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SCHWABISCHES TAGBLATT
AUS DEM WIRTSCHAFTSLEBEN
Das Handwerk nach der Währungsreform
Zu einem Lagebericht der Handwerkskammer Reutlingen
k. Die Handwerkskammer Reutlingen nimmt in wirtschaftlichen einem
umfassenden
Bericht zur Lage des Handwerks in Württemberg- Hohenzollern Stellung. Gleich an seinem Anfang steht die be- merkenswerte, weil positive Feststellung:„ Man kann zu dem Inhalt der Währungsgesetze stehen wie man will und es wurden von deutscher Seite dagegen nicht zu unterschätzende Bedenken gel- tend gemacht-, sie sind nun Tatsache, der wir Rechnung tragen müssen, doch läßt sich schon jetzt klar erkennen, daß dadurch die Lethargie, in der sich unsere Wirtschaft befunden hat, gewichen ist." Im übrigen sind die Rohstoffversorgung nach wie vor, und das Kreditproblem neuerdings, die bedeutendsten Hemmungen für die durchgreifende Wiedergesundung des Handwerks. Ernste Schwierigkeiten sind für diesen Zweig un- seres wirtschaftlichen Lebens insbesondere auch dadurch aufgetreten, daß in der französischen Be- satzungszone Bewirtschaftungsbestimmungen
die
von
noch weitgehend aufrechterhalten worden sind, während die Bizone der Geldneuordnung alsbald eine marktwirtschaftliche Neuorientierung hat fol- gen lassen. Der Bericht sagt hierzu:" Wir glauben die Feststellung treffen zu können, daß die Maß- nahme einer künstlichen Aufrechterhaltung überlebten Wirtschaftsbestimmungen der wirt- schaftlichen Entwicklung nach der Währungsreform nicht zuträglich war. Wenn in einem Gebiet, das wirtschaftlich zusammengehört und das nur durch willkürliche Grenzen auseinandergerissen ist, das- selbe wirtschaftliche Ausdrucksmittel, nämlich das- selbe Geld, eingeführt wird, dann müssen die übri- gen Bestimmungen der Wirtschaftspolitik koordi- niert werden. Schon jetzt läßt sich unseres Erach- tens sagen, daß die durch die Geldneuordnung ein- getretenen Verhältnisse stärker sein werden, als Jede überholte Form. Zu wünschen wäre lediglich, daß diesem Umstand baldigst Rechnung getragen würde, und daß die Bewirtschaftungs- und Preis- bestimmungen in unserem Land denjenigen der Bizone angeglichen würden, da sie zwangsläufig doch kommen müssen. Jede künstliche Verzögerung kann sich nur zum Schaden für unsere Wirtschaft auswirken."
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Die Versorgung mit flüssigen Mitteln ist vor allen Dingen für jene Zweige der Handwerkswirtschaft das Zentralproblem, die dem Konsum fern liegen. Der Wechsel, auch nach dem für eine Neu- die 8. August regelung angegebenen Stichtag hauptsächlichste Kreditquelle, hat, wie der Bericht der Handwerkskammer sehr zutreffend feststellt, seine Bedeutung nur in einer freien Wirtschaft". Solange der Geschäftsmann aber nicht die freie Entscheidung über den Verkauf sei- ner Produktion hat, sondern die Freigabe oder die Blockierung irgendwelcher Lenkungsstellen abwar- ten muß, kann er selbstverständlich auch keine Wechselverpflichtungen eingehen, denn Bewirt- schaftungs- oder Lenkungsstellen lassen sich in den wenigsten Fällen bei ihren Freigabeentscheidun- durch termingebundene Geldverpflichtungen gen der Antragsteller beeinflussen.
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vor der Ueber die Materialversorgung wurde Währungsreform und wird heute noch geklagt. Der Bericht zeichnet das Handwerk sarkastisch als den Normalverbraucher" in der Materialzuteilung. Es wird festgestellt:„ Die Handwerkswirtschaft ist im Gegensatz zu an- mit geringen Ausnahmen deren großen Wirtschaftsgruppen ohne Roh- stoffreserven und ohne Hortungs- lager an Fertigerzeugnissen in die Währungs- reform hineingegangen. Dienstleistungen, die für viele Handwerksberufe das charakteristische Ar- beitsgebiet bilden, konnten sowieso nicht gehortet werden. Die Startbedingungen des Handwerks wa- ren dadurch stark beeinflußt."
