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Nr. 77

Unser Obst

Aus dem Nagold-, Enz- und Albtal

ein Teil des täglichen Brotes

Im Adler" in Nagold wurde unter reger Be- teiligung der Interessenten und einer Reihe von Gästen das 25jährige Bestehen des Baumwarte- vereins Kreis Calw, Gruppe Walz, Sitz Nagold- Ebershardt, festlich begangen und damit das 25jäh- rige Dienstjubiläum des sehr verdienten Kreisbaum- warts Walz verbunden. Die Feier stellte deutlich heraus, daß das Schwarzwälder Obst nicht die ge- ringste Stelle in Württemberg einnimmt, daß es, wie auch Ausstellungen und Fachbeurteilungen bewiesen haben, dem Obst des Unterlandes und Remstales nicht nachsteht, daß es andererseits aber auch ein so bedeutender Faktor unseres Wirtschaftslebens geworden ist, daß man vom Obst als einem Teil des täglichen Brotes spricht. Wenn z. B. im Jahre 1943, das dem Jahre 1947 hinsichtlich der Obst- Quantität ähnlich ist, in der Qualität dagegen zu- rücksteht, im Dienstbereich unseres Kreisbaumwarts allein 560 Waggon Obst zu je 200 Zentnern im Wert von etwa 1 Million Mark erfaßt wurden, dann geht daraus hervor, welch große wirtschaftliche Bedeu- tung dem Obstbau in dieser Gegend zukommt. Die Feier ließ indessen auch erkennen, daß es eine gewaltige Arbeit der Baumwarte und vor allem des Kreisbaumwarts bedurfte, um unseren einheimischen Obstbau auf diese Höhe zu bringen.

Vorstand Rau, Ebershardt, und Ehrenvorstand Schechinger, Sulz am Eck, unterstrichen die Verdienste des Kreisbaumwarts und dankten ihm namens des Vereins für seine vielen und großen Mühen und Arbeiten. Als äußeres Zeichen des Dan- kes wurde ihm ein schönes Gemälde überreicht. Alle die Genannten haben einschließlich des ersten Vereinsvorstandes, Christian Stemp fle, Wenden, Richts unversucht gelassen, das schwache Reislein, das der Verein erst war. zu einer dem Wohl der Allgemeinheit dienenden kraftvollen Organisation zu gestalten, die sich hervorragend bewährt hat. Schwere Lücken riß der letzte Krieg in die Reihen der Baumwarte. 17 Kollegen, die aus dem Felde hicht zurückkehrten, wurde eine Gedenkminute ge- widmet. 5 Schwerkriegsbeschädigte hat der heute 81 Mitglieder zählende Verein in seiner Mitte. Das Schicksal von 10 vermißten Kameraden ist noch nicht bekannt. Ganz außerordentliche Arbeitslei- stungen waren seit dem Bestehen des Vereins zu tragen, und Kreisbaumwart Walz kann den Anspruch darauf erheben, sie unverdrossen und unermüdlich überwältigt und namentlich für einen jungen und tüchtigen Nachwuchs gesorgt zu haben.

Landwirtschaftsrat Harr, Nagold, überbrachte die Grüße und Glückwünsche des Landwirtschafts- amts und der Landwirtschaftsschule Nagold. feierte die gute Zusammenarbeit mit dem Kreisbaum- wart und wünschte dem Verein ailes Gute.

