Nr. 2

Aus dem Nagold-, Enz- und Albtal

Die Hochwasserkatastrophe war nicht vorauszusehen

Bürgermeister Blessing berichtete über die Notlage in der Kreisstadt

hebung ihrer Notlage, StR. Müller für die Inan- griffnahme der Nagoldkorrektion ein. Im übrigen wa- ren die Holzbergungsaktion, Schadenersatzfragen, die Versorgung mit Brenn- und Leuchtstoffen u. a. m. Gegenstand der Aussprache.

Am Mittag des Erscheinungsfestes trat der Ge- Landratsamt habe die erforderlichen Hilfsmaßnahmen Ballmann trat für die Geschädigten und die Be- meinderat der Stadt Calw erstmals nach der Hoch- für die geschädigten Gemeinden eingeleitet. In der wasserkatastrophe zu einer Sitzung im Georgenäum Aussprache des Gemeinderats dankte StR. Schu- zusammen, u meinen umfassenden Bericht des Bür- ler als dessen Beauftragter Bürgermeister und Land- germeisters über Hereinbruch und Verlauf der Kata- rat für ihre Pflichterfüllung und anerkannte die Lel- strophe, die in den Nottagen durchgeführten Ab- stungen aller, die in den Nottagen halfen. StR. wehr- und Hilfsmaßnahmen und die zu ergreifenden Maßnahmen zur Schadenbehebung und Geschädigten hilfe sowie über die sich aus dem Naturereignis er- gebenden Zukunftsaufgaben der Stadt entgegenzuneh- men. Der Landrat des Kreises, Vertreter der Par- teien und Gewerkschaften, der Landespolizei und der Feuerwehr wohnten der öffentlichen Sitzung als Gäste an.

Der Bericht von Bürgermeister Blessing ergab u. a., daß das Hochwasser der Nagold-es erreichte durchschnittlich einen Höchststand von 5,40 Meter ( 1919: 4,40 Meter)- so überraschend und wuchtig eintrat, daß gegenüber der Naturgewalt die vorge- sehenen, sorgfältig eingeleiteten Abwehrmaßnahmen nicht genügen konnten. Der von Altensteig aus ge- gebene, keine Besorgnis begründende Hochwasser- melde- und Warndienst litt unter Uebermittlungs- störungen, allein die Tatsache, daß diese Stadt selbst von der Hochflut überrascht und in höchste Not versetzt wurde, beweist, wie unvoraussehbar deren Ausmaß war. Gegenüber dieser Naturkatastrophe mußte jede menschliche Berechnung versagen und es ist müßig, irgendeinem Amt oder einer Person eine Schuld zusprechen zu wollen. Bei Einbruch der Wasserflut noch Großalarm( Sirene) zu geben, ist aus guten Gründen unterblieben. Nachdem inner- halb kürzester Frist ganze Straßenzüge unter Wasser standen und die Bewohner in den Häusern einge- schlossen waren, hätte eine solche Alarmierung zu Panik und Gefährdung von Menschenleben geführt.

Der Bürgermeister berichtete eingehend über die Rettungs- und Hilfenaßnahmen der Feuerwehr, die bei unzureichender Mannschaftsstärke unter großen Gefahren ihre Pflicht aufs äußerste erfüllt hat, über die Notbetreuung( Nachrichtendienst) und die Ver- sorgung der Eingeschlossenen mit Brot und Trocken- milch. ferner über die Bemühungen, aus anderen Städten Nothilfe( Feuerwehren, Pontons) zu erhalten, und die Trinkwasser-, Strom- und Gasversorgung der Stadt wiederherzustellen. Sodann streifte der Be- richt die getroffenen Maßnahmen zur Beseitigung der eingetretenen öffentlichen Notstände, das Abräumen von Holz, Schutt und Schlamm, das Entwässern der Keller, Beschaffen von Brennmaterial zum Austrock-

nen der Häuser und von Kartoffeln für die hundert gescädigten Familien u. a. m. Bausachverständige