Für die einzelnen Berufszweige liegen die Ar- Bald unterschiedlich. beltsbedingungen natürlich bereitet das Kreditproblem, bald das Material- problem die größten Sorgen bald treten beide Sorgen gemeinsam auf, noch vertieft durch Fach- arbeiter- und Hilfskräftemangel. Im einzelnen ent- wirft der Bericht folgendes Bild:
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minimal
sein
teilung von Neuaufträgen. Auch hier Zahlungsein- gänge schleppend.
Malerhandwerk: Vor der Währungsreform größte Schwierigkeiten in Materialbeschaffung, Neuer- dings reichliches Angebot an Lacken und Farben, jedoch gegen Bar- und Vorauszahlung. Schleppen- Material- ausreichende der Geldeingang hindert käufe.
aus.
Elektrohandwerk: Bessere Materialversorgung da- von abhängig, ob notwendige Geldmittel oder Kre- dite zur Verfügung stehen. Vorhandene Mittel rei- und Steuerzahlung chen gerade zur Lohn- Gleich nach der Währungsreform starkes Angebot an Rohmaterialien und Ersatzteilen, doch werden jetzt schon wieder Eisenscheine und, für Motoren, Abgabe von Altkupfer verlangt. Preise für Rohre und Schalter überraschend hoch. Wenig auftrags- annullierungen, doch Zurückhaltung in Neuaufträ- gen. besonders solchen größeren Umfanges. Ver- sorgung mit Glühlampen nach wie vor schlecht. sehr Kontingentsträger verfügen über Bestände langsam, wobei Glühlampen- Kontingente an Ver- teller meist gegen Nachnahme geliefert werden. Auf diese Weise liegen große Geldmittel fest.
Schlosserhandwerk: Beschäftigungslage befriedi- gend. Hauptproblem ist die Beschaffung der not- wendigen Geldmittel.
Flaschner-, und Installateur- Handwerk: Größte Schwierigkeiten verursacht ebenfalls die Beschaf- fung von flüssigen Mitteln. Auch Materialbeschaf- fungsschwierigkeiten, insbesondere bei Keramik, die zwar frei, aber schwer erhältlich ist, Preise der Artikel für die Sanitärbranche gegenüber 1939 all- gemein 80 bis 100 Prozent höher.
Eisen-
und metallverarbeitendes Handwerk: Rückläufige Entwicklung in der Erteilung von Neuaufträgen, Altaufträge größtenteils aufrecht- erhalten. Betriebe des Mechanikerhandwerks, die meist dem Konsum fernliegen, leiden beträchtlich unter Kreditmangel, da Zahlungseingänge lange auf sich warten lassen.
Kraftfahrzeughandwerk: Von der Währungs- reform besonders hart betroffen, weil Bezahlung der vor dem 20. Juni 1948 ausgeführten Repara- turen von gewisser Seite"( Wortlaut des Berichts) nicht erfolgte, und weil die bis 20. Juni 1948 fer- tigen und halbfertigen Arbeiten und dazu gelie- ferte Ersatzteile in Reichsmark abgerechnet wer- den mußten, obwohl bereits unterwegs befindliche Ersatzteile bezahlen waren, in DM zu neue ebenso wie auch die Löhne und Gehälter für die Keine der bis 20. Juni halbfertigen Arbeiten. Werkstätten verfügte über Ersatzteillager. Groß- handel und Werke liefern nach der Währungs-
reform nur gegen sofortige Barzahlung. Umschlag der verauslagten Beträge nimmt drei bis vier Mo- nate in Anspruch. Kraftfahrzeughandwerker sind somit gezwungen, Vorschüsse zu erbitten oder Bar- zahlung zu verlangen. Recht belastend wirken sich Preiserhöhungen für Kohle und Eisen aus. Kraft- fahrzeughandwerk erhofft sich durch Zonenzusam- menschluß Besserung, insbesondere durch Freigabe von Kraftfahrzeugen, Reifen usw., und damit Um- satzerhöhung und bessere Unkostendeckung. Fahrradmechanikerhandwerk: Vollkommener Ma- an Ersatzteilen, besonders terialmangel, Mangel Mangel an Gummimaterial, Aufträge reichlich vorhanden, Geldeingang ordentlich wirkt sich aus, daß die Bizone Verbraucherkontin- gente ausgibt, während hier Erzeugerkontingente ausgegeben werden.
