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notwendigerweise die Handelsbeziehungen aller Länder mit Deutschland beeinflussen würde, einschließlich derer, die daS Abkommen nicht Unterzeichnete». Peltinax gibt zu, daß die Reparationskommission einschließlich des offiziösen Vertreters Boyden am 27. Augöst gegen die Verringerung ihrer Machtbefugnisse protestierte. Er gibt ferner zu, daß die Engländer am vorigen Freitag die Steuer um 25'/» erhöht, aber die Entschädigungssumme nur 70°/° herabgesetzt haben. Per» tinax gesteht, daß bei einem Steigen des deutschen Kurses der deutsche Handel einer äußerst kritischen Verminderung aus gesetzt sein könnte.
Geheimbeschlüfse?
Genf, 2. Febr. Nach einer HavaSmeldung enthalten die Pariser Beschlüsse der alliierten Staatsmänner einen zweiten nicht zur Veröffentlichung bestimmen Teil, der das Verhalten der Alliienen in London bei den Besprechungen mit den Deutschen feftlegt.
Der Pfälzer Milchkrieg.
Pirmasens, 3. Feb. Die Ortsgruppe der freien Bauernschaft in Pirmasens hat beschlossen, den Milchstreik abzubrechen.
Aus dem 3. Band der Bismarck» Erinnerungen.
Berlin, 3. Febr. Die ..Nationalzeitung" setzt die ausführliche Wiedergabe weiterer Kapitel des in ausländischen Zeitungen veröffentlichten 3. Bands von Bismarcks Gedanken und Erinnerungen fort. Im lO. Kapitel gibt Bismarck ein charakteristisches Bild deS Herrschers, der ihm so übel mitgespielt hat. Der von tieswurzelnden dynastischen Gesühlen und monarchistischer Ueberzeuguyg beseelte Kanzler greift, um das bitterste nicht unmittelbar zu sagen, zu einem sarkastischen Kunstgriff. Er wählt die Ahnherren Wilhelms II. als Folie und gibt zu erkennen, daß der Enkel nicht gerade alle ihre Tugenden, ja nicht einmal die ausgleichenden Vorzüge, die ihre großen Fehler begleiteten, geerbt habe.
Im Kapitel Kaiser Wilhelm II. führt er aus, wie der Kaiser von Friedrich Wilhelm I. die Vorliebe für Aenßerlich- keiten, z. B. die langen Kerls geerbt hat, was sich in den Flügeladjutanten seiner Umgebung ausdrückte. Ausgeprägter noch ist die Vererbung der Neigung Friedi-ick, Wübelms I. und U. zu selbstherrliche-." Leiinug der Gesch». », o.r L. - st- überschätzung, der bet Friedrich Wilhelm II Geist und Mut entgegenstanden und die bei Wilhelm l. Zuverlässigkeit und Geradheit des Charakters ergänzte. Dagegen fehlte bet dem Kaiser daS Gegengewicht. Die Gewohnheit Friedrichs deS Großen, in die Ressorts seiner Minister und Behörden und in die Lebensoeihältnisse seiner Untertanen einzugreifen, schwebte ihm als Muster vor. Die Neigung zu Randbemerkungen war während Bismarcks Amtszeit so lebhaft, daß dienstliche Unbequemlichkeiten daraus entstanden, weil ihr Inhalt und Ausdruck dazu nötigte, die betreffenden Aktenstücke streng geheim zu halten. An dem Erbe Friedrich Wilhelms II. ist, so fährt Bismarck unter dem Kapitel „Mystizismus und Redelust" fort, der Kaiser nach 2 Richtungen hin nicht unbeteiligt. Mit Friedrich Wilhelm III. findet er keine Aehnlichkeit, dagegen har er mit Friedrich Wilhelm IV., die Gabe der Beredtsamkeit und das Bedürfnis gemein, sich ihrer öfter als geboten zu bedienen. In weiteren Kapiteln be leuchtet er die Stellung des Kaisers zur Sozialdemokratie und seine Politik des Nachlaufens hinter unversöhnlichen Gegnern. Bus seinen Berichten über die zuerst guten Beziehungen des Kaisers und spätere Verschlechterung derselben gegenüber Rußland gewinnt man dasselbe Bild, das die kürzlich erfolgten Veröffentlichungen des russischen Ministers Graf Witte zeichnete. Das 8. Kapitel des 3 Bandes enthält die Geschichte der Entlassung Bismarcks. Er führt aus, wie in seinem Hause eine Besuchskontrolle ausgeführt wurde, wie ihm durch kränkende Beleidigungen der Dienst verleidet wurde, bis er daS befohlene Abschiedsgesuch einreichte, auf das die Entlassung ohne Frist erfolgte. Er sagt zum Schluß: Am 26. März verabschiedete ich mich bei dem Kaiser. Seine Majestät sagte, nur die Sorge um meine Gesundheit habe ihn bewogen, mir den Abschied zu erteilen. Ich erwiderte, meine Gesundheit sei in den letzten Jahren selten so gut gewesen wie in dem vergangenen 'Winter. Die Veröffentlichung meines Abschiedsgesuchs wurde abgelehnt. Gleichzeitig mit dem Eingang desselben hatte Caprivi schon von einem Teil der Kanzlerschsn Dienstwohnung Besitz genommen. Ich sah, daß Botschafter, Minister und Diplomaten auf dem Treppen
flur warten mußten, ein Zwang für mich, das Packen u. Abreisen dringend zu beschleunigen. Am 29. März verließ ich Berlin unter diesem Zwang übereilter Räumung meiner Wohnung und unter der vom Kaiser im Bahnhof «»geordneten militärischen Ehrenbezeugung, die ich ein Leichen- begräbnis erster Klasse mit Recht nennen konnte.