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sind bereits zur Feststellung der Schäden eingesetzt, Schreiner und Zimmerleute verpflichtet, den Geschä- digten Hilfe zu leisten. In Tag- und Nachtarbeit ist von der Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit Lan- despolizei, Feuerwehr und technischen Hilfskräften ein Uebermaß an Arbeit bewältigt worden. Nachdem Bürgermeister Blessing die Maßnahmen zur Schaden- behebung der Staat wird helfend eingreifen müs- sen erörtert und kurz die Zukunftsaufgaben Neuorganisation des Hochwassermeldedienstes und die leider nach 1919 trotz aller Bemühungen der Stadt nicht durchgeführte Korrektion der Nagold umrissen hatte, dankte er abschließend dem Herrn Gouverneur, der Landesregierung, dem Landratsamt, der Landespolizei, den Feuerwehren von Tübingen, Reutlingen und Haigerloch für die geliehene Hifle und anerkannte dankbar die Leistungen seiner Mit- arbeiter wie aller, Einsatzkräfte. Zur Soforthilfe für die Geschädigten hat die Stadt einen Hilfsfonds ge- schaffen. Den Grundstock hierzu gab eine Spende

von Herrn Kurt Weinhold mit 1000.- RM. Ferner spendeten Rotes Kreuz und Arbeiterwohlfahrt je 1000.- RM. Zu weiteren Spenden wird der Bürger-

meister einen Aufruf erlassen.

Anschließend bestätigte Landrat Wagner, daß die Katastrophe weder vorauszusehen noch abzuwen den gewesen sei; sie habe gelehrt, daß im oberen Schwarzwald( Kreis Freudenstadt) meteorologische Beobachtungsstellen eingerichtet werden müßten. Das

Straßensperrungen

Infolge Hochwasserschäden an Brücken und Stras- sen hat das Landratsamt Calw im Einvernehmen mit dem Straßen- und Wasserbauamt folgende Verkehrs- beschränkungen angeordnet:

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1. Für sämtliche Fahrzeuge werden gesperrt: 1. Reichsstraße 294( Kleinenztal- Straße) zwischen Calmbach und der Abzweigung nach Aichelberg, Umleitung: Wildbad Aichelberg. 2. Landstraße I. O. 340 zwischen Reichsstraße 294 ( Eyachbrücke) und Dreimarkstein( Dobel). Um- leitung für Fahrzeuge bis 5 To. Gesamtgewicht: Neuenbürg- Schwann Dennach oder Neuenbürg Schwann Marxzell Herrenalb; für Fahrzeuge über 5 To. Gesamtgewicht: Birkenfeld- Schwann

usw.

8. Landstraße I. O. 345 zwischen Unterreichenbach und Pforzheim. Umleitung: Oberreichenbach bezw. Schömberg- Neuenbürg.

4. Landstraße 1. O. 346 zwischen Bad Teinach und Rötenbach( Abzweigung nach Zavelstein). Um leitung: Bahnhof Bad Teinach Zavelstein oder Calw Altburg Rötenbach.

8. Landstraße I. O 347:

a) Zwischen Bad Teinach( Abzweigung nach Em- berg) und Oberkollwangen( Abzweigung nach Schmieh). Umleitung: Calw Atlburg

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Würzbach Agenbach Oberkollwangen.

A

b) Zwischen Neuweiler und Gaugenwald. Um- leitung: Neuweiler Hofstett Zwerenberg

Gaugenwald.

B

B. Landstraße I. O. 350 zwischen Gompelscheuer und Besenfeld( R.- Str. 294). Umleitung: Wildbad Aichelberg- Besenfeld.

7. Landstraße I. O. 351 zwischen Enzklösterle und Reichsstraße 294( Simmersfeld). Umleitung: Wildbad Aichelberg.

8. Landstraße I, O. 362 zwischen Altensteig und Be- senfeld. Umleitung: Simmersfeld- Besenfeld oder Spielberg Pfalzgrafenweiler- Freudenstadt. 9. Landstraße II. O. 12 zwischen Engelsbrand und Neuenbürg( R.- Str. 294). Umleitung: Ueber Buchwaldweg nach Neuenbürg.