Erschwerend
Schmiedehandwerk: Im Zeitpunkt der Währungs- reform fast ausnahmslos leere Materiallager. Ma- terialbeschaffung auch heute noch die Hauptsorge. Daneben Geld- und Kreditproblem sehr drückend. Regelung der Preise nach der Erhöhung der Eisen- und Kohlepreise dringend erforderlich, zumal in der Bizone Aufschlag bereits genehmigt.
von
Kupferschmiedehandwerk: Durch Annullierung Altaufträgen stärker als die übrigen eisen- und metallverarbeitenden Handwerkszweige be- troffen. Bei Neuaufträgen starke Zurückhaltung. Materialbeschaffung und Geldmittelbereitstellung
brennende Probleme.
Messerschmiedehandwerk: Hauptsorge ist die Kre- ditversorgung: Stahlwaren und Rohlinge zwar in genügendem Maße angeboten, doch wird meist Bar- zahlung verlangt.
Altaufträge nur geringfügig zurückgezogen, Neuaufträge gehen spärlich ein. Insbesondere Neuaufträge auf größere Möbelstücke rückläufig. Falls überhaupt, dann nur als Abzahlungsgeschäfte mit zum Teil sehr langen Zahlungsfristen. Im Schreinerhandwerk wurden auf Teilgebieten Verkäufe zu Schleuderpreisen be- obachtet, um in den Besitz flüssiger Mittel zu ge- langen.
Holzverarbeitendes Handwerk:
Schirm- und Stockmacherhandwerk: Lage bis jetzt gut. Engpässe: Bereitstellung geeigneter Ar- beitskräfte und Beschaffung des notwendigen Ma- terials.
Wagnerhandwerk: Lage bis jetzt ausgesprochen schlecht, infolge größerer Auftragszurückziehungen. Neuaufträge kaum vorhanden. Vielfach muß schon im Frühjahr gekauftes Stammholz jetzt gegen DM- Zahlung abgenommen werden, da viele Gemeinden vorher nicht verkauften.
Modellbauer: Aeußerst konsumferner Handwerks- zweig, da nur auf Bestellung, meist metallverar- beitender Werke, gearbeitet werden kann. Grö- Bere Auftragsannullierungen aus allen Teilen Deutschlands, insbesondere auf der Demon-
von
WIRTSCHAFTSNOTIZEN
259 000 t Kohle für die französische Zone ESSEN. Im Juli standen 7,28 Millionen Tonnen Kohle in der Bizone zur Verteilung zur Verfügung ( im Juni 6,82 Millionen Tonnen). Der Anteil für die Bizone betrug 4,58 Millionen Tonnen, exportiert wurden 1,53 Millionen Tonnen und die französische Zone erhielt 259 000 Tonnen.
Warenbegleitscheine noch erforderlich WIESBADEN. Die bisher vorgeschriebenen Wa- renbegleitscheine sind, wie das hessische Wirt- schaftsministerium wissen läßt, trotz Aufhebung des Passierscheinzwanges für den Warenverkehr zwischen der Bizone und der französischen Zone nach wie vor erforderlich.
Aufhebung der Kartoffelrationierung in der Bizone FRANKFURT. Der bizonale Ernährungsausschuß faßte am 18. August den Beschluß, die Kartoffel- rationierung aufzuheben. Die Lenkungsmaßnahmen auf dem Gebiet der Kartoffelversorgung bleiben jedoch bestehen. Das bedeutet, daß die Kartoffeln auch weiterhin Pflichterzeugnis im Sinne des Ge- setzes zur Neuordnung des Erfassungs- und Ablie- ferungswesens in der Landwirtschaft sind.
Geschäftsschließungen wegen Wuchers DÜSSELDORF. Weil sie Wucherpreise für aus- ländisches Obst und Gemüse verlangt hatten, wur- den bisher 26 Geschäfte in Düsseldorf, Essen und anderen Städten von Nordrhein- Westfalen ge- schlossen. Im Regierungsbezirk Düsseldorf wurden im Juli 1759 Verstöße gegen die Preisvorschriften festgestellt, in 973 Fällen Ordnungsstrafen von zu- sammen 65 000 DM verhängt.