Hat Lenin von der kaiserlichen deutschen Regierung Geld erhalten?
Berlin, 3. Febr. Wie bekannt, hatte die V. K. P. D. eine Anfrage an die Regierung in den Reichstag eingebracht, ob ihr etwas darüber bekannt sei, daß Lenin, wie dies von dem Mehrheitssozialisten Bernstein im „Vorwärts" behauptet worden war, von der ehemaligen kaiserlichen deutschen Regierung 50 Millionen Mark e> halten habe, um das russische Heer zu desorganisieren. Nunmehr hat der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Simons darauf geantwortet, die Akten des Auswärtigen Amtes ergeben keinen Anhaltspunkt dafür, daß Lenin aus den Mitteln des Auswärtigen Amtes oder mit dessen Zustimmung unterstützt worden sei. Mit dieser Antwort ist weder die „Rote Fahne" noch der „Vorwärts" zufrieden. Das kommunistische Blatt meint, Minister Simons habe diplomatischerweise nur die Akten des Auswärtigen Amtes erwähnt, während er selbst sehr gut wissen müßte, daß überhaupt — ganz abgesehen von den Akten an der Behauptung Bernsteins kein wahres Wort daran sei. Es hält daher nach wie vor den voA ihm, Bernstein, gemachten Vorwurf der Verleumdung aufrecht. Der „Vorwärts" wiederum vertritt die Anschauung, daß die Antwort des Ministers gar nicht den Kern der Bernsteinschen Behauptungen treffe und daß eine ausführlichere Antwort von anderer Stelle werde erfolgen müssen, um die Erklärung des Auswärtigen Amtes glaubhafter erscheinen zu lassen.
In ihrer letzten Nummer nimmt die „Rote Fahne" von der Stellungnahme des „Vorwärts" Notiz, bezeichnet Bernstein erneut als'„leichtfertigen Verleumder und Ehrabschneider" und fordert ihn auf, vor Gericht den Beweis für dis Wahrheit seiner Behauptung zu erbringen.
Einverleibung unserer ehemaligen Kreuzer in die französische Handelsmarine.
Genf, 3. Febr. Die ehemaligen deutschen Kreuzer „Geston" und „Viktoria Luise" sind der französischen Handelsmarine einverleibt worden.
Krapotkin lebt!
Die Nachricht vom Tode des bekannten anarchistischen Theoretikers Peter Krapotkin erweist sich nach einem Draht- bericht aus Reval als unzutreffend. Wie ein Moskauer Funkspruch meldet, hat Krapotkin die Krisis seiner Krankheit Überständer: und befindet sich bereits auf dem Wege der Besserung.
Die Postgebühren.
