muß eine Differenzierung »or- ch schwächeren Benutzer der Post eiter frühzeitig genug bekanntge- zffenen Geschäftsleuten zu ermög- Post-, Telegramm- und Fern- e ihrer Erzeugnisse und Waren endlich die Gewähr schaffen, haß ing, keine neue Verteuerung der tschafl ist nicht eigentlich der Grad ! Häufigkeit der Steigerung aus rr zum eisernen Bestand der klas- : Verkehrsoerteuerung zu oermei- h aber bei seiner allmonatlich um r Verschuldung nicht leisten, Dienste kostenpreis avzugeben. Die ver- atznicßer der Post müffen letzten lheit des deutschen Volkes aufge-

«gische Polirik.

»ndtag.

Der Landtag nahm gestern die shauShaltplan des Jahres 1920 pitel (Landtag) machten die Kam- ron Abg. Schneck ihre Oposttion ng wäre es besser, der Landtag und nach Hause gehen. DaS >re Stimmen genehmigt, nachdem ie Angriffe auf die Parlament«» rgen zurückgewiesen hatte. Bei über das wiederum der Unab- drehte sich der Streit um die tinisteriums, gegen die von den ckes (DV) und Schneck (Komm.)

Die Unabhängigen verlangten ten in Berlin und München, der i der Einführung des 8. Schul- usehen. Die Abgg. Braig (Ztr.),

.d.P) vertraten die Ausschußan- nt lehnte gleichfalls die Sonder- datz die württ. Regierung beim ir 1921 den Bau folgender Neben- ZchwenningenTuttlingen, Nür- üalenAbtsgmünd, Gerstelten r Zeit werde dem Landtag ein Müdigkeit der Ministerien und ) es württ. Wappens zugehen. Bet Presseabteilung des Staalsmini- ten der Bürgerpartet, Deutschen mmunisten genehmigt. Ueber das lich abgestimmt und der Antrag sa (Ztr. und B.B.) gegen 37 Nein P., D.V.) und 5 Enthaltungen ierwaitungsgerichtshof) fand ohne hußanträgen Annahme. Ebenso erien) nachdem zuvor eine un- Zeamtenbeiräte stattgefunden halte, ürte, daß es sich nicht um die a die Fachbeiräte aus den Berufs- handle. Schluß der Sitzung:

Ne 9 Uhr: Fortsetzung der EtatS-

ltsplan für 1921/22.

wird mitgeteiit: Nachdem die Ver- shaltsplans für 1920 eine aus- «rzögerung erfahren hat, ist vom flntrag des Finanzministers ent- n, daß der Staatshaushaltsplan 1 nur in der Form einer summa- r Plan für 1920 (bezw. hinsichtlich r" auf den zugleich mit den Vol­ler Besoldungsordnung demnächst plan) beim Landtag eingrbracht wie in andern deutschen Ländern it von Einbringung neuer Stellen 20 als besonders auch für 1921 )en und es sollen nur ganz ver» it zugelassen werden, als für die

»eiloollen Einfluß dieses herrsch»

übt sie wäre entsetzt"-

is Gesicht des Grafen Hans unter des jüngeren Bruders geworden.

u hast kein Recht mehr, den Na- r Munde zu führen. Frau Mara ch über dir, sie denkt mit keinem rd edlen Seele an Erbschletcherei, geschieden für immer. Und «ie ine geldgierigen Wünsche erfüllen eder in deine noch in die Hände das schwöre ich."

r Stimme geklungen, seine Augen finnig. Aber Graf Oskar war zu sein Bruder vielleicht doch kein er sah ihn noch einmal fest und n Blick, der sich schließlich doch in

ie. . ,

ren einzigen Bruder, fort aus dem » ge es dich nie gereuen. Lebe»

en sich die Brüder nie mehr wie- päter starb Graf Hans von Holl- iment hatte er Herrn von Nehrmg >m Universalerben eingesetzt unter ihrem Tode das ganze Besitztum gehen sollte.

eren und weiteren Nachbarschaft zung und große Empörung über legte dem Grafen Oskar nahe, es erstorbenen Bruder als in seinen unzurechnungsfähig zu erklären. Üwangen war eine viel zu einen solchen Weg, der vielleicht » >t hätte, zu beschreiten.