Für Messebesucher aus den Westzonen LEIPZIG. Eine Sonderregelung für Besucher der aus den Westzonen sieht Leipziger Herbstmesse noch vor, daß jeder Besucher bis zu 5000 DM in die Ost- zone mitnehmen kann. Das Geld wird im Verhält- nis 1: 1 in Ostmark umgewechselt.
Rohbauhandwerk: Befürchtung, daß Bautätigkeit nach ganz der Währungsreform würde, nicht eingetreten. Begonnene Bauvorhaben werden meist zu Ende geführt; Bausparkassen stellen den Bauherren in gewissen Fällen Kredite zur Verfügung. Beschäftigungslage immer gut, Bedarf an Facharbeitern und Hilfsarbeitern kann nicht immer voll gedeckt werden. Besondere Schwierigkeiten entstehen Bereitstellung der Gelder für die Lohnzahlungen. Abschließendes Urteil noch nicht möglich, da die Frage der mittel- und langfristigen Kredite letzten Endes über die Entwicklung der Bauwirtschaft entscheidet. Zah- lungseingänge schleppend.
durch
Baunebengewerbe: Kaum Zurückziehung von Auf- trägen, dagegen starke Zurückhaltung in der Er-
Aus der christlichen Welt
Die Unruhe zu Gott
Mariä
Der Ausklang des Festevangeliums von Himmelfahrt paßt fugenlos an den Anfang der Frohbotschaft vom kommenden Sonntag. Auch sie will uns sagen: ,, Du sorgst und kümmerst dich um viele Dinge. Eines nur ist notwendig!"
Eine große Sorge birgt den Segen in sich, daß sie die kleinen Sorgen absorbiert: Eine große irdische Sorge hebt viele kleine auf und ebenso nimmt die gottgewollte Besorgtheit um ,, Das eine Notwendige" zahllose bisherige Sorgen von ihrem unverdienten Postament und degradiert sie zu wesenlosen Sörg- lein an der Peripherie des Lebens. Gäbe es freilich für uns keine andere Zukunft und damit keine andere Sorge als die, zwischen Wiege und Bahre möglichst lange und denkbar gut zu leben, und kein anderes Glück denn jenes, das wir uns hie- nieden selber zimmern können, dann gäbe es auf der ganzen Welt keine mißglücktere Fehlkonstruk- tion als den Menschen! Mag auch vielen des Heilands ,, Sorget nicht ängstlich!" um so wirklich- keitsfremder und weltverlorener vorkommen. je größer die Gegenwartsnot ist, denn solange einer Hunger hat, solange kann man ihm noch einreden, daß er zu Glück und Zufriedenheit weiter nichts brauche als das Gefühl der Sattheit im Magen. Und Bolange ein ganzes Volk am Notwendigen noch Mangel leidet, kann man ihm mühelos den Mate- rialismus als Ersatzreligion eintrichtern. Wer aber wähnt, daß man die Menschheit auf die Dauer be- glücken, ihr sogar ihre innere Unruhe nehmen könne, wenn man nur dafür sorge, daß jeder regel- mäßig satt wird und auch sonst noch genug Ge- legenheit hat, um seine restlichen körperlichen Triebe zu befriedigen, der täuscht sich gewaltig. Die Menschheitsfrage nach dem Woher und Wohin, nach Sinn und Ziel des Lebens läßt sich weder tot- schweigen noch wegdisputieren. Je mehr sie ver- gewaltigt wird, desto mächtiger wird sie eines Ta- ges über ihren Unterdrücker herfallen.