II. Für Fahrzeuge mit über 5 To. Gesamtgewicht wird gesperrt:

Enzbrücke( Hirschbrücke) in Neuenbürg, im Zuge der Landstraße I. O. 338, Neuenbürg- Schwann, Umleitung: Birkenfeld Wilhelmshöhe.

2 Bilder vom Hochwasser in Calw Oben: Ein Blick in den mittleren Teil der Bischofstraße, wo in den Parterreräumen das Wasser teilweise bis an die Decke ging. Rechts: An der Nikolausbrücke staute sich das angeschwemmte Holz meterhoch und versperrte dem Wasser den Durchgang.

Foto- Fuchs

Wie es in Calmbach aussah

Das sonst harmlose Calmbächlein brachte am 28. Dezember große Wassermassen und trat dicht unter-

halb der Fabrik Gauthier über seine Ufer. Es ergoẞ sich, einem reißenden Strome gleich hauptsächlich

die Schömberger Straße herunter, führte viel Sand Geröll und große Steine mit und riẞ fast die ganze Straße auf. Auf der Kreuzung der Schömberger- und Calwerstraße, wo ein riesiger Haufen Sand, Geröll und Steine liegen blieb, teilte sich dieser Strom und lief teils geradeaus in die Gärten sowie Felder, teils rechts ab an der Kirche vorbei, hinunter die

Hauptstraße in ihrer ganzen Breite, am Rathaus vor- bei bis zur kleinen Enz. Dort, an der engen Brücke am Ausgang vom Sägewerk Louis Barth, das sehr stark mitgenommen wurde, hatte sich von diesem aus das Wasser noch verschiedene Ausgänge ge- sucht. Den Hauptstrom mußte nun das Sägewerk Locher aufnehmen, ein Stück von dessen Wehr samt- der großen Tafel wurden abgerissen. Die Gewalt des Wassers der kleinen Enz war so stark, daß zwischen der engen Brücke und der Brücke am Hotel zum ,, Goldenen Anker" die hohe Ufermauer an 2 Stellen von je etwa 20 Meter Länge weggerissen wurde, so- Um an diesen- beiden gefährlichen Stellen weiteres wie auch ein großes Stück von der Straße seibst. Unheil zu verhüten, wurden einige große Tannen ge- Drahtseilen verankert, die ausgerissenen Stellen zum fällt, herbeigeschafft und mit diesen, an starken Schutze der Ankerbrücke verstopft. Hinter dieser

Wurzbach in kie.ne Enz aie mündet; er über- schwemmte die Straße und riß sie auf. Ferner wurde die kleine Brücke von der Enztalstraße hinüber zur Badeanstalt sehr beschädigt; außerdem wurde ein Stück von der Landstraße abgerissen, so daß diese an jener Stelle unpassierbar wurde.

Bl.

9. Januar 1948

9. Ja

Schrecken dieser zwei unheilvollen Tage und Nächte überstanden, geblieben aber ist ein Schaden, der in seinem großen Außmaß heute noch gar nicht zu übersehen ist. Zu den Schäden an den Häusern kommt noch viel weggeschwemmtes Gut aller Art, unter Lebensgefahr wurde davon gerettet, was bei diesem Ansturm irgendwie möglich war. Heute ist man dabei, in dieses Chaos wieder einigermaßen Ord- nung zu bringen, auch in den verwüsteten Gärten, denen in diesem Jahr einiges Gemüse abzuringen keine leichte Arbeit sein wird. Die größte Aufgabe und dringende Notwendigkeit aber steht noch bevor. Die Korrektion des Flußbettes, um ein gütiges Schicksal bewahre uns davor bei sich wieder- holenden Katastrophen das Menschenmögliche zur Verhinderung eines solchen Ausmaßes getan zu ha- ben. Dazu, und um den jetzigen Notstand zu lin- dern, bedarf es der Hilfe der Militärregierung und des Staates.

