Einladung

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»rml »»d «erlag »»» ». «. Zalser <»arl Z-lser) Nagold, ««antwortlich für die «chriftlettung: 8, », «chmtdt, Nagel»,

Montag den 10. Januar 1821

Verbreitetste Zeitung im Oberaintsbczirk. An­zeigen sind daher von bestem Erfolg.

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95. Jahrgang

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Go. Gottesdienst.

1. Sonntag n Ersch. Fest, 9. Jan. */sl0 Ü Prcdigi(Otto> ^/il l U. Kindersonntagsschule. '/-2 U. Christettlehre (Töchter) */-8 U. Erbaunngsstde. i. V. Mittwoch. 12. Jan 8U.Bibel- stde. i. V. (I. Gebol. Schairer.)

Ev. Gottesdienste der Methodistengemeinde Sonntag vorm. */,I0 U. Preoigt (I Eifner.) II ll. Sonntagsschule, abdS. */r8 U. Prrdigt nachm 2 il. Juoend- buiid. Montag avds. 8V« U- Eesananerein. Blittivoch abds. 8 U. Gebetstunde.

Kathol. Gottesdienst Sonntag. 9. Jan. V»10 ü. Götter dienst. 2 Uhr Andacht. Montag, 10. Jan. V»10 Uhr Aliensteig. Freitag. 14. Jan- 8 Uhr Rohrdorf.

Die Eisenbahnerfrage.

Die von der Reichsregierung im Dezember erlassene Slreikoerfügung hat unter den Eisenbahnern lebhaften Wider spruch gefunden. Trotzdem hat sich der Sechzehnerausschuß der Eisenbahnerorganisationen bereit erklärt, im Reichsoer- kehrsMinisterium über die künftige Lohngestaltung zu beraten. Die zwischen Weihnachten und Neujahr begonnenen Ver­handlungen sind nach Neujahr fortgesetzt worden und dürften bis zum Zusammentritt des Reichstages, also bis zum 19. Januar, beendet sein. Der Sechzehnerausschuß hat sich mit einem Aufruf an die Eisenbahner gewandt und ersucht, die Verhandlungen nicht zu stören und Aktionen zu unterlassen. Die Reichsregierung sei bereit, innerhalb der Grenzen des Möglichen alles zu tun, um die Notlage der Beamten und der Arbeiter zu heben. Eine entsprechende Gesetzesvorlage werde dem Reichstag schleunigst und zu bevorzugter Erledi­gung vorgelegt werden.

Die Frage, ob ein Beamlenstreik zulässig sei oder nicht, hat in den Versammlungen der örtlichen Eisenbahnerverbände eine große Rolle gespielt. Um die Milte 1919, als die Frage eines politischen Umsturzes aktuell war, neigte man dazu, das Sneikrecht der Beamten, insbesondere der Eisenbahner, zu bejahen. Der Grund htefür war, daß damit ein Streik­mittel gegen eine neue Umsturzregierung geschaffen werden sollte, wie ja auch später der Generalstreik, also auch der Elsenbahnelstreik, Mitte März 1920 gegen die Kapp- Regierung zur Anwendung gelangte. Aus Ersenbahnerkrei- sen hört man häufig, das Streikrecht sei untrennbar mit dem Koalrttonsrecht verbunden; auch handele es sich gar nicht darum, nachzupiüfen, ob ein Streik gerechtfertigt sei oder nicht. Die Eisenbahner stellen an die Reichsregierung die Frage, ob sie ihren Beamten und Arbeitern einen auskömm­lichen Lebensunterhalt gewährleisten will. An verschiedenen Stellen des Reiches ist die Streiklust sehr lebhaft, besonders an der unteren Elbe. Es steht zu befürchten, daß die Eisen­bahner mancher Gegenden über den Kopf ihrer Organisationen hinweg in den Streik eintreten. In der Organisation selbst ist man bereit, nur im äußersten Falle nämlich nach Er­schöpfung sämtlicher Berhandlungsmöglichkeilen, den Streik zu erklären. Der Reichsverkehrsminister hat mit den Präsi­denten der Landeseisenbahnämier kürzlich in Dresden ver­handelt und dabei den Streikerlaß vom Dezember ausdrücklich aufrccht erhalten.

