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12. September 1947
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Der Landwirt
zahlenmäßig in feuchteren
Wie steht es bei uns mit der Milchschafhaltung? Gebieten etwa 500 Liter im Jahre, in trocke-
Oberlandwirtschaftsrat i. R. Zeeb, Lorch
Seit 1932 verfolgte ich die Entwicklung der Milchschafhaltung in den württembergischen Landen mit großer Aufmerksamkeit und fach- männischem Auge und darf ganz bescheiden behaupten, daß sie nie zu Klagen Anlaß gab. Im Gegenteil, sie entwickelte sich immer bes- ser und erfreulicher, nur blüht sie bis heute fast im Verborgenen, weil ihr keine staatliche Förderung zuteil wurde. Das scheint ja nun ganz allmählich anders zu werden. Ich habe lange genug darum gerungen in dem Bewußt- sein, daß das Milchschaf einmal den Platz ne- ben dem württembergischen Landschaf ein- nehmen wird, der ihm gebührt. Als ich ein- mal den Bearbeiter der Schafzucht an der früheren württembergischen Landwirtschafts- kammer auf die Milchschafhaltung unter ge- wissen Bedingungen aufmerksam machte, ant- wortete mir dieser, man habe es schon einmal in Württemberg mit dem Milchschaf probiert, allein der Versuch sei gescheitert. In meiner Entgegnung erbot ich mich, zunächst zwanzig gut gehende Milchschafhaltungen namhaft zu machen und mit dem Referenten in unserer Heimat aufzusuchen. Da verschwand diese Angelegenheit in den Akten. Man wollte das Milchschaf einfach nicht aufkommen lassen. Aber so wie alles Gute sich von selbst Bahn bricht, so geschah es auch in Württemberg, Baden und Bayern mit dem Milchschaf. Ge- wiß, es gab auch Nieten, aber sie waren meist auf falsche Haltung zurückzuführen. Und heute stecken wir in einem anderen Di lemma, wir bekommen nicht die nötige Blut- auffrischung aus der Heimat des Milchschafes, Ostfriesland, Oldenburg und Schleswig- Hol- stein. Leider!
Das Milchschaf, welches eine ausgezeichnet schmeckende, sehr fette Milch, eine sehr brauchbare Wolle und gutes Fleisch liefert, ist eines unserer nützlichsten Tiere. Daß es auch im südwürttembergischen Gebiet gedeiht und leistungsfähig in Milch, Wolle und Fleisch bleibt, hat es längst bewiesen. Ich könnte dafür zahlreiche Beispiele anführen, will es aber nicht nur aus Raummangel son- dern auch deswegen unterlassen, weil sonst der Ruf nach dem Milchschaf nur noch immer größer wird. Und er ist vorläufig vergeblich, denn die Nachfrage ist jetzt schon unbeschreib- lich groß, das Angebot dagegen gleich Null. Es ist deshalb auch zwecklos, mich etwa um Ver- mittlung anzugehen.
Eine erfahrene Milchschafhalterin aus Ober- schwaben schrieb mir kürzlich u. a. folgendes: ,, Das Milchschaf wird überall da mit gutem Erfolg gehalten und gezüchtet, wo man von Tierhaltung etwas versteht. Bei Laien kann man allerhand sehen. Da werden Ihre Schrif- ten gekauft, das Milchschaf wird bei größter Hitze auf ein- und denselben Fleck stunden- lang gebunden und was es sonst noch an Ab- fällen bekommt, ist auch kein Leckerbissen. So ein Milchschaf rentiert sich freilich nicht. Weiterer Reklame bedarf das Milchschaf nicht.
