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SCHWABISCHES

DIENSTAG, 10. AUGUST 1948

TAGBLATT

VERLAG UND SCHRIFTLEITUNG: TUBINGEN, UHLANDSTRASSE 2

Eine Niederlage Trumans WASHINGTON. Präsident Trumans Vor- schläge zur Verhinderung der Inflation in den USA wurden nach zweistündigen lebhaften Debatten am Samstag mit 53 gegen 33 Stim- men abgelehnt. Dagegen billigte der Senat einen von den Republikanern eingereichten Gesetzesvorschlag über eine Kontrolle der Bankkredite und Darlehen. Dieser Vorschlag wurde an das Repräsentantenhaus weiterge- leitet. Zu gleicher Zeit vertagte sich der Kon- greß, der von Truman zu einer Sondersitzung einberufen worden war, bis zum 31. De- zember.

Ein Sprecher des Staatsdepartements der USA dementierte Gerüchte, wonach eine end- gültige Regelung in der Frage der Pacht- und Leihlieferungen zwischen den USA und der UdSSR nahe bevorstehen sollte.

Erweiterte Koalition in Holland

DEN HAAG Nach dreiwöchigen Verhand- lungen wurde am vergangenen Wochenende das neue holländische Kabinett gebildet. Es umfaßt 14 Minister, darunter 6 Katholiken, 5 Sozialisten, 1 Radikalliberalen, 1 Vertreter der Traditionschristen und 1 Parteilosen. Mi- nisterpräsident wurde der Sozialist Willem Drees. Während das vorangehende Kabinett Dr. Beels ausschließlich auf der sozialistisch- katholischen Koalition fußte, gehören der neuen Regierung auch die Radikalsozialen und die Traditionschristen an. Diese Unterstützung ist unerläßlich, um die Ratifizierung des Ver- fassungsreformentwurfes zu erreichen, in dem die Schaffung der Vereinigten Staaten von In- donesien vorgesehen ist. Indonesien soll als souveräner Staat lediglich durch die Krone mit dem Mutterland verbunden bleiben.

Die Regentin der Niederlande, Prinzessin Ju- liane, vereidigte am Samstag die Mitglieder des neuen Kabinetts

Nenni in Moskau

MOSKAU. Einer Meldung des Moskauer Rundfunks zufolge ist der Führer der italieni- schen Mehrheitssozialisten, Pietro Nenni, in der russischen Hauptstadt eingetroffen. Ueber den Zweck seiner Reise ist nichts bekannt. Es wurde lediglich angegeben, er habe das Lenin- Mausoleum besucht und sei dann nach Lenin- grad weitergereist.

Schwieriges Palästina

Zum dritten Male bei Molotow

Weitere Besprechungen zu erwarten/ Noch immer kein Kommunique MOSKAU. Am Montag fanden zum dritten Male Besprechungen zwischen den Vertretern der drei Westmächte und Außenminister Mo- lotow statt. Staatssekretär Marshall äu- Berte in Washington nach Eingang der Mel- dung über die Besprechungen, daß vermutlich weitere folgen würden. Nach Beendigung der Zusammenkunft mit Molotow, die zwei Stun- den und 40 Minuten dauerte, trafen sich die Botschafter der Westmächte in der britischen Botschaft, um sich über den Bericht zu eini- gen, den sie getrennt jeweils ihrer Regierung zuschicken werden.

lung eines geeinten Deutschlands, aber eines geschwächten Deutschlands, dessen Energien innerhalb einer europäischen Föderation für den Wiederaufbau Europas mobilisiert werden könnten. Nur dürfe Deutschland in dieser europäischen Föderation keine überragende Stellung einnehmen.

