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SCHWABISCHES
TAGBLATT
SAMSTAG, 7. AUGUST 1948
VERLAG UND SCHRIFTLEITUNG: TÜBINGEN, UHLANDSTRASSE 2
4. JAHRGANG/ NUMMER 64
Unter jedem erträglichen Maẞ"
Demontagebefehle zwingen Regierung zum Rücktritt Allgemeiner Proteststreik für Montag ausgerufen TÜBINGEN, 6. August. Die Regierung von Südwürttemberg teilte in der Landtagsitzung am Freitagabend dem Hause ihren Rücktritt mit. Der stell- vertretende Staatspräsident, Prof. Dr. Karl Schmid, verlas eine Regierungs- erklärung zu den französischen Demontagebefehlen, in der es u. a. heißt:
zur Schließung zweier weiterer Betriebe ein Nur 10 Betriebe sind aus der Demontageliste her ausgenommen worden.
,, Die Regierung bejaht die Verpflichtung des deutschen Volkes, bis an die Grenzen seiner wirtschaftlichen Möglichkeiten Reparationen zu leisten. Die Mit- wirkung einer deutschen Regierung an Maßnahmen, die den Lebensstandard unseres Volkes zwangsläufig unter jedes erträgliche Maß herabdrücken müssen, würde die Verletzung der seitens der Regierung dem Volk gegenüber verfas- sungsmäßig übernommenen Pflichten darstellen. Da es nicht gelungen ist, eine wesentliche Aenderung der Lage herbeizuführen, sieht sie sich außerstande, die politische Verantwortung für die Geschicke des Landes weiter zu tragen. Sie erklärt ihren Rücktritt."
Wirtschaftsminister Wildermuth hatte vorher eine ausführliche Erklärung zur Demon- tagefrage abgegeben, aus der hervorgeht, daß trotz der äußersten Bemühungen der Regie- rung und trotz der Verhandlungen, die der todgeweihte Staatspräsident noch am 30. Juli bis zur Erschöpfung geführt hat, die am 30. Oktober 1947 befohlene dritte Demontagewelle, die in unserem Lande 75 Betriebe betraf, nicht abgewendet werden konnte. In einem Schreiben der Militärregierung vom 30. Juli 1948, das am Abschluß der letzten Aussprachen übergeben wurde, wurden nur geringe Einschränkungen zugestanden. Es sind 16 Betriebe sofort zu de- montieren. Am Donnerstag traf der Befehl zur Schließung eines weiteren, am Freitag der
Fieberhafte diplomatische Tätigkeit
Immer noch Schweigen über die Demarche LONDON. Ueber die Aussprache der drei westlichen diplomatischen Vertreter in Mos- kau mit Stalin wird in London, Paris und Washington immer noch strengstes Stillschwei- gen bewahrt. Truman gab auf seiner üb- lichen Pressekonferenz am Donnerstag keine näheren Auskünfte. Staatssekretär Marshall beschränkte sich darauf zu erklären, alle vor- eiligen Hypothesen über die Besprechungen in Moskau könnten sehr ernste Unannehmlich- keiten nach sich ziehen.
Londoner Pressemeldungen zufolge soll Sta- lin zahlreiche Fragen an die Westbotschafter gerichtet haben u. a. welche Probleme die Al-
liierten auf einer neuen Viererkonferenz zu erörtern wünschten und wo und wann diese
stattfinden solle. Er habe konkrete Vorschläge
nicht nur zur Lösung der Berliner Krise, son- dern zum Gesamtkomplex der deutschen Frage gemacht und Gegenvorschläge von seiten der Westmächte verlangt. Er habe ihnen außerdem zu verstehen gegeben, daß die Erfolgsaussich- ten für die geplanten Verhandlungen bedeutend größer würden, wenn die Westmächte auf die Bildung einer Regierung in Westdeutschland verzichteten.
