Innenminister G anz vcrleidigi« auf cit.e dringliche Anfrage des Sozialisten Leuthner den Verboterlaß und schloß, wieder­holt lärmend unterbiochen. er könne ruhig die Beurteilung ftines Vorgehens allen anständigen Leuten überlassen. Die Sozialisten drängten gegen die Minister bank und schlugen mit den Fäusten auf den Mmistertisch. Cimstlichsoziale eisten zu Hilfe, wobei eine heftige Rauferei entstand. Langandauernde Lärmszeneu erfüllten den Saal. Expiäsidenl S:itz (S.) er­klärte, der sozialistische Landeshauptmann Reumann werde dem Ministerosrbot den Gehorsam verweigern.

Katastrophale Lage

der Lebensmittelversorgung in Towjetrntzland.

Helstngfors, l2. Feb. Die Sowjetregierung hat jeglichen Bahnoeikehr in der 500 Weist Zone um Moskau verboten. Eine Ausnahme wird nur für Nahrungsmitteltransporte ge­macht. Angesichts der geringen Zufuhr von Lebensmitteln sind die PajokS (LebenSniittelrationen) der Beamten auf die Hälfie herabgesetzt worden. Der bolschewistische Handels­agent Kershenzew erhielt mit seiner Frau und drei Beglei­tern die Erlaubnis, Finnland in einem plombierten Wogen auf seiner Reise nach Stockholm passieren zu dürfen. DaS Hofgericht in Abo (Finnland) verurteilte die Gründer der finnischen kommunistischen Partei zu Zuchthausstrafen.

Wilna.

Stockholm, 12. Feb. Nach einer Meldung des «Sozial­demokraten" hat die Sowjerregterung ihren Widerstand gegen die Besetzung von Wilna durch internationale Truppen auf­gegeben. Das Kontingent dürfe aber nur aus Truppen neu­traler Staaten, Italiens und der Vereinigten Staaten, beste­hen ; unter allen Umständen widersrtzt sich Moskau aufs ent­schiedenste der Entsendung englischer und französstcher Truppen.

Friede zwischen Rußland und Polen?

Paris. !2. Feb. Nach einer Radiomeldung berichtet ein Funkspruch aus Moskau, daß der polnisch-russische Friede gestern unterzeichnet worden sei. Man wird gut tun, dieser reichlich umständlich klingenden Mitteilung mit einigen vor­sichtigen Zweifeln zu begegnen.

Militiirdieustvenveigernng in Schweden.

Christiania, ll. Feb. Die Verteidigungskommisston hat ihre Vorschläge betreffend die Militärdienstverweigerer abge­geben. Wenn eine ernste Uebcrzeugung oder andere ernste Gewissensgründe vorliegen, sollen die Miliiärdienstoerweige- rer nicht bestraft werden. Der Betreffende soll dann während eines Zeitraumes, welcher der Anzahl der Tage entspricht, die die gewöhnlichen Hebungen bei der Infanterie erfordern, eine zivile Arbeit für den Staat verrichten. Die Arbeit hat ohne Verbindung mit militärischen Einrichtungen stattzufin­den, aber betnffend Unterhalt und Lohn unter den Bedingun­gen wie für die Soldaten. Die Arbeit wird hauptsächlich in Erd-, Waid. Wege und Eifenbahnarbeiten bestehen.

Die türkische Abordnung zur Londoner Konferenz.

Konstantinopel, 12. Feb. Die Abordnung der Regierung von Konstantinopel auf der Londoner Konferenz wird beste­hen aus dem Großwesir Tewfik Pascha als Vorsitzenden, Gene­ral Osman Nizami Pasckm, dem türkischen Vertreter in Rom. sowie Sachoerständigen-Beiräten und Sekretären.

* Aste».

. Berlin, 12. Feb. Haoas meldet aus Beiruth: Die welt­lichen und geistlichen Führer der Bevölkerung kies südlich von Damaskus gelegenen Dschsbel ed Druz haben das Verlangen gestellt, das Gebiet möchte als selbständige Provinz vereint und als Staat von Damaskus dem französischen Mandat unterstellt werden.

- Die Veröffentlichung der bayrischen Note.

München, 12. Februar. Wie wir erfahren von zu­ständiger Stelle in München, daß mit einer Veröffentlichung der am Freitag abend nach Berlin gesandten Note vor Montag früh nicht gerechnet werden kann. Man erwartet, daß die Note in Berlin erst geprüft werden wird, ehe ein Termin für die Veröffentlichung vereinbart wird. In poli­tisch m Kreisen wird neuerdings die Ansicht laut, daß unter Umständen die Veröffentlichung der Note überhaupt unter­bleiben wird. Ob diese Annahme zutrifft, muß abgewartet werden.

