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9
5. Dezember 1947
SCHWABISCHES IAGBLAII
AUS DEM WIRTSCHAFTSLEBEN
Schätzung des deutschen Volkseinkommens
I.
Die Schätzungen über das deutsche Volksein- kommen gehen stark auseinander. Das Detmol- der Währungsgutachten der Finanzsachverstän- digen ging von einem Volkseinkommen in Höhe von 21 bis 23 Milliarden RM. aus und legte da- bei offenbar die Erfahrungen des 2. Halbjahres 1945 für diese Jahresschätzung zugrunde.
Die amerikanischen Sachverständigen Dodge, Colm und Goldsmith gingen in ihrem Währungs- plan von einem Volkseinkommen von 35 Milliar- den RM.( offenbar für das Jahr 1946 gedacht)
aus.
Dr. Wolf vom Deutschen Institut für Wirt- schaftsforschung, Berlin, schätzt in seiner Ar- beit ,, Geld- und Finanzprobleme der deutschen Nachkriegswirtschaft" das Volkseinkommen für 1946 auf 50 Mrd. RM., während Dr. Strathus für das Jahr 1946, und nach seiner Auffassung auch für 1947 auf ein Volkseinkommen von etwa 63 Milliarden RM. kommt.
1936 betrug das deutsche Volkseinkommen 64,9 Milliarden RM., 1938 82,1 Milliarden RM., in der Krise von 1932 ca. 32 Milliarden RM
II.
zu Preisen des Jahres 1936 rund 1,3 Milliarden RM. gegenüber 9,0 Milliarden RM. im 1. Halb- jahr 1936 Für die vier Besatzungszonen schätzt Strathus daraufhin die industrielle Nettowert- schöpfung auf 5,3 Milliarden RM. für das 1. Halb- jahr. bzw. 10,6 Milliarden RM. für das Jahr.
Dem entspricht die Schätzung des deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung, Berlin, für das Jahr 1946, welche auf einen Nettoproduk- tionswert von 10 8 Milliarden RM.( 3,8 Milliar- den in der britischen, 2,5 Milliarden in der ame- rikanischen 0.8 Milliarden in der französischen und 3,7 Milliarden in der sowjetischen Zone) kommt.
Demnach beträgt also heute der Netto- produktionswert( in Preisen von 1936) mit seinen 108 Mrd RM. nur noch 16,8 Pro- zent des Volkseinkommens gegenüber 48,35 Prozent im Jahre 1936.
Dr. Strathus basiert seine Schätzung auf fol- stisch erfaßte Erhöhung der Preise für industrielle genden Ueberlegungen:
in Mill. RM.
In der britischen Zone betrugen die Beiträge zum Reichsstock für Arbeits- losenversicherung 1946
Diesen Betrag erhöht Strathus um 20% für nicht erfaßte Arbeitnehmer und um 27,5% für Gehälter über 300 RM. Danach würde sich eine Basis ergeben von Da der Betrag 6,5% der Lohn- und Ge- haltseinkommen beträgt, errechnet sich daraus ein Einkommen aus Löhnen und Gehältern von Das Zentralstatistische Amt für die briti- sche Zone hat soeben das Einkommen der Arbeiter der britischen Zone mit das Einkommen der Angestellten und Be- amten mit
ausgewiesen, kommt also insgesamt zu einem Einkommen aus Löhnen und Ge- hältern in Höhe von
In Bayern betrugen die Beiträge zum Reichsstock
480
732
11300
Strathus schätzt, daß die Bereitstellung von Diensten und Gütern sich etwa auf ein Drittel vermindert hat, die Versorgungsqoute der Be- völkerung mit Rücksicht auf Reparationsleistun- gen und sonstige Zwangsleistungen an die Be- satzungsmacht, sogar auf ein Viertel bis ein Fünftel von 1936 zurückgegangen ist. Die stati- Waren beläuft sich zurzeit auf 85% gegenüber 1936. Zu Gegenwartspreisen würde dem- zufolge der Nettoproduktionswert rd. 19,6 Mrd. R. M. betragen und damit 31,1% des. Volkseinkommens darstellen. In der Differenz bis zu dem Anteil, den dieser Wert vor dem Kriege hatte, nämlich bis zu 48,35%, sieht Stra- thus eine Speisung des Volkseinkommens aus den Einkünften des Schwarzen Marktes, insbe- sondere durch Substanzverkauf.
