wirtschaftliche Lage Deutschlands sei »licklich günstiger als in irgend einem opas. (I) ES werde schwer sein zu bs- is festgesetzte Reparationsbetrag Deutsch- eit übersteige.
Kredite für Syrien und Tilicien.
In der Deputiertenkammer wurden die ir Syrien und Citicen bewilligt. Zwei die einen Abstrich an der Forderung lbgelehnt, nachdem der Finanzminister enSfrage gestellt hatte. Die Kammer 477 gegen 65 Stimmen ein weiteres n Monat März.
der italienischen Kammer?
Der „Matin" gibt das Gerücht weiter, »arlamentarischen Kreisen kursiert, wor- cht hätte, die Kammer aufzulösen und Neuwahlen auszuschreiben. Die gegen- rus den Wahlen vom Nov. 1919 her-
liche Einladung
zu den
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»er Methodistengemeinde Nagold iS 4. März 1921, je abends 8 Uhr. August Miesenauer - Hrrrenbrrg. n ist herzlich willkommen!
rokenke liii- Zoküler!
KS in grosser ^usuali!
kvibZokisnen, lii-kkl,
MI. reiekönmAlsl-lsI, ;li6N8länäkl', 8k>rriki'dlloksi'
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Bedürftige K nneraden wollen ihre Konfirmanden zur
Beihilfe bis spätestens 5 März beim Vorstand auf der Polizeiwache anmelden.
1032 Der Ausschuß.
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1033 Nagold.
Habe im Auftrag einen fast noch neuen
(Kastenform) zu verkaufen.
G. Kläger, Uhrmacher.
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auswärts 12.45 rtnschl. der Postgebühren. Monatl. nach Berhältnis.
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Nagolder Tagblatt
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Verbreitetste Zeitung im Oberamtsbezirk. — Anzeigen sind daher von bestem Erfolg.
Für telrf. Aufträge wird kernerlei Gewähr übernommen. TS wird keine Gewähr dafLr übernommen, datz Anzeige« oder Reklamen in bestimmte» Ausgaben oder an der gewünschten Grelle erscheinen, gn Fällen von höherer Gewalt besteht kein Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung d. Bezugspreises
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Postscheckkonto: Stuttgart 5113.
»r«s »üd »erlii» so» »SS. Zaiser («ari Zaiser) Nagold, verantwortlich für die Schriftleitnng «. Mühe, Na gold.
Dienstag den 1. März 1921
95. Jahrgang
SeniWiilir GegkMkWse.
Berlin, 28. Feb. Alles was die ausländische Presse bisher über die deutschen Gegenvorschläge veröffentlicht hat, ist ein Versuch, die Schleier zu lüsten. Tatsächlich hat keiner der vielen ausländischen Berichterstatter etwas in Erfahrung bringen können, so krampfhaft sie sich auch bemüht haben. Das Geheimnis ist und blerbt bewahrt. Die deutschen Gegenvorschläge gründen sich auf den Stand der Dinge. Bttand hat von der Notwendigkeit gesprochen, die deutsche Geldbörse zu öffnen, um zu sehen, was sich darin befindet. Die Art, in der die Staatsmänner von den Verpflichlungen Deutschlands reden, sticht seltsam von den Grpflogenheiien der interalliierten Höflichkeit ab. Briand hätie schon aus Giünden der Wohlerzogenheit es zurückweisen dürfen, wenn jemand über ein besiegtes Frankreich so hätte sprechen wollen, wie heute Briand sich Über Deutschland ausznlassen beliebt. Die deutschen Gegenvorschläge überheben den Verband, die deutsche Geldbörse zwangsweise zu öffnen. Wir haben nichts zu verheimlichen, wir haben nicht die Absicht, den Zustand zwischen Krieg und Frieden dauernd zu machen. Deutsch'and will und wird in London versuchen, Vorschläge zu unterbrreiten Wenn Frankreich es ablehnt, daß Deutschland die zerstörten Gebiete wieder ausbaut, so kann uns das nur recht sein. Aber dann muß Frankreich auch alles tun, um die zerstörten Gebiete wieder aufzubauen. Wenn Zeitungen, die sich für gut unterrichtet Hallen, behaupten, taisächliches über die deutschen Gegenvorich äge zu wissen, so wäre es ein häßliches journalistisches Ve fahren, sie vorzeitig -der Oeffentlichkeit zu übermitteln. Dazu sind die Dinge, um die eS sich handelt zu ernst, als daß sie der Gegenstand des