Kein neues Entwaffnungsgesetz.

Berlin, 22. Feb. Im Reichstag soll kein neues Ent­waffnungsgesetz eingebracht weiden. Wie der B. L A. erfährt, ist vielmehr beabsichtigt, das bestehende Lntwaffnungsgesetz bis Juni verlängern zu lassen, nur soll eine Novelle zum Gesetz eingebracht werden, die sich mit dem Abbau der Selbst­schutzorganisationen und Einwohnerwehren beschäftigt.

Die Auflösung der Selbstschutzorganisationen.

Berlin, 13. Feb. Das neue Reichsaesetz über die Auf­lösung der Selbstschutzorganisationen, dessen Verabschiedung in der Pariser Entwaffnungsnote bis zum 15. März ver­langt worden ist, wird, wie wir erfahren, bei der zuständi­gen deutschen Stelle, dem Reich«ministsrium deS Innern, bereits vorbereitet, damit es der Reichstag nach seinem Zu­sammentritt alsbald in Beratung nehmen kann.

Zur künftigen Steuerpolitik Deutschlands._

Bremen, 11. F b. Reichsfinanzminister Dr. Wirih ist heute zu wichtigen Verhandlungen mit dem Senat hier ein- getroffen. In einer Versammlung der Handelskammer sagte der Minister u. a., wir seien vor die Notwendigkeit gestellt, die Einkommensteuer abzubauen. Der Besitz müsse noch stär­ker herangezogen werden. Auf der Londoner Konferenz wür­den wir bestimmte Vorschläge machen. Was zur Zeit darü­ber in den B äitern stehe, sei nicht richtig. Was wir anbö- ten, werde nicht wenig sein. Es dürfe aber nicht direkt aus dem Vermögen genommen, sondern müsse erarbeitet werden; ob dabei alle Früchte der Revolution gewahrt werden könn­ten, sei fraglich.

Die bayerischen Kanalpläne.s

Augsburg, 12. Feb. Am nächsten DienStag findet in Ingolstadt die Hauptversammlung des bayerischen Kanal­vereins statt, auf ver wichtige Dinge besprochen werden sollen. Die Ortsgruppe Augsburg des bayerischen Kanalvereins hielt heute eine Sitzung ab, in oer sie b-kannt gab, daß sie an der Führung des Donau Main-KanalS über Sttppberg (Schwaben) festhält und diesen Standpunkt in Ingolstadt vertreten will.

Mitgeteilt wurde in der heutigen Sitzung, daß das Projekt der Kanalisierung der oberen Donau zwilchen Regensburg und Ulm sich zurzeit beim bayeiüchcn Kanalbauamt in Be­arbeitung befindet und günstige Aussichten bestehen, daß mit den Arbeiten in nicht allzufecner Zeit begonnen werden kann.

Milch im Straßengraben.

Kaiserslautern, l2. Feb. Wie die Pfälzische Rundschau meldet, wurde Sekretär Haas, von der Freien Bauernschaft, der während des Milchstreiks 300 Liter Milch der Stadt Frankenihal in den Straßengraben geschüttet hat, zu 8 Mo­naten Gefängnis verurteilt.

Die Verwertung der elsiißischen Kalierzeugung.

Parts, 13. Feb. DieAg. Havas" meldet aus London: In Großbritannien werde dis Ankunft einer Gruppe von fran­zösischen Industriellen erwartet, dis über ein Abkommen von englischen Industriellen unterhandeln sollen. Es bandelt sich dabei um die im Elsaß gewonnenen Kalimengen, für deren Verarbeitung die Franzosen nicht die igen' Einrichtungen besäßen. England besitze diese Einrichtungen und es handle sich darum, zwischen den französischen und den englischen Unterhändlern eine Arbeitsgemeinschaft durchzuführen.'

Die Arbeitslosigkeit in England.

London, l2. Feb.Daily Expreß" meldet: Dte Arbeits­losigkeit im vereinigten Königrsrch nimmt zu. In der am 4. Februar zu Ende gegangenen Woche betrug die Zahl der Arbeitslosen 1 180000. DaS bedeutet gegenüber der oorher- geganqenen Woche eine Zunahme von 42 680.