(Fortsetzung folgt).

»rlediauna ganz neuer Gtaatsaufgaben Sorge zu tragen ist und b?sonde?e wichtige S.aatsintereffen eine Verschiebung auf spätere Planjahre nicht gestatten. Es wird sich aber Gelegen- - beit geben solche neuen Stellen, für die abgesehen von vor- siebenden besonderen Ausnahmen ein unabweisbares Bedürf- ui« beklebt in den Entwurf des Staatshaushaltsplans für

aukünehmen. Dieser Entwurf soll schon bis Herbst !a?t feritaaestellt werden und es wird auf diese Weise mög- lick sein den Haushaltsplan für 1922 rechtzeitig vor Beginn dieses Planjahres zur Verabschiedung zu bringen.

Rohrbach über die politische Lage.

r Tübingen. 3. Feb. Auf Veranlassung des Akademisch- Soualwissenschafilichen Vereins sprach der bekannte Politiker Dr Paul RohrbachüberDeuischland, das osteuropäische Problem und die gegenwärtige allgemein-politische Lage Deutschlands. Mit seinen Ausführungen hat er seinen Ruf als ausgezeichneter Kenner der russischen Verhältnisse erneuert. Er ist auf Grund vieler Berichte von Augenzeugen aus Soojetrußland der Ansicht, daß hauptsächlich infolge der Verkehrsnot das Ende der bolsche­wistischen Herrschaft nicht mehr fern, ja für dieses Jahr noch zu erwarten sei. Nach dem Sturz des Sovjetregimes werden wohl die großen bäuerlichen Genossenschaften den Kern einer neuen Staats- und Gesellschaftsordnung sein; als Ergebnis der Ent­wicklung sieht Rohrbach eine großrussische Bauerndemokratie. Das Problem der Wiederherstellung Rußlands sei das Problem der Ukraine. Der Zusammenbruch des Bolschewismus in Ruß­land werde günstige innerpolitische Wirkungen in Deutschland auslösen. insofern als der deutsche Kommunismus in den Zu­sammenbruch hineingezogen, dadurch derMehrheitSsozialdemo- kratie der Weg zur Beteiligung an der Regierung geebnet und so wieder eine aktionsfähige Regierung ermöglicht werde. Das Problem des Westens sei die Herbeiführung der Revision des Friedensvertrags. Diese sei niemals auf dem Wege des Verhandelns mit den jetzigen Entenieregierungen zu erreichen, sondern nur auf Grund von Neuwahlen in England und Frankreich. Dazu muß die deutsche Regierung mithelfen, indem sie die Schuldfrage, den Grundpfeiler des ganzen Ver­tragsgebäudes, zur Debatte bringt und eingehendes Material in den feindlichen Ländern verbreitet. So wäre es möglich, daß in England bald ein Umschwung in der öffentlichen Meinung aufkommt. In Frankreich sieht Rohrbach eine andere Entwicklung kommen Wenn jetzt unsere Regierung auf die neuen Pariser Beschlüsse hin an einemNein" sest- halte und dann die Franzosen das Ruhrgebiet besetzen, un­sere Industrie vernichten, Hunderttausende von Deutschen Hungers sterben, werden auch eines Tages die französischen Staatsmänner einsehen, daß sie so keine Zahlung von Deutsch­land erhalten können. Sobald sie dies dem Parlament er- k.ären, werde ein Sturm losbrechen und eie Regierung hin­wegfegen. Dann breche eine Zeit friedlichen Zusammenlebens mit Frankreich an.

Au» Stadt und Bezirk.

Nagold, 4. Februar 1921.