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Von weiteren Veranstaltungen im Kreis

Schwäbische Abende in Hirsau Die Gemeinde Hirsau hat zugunsten des Sozia- len Hilfswerks drei Schwäbische Abende mit an- schließenden Gabenverlosungen abgehalten. Der von Herrn Otto Stotz( Hotel Löwen) zur Verfügung ge- stellte Saal war jedesmal voll besetzt. Das reich- haltige Programm wurde mit großem Beifall aufge- nommen, Oberlehrer Bader hielt im Namen des Aus- schusses des Sozialen Hilfswerks die Begrüßungs- ansprache. Zur Uraufführung gelangten zwei echt schwäbische Stücke: ,, Dr' Wauwaule", und- ,, D'r Verei'sdichter", von Rudolf Bader, die von einhei- mischen Spielern hervorragend gegeben wurden; ebenso ein von ihm verfaßter Prolog, vorgetragen von Frl. Trudel Labadié. Die Musik übernahmen zwei hiesige Damen und 2 Herren. Frau Braun sang einige Volkslieder mit Zitherbegleitung. Unser Sing- chor unter Leitung von Oberlehrer Bader hatte sich ebenfalls zur Verfügung gestellt. Alle ernteten gros- sen Beifall, Dank verdienen die Spender von Geld- und Sachwerten zu den Gabenverlosungen. Dreimal konnte ein reichhaltiger Gabentisch aufgebaut wer- den, der eine große Anziehungskraft ausübte. Bür- germeister Bock hielt die Schlußansprache und dankte allen Mitwirkenden sowie den großherzigen Spendern auf das herzlichste.

Weihnachtsfeier für die Kriegsgefangenen Unter Mitwirkung der Vereinigten Gewerkschaften, des Roten Kreuzes und der Stadtverwaltung Calw konnte am 28. Dezember für die Kriegsgefangenen in Calw und Umgebung in der Stadthalle eine gut- besuchte und wirklich gelungene Weihnachtsfeier veranstaltet werden. Nach Begrüßung durch Gewerk- schaftssekretär Dagne und Bürgermeister Blessing wickelte sich ein abwechslungsreiches Programm ab, das den Mitwirkenden alle Ehre machte. Schon Sankt Nikolaus erwarb sich mit seinen drolligen Einfällen die Zuneigung aller und nun folgte Num- mer auf Nummer, wobei die Laienspielschar Calw und Umgebung wieder einmal zeigte, daß sie in auf- steigender Linie immer wieder was Neues auf Lager hat. Wr wollen keinen Namen nennen, nur die Lei- stungen der feschen Calwer Balletteusen, das Dirndl- paar mit ihren Reigen und Tänzen und das Duett ( Violine und Zither) mit Gesang besonders hervor- heben, Herr Ihme hatte wiederum einen guten Tag, nicht nur als Nikolaus, sondern besonders als Ansager hatte er die Lacher immer auf seiner Seite. Die Feier war prächtig umrahmt von flotten Dar- bietungen der Kapelle Eiberger. Die Bescherung der Kriegsgefangenen war erstklassig und bei Kaffee und Kuchen schwanden die 3 Stunden Frohsinn nur zu schnell dahin. Am Schluß konnte den Kriegsge- fangenen noch ein kleines Marschgeld mit auf den Heimweg gegeben werden. Dem Dank eines Be- schenkten schließen wir uns als Gäste freudig an und haben nur den einen Wunsch, es möge irgend eine Stelle sich auch mal der Frauen unserer ver-

Weihnachtsfreude in der Höfener Kirche

schwemmte den ganzen Alten Weg bis zur unteren trat die kleine Enz über das rechte Ufer und über- In Ebhausen Schaden, wohin man sieht mißten Soldaten in ähnlicher Weise annehmen. E. L. Brücke am Sportplatz. Das dortige weite Gelände stand vollständig unter Wasser. Aus einem Hause

dort unten mußten die Einwohner durch zwei be-

herzte Männer geholt werden. Sowohl das Sägewerk Keppler als auch Sägewerk Gottlieb Barth sind sehr stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Fast die ganze Wehranlage von Gottlieb Barth wurde vom Wasser mitgerissen, denn an dieser Stelle mündet die kleine in die große Enz.