Paris, 12. Feb. DasJournal" meldet aus London, daß in mehr als 55 Kohlenzechen in England die Arbeit ein­gestellt wurde. 300000 Bergleute sind arbeitslos.

Dampferuntergang.

Paris, >2. Feb. Wie die Chicago Tribüne aus Mon­treal meldet, ist der französische Dampfer ,V cioricum", der am 2. Februar von New-Io.k nach Cadix in See gegangen war, unteigegangen. Die Besatzung ist von dem Dampfer Cranford ausgenommen worden.

Würtiemdergische Politik.

Landtag.

r Stuttgart, 12 . Feb. Der Landtag beriet heute zunächst Titel l3 aus dem Etat deS Arbcits- und Ernährungsmini­steriums und beschloß nach einem Bericht Pflüger (Z.) sowie noch Ausführungen von Wider (BP ), Schüler (Z.) und des Ministers Dr. Schall auf Antrag dss Finanzausxhusses, die Lackdesbaulenprüsstelle spätestens bis zum 3l. März aufzu­heben. Genehmigt wurde auch der Titel Abteilung für Frauenarbeit samt dem Antrag des Ausschusses auf Auf­hebung, die bercitS auf l. Januar vollzogen wurde. Die Kommunisten und Unabhängigen stimmten dagegen. An der Debatte beteiligten sich Wider (BP.), der eine grundsätzliche Stellungnahme der Regierung zur Beschäftigung der Frguen forderte, deren Männer im Staatsdienst stehen, ferner Frau Htller (S.), Mittwich (Kom.), Andre (Z), der gleichfalls den : Standpunkt vertrat, daß die verhi iratete Frau in die Familie ! gehöre, und die Männerarbeit so zu stellen sei, baß die Frau ! im Hause bleiben könne, sowie Minister Dr. Schall, der kür - die weibliche Referentin eimrat. Ohne Aussprache genehmigt s wurde die Abteilung für Notstandsarbsiten. Eine längere Debatte entspann sich zu Titel 16 betr. Schiedsamt für öffent­liche Arbeiten und der Entschließung des Ausschusses, die Vergebung öffentlicher Arbeiten einer die berechtigten Inter­essen des Handwerks berücksichtigenden Nachprüfung zu unter­ziehen. Fischer (BP) und Schüler (Z) verteidigten das ! Handwerk gegen den Vorwurf von Ueverforderungen und traten dastir ein, daß dem Handwerk erlaubt werde, in drin- r genden Fällrn 9 Stunden zu arbeiten. Leipart (S ) berief sich auf seine Schutzoerfügung für das Handwelk. Die Sozial­demokratie kämpf? nicht gegen das Handwerk, sondern gegen den Jnnungsgeist. Henne (DDP.) erinnerte daran, daß der geistige Urheber der Schutzversügung nicht Leipart, sondern Schall sei. Ziegler (USP.) sprach ausführlich über die Ueber- forderungen durch die Innungen, Schmid (BB) für den neun­stündigen Arbeitstag beim Handwerk. Der Titel wurde mit dem Antrag des Fmanzausschusses angenommen, desgleichen Titel 17 (Fleischversorgungsstelle) samt dem Antrag auf plan­mäßigen Abbau. Für die freie Wirtschaft traten ein Schmid (BB), Rapp (dB) und Hartmann (DB), dagegen Mittwich (Kom) und Ulrich (I.). Nächste Sitzung Mittwoch vormittag 9 Uhr: Kleine Anfragen und Etat.

Gegen die Versklavung.

Der Landesvorstand des Deutschen GewerkschaftsbundeS (Gesamtverband christlicher Gewerkschaften, deutscher Ange­stellten- und Staatsangestellten- Gewerkschaften) veröffentlicht im Anschluß an eine Aussprache über die fürchterlichen Wirkungen des Pariser Diktats im Namen seiner Gliederungen folgende Entschließung:Gemeinsame Not, gemeinsame Abwehr! Wenn irgend etwas, so ist das unverschämte Pariser Diktat dazu angetan, das deutsche Volk den Weg zu sich selbst wieder finden zu lasten. In der einmütigen Ablehnung des Uner­träglichen müssen sich alle Volkskreise, gleichviel welchen Be­rufs, welcher gesellschaftlichen, politischen oder gewerkschaft­lichen Stellung, zusammenfinden. Wir lasten uns den küm­merlichen Rest von Freiheit und nationalem Leben, den uns der Versailler Vertrag läßt, nicht nehmen, die Wirtschaft als Grundlage unserer Existenz nicht drrch das Ententekapital und den unersättlichen Haß der Feinde erdrosseln! W r for­dern dte Regierung und Reichstag auf, klar und deutlich Nein" zu sagen. Sie sollen dem Fetndbund erklären, daß es Deutschland lieber aus die Anwendung der an gedrohten Gewalt ankommen läßt, als Kindern und Kindeskindern das Erbe freiwillig übernommener politischer und wirtschaftlicher Knechtschaft aufzubürden."

