; kurze Zeit später gehl es durch die ganze Stadt: „Haben Sie schon die Geschichte aus Solingen gehört? Tolle Zustände nicht ivahr? Im übrigen will ich aber nichts gesagt haben.'
Du hast es aber gesagt, mein Bester, du. der dümmste, albernste Wichtigtuer des ganzen Nestes. Der Engländer reibt sich die Hände. Er weiß, du und hundert andere Esel, ihr seid seine besten Agenten, ihr kostet ihn noch nicht einmal etwas.
ihr seio ihm Mer. eure Eitelkeit und Torheit funktioniert auf jeden Fall.
„Aber man möchte doch orientiert sein . . .' Junge. Junge, wenn Dummheit weh täte, dich hörte man bis zur Reichsgrenze brüllen. Du meinst im Ernst, der Feind, derselbe Feind, der mit Ge- schossen aller Kaliber, mit Bomben und Giftgas auf deutsche Soldaten schießt, der uns l4—18 belogen. 1918 in ungeheurem Ausmaß betrogen, 1918 bis 1933 ausgesogen hat, dieser Ganner möchte jetzt aus lauter Interesse' für dein politi- sches Seelenheil dich orientieren?
L/^fußi du^taZel INLNckn koteteft ijMm Sommerselm?
Mwiei Nlidikin lmöi liid in in heilen WMrkiul?
„Aber ich habe doch nur mal eben b Minuten — hingehört, ist denn das wirklich so wichtig?" Würdest du auch „mal eben" ö Minuten Gelbkreuz atmen, oder «mal eben" dich in Granatbeschuß stellen, oder „mal eben" eine Messerspitze Strychnin kosten?
Seelisch zusammenschlagen will er dich. An der Front schafft er es nicht, da stehen Männer, Soldaten, keine Schwatzliesen, beiderlei Geschlechts. Also probiert er es mit der seelischen Front. Seine Taktik ist: Beunruhigen, mißtrauisch machen, den Glauben erschüttern, durch steten Tropfen den Stein höhlen und dann eines Tages das strategische Ziel erreichen, daß du mürbe bist.
Darum. Hände weg von dem ausländischen Senderl Wenn du eine so kümmerlich neugierige Ziege bist, da du doch fürchten mutzt, rückfällig zu werden, so schlag lieber dein Radio entzwei oder verschlietz es auf dem Speicher. Du könntest uns sonst in die für dich scheußliche Lage bringen, datz wir dich ins Zuchthaus sperren müssen — weitz Gott, dahin gehören solche blöden Schwätzer!
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Am 29. Januar 1939 hat der Führer der SAi die Aufgabe einer vormilitärischenWehr« erziehung gestellt. Damit sind alle wehrfähigen Männer im Alter von 18 bis 45 Jahren anfgernsen, sich zur SA. zu melden. Keiner der in der Heimat verbliebenen Wehrtauglichen darf, sich dieser Aufforderung entziehen. Niemand unter ihnen soll seinen Dienst in der Wehrmacht! ohne Vorbereitung aufuehmen.
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Der Rcichsorganisationsleitcr hat verfügt, daß den D A F. - M i tgliederu, die zum Wehr- dieilst ciugezogeii sind, die AufrechterhaltunH ihrer Mitgliedschaft durch freiwillige Bei« tragslei st urig gestattet ist. Mitglieder, die!
-Gehalt oder Lohn ganz oder teilweise weiter« beziehen, leisten die Beiträge ihrem Einkommen! entsprechend, Mitglieder dagegen, die nur ihrem Wehrsold und sonstige gesetzliche Entschädigungen- auf Grund ihres Einsatzes lFrontznlage) erhalten, zahlen monatlich Beiträge der Klasse^l zu> 60 Pfennig. -
Nach einer soeben erschienenen Verordnung des Reichserzichungsmrmsters über die zweite Prüfung für das Lehramt an Volksschulen 'sind Schulamtsanwärter verpflichtet! sich nach dreijähriger Tätigkeit im öffentlichen Volksschuldicnst dieser Prüfung zn unterziehen H Ausnahmemöglichkeiten für einen früheren oder späteren Termin sind vorgesehen.
