tzten französischen Anleihe.

der Finanzmintster mitteilt, hat Milliarden Fics. ergeben. An Milliarden Fr cs. eingegangen.

statt Barthou.

>orsttzenden der Kammerkommisfion !ilen soll anstelle des zum Kriegs- rdneten Barthou der ehemalige gewählt werden.

»laß an Deutschland.

die Parlamerttskorresp. meldet, en Beratung von Vertretern aller en alle Teilnehmer im Sinne des : den Anschluß an das Deutsch«;

PrSstdentschaftsantritt Hardings.

Der zukünftige Präsident Har- Lilson ersucht, zürn 4. März, dem ngs, eine SonLertagung des Se»

e desTemps".

Temps" schlägt in seinem gestrigen eine Betrachtung über die vor- ministers Dr. Sinwns unter Be- : Versailler Vertrags vor: 1) daß /de in ihrer Besetzungszone Zolleinnahmen auf dem linken sie durch eine Zollgrenze das be- em nichtbefetzten trennen, 3) daß, unverzüglich ein Zollregime für iten.

lm Freitag und Samstag.

Naßkalt.

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I kommt. Wir stellen lest, duk Drogewl" weder eine tz ist. . Drogerol enthält wieder ist mit dluchakmungen nickt ru

rng erkolgt von Wachleuten «ul age nach ^rieclensrerrept, wük- ad des Krieges unci noch Keule : Kohlensäuren Kalk enthalten. :k unci <iann urteilen 8!e.

wie vor «las Sests kür kranke wäckl. liere, des. Schweine, ick untersucht u. wird von Dsncl- Anstalten glänzend begutachtet, eckt mit geschütztem 1'itelbild. d>te auk den dlamen und nekme nderes.

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Nr. r«_

Nie KnstlW Fllmlierreise' sA Getreide mr der Erme Ml.

k. 6. Die Landwirtschaft wünscht seit längerer Zeit dringend, daß die Regierung baldigst garantierte Mindestpreise für die Ernte 1821 festsetzs, da die Regierung, wie es scheint, auch für das kommende Erntejahr von der Zwangswirtschaft nicht abzugehen gedenkt. Die Jndexkommisston ist in dieser Frage schon gehört worden, während eine für den 20. Januar 192t angesagte Sitzung, die sich mit der endgültigen Festsetzung beschäftigen sollte, wieder abgesagt werden ist. Wenn nun derVorwärts" zutreffend unterrichtet wäre, so würden doch schon weitgehende Beschlüsse gefaßt sein. Von anderer Seite wird aber darauf hingewiesen, daß die Entscheidung über die kommenden Mindestpreise erst im Februar auf einer neuen Zusammenkunft der Ernährungsminister fallen soll. Jeden­falls finden sich in d^r Morgenausgabe desVorwärts" vom 26. Januar 192 t ganz bestimmte Angaben, die auch in der Morgeunummer des nächsten Tages aufrecht erhalten werden. Danach wären folgende Garanttemindestpreise für die Tonne in Aussicht genommen:

Wetzen . . 2250 Mark

Roggen, Gerste und Hafer . 2050 Mark Die diesbezüglichen Höchstpreise für die Ernte 1920 sind je »ach dem Höchstpreis orte

für Weizen. 15401640 Mark

für Roggen. 14001500-Mark

für Hafer und Gerste. 13501450 Mark Die Garantiepreise, die im Frühjahr für die Ernte 1920 aus Grund der Indexzahlen festgesetzt waren, betrugen:

für Weizen.lIVO Mark

und für Roggen, Gerste und Hafer 1000 Mark DerVorwärts" regt sich nun über die von ihm mit- geleitlen Preise gebührend auf mit den hier nicht anders zu erwartenden groben Angriffen gegen den Reichsernährungs- minister. Er »ersteigt sich in seiner Polemik auch zu dem Satze:daß an eine Erhöhung der Produktion durch Anreiz- preise kein Mensch mehr glaube!" Diese Behauptung.ist so lächerlich, daß man sich wirklich die Mühe sparen kann, das Gegenteil zu beweisen. Geoig Schmidt, der Landarbeiier- häuptling, erklärt gleichfalls imVorwärts" vom 27. 1. in einem Artikel, den er freundlichHalsstarrige Agrarier" über­schreibt, daß eineangemessene Entlohnung der Lankkrbeiter die beste Sicherung der landwirtschaftl. Produktion bedeute". Warum also nur bei den Arbeitern, nicht bei den landwirt­schaftlichen Unternehmern? DerVorwärts" und die ihm nahestehende Presse sind ja sonst auch immer sofort bei der Hand, für die Arbeiterschaft Lohnerhöhungen zu verlangen, wenn die Teuerung sich verschärft hat. Darüber wird ihnen kein Mensch Vorwürfe machen, aber auch die Landwirtschaft kann »erlangen, daß, wenn nachgewiesenermaßen sich ihre Produkliousuntosten verteuern, ihr in dem Höchstpreise ein entsprechender Entgelt gewährt wird, so lange wir eben Höchst­preise aufrecht erhalten werden.

Die Berechnungen für die Garantiepreise der Ernte 1920 find aufgebaut auf den Indexzahlen, wie sie sich am 1. Jan. 1920 ergaben. Damals sind entsprechend den Preissteigerun­gen gegenüber der Zeit vor dem Kriege die oben erwähnten Garantiepreise festgesetzt worden, wobei man übrigens schon sehr nach unten abgerundet zu haben scheint. Jedenfalls gehen private Berechnungen nicht unwesentlich darüber hinaus. Die endgültigen Preise für die Ernte 1920 wurden dann unter Zugrundelegung der Indexzahlen am 1. Juni 1920 festgesetzt. Inzwischen war die Indexzahl in den 6 Monaten von 100 aus 169 gestiegen, also um 69°/,. Demnach hätte z. B. der endgültige Roggenpreis im Durchschnitt 1690 die Tonne betragen müssen, man setzte ihn aber auf nur 14001500, im Durchschnitt also auf 1450 ^ fest, also um 240 ^ nied­riger. Es ist ja von Regierungsseile damals ganz offen zu­gegeben worden, daß man bei der endgültigen Festsetzung der Getreidepreise den Unternehmergewinn gestrichen habe, «erlangt derVorwärts" von der Landwirtschaft etwa noch mehr, als daß sie ohne Unternehmergewinn arbeiten soll? Für die Garantiepreise für 1921 soll die Indexzahl, wie sie sich am 1 . Dez. 1920 ergibt, zugrunde gelegt werden. Diese ist nach einstimmigem Beschluß der Jndexkommisston (in der di- Landwirte in der Minderzahl, und in der auch die Ver­braucher stark vertreten sinkt auf rund 205 festgesetzt worden. Im Verhältnis zu den Garantiepreisen für 1920 entsprechen also die neu vorgesehenen Garantiepreise, immer vorous- Sesetzt, daß derVorwärts" recht hätte, der durch die In­dexzahl festgestellien Verteuerung der landwirtschaftlichen Er­zeugung I Eine Berücksichtigung der Verteuerung seiner Pro­duktion kann aber der landw. Unternehmer mit Fug u. Recht verlangen, genau wie jeder Arbeiter die Verteuerung der Lebenshaltung berücksichtigt zu sehen verlangt, und es ist widerliche Heuchelei und UnWahrhaftigkeit, wenn derBor- hier so tut, als ob wieder lediglich der Landwirt­schaft ein Sonderoerdtenst zugeschanzt werden soll. Der ganze Artikel läuft ja wohl auch nur auf eine Wahlmache hinaus, wie der Hinweis am Schluffe auf den 20. Februar deutlich «rkennen läßt! Für die Landwirtschaft ist der Vorstoß deS t'^vrwättS" gleichwohl nicht wertlos, sie ersteht aus ihm, Rech * sozialdemokratischen Augen nach wie vor minderen