Täglich kommen Interessenten zu mir. Aber sehr wichtig wäre für uns Milchschafhalter, daß die Frage des Bocktausches gere- gelt würde." Ja, die Bockfrage, das ist gegenwärtig die größte Sorge des Milchschaf- balters wegen der schon oben erwähnten Blutauffrischung. Wir kommen sonst immer mehr in die Verwandtschaftszucht hinein und das ist sehr zu bedauern. Man darf wohl von dem Landesschafzuchtverband erwarten, daß er sich dieser Angelegenheit mit aller Ener- g'e annimmt. Die württembergischen Milch- schafhalter wären ihm sehr dankbar dafür. Welche Anforderungen stellt das Milchschaf bezüglich seiner Haltung? Es ver- langt ungebundene Freiheit auf einer gu- ten Weide oder nicht zu schattigen Baum- wiese, möglichst in Parzellen eingeteilt, da- mit immer junges, eiweißreiches Futter zur Verfügung steht, denn von ihm kann man vel Milch erwarten. An Stelle der Parzellen
kann man auch bewegliche Pferch haltung betreiben. Ist auch dies nicht möglich, dann bindet man das Milchschaf auf
dem Feldweg oder am Grabenrand so an, daß es sich nicht aufhängen kann, und steckt es je nach dem Grasbestand einige Male am Tage weiter. Während der heißen Mittagsstunden muß es aber im Schatten stehen. Deshalb be- nötigt man auch auf der Weide einen ganz einfachen Unterschlupf, den das Schaf schon wegen der Fliegenplage gerne aufsucht. Auf das Wetter braucht man sonst gar keine Rück- sicht zu nehmen, denn bei richtiger Haltung ist das Milchschaf absolut unempfindlich. Da- rin unterscheidet es sich von der Ziege. Ne- ben der Weide frißt es alle guten Abfälle aus der Küche und dem Gemüsegarten. Morgens und abends soll man etwas-Trockenfutter, also Heu, Hülsenfrüchtestroh, Haferstroh, in die Raufe tun, damit das Schaf nicht ganz ohne Rauhfutter bleibt. Dabei darf auch das Salz nicht vergessen werden. Es gibt ja jetzt wieder Salzlecksteine, die man im Stall auf- hängen kann. Zur Zeit höherer Milchleistun- gen ist auch etwas Kraftfutter erforderlich, am besten in Form von Hafer. Für den Win- terbedarf an Futter, also an Heu, Stroh, Hack- früchten, ist rechtzeitig Sorge zu tragen. Am billigsten erhält man dieses durch den Eigen-
anbau.
Welche Leistungen kann man von einem guten Milchschaf erwarten? Die Er- fahrung vieler Jahre hat bewiesen, daß bei guter Haltung und Fütterung die Leistungs- fähigkeit des Milchschafes hier bei uns den Leistungen in seiner Heimat wenig nachsteht. Nur in Trockengebieten lassen sie nach. Das Milchschaf gibt also durchschnittlich im Oberland mehr Milch wie im Unterland,
nen 350 bis 400 Liter. Es gibt auch Rekord- schafe mit 1200 bis 1400 Liter, dies sind je- doch, wie bei den Ziegen, Ausnahmen. Ganz allgemein gesagt, geben die Milchschafe weniger Milch wie die Ziegen, aber ihre Milch ist we- Man kann Butter und Käse aus ihr bereiten. sentlich fetter( 6-7%) und wohlschmeckender. Bei gewissen Kleinkinderkrankheiten ist die Schafmilch verdünnt eine ausgesprochene Heilmilch. Sie wird darin in Zukunft eine bedeutsame Rolle spielen.
Was die Wolle anbetrifft, so erhält man pro Schaf und Jahr durchschnittlich 3,5 bis 4 Kilogramm bei einmaliger Schur. Sie wird zwar noch bewirtschaftet, ist also abliefe- rungspflichtig, man erhält jedoch eine gewisse Menge Garn zurück.
Das Fleisch des Milchschafes ist zart und wohlschmeckend, auch wenn es von einem äl- teren Schaf stammt. Darin unterscheidet sich das Milchschaf wiederum von der Ziege. Acht Jahre alte Zuchtschafe sind häufig anzutref- fen. Sie bringen nicht selten noch Drillinge zur Welt. Die Fruchtbarkeit des Milchschafes überragt jede andere Schafrasse.
Wer sich ein Milchschaf anschaffen will, muß sich darüber klar sein, ob er gute Weide für das Tier hat, ob er Winter- futter selbst bauen oder sich beschaffen kann und ob ein reinrassiger Milch- schafbock zum Belegen des Milchschafes im Herbst in der Nähe zu erreichen ist. Erst darf man an Milchschafhaltung denken. Alle wenn diese Forderung erfüllt werden kann, Kreuzungsschafe leisten niemals dasselbe wie reinrassige Tiere! Um Milchschafe beliebig beschaffen zu können, müssen erst wieder ganz andere Zeiten kommen.