Vor einigen Tagen hat der Verkehrsbeirat des ReichS- postmtnisteriums zu den Erhöhungen der Postgebühren Stellung genommen, welche dazu betragen sollen, im Posthaushalt das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben herzustellen. Nach den neuesten Mitteilungen des zuständigen Ministers beläust sich der Fehlbetrag im Postwesen für das Jahr 1920 auf 3*/, Milliarden Mark. Für das Jahr 1921 wird sogar mit einem Fehlbetrag von vier Milliarden Mark gerechnet. Vor wenigen Monaten wurde die Zahl von noch nicht 2 Milliarden Mark genannt. Woher die Erhöhung des Fehlbetrages auf fast das Doppelte kommt, hat die Oef- fentlichkeit nicht erfahren. Von allen Dingen für oder gegen eine erhebliche Verteuerung der Postgebühren muß ein Grund den Ausschlag geben: Unsere Wiedergutmachungsgläubiger drohen uns mit Zwangsoerwaltung, wenn wir unseren öffentlichen Haushalt nicht in Ordnung zu bringen verstehen. Gelingt die Beseitigung der Unterschüsse im Eisenbahn- und Postwesen nicht, so wird sie von einem Unterausschuß der Wiedergutmachungskommisston dekretiert werden. Die Erhöhung der Gebühren darf aber nicht die einzige Maßnahme sein, die wir zur Deckung des Fehlbetrages zur Anwendung bringen müssen. Wir müssen gleichzeitig an Personal und Material zu sparen suchen, was irgend zu sparen ist. Durch bessere Organisation und durch völligere Ausnutzung der Arbeitskräfte lassen sich sicher viele tausende von Beamten sparen, ohne daß die Leistungsfähigkeit der Post geschädigt wird. Die Erhöhung der Gebühren muß nach dreierlei Richtung
hin Rücksicht nehmen: Sie muß eine Differenzierung vor- sehen, welche die wirtschaftlich schwächeren Benutzer der Post möglichst schont; sie muß weiter frühzeitig genug bekanntge- geben werden, um den betroffenen Geschäftsleuten zu ermögliche», die Verteuerung der Post-, Telegramm- und Fernsprechgebühren in die Preise ihrer Erzeugnisse und Waren hineiuzukalkulieren; sie muß endlich die Gewähr schaffen, daß mindestens viele Monate lang, keine neue Verteuerung der Sätze eintritt. Für die Wirtschaft ist nicht eigentlich der Grad der Steigerung, sondern die Häufigkeit der Steigerung aus schlaggebend. Es gehört zwar zum eisernen Bestand der klassischen Wirtschaftspolitik, jede Verkehrsoerteuerung zu vermeiden. Das Reich kann es sich aber bei seiner allmonatlich um viele Milliarden zunehmenden Verschuldung nicht leisten, Dienste an Private unter dem Selbstkostenpreis avzugeben. Die versteckten Geschenke an die Nutznießer der Post müssen letzten Endes doch von der Gesamtheit des deuffchen Volkes aufae-
Württembergifche P-lirik.
Landtag.
r Stuttgart, 4. Febr. Der Landtag nahm gestern die Beratungen für den Staatshaushaltplan des Jahres 1920 auf. Gleich beim ersten Kapitel (Landtag) machten die Kommunisten unter Führung von Abg. Schneck ihre Oposition geltend. Nach ihrer Meinung wäre cs besser, der Landtag würde die Bude schließen und nach Hause gehen. DaS Kapitel wurde aber gegen ihre Stimmen genehmigt, nachdem zuvor der Abg. Heymann die Angriffe auf die parlamentarischen Regierungseinrichtungen' zurückgewiesen hatte. Bei Kap. 2 (Slaatsmtnisterium), über das wiederum der Unabhängige Ziegler berichtete, drehte sich der Streit um die Presseabteilung des StaatsmintsteriumS, gegen die von den Abgg. Dr. Wol! (B.B), Bickes (DV) und Schneck (Komm.) Stellung genommen wurde. Die Unabhängigen verlangten Streichung der Gesandtschaften in Berlin und München,'der Bauernbund beantragte, von der Einführung des 8. Schuljahrs bis auf weiteres abzusehen. Die Abgg. Braig (Ztr.), Ulrich (Soz.) und Scheef (D.d.P) vertraten die Ausschußanträge und der Staatspräsident lehnte gleichfalls die Sonderanträge ab. Er teilte mit, daß die württ. Regierung beim Reichsverkehrsministerium für 1921 den Bau folgender Nebenbahnen beantragt habe: Schwenningen—Tuttlingen, Nürtingen-Kirchentellinsfurt, Aalen—Abtsgmünd, Gerstelten— Herbrechtingen. In nächster Zen werde dem Landtag ein Gesetzentwurf über die Zuständigkeit der Ministerien und einer über den Entwurf eines württ. Wappens zugehen. Bei der Abstimmung wurde die Presseabteilung des Slaatsmini- steriums gegen die Stimmen der Bürgerpartet, Deutschen Volkspartei, U.S.P. und Kommunisten genehmigt. Ueber dar 8. Schuljahr wurde namentlich abgestimmt und der Antrag des Bauernbunds mit 30 Ja (Ztr. und B.B.) gegen 37 Nein (Ltnksradikale, Soz., D. d. P., D.V.) und 5 Enthaltungen (BP) abgelehnt. Kap. 3 (Verwaitungsgerichrshof) fand ohne Aussprache nach den Ausschußanträgen Annahme. Ebenso Kap. 4 (Beiräte der Ministerien) nachdem zuvor eine unnötige Aussprache über die Beamtenbeiräte statlgefunden hatte, bis der Staatspräsident erklärte, daß es sich nicht um die Beamtenbeiräte, sondern um die Fachbeiräte aus den Berufskreisen zu den Ministerien handle. — Schluß der Sitzung: 1 Uhr. Nächste Sitzung heute 9 Uhr: Fortsetzung der Etats- beratungen.
