Sanistag, den 27. Januar 1940
Schwarzwcuo-Waciit Seite 5
der Mietwert der eigenen Wohnung. Als Ausgaben konnnen in Frage
1- die Grundsteuer 1938,
2. die Gebäudeentschuldungssteuer 1938,
3. die Brandschadensumlage 1938,
4. sonstige Versicherungsbeträge siir d. Gebäude lt. Nachweisen nn Rechn.-Jahr 1938,
5. Instandsetzungskosten im Nechn.-Iahr
1938 lt. vorgelegter u. bezahlter Rechnungen, ..
6. bei cigengenutzten Wohngrundstuccen dür
fen auch die Hypothekenzinsen abgezogen werden. ,
Bei alten anderen Gebäuden dürfen die Hypo- thekenzinsen nicht in Ausgabe gestellt werden. Auch Beträge für Abschreibungen und Tilgungen dürfen weder bei eigengenutzten Wohn- grundstücken, noch bei den sonstigen Gebäuden abgezogen werden. Die Gewährung eines Nachlasses bei cigengenutzten Wohngrundstücken, wenn die Belastungserhöhung mehr als 4056 beträgt, ist gesetzlich nur möglich, wenn die Lasten aus dein Grundstück einen unverhältnismäßig hohen Anteil der Einkünfte des Steuerschuldners beanspruchen- Es sind daher bei der Entscheidung des Gesuchs die Einkommens- und Vermogensverhältnisse zu berücksichtigen.
Bei eigengenutzten Geschäftsgrundstücken, die vom Eigentümer zu mehr als 80 v. H. selbst genutzt werden, kann wegen einer Belastungserhöhung von mehr als 4056 noch kein Nachlaß gewährt werden.
Für land- und forstwirtschaftliche Betriebe, bei denen die Belastungserhöhung gegenüber 1937 mehr als 5056 beträgt, kann, wenn die Ertragsverhältnisse des Betriebs eine sofortige Bezahlung unmöglich machen, ein Teil der Steuer gestundet, nicht aber nachgelassen werden.
Der ältere Neuhausoesitz (Wohngebäude, ohne Rücksicht auf Größe und Beschaffenheit, die in der Zeit vorn 1. 4. 1924 bis 31. 3. 1931 bezugsfertig geworden sind) ist nur zu X des Steuer- mcßbetrags zur Grundsteuer veranlagt.
Die Steuerbefreiungen der Eigenheime des neuesten Neuhausbcsitzes (Wohngebäude, die vom Eigentümer in vollem Umfange oder mindestens zur Hälfte selbst bewohnt werden und eine nutzbare Wohnfläche von höchstens 150 gm haben und in der Zeit vom -1. 1. 1934 bis zum 30. 9. 1937 bezugsfertig geworden sind) laufen noch bis zum 31 3. 1944.
Die Gebäudeentschuldungsstcuer für 1938 wird in Württemberg in dem für 1937 geltenden Rechtszustand erhoben. Bei allen Gebäuden, welche nicht schon bisher eine Ermäßigung um fünf, vier, drei oder zwei Siebtel erfahren haben, tritt eine Senkung um ein Sechstel ein. Diese Senkung von ein Sechstel ist bei den gewährten Nachlässen entsprechend anzurechnen. Es ist daher die Gebäudeentschuldungsstcuer für 1938 in vielen Fällen niederer als 1937, in keinem Fall aber höher.
Beispirle
I. Einheitswert des Mietwohngrundstücks 27200 RM.; Steuermcßzahl 10 v T., somit Steuermcßbetrag — 272 RM. Der bis 31. 3. 1938 geltende Stcucranschlag war 40000 RM u. das Steuerkapital (356 aus 40 000 NM.) --- 1200 RM. Für das Rechnungsjahr 1938 beträgt die Grundsteuer 10356 aus 272 NM. --- 290,16 NM.
Gcbäudesteuer 1937 — 2656 aus 1200RM. ^ 312,—RM.
Die Grundsteuer' 1938 ist niederer als 1937 Um: 31,84 RM.