Strathus kommt daher zu dem Schluß, daß eine Geldreform sowohl die Einkommen wie die Preise fühlbar senken wird und damit auch eine beträchtliche Verminderung des Steueraufkom- mens und somit den Zwang zu äußerster Spar- 8370 samkeit der öffentlichen Verwaltung mit sich bringen wird. 5540
13 910
168
die Erhöhung um 20 bzw. 27,5% ergibt eine Basis von
257
daraus errechnet sich ein Lohn- und Gehaltseinkommen von
4.000
welches Strathus für die nicht erfaßten .landwirtschaftlichen Arbeiter auf
4.900
erhöht.
Auf Grund dieser für die britische Zone und für Bayern gewonnenen Zahlen schätzt Strathus unter Einbeziehung von Württemberg- Baden, Hessen und Bremen das Lohn- und Gehaltsein- kommen der beiden Zonen auf ungefähr 25 Mil- liarden RM. Für 1947 würde sich infolge erhöh- ter Beschäftigung und Lohnsteigerung eine ge- wisse Erhöhung ergeben.
III.
Die Einkommen aus Löhnen und Gehältern beliefen sich vor dem Kriege auf etwa 55% des Gesamteinkommens. In Anbetracht der Tatsache, daß heute Zinseinkommen praktisch nicht vorhan- den sind und Einkommen aus Renten und Pen- sionen auf einen Bruchteil sich vermindert haben, setzt Strathus den Anteil der Löhne und Gehäl- ter am Gesamteinkommen für 1946/47 auf 65 bis 70% an und gelangt damit für die anglo- ameri- kanische Besatzungszone auf ein gesamtes Volks- einkommen 1946/47 in Höhe von 35,7 bis 38,3 Mil- liarden Reichsmark. Unter Berücksichtigung des Standes der Bevölkerung und der Industriepro- duktion schätzt Strathus das Verhältnis der Volkseinkommen der anglo- amerikanischen Zone zun russischen und zur französischen auf etwa 7: 5. Somit gelangt Strathus zu einem gesamten deutschen Volkseinkommen in den Grenzen der vier Besatzungszonen yon 61 bis 66 Milliarden RM. im Mittel 63 Milliarden RM.
IV.
Strathus vertritt die Auffassung, daß dieses nominelle Volkseinkommen stark aus dem Geld- überhang gespeist wird und somit als inflatio- nistisch bezeichnet werden muß. Er weist darauf hin, daß die industrielle Wertschöpfung im Jahre 1936 bei 7,95 Millionen industriell Beschäftigten und 13,26 Milliarden industriellem Lohnaufwand netto 31,4 Milliarden RM. betragen hat und sich damit auf 48,35 Prozent des Volkseinkommens belief. In der britischen Besatzungszone betrug im 1. Halbjahr 1947 der Nettoproduktionswert
Aus der christlichen Welt
Amen!
Wenn wir das Vaterunser, wie unsere Gebete überhaupt, mit Amen schließen, so hat dieses Fremd- wort für uns große Bedeutung. Es ist darin die gläubige Zuversicht des Beters eingeschlossen, daß Gott ihn erhört. Darum wird es im Katechismus Übersetzt mit:„ Ja, ja, es soll also geschehen."