* Gemeinderatssttzung vom 2. ds. Mts. Mitgeteilt

werden die Ergebnisse der Holzverkäufe. Erlös für 67 Laub- holzbaustanqen 1137 für 1001 Bau-, Hag- und Hopfen­stangen 8989 °^ii, für 5.5 Fm. Kilben 1520,5 --- 310'/°,

für 9,75 Fm. Kilben 2696 ^ 289,2°/», und für 24,65 Fm. Eichen, 3,04 Fm. Buchen, 0,25 Fm. Birken 11 300 ^ 141,85°/» der Forsttaxe. Dem Johann Kächele Holz­macher am Wolfs berg wird in stets widerruflicher Weise die Anlage einer Dunglege auf städt. Eigentum gestattet. Der AushilfSlehrerin Mina Lenz an der Frauenarbeitsschule wird auf Vorschlag der Min.-Abt. für die Fachschulen in Stuttgart für den gegenwärtigen Kurs ein fortlaufendes Tag- geld von 15 verwilligt. Genehmigt wird das Gesuch des Seminars um Benützung des Sportplatzes an den Mitt­woch Nachmittagen von 24 Uhr gegen einen Mietzins von 75 -ZU, um welchen Betrag die Vergütung des Fußballklubs sich ermäßigt. Für den erkrankten Stadtsch.-Amts-Sekretär Steeb ist der Oberamtsassistent Erich Schuster von Ge- rabronn als Stellvertreter angestellt worden. Gehalt nach Gruppe VII. Von der letzten Spende unserer Nagold- Amerikaner im Betrag von 150 Dollar (9615 ^ 40 xZ) ist auf Weihnachten ein Teil an die Kriegsgefangenen, Witwen und Waisen Gefallener und alte, erwerbsunfähige Leute ver­teilt worden. Inzwischen ist nun ein weiterer Brief von der Leiterin der Sammlung, Frau Rosa Tafel geb. Freythaler in Brooklyn etngegangen, in welchem Bestimmungen über die Verwendung der noch vorhandenen Mittel getroffen sind. Unterernährte Mütter und Kinder und auch alte Leutchen sollen in irgend welcher Hilfe bringender Form bedacht werden. Näheres über den Zeitpunkt der Ver­gebung wird städtischersetts noch bekannt gegeben. Frau Tafel schreibt noch, daß irgend jemand, der sich ungerechter­weise ausgeschlossen fühlt, sich an Frau Tafel wenden möchte, daß sie seine Lage untersuchen kann und wenn möglich, di­rekt Hilfe sende, so gut es in ihren Kräften steht, aber nicht hinten herum Gift säen und Gutes mit Bösem vergelten. Die Liste der einzelnen Geber ist folgende: Carl Strähle und Frau geb. Schuon Dollar 10, Gotthiff Tafel und Frau geb. Freythaler 10. Frau Müller geb. Wohlleber 2, Frau Schultz geb. Walz 5, Frau Schöner geb. Walz 2, Frau Hun- ztkcr geb. Müller 1, Herr G. F. Müller. Jwinaton NY 40, Herr G. Schnauffer, Buffalo NY. 25, Herr A. Knödel, Utica NY io, Frau Büchner geb. Lehre I, Herr J, Deuble, Fainiew NY- 5, Fcl. H. Schühle 3, Herr B. Herter 5, Frau Fuhrmeister geb. Häußler 5, Herr u. Frau Ihle 2. Prachtvoll geschliffene Glasschale gestiftet von Frau L. Schultz durch Anteilscheine veräußert brachte Doll. 26. Die von mir gestifteten Artikel brachten bis jetzt die Summe von Doll. 27 durch Lose. Die Balance der abgesandten Summe sind Doll. 2. Also noch Doll. 29 an Hand. Diese Summe gedenken die Geber nach Verlosung der Gegenstände in Milch anzulegen. Das Stadt­schultheißenamt wird seinerzeit auf Wunsch die Milch nach Gutdünken verteilen. Allen Gebern herzlichen Dank und treuen Schwabengruß! Der Gemeinderat hat an die Wohl­täter eine besondere Dankadresse gerichtet.

