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7„Ach, ich meine eben. Sie scheint mir manch, mal so komisch und nachdenklich. Zwei-, dreimal kann man sie fragen, bis sie endlich Antwort gibt. Besonders aufgedreht war sie ja eigentlich nie. Gefällt ihr die Arbeit im Geschäft nicht mehr? Dann soll sie eben sich einen Mann suchen. Hübsch genug ist sie ja", schloß Walter und dachte schon wieder an seine Arbeit.
„Aber, Walter .. . Walter ... Du scheinst auch erst auf mehrfachen Anruf Antwort zu geben!"
„Verzeih, Mutter, ich dachte augenblicklich an meine Arbeit, weißt du, ich glaube, das wird eine ganz famose Sache. Dr. Kellmann ist ganz begeistert. Weißt du, wenn der Versuch tatsächlich so gelingt, wie er — ach, daß er gelingt, darüber sind wir uns einig . . ."
„Ich glaube dir, Walter", unterbrach die Mutter, „aber nun meine Frage. Wieso heiraten? Hast du irgend eine Ahnung, oder weißt du gar etwas Bestimmtes?" Frau Heilung frug mit einer kaum verborgenen Spannung in der Stimme. Dr. Kellmann und ihr Sohn waren sich in letzter Zeit bei der Arbeit immer näher gekommen, vielleicht hatte Kellmann Walter irgend eine Andeutung gemacht, irgend eine Bemerkung fallen lassen. .Aber es schien nicht so, denn Walter lachte.
„Ich eine Ahnung? Ich etwas Bestimmtes gar wissen? Ja, glaubst du gar, Renate weihe mich in ihre Herzensgeheimnisse ein, falls diese Hohcitsdame überhaupt welche hat? Und dann, ich habe gar keine Begabung so etwas ausfindig zu machen. Oder?" — Walter lachte herzlich — „soll ich ihr gar noch j einen Mann suchen? Nein, danke. Und überhaupt, das Mädchen ist alt genug, sich einen Mann zu suchen."
Er griff nach seinem Hut.'- „Es ist Zeit zur Arbeit, Mutter Und" — lachend drehte er sich noch einmal um — „wenn Renate sich einen Mann sucht, dann soll sie sich aber nur keinen ausfindig machen, der so verbohrt hinter seinen Entdeckungen herjagt wie Tr. Kellmann und ich."
Mit einem übermütigen Gruß ging er weg. Frau Hellwig trat ans Fenster und sah ihm nach. „Nein. Walter gegenüber konnte Tr. Kellmann keine Andeutung gemacht haben. Das war sicher. Aber wie stand es um Renate, wie stand es um die beiden?"
Bald war es ein Konzert, bald ein Film,
zu dem Dr. Kellmann Renate einlud und wohin sie gern mitging. Nur als Dr. Keitmann zweimal in einer Woche Renate ein» laden wollte, bat sie ihn, davon Abstand zu nehmen. „Ich möchte meine Mutter nicht so oft allein lassen, denn mein Bruder ist abends — wie Sie ja wissen — kaum zu Hause." Ohne einen Versuch, Renate zu überreden, hatte Dn Kellmann zugestimmt: „Ich freue mich, wenn Sie wenigstens einmal Zeit und ... Lust finden, mit mir einen Abend zu verbringen."
So gingen Wochen. Dr. Kellmann war immer gleich höflich und herzlich. Renate spürte wohl in allem, was er zu ihr sprach, in allem, wie er sich bewegte und wie er sich ihr gab, seine Liebe. Sie schätzte seine sichere und vornehme Art, sie war ihm dankbar, daß er mit keinem Wort mehr an ihre Unterredung im Auto rührte. Renate legte sich immer wieder, wenn sie neben ihm ging, wenn sie neben ihm saß und seine Hand wie aus Versehen ihre Hand berührte, die Frage vor: Liebe ich ihn, kann ich ihn lieben? Wie oft war sie des Nachts schon wach gelegen, wenn sie von einem Konzert mit Tr. Kellmann nach Hause kam; und immer wieder mußte sie sich antworten: „Nein!"
Sie wußte wohl, die Mutter sah ihr forschend ins Gesicht; die Mutter wartete auf ein Wort, denn sie wußte ja, daß" sie sich hie und da mit Dr. Kellmann traf, auch wenn sie ihn gebeten hatte, nicht nach Hause anzu- rnfeu, sondern lieber über Mittag ins Büro.
Und auch Dr. Kellmann wartete. Sie wußte es wohl. Nicht daß er daran rührte, nicht daß er sie mahnte, aber in seinen Augen lag die unausgesprochene Frage: „Wann gibst du Antwort, Renate?"
