Schwierigkeit eben dadurch, daß man seine Sklaven nicht zu Christen machte." Dies war fürwahr eine echt britische Lösung, die alle Gewissenskrupel beseitigte und das pharisäer­haftreligiöse" Empfinden nicht beeinträch­tigte.

Der Sklavenhandel, vom britischen Parla- ment alssehr vorteilhaft für die Nation" empfohlen, blieb biS 1838 ein einträgliches Geschäft Englands.Monarchie, Adel, das Handel treibende Bürgertum und die Geist­lichkeit. sie alle verteidigten den Sklavenhan. del und Profitierten unmittelbar aus ihm", stellt Edmund Morel fest. Königin Anna. König Wilhelm und König Georc, l l. gaben Erlaße heraus, in der die Notwendig­keit und der Gewinn des Handels mit Skla. ven gepriesen wurden. Ten Höhepunkt der Skrupellosigkeit vollbrachte dieGesellschaft zur Ausbreitung des Christentums", der die Hälfte aller Bischöfe angehörten. Diese Ge­sellschaft beschäftigte in Westindien Tausende von Sklaven, aus deren Zwangsarbeit sie erhebliche Gewinne zog.

Um neben den Zitaten aus historischen Quellen auch eine britische Selbstkritik ans jüngster Zeit zu bringen, sei hier ein Aus­zug aus der ..H o r k's h i r e P o st" wieder­gegeben. die Ende Januar im Zuschristenteil aus dem Leserkreis eine interessante Polemik darstellt. Ein Leser klagt einen anderen, der sich über Englandshumanitäre Mission" ausgelassen hatte, mit folgenden Worten an: ..Ist Ihnen bekannt, daß unser Land am Ende des 13. Jahrhunderts das Land mit dem größten Sklavenhandel der Welt war? Daß die Städte Liverpool und Bri­stol z. T aus den Profiten aufgebaut wur­den die dieser Handel mit menschlichen Wesen abwars? Daß die Umstände laut gen Him­mel schrien, unter denen die Sklave« von ihren Familien fortgerissen und unter hölli­schen Bedingungen verfrachtet wurden, um in anderen Teilen des englischen Weltreiches billige Arbeitskräfte abzngeben? Wissen Sie ferner, daß Dänemark schon vor Ende des 18. Jahrhunderts den Sklavenhandel ab- schaffte und daß die Vereinigten Staaten eine Beteiligung an ihm jedem amerikanischen Staatsangehörigen verboten? In unserem Lande wurde die Sklaverei nicht vor 1833 abgeschafft. Selbst dann waren die Sklaven während einer weiteren Uebergangszeit für einen Teil des Tages der Zwangsarbeit unterworfen. Endlich im Jahr 1833 erhielten 800 000 Sklaven ihre Freiheit. Harold G. Fothergill, 62. Ravens Avenue. Dewsburg. January 22."

Was soll man diesen offenherzigen briti­schen Selbstgeständnissen noch hinzufügen? Genügt nicht diese kleine Auswahl selbst­kritischer englischer Stimmen, um für alle Zeiten England das Recht zu nehmen, sich als Hort der Menschlichkeit und Moral aufz»- spielen?! wnkelm iu»g.

1Z Mlllvnen Mark Mammeir

Fast hundertprozentige Steigerung

Berlin. 8. Februar. Wie schon beim Opfersonntag im Januar, so hat das deutsche Volk auch die Gaustraßensammlungen im Januar des Kriegswinterhilssiverkcs zu einem überwältigenden Sieg der inneren Front gestaltet. Nicht weniger als 13048650,40 Mark wurden geopfert! Gegenüber dem Er­gebnis des Januar 1039 steigerte sich das Ergebnis um die ungeheure Summe von k 384 010.54 Mark --- 95.82 v. H.. während der Durchschnitt je Kopf der Bevölkerung eine Zunahme von 8.33 Pfennig auf 16,18 Pfen­nig erfuhr. An einem Tag sammelte also

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I,a. Ankara. 8. Februar. Das hätte sich der biedere Balfour bei seinem Kuhhandel mit den Juden um Palästina nach dem Welt­krieg nicht träumen lassen, daß es mit den Arabern bis zum nächsten englischen Krieg noch zu keinerBefriedung" kommen würde.