Gutunterrichtete diplomatische Kreise wol- len wissen, daß die Vertreter der Westmächte als Bedingung für die Viererkonferenz immer wieder die Aufhebung der Blockade von Ber- lin fordern, während die UdSSR sich weigere, auf irgendwelche Vorbedingungen einzugehen. Die Londoner ,, Times" warnt vor allzu großen Hoffnungen. Man könne zwar jetzt mit einiger Bestimmtheit sagen, daß niemand Krieg wolle, doch ein plötzliches Aufeinander- prallen der Gegensätze sei nicht ausgeschlos- sen. Wenn man an die Moskauer und Lon- doner Außenministerbesprechungen des ver- gangenen Jahres denke, könne man sich eigent- lich nicht vorstellen, wie überhaupt eine Ei- nigung zustande kommen könne, denn die Sowjets bestünden fraglos auf ihren giganti- schen Reparationsforderungen, auf einer Teil- nahme an der Ruhrkontrolle und wenn nicht auf der Aufhebung, so mindestens auf der Vertagung der Londoner Beschlüsse.

Aeußerungen Pariser diplomatischer Kreise zufolge wünscht Frankreich die Wiederherstel-

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Donaukonferenz ganz ,, normal" BELGRAD. Nahezu einstimmig nur Frankreich enthielt sich der Stimme- wurde am vergangenen Wochenende auf der Donau- konferenz entschieden, daß der Redaktionsaus- schuß auf der Basis der sowjetischen Vor- schläge arbeiten solle. In der allgemeinen Dis- kussion betonte der amerikanische Delegierte Cannon, die USA interessierten sich für das Donaustatut auf Grund der von ihnen übernommenen Verantwortung in Europa, ins- besondere als Besatzungsmacht in Deutschland und Oesterreich: ,, Amerika ist verantwortlich für die Donauinteressen Deutschlands, solange es keine deutsche Regierung gibt."

Die Leiterin der rumänischen Delegation, Anna Pauker, erklärte: Die Donaustaaten werden nicht nach dem Dollarköder schnap- pen."

In einer der Presse übergebenen Erklärung brachte das Staatsdepartement der USA zum Ausdruck, Amerika habe sich keineswegs ver- pflichtet, die Klauseln des sowjetischen Ent- wurfs für eine Donaukonvention anzunehmen. Vielmehr beabsichtigen die USA, die wesent- lichsten Punkte ihres eigenen Resolutionsent- wurfes mit Hilfe von Abänderungsvorschlägen in das sowjetische Projekt einzubauen.

Abschied von Staatspräsident Lorenz Bock

Württemberg- Hohenzollern dankt in einer eindrucksvollen Trauerfeier seinem ersten Bürger

× Generalvikar Professor Dr. Hagen wählte für seinen, dem verstorbenen Staats- präsidenten Lorenz Bock gewidmeten prie- sterlichen Nachruf die Worte des hl. Paulus: » Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten". Niemand wird daran zweifeln, daß gerade diese Worte auf das nach menschlichem Ermessen zu früh abgeschlossene Leben von Lorenz Bock rest-

RHODOS. Die Regierungen der beiden los Anwendung verdienen. Dafür sprachen in

Parteien wünschen den Waffenstillstand fort- zusetzen", berichtete Graf Bernadotte dem Sicherheitsrat der UN nach Rückkehr von seiner letzten Reise im Nahen Osten.

Aus Washington wird gemeldet, daß die USA bereit sind, einen Antrag Israels auf Zulassung zur UN zu unterstützen.

Ueber den sowjetischen Rundfunk wurden Nachrichten, wonach die UdSSR an die- dischen Streitkräfte in Palästina Waffen und Munition liefert, dementiert.

Am Montag traf der Sondergesandte der UdSSR, Yarschow, in Begleitung mehrerer Attachés an Bord eines sowjetischen Schif- fes in Haifa ein. Unmittelbar nach seiner An- kunft reiste er nach Tel Aviv weiter. Jour- nalisten gegenüber erklärte er lediglich: ,, Wir sind hier".

