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Frieden sei ohne Wert. Der Lordkanzler erwiderte, die Lehren der Bergpredigt würden es nicht ermöglichen, die in Irland bestehenden Zustände zu beseitigen.
Feuer im Antwerpens Holzhafen.
Antwerpen, 24. Feb. Der Holzhafen geriet in Brand; Der Schaden ist unübersehbar, da man ein Uebergreifen des Feuers befürchtet. Er wird jetzt schon auf 7 Millionen Franken geschätzt.
Angriff Sowjetrußlands auf Georgien?
Die Sowj ttregierung Hai einem Drahlbericht des „Vorwärts" aus T flis zufolge die kaukasische Republik Georgien ohne Kciegseikiärung mit Krieg überzogen. Die Sowjet- truppen haben bereits die Grenzen der sozialistischen Republik Georgien überschritten. Die Zentralkomitees der Sozialdemo kratie und der Gewerkschasten Georgiens erlassen einen Hilfe ruf an die sozialistischen Parteien und die Gewerkschaften Europas, in dem erklärt wird, daß die Sowjetreqrerung unter der Fahne des Kommunismus die „imperialistische zaristische Politik der Eroberung und Knechtung der kleinen Nationen" fortsetze und daß das Proletariat Georgiens seine Landesgrenzen bis zum letzten Blutstropfen verteidigen werde.
Der „Vorwärts" bemerkt zu diesem Telegramm, die große Mehrheit der Sozialisten Europas habe es schon längst erkannt, daß der SowjetmititurismuS sich in nickts von irgendeinem andeiem Militarismus unter sch idst. Wenn Sowjet- rußland diesen kleinen sozialistischen Freistaat erdrückt, so werde es sich „vor den Augen des Proletariats der ganzen Welt schänden."
Die deutschen Wolgakolonien und die Sowjetregierung.
Die russische Sowjetregierung hat bekanntlich schon vor längerer Zeit die deutschen Wolgakolonien in den Gouvernements Saratow und Samara zu einer besonderen deutschen Arbeiterkommune vereinigt. Im Dezember vorigen Jahres tagte der Gebietskongrcß der Sowjets, der in eine administrative Einheit zusammengefaßten Kolonien in Kaihrinen- stadt. Die Bolschewisten haben der Stadt den Namen Marx- Stadt verliehe». Bezeichnend ist es, daß, wie aus einem längeren Bericht der Moskauer „Pcawda" (Nr. 19) hervorgeht. über die Hälfte der Delegierten des genannten Gebiets- kongresses aus Partiilolen bestand. Das bolschewistische Blatt verzeichnet jedoch mit Befriedigung die Tatsache, daß alle Anträge von kommunistischer Seite durch die Parteilosen stets unterstützt wurden. Dies ist weiter nicht verwunderlich, da die Bolschewisten fürchterlich in den deutschen Kolonien gehaust haben und zu Hunderten nichtkommunistische Elemente niedergeschossen haben. Im Gebiets Exekutivkomitee, dem Vollzugsausschuß, haben die Kommunisten es verstanden, sich die Mehrheit zu sichern. Hier sitz--.: neben 19 Kommunisten nur 6 Parteilose.
Die neue schwedische Regierung.
Stockholm. 24. Feb. Landeshauptmann v. Sydow hat dem König die Ministerliste vorgelegt. Sämtliche Mitglieder des Kabinetts de Geer bleiben im Amte, mir Ausnahme des Ministerpräsidenten und des Finanzministers. -Finanzminister wird der Direktor der Högen äswerke, Boskow. Die offizielle Ernennung der Regierung erfolgte gestern nachmittag.
Das Kabinett Harding.