* Lohvbewegung. In der württ Textilindustrie werden von den Arbeitern neue Lohnforderungen erhoben, die allein lchon bei den Stundenlöhnen für männliche Arbeiter eine Uohnsteigerung von 2440°/», bei den Akkordlöhnen aber eine noch weit höhere Lohnsteigerung bedeuten. Daß durch derartige Fnrderungen dem so sehnlichst erwarteten weiteren

Preisabbau erhebliche Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden, dürfte keinem Zweifel unterliegen.

* Lohnfragen in der Landwirtschaft. Der Landarbeiter­verband hat bereits im November Vorschläge zu einer Aende- rung des Tarifs eingereicht, es ist aber noch zu keiner Erledi­gung gekommen. Auf den größeren Gütern des Unterlandes haben deshalb die Arbeiter vor einiger Zeit in energischer Weise zu den Lohnfragen Stellung genommen. Am letzten Sonntag fand auch in Böblingen eine Versammlung der Arbeiter der um­liegenden Gutshöfe statt. Nach einem Bericht des Gauleiters Schleicher über den Stand der Lohnbewegung und einer darauf folgenden sachlichen Aussprache wurde nachstehende Entschlie­ßung angenommen: Die am 30.1.21 tagende zahlreich besuchte Landarbeiterversammlung des Bezirks Böblingen nimmt Stel­lung zu der durch unsere Organisation am 22.11.20 an die Or­ganisation der landwirtschaftl. Arbeitgeber beantragte 60°/»ige Lohnerhöhung bezw. Aenderung des bestehenden Tarifs. Die Versammlung protestiert angesichts der unerhörten Notlage der landwirtschaftl. Arbeiterschaft aufs entschiedenste gegen den durch nichts begründeten ablehnenden Standpunkt und die absichtliche Verschleppungstaktik des Laodwirtschastl. Hauptverbands gegen­über den berechtigten Forderungen der Arbeiterschaft. Von den Vertretern des Landarbeiter-Verbandes wird erwartet, daß sie mit größter Energie auf die unverzügliche Anbahnung von Ver­handlungen mit den Arbeitgeber-Organisationen drängen.

* Die Betriebsräte als vollberechtigte Aufsichtsrats­mitglieder! Wie der Hansa-Bund von zuständiger Seite er­fährt, liegt der vom Reichsarbeitsministerium soeben fertig- gestellte Entwurf über die Kompetenz der Betriebsräte im Ausstchtsrat gegenwärtig dem Sozialpolitischen Ausschuß des vorläufigen Reichswirlschaftsrats vor. Der Entwurf erkennt die Betriebsräte als vollberechtigte Mitglieder des AufstchtSrats an. Dazu.schreibt uns der Hansa-Bund: Nach Verlautbarungen haben an dem Zustandekommen des Entwurfs Vertreter der Arbeitnehmer- und Arbeitgeber­verbände teilgenommen. Es erscheint jedoch mehr als zweifelhait, daß die Arbeitgeber-Vertreter sich auf einen solchen Standpunkt gestellt haben, wie der Entwurf ihn vorsteht und ausspricht.

* Landeszusammenkunft des ehem. württ. Landsturm- Inf.-Rgts. 13. Am Sonntag, 6. März findet von nachm.

1 Uhr ab imSaalbau Wulle", Stuttgart, Neckarstraße 58 eine gesellige Zusammenkunft aller Kameraden mit Familien statt. Etwaige Anfragen sind an Kamerad Blumenstock, Stuttgart, Zchwerenbergstr. 79 zu richten.

* Liederkranz Wildberg. Der Liederkranz Wildberg hat auf seiner Generalversammlung beschlossen, am 12. Juni d. I. sein 25 bezw. 30 jähriges Jubiläum zu begehen. Ob­wohl es eine schwere Zeit ist, so dürste doch ein Sängertag mit Mafsenchören und so mancher Perle des deutschen Liedes die bedrückten Gemüter erheben. Darum mögen die SangeS- freunde in unserer Umgebung kommen, um mitzuhelfen, einen fchönen Sänger tag zu schaffen.