An der größen Brücke bei der Post sah es bis- weilen sehr gefährlich aus. An ihr staute sich in- folge der Wehranlage vom Keppler'schen Sägewerk das Wasser und ergoß sich in einer breiten Flut über das rechtsseitige Ufer die breite Hauptstraße hinab bis fast vor die Ankerbrücke. In großen Men- gen wurden Wurzelholz und andere Hölzer ange- konnte und deshalb stark beschädigt wurde. Viele schwemmt, welchen das Wehr nicht standhalten Autos und Lastwagen fuhren an dieser Stelle wieder zurück. Draußen im kleinen Enztal sah es auch böse aus, ganz besonders an der Badeanstalt, wo der in kurzer Zeit zum reißenden Strom angeschwollene

Motore pileglich behandeln!

Vom Hochwasser durchnäßte und verschmutzte Elektromotore dürfen nicht eingeschaltet werden. Es empfiehlt sich, um Schäden vorzubeugen, Motore in diesem Zustand erst von einer Spezialwerkstätte sachgemäß trocknen zu lassen.

Ebhausen. Zu der Zeit, da dieser Bericht ge- schrieben wird, fließt die Nagold gerade noch ufer- voll durch unseren Ort, und wenn man sich nicht ben, daß sie sich noch vor kurzem so wild gebärdet davon überzeugen könnte, würde man es kaum glau- haben sollte. Am Ortseingang von Altensteig her entstand der erste Schaden dadurch, daß das Wehr zerstört wurde. Nicht viel weiter davon wurde ein

Fußgängersteg weggerissen und dann brachten die meterhohen Fluten besonders auch durch die mitge- führten Holzstämme zwei Häuser in ernste Gefahr, Zum Glück hat die Brücke, die einen Ortsteil zum anderen verbindet, den heranbrausenden Wogen standgehalten, nach ihr wurde es aber immer schlim- mer. Besonders die zwischen dem Mühlkanal und dem Flußtal gelegenen sieben Häuser wurden hart mitgenommen; das Wasser ging zum Teil bis an das Dach, auch die Mühle selbst stand im Wasser. We- gen der immer in größeren Mengen daherschießen- den wuchtigen Holzstämme bangte man auch für die weiter abwärts an der Nagold liegenden Wohn- und Fabrikgebäude, denn alle Mühe, die Stämme ins eigentliche Flußbett zu dirigieren, blieb bei der toben- den Flut erfolglos. So kam es dann auch, daß zwei Werkgebäude einer Fabrik am Ortsausgang durch den Aufprall der starken Holzstämme sehr in Mit- leidenschaft gezogen wurden. Um das Maß voll zu machen, rissen die Fluten dann noch eine auf un- serer Markung liegende und vor noch nicht langer Zeit neuerstellte kleinere Brücke weg. Wohl ist der

Pforzheimer Rundblick

Wieder Oberbürgermeisterwahl. Der Kampf um die Spitzenstellen in der Verwaltung will scheinbar kein Ende nehmen. Die großen Kämpfe und Reden um den Oberbürgermeisterposten sind uns allen noch in guter Erinnerung und schon wieder steht dieses Amt zur Debatte, das von den Parteien stark um- kämpft werden wird. Zwar wurde gegen Oberbür- germeister Dr. Brandenburg, der im Herbst 1947 für zwei Jahre gewählt wurde, kein Mißtrauensvotum ausgesprochen, aber eine neue landesgesetzliche Re- gelung hebt alle laufenden Amtsperioden der Ober- bürgermeister auf. Der Zeitpunkt der Wahl ist auf Sonntag, den 1. Februar, festgesetzt. Diesmal wählen nicht mehr die Stadträte, sondern die Bürger.

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Einträgliches dunkles Gewerbe. Diebe und Land- streicher sind in ihrer Art immer erfinderischer als andere Leute. Ein freches Bubenstück gelang einigen bis jetzt noch nicht ermittelten Personen. Auf der Autobahn Karlsruhe- Pforzheim bestiegen die Diebe an einer stark ansteigenden Wegstrecke einen beladenen LKW., der nur mit geringer Geschwindig- keit die Steigung erklomm. Infolge eines kleinen