II. Einheitswert des Mietwohngrundstücks
16 600 RM.; Steuermcßzahl 10 v. T., somit Steucrmeßbetrag — 166 RM. Der bis 31. 3. 1938 geltende Steueranschlag war
17 000 RM.; Steuerkapital (356 aus 17 000 RM.) -- 510 RM. Für das Rechn.- Jahr 1!' beträgt die
Grundsteuer 103 A aus 166 RM. --- 170,98 RM.
Gebäudesteuer 1937 — 2656 aus 510 RM. -- 132.60 RM.
Belastungscrhöhung 1938: 38,38 NM.
Das sind weniger als 4056. Eine Steuerermäßigung ist daher nicht möglich.
III. Einhcitswert des Mietwohngrundstücks 18700 RM.; Steuermcßzahl 10 v.T., somit Steuermcßbetrag 187 RM. Der bis 31. 3. 1938 geltende Stcucranschlag war 17 000 RM.; Stcucrkapital (356 ans 17 000 RM.) -- 510 RM. Für das Rechn.-Jahr 1938 beträgt die
Grundsteuer 10356 aus 187 RM. -- 192,61 RM.
Gebäudesteuer 1937 — 26-6 - aus 510 RM. - 132.60 RM.
Bclastiingserhöhung 1938: 60,01 RM.
Tie Erhöhung beträgt rund 4556.
Zur Prüfung des zu gewährenden Nachlaßes ist folgende Berechnung notwendig:'
Es beträgt die Iahresrohmiclc nach dem Stand vom 1. 1. 1935
1 . für vermietete Wohnungen 540,—RM.
2. Mictwert der eigenen Wöhng. 900 — RM.
Summe der Einnahmen 1440_M
Die Ausgaben für das Jahr 1938 ! tragen:
1. Grundsteuer 1938 1IW61M
2. Gebd.-Entschuldungs-
o Auer 1938 ' 50,50 Ri
3. Brandschadensumlage 1938 3,90 Rl
-4. sonstige Versicherungsbeträge
Biiuerliche Fragen in Forschung und Praxis
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Stuttgart. Der Forschungsdienst der Reichs- arbeitsgemeinschafteu der Landwirtschaftswissenschaft ist in diesem Fahre erstmals dazu übergegangen, an Stelle seiner bisher im Zusammenhang mit der Grünen Woche in Berlin durch- geführtcn Neichstagungen eine Wintertagung in einem anderen Teil des Reiches abzuhalten. Die Tagung, für die zwei Tage vorgesehen sind, nahm am Freitag m der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim in Anwesenheit von Landesbauernführer Arnold, Landcsobmann Schüfe, sämtlicher württembergischer Kreisbauernführer, KreiShauptabtciluugsleiter II. Landwirtschaftslehrer und Wirtschaftsberater ihren Anfang. Als Vertreter des Kultministe- riums war Ministerialrat Bauer zugegen.
Die Tagung hat, wie der Vorsitzende Prof. Dr. Carstens-Hohenheim ausführte, den Zweck, alle Fragen zu behandeln, die mit dem heutig«« Schaffen des Bauern Zusammenhängen und dabei vor allem all das zu erwägen, was eine Erzeugungssteigerung herbeiführen kann. Notwendig ist eine immer engere Verbindung zwischen Forschung und Praxis.
Landeshauptabteilungsleiter II, Köhler, streifte kurz die Ursachen und Auswirkungen der Landflucht. Neben der stärkeren Einführung arbeitserleichtcrnder Maßnahmen und Geräte sei vor allein ein Ausbau der Wirtschaftsberatung anzustrebcn, die künftig die gesamte Organiiation des Hofes umfassen müsse. Wir müßten zu einer spürbaren Ar- beitserlcichterung auf dem Hofe kommen, dadurch, daß sich der Bauer alle fortschrittlichen Arbeitsmethoden zunutze macht.
