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12. Dezember 1947
WIRTSCHAFT UND VERKEHR
Sowjetkombinate und Staatskonzerne in der Oslzone
Außenminister Marshall hat, gerade als die den verschiedensten Gründen weiter, wäh-
Veröffentlichung dieses Berichts vorbereitet wurde, an seinen Kollegen von der Londoner Außenministerkonferenz, Außenminister Molo- tow, das Ersuchen gerichtet, der Konferenz Einzelheiten über die Verhältnisse in der so- wjetisch besetzten Zone bekanntzugeben. Die nachstehende Darstellung von neutraler Seite dürfte in Anbetracht der Tragweite der Lon- doner Verhandlungen in diesem Augenblick von einem besonderen, aktuellen Interesse sein. Die Redaktion.
[ ST] Ein Bericht der neuen Zürcher Zei- tung" beschäftigte sich sehr ausführlich mit der Wirtschaftsform der Ostzone. Die Ge- samtzahl der enteigneten Betriebe wird, den Berliner sowjetischen Sektor eingeschlossen, auf über 10 000 berechnet. Etwa 200 der größ- ten und besterhaltenen Betriebe, wie bei- spielsweise die Leuna- und Bunawerke, wur- den 1946 zu sowjetischem Staatseigentum er- klärt und als ,, sowjetische Aktiengesellschaf- ten" bzw.„ Kombinate" organisiert. Kombi- nate sind Einzelmitglieder der Sowjet- Aktien- gesellschaften, die Betriebe verschiedener Art und Produktionsstoffe umfassen. Auf diese Form stößt man besonders im Braunkohlen- bergbau mit Brikettfabrikation, Kraft- und Schwelwerken..
Wie groß die Zahl der Einzelbetriebe in den Sowjet- AGs augenblicklich ist, läßt sich durch die fortwährenden Veränderungen kaum fest- stellen, besonders da es sich häufig nur um Namensänderungen handelt.
Dem Chef der Verwaltung der sowjetischen AGs in Deutschland unterstehen 11 Konzerne, und zwar die SAGs für Mineraldünger, für Chemie, für Kali, für Eisenerzeugung, für Ei- senverarbeitung, für Maschinenbau, für Elek- roindustrie, für Baumaterialien, für die Gum- miindustrie, für Feinmechanik und Optik und für die metallurgische Industrie. Die meisten Firmen dieser Konzerne( 51 Gesellschaften) befinden sich in Sachsen- Anhalt, vor allem die chemische Großindustrie. Es folgen Thu- ringen mit 33 Gesellschaften, in erster Linie im Kalibergbau, Maschinen- und Fahrzeug- bau und das Land Sachsen mit der gleichen Anzahl. Hier gehören sie zumeist zum Braun- kohlenbergbau mit Elektrizitätserzeugung und Treibstoffgewinnung. Auch die Maschinenin- dustrie und die Feinmechanik sind sehr be- deutsam. Im Bezirk Dresden und im Erzge- birge haben die SAG die Schlüsselpositionen der elektrotechnischen Industrie, ebenso im Berliner sowjetischen Sektor, in dem es sechs derartige Konzerne gibt. Das Land Branden- burg weist nur drei sowjetische Konzerne auf.
Die einzelnen Industriezweige sind wie folgt an den SAGs beteiligt: Maschinenindustrie 23, elektrotechnische Industrie 18, Kohlenberg- bau und Treibstoffgewinnung 18, chemische Industrie 13, metallurgische Industrie 14, Fahrzeugbau 10 und Feinmechanik 6.
Im Zeitraum zwischen dem März und dem August 1947 sind 74 Betriebe aus den SAG den Länderregierungen zur Verfügung ge- stellt worden. Einige der zurückgegebenen Betriebe, wie beispielsweise Grube- und Bri- kettwerk Regie bei Borna, sind inzwischen demontiert und nach der Sowjetunion trans- portiert worden.