Wer das Vaterunser recht betet, ist also der Über- zeugung, daß Gott auf die Bitte antwortet, die Jesus uns in den Mund gelegt hat. Dürfen wir das in An- spruch nehmen? Ist es nicht so, daß Gottes Wille sehr oft nicht geschieht, daß wir das tägliche Brot schmerzlich vermissen, daß die Versuchung über- mächtig wird und das Uebel fortgeht? Daraus kommt der Zweifel, der dem Gebet Wert und Wir- kung nimmt. Und doch ist es nicht geraten, die Zu- sage, die Jesus gab, zu bezweifeln. Er stand ja mit- ten drin in der Welt, in der das Böse übermächtig
war und schließlich seinen Tod heraufführte
Warum wartet Jesus ganz sicher auf die Erhö- rung unserer Bitten? Wir sehen nur die Außenseite der Dinge, wir urteilen nach sichtbarem Erfolg oder Mißerfolg, während Jesus hinter die Dinge sieht und den Ablauf der Welt im ganzen im Auge hat. Gott geht seinen verborgenen Weg durch die Zeiten. Es scheint immer wieder, als seien die Gewaltigen der Erde mächtiger als er, als setzen wir unseren Willen durch. Und doch behält er das Wort und im Lauf der Zeit wird offenbar, daß er die Zügel fest in der Hand hat und seine Sache fortführt, wäh- rend der Mensch Vornehmen scheitert,
Freilich bleiben auch dann noch Rätsel genug, so- lange wir nur die sichtbare Welt im Auge behalten. Aber gerade Advent lehrt uns das Vaterunser im Blick auf das Ende der Welt und den Anbruch des Reiches Gottes beten. Dorthin ist auch Jesu Blick gerichtet. Wenn er nicht mehr als armes Kind in der Krippe wiederkehrt, oder als unscheinbarer Wanderlehrer, sondern als der König in Kraft und Herrlichkeit, das Reich Gottes aufzurichen, dann sind die Bitten des Vaterunsers, soweit sie noch ausstehen, ganz erfüllt. Darauf warten wir in diesen Adventstagen. Darum spricht die gläubige Ge- aeinde mit dem letzten Wort der Bibel:" Amen, ja, bmm Herr Jesus." Theodor Haug
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Das Reichskonkordat bleibt rechtsgültig Das 1933 zwischen dem Deutschen Reich und dem Stuhl abgeschlossene Reichskonkordat behält
V.
Der vorstehende Bericht zeigt die Problematik aller Schätzungen des Volkseinkommens deutlich. Auf der einen Seite darf bei der Ermittlung des
Volkseinkommens die Bildung stiller Reserven nicht außer acht gelassen werden, die in norma- len Zeiten einen erfahrungsmäßig zu ermitteln- den Durchschnittssatz darzustellen pflegt und fraglos ein Teil des echten Volkseinkommens ist; andererseits aber muß bei volkswirtschaftlicher Betrachtung die Auflösung solcher Reserven und der Substanzverzehr aus der Ermittlung des ech- ten Volkseinkommens herausbleiben. Die an sich überraschend hohe Schätzung in der Arbeit von Herrn Dr. Strathus gibt einen sehr dankenswer- ten Hinweis darauf, bis zu welcher Größenord- nung sich das Volkseinkommen durch einmalige Substanzauflösung erhöht hat. Es liegt nahe, den Gesamtwert des Volkseinkommens soweit von inflationistischer Aufblähung und außerordent- lichen Erlösen aus dem Substanzverkauf zu be- reinigen, bis dadurch der Nettoproduktionswert der industriellen Erzeugung wieder seinen ur- sprünglichen Anteil am Gesamtvolkseinkommen hat. Reduziert man entsprechend diesen Ueber- legungen das von Strathus geschätzte Volksein- kommen soweit, daß der industrielle Nettopro- duktionswert in der von Strathus ermittelten Höhe von 19,6 Milliarden wieder 48,35% des ge- samten Volkseinkommens darstellt, so gelangt man für das Jahr 1947 zu einem Volkseinkom- men von rund 40 Milliarden RM. zu Gegen- wartspreisen, welches von allen Sonder- erlösen auf Grund von Substanzverkäufen be- reinigt ist. Diese Summe dürfte zum Ausgangs- punkt aller volkswirtschaftlichen, aber auch wäh- rungspolitischen Betrachtungen zu machen sein.