Unser Obstbau im heurigen Jahr
Von Obstbauinspektor i. R. Kugler, Rottenburg
Wir übersehen nun die diesjährige Entwick- lung des Beeren- und Obstbaus, Es läßt sich
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von einigen Kreisen abgesehen neben etlichen ungünstigen Erscheinungen im ganzen gesehen bis zur Zeit dieses Berichts ein befrie- digendes Ergebnis feststellen. Für die häufig beobachtete Gelbsucht der Blätter insbeson- dere an den Zwetschgenbäumen zu Beginn der Vegetation ist hauptsächlich der lange harte Winter schuld, der weitere Frostschäden an den Bäumen verursacht hat. Auffällig war bei dieser Erscheinung, daß sich gut gepflegte und ernährte Bäume im Lauf des Sommers von der Gelbsucht vollständig erholt haben.
Das seit einiger Zeit zu beobachtende Ab- fallen von Früchten ist einmal auf das starke Auftreten des Apfelwicklers zurückzuführen, der infolge des Mangels an Arsen bei den ersten beiden Nachblütenspritzungen nicht mit Erfolg bekämpft werden konnte. Dagegen ist das im August andauernde starke Abfallen des Obstes mit der außerordentlichen Trocken- heit in diesem Monat zu erklären. Auf Rech- nung des Fehlens von ausgiebigen Nieder- schlägen kommt auch die Tatsache, daß das Obst bedeutend kleiner bleibt als in Jahren mit mehr Feuchtigkeit.
Die überraschend starke Ausbreitung der Schorfkrankheit während der feucht- warmen Tage in der zweiten Maihälfte hat sich in der darauffolgenden anhaltenden Trocken- periode glücklicherweise wieder abgeschwächt. Bei der die Schorfbildung außerordentlich be- fördernden feuchtwarmen Witterung konnte festgestellt werden, daß bei gründlich durchge- führten Spritzungen die Schorfbildung ganz verhindert wurde, aber bei weniger sorgfältig durchgeführten oder unterlassenen Spritzun- gen Schorfbildung in Erscheinung trat.
Man konnte in diesem Jahr wieder die Be- obachtung machen, daß die Wintersprit- zung weitgehend durchgeführt wurde. Es wäre zweifellos noch mehr gespritzt worden, wenn die Spritzmittel und Arbeitkräfte in größerem Ausmaß zur Verfügung gestanden hätten. Ungünstiger lautet das Urteil über die Durchführung der Vor- und Nachblütensprit-
Genossenschaftliche Maschinenverwendung
Die Verhältnisse zwingen uns, Mittel und Wege zu suchen, die unsere Ernährungslage zu verbessern und gleichzeitig die Wirtschaft- lichkeit unserer Bauernbetriebe zu heben im- stande sind. Durch eine Rationalisie rung unserer Anbaumethoden ist eine Pro- duktionskostensenkung, die eine Erhöhung der Wirtschaftlichkeit unserer Bauernbetriebe be- deutet, möglich. Diese Rationalisierung, die nur über eine Mechanisierung der Bauernbe- triebe, wie sie die Großbetriebe seit langem besitzen, geht, erfordert die Anschaffung von zeit- und arbeitskräftesparenden Maschinen Nun liegt aber in der Größe der Betriebe be- reits die Wirtschaftlichkeitsgrenze der Maschi- nen. Ein Schlepper in einem zehn ha großen Bauernbetrieb ist zwar heute eine Kapital- anlage, aber, sofern er nicht für Lohnfuhren eingesetzt wird, zu unrentabel, da der An- schaffungspreis in keinem Verhältnis zu seiner Ausnützung steht. Zudem ist unter dem zur- bestehenden Maschinenmangel eine schlechte Maschinenausnützung nicht zu ver- anworten. Wir kommen also aus volks- und betriebswirtschaftlichen Ueberlegungen zum genossenschaftlichen Maschinenein- satz. Die für den landwirtschaftlichen Betrieb notwendigen Maschinen teilen wir am besten in zwei Gruppen ein:
zeit
1. Maschinen, die jeder Betrieb benötigt und die er auch auszunutzen in der Lage ist, wie z. B. die Futterschneidmaschine, die Rüben- mühle, der Pflug, die Egge, der Wagen und der Grasmäher.