Während sich England m seinen Doml - nien, Kolonien und Protektoraten mit allen Mitteln der Gewalt und List bemüht. Kanonen­futter auch für diesen Chamberlain-Krieg hcran- znholen auch in Aegypten. da brechen neue 1 ch w e r e U n r n h e n in PaIästina auS. In der Nähe von Jerusalem kam es nämlich zu hef­tigen Zusammenstößen zwischen britischen Pa­trouillen und bewassncten arabischen Aktivisten, Es entspann sich eines der größten Ge­fechte der letzten Zeit, das die Engländer rund 30 Tote und 60 Verwundete kostete. Die Araber beklagen 8 Gefallene und rund 20 Ber- wnndete. Bemerkenswert ist die hohe Zahl der toten Engländer gegenüber den Arabern trotz der modernen Waffen, mit denen bekanntlich die bri­tische» Söldner auch in Palästina ausgerüstet sind. Die arabischen Freiheitskämpfer scheinen

auS den vielen Abwehrkämpfen gegenüber den britischen Eindringlingen anscheinend schon man­cherlei gelernt. Bemerkenswert bei diesen Gefech­ten in Palästina ist jedenfalls die Tatsache, daß der Tommy hier seine Haut selbst zu Markte tra­gen muß trotz der Bewaffnung der Juden, die es aber lieber mit den Plutokraten halten, aus dem Hinterhalt zu Hetzen und zn schüren, um dann aber beim Beutemachcn an erster Stelle zu sein.

Englands HMWM Ml HMM

USA.-Vlatt über die deutschen Luftangriffe

Likeoer L v r 1 e k t rl v r 5 « k r v » > «

Washington, 8. Februar. In dem Leitartikel derWashington Post" werden die neuerlichen deutschen Lustangriffe auf englische Schiffe als ernste Bedrohung der englischen Versorgung be­zeichnet, denn Deutschland könne mit dieser Kampfmethode zahlreiche englische Schiffe ver­nichten sowie neutrale Schiffe von englischen Ge­wässern verscheuchen. England, das Deutsch­land belagere, erkenne jetzt, daß cs selber in sehr ernstem Umfang belagert wird.

ZM Bull mit ZuServeot und DMA

Oje ^OLkaue/- eril/akv/ c/re

rs. Moskau. 8. Februar. Nichts kenn­zeichnet das wahre Wesen der imperialistischen Kriegsbrandstifter in London und Paris bester, als ihre Kriegszicls. die sie mit zyni­scher Offenheit fast täglich an die große Glocke hängen, anscheinend in dem naiven Glauben, damit die Kriegsmüdigkeit ihrer eigenen Völker wegwischcn zu können. Wie wenig Erfolg sie damit haben, zeigen die vielen Defaitistcnprozesse in Frankreich und die Demonstrationen bei kriegstreiberischen Reden der Plutokratischen britischen Minister. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß jetzt auch dir...Pratvüa" in Moskau diesen Kriegsver­brechern, die Deutschland zerstückeln und die neue Nheingrenze weit jenseits des Rheins verlegen Wollen, einen Spiegel vorhält und dabei betont, daß die Urheber der Pläne einereuropäischen Föderation" den Eng­lands und Frankreichs Gnaden ihre eigenen imperialistischen Ziele enthüllen. Doch geben wir derPrawda" selbst das Wort.

Man wisse, so schreibt das Blatt, daß die ge­genwärtigen Pläne' des englisch-französischen Kriegsblocks darin beständen, die neutralen Staa­ten in den Krieg hineinznziehcn. Zn diesem Zweck

«5 /koeeerponckearesi

würden alle Mittel angewendet und die Methoden sowohl der Peitsche wie des Zuckerbrotes benützt. Die Peitsche bestehe in den wirtschaftlichen Repressalien, in dem diplomatischen Truck und in der Beschlagnahme der Handelsschiffe. Die neutralen Staaten würden wahrhaft die Peitsche genug zu spüren bekommen. Jedoch die Methode der Peitsche sei ungenügend, denn die neutralen Staaken würden sich trotzdem nicht beeilen, Ka­nonenfutter für England zu liefern. Deshalb haben die Weltmächte die verführerische Idee der europäischen Föderation" vom Stapel gelassen, die die Nolle des Zuckerbrotes zu spielen habe.

