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SCHWABISCHES TAGBLATT
AUS DEM WIRTSCHAFTSLEBEN Konjunkturelle Divergenzen zwischen Industrie und Handel in Württemberg- Hohenzollern
Der Produktionswert ist im allgemeinen der Wert- messer für die industrielle Entwicklung. Im Handel wird zumeist der Umsatz als Vergleichsgröße für die Leistung der Betriebe herangezogen. Die Ver- minderung der Produktion in der Industrie wird zwingend ein Fallen der Umsätze im gesamten Handel nach sich ziehen, es sei denn, daß durch den Außenhandel beträchtliche Warenumschläge er- folgen. Die jüngste Entwicklung in Industrie und Handel bestätigte nicht ganz diese natürlichen Wech- selbeziehungen. Eine Gegenüberstellung der Um- satzkurve des Handels mit der Produktionskurve der Industrie zeigte, daß der Umsatz im Handel nicht immer der Industrieentwicklung parallel lief.
Die Industrieerzeugung
im Zeitabschnitt 1946 bis 1948 verlief, vom Null- punkt im Sommer 1945, ansteigend: im ersten Quar- tal 1948 erreichte sie 40 Prozent des Standes von 1936. Die feberhaften Schwankungen der Produktions- kurve wichen erst seit Beginn dieses Jahres einer stetigeren und ausgeglicheneren Entwicklung. Mit Ausnahme der mit Rohstoffen ausreichend versorg- ten Nahrungsmittelindustrie von Württemberg- Ho- henzollern hatten alle Industriezweige infolge der bekannten Betriebs-( Maschinenentnahmen!) und Rohstoffschwierigkeiten und infolge des Mangels an Arbeitskräften unter Produktionsbeschränkungen zu leiden. Die Umsatzverhältnisse veränderten sich im Groß- und Einzelhandel seit der Besetzung im allgemeinen zuungunsten der Betriebe, doch lie- Ben die Aufnahme fremder Artikel und Ersatzer- zeugnisse Ausweichmöglichkeiten zu. Neugegründete Betriebe des Kleingewerbes führten Waren an den Markt heran, die immerhin zu Umsatzsteigerungen beim Handel ausreichten. In vielen Fällen über- stlegen die Umsätze an fremden oder verwandten Waren einschließlich der Einkünfte aus angeglie- derten Reparaturabtellungen die reinen Branchen- umsätze, so z. B. im Textil-, Papier- und Leder- warenhandel. Dazu wurden Heimarbeiter, Flücht- linge, entlassene Kriegsgefangene zu Produzenten und Lieferanten des Handels, ohne daß sie das In- dustrievolumen erhöhten. Die Handelsunternehmen profitierten davon und verbesserten wesentlich ihre durch die Knappheit an Industrieerzeugnissen ent- standene schlechte Umsatzlage. Ohne die Schwierig- keiten, die dem Handel durch die Kosten der Wa- renbeschaffung erwuchsen, zu übersehen, kann die Tatsache hervorgehoben werden, daß ihm unter Be- rücksichtigung der allgemeinen betrieblichen Ein- schränkungen ein breiterer Spielraum für die Schlie- Bung von Umsatzlücken blieb als der Industrie.
Im Einzelhandel
ist beim Umsatzrückgang die Last der fixen Ko- sten weniger zu verspüren; sie wirkt sich im Großhandel stärker aus, wenn ungenutzte Lager- räume und Betriebsanlagen zu unterhalten sind. In der Industrie führte sie bei Nichtausnützung der Kapazität zu untragbaren Verlustquoten, ermög- lichte dagegen im Handel ohne größere finanzielle Einbuße eine tragbare Aufrechterhaltung des Be- triebes. Personalkosten, die früher sehr hohen Ko-
sten der Werbung- man denke nur an die oft täg-
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lichen Inserate in Zeitungen und Zeitschriften und an die Unterhaltung eines Reisenden- und Vertre- terstabes und andere betriebliche Ausgaben konn- ten mit Zunahme der Bewirtschaftung und Ratio- nierung eingespart werden. Der Anteil der Unkosten am Umsatz lag bei den verschiedenen Handelszwel- gen zwischen 7 Prozent und 30 Prozent. Hohe Ko- stenquoten ließen jedoch noch einen Gewinn zu. Der Textilhandel, der im April 1948 einen Kostenanteil von 30 Prozent am Umsatz auswies, erzielte einen
Gewinn von 9 Prozent; dagegen betrug der Unko- stensatz im Nahrungs- und Genußmittelhandel nur 7,2 Prozent. Der Gewinn erreichte auch nur 4,7 Prozent des Umsatzes, eine Folge der geringen Um- sätze und niedrigen Handelsspanne.