Den Leser dieser Ausführungen mag noch die Frage interessieren, welchen Anteil das Volks- einkommen der französischen Zone, bzw. des Landes Württemberg- Hohenzollern, an der ge- nannten Summe hat. Auch hier ist es unerläßlich, mit einer Schätzung zu arbeiten. Dabei dürfte es nicht abwegig sein, den Anteil des Volksein- kommens der französischen Zone entsprechend der Bevölkerungszahl anzunehmen. Diese beträgt un- ter Beiseitelassung des Saargebietes 7,6% der deutschen Gesamtbevölkerung nach der Volks- zählung von Oktober 1946. Unter Zugrundele- gung dieser Bevölkerungszahl ergibt sich für die französische Zone ein Volkseinkommen von ca. 3 Milliarden RM.( ebenfalls unter Beiseitelassung einmaliger Substanzauflösung); für das Land Württemberg- Hohenzollern wird der Anteil für das Jahr 1947 mit etwa 650 Millionen RM. zu veranschlagen sein.
Verbesserte Schuhversorgung
Von Dr. Fritz Ehrle, Tübingen
Angesichts der Notlage unserer Bevölkerung ge- rade auch auf dem Gebiet der Versorgung mit Schuhen erscheint ein kurzer Ueberblick über die derzeitige Schuhversorgungslage angebracht.
Zunächst sei allgemein darauf hingewiesen, daß die rund 1,2 Millionen zählende Bevölkerung Süd- württemberg- Hohenzollerns einschließlich des Krei- ses Lindau über das Landeswirtschaftsamt Tübin- gen bisher aus der Produktion von rund 100 pfäl- zischen und von etwa 45 württembergisch- hohen- zollerischen Schuhfabriken mit Schuhen aller Art versorgt wurde. Die Produktion der Schuhfabriken Württemberg- Hohenzollerns wird von der Leder- zentrale in Reutlingen, die als Fachreferat dem Landeswirtschaftsamt Tübingen angegliedert ist, gelenkt. Auf die Produktionsziffern soll hier nicht weiter eingegangen werden, da bisher in der Re- gel ein wesentlicher Teil der Gesamtproduktion für den Export oder zur Deckung des Bedarfs der Mi- litärregierung bestimmt war. Was an dieser Stelle interessiert, das sind die Freigaben, die die Militärregierung zugunsten der deutschen Bevölke- kerung genehmigte.
Die Freigaben für das Jahr 1946 betrugen ins- gesamt
53 600 Paar Arbeitsschuhe( davon 32 150 Paar mit Leder- bzw. Gummisohlen und 21 450 Paar mit Holzsohlen);
19 750 Paar Lederstraßenschuhe mit Leder-, Gum- mi- oder Werkstoffsohlen und
213 550 Paar Stoffschuhe mit Holz-, Gummi- oder Werkstoffsohlen( die auf Bezugsschein
II zur Verteilung kamen); also insge- samt
286 900 Paar. Demgegenüber belaufen sich die Freigaben in Ar- beitsschuhen für das 1947 auf 106 820 Paar ( Davon 71 840 Paar mit Leder- bzw. Gummisohlen u. 34 980 Paar mit Holz- sohlen).