Zwischenfälle in Indochina PARIS. Wie auf der malayischen Halbinsel, so entfalten auch in Indochina kommunistische Banden eine verstärkte Tätigkeit. 200 km süd- westlich von Bangkok wurde ein französischer Militärtransport überfallen, wobei außer 44 Eingeborenen 17 Europäer, darunter 4 Offi- ziere und 7 Unteroffiziere, getötet wurden. Auch in Hanoi kam es zu Zwischenfällen. An verschiedenen Stellen der Stadt wurden Bom- ben geworfen, französische Posten wurden mehrfach angegriffen.

Der französische Außenminister Schu- man stellt in der Zeitung ,, L'Aube" fest, daß die Aufständischen eine ziemlich unverhüllte Unterstützung durch Sowjetrußland erfüh- ren, was ein um so größerer Skandal sei, als Frankreich mit der UdSSR nicht nur normale diplomatische Beziehungen unterhalte, son- dern auch einen Nichtangriffs- und Freund- schaftspakt mit ihr unterzeichnet habe.

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Sowjetische Proteste BERLIN. Die sowjetischen Militärbehörden haben gegen die Einrichtung von Wechselstu- ben in den Westsektoren protestiert und de- ren Schließung verlangt. Auch gegen die Ver- letzung der Luftsicherheitsvorschriften werden 62 Fälle aufgeführt durch amerika- nische und englische Maschinen wurde von seiten der SMA Verwahrung eingelegt. Luftmarschall Sir Arthur Sanders, der Oberbefehlshaber der britischen Luftstreit- kräfte und der stellvertretende USA- Armee- minister Voorhees sind in Berlin einge- troffen.

Der Währungskrieg zwischen den Westsek- toren und der Sowjetzone dauert an. Die Rus- sen, die am vergangenen Donnerstag die Ost- markbeträge der Industriebetriebe der West- sektoren freigegeben hatten, haben deren Kon- ten bereits wieder gesperrt, da die von ihnen gestellten Bedingungen nicht angenommen wurden. Die Banken der Westsektoren haben den einzelnen Firmen Kredite von 100 DM auf den Kopf der Beschäftigten gewährt, damit die Wochenlöhne ausbezahlt werden können.

senbroock zu den Trauerfeierlichkeiten gekommen.

Sämtliche südwürttembergischen Minister begleiteten ihren toten Präsidenten auf sei- nem letzten Gang. Sehr stark war die Teil- nahme der beiden großen Konfessionen. Der französische Armeebischof Msgr. Picard de la Vaquerie vertrat den französischen Katho- lizismus, Weihbischof Dr. Fischer, General- vikar Prof. Dr. Hagen und Prälat Sedel-

Der Staatsakt vor der Friedhofkapelle

aller Deutlichkeit die Beerdigungsfeierlichkei- ten, die am Samstag vormittag in Rottweil stattgefunden haben. Das bewiesen die Teil- nahme der vielen Tausenden, und erst recht all die Nachrufe, mit denen die Mitarbeiter, die Freunde und Berufskollegen sich von dem toten Staatspräsidenten verabschiedeten. Noch nie hat Rottweil eine solche Beerdigung er- lebt, doch die Rottweiler wissen auch, daß diese letzten Ehrungen einem ihrer bewähr- testen Mitbürger galten. Die ganze Stadt trug

Trauerschmuck, die Geschäfte waren geschlos- sen, von der Kirche bis zum Friedhof stand ein vieltausendköpfiges Spalier.

Aus allen Teilen des westdeutschen Ge- bietes waren die Trauergäste gekommen. Ge- neral Widmer mit mehreren hohen fran- zösischen Offizieren vertrat gleichzeitig Ge- neral Koenig. Ministerpräsident Stock aus Hessen war zugegen. Nordwürttemberg wurde durch Ministerpräsident Dr. Reinhold M a ier, die Minister Beyerle und Ulrich, sowie Landtagspräsident Keil und mehrere Land- tagsabgeordnete vertreten Wir sahen Mini- sterpräsident Altmaier von Rheinland- Pfalz, Staatspräsident Wohleb, Minister Eckert und Landtagspräsident Person aus Südbaden. Ministerpräsident Ehard aus Bayern ließ sich durch Minister Dr. Josef Müller