In einem Vortrag über Gegenwartsfragen der württembergischen Arbeitsver;assung machte Prof. Dr. Hesse Vorschläge für eine Gesundung der bäuerlichen Verhältnisse in Württemberg. Er sieht die Voraussetzungen für eine Wiederherstellung gesunder Besitz- und Betriebsverhaltnisse und die Schaffung entwicklungsfähiger Bauern- betriebe zunächst in der Änlicgersiedlung insbesondere in Frcitcilungsgebieten, nk einer grundlegenden Neuordnung der Markungsflächen durch die Flurbereinigung, in der Regulierung des Grnudwasserstandcs und des Gcmeindewcgenctzes, in der Schaffung eines gesetzlich fundierten Täg- löhncrsiandes für kleinere Betriebe und eines Henerlingsstandes für große ^Betriebe, in der Schaffung einer neuen gesunden Gesindeverfassung, in der Bildung von Vorbchaltsland in der Haus der Gemeinden zwecks Zuteilung an gute Betriebe und in einer praktischen Boden- und Wobmmasbauvolitik der Gemeinden. Schließlich
kommen "in Frage ein Lastenausgleich zwischen Stadt und Land, der gesetzliche Schutz der landwirtschaftlichen Arbeit als gelernte Arbeit, weitgehender Einsatz der Technik, Schönheit und Hvgiene des Dorfes sowie eine sinnvolle Freizeitgestaltung. Bei der Besiedlung des deutschen Ostens mit Bauern werde Württemberg eine große Rolle spielen. Für die Umsiedlung kommen, wie bereits kürzlich bekanntgegeben wurden, in Württemberg rund 50 000 Familien in Frage. Die Bodenreform, die der Umsiedlungsaktion folgen wird, betrifft in Württemberg 120 000 bis 140 000 Erwerbspersonen, die bei der Schaffung reiner ländlicher Gemeinden und reiner Arbeitcrwohngemeindeu in Betracht kommen.
Der Hohenheiiner Betriebswirtschaftslehrer Prof. Dr. Münzinger betonte, die Betriebe, die in FriedcnSzcitcn am meisten auf der Höhe waren, hätten sich auch am besten auf die Kriegswirtschaft umstellen können. Irgendein Raubbau an der Bodenkraft oder am Bich- bestand dürfe nicht in Frage kommen. Eine Intensitätserhöhung könne nur erreicht werden durch einen hervorragenden Ackerbau mit einer entsprechenden Fruchtfolge. Um dem Leutemangel entgegenzuwirken, emvfehle sich die weitestmögliche Einführung der Vielfachgeräte, nötigerweise für Gemeinschaftsarbeit. Der Redner empfahl den Wirtschaftsberatern, sedem Bauern einen klaren, einfachen Düngungsplan in die Hand zu geben.
lieber „Arbeiten und Ausgaben der Pslan- zenbauforschung in ihrer Bedeutung für die landwirtschaftliche Praxis' sprach Prof. Dr. Lowtg -Hohenheim. Der Redner erwähnte unter anderem, daß seit Jahren Versuchs im Gange sind, um die guten Eigenschaften des Dinkels in diejenigen des Weizens einzukreuzen. Bei der Gerste darf man hoffen, daß man durch die Wch- tungsversuche zu standfesteren Sorten kommt. Bei der Kartoffel arbeitet man zurzeit daran, die Kartosfelabbaukrankhcit zu überwinden und ferner eine Sorte hcrauszuzüchten. die von« Kartoffelkäfer nicht befallen wird.
Zum Schluß sprach Prof. Dr. Maiwald- Hoheuheim über Düngungsfragen. Er empfahl vor allem eine vermehrte Kompostberci- tuug und zeigte Maßnahmen auf. die zur Einsparung bzw. zum Ersatz der Phosphorsäure geeignet sind. Die Bodenuntersuchungs- aktion werde in Württemberg ungefähr 2'/- Iahre dauern: es sollen sechs bis sieben hauptamtliche Probenehmer angestcllt werden, denen örtliche Helfer zur Verfügung stehen.
für das Gebd. lt. best. Nachweisen 50,—NM.
5. Instandsetzungskosten
(lt. bcil. Rechnnngcn) 249,50 RM.
Summe der Ausgaben: 546,51 RM.