Wer aber der Welt und ihren Lüsten nur dient, der hat in seinem Herzen einen Gast, den er mit keiner Kündigung loswerden kann: Die Angst vor dem Nachher! Mag er sich wohlbeleibt im Klub- sessel räkeln, er hat doch immer die ewig gefürch- tete Stunde vor sich, da er sich auf seinem letzten Bette strecken muß und ihm alles hoffnungslos un- ter seinen habgierigen Fingern zerrinnt. Darum ist es mehr als das weise Wort des weltgewandten
Lohnerhöhungen bei der Eisenbahn FRANKFURT. Die geplante Lohnerhöhung bei der Eisenbahn wird sich nach einer Mitteilung der bizonalen Hauptverwaltung der Eisenbahnen auf die Löhne der Arbeiter und auf die unteren Ge- haltsgruppen der Beamten und Angestellten be-
Augustinus, mehr auch als das Lebensfazit jenes Beuroner Malermönchs, es ist die erste und die letzte Station unserer ganzen Lebensfahrt: ,, Die Unruhe zu Gott!" Und diese eine Unruhe bringt all die vielen kleinen Unruhen zum Schweigen: ,, Ja, gäb's nicht über Zeit und Raum Ein Heimat- land für jeden Traum, Der himmelwärts die Hände hebt: Ich hätt' ohn' Sinn und Ziel gelebt!"
Paul Wilhelm Klink
Unordnung der Welt und Gottes Heilsplan X Niemand ist sich darüber im Zweifel, daß, seit- dem der blutigste aller Kriege wenigstens auf den Schlachtfeldern im Osten und Westen beendet ist, weder nach außen noch nach innen der Friede er- reicht wurde. Im Gegenteil, die verschiedenen Weltanschauungen zeichnen sich mehr und mehr ab. Man täuscht sich aber, würde man nur auf der einen Seite das Christentum und auf der anderen Seite nur den Bolschewismus sehen. Wir haben noch verschiedene andere Gruppen von Materia- listen, die in ihrer Grundhaltung gegen das Chri- stentum stehen, und auch ihnen ist der Krieg mehr wert als der Friede. Dagegen anzukämpfen ist Eben eine der Hauptaufgabe des Christentums. darum hat Papst Pius XII. am vergangenen Sonn- tag in seiner Kölner Botschaft die Christenheit er- mahnt, sich auf die brüderliche Liebe Christi und die hohe Berufung des Christenmenschen in der Welt zu besinnen. Nicht minder hat der englische Kardinal Griffin davon gesprochen, daß das Chri- stentum die Seele Europas ist und die anglikani- schen Bischöfe aus England, Amerika, Asien und Australien rufen die ganze Welt auf, sich für die Abrüstung einzusetzen.
Der Erzbischof von Canterbury, Dr. Fisher, sieht mit Recht in der am 22. August beginnenden Am- sterdamer Weltkirchenkonferenz eine große Gele- genheit, zu einer engeren Zusammenarbeit der christlichen Kirchen zu kom und dadurch dem Darum beschäftigt Frieden der Welt zu diene sich auch diese größte kirchenpolitische Versamm- lung seit dem vatikanischen Konzil im Jahre 1870 vor allem mit den Fragen des friedlichen Wieder- aufbaues und der Wandlung in der gegenwärtigen Situation. Die verantwortlichen Männer sind sich vollkommen im klaren, daß bei den Beratungen in Amsterdam das ökumenische Ideal aufhört, eine bloße Theorie zu sein, daß es vielmehr hier um die konkrete Wirklichkeit geht. Darum richten auch die in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen
schränken. Die Gehaltserhöhung bei einem Teil der Beamten wird deshalb notwendig, weil diese sonst niedrigere Gehälter als die Arbeiter bekämen. Ueber den Zeitpunkt des Inkrafttretens der Lohn- und Gehaltserhöhungen ist eine endgültige Ent- scheidung noch nicht gefallen.
Investitionskredite für die Länder der Ostzone
BERLIN. Die deutsche Wirtschaftskom.nission hat für die fünf Länder der Ostzone Investitionskredite in einer Gesamthöhe von 773 Millionen Mark ge- nehmigt.
Zahlungen der US- Militärregierung verzögert MÜNCHEN. Bayerische Firmen, die Aufträge für die Besatzungsmacht ausgeführt haben, sind von der Militärregierung unterrichtet worden, daß sich Währungsreform ver- die Zahlungen durch die
zögern.
Starker Rückgang der amerikanischen Ausfuhr nach Rußland
WASHINGTON. Nach einer Mitteilung des Han- delsdepartements der USA geht die amerikanische Ausfuhr nach der Sowjetunion sehr zurück. In die- sem Jahr ist mit einem Gesamtexport von 5 Mil- lionen Dollar, d. h. einem Drittel des Exportes von 1947, zu rechnen.