Am Dienstagabend wurde der britische Mi- litärgouverneur in Deutschland, General Ro- bertson, nach London beordert, wo er am Mittwochvormittag eine zweistündige Unter- redung mit Außenminister Bevin hatte, bei der auch der Chef der Deutschlandabteilung im Foreign Office, Sir William Strang, zu- gegen war. Der französische und der amerika- nische Botschafter in London wurden von dem Ergebnis dieser Besprechungen unterrichtet. Auf Grund einer entsprechenden Anweisung Bevins an seinen Sonderbevollmächtigten Frank Roberts, traten die drei Westbot- schafter in Moskau am Mittwochabend zu einem Gedankenaustausch zusammen, über den Roberts umgehend nach London Bericht erstattete. Am Donnerstag empfing Bevin den französischen Botschafter Massigli und
darauf den amerikanischen Botschafter Dou- glas.
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in Moskau/ Robertson berichtet Bevin
Am Donnerstag hatte Frank Roberts in Mos- kau erneut eine Besprechung mit dem ameri- kanischen Botschafter Bedell Smith, an der der politische und diplomatische Berater von General Koenig, Gesandter Seydoux, der kurz zuvor in Moskau eintraf, in Vertretung des französischen Botschafters, Chataigneau, teil- nahm. Dieser hat, nachdem Außenminister Robert Schuman am Mittwochvormittag den Ministerrat über die Lage unterrichtet hatte, neue Instruktionen aus Paris empfan-
gen.
Vorläufig ist man sich allerdings noch nicht darüber im klaren, ob eine neue Zusammen- kunft mit Molotow oder Stalin selbst bevor- steht. Mancherorts scheint man damit zu rech- nen, daß nach einer zweiten Aussprache mit Unterredungen veröffentlicht wird. Stalin ein offizielles Kommunique über beide
Auch an Besatzungskosten, so heißt es in der Erklärung weiter, ist neuerdings nur für den Monat August dem Lande zur Zahlung eine Summe auferlegt, die die Aufnahme neuer Staatschulden nötig machen würde. Acht Millionen DM soll das Land erneut als Kredit aufnehmen, obgleich keine Möglichkeit besteht, diese in absehbarer Zeit wieder zurückzu- zahlen.
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Landwirtschaftsminister Weiß gab bekannt, daß die Entnahmen der Besatzungsmacht für die Landwirtschaft sich auf 140 Millionen DM das sei die Summe des Verkaufserlöses eines Jahres der landwirtschaftlichen Produktion angestiegn seien. Mit über 4 Millionen DM sei gegenwärtig die Besatzungsmacht mit der Zahlung an die Landwirtschaft für die laufenden Entnahmen noch im Rückstand. Diese Tatbestände hätten den Entschluß der Re- gierung wesentlich beeinflußt.
Sämtliche Fraktionsführer gaben Erklärungen ab, in denen der Rücktritt der Regierung gebilligt wurde.
Der Gewerkschaftsbund von Württemberg- Hohenzollern hat, auf das tiefste bestürzt, über die neuerdings befohlenen Demontagemaßnahmen, besonders über die Sprengung von Gebäu- lichkeiten in Oberndorf, Friedrichshafen und Burgrieden, die Arbeiter, Angestellten und die Beamten des ganzen Landes zu einem allgemeinen Proteststreik aufgerufen.
Der Streik wird am Montag, dem 9. August, von 7 Uhr vormittags bis 19 Uhr abends durch- geführt. Ausgenommen sind nur lebenswichtigste Betriebe wie Krankenhäuser usw. Auch von den Beamten wird die strenge Einhaltung der Streikdisziplin erwartet.
Der Landtag wird am nächsten Freitag um 14 Uhr wieder zusammentreten, um die Neu- wahl des Staatspräsidenten vorzunehmen. Auf Grund eines am Freitag angenommenen Gesetzes über den Parlamentarischen Rat wird in dieser Sitzung auch die Wahl der zwel südwürttembergisch- hohenzollerischen Abgeordneten für diesen Rat durchgeführt werden.
Deutsche und Engländer
Von unserem Hamburger O.M.- Korrespondenten
LONDON,( Anfang August) Deutsche Be- sucher in England werden von ihren engli- schen Gastgebern häufig und stets sehr in- teressiert gefragt: ,, Was ist Ihr stärkster Ein- druck von Land und Leuten auf der Insel? Haben sich ihre Erwartungen erfüllt oder sind Sie enttäuscht? Oder meinen Sie gar, mehr Sympathien für Deutschland vorgefun- den zu haben als Sie vermuteten?"