nur bei der ledererzeugenden Industrie 6 Prozent überschritt. Die Maschinen- und metallverarbeitende Industrie hatte einen Verlust von 3,2 Prozent, die Baumwollweberelen einen solchen von 3,3 Prozent und die Baumwollspinnereien sogar einen solchen von 19 Prozent zu beklagen. Der Substanzverlust in der Industrie wird durch diese Zahlen deutlich. Die Baumwollspinnereien konnten demgegenüber 1989 noch einen Gewinn von 10,9 Prozent des Um- setzes ausweisen. Die Rentabilität stand somit in Frage.
Für den Handel waren Zahlenunterlagen aus der Vorkriegszeit nur lückenhaft zu erhalten. Es konnte aber aus einer Spezialerhebung für den Textil- großhandel festgestellt werden, daß gegentiber der Lage in der Industrie einige nicht unwesentliche Kostenfaktoren ausgeschaltet werden konnten. Es verminderten sich die Ausgaben für Beleuchtung, Heizung, Reinigung( ermöglicht durch vorüberge- hende Geschäftsschließungen, mancherorts an zwei bis drei Tagen in der Woche). in einzelnen Fällen auch für Gehälter, Reisen und Mieten( letztere durch Zusammenlegung von Verkaufsräumen von zwei Firmen); Einsparungen erfolgten außerdem durch Stillegung des Kraftfahrzeuges u. a. Andererseits schrumpften die Umsätze zusammen und lassen die obengenannten, vielleicht noch ausreichend anmu- tenden Gewinnquoten in einem anderen Licht er- scheinen. Legt man beispielsweise als durchschnitt- lichen Jahresumsatz eines mittleren Betriebes im Lebensmitteleinzelhandel 50 000 Mark zugrunde, so ergibt sich demzufolge ein Nettoverdienst von nur etwa 2009 Mark.
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In der Zeit vor der Währungsreform war die Be- lastung der Industrieunternehmen nicht nur be- dingt durch die angespannte Kostenlage, sondern auch durch die ungleich schwierigere Beschaffung von Fachkräften, Rohstoffen usw. und durch die Ab- wehr der stoßweise auftretenden Demontageaktio- nen auf Grund der harten Bestimmungen der Be- satzungsmacht, die auch heute noch die Unterneh- mungen beunruhigen wesentlich höher als im Handel. Der Handelskaufmann war vielmehr un- ter Preisgabe eines Tells seiner Aufgaben zu un- freiwilliger, abwartender Haltung verurteilt. Was dem Handel erspart blieb, tobte sich auf dem Rük- ken des Industrieunternehmers stärker aus. Die Lage des Einzelhandels in Frankreich beispielsweise wird nach 1944 dahingehend beurteilt, daß die gün- stige Entwicklung gerade auf den vereinigten Ein- fluß der Inflation, der Mangelwirtschaft und der Rationierung zurückzuführen sei. Die günstige Kon-
junktur habe einen starken Andrang zum Einzel- handel zur Folge gehabt, der bis Anfang 1946, durch das grundsätzliche Verbot, neue Geschäfte zu grün- den, einigermaßen im Zaume gehalten werden kannte, Seitdem dieses Verbot gefallen sel, hätten sich Neueintragungen ins Handels- und Handwerks- register lawinenartig vermehrt.
einer
Wenn auch die Verhältnisse in Frankreich nicht mit denen in Deutschland gleichgesetzt werden kön nen, so dürfen doch einige parallele Entwicklungs- Unien nicht außer Betracht bleiben. Der Währungs- schnitt hat den Handel aus der Reserve und Passi- vität herausgelockt. Die Industrie, sowohl von Würt- temberg als auch von Baden beider Besatzungszo- nen, befindet sich seit Beginn des Jahres in gleichmäßigen Produktionsentwicklung, die nach Eintreffen der ERP- Lieferungen anhalten dürfte. Gleichzeitig wurden bereits für die Bizone die Zu- lassungsrichtlinien für den Handel gelockert; ähn- liche Maßnahmen sind für die französische Zone in Vorbereitung. Wenn sich jetzt der Handel nicht seiner besonderen Lage bewußt ist und alle An- strengungen unternimmt, unter Wiedergewinnung der verkümmerten Handelsfunktionen Leistungen zu erzielen, und nicht müde wird, statt um Erhöhung der Handelsspannen zu ringen, Rationalisierungsar- belt in seinem Betrieb zu leisten, dürfte die nach der Währungsreform eingesetzte Umsatzsteigerung einer starken Ernüchterung Platz machen.