Altensteig, 3. Feb. Durch die vom hiesigen Gewerbe- vcrein für das HandwerkererholungShetm eingeleitete Samm­lung ist der schöne Betrag von 2553 ^ eingegangen.

0 Rohrdorf, 3. Febr. Nächsten Sonntag begeht, gerade noch vor Schluß der öffentlichen Feiern, unsere Turnerschaft ihr lOjähriges Stiftungsfest. Der Turnerei, diesem urdeut- schen, Körper und Geist stählenden, altgermanischen Sport, scheint man sich in unseren Tagen nicht mehr so gern wid­men zu wollen, wie es einstmals war. Warum nicht mehr? Gibt es etwas Jmpouierenderes, etwas Schöneres, als die stramme, männliche, sich in ein streng geschaffenes Ganze fügende Haltung des Einzelnen? Allvater Jahn wollte keine Soldateska, wollte vielmehr eine kerndeutsche Manneszucht großziehen, die aufrecht und grade, stolz, frisch und fromm, fröhlich und frei sei! Weshalb soviel fremdländische Prüde­rie? Zurück zum Sport des alten Barden zur oeutschen Turnerei! So wollen wir sehen, was unsere Turner, die im Herbst l. Js. mit ihrem Abturnen so vorteilhaft bei der Bür­gerschaft abschnitten, uns diesmal zu bieten gedenken. Gön­nen würden wir es ihnen, wenn ihrer Feier wiederum ein guter Stern beschieden wäre.

A«S de« übrigen Württemberg.

Calw, 3. Febr. Die Pfarrstelle in Althengstett ist dem Stadlpiarrer Schimpf in Lausten a. N. übertragen worden. Bis zum Aufzug des neuen Herrn Pfarrers wird als Stell­vertreter Pfarrer Bejamin Blumhardt von Jebenhnusen das Pfarramt versehen.

Calw, 3 Febr. Aus bisher nicht bekannten Gründen scheuten gestern abend die Pferde des vor demBad. Hof" stehenden Landauers des Mühlebesitzers Trau von Tetnach. Die gingen mit dem Wagen durch uud rasten den Kapellen­berg hinauf. Dort gerieten sie in den Graben und über- stürzten sich samt dem Wagen, wobei das eine der Pferde eine schwere Sehnenverletzung am Hinterfuße erhielt, sodaß es wahrscheinlich geschlachtet werden muß. Der Schaden für Besitzer ist sehr groß.

r Horb. 8. Febr. Die Leiche des ermordeten LandjSgerS Nick wurde gestern Nachmittag unter der Teilnahme weiter Kreise zum Bahnhof gekrackt, um zur Be digung nach Stuttgart llbergesührt zu werden. Der der Joses Kotz ist immer noch flüchtig. Wenn man den Behauptungen der Landbewohner glauben da>f, besitzt er eine unglaubliche Frechheit. Jeden Tag soll er sich zur Mittagsstunde in einem anderen Beztrksorl cinfiaden, sich dreist an den Wirtstisch setzen und nach eingenommener Mahlzeit wieder verschwinden Nie- wand habe den Mut ihn anzugreisen oder auch nur der Behörde anzuzeiaen.

r Schramberg. 3 Febr. Majoratsherr Gras Lajetan v. Bilfingen und N ppenburg hm sich mit Freiin Elisabeth v. Aretin, Tochter Sr. Exzellenz des Freiherrn Anton v. Aretin, bayr. Negterungsprast- drnten a. D und dessen Gemahlin, geb. Prinzessin von der Liyen und zu Hohengeroldseck in München verlobt.

Geschäftliches.

Beru^swahl-Be rufsausbildung.