Ich habe manchen Engländer erlebt, der ab- solut glaubwürdig davon sprach, keinerlei Haßgefühle gegen Deutschland zu hegen und sich sogar leidenschaftlich für eine rasche Ver- ständigung zwischen drüben und hüben ein- setzte. Ich habe aber auch viele Engländer ge- sprochen, die bei allem Verständnis für allge- meingültige, positive Werte in Deutschland Zurückhaltung übten, wenn die gegenseitigen Beziehungen erörtert wurden. Recht allge-
mein scheint zu sein, daß englischerseits in der Beurteilung des einzelnen Deutschen und„, den Deutschen" als Masse und als politischer Fak- tor ein deutlicher Unterschied gemacht wird. Oft scheint es, als hätten viele Engländer den Wunsch, ihren deutschen Gast bewußt in eine fürsorgliche, ja herzliche Atmosphäre zu hül- len, um ihm zu entgelten, was er in der Hei- mat Schweres ertragen hat.
Sofern man als Deutscher nicht von hoff-
nungslosen Vorurteilen besessen ist, muß man ebenso anerkennen, daß der Durchschnittseng- länder, der Mann in der Londoner U- Bahn oder der Nebenmann im Theater, durchaus höflich, um nicht zu sagen freundlich bleibt, auch wenn er gemerkt hat, daß sein auslän- discher Partner ein Deutscher ist. Ich habe nur ausnahmsweise erlebt, daß man mir mit nur kühler Korrektheit begegnete, nachdem ich als Deutscher erkannt. Fast immer aber habe ich eine Haltung, im Benehmen und im Gespräch. erfahren, die frei von Ressentiments oder gar Verbitterung war. Ansichten wie die, daß die Deutschen erst einmal mehrere Jahre im ei- genen Saft schmoren sollen, werden heute die Kette der Beweise dafür ist erfreulich lang offenkundig selbst von jenen Englän- TÜBINGEN. Am heutigen Vormittag fand dern nicht mehr vertreten, die sich vor Jah- ren, vielleicht am Tage von Dünkirchen oder in Rottweil das Staatsbegräbnis statt. am 8. Mai 1945 zu ihnen bekannten.
Beisetzung des verstorbenen Staatspräsidenten
,, Unser Volk ist um einen seiner besten Män- ner ärmer geworden."
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Trauerkundgebung des Landtags/ Staatsbegräbnis in Rottweil/ Die Beileidstelegramme BEBENHAUSEN. Am Freitagnachmittag ge- gen 14 Uhr trat der Landtag zu einer feier- lichen Trauerkundgebung für den verstorbe- nen Staatspräsidenten Lorenz Bock zusam- men. Der Sitzungssaal im Schloß Bebenhau- sen war mit Lorbeergrün und den württem- bergischen Farben geschmückt. Den leeren Platz des Staatspräsidenten auf der Regie- rungsbank zierte ein Blumenstrauß.
Justizminister Staatsrat Prof. Dr. Karl Schmid hielt die Gedenkrede. Er bezeich- nete den Verewigten als ein Kind unseres Volkes im reinsten Sinne des Wortes. Er habe sich schon als junger Rechtsanwalt zur ak- tiven Anteilnahme am öffentlichen Leben ent- schlossen, sei der Zentrumspartei beigetreten, seit 1919 in den Gemeinderat der Stadt Rott- weil und im gleichen Jahr 36jährig in den württembergischen Landtag gewählt worden, wo er nach wenigen Jahren den Vorsitz sei-
ner Fraktion übernommen habe.
Die nationalsozialistische Machtergreifung habe ihn zum Schweigen verurteilt. Doch nach dem Zusammenbruch habe es der reife Mann unternommen, zu retten, was gerettet werden konnte. Am 8. Juli 1947 zum Staatspräsiden- ten gewählt, habe er gleichzeitig das Finanz- ministerium mit übernommen.