Nach den noch vor der Währungsreform in der französischen Zone erfolgten Preiserhöhungen für Industrieerzeugnisse wurde der Handel durch die als Ausgleich für die höchstmögliche Beibehaltung der Konsumentenpreise gedachte Senkung der Handels- spanne stark bedrängt. Die erhobenen Vorstellungen bei den Preisbehörden blieben bisher ohne Erfolg. Der Handel wird bei objektiver Betrachtung der Kriegs- und Nachkriegsverhältnisse nicht umhin können, seine Leistungskraft unter dem Druck der neuen Währung unter Beweis zu stellen. Die In- dustrie hat unter schwierigsten Bedingungen wich- tige Vorspanndienste geleistet. Eine Umsatzsteige- rung im Handel braucht nicht zwangsläufig auf die sich andeutende verbesserte Produktionsentwicklung zu folgen; sie vollzieht sich nur in einem gleich- zeitig einsetzenden inneren Läuterungsprozeß des gesamten Handelsapparates. Es ist dabei voraus- sichtlich nicht zu vermeiden, daß einzelne Glieder unterliegen. Dr. Klaus Holtermann
Auszahlung der restlichen Kopfquote FRANKFURT. Auf eine Anfrage über die Auszahlung der restlichen Kopiquote antwortete ein Sprecher des Ver- waltungsrates, die restlichen 20 DM würden in der Zeit zwischen dem 16. und 20. August ausbezahlt werden. Nicht ganz geklärt sei bis jetzt, ob das Geld bar oder in Form von Gutschriften ausgegeben werde.
Sechsmaliger Meister gegen Neuling
Die Deutsche Fußballmeisterschaft ist 1948 45 Jahre alt und sah bis jetzt 17 Vereine als Titelträger. Neben dem den; die Spvgg Fürth und der VfB Leipzig brachten es FC Nürnberg konnte Schalke 04 sechsmal Meister wer- dreimal, Victoria 89 Berlin, Hertha BSC, der Dresdener SC und der Hamburger SV zweimal zu dieser Ehre, wäh- rend der Titel je einmal an Union 92 Berlin, Freiburger SC, Phönix Karlsruhe, Karlsruher FK, Holstein Kiel, Bayern München, Fortuna Düsseldorf, Hannover 96 und Rapid Wien fiel. Fünf Vereine, die den Titel trugen, be- stehen nicht mehr: VfB Leipzig, Union 92 Berlin( als Berlin- Oberschöneweide in der Meisterschaftsrunde 1948), Victoria 89 Berlin, Hertha BSC und Dresdener SV.
Der FC Kaiserslautern stand bereits wiederholt unter den Anwärtern auf die Deutsche Fußballmeisterschaft, scheiterte aber jedesmal in den Vorrunden. In diesem Jahr nun hat sich die Walter- Elf in beispiellosem Schwung zum Endspiel durchgekämpft. Ihre Hauptstärke ist der von Fritz Walter dirigierte und wie eine Kom- binationsmaschine nach überlegtem Plan operierende Sturm. Die Schwäche der Mannschaft liegt in ihrer ver- hältnismäßig geringen Schulung durch schwere und harte Gegner. Sie spielt auch nach Ansicht ihres Mannschafts- führers zu weich. Die Durchführung der Meisterschafts- runde nach dem Ko- System hat sich günstig für sie aus- gewirkt.
Die begrenzten Gewinnchancen des Lebensmittel- handel's bei verhältnismäßig niedriger Kostenlage ( gilt nur für den Lebensmittel einzelhandel) gehen auch aus Erhebungen hervor, die in der Bizone angestellt wurden; der Anteil des Gewinns am Um- satz errechnete sich auch hier nur auf 4 Prozent. Im allgemeinen aber können einzelne Handels- branchen, z. B. der Handel mit Uhren, Schmuck und Silberwaren, mit kunstgewerblichen Erzeugnis- sondern von seinem in schweren Kämpfen gezeigten Kön.
sen, mit Spielwaren und Haushaltgeräten noch über tragbare Gewinne berichten.