An die Eltern tritt jetzt wieder die Frage heran, waS soll mein Junge oder mein Mädchen lernen. Man soll nie sagen, weil der Vater diesen oder jenen Beruf ausübt, sollen ihn die Kinder nicht erlernen oder der Vater hat in seinem Beruf sein Auskommen, folglich muß der Junge auch den selben Beruf erlernen; diese Ansicht ist grundfalsch. Es kommt in erster Linie darauf an, ob der Lehrling die not­wendigen Fähigkeiten besitzt und ferner die nötige Lust und Liebe für den zu erlernenden Beruf mitbringt. Lehrlinge auf Handanferttgung (Montierung) in Edelmet«ll bedürfen

zu einer erfolgreichen Lehre in Fvrmenstnn. Handfertigkeit und zeichnerischen Geschick Fähigkeiten, die später einen selb­ständigen Entwurf von Arbeiten ermöglichen. Lehrlinge für die Berufe der Mechanik und des Maschinenbaues müssen , unbedingt das notwendige Interesse für diese teilweise schmutzi- i gen, anstrengenden, aber dafür sehr interessanten Berufe ha- ! den, auch spielt die körperliche Beschaffanheit eine große Rolle, i Was die sonstigen Berufe der SchmUckwarentndustrie betrifft, so ist ein gutes Augenlicht Voraussetzung. Für Graveure.

, Ziseleure Dameure kommt zeichnerisches Talent und Geschick in Betracht. Solche Lehrlinge sollten nie die Emailmalerei lernen, die keinen gut entwickelten Farbensinn haben. Ueber- haupt empfiehlt es sich, die Schüler und Schülerinnen vor der Schulentlassung über ihre künftige Berufswahl zu befra­gen, ihre Fähigkeiten und den Gesundheitszustand durch Leh­rer, Piaktiker und Aerzte prüfen zu lasten. Ein blutarmes Mädchen z. B. soll nie an einer Presse oder als Aushauerin beschäftigt werden. Dann kommt noch die Ueberfüllung der einzelnen Berufe in Betracht. Man wolle sich deshalb genau erkundigen, ehe man sich zu einem Berufe entschließt, der später keine Existenzmöglichkeit bietet. Man spricht auch von aussterbenden Berufen. Darunter ist der Berus Kettenma­cher zu zählen. Wir warnen die jungen Leute und die Eltern etwa diesen Beruf zu wählen, weil sie später ihren Unterhalt in denselben nicht finden werden, denn die männliche Arbeits­kraft wird leider durch die Frauenarbeit immer mehr und mehr verdrängt. Die aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern zusammengesetzte Lehrlingskommiiston ist der gleichen Auf- faffung wie wir, daß keine Kettenmacherlehrlinge auf DublL mehr ausgebildet werden sollen. Die Lehrlingsvermittlung geht nur durch daS städt. Arbeitsamt Pforzheim. Dort wird den Ellern und Lehrlingen mit Rat und Tat zur Hand ge­gangen und entsprechend zusagende Lehrstellen angewiesen. Auch wende man sich vorher an die gewerkschaftliche Organi­sation. Für die Schmuckwarenindustrie sind sowohl die Be­rufsausbildung als euch die Lohn- und Arbeitsbedingungen durch Vereinbaruna aeregelt.

VolrrtL-lklarki.

Vravlrknrt ». 11., 2. vebr. vis krenuieu Valuten reiAeu SobvanLnn^en mit üsitvveilixsr Vsnüsn-i »geb unten. Xm Hotsn- marbto resrsn vrano» 444 L 445'/, L 447'/, L 415, kttr A»»»a»tüolca inkol^s viekerun^szebvierigckeitsn 449'/,, Dollar» 64'/,. 6t'/,, 6N/,. Vs! 81'/,, veutseir Ossterreieb ca. 10'/,, Dolen 8.