Er

Im Mittelpunkt der Feier stand ein mehrstündiger, interessanter, eingehender und umfassender Vortrag des Kreisbaumwaits Walz über 70 Jahre Obst- bau". Anhand alter Protokolle zeichnete er ein an- schauliches Bild der Entwicklung des Obstbaus in

unserer Gegend und im ganzen Lande, wobei er auch der Tätigkeit des 1884 gegründeten und im Hitlerreiche aufgelösten Bezirks- Obstbauvereins Na- gold gedachte. Im übrigen gab der Kreisbaumwart einen Ueberblick über die Fülle der geleisteten Ar- beiten, die die Schaffung eines einheitlichen Obst- baues in unserem Gebiet mit seinen Höhenunter- schieden von 300-780 m zum Ziele hatten. Näher sprach er u. a. über die Schaffung der geeignetstee und ertragfähigsten Sorten, Klima, Bodenverhält- nisse, Düngung, Absatz, Ausstellungen usw. Die Zukunft liege, so führte er aus, im Qualitätsbau, wir müssen vor allem vor Mostobst zum Tafelobst kom- men, wobei zum Mosten immer noch genügend Obst bleibt. Die Ausführungen des Kreisbaumwarts klan- gen aus in einem Appell an die Jungen, ihre ganze Kraft dem Obstbau zu widmen.

Ohne die Hilfe der Baumwarte, namentlich der alten Pioniere, hätte der Obstbau im Vorderschwarz- wald nicht auf die heutige Höhe gebracht werden können. Mit Recht wurden letztere entsprechend ge- ehrt und mit der Ehrennadel des Landes- Obstbau- vereins ausgezeichnet. Ehrenvorstand Schechinger erhielt dazu noch ein Bild als Geschenk. Die Ge- ehrten sind: Christian Stempfle, Wenden, Baumwart

seit 1896; Georg Handte, Ebhausen, seit 1897; Chri- stian Kopp, Calw, seit 1902; Johannes Sattler, Dek- kenpfronn, seit 1905; Johannes Schechinger, Sulz am Eck, seit 1905; Johannes Müller, Gültlingen, seit 1911; Ulrich Lörcher, Oberkollwangen, Seit 1910; Ja- kob Helber, Haiterbach, seit 1911; Hermann Wid- maier, Ebhausen, seit 1911, Philipp Seeger, Holz- bronn, seit 1914; Wilhelm Hartmann, Wart, seit 1912; Heinrich Walz, Nagold, seit 1919; Christian Kübler, Rohrdorf, seit 1919; Adam Seeger, Ueberberg, seit 1920; Andreas Rau, Ebershardt, seit 1920; Chri- stian Dengler, Ebhausen, seit 1920; Gottlob Weik, Wildberg, seit 1921; Gottlieb Burkhardt, Altburg, seit 1921; Johannes Rath, Egenhausen, seit 1922.

Die Feier war. umrahmi von besinnlichen und heiteren Deklamationen, vorgetragen von Christian Stempfle, Frau Reule, Nagold und namentlich Frau Gittinger, Nagold. Ein kameradschaftliches Beisam- mensein, bei dem auch der Schalk ausgiebig zur Geltung kam, beschloß das schlichte und würdige Jubiläum -g.

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Mit der Feier verbunden war eine kleine, aber feine Ausstellung herrlicher und köstlicher Früchte, die im Vorderschwarzwald gewachsen sind und davon Zeugnis gaben, daß unsere Gegend Obst bester Qualität erzeugt.

Aus dem kirchlichen Leben des Bezirks Calw

In den einzelnen Gemeinden haben während der Erntezeit besondere Veranstaltungen nicht stattge: funden. Erst mit Beendigung der Ernte war es mög- lich, die Bläserchöie wenigstens einiger Orte des Bezirks wieder einmal in Althengstett zu versam- meln. Solche Zusammenkünfte sind auch weiterhin für verschiedene Bezirksorte vorgesehen. Durch solch regelmäßige Treffen wird der Leiter des ge- samten Bezirks, Georg Schürle, seinen Chören Anregung und Förderung zuteil werden lassen. Auch für die Kirchenchore ist an etwas Aehnliches ge- dacht. Am letzten Oktobersonntag soll für diese ein Treffen im Vereinshaus in Calw stattfinden.

Die kirchlichen Wahlen, die am 16. November stattfinden sollen, werden durch Ausgabe der Melde- zettel für die Wählerliste schon von diesem Monat an vorbereitet. Auf ihre Bedeutung für das Ge- meindeleben wird durch mündliches und schrift- liches Wort in Versammlungen und in der kirch- lichen Presse aufmerksam gemacht.