Die Lage in der Industrie stellte sich bisher in der Zeit vor der Währungsreform anders dar. Aus dem ,, Bericht über eine betriebswirtschaftliche Un- tersuchung der Kostenlage und der Kostensteige- rung in den verschiedenen Industriezweigen in Württemberg- Hohenzollern 1938 bis 1946" geht her- vor, daß der Anteil des Gewinns am Umsatz 1946
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Den Handballanhängern stehen in nächster Zeit einige genußreiche Spiele bevor. Es ist beabsichtigt, den süd- deutschen Handballmeister SV Mannheim- Waldhof Freundschaftsspielen zu verpflichten, die vorbehältlich der Genehmigung, durch die Militärregierung, nach folgendem Plan abgewickelt werden: 14. 8. Schwenningen, 15. 8. Tü- bingen, 21. 8. Freudenstadt, 22. 8. Tuttlingen.
Simmersfeld I- Wildbad I 1:10; Simmersfeld II ge- gen Wildbad II 2: 4.
Eine beachtliche Zahl von Zuschauern bewies ihr In-
7. August 1948
Eine Denkschrift des Speditions-
und Transportgewerbes
Der Hauptvorstand und die beiden Gruppenvor- stände des Fachverbandes für das Speditions- und Transportgewerbe des Landes Württemberg- Hohen- zollern" als Spitzenvertretung der privaten Unter- nehmungen des Verkehrs stellen mit Bedauern fest, daß alle bisherigen Bestrebungen nach endlichem Abbau der Zwangswirtschaft auch im Straßenver- kehr bisher unberücksichtigt blieben. Die große Wende in der Bewirtschaftungspolitik, wie sie sich im Zusammenhang mit der Währungsreform gegen- wärtig vollzieht, hat sich bisher auf dem Verkehrs- sektor nur wenig ausgewirkt. Um ein Optimum an Verkehrsleistungen für die Gesamtwirtschaft zu er- zielen, muß das noch bestehende Lenkungs- und Bewirtschaftungssystem auf diesem Sektor endlich
falen.
Die freie Wahl des Verkehrsmittels durch den Verlader ist das Gebot der Stunde. Es dürfte an der Zeit sein, auch dem Transportgewerbe mehr Freiheit zu lassen und wieder die Kräfte zur Ent- faltung zu bringen, die man kurz mit Unternehmer- initiative bezeichnet.
Die Spitzenvertretung bittet, alle bisherigen Maß- nahmen der Transportlenkung und-planung m größten Maße abzubauen und sämtliche mit der Durchführung dieser Aufgaben betrauten Abtel- lungen bei den Kreisstraßenverkehrsämtern sofort aufzulösen.
Hinsichtlich des Abbaues der Bewirtschaftungs- maßnahmen wird eine Aufhebung der Bewirtschaf- tung von Kraftfahrzeugen, Ersatzteilen und Zube- hör mit sofortiger Wirkung vorgeschlagen.
Bel Treibstoffen und Reifen, die bekanntlich noch nicht in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen und vorwiegend vom Ausland bezogen werden müs- sen, wird dagegen eine Bewirtschaftung vorläufig noch als notwendig erachtet.
Die Spitzenvertretung ist sich ferner bewußt, daß die unter dem Motto„ Freies Spiel der Kräfte" viel- seitig geforderte Gewerbefreiheit bei den Unter- nehmungen des Verkehrs solange nicht zur ernst- haften Diskussion stehen kann, als das Gewerbe nicht wieder auf den Stand gebracht ist, der es be- fähigt, den höchstmöglichen Beitrag zum Wieder- aufbau unserer Wirtschaft zu leisten. Das Fuhr- gewerbe mit seiner mehr als 600jährigen Tradition erhebt daher den berechtigten Anspruch darauf, durch eine gesetzliche Regelung wieder auf eine ge- wer- sunde wirtschaftliche Grundlage gestellt zu den und vor allem die für ruhend erklärten Kon- zessionen wieder aufleben zu lassen.
Namens des württembergischen Transportgewer bes bittet die Spitzenvertretung alle zuständigen deutschen Verwaltungs- und parlamentarischen Stel- len, sofort ihre Entscheidungen unter weitgehender Hinzuziehung der Selbstverwaltungsorgane des Ge- werbes zu treffen.