» ^ Nichtschüler können nach einem Erlaß' ves Neichserziehungsnlinisters das Abschlußzeugnis einer anerkannten Mittelschule erwerben; sie müssen zu diesem Zweck in einer Prüfung Nachweisen, datz sie das Ziel der Mittelschule erreicht haben. «.«.«tl
Mrferien vom 20. bis 27 . Mürz
Das Neichserzichnngsministeriiim gibt bekannt, daß die Osterferien 1 940 für die Botts-, Mittel- und höheren Schulen verkürzt und einheitlich auf die Zeit vom 20. bis 27. März eine schließlich gelegt werden. Der 20. März ist der letzte Schultag. Die Verkürzung der Osterferien ist durch die Einschränkungen und Untcrbrechun- gen des ttntcrrichlS im laufenden Schuljahr erforderlich geworden.
--1c/e/r
Nagold, 29. Febr. Volksgenossen von Gült- lingen haben seit 1914 — also seit 25 Jahren — jährlich dreimal die Insassen der Versorgungskuranstalt Waldeck mit Liebesgaben bedacht und zwar an Ostern mit Eiern, am Kirchweihsonntag mit Kuchen und Obst und zu Weihnachten mit Backwerk, Obst und frischen Eiern. Zu Beginn des polnischen Feldzuges verließen die bis dahin in der Versorgungskuranstalt Waldcck untergebrachten Kranken das Haus. Damit hat die dankenswerte Fürsorge erstmals eine Unterbrechung erfahren.
Neuenbürg, 29. Febr. Im letzten Jahre haben hier 33 Ehepaare den Lebensbund geschlossen, während im Jahre 1938 12 Paare in den Ehestand eintraien. Die Stadtfamilie erhielt 1939 einen Zuwachs von 49 jungen Erdenbürgern, während im Jahre 1938 nur 23 Kinder hiesiger Eltern zur Welt kamen.
Pforzheim. (Zuchthaus für einen, Dolksschädling.) Unter Ausnützung der Nacht hat der 24mal vorbestrafte ledige 59 Jahre alte Emil Walter zwei Frauen auf der Straße in unsittlicher Weise belästigt. Die' Strafkammer erkannte gegen ihn wegen eines« Verbrechens gegen die Verordnung gegen Volks-, schädlinge auf ein Jahr zwei Monate Zucht-« Haus und drei Jahre Ehrverlust. _
Der HJ.-Landdienst erfaßt Tausende von Jungen und Mädeln. Sein Aufbau ist an' feste Formen gebunden. Jeder prüfe daher vor seiner Anmeldung, ob er die inneren und äußeren Voraussetzungen erfüllt!
Irrtum des kerzens
Dr's 668e/rre/rt6 eine/' I/i'süs
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Sie sann vor sich hin. „Lieben, ach das war schon lange her. Das war vergessen und sollte vergessen bleiben. Lieben . . . Nein, er hatte sie gar nicht gefragt, ob sie ihn liebe. Es war ja so selbstverständlich für ihn, für alle."
Da war es Renate, als ob eine große dunkle Woge auf sie znkäme und Presste in unendlicher, schuldbewußter Angst die Hände vor ihre Brust.
Die Verlobung war im allerkleinsten Nahmen gefeiert worden. Jürgen Kellmann hatte sich für einige Tage von seiner dienstlichen Reise freigemacht und war im Flugzeug gekommen.
Von den Verwandten der Braut war nur die Schwester der Mutter, eine Frau Brack — allgemein nur Tante Anna genannt — ein- geladen worden. Ein kluges und liebes Frauenzimmer, das ihr kleines Gut. das ihr Mann ihr hinterlassen hatte, energisch und erfolgreich nmtrieb. Für irgendeinen vernünftigen Großneffen, wie sie immer betonte; denn ihre Ehe war kinderlos geblieben. Der größte Schinerz ihres Lebens, den sie so gilt wie möglich wett zu machen suchte, indem sie Sommer für Sommer Ferienkinder zu sich cinlnd, um mit ihnen wieder jung zu werden.
Dann war noch Dr. Keller gekommen, der ja für Jürgen auch kein Fremder mehr war. Dann waren noch Mutter und Walter dLg
von Jürgens Seite aber war niemand da. Sein einziger näherer Verwandte, ein Großonkel hatte ein herzliches Telegramm gesandt. So war es eine kleine Gesellschaft, in der Walter Hellwig die Rede hielt, aus der am besten zu entnehmen war, wie sehr er sich darüber freute.
Renate war inne stille Braut gewesen. Sie hatte sich ehrlich über-das Geschenk ihres Bräutigams gefreut, ihn aber dann doch gebeten, weniger kostbare Geschenke — es war ein Schmuck — auszusuchen.