Das Jugendheim in der Sonne in Neubulach war während der ganzen Sommermonate von allen mög- lichen Gruppen besucht. Hervorzuheben sind vor allem eine Rüstzeit für Tübinger Studenten unter Leitung von Professor Michel und eine Tagung des Berneuchener Dienstes. Bei ersterer war auch Karl Heinz Schlegel beteiligt, der aus eigenen Werken vorlas und über das Wesen der christlichen Dichtung referierte. Ihre besondere Bedeutung be- kam sie auch durch einen Besuch von Herrn Gou- verneur Frénot. Die Tagung des Berneuchener, Dienstes stand unter dem Thema: Heilende Kräfte:

Verkehrswünsche der Stadt Altensteig Die Schmalspurbahn Nagold- Altensteig kann nicht den Anspruch darauf erheben, zu den Haupt- verkehrslinien zu rechnen. Sie ist eine Idylle, und vor allem der Naturfreund möchte nur wünschen, daß der Fahrplan vervollkommet werde. Der- lesexpreß" verdient unsere volle Hochachtung, wenn wir uns vor Augen halten, was er im Personen- und Güterverkehr Tag um Tag leistet. So benützen rund 300 Personen täglich in Hin- und Rückfahrt den Zug. Im Güterverkehr wurden vor dem Kriege im Durchschnitt monatlich 70-80 Wagen abgefertigt, heute sind es 80-100 in der Woche. Die Wichtig- keit der Strecke erklärt sich nicht nur aus der Be- deutung der Stadt Altensteig als geschäftlicher und gewerblicher Mittelpunkt des hinteren Nagoldtales, sondern auch aus derem großen, etwa 20. Umlieger- gemeinden umfassenden Hinterland. Es gibt gewiß wenige Bahnverbindungen mit einer solch hohen Rentabilität. Dieser Umstand allein hätte u. E. schon die zuständigen Dienststellen dazu veranlassen sol- len, auch wieder wenigstens eine Sonntags- verbindung mit Anschluß nach Stuttgart,- bingen usw. zu schaffen. Damit würde nicht nur einem in Geschäfts- und Handwerkerkreisen immer

dringender empfundenen Mangel abgeholfen; auch sonst würde ein wirklich gutės Werk getan.. Wie- viele Familien des hinteren Bezirks haben nicht das Jahr über Angehörige in den Krankenhäusern von Nagold, Calw oder Tübingen liegen und wie sehnsüchtig warten diese oftmals auf einen Besuch? Die Woche hindurch können sich, außer über den bei Winter, unsere Landleute kaum freimachen. Handel, Gewerbe und Arbeiterschaft ist es ebenso. Nur im dringendsten Fall läßt sich ein derartiger Zef- und Arbeitsausfall verantworten. Sonntags aber gibt es keine Verbindung! Vielleicht tragen diese Zeilen dazu bei, daß der Fall höheren Orts einmal ernstlich überdacht und für Abhilfe gesorgt wird.

Als Verlobte grüßen:

Franz Schönwetter Margarele Sohn Beuron/ Hohenz. Nagold/ Waldeck Wir haben geheiratet: Erich Pfeilsticker Dietlind Pfeilsticker

Calw, Bahnhofstraße Nr. 16. 27. September 1947. Ernst Schuhmacher Margot Schuhmacher, geborene Geiger, grüßen als Vermählte.