Eine Schwenkung Moskaus?
zialrat der UN in Genf mit Beteiligung des russischen Delegierten gefaßten Entschließung über den Ausbau der Handelsbeziehungen zwischen der Sowjetunion und den Westmäch- ten eine nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Bedeutung bei. Der Grund für diese Schwenkung Moskaus, das offenbar seine aggressive Haltung ändern wolle, sei, so führt das Blatt aus, in dem Bestreben verschiede- ner Satellitenstaaten zu suchen, ebenfalls in den Genuß der ERP- Hilfe zu kommen.
,, Von Ulm bis zum Schwarzen Meer" BELGRAD. Auf der Mittwochsitzung der Donaukonferenz unterbreitete Wyschinski den sowjetischen Vorschlag für die künftige Donaukonvention. Danach soll statt der ver- schiedenen Kommissionen, die auf Grund des Status vom Jahre 1921 gebildet worden wa- ren und in denen die Westmächte die Ober- hand hatten, nur noch eine einzige Kommis- sion geschaffen werden, die sich aus Vertre- NEW YORK. Die ,, New York Times" mißt tern der Donaustaaten zusammensetzt. Sie einer am Mittwoch vom Wirtschafts- und So- soll ,, das Schiffahrtsrecht von Ulm bis zum Schwarzen Meer vereinheitlichen". Außerdem ein Schlichtungsausschuß vorge- sehen, der eventuelle Meinungsverschieden heiten zwischen zwei Donaustaaten beilegen soll. Er soll sich aus den Vertretern der bei- den streitenden Parteien und aus dem eines dritten Donaustaates zusammensetzen. Der Leiter der amerikanischen Delegation, Cavendish Cannon, lehnte diesen Entwurf ab, weil er weder den sofortigen Beitritt Oesterreichs noch den zukünftigen Deutsch- lands zur Konvention und keinerlei Verbin- Regierungsumbildung in Ungarn dung zu den UN vorsieht. BUDAPEST. Nachdem der bisherige stell- Amerikanischerseits fordert man eine auf vertretende Ministerpräsident Szakasits den allgemein anerkannten Grundsätzen ba- zum Präsidenten der Republik gewählt wor- sierende, durch internationale Kontrolle ga- den ist, hat Ministerpräsident Dinnyes eine rantierte Freiheit der Donauschiffahrt und Regierungsumbildung vorgenommen. An Stelle lehnt den sowjetischen Entwurf, der die Zer- von Molnar, der als Botschafter nach Moskau teilung des Flußlaufes in Abschnitte vorsieht, geht, übernimmt der bisherige kommunistische und eine praktisch unbegrenzte Oberhoheit bedeuten würde, ab. Die französisch- englische Auffassung stützt sich auf die früher abge-
schlossenen Verträge.
Innenminister Rajk das Außenministerium; der stellvertretende Generalsekretär der un- garischen Arbeiterpartei, Kader, wird In- nenminister. Der kommunistische Generalse-
Der französische Außenminister Schu- man hat an den stellvertretenden Staatsprä- sidenten Prof. Dr. Karl Schmid folgendes Te- legramm gerichtet:
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Dessenungeachtet läßt sich genau beobach- ten, daß die Engländer schlechthin unange- nehm berührt sind, wenn Deutsche sich selbst bedauern( wovon in der englischen Presse häufiger zu lesen ist, als uns lieb sein kann). Für das leidige ,, selfpity" haben sie absolut kein Verständnis. Umgekehrt schätzen sie aber Berordentlich hoch, nach Möglichkeit aus eige ner Kraft und eigener Moral einen Weg aus den drückendsten Folgen des Krieges zu su-
,, Ich habe mit Ergriffenheit die Nachricht Bock erhalten. Dieser Staatsmann, der die vom Hinscheiden des Staatspräsidenten Lorenz schwierige Aufgabe der Führung von Würt- jedes Anzeichen deutscher Bereitwilligkeit au-
temberg- Hohenzollern in dieser schweren Zeit gendem Maße die traditionellen württember- auf sich genommen hatte, besaß in hervorra- gischen Tugenden der Redlichkeit und Zähig- chen. Fühlen sie solche Entschlossenheit, er- keit. Er hinterläßt die Erinnerung an einen Staatsmann von höchster Pflichttreue. Ich
bitte Sie, Ihrer Regierung und der württem- bergischen Bevölkerung zu dem schmerzlichen Verlust, den sie erfahren haben, mein und der französischen Regierung aufrichtiges Beileid auszusprechen."