Neue Lohnvereinbarungen in Südwürttemberg TUBINGEN. Arbeitgeber und Arbeitnehmer verhandeln zurzeit über eine 15prozentige Lohn- erhöhung. Mit der Neuregelung der Löhne wird ein Lohnausgleich für diejenigen Gruppen verbun- den sein, die bei der bisherigen Tarifgestaltung Neue Lohnverein- schlecht weggekommen sind. barungen sind für die Bekleidungsindustrie und für das graphische Gewerbe genehmigt worden. Für das Bau- und Holzgewerbe werden zwischen den zuständigen Verbänden neue Abkommen abge- schlossen. Neue Regelungen werden ferner für die Baustoff-, Leder-, Papier- und Sägewerksindustrie angestrebt. Für die Bellegung von Tarifstreitig- keiten ist vom Arbeitsministerium eine Verordnung erlassen worden. Sie liegt der Militärregierung zur Genehmigung vor.
in Deutschland zusammengeschlossenen EKD und die deutschen Freikirchen an alle christlichen Kir- chen in Deutschland die Bitte, am morgigen Sonn- tag, dem Eröffnungstage der Weltkirchentage von Amsterdam, für diese Konferenz zu beten.
zum
Anders war das Ergebnis der orthodoxen Kir- mindesten chenkonferenz in Moskau, die einem starken bolschewistischen Druck ausgesetzt war, denn wie könnte es sonst sein, daß die öku- menische Bewegung, weil sie sich vor allem für den Frieden einsetzt, mehr als politische denn als kirch- liche Bewegung angesehen und daher abgelehnt wird. Sind es nicht bolschewistische Töne, wenn es heißt, der Papst kämpfe gegen die Demokratie und verteidige den Faschismus. Hier spricht die Un- ordnung der Welt gegen Gottes Heilsplan. Trotz- dem haben wir keinen Grund, hoffnungslos zu sein, denn das Christentum hat seine Aufgabe er- kannt und wird sie, selbst wenn es noch so schwie- rig, ist, erfüllen.
Bei
Hauptversammlung des CVJM
der diesjährigen Hauptversammlung des deutschen CVJM in Kassel, der zahlreiche auslän- dische Gäste anwohnten, befaßte sich die Kon- ferenz vor allem mit den Plänen zur weiteren Aus- dehnung der Hilfe für heimgekehrte Kriegsgefan- entlas- gene und der individuellen Beratung der Berufsfragen. U. a. senen Kriegsgefangenen in von Patenschaften für wurde die Uebernahme Heimkehrer innerhalb des Jungmännerwerks an- geregt. Ferner wurde mitgeteilt, daß in Nord- deutschland, Württemberg und im Harz drei Ju- genddörfer des CVJM für heimatlose Jugendliche im Aufbau begriffen sind. Weitere Hauptaufgaben erblickt der CVJM in der Betreuung der deutschen Zivilarbeiter in Frankreich, in der Freizeitgestal- tung und Jugendarbeit bei der Industriearbeiter- jugend und den Jungbergarbeitern. Reichswart D. Erich Stange gab in seinem Jahresbericht der Hoffnung Ausdruck, daß die durch die Währungsreform be- die dingten finanziellen Schwierigkeiten durch Opferfreudigkeit der Freunde des CVJM- Werkes überwunden werden können. Die erste Gesamt- tagung des deutschen CVJM soll Pfingsten 1949 in Kassel stattfinden.
Neuer Bischof von Würzburg ernannt ( CND) Am 13. August wurde in Rom die Ernen- nung des bisherigen Subregens am Würzburger Priesterseminar, Dr. Julius Döpfner, zum neuen
21. August 1948
tageliste stehenden Firmen. Es wurde bereits Kurz- arbeit eingeführt.