Holzbronn/ Calw, Septemb. 1947. Als Vermählte grüssen: Bernhard Schwingel, Elektr.- Monteur, Martha Schwingel, geb. Lötterle. Oberglogau O/ S., Bieselsberg, 27. September 1947

Nagold, 23. September 1947. Wir erhielten die schmerzliche Nachricht, daß unser lieber Sohn und Bruder Helmut

im Alter von 23 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung in russ, Gefangenschaft gestor- ben ist. In tiefer Trauer: Die Eltern: Friedrich Rauser, Post- schaffner, und Frau Frida, geb. Schwarz; die Geschwister: Lore Stoye, geb. Rauser, mit Gatten und Kinder, Gnadau; Gerhard Rauser, in russ. Gefangensch.; Lieselotte, Hans und Kurt so- wie alle Anverwandten. Trauergottesdienst findet Sonntag, 28. Sept. nachmittags 14 Uhr, in der Ev. Stadtkirche in Nagold statt.

am

Rotfelden, den 20. Sept. 1947 Nach langem, bangem Warten er- hielten wir die für uns unfaßbare Nachricht, daß unser lieber Sohn Gottlob Ernst

nicht mehr zu uns zurückkehrt. Er starb am 27. 11. 1945 im Alter von 392 Jahren am Ladogasee. Sein sehnlichster Wunsch, seine Eltern und seine Heimat wiederzusehen. sank mit ihm ins Grab. In stillem Leid: Familie Michael Ernst. Trauergottesdienst am 28. September nachm. 2 Uhr in Rotfelden.

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Nagold

-I.

Sonntagsverkehr Altensteig Wir wir erfahren, verkehrt inzwischen auf der Strecke Nagold Altensteig an Sonntagen je ein Güterzug mit Personenbeförderung von und nach Altensteig: Altensteig ab 6.05 Uhr, Nagold an 6.55. In Nagold besteht Anschluß nach Calw 7.03, nach Horb 9.48. Der Gegenzug fährt in Nagold ab 10.10 und kommt 11.03 in Altensteig an.

Oberkollbach, 14. Sept. 1947. Für die vielen Beweise herz- licher Teilnahme, sowie für die zahlreichen Kranz- u. Blumen- spenden, die uns anläßlich des Hinscheidens unseres lieben Vaters, Großvaters, Bruders, Schwagers und Onkels

Johannes Schroth Oberholzhauer und Gemeinde- pfleger erfahren durften, danken wir herzlich. Besonders danken wir für die trostreichen Worte am Grabe, dem Chor für den erhebenden Gesang, den tief- gehenden Nachrufen des Herrn Bürgermeisters, dem Herrn Fors meister, sowie seinen Ar- beitskameraden u. all denen, die ihn zur letzten Ruhestätte begleiteten. Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen: Die Kinder: Anna Mohr, gebor. Schroth, mit Gatten u. Kind; Elise Kirchherr, geb. Schroth, mit Gatten u. Kindern; Fritz und

Hermann Schroth; die Brüder: Christian Schroth mit Familie, Oberkollbach; Fritz Schroth mit Familie, Stuttgart- Ost; die Schwester: Marie Schroth und alle Anverwandte.

Hofstett, 18. Sep. 1947. Danksagung

Für alle liebe Anteilnahme, die wir beim Hinscheiden meiner lieben, unvergeßlichen Frau, guten, treubesorgten Mutter, Schwiegermutter, Groß mutter und Schwester

unserer

Katharine Braun, geb. Walz in so reichem Maße erfahrer durften, danken wir herzlich. Besonderen Dank für die trost reichen Worte des Herrn Pfar- rers, dem Chor, sowie für die vielen Kranz--und Biumen- spenden und die zahlreiche Be- gleitung zur letzten Ruhestätte. Der rauernde Gatte: Martin Braun m. allen Angehörigen.

Geschäftliches

Psychotherapie und Meditation, wobei Professor Kretzschmer, Tübingen, das Hauptreferat über- nommen hatte. Zur Zeit läuft noch eine Rüstzeit der Evang. Frauenhilfe unter der Leitung von Frau Ma- ria Ernst.