London, 24. Feb. Aus Washington wird gemeldet: .Das neue Kabine» Harding wird voraussichtlich folgendermaßen zusammengesetzt sein: Sir-EoanS Hughes, früher Gouverneur von Newyork wird Außenminister; William Nellon Finanzminister; George John Wingate, Advokat, wird Kriegsminister ; Harry Daugherly. Staatsanwalt, der in Konflikten mit Spanien und in Prozessen zwischen größeren amerikanischen Gesellschaften als Schiedsrichter eine Rolle gespielt hat, wird Justizminister; Albert Fall, Senator und Mitglied des obersten Gerichtshofs in Mex-ko wird Innenminister; Henry Waliace. der frühere Sekretär des Gelreidetrustes und Herausgeber von Fachzeitschriften wird Ackerbauminister; Herbert Hoover, der bekannte Organisator der amerikanischen Hilfsaktionen und früherer Verpflegungsminister wird Handelsminister. Ferner Edwin Denby, Marine, John Davrs, Handel, William HayS, Post
Der Haushalt der Reichseisenbahnen
Berlin, 24. Feb. Dem Reichstag ist eine umfangreiche Denkschrift über die Verwaltung der Reichseisenbohnen für das Rechnungsjahr 1920 zugegangen. Aus dieser geht hervor, daß die Gesamteinnahmen der Eisenbahnen für 1920 14963,5 Mill. betragen, denen Ausgaben in Höhe von 29 363 Mill. gegen Überftehen. Die Differenz von nahezu 14,5 Milliarden muß durch Reichszuschüsse aufgebracht werden.
Ein Nachspiel zum Marburger Studentenprozeß.
Kassel, 24. Feb. Vor der Strafkammer des Landgerichts Kassel wurde eine Anklage gegen 3 Marburger Studenten verhandelt, die ein Nachspiel zu dem vielbesprochenen Studentenprozeß darstellt. Die Studenten Göbel, Jonas und Göcdt waren angeklagt, Angehörige der roten Aimee, die sie nach Gotha bringen sollten, auf dem Marsch mißhandelt zu haben. Die Anklage wurde durch Sraaisanwallschaftsrat Dr. Sauer vertreten, dem sich der aus dem früheren Prozeß bekannte Eisendreher Batz aus Eisenach als Nebenkläger angeschlossen hatte und der von Rechtsanwalt Dr. L-ebknecht- Berlin vertreten wurde. Die Verteidigung der Angeklagten hatte Rechtsanwalt Dr. Lüigebiune-Göttingen übernommen. In achtstündiger Beweisaufnahme wurde unter Vernehmung von 15 Zeugen der Sachverhalt, wie er aus dem früheren Prozeß bereits bekannt ist, noch einmal eingehend erörtert. Der Staatsanwalt hielt dann die Anklage nuv bezüglich Gö- bels für bewiesen und beantragte gegen ihn eine Gefängnisstrafe von 1 Monat wegen Mißhandlung von Untergebenen. Demgegenüber wies Rechsanwalt Lütgebrune nach, daß die Straftaten unter Amnestie vom 4. August 1920 fielen, daß also das Strafverfahren deshalb überhaupt nicht durchgeführt werden dürste. Das Gericht schloß sich der Auffassung des Verteidigers an und stellie das Verfahren ein.
ESürttemkergische Politik.
Staatspräsident Dr. v. Hieber in den Reichstag gewählt?
Unser württ. Staatspräsident Dr. v. Hieber ist, wie erinnerlich, bei den Reichstagswahlen auf der Reichswahlvorschlagslist» der D. dem. Partei an einer Stelle gestanden, die seine Wahl zu sichern schien. Die damalige Niederlage seiner Partei brachie es anders, cs reichte Hieber gerade nicht mehr. Es wäre etwas drollig, wenn nnn er, der würtr. S'aats- prästdenr, wie es der Fall zu sein scheint, durch die Nachwahlen in Schleswig-Holstein in den Reichstag käme. Dort ist nämlich den Demokraten ein Mandat zugefallen, aber durch Verrechnung auf die Reichswahlvorschläge kommen dazu 2 weitere, und davon entfällt nach einer Meldung der Frkt. Zig., die die Reichslifte aber bestätigt, eines auf Fan Dr. Lüders, die ihr bisheriges Mandat auf Grund der Reichs liste wegen der Emscheidung des Wahlprüfungsgerichts über die Wahlen im Wählt eis 2l vorübergehend eingebüßt hatte, und eines auf Dr. o. Hieber. Unter den in Ostpreußen Gewählten ist auch der d. volkspart. Wirtschaftsminister Dr.' Scholz.