Freitag den 4. Februar 1921

Tages-Neuigkeiten.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 3. Febr. Im Reichstag billigte gestern der Abg. Schiffer, dem namens der Koalitionspartcien die Erklärungen des Ministers des Aeußern unter feierlichem Widerspruch gegen den Mißbrauch der Gewalt durch die Entente. Die Vorschläge der Alliierten seien unannehmbar und nicht ge­eignet die Grundlage zu Verhandlungen zu bilden. Sie würden diepolitische und wirtschaftliche Verelendung des deut­schen Volkes nach sich ziehen und auch andere Völker in unse­ren Untergang verstricken. Auch gegen die über die Grenzen des Friedensvertrages hinausgehenden Forderungen in der Entwaffungsfrage müsse Verwahrung eingelegt werden. Namens der soz. Partei erklärte der Abg Müller Franken die Zustimmung zu den Ausführungen des Ministers. Eine deutsche Regierung, die bereit wäre, die Vorschläge der En­tente für ausführbar zu erklären, werde sich nicht finden. Verelendung der deutschen Arbeiterschaft und eine Zwangs­jacke für die ganze Welt wären die Folgen solcher Forderun­gen. Nur die allgemeine Entwaffnung werde den Frieden der Welt sichern. Der Abg. Hergt DN. sprach ein glattes Unannehmbar gegenüber den Zumutungen der Entente aus. In der Entwaffnungssrage hätte der Minister einen entschie­deneren Ton anschlagen sollen. Seine Partei stellte sich hin­ter jede Regierung, die gewillt sei, diesem neuen unerhörten Vergewaltigungsgesuch mit unbeugsamer Entschlossenthett ent­gegenzutreten. Dann sprachen noch die Abg. Ledebour Unabh. und Levy Komm, unter polemischen Ausfällen gegen die Rechte, worauf die Besprechung der gestrigen Erklärung deS Ministeis des Aeußern schloß. Präsident Löbe knüpfte da­ran eine Aussprache, in der er betonte, daß die Arbeitskraft des deutschen Volkes bei solchen Drangsalierungen nicht un­verwüstlich bleiben könne. Nicht in den gutversorgten Loka­len, sondern da, wo von 600 Gemeindeschülern 400 kein Hemd anhaben und die Mutter den hungernden Kindern kein Brot mehr geben könne, zeig« sich- das Elend des deutschen Volkes. Werde die warnende Stimme des deutschen Volkes überhört, so treffen die Folgen ganz Mitteleuropa und auch die sie heroorgerufen haben.

Eine Kundgebung der badischen Volkskammer.

Karlsruhe, 3. F«br. Präsident Dr. Kopf eröffnet« die gestrige Landlaqssttzung mit folgender Ansprache: Bor Ein­tritt in die Tagesordnung ist es mir ein Bedürfnis, der niederschmetternden Situation zu gedenken, in die das deutsche Volk durch die letzten Noten der Entente über die Wieder­gutmachungskosten und die Entwaffnung geraten ist. Was dem deutschen Volk darin zugemutet wird, läuft hinaus auf eine dauernde Versklavung und eine wirtschaftliche Zer­schmetterung für alle Zeiten, mindestens aber auf ein halbes Jahrhundert. Es ist nicht Aufgabe des badischen Landtages, zu diesen Noten Stellung zu nehmen, aber ich glaube, eS entspricht unserer aller Meinung und Empfindung, daß wir auch an dieser Stelle entschieden Protest einlegen gegen diese ungeheuren Zumutungen, die das deutsche Volk und die deutsche Regierung niemals annehmen- können. Wir haben uns viel gefallen lasten und werden uns wohl auch noch viel gefallen lassen müssen. Aber sich selbst zu vernichten, kann man dem deutschen Volke nicht zumuten. Was Außen­minister Dr. Simon gestern im Reichstag zu dem Verlangen der Entente gesagt hat, entspricht durchaus unserem Empfin­den. Mit der nämlichen entschiedenen Abweisung hat er auch unsere Ueberzeugung ausgesprochen. Wir stehen hinter der deutschen Regierung und hoffen, wie das auch im bay­rischen Landtag gesagt worden ist, daß sich alle deutschen Parlamente und insbesondere der deutsche Reichstag einmütig und entschieden hinter eine mannhafte Abweisung der En­tenteforderungen durch die deutsche Regierung stellen werden. (Lebhafter Beifall im ganzen Hause.)