Die englische ZeitungPicture Post" gehe noch einen Schritt weiter: Sie verlange nicht allein die Zerstückelung Deutschlands, sondern erkläre, daß Deutschland nach dem Krieae überhaupt völ­lig von der Landkarte Europas ver­schwinden müsse. Den Vogel schießt jedoch der berüchtigte Pcrtingx ab. der im Londoner Daily Telegraph" das Hirngespinst von einer östlichen und westlicheneuropäischen Föderation" entwickle, die beide unter der politischen und militärischen Kontrolle Frankreis stehen müßten, eines Frankreichs, dessen Grenzen nicht am Rhein, sondern weit jenseits des Rheines ver­liefen, wobei den neutralen Staaten die Ehre Zu­fällen würde, diesem System des durch die eng­lisch-französische Militärmacht okkupierten Terri- tvriums Deutschland derwestlichen Föderation" bcizutretcn.

allein die deutsche Ostmark 2,61 Millionen Mark. d. h. daß 6.5 Millwncnunter der Naziherrschast schmachtende Deutsche der Ost­mark" allein 30 vom Hundert dessen opferten, was damals 65 Millionen Deutsche des Alt- reiches an sechs Sonntagen in sechs Reichs- straßcnsammlungcn als Reinerlös ausbrach­ten. Deutlicher kann die deutsche Ostmark Wohl nicht zeigen, daß sie sich unter den Fahnen der Bewegung recht Wohl fühlt. Deut­licher kann sie Wohl nicht ihre Abneigung gegen die englischen Pläne bekunden, nach der siegreichen (englischen) Beendigung dieses Krieges die deutsch Ostmark wieder in einen lebensfähigen Zwergstaat Oesterreich zu ver­

wandeln, um dann als Bastion gegen das Mutterland mißbraucht zu werden.

KimkrMS spezielles KeieMtel

Besetzung vonSchlüsselpositionen"

MUS. Brüssel, 9. Februar. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses der französischen Kam- mer, Mi stier, hat in Paris einen Vortrag über das Thema «Die Kriegs- und Friedensziele der Alliierten" gehalten. Um die Kriegserklärung an Deutschland zu rechtfertigen, wiederholte Mist- ler die ebrinso erlogene wie abgeleierte Behaup­tung der Plutokraten-Propaganda, daß Deutsch- land nach Weltherrschaft strebe. Das Kriegsziel der Alliierten könne daher nur ber definitive Sieg sein. Wenn dies Ziel, so fuhr er fort, prä­zise genny erscheine l?j, so sei daacgen die Defi-

_Komrrn

von l/Ieivst 8ancke»

Lovvright WS9 bei Gerhard Stallins Verlas, .

Oldenburr l. V.

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Schickt der Oberst den Befehl, der Lentuant der Reserve Spannagel solle kommen, so er­hält er die Meldung: Leutnant der Reserve Spannagel ist schon lange tot und begraben! Schickt der Oberst den Befehl, der Kompanie­führer der 1. MGK., Leutnant von Nosen- krantz, solle kommen, dann kommt der Unter­offizier Müller II und meldet sich als Kom- panieführer: Der Leutnant sei schon heute früh gefallen.

Von neun Bataillonen haben vier ihre Führer verloren. Von drei schönen, kriegsstar­ken, bestens unterrichteten, vorzüglich geführ­ten Regimentern ist Wohl nur gerade noch eins übrig und sitzt noch immer in den französischen Gräben. Rührt es sich, so bellt es drüben ans. Dann kracht es unaufhörlich und raucht und aualmt, sirrt, zischt und reiht um.

Es wird wieder Mittag, und das Dorf ist noch nicht genommen. Hebt sich der Nebel, so baß die Artillerie Leuchtkugeln erkennen kann, 'dann hat sie keine Munition. Hat sie aber Munition, dann ist es so diesig, daß sie die Leuchtkugeln nicht erkennen kann.

In Totenstille liegt die Dorfstraße. Wo sich hüben oder drüben etwas regt, bleibt es auf ver Stelle liegen, so viele Augen und Mün­dungen liegen sich auf nächste Entfernung »egenüber.

Am Nachmittag sieht man, wie sich ans wei­ten Wäldern Schützenlinien lösen und' auf das Dorf zukommen. Ein böses Feuer liegt auf dem Dorf.

Der General hat noch rechtzeitig eine fremde Abteilung besorgt, die Sperrfeuer vor das Dorf legen kann, wenn es so weit ist. Wenn aber ein Mann wie der Oberst Lindcblatt an­gegriffen wird, dann greift er selber an.

Es gelingt dem Obersten persönlich, mit einer Handvoll Füsilieren seines alten Regi­ments während des Artillcriefeuers auf das Dorf von Haus zu Haus zu springen und Gefangene zu machen, die sich in den Kellern gesichert hatten. Es gelingt nun in diesem klei­nen Augenblick das, was den ganzen Vor­mittag nicht gelingen wollte: den Rest des Dorfes zn nehmen.

Der Oberst, mit Dreck und Blut bespritzt, heiser, voll Zorn und Wut, ordnet persönlich die Verteidigung des Dorfrandes. Er führt nicht einen Zug oder gar eine Kompanie, er führt den einzelnen Mann dorthin, wohin er ihn haben will.