marktschreierischen Wettbewerbs sein können. Das gilt auch von einer Meldung der Pall Mall Gazette, nach der Deutschland eine eine Wlederherstellungssumme von 150 Milliarden Goidmark angeboren hat, die auf 30 Jahre verteilt werden sollen. Eine einfache Rechnung zeigt, daß sich Deutschland dazu verpflichten würde, jährlich 5 Milliarden Goldmark aufzubringen. Wir müssen dem Verband auch sagen, daß so viel in unserer Börse nicht enthalten ist. Briand kann sie öffnen lassen. Er kann Fach Frankfurt, Bayreut und Essen besetzen lassen. Deutschlands Geld wird er aber aus diese Weise nicht finden. Die deutschen Gegenvorschläge sind und bleiben davon abhängig» daß uns die innere und äußere Handlungsfreiheit nicht genommen wird. Wie die Glieder einer Kette greisen die Dinge ineinander.
Deutschland will u. wird zahlen. DaS ist jedoch nur möglich, wenn wir Rohstoffe und Lebensmittel erhalten, anders kann die deutsche Wirtschaft nicht mehr zu Kraft kommen. Für diese Rohstoffe und Lebensmittel ist die Kreditwürdigkeit Deutschlands Grundbedingung. Die Kreditwürdigkeit Deutschlands wird fmorgen nicht einmal mehr den Wert eines Fetzen' Papiers haben, wenn wir unsere wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse nicht selbst ordnen und verwalien können. Um die Schmerzen und angeblichen Leiden Frankreichs kümmert sich das internationale Finanzkapital nicht. Es würde aber nicht ablehnen, etwas sür Deutschland zu tun, wenn eS die Sicherheit erhält, daß der Verband nicht jeden Tag kommen und in unser Handeln hemmend und hindernd einmei- . ^"lösbar sind die europäischen Kredit- und Wirt- nicht. Was die zerstörten Gebiete Frank- ^ läßt sich das alles wieder ausbauen. Wenn
r»l»°"ptet. daß eS keine Ruhe und Ordnung geben die zerstörten Gebiete wieder aufgebaut I, ' ? ^ne verhängnisvolle Täuschung. Selbst
Eicken ^ Gebiete in einem Jahr wie ein Schmuckwenn nickt ">lrd Europa trotzdem zusammenbrechen,
lick da»» die deutschen Gegenvorschläge
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gestellt ist für Frankreich und Deutschland ein-
Wtederausbau wird sich zeigen, ob wir den
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daß uns nickt K?ssein »«I , l^i und unabhängig bleiben,
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wird nicht Deutschland allein 2 ^ler gemacht werden, dern mit sich. ^ Grunde, es zieht alle an-
Z«r Psychologie der Fronarbeit
Von Max Adler, Gens
schaftlichen sinne richtig ist. Der ganze Geist der^WiÄe^ qutmachungsfrage wird e,st lebendig, wenn man sie als^in Problem betrachtet, das zur Psychologie der Arbeit gehö " Sagen wir genauer: zur Psychologie der Fronarbeit, icknn N I? Erlich Fronarbeit, was die Entenre vom deut-
vm D^uttcklnl^ s" D'e Antwort ist einfach. „Wir müssen von Deutschland so viel heranspreflen. wie es irgend leisten
wstd^V'^irrschastsleben tödlich getroffen wird. Das ist der Grundsatz, der in der letzten Zeit mit
aller Offenheit von der französischen Presse verkündet wurde und den etwas abgeschwächt in der Form auch Ministeipräsident Briand in seinen Kammerreden vertreten hat. Mit anderen Worten: das deutsche Volk soll so schwer belastet werden, daß es gerade noch am Leben bleibt, um für die Alliierten weiter arbeiten zu können. Wer sie ein wenig mit volkswirlschastlichen Theorien beschäftigt hat, erkennt diesen Gedanken unschwer wieder: es ist, ins sozialpoiilische Gebiet Übertragen, nichts anderes als die berüchtigte Lehre vom „ehernen Lohngesetz", nach dem sich der Arbeitslohn ständig um das Ex stenzmmtmum des Arbeiters bewegt. Man hat diese Theone nicht mit Unrecht als eine der grausamsten Lehrender Nationalökonomie bezeichnet, weil sie mitleidlos auch das zerstört, was der einzige Besitz der Armen ist, nämlich die Hoffnung. Und in der Tat: wie wäre das Leben eines Menschen noch lebenswert, wenn er durch einen unerbittlichen Zwang an der untersten Grenze des sozialen Daseins fkstgehalien würde?