Lärmszenen im Braunschwetger Landtag.

Braunschweig, 3. Febr. Vor der Abstimmung über den Haushaltsplan des Staatsministeriums für das bereits ab­gelaufene Jahr 1920/21 kam es im Landtag auf den Bänken der sozialdemokratischen Abgeordneten zu großen Lärmszenen so daß der Präsident einigen Abgeordneten der Unabhängi­gen Sozialdemokratischen Partei und der Neukommunisten mehrere Ordnungsrufe erteilte, dann die Sitzung auf zehn Minuten unterbrach und sofort den Aeliestenrat des Landtags zusammknrief. Nach Wiederaufnahme der Verhandlungen wurde der Haushaltsplan des Staatsministeriums gegen die Stimmen sämtlicher bürgerlicher Abgeordneten angenommen. Die Neukommunisten stimmten für den Plan und verhinder­ten mit ihren drei Stimmen den Sturz der Regierung und eine Neuwahl des Landtages.

Die Wahlbewegung in Preußen.

Berlin, 3. Febr. Die von der Sozialdemokratischen Partei aufgestellte Landesliste für die preußischen Landtags­wahlen beginnt mit dem Namen des gegenwärtigen preußi­schen Ministers Braun. Es folgen der Minister des Innern Severing, Oberbürgermeister Leinert (Hauno»er). die bisherige Abgeordnete Gertrud Hanna; an ach: er Stelle steht Unioerst- tälsprofessor Geheimrat Cunow der Herausgeber derNeuen Zeit", des wissenschaftlichen Organs der deutschen Sozial­demokratie.

95. Jahrgang

Staatssekretär Bergmann in Berlin.

Berlin, 3. Febr. Staatssekretär Bergmann wird auS Paris zurückerwartet. Er bringt eine Einladung der Alliier­ten an die deutsche Regierung mit sich, an der Fortsetzung der Brüsseler Sachverständigenkonferevz, die am 7. Februar stattfinden soll, zu beteiligen. Von einer Verschiebung dieser Zusammenkunft, wie sie Havas meldet, ist in Berlin amtlich nichts bekannt. Einer Meldung, daß Bergmann erklärt haben soll, er rechne nicht mit einer Teilnahme Deutschlands an dieser Zusammenkunft, wird von zuständiger Seite wider­sprochen. Nach dem Eintreffen des Staatssekretärs wird man sofort an die Bearbeitung der deutschen Gegenvorschläge Herangehen.

Wertvolle kommunistische Eingeständnisse.

Berlin, 3. Febr. Der von der russischen Sowjetregie­rung für Deutschland ernannte bolschewistische Propaganda­leiter Lange erklärte auf einer am Jahresschluß in Bremen stattgehabten geheimen Konferenz der bolschewistischen Pro­pagandaleiter u a.:Ich kann nur sagen, daß ich die Auf­merksamkeit unserer Genossen im Ruhrgebiet stets auf die Notwendigkeit der Errichtung von Waffenlagern der Arbeiter gerichtet habe. Es ist in dieser Beziehung »tel erreicht worden." Lange meinte ferner, daß im Falle eines Angriffes von rechts die Arbeiter nicht mehr mit leeren Händen dastehen würden. Lange, der Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Rußlands ist, ist von der Sowjetregierung als Ober­kontrolleur über die gesamte bolschewistische Bewegung in Deutschland eingesetzt und hat wegen seiner äußerst radikalen Richtung sowohl mit dem Sowjetgesandten Viktor Kopp, alS auch Paul Leot von der VKP wiederholt Konflikte gehabt.

Verschiebung der Brüsseler Konferenz?