Mitteilungen aus den Parteien.
Göppingen, 24. Feb. Am 20. März findet hier die dies jährige Ostertagung des württ. Landesverbands der D. demokr. Jugend statt.
Die Oberbürgermeisterwahl in Stuttgart.
Stuttgart, 23 Feb. Die Stuttgarter Oberbürgermeister- wähl findet am Sonntag, 24. April d. Js. statt.
Ml» Stadl and Bezirk.
Nagold, 25 Februar >921.
* Gemeinderat. In der vorgestrigen Gemeinderalsitzung wurden zuerst die Ergebnisse der letzten Holzverkäufe bekannt gegeben. Es wurden erlöst für Stockholz 3393 durchschn. 60,58 ^ pro Rm, Laubholzwellen 53l 140 für lOO Wellen, für Nadelholzreistg in Ftächenlosen 3646 «H, 70 für IVO Wellen, Schlagraum 465 23 ^ für I Rm. —
An Gebrüder Harr. Seifenfabrik wurden Roller für 6150 zu Kistenholz abgegeben. — Die Tapezierangebote für das Erdgeschoß im „Rößle" kamen zur Sprache und wurden genehmigt. — Dem Vorschlag des Herrn Sladtbaumeisters um
Erstellung eines Doppel- statt Einfamilienwohnhanses im Siedlungsgelände an der Cilwerstiaße wurde stattaeqeben An der Vergebung ändert sich dadurch nichts, ats daß das Doppelwohnhaus neu zu oeraccordieren ist. — Verschiedene etmsmäßige Sauarbeiten, die dieses Jahr noch ausgefühlt werden, wurden den veischiedenen Geschäftsleuten zur Ausführung übertragen. — Das Nachsuchen der Gemeinde Göltet fingen um Schotte-Überlassung wird genehmigt, — Ein Stück blauer Anzugsstoff wurde von der Vereinigten Deckenfadrik Calw für bedürftige Konfirmanden der Stadl gestiftet. Auch au dieser Stelle sei für diese nützliche Gabe herzlicher Dank ausgesprochen. — Für die oberschlesische Grenzspende wur den der Sammelstelle 300 überwiesen. — Von der Zuschrift Kurlenbauc wurde Kenntnis genommen. — Der Wald- besttzeroerbanv möchte bei den Gemeinden einheitliche Ver- kanfsbedtngungen durchsetzen. Die Stadtgeme>nde äußerte sich dahin, daß die bisherigen Zahlungsbedingungen bei uns sich bewährt haben und beibehalten meiden. — Herr Dirigent Weinstein spricht tm Namen der Stadtkapelle für das genehmigte Moniurgeld seinen Dank aus. Auch werden künftig versuchsweise die Reparaturen an den Instrumenten von der Gemeinde getragen und müssen von der Kapelle bei G R. Kläaer angemeldei werden, — Von Konrad Eisele, Schmied in Unterjettingen wurde ein Acker im großen Sladkackec um 4000 für den Stadtwald angekaufl und genehmigt. — Anschließend nichtöffentliche Sitzung,
* Erhöhung der Gütertarife. Beider am 15. ds. beim Reickisverkehrsmlnisterium in Berlin ftaitgefundeneu Sitzung der Mitglieder des Sachverständigenausschusfls wurde folgender Antrag der Tarifkommission mit großer Mehrheit angenommen. Bei den Stückgutklaffen 1 und 2 auf 85°/o (statt 90°/» Regierungsoorschlag), bei der Kt auf 80°/» (statt 85°/» R.-V.). bei der Kl. S auf 75°/» (statt L0°/° R.-V). bei der Kl, O auf.70°/» (statt 75°/o R. V.), bei der Kl. v auf 60°/» (statt 70°/» R, V), bei der Kl. L auf 50 °» (statt 60°/» R.-V), bet dem Ausnahmetarif 6 (Kohle) ans 55°/» (statt 65°/» R V), bei den sonstigen Ausnahmetarifen auf 55°/» (statt 60°/» R-V), beim Tiertari? auf 55°/« (statt 70°/» R V.). Damit ist also die Erdöhüng der Gütertarife wie voistehsnd beschlossen. Die Erhöhung soll mit dem l. April d, I, in Kraft treten.