Staatshaushaltsplan für 1921/22.
Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Nachdem die Verabschiedung des Staatshaushaltsplans für 1920 eine ausnahmsweis weitgehende Verzögerung erfahren hat, ist vom Staatsministertum einem Antrag des Finanzministers entsprechend beschlossen worden, daß der Staatshaushaltsplan für das Rechnungsjahr 1921 nur in der Form einer summarischen Bezugnahme auf den Plan für 1920 (bezw. hinsichtlich der „Persönlichen Ausgaben" auf den zugleich mit den Vorschlägen auf Abänderung der Besoldungsordnung demnächst einzubringenden Nachtragsplan) beim Landtag eingebracht werden soll. Ferner soll wie in andern deutschen Ländern zwecks sparsamster Wirtschaft von Einbringung neuer Stellen sowohl nachträglich für 1920 als besonders auch für 1921 grundsätzlich abgesehen werden und es sollen nur ganz vereinzelte Ausnahmen insoweit zugelassen werden, als für die
8 Wirken, schaffen, sich nach allen Seiten entwickeln, Z 8 damit die Hand, die von oben heruntergreiit, unten 8 o den Faden nicht »ermißt, bei dem sie den Menschen o 2 packen kann. Hebbel. ü
Im Schatten der Schuld.
28) Original-Roman von Hanna Förster.
ES dauerte nicht lange, da hatte Frau Mara von Neh- ring alle Fäden auf Schloß Hollwangeu in ihrer Hand. Ihr Mann trug sie auf Händen und beugte sich willenlos unter ihren so viel stärkeren Charakter, und auch der Gras geriet allmählich ganz unter den Einfluß dieser von brennendem Ehrgeiz, von maßloser Herrschsucht erfüllten Frau. Nur eine durchschaute sie mit dem sichern Instinkt des KindeS, das war — die Tochter Nehrings aus erster Ehe. Frau Mara vergalt ihr ihre Abneigung mit Haß und sorgte dafür, daß sie in eine Pension kam.
Fast zu gleicher Zeit wie dem Grafen Oskar von Hollwangen wurde auch Herrn von Nehring ein Sohn geboren. Doch schien sich jetzt Graf Hans von Hollwangen mehr für den Sohn seines Verwalters, a>S für den seines einzigen Bruders zu interessieren. Graf Oskar hatte schon längst gemerkt, daß zwischen ihnen beiden nicht mehr das alte auf Liebe und Vertrauen gegründete Verhältnis bestand. Er konnte sich beim besten Willen keine Schuld daran beimrssen, er hatte sogar im Gegenteil stets den durch den Tod der Gattin so ungünstig beeinflußten Gemütszustand des älteren BruderS berücksichtigt und ihm immer wieder die alte Freunds lichkeit gezeigt.
Bis es eines Tages doch zum Bruch kam. Boll Befremden halte Graf Oskar verschiedene Male Reden von deS
Bruders Lippen vernommen, die deutlich ein Mißtrauen gegen ihn offenbarten. Seine offene stolze Natur konnte das nicht ertragen, und er fragte den Grafen Hans, was er mit solchen Reden sagen wolle.
„Es scheint ja fast, als dächtest du, ich warte auf deinen Tod, um als Herr und Gebieter auf Schloß Hollwangen einzuziehen.," hatte er he tig gesagt.
Und als Graf Hans ihn voll Hohn ansah u. antwortete:
„Und wenn ich daS wirklich glaube, so habe ich eben Grund dazu."
Da war der jüngere Bruder, die Röte des Jähzorns auf der Stirn, aufgesprungen und hatte geschrieen:
„Wenn ein anderer als mein Bruder mir so etwas sagte, würde ich ihn einen Schuft nennen."
Graf Hans hatte kalt gelächelttund gesagt: „Nein, mir sagst du es nicht, sonst könnte dir und deinem Sohn ja die Erbschaft entgehen. Uebrigens ist mein Testament noch nicht gemacht u. ich kann über meinen Besitz bestimmen wie ich will."