Die Freigaben an Lederstraßenschuhen mit Leder-, Gummi- oder Werkstoff- sohlen betragen
353 600 Paar
ferner wurden
Stoffschuhe mit Holz-, Gummi- oder Werkstoffsohlen, also insgesamt freigegeben
169 873 Paar
630 293 Paar
Ein Vergleich der beiden Zahlenreihen zeigt, daß sich die Freigabe bei Arbeitsschuhwerk im Jahr 1947 im Vergleich zum Vorjahr genau verdop- pelt hat; bei Lederstraßenschuhen( mit Leder-, Gummi- oder Werkstoffsohlen) hat sie sich sogar
von 19 750 Paar auf 353 600 Paar
erhöht. Allerdings sind in dieser Zahl etwa 60 000 Paar Pumps enthalten, die von vielen Frauen heute höchst ungern und nur mangels anderer Möglich- keiten( z. B. dauerhafte, derbe Sportschuhe) ge- kauft werden. Was die dritte Gruppe der Freigabe, also die Stoffschuhe anbetrifft, so ging die Freigabe
von 213 550 Paar im Jahre 1946 auf 169 837 Paar im Jahre 1947 zurück. In dieser Kategorie sind diejenigen Schuhe enthalten, die gegen Bezugschein II zur Verfügung stehen; die Qualität dieser Schuhe war zum Teil nicht befriedigend, ja in Einzelfällen ausgesprochen minderwertig. Das Landeswirtschaftsamt hat daher die zuständigen Stellen darauf aufmerksam ge- macht, daß sowohl Pumps wie auch die auf Be- zugschein II gewährten Stoffschuhe eine weithin unbefriedigende Notlösung für berufstätige Frauen und auch für die viel geplagten Hausfrauén dar- stellen, und daß die Qualität dieser Schuhgruppe ganz bedeutend verbesserungsbedürftig sei, wenn nicht der Bezugschein II völlig in Mißkredit kom- men soll.
Mit diesen allerdings sehr wesentlichen Einschrän- kungen bezüglich der Qualität bringt die Gesamt- freigabe 1947 in Höhe von 630 293 Paaren rein zah- lenmäßig einen erfreulichen Fortschritt im Vergleich zu 1946 und erlaubt rechnerisch die Ver- teilung eines Paares Schuhe auf jeden zweiten Einwohner innerhalb des Bereiches des Landes- wirtschaftsamtes Tübingen..
Aus der Freigabe für das IV. Vierteljahr 1947, die in der oben genannten Gesamtzahl enthalten ist, gelangen im Dezember 1947 noch zur Verteilung:
auch, wie von maßgebender kirchlicher Seite mit- geteilt wurde, unter der Besetzung der Alliierten seine Rechtsgültigkeit. Diese Entscheidung wird mit der Erklärung begründet, das Deutsche Reich habe als völkerrechtlicher Begriff nicht aufgehört zu be- stehen. Die kirchliche Erklärung erfolgt im Zu- heimisch geworden, wiederhergestellt und in Fa- sammenhang mit Berichten über Verhandlungen mit dem alliierten Kontrollrat, nach denen der sowje- tische Vertreter beantragt hat, den Text des Reichs- konkordates für ungültig erklären zu lassen, da es nationalsozialistische Einflüsse widerspiegele.
Georg Pabst zum Gedächtnis
Vor 30 Jahren hat in Heimenkirch im bayerischen Allgäu der Kaplan Georg Pabst für Kinder, die durch den Krieg und seine Folgen an der Gesund- heit geschädigt und in der Entwicklung gehemmt waren, das Herz- Jesu- Heim eröffnet und in den folgenden Jahren mehrfach erweitert. Die Mit- Sammlungen, später wurden die festeste materielle tel erlangte Pabst anfänglich durch Spenden und
Stütze seines Werkes die Mitglieder des über ganz. Deutschland verbreiteten Eucharistischen Herz- Jesu- Vereins. 12 000 gesundheitlich geschwächte Volks- schulkinder und höhere Schüler sind in einem Men- schenalter im Herz- Jesu- Heim in Heimenkirch an Leib und Seele entscheidend gefördert worden. Die erwiesenen und anerkannten Erfolge der dort angewandten Heilfürsorge wurden durch Landschaft, Klima und große Wanderungen begünstigt.