Au» Stadt und Bezirk.

Nagold, l4. Februar 1921.

* Die Winterreise. Einfach und doch ansprechend in ihrer wehmutsvollen Schlichtheit sind alle von Franz Schubert vertonten Lieder. Tief und innig, die glücklichste Verbindung von Volks- und Kunstlied, tritt uns der ZyklusDte Winter- reise" (gedichtet von Wilhelm Müller entgegen. Es ist gewiß keine Kühnheit zu behaupten, daß sie durch Schubert in die Reihe der unvergänglichen, ewigen Gesänge eingesügt worden

tst. Immer wieder wird man auf sie zurückkommen, immer wieder gerade in solch gärenden Zeitabschnitten in der Kunst, wre wir grgenwälttg sie so intensiv erleben. Der Drang zur Verinnerlichung reizt zur Erfassung des Unendlichen. Das Dekatenle in der modernen Musik führt zu einer krankhaften Verfeinerung der darstellerischen Mtt'el. Die Entmateriali­sierung des Stoffes hat eine Formlosigkeit zur Folge, deren Rest oft sich in reiner Klangmalerei auslöst. Die Ge'ahr daß die Empfindung für den alten Stil verloren gehen wird' liegt am nächsten. In diesem Falle ist eS das beste, um davon geheilt zu werden, einen Interpreten Schubert'scher L>eder wie Fritz Haas (Stuttgart) zu bören. Was dieser Sänger gestern mittag im Zeminaisaal an stimmlicher Leistung sowohl in den tiefsten wie höchsten Lagen vollbrachte war erfreulich und erstaunlich zugleich. Der Schmelz der lieber- gänge, die virtuose Beherrschung des formvollendeten und doch so figurellen Stoffes hinterließ zitternde Nacherregung bei den Hörern Es gab Momente, in denen Stimme und Begleitung an Schwingung u. innerer Spannkraft einander völlig gleichkamen. Studienrat Schmid am Flügel bewährte sich wie schon ssl so auch dieses Mal als feiner Begleiter, der alle Nuancen nicht nur auszukosten, sondern auch geist­voll zu gestalten versteht. lieber dem ganzen Dortrag lag der süße Hauch unstillbarer Schwermut; von zarten Nebel­schleiern war der einsame Wanderer in der Winterlandschaft silbern überhängt. Lebhafter Beifall am Schluß entsprang freudiger Dankbarkeit.

* Kraftwageniinien. Am ll. ds. MiS. fand im Linden­hof zu Horb unter Vorsitz von H. Oberamtmann Münz, Nagold, eine Versammlung von Vertretern der Bezirks Frendenstadt, Sulz, Nagold und Ca!w statt, die zu dem schwebenden Pro­jekt der Errichtung von Kraftverkehrslinien in diesen Bezirken Stellung zu nehmen hatten. Wie schon früher berichtet wurde, beabsichtigt die Württ. Kraftverkehrsgesellschaft diese Linien als Sammelobjekt mit gemischtem Verkehr, also mit Personen- und Güterverkehr, auszuführen. Dabei hätten die beteiligten AmtS- köcpeischaften und Gemeinden gewisse Snbventionsbeträge, d. h. Zuschüsse zum etwaigen Bstriebsabmangel zu leisten. Der Betrieb wäre zunächst ein versuchsweiser, würde aber ge­gebenenfalls als Dauerbetrieb eingerichtet werden. Es kamen folgende Linien in Frage: Linie l AitsnsteigFrendenstadt, IlÄlrenstsigWildbud, III AttenstetgCalw, lVSulzDorn­birnFreudenstadt. V AltenfteigGötteifiigen Murgtal, VI KlosterreichenbachRaumünzach. Neuerdings hat nun auch die Forstoerwattung die Bereitwilligkeit ausgesprochen, der Ein­richtung einer Linie AltensteigPfalzgrafenweilerDornstet­ten, unter Umständen bis Freudenstadt, näher zu treten, wenn die Beteiligten die üblichen Bedingungen erfüllen, d. h. die Gewähr dafür übernehmen würden, daß die Straßen, soweit sie nicht vom Staat Unterbalten werden, in einem für den Kraftomnibus geeigneten Stand gesetzt und fortdauernd in solchem unterhalten werden, ferner einen einmaligen Beitrag zur Einrichtung und zum Betrieb der Linie leisten und die erforderlichen Kraftwagenschuppen unentgeltlich zur Verfügung stellen würden. Da bei der Herausnahme dieser Haupilinie aus dem Gesamiobjekt die Aus ührbarkeit der übrigen Linien, deren Bedürfnis ebenfalls anerkannt wird, in Frage gestellt ist, gestaltete sich die Aussprache über diesen Punkt zu einer weitgehenden Eiörterung. Schließlich kam, nachoem die Vor­teile der beiderseitigen Angebote reiflich gegeneinander abge­wogen und aucki die E-fahiungen in andern Fällen auSge- taucht worden waren, folgende'Einigunq zustande: um nicht die schon in einer früheren Sitzung beschlossene Sache zu Fall zu bringen, von dem Angebot der Foistoerwultung abzusehen, dagegen mit der Württ. Kraftverkehrsgesellschaft in ein Ver- tragsverhälinis einzutreten, sofern die beteiliaten Körperschaft?- behörden die noch näher festzustellende Garantiesumme im verhältnismäßigen Anteil anerkennen werden. Zur Ausfüh­rung sollen jedoch nur die unter lIV gen. Linien kommen, da die Linien V und VI im Hinblick auf d e ungünstigen Wegverhältnisse einerseits und die geringe Bevölkerungszahl andererftits fallen gelassen werden mußten. Es darf hienach in Aussicht genommen werken, daß der Verkehr anfangs Mai ausgenommen wird.