Dieses Gesetz wäre für Millionen von Menschen die Verdammung zur ewigen Fronarbeit — wenn es nämlich richtig wäre. Daß es indessen auf sozialpolitischem Gebiete nicht richtig ist, hatte man bereits erkannt, als noch lange nicht von Betriebsräten die Rede war. Heute darf gewiß ein Straß« nbahnlchoffner die berechtigte Hoffnung hegen, das Gehalt eines Unioeisitälsprofessors zu erreichen. Oder sagen wir besser: ein Unioerstlälsprofessor braucht nicht ganz die Hoffnung aufzugeben, vielleicht einmal bis zur Etnkommens- strtte eines Siraßenbahnschaff-iers emporzusteigen. DaS „eherne Lohngesetz" war also tot. Es war tot bis zu dem Augenblick, da es auf dem Gebiets der internationalen Politik zu neuem Leben erwachte, da die westlichen „Kulturmächte" es zur Grundlage eines Friedens der Gerechtigkeit und der Völkerversöhnung bestimmten. Heute soll — darüber Helsen alle Worte nicht hinweg — das deutsche Volk unter dem Gesichtspunkt des Existeü Minimums zur Arbeit für die Alliierten ungehalten sein. Ein ganzes Volk soll in genau denjenigen Zustand gebracht werden, gegen den sich das soziale Gewissen der Menschheit mit Recht empörte und den man in keinem Lande der Welt mehr wagen dürste, auch nur einer einzelnen Bevölkerung«klaffe zuzumuten.
Das deutsche Volk soll also wahrhaftig Fronarbeit leisten. Aber noch mehr, es soll dabei sogar guten Willen beweisen, d. h. es soll nicht verzweifeln.
Arbeiten und nicht verzweifeln — es ist wenig bekannt, daß das berühmte Wort Carlyles in der Üebersetzung eines Goethe'schen Gedichtes steht, nämlich in derjenigen des „Sym- bolum". Die entsprechenden Worte des Gedichtes aber lauten: „Wir heißen euch hoffen!" Liegt nicht ein tiefer Sinn in der Art, wie hier ein großer Engländer den Gedanken eines größeren Deuischev rviederaab? Liegt nicht darin eine tiefe Symbolik für das ganze Geschehen unserer Tage? Carlyle ist es, der die Engländer von heute lehren könnte, daß man ein Volk, wie einen einzelnen Menschen, notwendig zur Verzweiflung treibt, wenn man ibm bei seiner Arbeit die Hoffnung raubt. Carlyle sagt: Wir heißen euch hoffen — arbeitet! und darauf antwortet das freudige Ja eines Freien. Wenn aber Lloyd George sagt: Wir heißen euch verzweifeln — arbeitet, so wird er in aller Ewigkeit keine andere Antwort erwarten dürfen, als die murrende Widerspenstigkeit der Sklaven.