Somit Mehreinnahmen: 893,49 RM.
556 des Einhcitswerts betragen 935.— RM.
Untcrschiedsbctrag ' 41,51 RM.
Würden 6 des Einhcitswcrts nicht mehr betragen als die Mehreinnahmen, so käme trotz der Mehrbelastung ein Nachlaß nicht in Frage. Für 1938 berechnet sich nun der Nachlaß wie folgt:
Die Belastnngscrhöhnng 1938
beträgt 60,01 RM.
Tragbare Belastungserhöhnng
1938: 4056 aus 132,60 NM. 53,04RM.
Der Stcncrnachlaß für 1938 _
betrügi somit 6,97 RM.
Die LüMHauMM meldet
Als Beitrag zur Sicherstellung unserer Ernäh- rmigswirtschast hat die N c i ch s b a h n - L a n d - Wirtschaft im Jahre 1930 auf dem Cann- statter Wasen an der Mercedesstraße ein größeres Gelände für Kleingärten angelegt. Im letzten Jahr konnte sie 130 Kleingärten in der Größe vo» drei bis fünf Ar an Neichsbahnbcdienstcte verpachten, weitere 80 sind für 1940 vorgesehen.
Im ersten Stock eines Gebäudes au der Bop- serstraße und im Dachstock eines Hauses in der Gellertstraßc entstanden Brände beim unzweckmäßigen Au stauen von eingefrorenen Wasserleitungen. In einem Falle war die offene Flamme einer Sturmlaterne verwendet worden. Die Fsucrschutzpolizci bekämpfte beide Brände mit raschem Erfolg. — In einer Schreinerei an der Forststraßc brach ein Brand aus, zu dessen Löschung die Fenerschntz- polizci ansrückte. — Vermutlich durch Brand- stiftniig enlftand abends in einem Freizeit- Heim in Ilntertürkheim Feuer, das die Werk- fcnerwehr der Firma Daimlcr-Vciiz erfolgreich bckämpsre. _„_
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Viele Mädel verlassen an Ostern die Schule. Sie und ihre Eltern legen sich nun bestimmt die Frage vor, wie ein Mädel sich am besten aus die Zukunft vorbereitcn kann. Gerade in unseren Tagen ist cs für die Heranwachsende weibliche Jugend Pflicht, sich ans allen Gebieten des praktischen Lebens anszubilden, nin einmal an irgendeinem Platz der gesamten Volksgemeinschaft zu nutzen. Ans diesem Grundgedanken heraus wurden schon vor einigen Jahren die H a u s h a l t u n g 8 » s ch ulen des BL^-M. ms Leben gerufen, in denen die Mädel ans ihren künftigen Berus vorbereitet werden nnrer gleichzeitiger Berücksichtigung der körperlichen Ertüchtigung und einer klaren, zielbewußten Ausrichtung des völkischen Gedankens. In Württemberg stehen den Mädeln drei Schulen zur Verfügung, die von staatlich geprüften Haus, wirtfchaftslehrcrinnen und anderen Fachkräften die alle VDM.-Fülirerinncn sind, ae-
leitet werden: in Stuttgart-Berg in Neuffen und in Bönnigheim. Tie Schulen in Berg und Bönnigheim sind für Jahreskurse eingerichtet, während Neuffen halbjährige Kurse hat. Der Besuch dieser Schulen kann zum Teil ans das weibliche Pflichtjahr angerechnet werden.
Jedes Mädchen, das zu Ostern a»s der Schule kommt und gern eine dieser Schulen besuchen möchte, wendet sich an dieSozial- abteiliingdesObergaues Württemberg in Stuttgart. Ernst-Weinstcin-Straße 40. Hier bekommt es dann einen ausführlichen Prospekt, der über die Unterbringung, Kosten usw. Aufschluß gibt.
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Erwerbstätige Frauen haben oft nicht die Gelegenheit, abends noch Borträge und Veranstaltungen zu besuchen. Im Gau Württemberg wurde deshalb eine Regelung getroffen, daß M:t- 'arbeiterinnen der NS.-Fraucnschaft indenBetrieben z«, den Frauen sprechen. Bisher wurden tn zwanzig Werken mehr als 2500 Frauen und Mädchen erfaßt.