Der Gouverneur von Südwürttemberg- Ho- henzollern, General Widmer, überbrachte persönlich in Rottweil der Witwe des Staats- präsidenten die Anteilnahme der französischen Militärregierung.
Fortsetzung auf Seite 2
kretär des Gewerkschaftsverbandes, Kossa, zieht in das seit Februar verwaiste Industrie- ministerium ein, das Szakasits interimistisch geleitet hatte. Dadurch wird die Zahl der kommunistischen Kabinettsmitglieder um eine verstärkt, während das Innen- und Außen- ministerium auch schon vor der Regierungs- umbildung durch Kommunisten besetzt gewe-
sen waren.
Brüning in Deutschland MÜNSTER. Der frühere deutsche Reichs- kanzler Dr. Heinrich Brüning traf am Mittwoch in seiner Heimatstadt Münster ein, wo er seine Schwester besuchen will. Dr. Brüning befindet sich seit 1934 zum erstenmal wieder in Deutschland. Die Stadtverwaltung und der Große Rat der Stadt Münster haben ihre Ehrenbürger in einer feierlichen Sonder- sitzung empfangen. Dr. Brüning wird voraus- sichtlich an der 700- Jahrfeier des Kölner Do- mes teilnehmen. Während seines Aufenthaltes in Nordrhein- Westfalen wird er mit Politikern der CDU und des Zentrums, u. a. mit Dr. Her- mann Pünder und Dr Konrad Adenauer ( CDU) sowie Johannes Brockmann und Dr. Hanacker( Zentrum) Fühlung nehmen.
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klären sie sich ihrerseits bereit, zu helfen. Wenn in Gesprächen zu diesem Thema aus deutschem Munde hier inhaltsschwere Fragen wie ,, Warum also Industriedemontage?". ,, War- um Verweigerung der deutschen Handelsschiff- fahrt?" oder gar Warum noch keinen Frie densvertrag?" aufgeworfen werden, dann al- lerdings kann es vorkommen, daß auch ein bis dahin sehr flüssig geführtes mingespräch ins Stocken gerät. Es stellt sich dann meistens heraus, daß nach einer weitverbreiteten englischen Ansicht die Zeit noch nicht reif dafür ist, diese Fragen in deutschen Sinne zu beantworten. Es wird eng- lischerseits aber sofort auch die Einschrän- kung gemacht, daß es sich bei diesen Dingen nicht allein um England handle, das zu ent- scheiden hat, sondern auch um andere Sieger- mächte, unter ihnen nicht zuletzt Frankreich. Im übrigen, so versuchten fast alle unsere englischen Partner solchen Gesprächen eine andere Wendung zu geben:„ Kommt Zeit, kommt Rat." Das sollte ermutigend klingen und nicht etwa ausweichend. Oft wurde auch hinzugefügt: ,, Wir hoffen, daß es bald gelingt, Frankreich davon zu überzeugen, daß sein Schrei nach Sicherheit vor Deutschland durch größeres Vertrauen in die deutsche Bereitwil- ligkeit zu gutnachbarlicher Zusammenarbeit abgelöst werden muß."
Nicht zuletzt ist es ein bleibender Eindruck wohl für jeden deutschen Besucher in Eng- land, daß es in diesem Lande allenthalben im besten Sinne des Wortes demokratisch zugeht: wie im Parlament, auf dessen Redefreiheit je- der stolz ist, so läßt der englische Arbeiter, Bürger, Bauer und Angestellte und erst recht der Politiker die Meinung des Andersdenken- den durchaus gelten, gleichviel ob dieser Eng- länder oder Ausländer ist. Das war früher so und das., Was alt ist, ist gut!" gilt auch heute