* Wie verschickt man Flugpostbriefe? M-ifiens glauben die Absender von Ftugpostbrtessendunge», daß die Sendungen nach Ankunst des Flugzeugs ohne weiteres durch Eilboten abgetragen würden. Die Flugzuschläge sind aber so niedrig — für Postpakete und Briefe bis 20 § außer der gewöhnlichen Gebühr im Jnlandsoeikehr 20 im Auslands- Verkehr 40 ^ —, daß damit nicht auch die Eilbestellung bezahlt sein kann; beträgt doch allein schon die Eübestellgebühr für Briefsendungen, wenn sie vom Absender vorausbezahlt wird, im Ortsbestellbezirk I »H, im Landbestellbezirk 2 Diese Sätze müssen in nächster Zeit zur Deckung der Selbstkosten der Post noch erhöht werden. Es ist deshalb notwendig und kann nur dringend empfohlen werden, bei Auflieferung von Flügpostbriefsendungen, deren beschleunigte Ueber- mittlung an den Empfänger gewünscht wird, die Eilbestellung zu verlangen und die Eübestellgebühr gleich im voraus zu entrichten. Dann wird erreicht, daß die Sendungen noch am Tage des Abflugs in die Hände der Empfänger gelangen, während bei Abtragung in gewöhnlicher Weise dis Vorteile der schnellen Flugpostbeförderung leicht verloren gehen, was z. B. regelmäßig eintritt, wenn das Flugzeug den Anschluß an die letzte Bnefbestellung des Flugtages nicht mehr erreicht.
* Ziegenzüchierlag. Sonntag, den 27. Februar, findet in Horb ein Ziegeuzüchtertag für den Schwarzwaldkeeis statt, bei dein Herr Oberamtsiierarzt Honeker-Freudenstadt einen Vortrag über „Förderung der Ziegenzucht IN Württemberg" halten wird. Außerdem ist den Zregenzüchtern Gelegenheit gegeben, sich gegenseitig auszusp-echen, Wünsche und Erfahrungen bekannt zu geben Die Tagung ist im Linden- hof zu Horb und beginnt um 10 Uhr vorm.
* Der arme Vater Staat Der arme Vater Staat ist arm, daß Gott erbarm! Wer an den Postschaller tritt und eine Postkarte verlangt, der macht beim Zahlen ein langes Gesicht. Denn die Post läßt sich bei Postkarten, Postanweisungen und Kartenbriefen seit einigen Tagen das Forum-
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2 Wir spachen viel zu viel Je mehr Ich' darllber nach.
0 denke, es ist etwas Unnützes, so Müßiges, ich möchte fast sagen,
0 Geckenhaftes tm Reden, daß man vor dem still n Ernste, der 0 Natur und ihrem Schweigen erschrickt, sobald man sich ihr vor 0 eine- einsamen Felsenwand oder in der Einöde eines alten 0 Berges gesammelt entgegenftcllt Goethe.
VOIQL-aQOIOOtOOtiQOiQOSQLXAOSOOiQOiSOSOO«
Im Schatten der Schuld.
38 )
Original-Roman von Hanna Förster.