Direktor Pabst hatte einen untrüglichen Sinn für die Jugendnot. Sein Helferwille erschöpfte sich kei- neswegs in den Grenzen der Heimat- Diözese oder Bayerns; auch kein religiöser Partikularismus be- engte sein jugendväterliches Wirken. Die kleinen Gäste des Hauses waren bald aus bayerischen In- dustriestädten, bald aus der armen Steinpfalz; bald waren es die blassen Arbeiterkinder aus den düste- ren Mietskasernen des Ruhrgebiets.
1930 hat Papst Pius XI. den großen Helfer der Ju- gend zum Geheimkämmerer erhoben. 1933 starb Msgr. Pabst. In der Geschichte der deutschen Jugendwohlfahrt und in der kirchlichen Caritas- geschichte hat er als Sozialpädadoge seinen Ehren- platz.
Seiner besseren sozialen Struktur halber entsandte Württemberg bis zum Ende des zweiten Weltkrie- ges nur wenige Kinder zur Erholung nach Heimen- kirch. Das hat sich mit den verschlechterten Ver- hältnissen geändert. Seit Herbst 1946 waren tuber- kulosegefährdete Kinder aus der Universitätsstadt Tübingen und später auch solche aus der Bi-
schofstadt Rottenburg mit Erfolg Gäste des Herz- Jesu- Heims. Wegen ihrer gesitteten Führung ließ man sie dort im Mai 1947 ungern scheiden, um elternlosen Ostpreußenkindern in Heimenkirch eine zeitweilige Heimat zu bereiten. Wenn diese rasch milienpflege gelangt sein werden, stehen den klei- nen erholungsbedürftigen schwäbischen Landsleuten die Tore der Pabstschen Gründung wieder weit offen. Gottesdienstordnung der Wallfahrtskirche Jungingen
ser
An den Muttergottesfesten wallfahren die Be- wohner des Schwabenlandes gerne nach Jungingen, Hohenzollern. Wir glauben dem Wunsch vieler- Le- zu entsprechen, wenn wir die Gottesdienst- ordnung von Mariä Empfängnis bekanntgeben. Die Gottesdienste sind also: Von 7 bis 12.30 Uhr Beichtgelegenheit( Beuroner Patres). 7.30 Uhr Früh- messe. 8.30 Uhr Singmesse mit Predigt. 10 Uhr hoch- feierlicher Festgottesdienst mit Predigt und Leviten- amt. 14 Uhr feierliche levitierte Vesper. 15 Uhr Wallfahrtsgottesdienst mit Predigt. 19 Uhr Festver- sammlung der Jungfrauenkongregation zu ihrem 20. Stiftungsfest.
Die Züge der Reichsbahn und Landesbahn haben Werktagsfahrplan.
Der Papst wird an Weihnachten einen aus sechs Punkten bestehenden Aktionsplan für die apostoli- schen Nuntiaturen bekanntgeben. Es scheint, daß es sich um eine Zusammenfassung der bis jetzt von der Kirche befolgten Richtlinien, die in den Reden und Botschaften des Papstes ihren Niederschlag
fanden, behandelt.
( CND) Im Dom zu Limburg fand die feierliche Konsekration und Inthronisation des neugewählten Bischofs von Limburg, Ferdinand Dirichs, statt. Konsekrator war Kardinal Frings.
Der letzte katholische Bischof der Sowjetunion, Teodoro Romza, der seinen Sitz in Mukacevo( Uz- horod) hatte, hat bei einem Autounglück den Tod gefunden.
( CND) Die Bitte der katholischen Bischöfe Deutsch- lands an den alliierten Kontrollrat, Nachforschun- gen über das Schicksal der in der Ostzone Inter- nierten zu veranlassen, wurde nach einem Bericht der New York Herald Tribune von den russischen Besatzungsbehörden abgelehnt.