Die Anteile aller SAG an der Produktion der Ostzone von April bis Juni 1947 gehen aus folgender Uebersicht hervor: Produktionswerte in Mill. RM. total
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das
Industriezweig:
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Kohlenbergbau
179,6
SAG 57,2
31,9
Sonstiger Bergbau
30,3
15,3
50,6
Mineralölindustrie
102,5
78,9
77,0
Metallurgie
81,3
24,4
31,2
Schwermaschinenbau
50,1
21,3
42,6
Bonstiger Maschinenbau
73,4
29,9
40,8
Fahrzeugbau
62,3
28,1
45,0
Elektro- Industrie
65,8
35,4
45,0
Feinmechanik u. Optik
22,2
4,6
20,7
Metallwaren- Industrie
52,8
12,7
24,1
Chemische Industrie
217,6
94,1
43,2
Gummi- u. Asbestindustrie 41,6 Baustoff- Industrie
26,4
69,6
8,4
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63,7 12,1
Von der durch Krieg und Demontage um etwa 75 Prozent gegenüber 1936 abgesunke- men Erzeugung in der Ostzone nimmt nach Angaben der schweizerischen Zeitung die Be- satzungsmacht bis zu 90 Prozent als Repara- Monslieferungen irgendwelcher Art ständig in Anspruch, vor allem bei den landeseigenen Betrieben und bei den SAGs. Eine gewisse Ausnahme macht lediglich der Braunkohlen- bergbau.
Staatskonzerne
Für die landeseigenen Betriebe gibt es keine amtlichen Hinweise auf die Verwen- dung der Produktion. Es ist jedoch bekannt, daß große Teile der Erzeugung entweder für die Sowjetunion unmittelbar oder für die BAGS bestimmt sind, oder auch für den Ex- port, dessen Gegenlieferung zu einem sehr Bohen Prozentsatz der Sowjetunion zugute kommt.
Die Umwandlung von Betrieben aller Art in landeseigene Betriebe geht immer noch aus
Berliner Fabrikeinrichtungen als Kriegsbeute BERLIN. Nach Mitteilungen der amerikanischen Militärregierung, denen Schätzungen der Industrie- abteilung der amerikanischen Militärregierung zu- grunde liegen, sind in der Zeit vom 2. Mai 1945- der Einnahme Berlins durch die Sowjetarmee bis zur Ankunft der anderen alliierten Besatzungs- truppen Anfang Juli 1945 etwa 85 Prozent aller un- beschädigten Berliner Fabrikeinrichtungen als Kriegs- beute entnommen worden.
1200
Vor einer Erhöhung der Kohlenpreise? DÜSSELDORF. Der Exekutivrat hat in einem Me- morandum an das Bipartite Control Office die Er- höhung der Kohlenpreise von 15 auf 25 Mark noch vor Durchführung einer Währungsreform gefordert und dabei nachgewiesen, daß die bei den derzeiti- gen Kohlepreisen im Kohlenbergbau entstehenden und vom allgemeinen Staatshaushalt zu tragenden Verluste im Jahre 1948 den Betrag von einer Mil- Harde Mark wesentlich übersteigen dürften. Die Länderregierungen der britischen Zone lassen zur-
rend die Rückgabe einzelner Unternehmen an die Alteigentümer nicht sonderlich ins Ge- wicht fällt. Die Umwandlungen gehen auf ei- nen Befehl der sowjetischen Militäradmini- stration über die Behandlung von Eigentum von Kriegsverbrechern und Naziaktivisten zu- rück, die zum Teil sehr weitgehend ausgelegt werden, so daß etwa Kinotheater mit der Be- gründung beschlagnahmt werden, daß darin zur Zeit des Dritten Reiches militaristische Filme gespielt wurden.
Die Organisation der Staatskonzerne ähnelt sich in den einzelnen Ländern der Ost- zone. In Sachsen ist die Hauptverwaltung der landeseigenen Betriebe die oberste Konzern- spitze. Die Betriebe sind in 65 regional ver- teilte Industrieverwaltungen zusammenge- schlossen. Daneben existiert ein Verwaltungs- rat, dessen Vorsitzender der sächsische Wirt- schaftsminister Selbmann ist. Dieser hat dargelegt, daß die„ Organisationsform der landeseigenen Betriebe allen bisher bekann- ten wirtschaftlichen Organisationen weit über- legen ist". Jede der 65 Industrieverwaltungen wird von einem Gremium von drei Direkto- ren geleitet, einem technischen, einem kauf- männischen und einem Personaldirektor. Der Einzelbetrieb untersteht dem Betriebsleiter, dem jedoch ,, völlig gleichberechtigt und mit- bestimmend" ein Betriebsrat beigegeben ist. Der Einzelbetrieb ist nur noch eine Ferti- gungsstelle, denn die Aufstellung der Jahres- abschlüsse, sowie die Lenkung der Produk- tion und der Arbeitskräfte, die Kreditbeschaf- fung, die Steuerregelung usw. ist Sache der Industrieverwaltungen.