Der General hat MG.-Scharfschützcn be­sorgt und schickt dem Obersten sechs neue Ge­wehre. Das ist, als ob ein Verdurstender Tau­tropfen trinken dürfe.

Die MG's sind im letzten Augenblick ge­kommen. Kaum sind sie in Stellung, bricht der Angriff los. Zwei Eliteregimenter, ein Jäger­regiment.

Aber sie stoßen auf den Oberst Lindeblatt persönlich. Er liegt selber mit dem Gewehr im Busch und schießt. Wenn der Oberst selber so kämpft, dann kämpft jeder Füsilier auch so. Der Angriff bricht zusammen.

Noch ein Angriff. Abgeschlagen. Aber der dritte Angriff dringt bis in die eine Kante >.des Dorfes vor.

Der Oberst muß selber hin und ven Fran­zosen wieder Hinauswersen. Er versucht den alten Trick, mit den Weichenden zu gleicher Zeit in die französische Stellung vor dem Dorf zu gelangen. Aber es sind so viele Gräben und Löcher, daß man sich verläuft und nicht vor­wärtskommt. Die Gräben sind auch nicht für einen Mann wie den Oberst Lindcblatt an­gelegt, sondern für Zwerge. Der Oberst kann sich nur seitwärts in ihnen bewegen,' springt er heraus, so ist er das Ziel vieler Maschinen­gewehre, und muß wieder in die Erde. Nur mit Mühe und unter schweren Verlusten ge­lingt cs ihm, wieder bis in das Dorf 'zu kommen.

Gegen Abend kommt ein neuer Angriff. Das Dorf kocht und wirbelt und saust in dex Luft herum. Eigentlich müßte kein Lebewesen mehr darin sein.

Als aber die Franzosen kommen, sprühen alle Hecken und Gärten Feuer. Und die vom General besorgte Abteilung schießt Sperrfeuer vor das Dorf? daß man kcium aus den Augen sehen kann. Das Hilst.

Der Oberst hält nur gerade noch das Dorf. Aber er hält es. Er hält es auch gegen einen zweiten und dritten Angriff. Ohne ihn wäre es nicht gehalten worden. Er muß es halten! Denn es ist die Flanke des großen Angriffs, der einigen Erfolg gehabt hat und ihn sofort wieder verlöre, wenn der Oberst das Dorf nicht hielte.

Er muß nun dasselbe an sich aushalten, was er bisher den anderen zugesügt hatte, wenn die angriffen und vorwärtsgekommen waren: den Flankenstoß ... Er hält ihn aus; aber seine schönen Regimenter verbluten sich dabei.

Als es dunkel wird, läßt der General den Oberst kommen und berichten. Er will ihn aus dem Dorf haben.

Nierung der FriedenSziele bereits delikater. Man müsse Deutschland seiner Offensivmöglichkeiten berauben, und zwar durch Wiederherstel­lung des Westfälischen Friedens, wobei er besonders an die Wiederherstellung des Geistes denke, den der Westfälische Frieden ver­körperte und an dem die kleinen Staaten, die an Deutschland grenzen. Anteil nehme» müßten, Mistler propagiert also mit anderen Worten die Aufteilung Deutschlands unter alle Nachbarvölker und bestätigt das auch mit der Forderung:Wir müssen militärisch und terri­torial Garantien haben, wir müssen Schluss s e l p o s i t i o n en besetzen."

Mistlers Eingeständnis verdient festgehaltcn zu werden. Es entlarvt alle vergrämenden Lügen eines Chamberlain und Halifax, denn der Vor­sitzende des Auswärtigen Ausschusses der franzö­sischen Kammer weiß gewiß, was von den Kriegs­männern in London und Paris geplant, wurde;, er hat nur, wie alle Plutokraten, die Rechnung, ohne den deutschen Wirt gemacht. ,

EWilrlm WM.Zsrrrm MMW-

MotorschiffMunster" lief aus Mine

Amsterdam. 8 Februar. Der britische Fracht- dampserAr ni a n i st a n" l6805 Bruttoregister- tonnenl ist. wie ans London berichtet wird, in der Nähe von Lissabon gesunken: die 52köpssg« Besatzung wurde von dem spanischen Motorschiff Montcbaril" in LaS Palmas a» Land gebracht.

Wie die britische Admiralität mitteilt mar da? in der Irischen See gesunkene englische Schiss Munster" das mit 4305 Bruttvregistertvnnen das größte Kanal-Motorfchifs der Welt mar. aus eine Mine gelaufen.