Nach dem Weggang von Stadtpfarrer Schüz hat nun Pfarrer Dohmstreich die Versehung- der zweiten Stadtpfarrstelle bis zu deren Neubesetzung übernommen. Auf Ende des Monats scheidet Pfarrer Küenzlen, Neuhengstett, der sich als Bezirks- leiter des Hilfswerks sehr verdient gemacht hatte, aus dem Bezirk, um in seiner neuen Gemeinde Neckarwestheim aufzuziehen.

Herbstmissionsfest der Liebenzeller Mission

Wie alljährlich um diese Zeit fand auch heuer am 14. September das Missionsfest in Bad Lieben- zell statt. In der Stadtkirche wurde vormittags der Hauptgottesdienst gehalten, sie konnte die vielen Menschen gar nicht fassen. Deshalb mußte die Fest- predigt durch Lautsprecher auch auf den Kirch- Vorplatz übertragen werden. Missionsdirektor Möl- ler sprach über den Text der sonntäglichen Bibel- lese. Nach der Ansprache wurden acht Brüder und vier Schwestern feierlich eingesegnet zum missio- narischen und diakonischen Dienst innerhalb der evang. Kirche und inneren Mission. Nachmittags nahm das Missionsfest seinen Fortgang unter freiem Himmel.

Stadtpfarrer Hanselmann von Bad Liebenzell richtete warme Worte der Begrüßung an die Festgemeinde im Namen aller Gemeindeglieder der Stadt. Pfarrer Lic. Schreiner( Meßstetten) wandte sich mit eindringlichen Worten insbesondere auch an die eingesegneten Brüder und Schwestern. Missionsdirektor Möller legte in seiner Festansprache in spannender und umfassender Weise dar, was heute Mission treiben heißt.( Markus 1, 35). Der Ruf für die Mission heißt heute, Vorwärts" und wie Fr. Bodel- schwingh sagte: ,, Nicht so langsam, sie sterben sonst darüber! So sieht heute die Welt aus: Hunger, Verzweiflung, Sterben. Wir leben in einer Welt, die am Abgrund steht. Ihr verkündigen wir Jesus Christus als den einzigen Trost und die einzige- sung. Auf der Weltmissionskonferenz in Toronto im Juli 1947 waren sich die Vertreter der Missions- kirchen einig über die Aufgabe der Mission: ,, In der von Gott gegebenen Atempause zwischen zwei Weltkriegen die Evangelisation der Welt mit allen Kräften weiterzuführen. Anschließend berichtete Missionarin Frida Lau von der Rheinischen Mission, von den Großtaten Gottes unter dem Batak- Volk auf Sumatra. Je zwei der eingesegneten Brüder und Schwestern gaben Zeugnis davon, wie Jesus Chri- stus die letzte Wirklichkeit in ihrem Leben gewor- den ist. In einem eindrucksvollen Schlußwort rief Missionsinspektor Heinsen die versammelte Ge- meinde noch einmal kräftig zur Mitarbeit im Werk der Mission auf.

für

26. September 1947

Blick in die Gemeinden Unterreichenbach. Bürgermeister a. D. Paul Karch, dem die Gemeinde Unterreichenbach im Jahre 1910 ihr Vertrauen schenkte, und der nun nach jahrzehnte- langer, erfolgreicher Arbeit infolge Erreichens des gesetzlichen Alters in den wohlverdienten Ruhestand getreten ist, konnte dieser Tage bei bester Gesund- heit und Frische seinen 65. Geburtstag feiern. Der Jubilar, der die Gemeinde als Bürgermeister bis 1946 mit vorbildlicher Treue und Gewissenhaftigkeit ver- waltete unter seiner Amtsführung hat sie sich vorteilhaft entwickelt und dank seinem Weitblick wurde die Eingemeindung der Nachbargemeinde Dennjächt herbeigeführt steht bei der Bürger- schaft, die in diesen Tagen dankbar seiner gedenkt, in hohem Ansehen.