In Sachsen- Anhalt sind die landeseigenen Betriebe zu den„ Industriewerken Sachsen- Anhalt" zusammengeschlossen, denen 545 Be- triebe angehören, darunter fast alle Nahrungs- und Genußmittelbetriebe; alle Bergbaube- triebe und alle Bodenschätze. Der Organi- sationsaufbau entspricht etwa dem des Lan- des Sachsen.
In Thüringen sind die mehr als 400 landes- eigenen Betriebe, zu denen noch eine große
Zahl von Zwergunternehmungen hinzukommt, dem Chef der Hauptverwaltung der landes- eigenen Betriebe in Weimar unterstellt. Die Hauptverwaltung ist in den Staatsetat einge-
baut.
In Mecklenburg und Vorpommern sind die landeseigenen Betriebe einer Hauptverwal- tung unter Leitung des Ministers für Investi- tion und Beschlagnahmung unterstellt. Es ist also das Wirtschartsministerium in Fragen der Staatskonzerne ausgeschaltet, wobei die ,, Neue Zürcher Zeitung" darauf hinweist, daß der Minister für Investition kommunistisch das während
Wirtschaftsministerium einem CDU- Minister geleitet wird.
ist,
von
In Mecklenburg ist die besonders hohe Zahl der Kleinbetriebe auffallend, z. B. gehören zu den 85 landeseigenem Betrieben der Gruppe Baustoffe. Bauhilfsmittel und Holzindustrie 24 mittlere und kleine Sägewerke, 19 Tisch- lereien usw. In der Gruppe Lebensmittel wer- den einfache Bäckereien als staatseigene Be- triebe geführt. Auch beschlagnahmter Grund- besitz gehört zu den landeseigenen Betrie- ben.
Die Organisation in Brandenburg unter- scheidet sich nicht wesentlich von den ge- schilderten Formen.
Finanzierung und Rentabilität
Die sowjetischen Aktiengesellschaften und die landeseigenen Betriebe gehen auf die ent- schädigungslose Enteignung der ehemaligen Betriebe zurück, wobei nur die Aktiven über- nommen wurden, nicht aber die Passiven. Bei Streitfällen entscheidet bei den landeseigenen Betrieben ein Schiedsgericht. Verpflichtungen werden nur anerkannt, wenn sie nach dem 8. Mai 1945 entstanden sind,
Für die Finanzierung der SAGs ist in Ber- lin seinerzeit die sowjetische ,, Garantie- und Kreditbank" errichtet worden. S'e gewährt den russischen Betrieben die sogenannten „ Umlaufvermögen" und sichert die langfri- stige Finanzierung. Die Alteigentümer wer- den nicht entschädigt, dagegen sollen die Ent- schädigungen auf Reparationskonto verrech-
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net werden, wobei allerdings die Schätzungen erheblich auseinandergehen. Deutsche Fach- leute haben den Gesamtwert auf mindestens drei Milliarden Reichsmark geschätzt, doch die SMA kommt auf eine viel niedrigere Summe. Besonders bei großen Objekten ergeben sich Differenzen, die z. B. bei zwei großen Kraft- werken 42 Millionen RM. betragen.( Deutsche Schätzung 76 Millionen, russische Schätzung 34 Millionen.) Die niedrigen russischen Sätze erklären sich daraus, daß der Kaufpreis des Anschaffungsjahres zugrunde gelegt wird und die Maschinen innerhalb von 8 bis 25 Jahren, Gebäude nach 20 bis 33 Jahren ab- geschrieben werden. Für den fortbestehenden Nutzungswert wird keine Entschädigung ge-
leistet.
Ueber die Rentabilität der Sowjet- AGs las- sen sich keine Angaben machen. Dagegen steht für eine große Zahl landeseigener Be- triebe fest, daß sie dauernd oder periodisch zuschußbedürftig sind. Vor allem gehört hierzu ein großer Teil der aus den Sowjet- AGs ausgegliederten schon genannten 74 Werke.
Das Land Sachsen hat für die landeseigenen Betriebe bereits 80 Millionen RM. zur Ver- fügung stellen müssen. Dagegen gibt der Etat von 1947 für Sachsen- Anhalt einen Gewinn der Industriewerke von 25 Millionen RM. an, von denen 10 Millionen auf die Lebensmittel- industrie entfallen. Einige der landeseigenen Betriebe, z. B. die Kaliwerke, die früher vom Kalisyndikat mitdurchgeschleppt wurden, wa-
ren
von jeher Zuschußbetriebe. Auch das Kraftwerk Zschornewitz und die Grube Gol- pa sind Zuschußbetriebe. Die Enteignung von privaten Kleinbahnen in Brandenburg hat in erster Linie dazu geführt, daß der branden- burgische Verkehrshaushalt ein Defizit von rund 20 Millionen RM. aufweist, da die Mehr- zahl dieser Bahnen früher von der Reichs- bahn indirekt subventioniert wurde.