Nr. 97/ Seite 3
26 870 Paar Arbeitsschuhe( württ. Produktion), da-
von
16 270 Paar mit Leder- bzw. Gummisohlen und
8 600 Paar mit Holzsohlen, ferner 108 500 Paar Lederstraßenschuhe( württ. tion), davon
16 295 Paar für Männer( mit Gummisohlen), 25 000 Paar für Frauen( mit Gummisohlen),
Produk-
35 705 Paár für Kinder und Burschen( mit Gummi- sohlen) und
31 500 Paar für Kinder( mit Ledersohlen).
Auch diese 108 500 Paar Lederstraßenschuhe wer- den zum größeren Teil noch im Dezember dieses Jahres zur Verteilung gelangen; darüber hinaus stehen noch Schuhe mit Holzsohlen( württ. Pro- duktion) im Dezember zur Verfügung, und zwar für Männer
für Frauen
und für Kinder und Burschen insgesamt also
4 047 Paar
26 481 Paar
34 635 Paar 65 183 Paar
Dazu kommt noch eine Freigabe von Lederstra- Ben- Schuhwerk( mit Gummisohlen) aus der Pro- duktion pfälzsischer Schuhfabriken für Männer, Frauen und Kinder in Höhe von insgesamt 29 999 Paaren. Da aus früheren Freigaben aus der pfäl- zischen Produktion noch Lieferrückstände vorhan- den waren, die zum Teil auf Produktions-, zum Teil auf Transportschwierigkeiten zurückzuführen sind, werden im Monat Januar 1948 weitere 70- bis 80 000 Paar Schuhe zur Verteilung stehen, de- ren Uebernahme zurzeit durchgeführt wird.
Wenn nicht jeder Verbraucher, so wie es wün- schenswert wäre, in den Besitz eines Paares Schuhe kommen kann, so einmal deswegen, weil die Ge- samtfreigabe hierzu nicht ausreicht, wie ich das bereits oben dargestellt habe, zum anderen, well es eine ganze Reihe bevorzugter Bedarfsträger gibt, z. B. Landwirtschaft, Forstwirtschaft( mit Sägeindu- strie), sowie die lange Reihe der von der Militär- regierung bestimmten etwa 1400 Prioritätsbetriebe der Industrie und des Handwerks unseres Landes, die einen sehr hohen Prozentsatz der Gesamtfrei- gaben beanspruchen.
Immerhin läßt der unverkennbare Fortschritt, den die Höhe der Freigaben im Jahr 1947 im Vergleich zu 1946 darstellt, die Hoffnung zu, daß diese Ent- wicklung im Jahr 1948 sich fortsetzt.
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Bargeldmitnahme beschränkt KOBLENZ. Bargeld bis zur Höhe von 500 RM. bisher 200 RM. darf nach Mitteilung der Lan- deszentralbank in Rheinland- Pfalz aus der franzö- sischen Zone in die übrigen Zonen mitgenommen werden, wie die Allgemeine Zeitung meldet. In die- sem Betrag dürfen Scheidemünzen und kleine Be- satzungsnoten im Nennwert bis zu 50 Pfennig nur in einem Gesamtbetrag bis zu 10 RM. enthalten sein. Ueber die genannten Höchstsummen hinausgehende Geldbeträge werden beschlagnahmt. Uebertretungen werden bestraft.
Zu großer Holzeinschlag
BERLIN, Das vom Zweimächtekontrollamt ge- nehmigte Einschlagprogramm der Doppelzone für das neue Forstwirtschaftsjahr vom 1. 10. 47 bis 30. 9 48 sieht nach dem Oktobermonatsbericht der britischen Kontrollkommission den Einschlag von 30 Millionen Festmeter Holz vor. Davon sind 9,5 Millionen Festmeter, einschließlich drei Millionen Festmeter Brennholz, von der britischen Zone zu liefern. Außer 500 000 Festmeter für Holland sind weitere zwei Millionen Festmeter Nutzholz für die Ausfuhr vorgesehen. Etwa 50 Prozent des Holzes soll vor allem aus der amerikanischen Zone in Form von geschnittenem Bauholz exportiert wer- den.