Gerberhandwerk: Ziemlich schwierige Lage, da in der Bizone die Bewirtschaftung der Häute und die Preisbildung bereits aufgehoben, während in un- serem Gebiet Versorgung und Preise nach wie vor gebunden sind Durch geringe Einarbeitung und forcierte Ausarbeitung ging dieses Handwerk mit größeren Bankguthaben in die Währungsreform, so daß empfindlicher Mangel an flüssigen Mitteln besteht. Große Sorge bereitet Preisgestaltung. Lederverarbeitendes Handwerk: Arbeitsanfall beim nach Schuhmacherhandwerk wie vor besonders Bereitstellung der notwendigen Materialien bereitet größte Sorgen. Preise für Reparaturar- beiten können infolge Lederpreiserhöhung nicht nur nicht gesenkt werden, sondern müssen sich wohl den höheren der Bizone angleichen. Sattler- und Tapezierhandwerk: Es ist ein gewis- Stillstand eingetreten, da Altaufträge Teil nicht abgenommen werden oder Zahlungen dafür nur schleppend eingehen Neuaufträge blei- ben weitgehend aus.
groß
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Handschuhmacherhandwerk: Lage ziemlich schlecht bei durchschnittlicher Wochenarbeitszeit von zwei und drei Tagen. Vorräte an Rohmaterialien sehr knapp, die Qualität gering. Sehr ungünstig wirkt sich Weiterführung der Bewirtschaftung der Roh- materialien aus, die in der US- Zone frei sind. Bekleidungs- und Textilhandwerk: Lage im Her- renschneiderhandwerk nach wie vor sehr gut, Auf- tragsbestände groß, Eingang von Neuaufträgen läßt, mit Ausnahme solcher von der Landkund- schaft, nichts zu wünschen übrig. Geldeingang nicht befriedigend. Versorgung mit Roh- und Fut- terstoffen besser. Einkaufsmöglichkeiten durch stark ansteigende Preise jedoch beschränkt. Auch im Damenschneiderhandwerk kaum Annullierung von Altaufträgen, Zahlungseingang auch hier schlep- pend.
Kürschnerhandwerk: Lage auch nach der Wäh- rungsreform durch nahezu vollkommenen Mangel an Fellmaterial und Zutaten gekennzeichnet. Hauptlieferfirmen befinden sich in Leipzig, daher geringe Einkaufsmöglichkeiten.
Strickerhandwerk: Mangelhafte Belieferung mit Material bildet das Zentralproblem.
Nahrungs- und Genußmittelhandwerk: Im Bäk- kerhandwerk ziemlich gleichbleibende Lage, ob- wohl bereits wieder angeschrieben" wird. Für das Müllerhandwerk war Währungsreformzeitpunkt recht ungünstig, da alte Getreidevorräte bereits vermahlen sind und neue Ernte noch nicht einge- bracht ist. Lage im Bierbrauerhandwerk katastro- phal, da Nachfrage nach Bier der bisher gebrauten Qualität gleich Null. Aenderung erst dann zu er- warten, wenn wieder einigermaßen normales Bier gebraut werden kann, Konditorenhandwerk: In den ersten Tagen nach Währungsreform starker Um- satzrückgang, Lage aber nach den ersten Ge- halts- und Lohnzahlungen gebessert. Bereitstellung geeigneter Materialien ist das Hauptproblem, denn die Konsumenten verlangen für gutes Geld wieder gute Ware, deren Herstellung mit den bisherigen Mitteln schwierig oder unmöglich war.
Graveur- und Galvaniseurhandwerk: Aufträge fast restlos zurückgezogen, neue Aufträge werden nur zögernd erteilt. Anlieferung von geeigneten Ma- terialien nach wie vor schlecht
Goldschmiede- und Schmuckwaren handwerk: Nach der Währungsreform fast keine Nachfrage mehr. Viele Betriebe stellen bereits Kollektionen für den Export zusammen.
Buchbinderhandwerk: Durch die Währungsreform da stark betroffen, öffentliche Aufträge weit- gehend ausfallen, solange öffentliche Kassen nicht über Mittel verfügen. Auch von Verlagen erteilte Bindeaufträge werden infolge Ungewißheit über die Entwicklung des Büchermarktes stark ratio- niert.
Auftragseingang
ziemlich
Fotografenhandwerk: stark rückläufig, Vorbestellungen weitgehend an- nulliert. Materialbeschaffung bereitet weiterhin größte Schwierigkeiten, außerdem wird fühlbarer Preisanstieg verzeichnet. Korrektur der Preise für erforderlich. Leistungen fotografische dringend Geldeingang äußerst schleppend. Altaufträge blei- ben zum Teil unabgeholt liegen.