vertreten. Von Hannover war Minister H a-

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maier bildeten die Abordnung der Diözese Rottenburg. Auch Abt Ansgar Winter Kloster Weingarten war dabei. Von der evan- gelischen Landeskirche sahen wir Landesbi- schof D. Wurm und Oberkirchenrat Keller. Außerdem waren in dem Trauergefolge Ober- bürgermeister Dr. Klett, Stuttgart und die meisten südwürttembergischen Landräte und Oberbürgermeister, die Landtagsabgeordneten und viele Parteifreunde des Toten.

In der Heiligkreuz- Kirche zu Rottweil, zu deren Gemeinde der Verstorbene gehörte, war der Sarg von den frühen Morgenstunden ab aufgebahrt. Ein Meer von Blumen, darunter prächtige Kränze von General Koenig, Gene- ral Widmer, zahlreiche Kränze mit den süd- württembergischen Landesfarben, aber auch Kranzgebinde von sämtlichen übrigen west- deutschen Ländern, schmückten den Kata- falk. Ein Pontifikalrequiem, das Weihbischof Dr. Fischer unter Assistenz von geistlichen Söhnen der Stadt Rottweil zelebrierte, leitete die Trauerfeier ein. Im Auftrag des Bischofs von Rottenburg hielt Generalvikar Prof. Dr. Hagen am Schlusse des Gottesdienstes die Leichenpredigt. In der Diözese Rottenburg wie auch in der Erzdiözese Freiburg trauere das Volk um den Toten, dessen Leben ein Kampf und zwar ein guter Kampf war. Der

Fortsetzung auf Seite 2

4. JAHRGANG/ NUMMER 65

Was nun?

Von Dr. Helmut Kiecza

Bevor wir uns der Frage zuwenden können, was nun geschehen soll, muß kurz verzeichnet werden, wo wir stehen. Die Regierung hat, nachdem ihre Bemühungen, doch noch eine für das Land erträgliche Lösung der Demontage- frage auf dem Verhandlungswege zu erreichen, gescheitert waren, die Konsequenzen gezogen und ist zurückgetreten. Sie anerkannte in der Erklärung vor dem Landtag die Bemühungen der französischen Militärregierung, Erleich- terungen zu schaffen, unterließ es aber auch nicht, darauf hinzuweisen, daß Frankreich durch zwei umfangreiche Maschinenentnahmen vor Eingang der allgemeinen Demontageliste die Produktionskraft des Landes bereits we- sentlich vermindert hatte. Schließlich, daß die neuerlichen Demontagen zusammen mit, an- gekündigten finanziellen Auflagen nach all den Entnahmen und Belastungen früherer Jahre auf den verschiedensten Gebieten" das Volk vonSüdwürttemberg- Hohenzollern außerstande setzten, die Güter zu erzeugen, deren es zur Fristung eines menschenwürdigen Lebens" be- dürfe. Bisher habe man alle Auflagen in loyaler Weise erfüllt und eine Belastung auf sich genommen, die weit über alle Leistungen in anderen westdeutschen Gebieten hinaus- ginge, eingedenk der Verpflichtung ,,, bis an die Grenzen der wirtschaftlichen Möglichkeiten Reparationen zu leisten".

Der Wille, die durch das verhängnisvolle NS- Regime aufgelaufene Schuld zu tilgen,

kommt damit klar zum Ausdruck. Wenn aber einem Lande Lasten auferlegt werden, die seine Existenz gefährden, muß sich die Regierung im Namen der Bevölkerung, die sie eingesetzt hat, wehren. Sie kann das unter den heutigen Um- ständen nur dadurch, daß sie es ablehnt, die Verantwortung für die der Vernunft wider- sprechenden Forderungen zu übernehmen. Die- sem Vorgehen schlossen sich die Gewerkschaf- ten in Uebereinstimmung mit dem Industrie- verband einmütig an. Der zwölfstündige Pro- teststreik am Montag, zu dem der Gewerk- schaftsbund aufgerufen hatte, demonstrierte eindeutig den Willen, ein letztes Mal zur Ver- nunft aufzurufen, zu mahnen: Laßt es jetzt genug sein!