Die sowjetischen Aktiengesellschaften stel- len die Ueberführung eines sehr hohen Pro- zentsatzes des für den Aufbau einer nationa- an eine ausländische len Wirtschaft maßgeblichen Bestandes an Produktionsmitteln Macht dar, wofür es in der Geschichte kein Gegenbeispiel gibt. heißt es abschließend im Bericht.
Industriekapazität und soziale Ordnung
[ Dr. A.] Es ist verfrüht, heute ein endgül- tiges Urteil darüber fällen zu wollen, welche effektive Verminderung des Volumens der deutschen Industrie durch die Summierung von Kriegsschäden, Demontagen, Maschinen- entnahmen und ähnliche Maßnahmen einge- treten ist. Kein Zweifel, daß sie eine fühl- bare Verminderung der technischen Produk- tionskapazität bewirkt haben, und daß dieser Prozeß noch keineswegs ein Ende gefunden hat. Denn man muß bedenken, daß der vor- handene Rest an Produktionsmitteln einem unaufhaltsamen Schrumpfungsprozeß unter- worfen ist. Wichtig wäre heute vor allen Din- gen die Deckung des Ersatz- und Reparatur- bedarfs für die noch vorhandenen Werkzeug- und Spezialmaschinen, und zwar ist dieser um so dringender, als bereits während des Krie- ges an den meisten Maschinen Raubbau ge- trieben wurde. Mangels Reparaturmöglichkeit aber werden weitere Maschinen unbrauchbar werden und damit die eingetretene Störung des glatten Fabrikationsablaufes vermehren. Die Auswirkungen solcher Ausfälle auf die Verringerung der Kapazität wachsen pro- gressiv, je stärker der Schrumpfungsprozeß
fortschreitet.
Dies gilt nicht nur für die Verhältnisse im Einzelbetrieb, sondern in der gesamten Wirt- schaft. In einer normal funktionierenden Volkswirtschaft sind alle Glieder aufeinander abgestimmt; sie gewinnen dadurch ihre Lei- stungsmöglichkeit und ihren Wert. Diese Ab- stimmung ging in Deutschland verloren. Die Wirkung der dadurch eingetretenen Des- organisation wurde verschärft durch die Roh- stoffknappheit, welche zur Verarbeitung von nicht immer bestens geeigneten Sorten und Abmessungen zwang und damit zu verlänger- ten Fertigungszeiten führte. Sie wurden wei- terhin verschärft durch die geringe Leistungs- fähigkeit der Arbeiter infolge der nachhalti- gen körperlichen Schädigungen und der da- durch bedingten Verlängerung der Bearbei- tungszeit, sowie durch die Notwendigkeit des Nacharbeitens bei fehlerhafter Fertigung. Durch diese verlängerten Bearbeitungszeiten wird der mögliche Ausstoß der vorhandenen Kapazitäten noch weiter verringert, die Lei- stungsfähigkeit schrumpft auch aus diesem Grunde.
Damit droht der industrielle Apparat auf einen Tiefpunkt seiner Leistung abzusinken, von dem aus ein Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft aus eigener Kraft nicht mehr mög- lich ist, denn es handelt sich jetzt darum, daß die volkswirtschaftlichen Voraussetzungen für einen solchen Wiederaufbau durchaus fehlen. Jede Bevölkerung braucht nämlich zu einer Existenzsicherung eine bestimmte Größe des Sozialprodukts, die dem unmittelbaren Ver-
zeit Vorschläge über eine Neuverteilung der Sub- ventionen für die Kohle- und eisenschaffende Indu- stie ausarbeiten, wonach die Länder der amerika- nischen und der britischen Zone für diese Zuschüsse künftig gemeinsam aufkommen sollen.
Versicherungsprämien steigen MINDEN. Die Prämiensätze für Einbruchdiebstahl- versicherungen dürfen nach einer Mitteilung des Verwaltungsamtes für Wirtschaft für die vereinten Westzonen erhöht werden.