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Die Eignungsprüfung für die künftigen Studierenden des künstleris che n Lehramtes an höheren Schicken in der Fachrichtung Kunsterziehung findet vom 27. bis 29. Februar, die Eignungsprüfung in der Fachrichtung Musik am 16. März statt. Die Meldungen sind bis 16. März an den Direktor der Akademie der bildenden Künste in Stuttgart bzw. an den Direktor der Staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart einzureichen.
Der Reichsstand des deutschen Handwerks weist darauf hin, daß in vielen Fällen selbständige Handwerker noch in einem gewissen Grade arbeitsfähig sein und auch noch ihr Handwerk ausüben werden, obwohl sie bereits „berufsunfähig" im Sinne des Angcstclltcnvcrsichc- rmlgsgcsctzcs sind. Wer bckcits '„bcrufsunfähig" «st, ist aber, n i ch t verpflichte, und auch «Acht berechtigt, N n g c st e l lt e n v e r s i ch e r u n g s - marken im Rahmen der Altersversorgung für das deutsche Handwerk zu kleben.
Viele Köpfe haben sich in letzter Zeit bemüht, brauchbare Verdnnkelungseinrich» tungen zu schaffen. Mancher, dem gute Lösungen gelungen sind, haben geglaubt, sein Verfab- ren wie eine Art Patent auszunutzen und vor anderen Betrieben gcheimhalten zu können. Diese Einstellung dürfte, wie Gewerberat Dr. Wictfeldt im ..Reichsarbeitsblatt" ausführt, zur Zeit unangebracht sein.
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Truppführer spendete zum 25. Male Blut
Scharnhausen. Dieser Tage war eS das- 2ö. Mal, daß SA.-Truppsührer Kart Forschner ans Scharnhausen im Katharinenhospital in Stuttgart für gefährdete Volksgenossen Blut spendete. Aus Anlaß dieses Jubiläums wurde Truppführer Forschner von der SA. und feinem Betriebsführer geehrt.
Schwere Strafen für Steuerhinterziehung
Tübingen. Vor der Strafkammer hatten sich der 46 Jahre alte Metzger August Kopp und der 56 Jahre alte frühere Fleischbeschaucr Johannes Keller, beide von Nufringen, wegen Schlacht- steuerhinterzichiing usw. zu verantworten. Kopp erhielt wegen Anstiftung zur Falschbeurkundung nn Amt in Verbindung mit einem Vergehen der Steuerhinterziehung ein Jahr fünf Monate Zuchthaus und 20000 Mark Steuergeld- und We rt e r sa tz st r a s e. Keller wurde wegen erschwerter Falschbeurkundung im Amt in Verbindung mit einem Vergehen der Steuerhinterziehung zu 1 Jahr 2 Monaten Zuchthaus und 33 000 Mark Stencrgeld- und Wertersatzstrafe verurteilt.
Sicherungsverwahrung für gemeinen Meb
Rotiweil. Die Strafkammer verurteilte den bereits lümal vorbestraften, 42jährigcn Wilhelm Vorfeier aus Trossingcn wegen mehrerer Verbrechen des Diebstahls ini Rückfall zu fünf Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverlust und Anordnung der Sicherungsverwahrung. Der unverbesserliche Gewohnheitsverbrecher hat immer wieder in gemeinster Weise seine Ar- beitskameradcn bestohlen und um ihr sauer verdicmcs Geld gebracht.
Durch schleuderndes Auto schwer verletzt
Tuttlingen. Während sich ein Personenkraftwagen der Ausfahrt eines Geschäftsbetriebs näherte, kam ans dieser Hofausfahrt eine Zugmaschine. Die beiden Fahrzeuge stießen gegeneinander, wodurch das Auto ins Schleudern geriet. Ein von fünf Arbeitern gezogener, die Unfullstelle im gleichen Augenblick passierender Handwagen wurde von dem schleudernden Auto umgeworfen. Dabei erlitt einer der Arbeiter sehr schwere Verletzungen, während ein anderer mit leichten Verlegungen und d:e übrigen mit dem Schrecken davon!imen, weil sie das Vorfahrtsrecht nicht beachtet und nicht die der vereisten Straße angemessene Geschwindigkeit eingehaltcn haben.