Solche einfache Wahrheiten sind es, auf die schließlich diese jahrelange Diskussion über die Wiedergutmachungsfrage zurückführt. Man mag in London von Milliarden, von Warenlieferungen, von Anleihen reden: in Wirtlichkeit wird es sich immer nur um diese einfachen Dinge handeln. Freie ^Arbeit oder Fronarbeit — dieses Problem steht zur Entscheidung. Die Geschichte liefert für dieses Problem überaus eindringliche Lehren — jetzt wäre es vielleicht an der Zeit, Spartakusbriefe zu schreiben, welche beweisen, daß Völker in ähnlicher Lage immer in ähnlicher Weise reagierten. Wäre es nicht vielleicht gut, wenn man in London, mitten in der Milliardenschlacht, einen Augenblick lang über diese Lehren Nachdenken würde? Alle Berechnungen sind nichts, wenn hinter den Zahlen nicht die belebende Kraft der Seele steht. Denn der Mensch ist das Maß der Dinge.
Korfantys Niederlage.
Breslau, 28. Feb. Man durfte erwarten, daß der Depression im polnischen Lager nach der Festsetzung des einheitlichen Abstimmungstages eine Entladung folgen würde. Woijcztech Korfanty, Abstimmungskommissar und Abgeordneter, der sonstigen Gewohnheit eines immerwährenden ironischen Lächelns nicht achtend, wirft sich in die Pose eines Volkstribunen. Er erläßt „durch höhere Fügung und den Willen der polnischen Regierung dem oberschlesischen Volke als Führer bestimmt" einen mit allen Mitteln verführerischer Dialektik komponierten Aufruf: „Landsleute" und beginnt ihn mit einer grimmigen Polemik gegen die interalliierten Mächte, die das große Vertrauen, das die polnische Bevölkerung ihnen als den Hütern der Völkerfreiheit, der Gerechtigkeit und der demokratischen Ideen gebiacht hat, schwer enttäuschen. Diesem politischen Exkurs schließt er dann einen zweiten an, indem er betont, daß selbst unholde Herrscher dieser Welt es nicht wagen dürfen, den Willensausdruck des oberschlestschen Volkes zu mißachten. Dann wendet er sich
an die oberschlesische Bevölkerung, mahnt und warnt, — wie anzunehmen ist, aus sehr gewisse Einflüsse hin — zur Besonnenheit, Gehorsam und Disziplin und beschwört zur Anspannung aller Kräfte, damit am 20. März die Glocken den Polen die Vereinigung Oberschlestens mit seinem Mutterlands verkünden. _
Die Stenersache Erzberger.
Berlin, 28. Feb. Der frühere Reichsfinanzminister Erzberger hat, wie die „Germania" mitteilt, den Geschäftsordnungsausschuß des Reichstages in einem Schreiben gebeten, dem Antrag der Staaisanwaltschast auf Einleitung eines Verfahrens wegen Steuerhinterziehung gegen ihn stattzuge- den. Erzberger erklärt, er stelle diese Bitte an den Ausschuß, um einem politischen Skandal ohnegleichen endlich ein Ende zu machen. Er habe diese Untersuchung nicht nur nicht zu fürchten, sondern wünsche, nach dem, was er seit l Jahr erlebt habe, sogar rascheste Durchführung. Zu dem Antrag der Staatsanwaltschaft gibt er eine eingehende Darstellung deS bereits seit Anfang 1920 gegen ihn beim Finanzamt Charlottenburg und den übergeordneten Finanzbkhörden durch- geführlen Verfahrens. Im April 1920 habe die ReichSregie- rung auf eine Anfrage erklärt, daß das Finanzamt Chailotten- burg auf Grund einer eingehenden Unteisuchung zu dem Ergebnis gelangt sei, daß eine Steueihinterziehung nicht vorliege. Seil dieser Zeit habe er von dem Finanzamt Charlottenburg darüber nichts mehr gehört, wohl aber sei ihm zuverlässig mitgeteilt worden, daß sowohl dos Finanzamt Charlottenburg wie daß zuständige Landerfinanzamt übereinstimmend an das preußische Finanzministerium berichtet