EllgllMdS FM M SlM»

100 Haussuchungen wegen Kriegsgegnerjchast

rs. Moskau, 8. Februar Wenn es »och eines Beweises bedurft hätte, daß den lügnerischen Versprechungen England? nach Beendigung dieicS Krieges wegen größerer Selbständigkeit Indien? mit ssch reden zn lallen ein Verspreche», das bekanntlich nach dem Weltkrieg auch nicht gehal­ten wurde lo sind es nach einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur aus Kabul die neuen englischen Repressalien die gegen die A n t i k r i e g s b e w e g u n a in In­dien von Englands brutalen Söldlingen zurzeit: dnrchgeiübrt werden So bat die britische Polizei in Kalkutta mehrere große Razzien auf krisas- gegnerische Schrillen unternommen wobei über hundert Haussuchungen bei einflußreichen indi-, scheu Organisationen und Studentenverbindungen' durchgesührt wurden. Es wurden dabei führendes indische Persönlichkeiten verhaktet und ver«,' dächtige Schriften beschlagnahmt. Diese ganze, Aktion spricht wirklich nicht für die kriedliräen' Absichten des britischen BizekönigS wohl aber! für das berechtigte Mißtrauen Gandhis, den, ewigen Versprechungen und Lockungen des Heutes gierigen John Bull, dem es lediglich daraus an< kommt, auch in diesem Krieg indische Schlacht­opfer für seine imperialistischen Nanb.zicle zus ködern.

«Meise SMMsten in Frankel«

Begreifliche Erregung über diesenAufrufs

Brüssel, S. Februar. In Frankreich herrscht! überall eine außerordentliche Erregung über einen/ Aufruf, der von allen französischen Polizeipräfek-j ten erlassen worden ist, wonach sich alle In-, gendlichen zwischen 14 und 17 Jahren^ lofort zn melden haben. Offiziell wird be­hauptet, daß diese Meldung deshalb erfolgen sollck damit manfür diese Jugendlichen, die infolgH des Krieges keine regelmäßige Beschäftigung sin-, den würden, eine solche ausfindig machen könnte 4 Es wird jedoch gleichzeitig hinzugefüat, daß mam auf Persönliche Wünsche keine Rücksicht nehmet» könnte, und daß die Meldungen bis zum 28. Febr^ erfolgt sein müßten. In der französischen Bcvöl-t kernng ist demgegenüber die Meinung verbreitete daß die französische Regierung diese Jugendlichem zuHilfssoldatenausheben wolle und siet rücksichtslos zu bestimmten Arbeiten hinter der! Front einzusetzen gesonnen sei. Mehrere Jugend-« liche sind bereits über die französisch-belgische' Grenze geflüchtet.

Aver oer r^oersi oericyrer uno ist vor oer Dämmerung doch wieder im Dorf . . .

Schon frühmorgens kommen die Flieger und werfen und schießen auf die dünnen Linien. Es wird einen harten Tag geben.

Um acht Uhr soll die Artillerie schießen Aber ihr Feuer ist zu schwach.

Die Brigade Lindeblatt greift, wie befohlen, um acht Uhr dreißig auch ohne Artillerie an. Sie konnte es sich leisten.

Früher einmal leisten. Heute geht sie auS Gräben und Löchern und greift brav und todesmutig an, aber nach fünfzig Schritt muß sie sich wieder in Gräben, Löcher, in Korn und Klee legen. Gelichtet in den fünfzig Schritt, als habe sie den Feind drei Tagemarsche tief geworfen.

Nun kommen die Flieger in Schwärmen und kippen ihre Bomben ans, langen hinter die Trümmer und fassen in die Löcher mit den Maschinengewehren. Jetzt liegt das Dorf wieder in Rauch und Qualm, als brennten selbst Aecker und Gärten in höllischem Feuer.

Da kommen die Franzosen hinter vielen Tanks in vielen Linien an.

Verzweifelt schießt die Artillerie. Verzwei­felt wehrt sich die Brigade Lindeblatt. Aber, sie ist nur noch ein dünnes Regiment. Wenn nicht noch weniger.

Beim rechten Nachbar ist der Franzose ein­gebrochen. Nicht bei der Brigade Lindeblatt.' Aber er kommt nun von rechts und umklam­mert das Dorf. Er zermalmt, was sich ihm entgegenstellt. Zerwalzt die letzten Ruinen des Dorfes. Wühlt und wälzt sich aus der Flanke, ja, von hinten, gegen die Reste der Brigade Lindeblatt.

(Fortsetzung folgt.)!