Während der Waffenstillstandsverhandlungen im Dezem­ber 1918 fiel das Wort:Während des Verhandelns kommt die Vernunft, während des Diktates der Haß!" Das gleiche gilt für die schwebenden Eisenbahneroerhandlungen. In Verhandlungen können die Vertreter der Eisenbahner sich ein Urieil darüber bilden, was die deutschen Reichsfinanzen zu- laffen, und was von Seiten der Eisenbahner geschehen muß, um für etwaige Mehraufwendungen des Reichs einen Gegen­wert zu schaffen. Wird nämlich durch die Lösung der Eisen» bahneifrage die deutsche Eisenbahnreform zu Fall gebracht, so wird damit der wtrrschafrliche Boden unterhöhlt, auf dem fast eine Million deutscher Eisenbahner mit ihren Angehöri­gen stehen. Die von den Eisenbahnern und den anderen Beamtenkategorien gestellten Forderungen würden eine Mehr­belastung des Reiches um etwa 6 Milliarden bedeuten. Was das Reich allenfalls gewähren kann, würde bereits eine jähr­liche Mehrausgabe von 2 Milliarden erfordern. Wenn der Staatssekretär Stieler vom Reichsverkehrsministsrium erklärt, daß hei den Eisenbahnen ein Ueberfluß an Beamten nicht bestehe, so trifft das bei der gegenwärtigen Arbeitsintensität und Arbeitsorganisation gewiß zu. Wenn auch der größte Teil des 15 Milliarden betragenden jährlichen Fehlbetrages durch eine Erhöhung der Tarife gedeckt werden muß, eine ver Praxis im Bergbau ähnlich organisierte Mehrarbeit ist auch für die Arbeitnehmer im Reichsverkehrswesen möglich. Dann wird das Reich auch vor dem unsere Finanzgebahrung argwöhnisch belauernden Ausland moralisch berechtigt sein, das Einkommen der Eisenbahner so zu heben, daß die bittere Not, die vielfach in diesen Kreisen herrscht, abnimmt._

Tages-Neuigkeiten.

Stillegung des Thyssen-Werkes.

Berlin, 8. Jan. DerBerliner Lokalanzeiger" meldl »ns Duisburg: Da infolge des Terrors der Streikende gestern von den vorgestern erschienenen 2000 Arbeitswillige nur ganz wenige sich zur Arbeit meldeten, hat die Verwa 'ung August Thyssen-Hütte das ganze Werk stillgeleg RorstandSarbeiten wurden nicht mehr ausgeführt.

Gin Zwischenfall tn Diedenhofen.

Immer wieder ereignen sich Zusammenstöße zwische Einheimischen und Franzosen. Die elsaß lothringische Pres berichtet von einem Vorfall auf dem Bahnhof Diedenhofer Der Messin" und andere in französischer Sprache ersehe nende Blätter melden: Ein französischer Fliegerosfizier s von einem Beamten der Bahnsperre mit der Zange auf de ll»schlagen worden, nachdem er auf eine in deutsch, Sprache gehaltene Bemerkung des Beamten geantwort » « "<AH verstehe kein Boche, sprechen Sie französisch z Heimatpresse stellt die Sache aber anders da« ver Oifizter habe seine Legitimation nicht oorweisen wolle«

den Beamten Boche tituliert und zuerst geschlagen, worauf der Geschlagene in der Erregung sich zur Wehr gesetzt habe. Die StraßburgerRepublique" bemerkt zu dem Zwischenfall; Für uns genügt in diesem Thionvrller Falle die Feststel­lung, die auch von der Chauvinistenpreffe zugegeben wird, daß der Offizier vor irgendwelchen Tätlichkeiten den Ausdruck brauchte:Ich verstehe kein Boche". Wer auf den Gebrauch des WortesBoche" bei uns immer noch nicht verzichten kann, der soll sich, nach unserer Ansicht, in seinem und im nationalen Interesse am liebsten wieder dahin zurückmelden, wo er hergekommen ist. Wenn ec das nicht will, so muß er halt solche kleine Zwischenfälle mit in Kauf nehmen. Wir lassen uns im eigenen Lande nicht beschimpfen."

Weihnachten in Wien.