Bürstenmacherhandwerk: Beschaffung von geeig- netem Borstenmaterial immer noch ein Problem, da gutes Material importiert werden muß. Bishe- rige Zuteilungen in der Menge ungenügend, in der Qualität schlecht. Leichte Besserung in der Be- schaffung von Hölzern. Das heute auftretende große Angebot stammt nicht vom Handwerk, das über keine Hortungslager verfügte. Schlechte Material- zuweisungen allein haben solche verhindert. Alte Putzmacherhandwerk: Reparaturaufträge teilweise zurückgezogen, dagegen Neuaufträge in befriedigender Zahl. Nachfrage nach Damenhüten ziemlich stark, jedoch nach wie vor Schwierigkeiten in Materialbeschaffung. Zahlungseingang auch hier
schleppend.
Friseurhandwerk: Im Damen- wie im Herrenfach spürbar rückläufige Bewegung.
Kaminfegerhandwerk: Ist als reines Dienstlei- stungsgewerbe von Währungsreform nicht allzu- sehr betroffen. Finanzielle Belastungen ergeben sich aus der vom Berufstand zu unterhaltenden deren Altersinvaliden- und Witwenunterstützung, zentral für ganz Deutschland in Berlin befindliches Vermögen vollständig verloren sein dürfte. Nach der Kapitulation errichtete Lokalkasse( wie in allen Fällen dieser Art) durch die Währungsreform be- troffen. Neuaufbau dieser Kasse wird durchschnitt- lich 7 bis 10 Prozent der Bruttoeinnahmen bean- spruchen.
Für die nicht besonders aufgeführten Handwerks- zweige gilt das im ersten Teil Gesagte.
Bischof von Würzburg bekanntgegeben. Der neue Kirchenfürst, der jüngste des deutschen Episkopats, wurde am 26. August 1913 in Hausen bei Bad Kis- singen geboren. Von 1933 bis 1939 studierte er am Germanikum in Rom und wurde 1939 zum Priester geweiht. Er widmete sich besonders dem Studium des englischen Konvertiten, Kardinal Newman, und wurde dann als Subregens an das Würzburger Prie- sterseminar berufen.
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,, Wir wollen jetzt schon besseres Leben" Der Landrat von Pirna( Sachsen) hat angeordnet, die Pirnaer Klosterkirche abzubrechen und Holz zur Erstellung von Neubauernhöfen zur Ver- fügung zu stellen. Jeder fortschrittliche Mensch, so erklärte der SED- Bürgermeister von Cunnersdorf, auf das müsse diesen Plan unterstützen, da er
engste zusammenhänge mit dem Zweijahreswirt- schaftsplan, der allen eine bessere Lebenshaltung garantiert. Von der Erhaltung von Wahrzeichen könne das deutsche Volk nicht leben. Kirchliche Wahrzeichen, so sagte er weiter, sollten eigentlich ganz verschwinden. Ihre Einrichtungen hätten der arbeitenden Klasse nur Knechtschaft gepredigt und auf ein besseres Leben nach dem Tode vertröstet. ,, Wir wollen aber jetzt schon besser leben, deshalb kann man auch nur lebensbejahenden Vorschlägen zustimmen."
Ein Unterschied zwischen den Machthabern des Dritten Reiches und diesem SED- Bürgermeister ist in diesem Fall kaum festzustellen. Immerhin ist jedem von uns zur Genüge bekannt, wohin uns diese Lebensbejaher gebracht haben.
( CND) Heute feiert der bisherige Präsident der Kanzlei der Evangelischen Kirche in Deutschland, D. Hans Asmussen, seinen 50. Geburtstag. Pastor Hans Asmussen gehört zu den bedeutendsten Pre- digern Deutschlands. Sein Einsatz im kirchenpoli- tischen Kampf der Bekennenden Kirche nach 1933 war außerordentlich wirkungsvoll.
( CND) Das Hilfswerk der Evangelischen Landes- kirche in Württemberg führt am 29. August seine 50. Freizeit auf der Burg Stettenfels bei Heilbronn durch.
( epd) Nachdem die Württembergische Landeskirche die auf dem Eisenacher Kirchentag beschlossene Grundordnung der Evangelischen Kirche in Deutsch- land ratifiziert hat, nahm als zweite Landeskirche nunmehr die Leitung der Evangelischen Kirche der Rheinprovinz in Düsseldorf das Verfassungswerk an.