Erweiterte Arbeitlosenversicherungspflicht FRANKFURT a. M. Für Hessen wurde das vom Länderrat beschlossene„ Gesetz zur Aenderung des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen- versicherung" als rückwirkend ab 1. Oktober 1947 in Kraft tretend, verkündet. Es bringt u. a. eine Er- weiterung des arbeitslosenversicherungspflichtigen Personenkreises, insbesondere aus der Land- und Fort wirtschaft.
zehr zugeführt werden muß. Nur was darüber hinaus erzeugt wird, kann der Kapitalakku- mulation dienen, also eine Investition ermög- lichen. Wenn aber von einer Volkswirtschaft nun noch Ausfuhrleistungen, Besatzungsko- usw. verlangt sten, Reparationslieferungen werden, so mindert sich damit der für die sei es zur Konsum- Volkswirtschaft selbst zur Verfügung tion, sei es zur Investition stehende Teil des Sozialprodukts weiterhin und die Möglichkeit für einen Wiederaufbau wird noch weiter hinausgeschoben.
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-
Ansprüche
Zu bedenken ist dabei folgendes: Wenn auf wesentlich verringerter Bodenffäche eine grö- Bere Bevölkerungszahl ernährt werden muß, gleichzeitig aber der Bestand an technischen Produktionsmitteln reduziert wird, so muß der Aufwand an menschlicher Arbeitsleistung wesentlich erhöht werden, um auch nur den primitivsten Lebensunterhalt zu erarbeiten. an die Derartige zusätzliche menschliche Arbeitsfähigkeit stehen aber im Falle der deutschen Wirtschaft im Widerpruch zu der Entwicklung, die die Zusammensetzung der Bevölkerung genommen hat. Die Kriegs- einwirkungen haben einen sehr ungünstigen Einfluß auf die deutsche Bevölkerungsschich- tung ausgeübt, die in ihrer Altersgliederung völlig gestört ist und einen außergewöhnlich hohen, durchaus unnatürlichen Frauenüber- schuß aufweist. Die Zahl der Erwerbsfähigen wird durch Invalidität und allgemeine körper- liche Schädigungen stark herabgesetzt. Der Anteil derjenigen, die also mit körperlicher Arbeit zur Erzielung des Sozialprodukts bei- tragen können, ist im Verhältnis zur Vor- kriegszeit wesentlich geringer geworden, kann also nicht einmal zur Erzeugung des Sozial- produkts denjenigen Beitrag leisten, den zu leisten er vor dem Kriege imstande war, ge- schweige denn einen zusätzlichen Beitrag zum Ausgleich der Reduzierung der Produktions- faktoren Boden und Kapital und zum weite- ren Ausgleich für die zusätzlichen Ansprüche an das Sozialprodukt. Somit droht der Be- völkerung zunehmende Verelendung. Es er- scheint auch keineswegs zweckmäßig, diesem Problem etwa dadurch beikommen zu wollen, daß man größere Teile der deutschen Bevöl- kerung
zur Arbeitsleistung im Auslande heranzieht. Eine Entlastung der Spannungen würde nur eintreten, wenn gerade die Nicht- erwerbsfähigen aus Deutschland ausgesiedelt und in anderen Ländern aufgenommen wer- den könnten Dies zu denken ist aber Utopie. Die verschiedentlich geäußerte Meinung, daß mit der Demontage größerer Industrieeinrich- tungen in Deutschland zahlreiche Arbeits- kräfte freigesetzt und diese nun für andere Länder Europas verfügbar gemacht werden könnten, ist volkswirtschaftlich und sozial-
Schlechte Oelsaaternte HAMBURG. Die diesjährige Oelsaaternte erbrachte, wie der Verband der Oelmühlenindustrie für die britische Zone bekanntgab, nur den Fettbedarf für ein einzige Zuteilungsperiode bel 200 Gramm Zu- teilung für die Bevölkerung der Bizone.