Letzte Nachrichten.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 4. Febr. Der Reichstag befaßte sich gestern mit dem Entwurf eines Wehrgesetzes. Dabei betonte Reichs­wehrminister Geßler die Notwendigkeit unbedingter Sicher­stellung der Disziplin, mit der das Bündewesen nicht verein­bar sei. Das passive Wahlrecht sei den Angehörigen der Wehrmacht keineswegs genommen. Die Beförderung zum Offizier müsse von der Bildung abhängig gemacht werden. Das Oifiziersproblem werde nicht dadurch gelöst, daß alte Knteroffizrere einfach zu Offizieren gemacht werden. Der Offizier müsse vor allem erzieherische Eigenschaften haben. Im Ausschuß könnten die Einzelheiten besprochen werden. Die Reichswehr dürfe keine Parteisache sein, sondern müsse zur Angelegenheit der ganzen Nation werden, damit wir zu einem wahren Volksheer kommen. Nach kurzer Debatte wurde die Vorlage an einen Ausschuß von 28 Mitgliedern verwiesen und darauf die Novelle zum Wehrsteuergesetz in allen 3 Lesungen angenommen. Das Gesetz über den Waf- sengebrauch des Greuzpersonals wurde einem Ausschuß über­wiesen. Bei der dann folgenden dritten Beratung des Ge­setzes betreffend Vorlegung der BetriebSbilanz an die Betriebs­räte wurden die Beschlüsse der zweiten Lesung gutgeheißen, nachdem ein Antrag der bürgerlichen Parteien, Vereine Ver­pflichtung zur Vorlage der Bilanzunterlageu nicht vorsah, vbgelehnt worden war. Es folgte die Beratung des gemein­samen Antrags der Koalitionsparteien und der Mehrheits­sozialisten, zur Förderung des Wohnungsbaus für die Zeit bis 1940 für alle vor dem 1. 7. 1918 feitiggestellten Gebäude eine Abgabe zu erheben, wobei die Länder berechtigt sein sollen, anstelle dieser Abgabe Zuschläge zur Steuer vom Grundver­mögen treten zu lassen. Nach längerer Debatte wurde der Gesetzentwurf in allen drei Lesungen gegen die Stimmen der Unabhängigen und Kommunisten angenommen unter Ab­lehnung aller übrigen Anträge. Das Haus besprach schließ­lich eine Interpellation über die HaferbemirtschaftungSverord- nung vom Dezember v Js., deren Notwendigkeit ein Regie­rungsoertreter begründete. Während von sozialistischer Seite oas Vorgehen der Regierung gebilligt und von unabhängiger und kommunistischer Seite die Landwirtschaft angegriffen wurde, wurde die Verordnung von den anderen Parteien mehrfach scharf kritisiert. Die nächste Sitzung beginnt heute Vormittag 11 Uhr, wobei Anfragen, Interpellationen und Kleinere Vorlagen auf der Tagesördnung stehen.

Fleckfieber in Wien.

Wieu, 4. Febr. Von den bisher am Flecksteber erkrankten 29 Personen find drei gestorben. 25 Erkrankungen erfolgten außerhalb Wiens. Die übrigen stehen im Znsammenhang mit dem Reiseverkehr. Gestern Vormittag traten die Ver­treter der Gemeinde Wien, des VokksgesundheitsamtS und des Ministeriums für Verk.hrswesen zusammen und legten alle Maßnahmen fest, nm die Verbreitung der Krankheit durch den Bahnverkehrlnach Möglichkeit zu verhindern.

Die türkischen Forderungen auf der Londoner Konferenz.

Paris. 4 Febr. Nach einer HaoaS-Meldung aus Kon­stantinopel wird die tückische Regierung nach Mitteilung der türkischen Presse auf der Konferenz in London folgende For­derungen aufstellen: 1. Aufhebung der Rechte, die Griechen­land im Gebiet von Smyrna durch den Vertrag von EtzoreS eingeräumt werden, 2. Autonomie von Thrazien auf der Grundlage der Nationalitätenrechte, 3. Verteilung der durch den Vertrag von Sövres Armenien zugewiesenen türkischen Gebiete unter türkischer Souveränität, 4. Abänderung der WirtschastSklauseln, die die Souveränität und die Unabhän­gigkeit der Türkei einschränken, 5. Abänderung der miliärischen Klauseln in dem Sinne, daß die Türkei das Recht bekommt, eine Armee zu unterhalten, die ihrem Verteidigungsbedürf' niS entspricht. Berichte aus Angora besagen, daß der na­tionalistische Rat die vollständige Revision der territorialen, wirtschaftlichen und finanziellen Bestimmungen des Vertrags von SövreS fordert.