Leichtathletik
Interzonenmeisterschaften 1948 in Nürnberg
Am 3. 8. 1948 hat die Militärregierung der französi- schen Zone die endgültige Genehmigung zur Teilnahme der Leichtathleten aus der französischen Zone an den In- terzonenmeisterschaften am 14. und 15. August 1948 in Nürnberg erteilt. Die Kreisbeauftragten erhielten Melde- listen mit dem Ersuchen, diese den an der Teilnahme in- teressierten Vereinen sofort weiterzuleiten. Diese Melde- formulare bitte ich sofort auszufüllen und an Sportkame- rad Rudolf Roth, Nürnberg, Denisstraße, einzusenden. Durchschlag der Meldungen erbitte ich an meine Adresse. Rudolf Wurm, Landesspartenleiter für Leichtathletik.
Neue Jahesbestleistungen: Liekes, Preußen- Krefeld, 100 m, in 10,5 Sek. Frl. Schulze Entrup, im Diskuswerfen 41,82 m( mit verletzter Hand nur 10 cm weniger als die Olympiasiegerin Ostermeyer, Frankreich).
USA weit vocaus
Ergebnisse in den einzelnen Wettkämpfen: 400- m- Lauf Wint, Jamaika, 46,2 Sek., McKenley, Jamaika, 46,4 Se- kunden, Withfiled, USA, 46,9 Sek., 3000- m- Hindernislauf: Soestrand, Schweden, 9.04,6 Min. Elmsaeter, Schweden 9.08,2 Min., Hagström, Schweden, 9.11,8 Min. 110 m Hür- den: Porter, USA, 13,9 Sek., Scott, USA, 14,1 Sek., Di- xon, USA, 14,1 Sek. Speerwurf: Rautavara, Finnland, 69,7 m, Seymour, USA, 67,56 m, Varszegi, Ungarn, 67,03 m. 80 m Hürden Frauen: Blankers- Koen, Holland, 11,8 Sek., Gardner, England, 11,2 Sek., Strickland, Austra
teresse am letzten Sonntag am ersten Handballwettkampf. Die Simmersfelder Sportler dürfen auf Grund ihrer gelien, 11,4 Sek. Kugelstofen Frauen: Ostermeyer, Frank- zeigten Leistungen mit Recht stolz sein und brauchen sich durch die erlittene Niederlage keinesfalls entmutigen zu lassen. Der Spielausgang ist jetzt noch weit weniger wichtig als das Bewußtsein, daß sie bei gleichbleibendem Eifer auch einmal ein nicht zu unterschätzender Gegner sein werden. Sie besitzen Spieler mit guten Veranlagun- Sportbetätigung ist die Pflege der Kameradschaft. Die gen. Das zweite, nicht weniger wichtige Ziel bei der Zusage der Wildbader Gäste, sich bei dem geplanten Sportfest im September wieder einzufinden, darf als Be- weis gelten, daß auch in dieser Hinsicht ein guter An- fang gemacht wurde. Enzklösterle Damen I Wild- bad I 0: 9. Motorsport
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Heiner Fleischmann, der im Reutlinger Rundstrecken- rennen in der 350- und 500- Klasse überlegen gewann, star- tet am Sonntag auch in Ulm. Außer ihm sind auch Gab- lenz, Schwarz, Kohfink, Daiker, Rührschneck u. a. mit dabei.
reich, 13,75 m, Piccinini, Italien, 13,09 m, Schäfer, Smith, USA, 4.41,0 Min., Mac Lane, USA, 4.43,4 Min., Oesterreich, 13,08 m. Schwimmen 400 m Freistil Männer: Maershall, Australien, 4.47,7 Min. Turmspringen Münner: Lee, USA, 130,65 Pkte., Harlan, USA, 122,30 Pkte.. Ca- pilla, Mexiko, 115,52 Pkte. 100 m Rücken Frauen: Ha- Min., Davies, Autsralien, 1.16,7 Min. Segeln: 6 qm- Jadi- rup, Dänemark, 1.15,4 Min., Zimmermann, USA, 1.16,0 ten USA vor Argentinien. Starklasse: Portugal vor USA Dänemark. Pistolenschießen Schnellfeuer 25 m: Tatacs, und Italien, Dragonklasse: England vor Schweden und Ungarn, 580, Valiente Argentinien 571, Lundquist, Schwe den 569 Ringe. Moderner Fünfkampf: Major Grut, Schwe den, Major Moore, USA, Lt. Gardin, Schweden. In der Gesamtwertung führen nach dem 6. Wettkampftag unter Berücksichtigung der ersten sechs, in jedem Wettkampf die USA mit 300 Punkten vor Schweden 103, Frankreich 85, Ungarn 71, Türkei 54, Hollad 50, Australien 48, Finn- land 43, Italien 33, England 30, Oesterreich 27, Dänemark 25, Schweiz 25, Norwegen 22 Punkten.
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