Bilanz der deutschen Heringsflotte HAMBURG. Die Fänge der deutschen Hochsee- heringsflotte belaufen sich in diesem Jahr auf 112 000 Tonnen,
Erhöhte Glühlampenproduktion BERLIN. Im Oktober erreichte die Glühlampen- produktion der Bizone infolge geringerer Fehlschich- ten eine Rekordhöhe von 1770 000 Stück. Man hofft, diese Produktionshöhe auch im November beibe- halten zu können, doch sind die Fabriken von aus den USA bestelltem Wolframdraht abhängig.
politisch gesehen bedenklich. Mit vollem Recht hat vielmehr die ,, Times" darauf hingewiesen, daß wenn Deutschland mit einer vergrößer- ten Bevölkerung auf verringertem Gebiet wirtschaftlich aufblühen soll, es letzten Endes nicht weniger oder nur ebensoviel Industrie besitzen müsse wie früher, sondern sogar mehr. Wenn man aber schon einen solchen Schluß als mindestens gegenwärtig politisch nicht realisierbar ansehen muß, dann sollte man sich darüber im klaren sein, daß eine Schwächung auch des dritten Produktionsfak- tors, nämlich der Arbeitskraft, zu sozialpoliti- schen Spannungen führen muß, die, wie alle inneren Unruhen und damit auch zu interna- geschichtliche Erfahrung lehrt, den Keim zu tionaler Unsicherheit in sich tragen.
Gerade unter dem Gesichtspunkt der inter- nationalen Sicherheit sollte nicht übersehen werden, daß die gegenwärtige Zusammenset- zung der deutschen Bevölkerung mit ihrem geringen Anteil an Erwerbsfähigen, ihrem ho- hen Frauenüberschuß und der völlig unbefrie- digenden Altersgliederung eine sehr weitge- hende Schwächung ihres Potentials darstellt. Alle sachverständigen Bevölkerungspolitiker sind sich darüber einig, daß die Wachstums- rate der deutschen Bevölkerung in den näch- sten Jahrzehnten zurückgeht. Die demogra- phisch ungünstige Zusammensetzung der Be- völkerung schwächt die Lebenskraft des deut- schen Volkes so, daß eine militärische Aggres- sion keineswegs mehr zu befürchten ist und daß eine Beeinträchtigung der allgemeinen Sicherheit von dieser Seite her nicht droht, sofern nicht das deutsche Volk einer solchen Verelendung ausgesetzt wird, daß es sich er- neut zum Radikalismus verleiten läßt. Dem- gegenüber könnte die Belassung eines ausrei- chenden industriellen Apparates und einer ausreichenden Anzahl leistungsfähiger Ar- beitskräfte die Gewähr dafür bieten, daß die- ses Land im europäischen Kern wirklich ein Sicherheitsfaktor des Friedens würde und es könnte ihm damit die Möglichkeit gegeben werden, im Rahmen der internationalen Re- gelungen einen wertvollen sachlichen und po- litischen Beitrag zum Wiederaufbau Europas und den von den ehrlichen Deutschen aufrichtig gewollten Wiedergutmachungen zu leisten.
Berichtigung
betreffend Warenverkehr mit dem Saarland In Ergänzung der in Nummer 98 des ,, Schwäbischen Tagblatts" vom 9. 12. 47 erschienenen Mitteilung über den Warenverkehr mit dem Saarland gibt das Au- Benhandelsamt von Württemberg- Hohenzollern für den Warenverkehr zwischen Württem- berg- Hohenzollern und dem Saarland noch foglendes bekannt:
Beim Verkauf von Waren nach dem Saarland mus der saarländische Käufer dem deutschen Verkäufer das, fiche de spécification" übersenden. Unter Vor- lage dieses Dokuments beantragt der deutsche Ver- käufer beim Außenhandelsamt von Württemberg- Hohenzollern( OFICOMEX), Tübingen, Gartenstr, 51, die Verkaufslizenz, die zum Versand der Waren nach dem Saarland berechtigt.
Lebensmitteln
Für die Ausfuhr von gilt folgende Sonderregelung, die zwischen dem Service du Ravitaillement der Saar und dem Service du Ravitaillement von Württemberg- Hohen. zollern abgeschlossen wurde: die„, fiches de spécifi- cation" werden vom Service du Ravitaillement der Saar an das Außenhandelszentralamt( OFICOMEX) Baden- Baden, Hauptstr. 36, zwecks Ausstellung der Exportlizenzen für die Saar weitergeleitet. Das Au- Benhandelszentralamt( OFICOMEX), Baden- Baden, stellt diese Exportlizenzen alsdann dem Service du Ravitaillement von Württemberg- Hohenzollern auf dem Dienstweg zu.
Die deutschen Verkäufer bzw. Käufer aus Würt- temberg- Hohenzollern wenden sich im Falle von Schwierigkeiten oder hinsichtlich weiterer Auskünfte an das Außenhandelsamt von Württemberg- Hohen- zollern. Tübingen, Gartenstr. 51( Ruf 2757 und 2953).