hätten, daß kein Grund zu einem Einschreiten vorliege. Trotzdem sei die Sache dem Gericht übergeben worden. Wörtlich fährt hier Erzberger fort: „Das preußische Finanzministerium ließ die Sache wieder nahezu 2 Monate unerledigt liegen und hat trotz der Stellungnahme der Vorinstanzen aus politischen Gründen meine Steuerakten zur erneuten Feststellung deS Tatbestandes an die SiaatSanwaltschaft abgegeben. Nach einer peinlichen Untersuchung durch daS zuständige Sieueramt, wie sie wohl gegenüber keinem zweiten Steuerzahler in Preußen bisher geführt worden ist, nach einer einjährigen maßlosen unwahren H-tze meiner politischen Gegner, nachdem mehrere Instanzen erklärt haben, daß kein Grund zu einem Einschreiten gegeben sei, wird nun aus politischen Gründen nach einer bisher unerhörten Verschleppung der ganzen Angelegenheit — seit Ende März 1920 bat keine Unter suchungshandlung zu einer etwaigen weiteren Aufklärung des Sachverhalts mehr stattgefunden — die Steuersache an die Staatsanwaltschaft abgegeben. Die hier geschilderten Vorgänge zwingen mich, von einem ganz uneihörten politischen Skandal gegen meine Person zu sprechen, rechtfertigen ab?r auch meine dringende Bitte, dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf Einleitung der Untersuchung wegen angeblicher Steuervergehen alsbald statlgeben zu wollen." _
Die östreichischen Goldkrone«.
Wien, 28 Feb. Anläßlich der von den Nachfolgestaaten erhobenen Forderungen, ihnen einen Teil des Goldschatzes der Oestreich-Ungarilchen Bank als Abzahlung auf ihre Ansprüche auf die Bankakliven auszufolgen, verlangten die Liquidatoren von der Banklettung die Ausiolgung von ungefähr 65 Millionen und aller Tresorschlüssel, um die Forderung der Nalionaistaaten zu erfüllen. Die östr. Regierung ließ die Erttschädigungskommisston ersuchen, keine Entscheidung zu treffen, ohne die Vertreter der Regierung und der Bank gehört zu haben. Mittlerweile hat die Entschädignngskom- misston die Regierung aufgefordert, an die Liquidatoren den verlangten Teil der Goldreserve sofort z» überweisen und die Tresorschlüssel z» übergeben. Da nach Ansicht der Regierung dieses Verlangen im Siaatsvertrag von Saint Germain nicht begründet ist, beschloß die Regierung, sich an die alliierten Hauptmächte zu wenden, um die Einhaltung des Siaatsver- trags zu erlangen, wobei sie sich insbesondere auf die beim Friedensschluß gegebene Versicherung stützen wird, daß die Alliierten und Affozierten den Bankerott und die finanzielle Unordnung der östreichischen Republik zu verhüten wünschten.
Frankreich und Spanien.
Madrid, 28 Feb. Die drei schwebenden Fragen zwischen Spanien und Frankreich, die Zurückerstaltung deS Darlehens von 4l0 Millionen Francs, die Zolltarife und die F:age von Tanger, find der Lösung nahe. Frankreich schlägt vor, anstatt der 35 Millionen monatlicher Rückzahlung in drei Jahresraten 60, 120, 240 Millionen zu entrichten, da es mit einer Besserung des Wechselkurses rechnet. An einer Ermäßigung des ZoüiartfeS für Weine wird gearbeitet. Die Regelung der Frage von Tanger soll sofort nach der Londoner Konferenz eingeleitet werden.
Die Gläubiger Griechenlands.
Paris, 28 Feb. Wie die Blätter aus Athen melden, hat der französische Gesandte dem Ministerium des Aeußern eine Nole überreicht, in der von Griechenland die Bezahlung von 412 Millionen verlangt wird, die Griechenland während des Krieges von Frankreich geliehen worden sind. Eine gleiche Forderung ist von England in Höhe von 338 Millionen gestellt worden.