Eine Sekunde tauchten ihre Augen voll heißer Liebe ineinander. Doch gleich darauf kam eS der Baronesse zum Bewußtsein, daß sie Gastgeberin war und sträflich die ganze Zeit her ihre Pflichten versäumt hatte. Schon wieder ganz die alte fröhliche und wortgewandte Anneliese, ries sie lachend:
„Eine Braut bin ich jetzt, Benno — und das ist vielleicht mein letztes Maienfest, da muß ich mir nun eist recht Mühe geben, damit alles klappt und jeder nach Jahren noch sich voll Bewunderung dieser reizenden Stunden erinnert. Bitte, Benno, ich darf es doch heute schon den Eltern sagen — ja?"
„Ja, mein Lieb, ich werde morgen kommen und bei deinem Vater um dich anhalten. Ich hoffe daß er nicht nein sagen wild."
„Das wird er bestimmt nicht tun," versicherte Anneliese überzeugt, „er kann doch sein einziges Töchterchen nicht unglücklich werden lasten. Aber jetzt, Benno, wirklich, jetzt muß ick gehen — Himmel, der Tanz hat schon wieder angefangen, das haben wir gar nicht gemerkt. Dort kommt Baron Wendt mit suchenden Augen. Ich eile ihm entgegen — auf Wiedersehen !"
Graf Benno noch einen liebevollen Blick zuwerfend. den er glückstrahlend erwiderte, eilte sie von dannen.
Bis sieben Uhr wurde mit Ausdauer und der freudigen Hingabe getanzt, wie sie eben nur der Jugend eigen ist. Vor dem letzten Tanz, einem Strouß'lchen Walzer, dessen lockende Klänge soeben e.iöiiten, verließ die Baronesse da«
Zelt, um nachzusehen, ob alles für den Abendimbiß bereit war. Zwar wußte sie, daß ihre Mutter sich um diesen Teil des Festes persönlich kümmern würde, da sie sowie der Ba ron ja nachher auch an den inzwischen wieder frisch gedeckten Tischen als sogenannte Ehrengäste Platz nehmen würden. Vorher sollte ja auch noch die Maienkönigin gewählt werden.
Als Anneliese aus dem Zelt trat und sich nach dem Platz begab, wo die Tische standen, fand sie ihre Mutter schon beschäftigt, die letzte Hand anzulegen.
Als die Baronin das rosig erglühte Gesicht, die glückstrahlenden Augen der Tochter sah. da lächelte sie in ihrer gütigen Art und sagte:
„Nun, mein Kind, habt ihr euch alle recht gut amüsiert?"
Da umarmte Anneliese zärtlich die Fragende und flüsterte ihr ins Ohr:
„Mütterchen, liebstes, ich babe mich soeben mit Graf Benno verlobt. Aber ich muß ihm in die Garnison folgen. Er ist zu stolz, um aus Lowitz zu weilen."
Obwohl Frau von Lomitz eS hatte kommen sehen, war sie jetzt angesichts der vollendeten Tatsache doch so erstaunt, daß sie fast die Teetaffe, die sie gerade in der Hand hielt, hätte fallen lasten. Besonders, daß Anneliese davon sprach, ihrem zukünftigen Gatten in die Garnison zu folgen, obwohl sie erst vor ein paar Wochen ganz energisch erklärt hatte, nie würde sie von Lowitz fortgehen, und der Mann, der sie zur Gattin nähme, müsse gleichfalls auf Lowitz leben — das erschien ihr ganz rätselhaft, dann aber dachte sie: „So rasch Hai Graf Benno meines Töchterchens Sinn bezwungen, das bedeutet, daß er doch ein festerer und stolzerer Charakter ist, als wir annahmen. Und Anneliese muß ihn sehr lieb haben, wenn es ihm gelang, sie so ganz und gar umzustimmen."
So dachte die Baronin. Laut sagte sie:
„Aber Anneliese, heute hast du mit dem Grafen über solche wichtige Sachen gesprochen? Da vergaßest du wohl ganz deine Gäste?"