Paris, 3- Febr. Nach einer Blättermeldung aus Brüssel glaubt man dort, daß die für Anfang Februar angeordnete Sachverständigenkonserenz aufgkschoben werden wird. Eine Anmerkung der Agence Havas besagt, es bestehe Grund zu der Annahme, daß dies richtig sei.

Die Pariser Abmachungen.

Zürich, 3 Febr. Zu den Beschlüssen der Pariser Kon­ferenz schreibt derCorriere della Sera" : 42 Jahre Zwangs­arbeit seien eine lange Zeit und der Optimismus der fran­zösischen und englischen Presse sei alles andere denn gerecht- fertigt. Die Vergeltungsmaßnahmen, besonders die Besetzung von neuem Gebiet, seien gleichbedeutend mit dem fortdauern­den Kriegszustand. Italien habe innerhalb der Grenzen sei­nes Einflusses sein Möglichstes getan, um in Paris versöhn­lich zu wirken. Der italienische Delegierte habe nach dem Geiste der in Italien weit verbreiteten Neuttalitätsstimmung und der Abneigung gegen weitere 42 Kciegsjahre gehandelt. Allerdings müsse man auch die Unnachgiebigkeit Frankreichs verstehen. Aus der deutschen Politik ziehe man in Frank­reich den Schluß, daß der Militarismus und daS Alldeutsch­tum in Deutschland nicht vernichtet, ssndern nur gelähmt seien. Nur wenige Deutsche seien bereit, für ihr Land einen Teil der Schuld und Buße zu übernehmen. Deshalb lasse auch Frankreich nicht von dem Besiegten ab. Eine neue Ge­neration möge Leute wie Ludendorff und Westarp aus dem politischen Leben Deutschlands beseitigen und in Frankreich den Sieg jener Männer ermöglichen, die mit dem Steges- gedanken auch die Verzeihung verbinden.

Paris in Erwartung der deutschen Antwort.

Paris, 3 Febr. Die Pariser Blätter verfolgen mit großer Aufmerksamkeit die Verhandlungen im Reichstag. Die Rede des Außenministers Dr. Simons wird iu großen Zügen veröffentlicht und die wichtigsten Stellen werden durch Sperrdruck hervorgehoben. Der Berliner Berichterstatter deS Petit Paristen" glaubt zu wissen, daß das Kabinett Fehren- bach bereits beschlossen habe, von der Entente eine genaue Aufstellung der verursachten und verschuldeten Schäden zu verlangen. Die deutsche Regierung werde dann die Einla­dung zur Londoner Konferenz abwarten, jedoch dieser Ein­ladung nach London nur Folge leisten, wenn sie Gewißheit habe, in London verhandeln zu können. Der Berliner Be­richterstatter des PariserNewyork Herold" liest aus der Rede Dr. Simons daS endgültige Nein der deutschen Regie­rung. Der Berichterstatter hebt hervor, daß zum erstenmal seit dem Krieg das deutsche Parlament einstimmig und ein­mütig gewesen sei, wenigstens soweit die Wiedergutma- cbungsfrage in Betracht käme. Der Berichterstatter hält eine Ministerkrists für möglich, wenn es den Nationalisten ge­lingen sollte, den Reichstag auflösen zu lassen.

Die Opposition in Amerika.

Paris, 3. Febr. Wie Pertinax imEcho de Paris" mil­teilt, findet das Pariser Abkommen gewisse Kritiken in Ame­rika: I. weil es den Friedensvertrag von Versailles verletze, indem es die Zahlung auf 42 Jahre verteilt; der Friedens­vertrag v»n Versailles habe auf direkte Beeinflussung des Präsidenten Wilson die Grenze auf 30 Jahre festgesetzt, nur die gegenwärtige Generation solle leiden, habe Wilson er­klärt; 2 sei man gegen daS Kontrollrecht der ReparalionS- kommission über alle Finanzoperationen der deutschen Re­gierung und schließlich gegen die I2°/»ige Exportsteuer, die