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Zavelstein berichtet Neuerdings trafen weitere Ostflüchtlinge ein, für deren Unterkunft ebenfalls bestens gesorgt wurde. Insgesamt konnten bisher in Zavelstein 16 Personen eine neue Heimat finden. Die Ernte- arbeiten sind bis auf das Hereinbringen des Obstes, der Kartoffeln und Futterrüben beendet. Am 4. 9. feierte Stadtrat und Kirchenpfleger Jakob Boh- nenberger seinen 71. und am 14. 9. Bäckermei- ster Jakob Bolz seinen 70. Geburtstag. Das 70. Lebensjahr vollendet am 29. 9. 1947 Frl. Sophie Keller. Alle drei gehen täglich ihrer Arbeit nach.

Nachrichten aus Nagold

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Am Samstag und Sonntag findet im ganzen Stadt- gebiet eine öffentliche Sammlung des Cari- tasverbandes der Diözese Rottenburg durch Sammler der kathol. Stadtpfarrgemeinde statt. Das Ergebnis dieser Haussammlung dient dazu, die unge- heure Not der Ausgewiesenen lindern zu helfen. Auf der stillen Höhe bei St. Remigius wurde letzte Woche ein alter und bekannter Nagolder, Landwirt Wilhelm Hauser, beerdigt. Der Lieder- kranz Nagold" hatte einen Dirigentenwechsel zu verzeichnen. Nachdem Chormeister Bundschuh krankheitshalber sein Amt zurückgegeben hatte, wurde Hauptlehrer Stotz mit der musikalischen Leitung des Vereins betraut. Stotz war vor dem Kriege schon lange Jahre Dirigent des Vereins. Die Kleintierzüchter aus Nagold und Um- gebung traten wieder einmal zu einer Versammlung zusammen. Besprochen wurden in der Hauptsache Zuchtfragen. Im Januar nächsten Jahres soll eine Ausstellung stattfinden.

Brief aus Unterjettingen

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Seit Wochen schauen die Landwirte sehnsüchtig zum Himmel, ob nicht der so bitter nötige Regen kommt; leider vergeblich, so daß die längst gehegten Befürchtungen Wirklichkeit geworden sind. Die Ge- treideernte ging flott vonstatten. Die Erträge des Wintergetreides sind etwas besser als erwartet, da- gegen bleibt der Ertrag von Gerste und Hafer hinter den Schätzungen zurück. Die Erfüllung des Ab- lieferungssolls wird in manchen Fällen auf Schwie- rigkeiten stoßen. Der Hopfen hat ebenfalls unter der Trockenheit gelitten, doch ist die Ernte noch recht befriedigend ausgefallen. Die früheren Kartof- felsorten geben noch ordentliche Erträge, dagegen versagen die späten sehr stark. Die Knollen welken im Boden, es hat den Anschein, als ob das noch grüne Kraut den Knollen das Wasser entziehe. Die späten Gemüsesorten versagen vollständig. Zwetsch- gen sind sehr stark abgefallen, so daß nur eine geringe Ernte eingebracht werden konnte. Aepfel und Birnen zeigen ebenfalls Welkerscheinungen. Die zu früh gepflückten schrumpfen ein. Man weiß wirk- lich nicht, wann der beste Zeitpunkt zum Ernten gekommen ist. Eine schwere Sorge bildet die Fut- terbeschaffung. Ein starker Abstoß von Vieh ist unumgänglich. Hoffentlich trifft bald ausgiebiger Regen ein, damit wenigstens die Saat des Winter- getreides vorgenommen werden kann,

Die Landespolizei berichtet

50 Eler aus einem verschlossenen Kellerraum ge- stohlen wurden einem verheirateten Fuhrmann in Unter- reichenbach.

Im Forstamtsbezirk Neuenbürg wurden von unbekann- ten Tätern 2 Raummeter aufbereitetes Tannenholz entwendet. Landstreicherei. Vom LP.- Posten Simmozheim wurden ein lediger Kellner aus Posen und ein lediger Gerber aus Sachsen festgenommen. Beide trieben sich ohne Ausweis- papiere mittellos im Lande herum.

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