Die Baronesse wurde glühend rot und senkte einen Augenblick schuldbewußt den hübschen Kopf, dann aber erwiderte sie mit ihrem gewohnten sieghaften schelmischen Lächeln:
„Ja, ein paar Minuten lang habe ich tat'ächlich die ganze Gesellschaft vergessen, doch ich bin überzeugt, meine
lieben Gäste haben es gar nicht gemerkt; es war gerade Tanzpause und alle waren damit beschäfttgt. sich am Büfett eine kleine Erfrischung zu besorgen oder sich miteinander zu unterhalten."
Da drohte die Baronin der sie bittend Ansehenden mit dem Finger und meinte:
„Jedenfalls hast du deine Pflicht als Gastgeberin ver säumt. Sorge nun dafür, daß heute noch keiner was von deinen Herzensangelegenheiten merkt. Wann will Graf Benno mit dem Vater sprechen?"
„Morgen kommt er — aber Vater muß es heute abend noch erfahren, wenn alle fort sind, ja, Mutter?"
„Aber das ist doch selbsto-rständlich, mein Kind. Du wirst uns später erzählen, wie das alles so schnell kam. Jetzt wollen wir aber an deine Gäste denken. Hier ist alles fertig. Vater wird auch gleich kommen, und dann werden wir beiden Alten mitten unter euch froher Jugend sitzen und uns mit euch freuen."
Anneliese nickte strahlend.
„Ja, Mutter, das ist doch das Schönste, wenn du und der liebe prachtvolle Vater mitten unter uns seid. Ihr seid ja beide noch so jung und so — gut, Und alle haben euch gern. — Na, jetzt habe ich dir genug Schmeichelhaftes gesagt, liebstes, schönstes, bestes Mütterchen, jetzt werde ich flugS wie ein Wiesel zu meinen Gästen zurückkehren und sehen, wie es mit der Wahl der Maienköniain steht. Und hierauf kom- men wir alle zum Tee mit hoffentlich recht vielen belegten Brötchen und andern guten Dingen.
Mit diesen Worten enteilte sie, fröhlich lachend. Als sie das Zelt wieder betrat, war gerade der letzte Tanz beendet. Alle harrten ihrer Rückkehr und standen in kleineren und größeren Gruppen herum. Sie wußten, daß jetzt ein aufregender Moment kommen würde — besonders die Herren trugen schon eine recht verantwortliche und doch auch etwa? zögernde Miene zur Schau. Einesteils machte es ihnen Spaß, durch ihr Urteil eine der anwesenden junaeu Damen zur Maienkönigin zu erklären, wenn diese holde Würde auch nur die Dauer von Stunden errreichte, denn um 9 Uhr sollte das Fest, wie stets, beendet sein. Andererseits war ihnen aber auch ein bißchen bange vor der Sache. (Forts, folgt)
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* Weiter
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*Amfotzf unternehmen, > satzsteilerpflicht und der Gesittungen von il 'Eintrittsgeld?- liegen der Ul Verein als G staliungen erzr Programmen, der Verabreicht beilräge sind n
* Verein haben viele teimehmer auf Samstag soll inneren Betrie! zu bekommen. Mitglieder aus
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Stadtschulib ^eine neue 6 Gestern na< dem Rathau wobei Sadt spräche die ! kenntnisreich der Stadtv, Schick ler sp> Stadtschullh richtete Herz die Abschied Bernhardt schloß sich könig" an.
r Freu wurde die x von Schönn abgefaßt. ( 10 Piund ! deshalb, w Die beschlac verband zu die ihre Wc strengen Be r Sulz sitzung wur einstimmig r Obe> 19 Jahre al kenzimmern tieren. Al Mast, besser »litt durch de verbracht, e, Verletzung.
r Geisl befindlichen tigte 22 Jak das Ausstet Schädelbruch ins Bezttksk
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