Der Proteststreik verlief im ganzen Lande Gegenteiliges ist zur Stunde wenigstens nicht bekannt in völliger Ruhe. Darüber

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wundert sich höchstens derjenige, dem die württembergische Bevölkerung völlig fremd ist. Sie legt die Hände nur gezwungen in den Schoß. Die Demontagebefehle haben das er- reicht. Die Eisenbahn freilich mußte den Betrieb aufrecht erhalten, und hier zeigte sich die Grenze allen ,, Protestes" in einem be- setzten Land.

Die Sorgen, die die Regierung zum Rücktritt zwangen, haben auch den Tod von Staatsprä- sident Lorenz Bock beschleunigt. Noch diese Woche wird möglicherweise ein neuer Staats- präsident gewählt. Er wird eine Regierung bil- den und... Was dann? Er wird bei den zu- ständigen Stellen der Besatzungsmacht aufs neue vorstellig werden und eine Minderung der dem Land auferlegten Lasten fordern müssen. Wird er Erfolg haben? Hat er ihn nicht, bleibt ihm nur übrig, gleichfalls zurückzutreten. Ein unguter Zustand. Für alle Beteiligten. Welche deutsche Regierung könnte aber vor ihren Wäh- lern bestehen, wenn sie mithelfen würde, die Existenzgrundlagen der von ihr vertretenen Menschen zu zerstören? Der Vollzug der De- montagebefehle, wer vermöchte ihn zu verhin- dern? Wer aber wiederum kann einen Arbei- ter, einen Angestellten, irgend jemand zwin- gen, seinen Arm dafür herzugeben?

Die Beantwortung der Frage, wem diese De- montagen denn nutzen, hängt nicht davon ab, inwieweit man imstande ist, möglichst um- fangreiche Statistiken aufzustellen. Der augen- fällige Widerspruch zu den Plänen über den Neuaufbau Europas mit amerikanischer Hilfe wird undiskutierbar, wenn dem so offenbar zuwider gehandelt wird. Durch Brachlegen von Facharbeitskräften und Abbruch von Pro- duktionsanlagen wird die europäische Zusam- menarbeit jedenfalls nicht gefördert, zumal erfahrungsgemäß der Abbau von Fabriken nicht viel mehr als.. Maschinenschrott er- gibt. Am Ende bleibt nur eine um ihre Exi- stenz ringende Bevölkerung, die, einer schauer- lichen Lebensunsicherheit ausgesetzt, mit Recht bezweifelt, daß hier gesunde Aufbaukräfte am Werk sein könnten.

Käme wieder ein wahnwitziger Apostel, der goldene Berge verspräche und liefe wieder ein ganzes Volk dummgläubig hinter ihm her, wer wäre dann bereit einzusehen, daß mit dem, was heute geschieht, der Grundstein für sol- ches blindes Vertrauen gelegt wurde? Einmal haben wir es schon erlebt. Und die Geschichte wiederholt sich immer wieder. Wenn Gerech- tigkeit aber etwas gilt, dann wird eher dem verführten Volk, das keinen Ausweg mehr sah, verziehen werden als denen, die unbe- dacht die Not erschufen und damit die Tor- heiten der Verzweiflung auslösten.

Der Tempel der Göttin der Vernunft steht an versteckten Orten. Er ist, das lehrt die Er- fahrung, nur bei gutem Willen zu finden. Vom Sieg der Vernunft wird es abhängen, wie sich die Zukunft gestaltet, in Südwürttemberg- Hohenzollern so gut wie sonstwo in der Welt, wo die Menschen an der Vernunft zweifeln, weil sie noch nie ihr Antlitz schauen durften.