Zwischenfalls mußte das Fahrzeug anhalten. Die In- sassen vernahmen vom Wageninnern her Geräusche. Als sie nachsahen, entdeckten sie eine aufgeschnit- tene Wagenplane und stellten fest, daß ein großer Teil der Ladung an Porzellan, Keramik und Steingut, das in Kisten verpackt war, verschwunden war. Die Diebe hatten während der langsamen Fahrt die Ki- sten den steilen Abhang hinuntergeworfen und sich im nächtlichen Dunkel aus dem Staube gemacht. Hochwasserkatastrophe. Kur zvor der Schwelle zum neuen Jahre ertönten mehrere Male die Sirenen und schreckten die Bevölkerung auf. Die andauern- den Regenfälle, die mit orkanartigen Stürmen be- gleitet waren, haben im Stadt- und Landkreis zu einer Hochwasser- Katastrophe geführt, wie sie seit Menschengedenken nicht aufgetreten ist. In wenigen Stunden waren die drei Flüsse, Enz, Nagold und Würm über ihre Ufer getreten und führten auf ihren schmutziggelben Wassern viel Holz und Hausgeräte mit sich. Im Brötzinger Tal überfluteten die Wasser Wiesen und Sportplätze und bedrohten die in den Baracken untergebrachten Menschen. Die rasch alar-

Am zweiten Feiertag wurde in der Höfener Kirche ein ,, Weihnachtsspiel aus dem bayrischen Wald"

Musiker haben das im bayrischen Sprachgebiet ge- aufgeführt. Gemeinde, Schule, eine Laienspielschar von Erwachsenen, der Mädchenkreis und einige gute wachsene Krippenspiel gemeinsam gestaltet. Ein solches Spiel ist nur dann gerechtfertigt, wenn es Ausdruck inneren Lebens ist. Dieses höchste Lob muß der Höfener Aufführung zugesprochen werden. Alle Darsteller haben ohne schauspielerische Selbst- gefälligkeit und in sprachtechnisch einwandfreier Weise die Personen echt und lebensnah dargestellt. Im ganzen Spiel tönten die einzelnen Vorgänge durch alte, schöne Weihnachtslieder in die Spieler und die Zuschauer hinein. Die Absicht der Höfener Spiel- und Sängerschar, durch dieses Spiel ihr eige- nes Interesse so sehr erstarken zu lassen, daß die schauende und hörende Gemeinde mit ihnen ver- bunden war, ist als wohlgelungen zu bezeichnen.

Ehrenvolle Ernennung eines Schömbergers Der aus Schömberg stammende Dr. phil. Eugen Kappler, Sohn des verst. Schneidermeisters Joh. Kappler und dessen Ehefrau Marie, geb. Hartmann, wurde zum außerordentlichen Professor für Phy- sik an der Universität München ernannt. Der 43- jährige Professor ging aus der Calwer Oberschule hervor, absolvierte sein Abiturientenexamen am Gymnasium in Stuttgart und studierte in Tübingen Na.

und München.

mierte Feuerwehr versuchte durch Sprengung des Dammes dem Wasser einen raschen Abfluß zu ver- schaffen. Die pfeilschnell dahinschießenden Fluten führten eine Menge Treibholz mit sich, die mit gros- ser Wucht gegen die Brückenpfeiler schlugen. Nur unter Aufbietung aller verfügbaren Kräfte von Feuer- wehr, Polizei und dem Personal der Trümmerbesel- tigung gelang es, größeren Schaden zu verhüten. Die Commonsche Brücke wurde weggerissen. Das Stauwehr beim Elektrischen Werk, Innenstadt, mußte gesprengt werden, da die dort angeschwemmten Holzmassen den raschen Abfluß des Wassers ver- hinderten. In Dillstein und Eutingen mußten viele Wohnungen geräumt werden, da das Wasser nahezu 2 Meter hoch stieg. Unterhalb der Stadt durch- brachen die Fluten an mehreren Stellen die Schutz- dämme und bahnten sich durch Gärten und Felder einen Weg, Bei Niefern war das Tal über 2 Kilo- meter breit von reißenden Fluten überschwemmt. Die Autobahnbrücke bei Niefern wurde weggerissen. Das Wasser hat sich verlaufen. Der Schaden an zer- störten Brücken, an Bäumen und Kulturland ist noch nicht abzusehen. Erfreulicherweise sind keine Men- schenleben zu beklagen. e, a.

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