Zwei Brandstifter hingerichlet
Berlin. 26. Januar. Am Freitag ist der am 3. Januar 1921 in Altona geborene Arthur Waller hingerichtet worden, den das Sonder- geeicht Kiel als Volksschädling zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt hat. Arthur Waller hat in der Nacht zum 14. September 1939 in Bilsen bei Ouickbvrn aus unbegründeter Nachsucht eine besonders wertvolle Futtermittelmühle angezündet. — Ferner wurde am Freitag der am 14. August 1915 in Lübeck geborene Karl O n e l l m a l z hingerichtet, den das Sondergericht Rostock als Volksschädling zum Tode und dauernden Ehrverlust verurteilt hat. Ouellmalz, als asozialer Mensch, hat am 6. Dezember 1939 aus Bosheit den Stall und die Scheune eines Bauern, bei dem er in Arbeit stand, angezündet und dadurch viel Vieh und große Mengen Vorräte vernichtet.
Markmann ermor-eke 2 weitere Frauen
Berlin, 26. Januar. Kurz vor seiner Hinrichtung hat bei einer nochmaligen eingehenden kri- minalpolizeilichen Vernehmung der Mörder Markmann, der die 18jährige Käthe Keßler in bestialischer Weise nmgebracht und die Leiche zerstückelt hatte, em sensationelles Geständnis abgelegt. Darnach hat er noch zwei weitere Frauen- inorde verübt. Das eine Opfer war die 55 Jahre alte Martha Hickmann aus Berlin, die am 20. August worigen Jahres in ihrer Wohnung erdrosselt ausgesunden worden war. Das zweite Opfer dieses gemeingefährlichen Verbrechers ist ein junges Mädchen geworden, besten Personalien bisher noch nicht festgestellt werden konnten. Markmann hatte die Unbekannte in eickcm Lokal kennenoelcrnt und sie in seiner Wohnung in ähnlicher Weise wie Käthe Keßler umgebracht. Nachdem er die Leiche zerstückelt hatte, brachte er sic nach einer Laubenkolonie und vergrub sie dort. —
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Württembergs Ausfuhr befriedigend
Neue Feststellungen zeigen, daß die Ausfuhr der württembergischen I n d u st r i e .mit ihren mannigfachen Erzeugnissen im Europa verkehr sich lausend behauptet, teilweise soggr verstärken konnte. Dabei muß anerkannt werden, daß die Umstellung von der Friedens- auf die Kriegs- ansfuhr von allen Beteiligten mit viel Verständnis und Eifer vollzogen worden ist. Der Ansfuhrwille der württembergischen Industrie ist außerordentlich lebhaft. Auch die Auslandsaufträge für das württembergische Handwerk laufen in erfreulicher Weise ein. Hier läßt sich ebenfalls eine Zunahme erkennen, zumal schon vor dem Kriege die Ausfuhr unseres Handwerks haupisäch'ich nach europäischen Ländern ging.
Dersiärkle Auslandsgemüfezufuhr
I» dieser Woche wurde der württembergische Geinüse-Großmarkt wieder etwas stärker mit ausländischem Blumenkohl und Endiviensalat beliefert. Ans Schleswig-Holstein trascn einige Sendungen Wirsing und Weißkraut sowie etwas Blaukraut ein. Bei der etwas beschränkten Anlieferung von Kopfkohl, Wirsing und Wurzelgemüse ans eigenem Anbau konnten die ausländischen und holsteinischen Lieferungen trotz ieckwciser Frostschäden ebenso flott wie unsere einheimischen Gemüse abgesetzt werden.
bl3. -Presse Württemberg O. m. b. N. — XtesLmileiiuvg: 14. voegeer. Liuilgerl. prisüriebsiraüo 13.
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