BERLIN. 1 415 562 t Holz sind seit Kriegsende bis zum 31. 10. 47 von Deutschland nach Großbritannien verschifft worden, was amtliche Angaben der briti- schen, Kontrollkommission bestätigen. Im Oktober allein wurden 143 803 t verschifft 103 318 t Rund- holz, 20 317 t Grubenholz, 18 545 t geschnittenes Holz und 1623 t Telegrafenmasten.
-
Verhängnisvolle Zahlenangaben HANNOVER, Die dem Neuen Industrieplan und der Demontageliste zugrunde gelegten Kapazitäts- ziffern gehen auf Angaben zurück, die von den Betrieben aus Anlaß früherer Befragungen ge- macht worden sind. Die Handelskammer betont in diesem Zusammenhang, daß die Zahlenangaben nur deshalb so großzügig gemacht worden seien, um bel der Verteilung von Rohstoffen, bei der Stromver- sorgung und bei sonstigen Zuteilungen einen mög- lichst hohen Anteil herauszuholen. Die überhöhten Ziffern haben eine Kapazität vorgetäuscht, die in Wirklichkeit nicht gegeben ist, aber zur Grundlage der Demontage gemacht wird. Es zeigt sich nun, daß dieses beinahe schon zur Gewohnheit gewor- dene Verfahren nicht nur den beteiligten Betrieben selbst, sondern der gesamten Wirtschaft verhäng- nisvoll werden kann.
CND. Das päpstliche Institut für mittelalterliche Forschung an der Universität Toronto, Kanada, wird die Beschaffung der materiellen Hilfsmittel zur Fort- führung der Gesamtausgabe des Werkes Alberts des Großen übernehmen. An dieser Ausgabe wird seit 1930 von einem deutschen Institut unter Professor Geller in Bonn gearbeitet.
( CND) Rund 50 Provinziale und Vertreter von ins- gesamt 25 Orden fanden sich zur Jahreskonferenz der Vereinigung Deutscher Ordensoberen" im Exer- zitlenheim Würzburg ein. Drängende Fragen der Diaspora, Missionen, Flüchtlings- und Arbeiterseel- sorge, der Ordensschulen und der katholischen Uni- versität wurden durchberaten.
( CND) Der Generalrat der deutschen Kolpingfa- milie wird im Januar 1948 zusammentreten, um über Fragen der Organisation und Führung der Kolpingfamille zu beraten und um die Wahl des neuen Generalpräses vorzunehmen.
Der neugewählte Bischof von Schleswig, Reinhard Wester, wurde im Schleswiger Dom durch den han- noverschen Landesbischof feierlich in sein Amt ein- geführt.
( CND) Der Rat der Evang. Kirchen in Deutsch- land hielt in Darmstadt eine Sitzung ab Außer Bischof D. Dibelius waren alle Ratsmitglieder anwe- send. Der erwartete Termin für die geplante ver- fassunggebende Synode der deutschen evangeli- schen Kirchen wurde auf der Tagung noch nicht fest- gelegt.
( CND) Unter Leitung von Staatsrat Dr. Meinzolt wurde in Tutzing eine Arbeitsgemeinschaft evan- gelischer Juristen gebildet. Sie will die Möglich- keit einer christlichen Grundlegung des Rechts er- forschen und Richtlinien für die Praxis erarbeiten.
Die Missouri- Synode hat ihre Missionstätigkeit im Westen Australiens und Neu- Guineas wieder auf- genommen.
Die Sächsische Kirche Siebenbürgens hat sich als einzige deutschsprachige Kirche Osteuropas behaup- ten können.
Die Einführung des ersten eingeborenen Ostafri- kaners zum Weihbischof von Uganda fand in der St. Paulskirche von Campala statt. Im Auftrag des Erzbischofs von Canterbury nahm der Bischof, von Sudan die Weihe vor.
( CND) Unitäts- und Missionsdirektor Johannes Vogt wurde in Herrenhut zum Bischof gewählt.