„Er ist doch für dich", hatte Jürgen geantwortet und seine Braut an sich zu ziehen versucht. Aber Renate wich ihm aus. „Die Gäste", sagte sie und war ans Fenster getreten.
Jürgen Kellmann aber ahnte in diesem Augenblick, daß er auf die starke und hingebungsvolle Liebe seiner Braut noch warten mußte. Denn auch der Abschied auf dem Flughafen war kühl gewesen. Renate hatte ihrem Verlobten die Wange geboten und ihm eine gute Reise und gesundes Wiederkommen gewünscht. Und Jürgen hatte wohl ihre innere Ablehnung gespürt, als er ihren Mund küßte, lieber chren Augen lag noch ein Schleier.
„Meine Liebe wird ihn zerreißen", dachte Jürgen Kellmann und hatte sich auf die Arbeit gefreut, die ihm die kommenden Wochen bringen sollten.
„Für Renate, für Renate", so sang ihm der Motor der großen „In", und er sah froh und arbeitsfreudig über das weite deutsche Land, das sich in raschem Flug unter ihm ausbreitete.
*
„Wie lange das schon h§r ist", dachte Dr. Kellmann und ließ sich in seinem Privatlabo
ratorium von seinem Schwager einen neuen Versuch erklären.
Kellmann, das spürte aber Walker Hellwig gut, war heute nicht recht bei der Sache. Er gab keine Antwort oder wußte nur ein „So. so . . Hatte er geschäftlichen Aerger ge. habt? Hier im Werk war doch alles wie am Schnürchen gegangen oder woran mochte es sonst liegen?
Prüfend sah er den Znrnckgekehrtcn von der Seite an. Klug und forschend ruhten die Augen auf den vorgclegten Tabellen. Der Mund war leicht zusammengepreßt.
„Ein sympathisches Gesicht, dem man gut sein in»ß," dachte Walter Hellwig und freute sich, daß Kellmann seine Schwester liebte.
„Ich glaube, du denkst schon wieder an neue Formeln und Analysen", riß Walter Hellwig die spottende Stimme des Schwagers aus seinen Gedanken.
„Verzeih, ich ließ mich gehen . .
„Laß nur", erwiderte Jürgen Kellmann, „wir wollen Schluß machen für heute. Wir! sind sowieso wieder einmal die letzten. Pack deine Tabellen zusammen. Walter! Ich habe heute auch keinen Kopf mehr dafür."
..Schon", meinte Hellwig. „kann man anch einmal machen. Die Hauptsache ist ja, die Geschichte klappt, und draußen lacht und lockt ein schöner und warmer Sommerabend? Kommst du heute abend noch zu uns? Renat^ und Mutter würden sich bestimmt darübM freuen."
Kellinann sah auf. „Glaubst du?"
'...Gortsetzuna
„Ja, liebst du ihn denn nun, Kind? Liebst .u ihn . . .?" Eine Sorge lag in ihrer imme. Renate sah vor sich hin.
'' „Renate!" Die Mutter stand vor ihr. „Kind, im verbirgst mir etwas."
, Renate schwieg.
„So Plötzlich, so überraschend. Ja, wenn ich ^üßte, ob du ihn liebst. Ich begreife dich nicht, enate. Willst du es mir nicht sagen?" Liebe ,und Güte, mütterliche Sorge schwang in ihren Worten, aber Renate schüttelte den Kopf.
„Hier ist nichts mehr zu sagen, Mutter. Laß .es nun gut sein. Ich bin müde und möchte Wlafen gehen."
, Mit offenen Augen lag Renate da. Schlaf Aonnte sie keinen finden, aber sie war gewiß, Mutter nun nicht mehr weitersragen .Spnrde Renate vergrub ihren Kopf im Kissen.
^ wollte nichts wissen, sie wollte anch 'Myls Ehr denken. Leer, ganz leer war es in iyrem Herzen und sollte es auch bleiben. Sie »in „ Dunkel des Zimmers und wehrte ^danken und alle Gefühle. Und sisi^ sich doch N'cht dagegen wehren, daß sie ^ siEs Mundes auf Len Lip- pen, den Druck seiner Arme und seines Körvers purte. Eni wildes Sichwehren lief durch ttiren .Körper Renate schloß' ans Scham d?A aen siusterte leise für sich: „Ich werde mich »aran gewöhnen müssen, denn ich gab ihm ia MS Recht dazu. Ich gab ihn, das Recht, zu Pauken, daß ich ihn liebe." -,