Und Renate ho?chte in den Nächten in sich hinein und wußte, daß sie Jürgen Kellmann nicht liebte. Gewiß, er war ein liebenswürdiger, vornehmer Mensch, aber lieben, sich küssen laßen und ihn wieder küssen, so wie Robert? Und dann war wieder das Bild, sein Bild da und Renate rang mit sich. Nur ein Zeichen wollte sie. Nur ein kleines Zeichen. Hatte sie Robert ganz vergessen? Liebte er schon andere? Konnten drei Jahre glücklichen Beisammenseins in einem Jahr vergessen werden, von einem Jahr ausgelöscht sein?
Eines Tages mußte Renate in der Werbeabteilung ihrer Firma warten, bis das vom Chef Angeforderte zusammengestellt war. Inzwischen blätterte sie in den zahlreichen Zeitungen, die umherlagen. Ta kam ihr auch eure große Berliner Zeitung in die Hand, in
' der sie wie in den anderen hin und her blätterte. Plötzlich stutzte sie, „Junge Künstler stellten aus." Und auf einnial stieg es heiß in ihr auf. Sie war auf den Namen Robert Berger gestoßen.
„Nur nichts anmerkeu lassen, mix nichts anmcrken lassen", dachte sie und bat mit einer Stimme, die ihr seltsam fremd und ferne schien, ob diese Zeitung frei sei. Und als sie die Zusicherung bekam, da nahm sie das Blatt zu sich wie einen schlimmen Raub. Hastig und scheu. Ihr Herz schlug ungestüm und die Arbeit wollte niA mehr gehen. Lesen wollte sie den Bericht nicht. Dazu brauchte sie Alleinsein. Dazu konnte sie keine verstohlenen Augenblicke brauchen. Und als deshalb die Stunde schlug, da eilte Renate so schnell sie konnte aus dem Betrieb. Sie wollte sich irgendwo in den Anlagen eine versteckte Bank suchen und dann die wenigen Zeilen lesen, die ihm galten, und die ihr wie ein Gruß dünkten.
Und Renate las. Sie las von dem jungen Plastiker Berger, der schon zum zweitenmal in diesen Räumen ausstellte und der bei seiner letzten Ausstellung vor einem halben Jahr, Renate las es sich laut, als würde sie es sonst nicht verstehen, schon das Interesse auf sich gezogen habe mit seinen Plastiken, unter denen besonders einige Mädchenfigu- reu hervorragtcn.
(Fortsetzung folgt.)'
Knapp am Tode vorbei
Massenbach, Kr. Heilbronn. Das sechsjährige Söhnchen des Schreinermeisters Stall stürzte auf nicht geklärte Weise in die Murr und wurde fortgeschwemmt. Der 17 Jahre alte Walter Ker n hörte die Angstrufe des Kindes und eilte zu Hilfe. Der inzwischen besinnungslos gewordene Knabe blieb etwa 200 Meter unterhalb der Unfallstelle an einem Weidengestrüpp mitten rm Bach hängen und konnte dort von seinem Retter geborgen werden. Die von dem als Sanitäter ausgebildeten Vater des Kindes vorgenommenen Wiederbelebungsversuche verliefen erfolgreich.
Benzin ins Herdfeuer gegossen -
Tuttlingen. Es gibt immer noch Leute, die anscheinend nicht wissen, daß Benzin feuergefährlich ist. So schüttete in einem Ort des Kreises Tuttlingen vor einigen Wochen ein Mann, dem das Herdfeuer nicht stark genug brannte, aus einer Kanne Benzin in die „harmlose" Glut. Im Ru schlug ihm eine Stichflamme entgegen, und da er sich die Hände verbrannte, warf er die noch mit Benzin gefüllte Kanne auf den Küchenboden. Durch das Auslaufen des Benzins stand alsbald der Raum in Rauch und Flammen. Nur durch das beberzte Eingreifen der Nack-
konnte der Brand gelöscht werden. Der -schaden war beträchtlich. Das Amtsgericht er- Ense gegen den Leichtsinnigen auf eine emp^ findliche Geldstrafe, ^
MIlttlMilttstttMMMttNMt,nu,t«MMIlltUttMtltNMttttMilMirttK
Drei Monake Gefängnis für Radieren auf -er Nährmitkelkarke
27 Februar. Zwei hiesige Hausfrauen hatten auf Abschnitt dl LS ihrer Nährmittelkarte Schokolade gekauft, worauf von den Hünd- lern der Abschnitt mittels DurchstrrichenS ent- wertet worden war. Um noch einmal für den gleichen Abschnitt Schokilabe zu erhalten,
radierte nsiedenEntwertungSstrich
dem Abschnitt aus und legten die Nahrmittelkarte einem Kaufhaus zum Kauf weiterer Schokolade vor. Die Verkäuferin be-, merkte aber sofort die Fälschung und verabfolgt« keine Schokolade. Beide Frauen wurden von der Strafkammer wegen gewinnsüchtiger Verfälschung einer öffentlichen Urkunde, wegen Betrugsversuchs und Vergehens gegen kriegswirtschaftliche Vor- schriften zu drei Monaten Gefängnis ver- urteilt.