In derNeuen Zürcher Zeitg." zeichnet Paul Stefan das folgende düstere Slimmungsbild aus Wien:Brei von getautein Schnee, von keinem Kehrer weggefegt, versumpft die S.raßen Wiens. Krankheiten brechen unter der Bevöl­kerung aus. deren zerrissenes, durchnäßtes Schuhwerk dem Schlamm nicht standhält. Meterweit spritzen die sausenden Autos den Schmutz über die Kleider der Fußgänger. Abcr wer wird für 7 Centimes die Stunde Straßen säubern? So viel kann die Gemeinde Wien zahlen. Das macht nämlich im Tag 2 Millionen österreichische Kronen. Noch einmal erbitte ich etlvas Raum, um beschwörend auszurufen, daß die zwölfte Stunde schon eingeläutet ist für diese Stadt, aber auch für das Land im ganzen, in dem nur noch Bauern, Schieber u. parasitische Ausländer gedeihen. Die städtische Bevölkerung verhungert buchstäblich, sie kann zu neun Zehnteln nicht ein­mal mehr die rationierten Hungerquanten der Kriegszelt kau­fen, trotz allen blindwütig ertrotzten Lohnerhöhungen. Wirte, Händler, Hyänen aller Art, und nicht zum mindesten der Staat mit seinen fortwährenden Tariferhöhungen und fiska­lischen Bexationen übertrumpfen jede mögliche Besserung. Die spekulativ noch nnterwertete Krone ist kein Zahlungs­mittel mehr. Schon hält man in Wirklichkeit bei derTausend- kronenwährnng. Das heißt: schon die Tausendkronenscheine gellen nichts mehr. Was tut der einzelne? Frauen und Kinder der halben Bevölkerung spielen an der Börse, Gym- naststen und Handelsschüler schieben oder betreiben den Schleichhandel. Was tut der Staat? Seine Regierung, die nicht Nahrung schaffen kann, genießt kein Ansehen mehr u. wird jeden Augenblick durch Streiks genarrt, mit denen vor allem die Staarsbediensteten auf die sinnlose Teuerung ant­worten Man verpfändet Gobelins, um vielleicht das Ge­treide einiger Wochen einzutauschen. Man bringt ein Budget ein, in dem 10 Prozent der Ausgaben gedeckt sind. Man wird eine Vermögensabgabe einhsben, dis noch vor einem halben Jahr als letztes äußerstes Opfer gedacht war. jetzt aber kaum den Bedarf einiger Wochen retten wird. Die Presse der Entente vergießt Ströme von Tinte und Zähren des Mitleids. Hoch klingt ihr Lied vom Sparen und von der Arbeit. Aber sparen könnte hier nur, wer Existenzen ver­nichten würde; arbeiten nur, wer Mittel und Stoffe für seine Arbeit bezahlen könnte. Ein sehr großer Kredit wäre der einzige Ausweg. Niemand wird ihn gewähren. Inzwischen bezahlen hier die ungezählten Bureaus der Ententekommis­stonen ihren Schreibmaschinenfräulein, auf österreichische Ko­sten, 20000 Kronen im Monat; werden Kriegsmotoren ver­nichtet, statt verwertet. Das ist Weihnachten in Wien 1920. Ein Auferstehungsfest wird es nach diesem Winter kaum mehr geben."

Die Gefahr des Zusammenbruchs in Oesterreich.

Wien, 8. Jan. Der Bundeskanzler Dr. Mayr hat in den letzten Tagen bei den Vertretern der Großmächte oorge- sprochen, um ihnen, die'sich iminer kritischer gestaltende finan­zielle Lage Oesterreich? auseinanderzusetzen. Er führte fol­gendes aus. Schon in der allernächsten Zell stünden neue Gehaltsforderungen der Staatsangestellten bevor, die in der stets steigenden Teuerung begründet seien, und deren Befrie­digung eine neuerliche Entwertung des österreichischen Geldes herbetzusühren drohe. Die Staatsausgaben hätten sich in der letzten Zeit derart gesteigert, daß mit einem Zusammenbruch der Staatswirtschaft in allerkürzester Zeit gerechnet werden müsse, wenn nicht durch Auslandskredite einer «vetteren Ent­wertung der österreichischen Krone rechtzeitig Einhalt geboten, werde. Nur durch eine auf diesem Wege erfolgende Stützung der Währung könne sich Oesterreichs Produktion beleben könnten die noch vorhandenen Wirtschaftsgüter vor vollstän­diger Zerrüttung bewahrt bleiben Die Vertreter der Groß­mächte zeigen für diese Darlegung der Notwendigkeit einer raschen Hilfe besonders Verständnis und versprachen, ihre Re­gierungen unverzüglich zu informieren.

Gin französischer Regierungsvertreter will die Finanzlage Oesterreichs studieren.

Paris, 8. Jan. Nach einer Meldung desTempS" reist als Vertreter der französischen Regierung Jean Tammerey nach Wien, um die finanzielle Lage Deutsch-Oesterreichs zu studieren.

Erhebungen gegen die RSteregierung.

Paris, 8. Jan. Wie HavaS aus Konstantinopel erfährt, werden aus dem Kaukasus, aus Turkestan und der Ukraine allenthalben Erhebungen gegen die Räteregierung gemeldet.

Munition«,xplofiou.

Berlin, 8 Jan. Gestern Nachmittag entstand auf dem Schießplatz Tegel beim Abholen von Artilleriemunition auf einem Wagen der Reichsireuhandgesellschaft eine heftige Ex­plosion, wobei fünf Personen zum Teil schwere Verletzungen und Brandwunden daoontrugen. Die Ursache der Explosion kann erst durch eine eingehende Untersuchung festgestellt werden.

Lloyd George und Gurzon, die englischen Vertreter auf der alliierten Premierministerkonferenz.