Mühsam sich beherrschend war Graf Oskar dicht vor den Bruder getreten, und ihn fest ansehend, sagte er mit natürlich ruhiger Stimme:
„Ich weiß, wem ich diese Verleumdung, als warte ich auf deinen Tod, zu verdanken habe. Du stehst unter dem dämonischen Einfluß von Frau von Nehring, die dich ebenso beherrscht wie ihren charakterschwachen Mann. Sie geht wohl darauf aus, Schloß Hollwangen, das Stammschloß nicht nur deiner, sondern auch meiner Ahnen, ihrem Sohn zu erringen. Möge sie mit ihrer Erbschleicherei Glück haben. Daß ich nicht auf deinen Tod warte, das betone ich nicht, weil eine solche Anschuldigung vom niedrigsten, feigsten Mißtrauen diktiert ist. Jeder gerecht denkende Mensch wird es wohl für selbstverständlich halten, daß, wenn du einmal sterben solltest, hoffentlich nach mir, obwohl ich der Jüngere bin, dein Besitz an meinen Sohn Eberhard übergeht und in der Familie bleibt. Wenn du ihn auf gänzlich fremde Menschen vererben willst, ich hindere dich nicht daran. Wenn deine Gattin noch lebte, die die beste unk treuest« Ureundi« meiner Gattin war.
und sähe, welch einen unheilvollen Einfluß dieses herrschsüchtige Weib auf dich ausübt — sie wäre entsetzt"-
Immer starrer war das Gesicht des Grafen Hans unter diesen anklagenden Worten des jüngeren Bruders geworden. Jetzt unterbrach er ihn:
„Hinaus!" rief er, „du hast kein Recht mehr, den Namen meiner Gattin noch im Munde zu führen. Frau Mara von Nehring aber steht hoch über dir, sie denkt mit keinem Gedanken ihrer stolzen und edlen Seele an Erbschletcherei, hinaus, sage ich, wir sind geschieden für immer. Und nie und nimmer sollen sich deine geldgierigen Wünsche erfüllen — mein Besitz soll nie weder in deine noch in die Hände deiner Kinder gelangen — das schwöre ich."
Ganz heiser hatte seine Stimme geklungen, seine Augen blickten, als wäre er wahnsinnig. Aber Graf Oskar war zu erregt, um sich zu sagen, daß sein Bruder vielleicht doch kein normaler Mann mehr sei, er sah ihn noch einmal fest und durchdringend an mit einem Blick, der sich schließlich doch in brüderliches Mitleid auflöste.
„Du weisest mich, deinen einzigen Bruder, fort aus dem Hause meiner Väter. Möge es dich nie gereuen. Lebewohl." — . . ,
Nach diesem Tag hatten sich die Brüder nie mehr wiedergesehen. Fünf Jahre später starb Graf Hans von Holl- wangen. In seinem Testament hatte er Herrn von Nehring und dessen Gattin zu seinem Universalerben eingesetzt unter der Bedingung, daß nach ihrem Tode das ganze Besitztum an ihren Sohn Gerd übergehen sollte.
In der ganzen engeren und weiteren Nachbarschaft herrschte ungeheure Aufregung und große Empörung über dieses Testament. Man legte dem Grafen Oskar nahe, e» anzufechten und seinen verst,rbenen Bruder als in seinen letzten Lebensjahren als unzurechnungsfähig zu erklären. Aber Graf Oskar von Hollwangen war eine viel zu stolze und vornehme Natur, um einen solchen Weg, der vielleicht Aussicht auf Erfolg gehabt hätte, zu beschreiten.
(Fortsetzung folgt).
Erledigung ga und besondere spätere Plan ja! heit geben, sol stehenden bes nis besteht, 1922 aufzuneh 192 l feriiggest lich sein, den dieses Planjah R
r Tübing, Sozialwissensck Dr. Paul Rohr und die gegen Mit seinen Au Kenner der rus vieler Berichte daß haupisächli wistischen Herr erwarten sei. die großen bäu Staats- und <Z Wicklung steht Das Problem der Ukraine, land werde gt auslösen. insr sammenbruch kralie der Weg so wieder eine Problem des deS FriedenSvi Verhandelns sondern nur Frankreich, indem sie die tragsgebäudes in den feindlic daß in Engla Meinung auf! andere Erttwiä auf die neuen halte und dani sere Industrie Hungers sterbe Staatsmänner land erhalten k>ären, werde wegfegen. Da mit Frankreich
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