Japanisches Militärflugzeug abgestürzk
Tokio, 27. Februar. Das Krisgsmiiiistcrium gibt bekannt, daß bei Kyoto ein Militärflugzeug abgcstürzt sei. Unter den sechs Insassen, die getötet wurden, befanden sich Generalleutnant Hozoii, Generalmajor Ckada und Oberstleut» nant Tsuji. Das Flugzeug ist vollkommen verbrannt, so daß die Identifizierung der Opfer nur durch Uniformrette möglich war. Hozoji war bekannter Flieger und Instrukteur der japanischen Luftwaffe.
Spanisches Fischerboot unkergegangen
Madrid, 27. Februar. Ein Fischerboot mit dreißig Insassen ist bei dem Fischerdorf Sangendo in der Nähe von Vigo auf ein Riff gelaufen und sofort untergegangen. Die Insassen, zum. großen Teil Frauen und Kinder, wollten sich zum Sammeln von Muscheln begeben. Bisher wurden zwölf Leichen an Land gespült.
Stuttgarter Schlachtviehmarkt
vom Dienstag, 27. Februar
Preise für V- Kg. Lebendgewicht in Pfennig: Ochsen a) 44,5—45,5, b) 41,5. c) 36.5; Bullen a) 41—43,5, b) 36-39.5; Kühe a) 40,5—43,5, b) 36 bis 39,5, c) 26-33,5, d) 15—24; Färsen a) 43 bis 44,5, b) 38-40,5 c) 33; Kälber a) 63-65, b) 57—59, c) 45—50, d) 40; Lämmer und Hammel bl) 49. k>2) 46—48. c) 31—42; Schafe a) 39 40, b) 31—35, c) 30; Schtoeine a), bl) und b2) SS. c) 54, d) 51. e) und f) 49, gl) 55. — Marktverlauf: alles zugeteilt.,-
(iesLmUsiluvx 6. Las^- Q v r, Ltuttxart, krieärickstr. 13. Vvrlaxslsiter uvcj Lodrikl- lsiter kV II. 8 e d o o l o, Lulv. VorlaZ: 8etiAkLr2^Lk1-^»ekt Druck: Oelselilrigor'scko Ludräruekvrel Öslv.
2. 2t. krslsügto 4 xiHtiZ.
Mtliche öekanntmachungen
Zuteilung von Eiern
Auf den Abschnitt a der bis lO. März 1940 gültigen Reichs- Karte für Marmelade, Zucker und Eier werden bis zum 2. März 1940 zwei Eier für jeden Bersorgrmgsberrchtigten abgegeben.
Ealw. den 27. Februar 1940
Ter Laudrat.
Zuteilung von Futtermitteln
Im Monat MLrz 1940 werden auf den Abschnitt 1 der Futtermittrlscheine für Pferde
je Pferd bis zu 180 kx Pferdeftitter
abgegeben.
Zur Sicherung der Belieferung haben die Tierhalter die Abschnitte 4 der Futtermitteischeine für Pferde unverzüglich einem Futtermittcl- verteiler zu übergeben. Die Verteiler haben die Abschnitte mir bis spätestens 2. MLrz ds. 2s. aufgeklebt vorzulegen. Aus Grund der eingereichten Abschnitte werden von mir Bezugsscheine erteilt. Diese sind dann bis späte»ens 5. März ds. Fs. an die Großverteiler weiterzuleiten. Bezugsscheine, die nach diesem Zeitpunkt beim Grotzvertriler eingehen, können nicht mehr berücksichtigt werden.
Ealw, den 27. Februar 1940
Der Landrat
— Ernähruugsamt Abt. B —
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Lalw, den 27. Februar 1940
Danksagung
Jur dir vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die wir beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen
Michael Dürr
erfahren dursten, sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. Besonders danke» wir dem Herrn Stadtpfarrer für seine trostreichen Worte, der Krieger« Kameradschaft sowie allen denen, die ihm während seiner Krankheit Liebes erwiesen und ihn zur letzten Ruhe begleitet haben.
Die trauernde« Hinterbliebenen
Ealw-Alzenberg» 27. Februar 1940
Todesanzeige
Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß mein lieber Mann, unfcr treubesorgter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Martin Stall
im Atter von 63'/, Jahren nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden sanft in dem Herrn ent- schlafen ist. ^ ^ .
Die trauernde Galtin:
MagLalene Stall geb. Rentschler mit Angehörige»
Beerdigung Donnerstag nachmittag 2 Uhr in Altburg.