London, 8. Jan. Reuter. Lloyd George und Lord Curzon werden England auf der Konferenz der alliierten Premierminister am 19. Januar in Paris vertreten.

Beginn der litauisch-ukrainischen Friedensverhandlungen.

Kowno, 8 Jan. Die litauisch ukrainischen Friedensver­handlungen haben am 3. Januar in Moskau begonnen.

Wiederaufnahme der Brüsseler Konferenz.

Berlin, 8. Jan. Nach den letzten Mitteilungen findet die Wiederaufnahme der Brüsseler Konferenz am 15 Jan. statt.

Herabsetzung der Löhne in der schwedischen SLgemühlenindustrie.

Stockholm, 8. Jan. Die Arbeitgeber der Sägemühlen­industrie haben beschlossen, die Arbeitslöhne um 20 Proz. herabzusetzen. Welche Stellung die Arbeiter hierzu einnehmen, ist bisher nicht bekannt.

Brandausbruch in einem spanischen Bergwerk.

Paris, 8. Jan. Nach einer Radiomeldung aus Madrid ist im Carolna-Bezirk in einein Bergwerk ein Brand auSge- brochen. Man fürchtet, daß 22 Arbeiter ums Lben ge­kommen sind.

Untersuchungen über die Arbeitslosigkeit in England.

London, 8. Jan. Die Londoner Mitglieder deS parla­mentarischen Ausschusses des Gewerkschaftskongresses und der Vollzugsausschuß der englischen Arbeiterpartei haben, den englischen Blättern zufolge, gestern beschlossen, sich an der von der Regierung oeranlaßten Untersuchung über die Arbeits­losigkeit zu beteiligen.

Die Waffenablieferung in Irland.

Nach einer Meldung derDaily News" hat der Ober­befehlshaber in Irland General Nevil Macreaty eine Prokla­mation erlassen, nach der die Frist für die Ablieferung der Waffen, die am 27. Dezember abgelaufen war, auf den 11. Januar festgesetzt wurde. Nach diejem Zeitpunkt wird jede Person, bei der Waffen gefunden werden, oder die unberech­tigter Weise eine militärische Uniform trägt, vom Kriegsge­richt abgeurteilt und mit dem Tode bestraft.

Amerikanische Heeresverminderung.

Washington, 9. Jan. Der Heeresausschuß des Senat« hat einem Antrag des Senators New zngestimmt, in dem verlangt wird, daß die RekcutierungstSligkeit für solange ein­gestellt werde, bis daS Heer auf 175 000 Mann herabgesetzt ist. Der Vorsitzende des Ausschusses «eilte mit, daß Harding diesem Antrag zustimme und für eine Verminderung deS Heeres auf 150 000 Mann sei.

Furchtbare japanische Strafexpeditton.

Tokio, 9. Jan. Amerikanische und englische Missionare erzählen furchtbare Einzelheiten über die Strafexpeditton ja­panischer Truppen gegen koreanische und chinestjche Banden, die das japanische Konsulat in Hunchu angriffen. In einer Reihe von Ortschaften wurden Kirchen, Schulen und Häuser niedergebrannt. Ueber 300 Personen wurden niedergemetzelt. S Personen wurden lebend verbrannt.

Gin englisches Phantastegebilde.

München, 9. Jan. Der Berliner Vertreter des Man­chester Guardian, dessen Sympathie für die extremen linken Elemente in Deutschland bekannt ist setzt seine Agitation ge­gen die Einwohnerwehr in Bayern in einer sehr langen De­pesche fort, in der er diese Wehren eine innere Gefahr für Deutschland und eine gewaltige Provokation für Frankreich nennt. Für den Fall, daß Bayern hartnäckig bleibt, emp­fiehlt er die Besetzung Münchens durch Franzosen.

Die Entwaffnung Deutschlands der Hauptgegenstand der Pariser Zusammenkunft.

Paris, 9. Ja». DasPeiit Journal" will wissen, daß der Hauplgegenstand der Pariser Zusammenkunft die Ent­waffnung Deutschlands sein werde, während die Reparations­frage grundsätzlich der Brüsseler Konferenz Vorbehalten blei­ben soll.

Deutscher Dank an Spanien.

Berlin, 8 Jan. Der Reichspräsident hat durch Ber- mittelung der deutschen Botschaft in Madrid dem König von Spanien ein Schreiben überreichen lassen, um ihm tiefgefühl­ten Dank auszusprechen für die Bereitwilligkeit, mit der Spa­nien seinerzeit die Schutztätigkeit dis weit über die Wieder­herstellung des Friederiszustandes ausgedehnt hat und für die unermüdliche und segensreiche Arbeit, die im deutschen Interesse von den spanischen Behörden geleistet worden ist.