* Homöopathie. Wir machen dis Fieunde der Homöo­pathie darauf aufmerksam, daß am Sonntag den 20. Feb. ein Bortrag von dem Landesoorsitzenden I. Wolf über Herz u. Herzkrankheiten statlfindenwird. NähereAnzeige folgt.

* St. Valentin. Auf den 14. Februar fällt der St. Valentinstag, der besonders in England das eigentliche Fest der Jugend und der Liebe ist, an dem Liebeserklärungen, kleine Geschenke und Leckereien, Gedich e und Spoltverschen ausgetauscht werden. Bei uns ist der Erinnerungstag so gut rvig ausaestorben.

* Abbau der Zwangsbewirtschaftung. Durch eine Ver­fügung des Ernährungsministeriums wirb die Bewirtschaftung vvn Schweineschmalz aufgehoben. Die öffentliche Bewirtschaft tung der Speisefette erstreckt sich nur noch auf Butter und Butterschmalz.

» 430 VS« deutsche Gräber in Frankreich. Nach amtlichem französischem Material gibt es in Frankreich im ganzen 430600 Gräber deutscher Soldaten. Die französische Regierung hat einen Gefttzent- wurf eingebracht, nach dem diese deutschen Gräber in der gleichen We se behandelt werden sollen wie die in Frankreich liegenden G abstätten der französisch-« und alliierten Soldaten. Das französisch« Volk muß also eist durch ein Gesetz aus diese selbstverständliche Pflicht jedes Kulturvolk-» hingewiesen werden.

!'! Sulz» 13. Feb. Letzten Freitag und Samstag fand ein von ca 20 Teilnehmern besuchter Buchführungskurs über landwirtschaftliche Buchführung statt, unter Leitung von Land­wirt Graßhan8 Schönbronn.

AuS de« übrige« Württemberg.

(-j-) Mötzingen. Letzten SamStag verließ uns Herr Oberlehrer Füliemann, um seine neue Stelle in Urach an- zutreten. Schon lange zog es ihn nach der Alb, in die Nähe seiner Heimat. Ueber 11 Jahre hat er in unsrer Gemeinde gewirkt. Als er hieher versetzt wurde, befand sich das neue Schulhaus eben im Bau. Im Jahr 1910 zog Herr Fülle­mann als zweiter ständiger Lehrer dort ein und gründete einen eigenen Hausstand. In der Schule widmete er sich mit großem Eifer seiner Erzieherarbeit an der Jugend. Da kam der Krieg und riß große Lücken auch in die Mötzinger Lehrer­schaft. 1915 wurde Herr Fülleinann einberufen und Holle sich bale im Felde Auszeichnung und Beförderung. Zweimal wurde er verwundet; doch war es ihm vergönnt, glücklich zu den Seinen und der ihm lieb gewordenen Schularbeit zurüs-