2. Es gibt ferner eine Menge arbeitsparen- der und arbeiterleichternder Maschinen, die sich nicht jeder Bauernbetrieb anschaffen kann, weil ihre Kosten zu hoch sind und weil ihre Verwendung während des Jahres nur eine sehr kurze ist. Zu diesen Maschinen ge- hört, soweit der Feldbetrieb in Frage kommt, schon die Sämaschine, der Düngerstreuer, der Bindemäher, der Kartoffelroder, die Hackma- schine, das Kartoffelvielfachgerät, die fahr- bare Hederich- und Obstbaumspritze, die verschiedenen Formen der Walzen, weiterhin
die Dreschmaschine, die Getreidereinigungs- anlage, insbesondere aber der Schlepper mit seinen Anbaugeräten. Alle diese letztgenann- ten Maschinen kann unmöglich jeder Bauer selbst anschaffen, aber von einer bestimmten Anzahl von Bauern können sie auf genos- senschaftlichem Wege gemeinsam an- geschafft werden und zur Verwendung kom-
men.
Die erste Voraussetzung, von der das Funk- tionieren des genossenschaftlichen Maschinen- einsatzes abhängig ist, ist das Vorhandensein einer geeigneten Person, die den Maschi- neneinsatz in objektiver Form regelt. Weiter- hin ist zu beachten, daß den Maschinen keine größeren Flächen zur Bearbeitung zugeteilt werden, als sie in einer Zeit größter Arbeits- anforderungen bewältigen können. Also wenn die Leistungskapazität eines Schleppers über 100 ha ausreicht, kann er nicht eine Fläche von 300 ha bewältigen. Reicht die Leistungs- kapazität einer Maschine zur Bewältigung der Arbeitsanforderungen z. B. während der Ge- treideernte nicht aus und können die Felder von nur einigen Mitgliedern nicht gemäht werden, so führt das leicht zu Miẞständen und Unzufriedenheit, die dem genossen- schaftlichen Maschineneinsatz schaden und ihn leicht in Verruf bringen.
Der Maschineneinsatz selbst hat in der Form zu erfolgen, daß der beste Nutzeffekt erzielt wird. Derselbe wird nur dann erzielt, wenn die Bewirtschaftungsart in größtmög- lichsten Flächen durchgeführt wird. Es ist eine Unmöglichkeit und bedeutet eine Zeit-, Arbeitskraft- und Milchverschwendung, daß Grundstücksbesitzer, nur um ein Beispiel zu erwähnen, ihren Kartoffelacker mit Kühen und einem Häufelpflug ernten und zu einer Ackergröße von zirka 16 a mit fünf Personen zwei Arbeitstage benötigen, während unter Zusammenarbeit dieser vier Grundstücksbe- sitzer, also gleich 16 Personen und einem ge- nossenschaftlich beschafften Kartoffelroder, ein Acker nach dem andern im vierten Teil der Zeit zu bewältigen ist.
Nr. 73/ Seite 3
Interessant und wissenswert
Vom württembergischen Genossenschaftswesen. Der Württembergische Landesverband umfaßt 3414 landwirtschaftliche Genossenschaften, von denen je etwa die Hälfte in der amerikanischen und in der französischen Besatzungszone des Landes liegen. Die beiden Hauptgruppen bilden die über 1500 ört lichen Spar- und Darlehenskassen und die 1648 Mol- kerei- und Milchverwertungsgenossenschaften. Da. zu kommen 85 Weingärtnergenossenschaften, 61 La- gerhaus- und örtliche Warengenossenschaften, 3 Mühlen- und Elektrizitätsgenossenschaften, 56 ver- schiedene Betriebsgenossenschaften und 6 Zentral- genossenschaften. 84 Genossenschaften konnten in den letzten zwei Jahren auf ein 50jähriges Bestehen zurückblicken. In Schrozberg wurde eine Genossen- schaftsschule eröffnet, in der alle Genossenschafts- angestellten, auch die ehrenamtlichen Rechner, Vor- stands- und Aufsichtsratsmitglieder eine entspre- chende Ausbildung erhalten werden.
Rindertuberkulose bekämpfung im Allgäu. In den Vorarbeiten zur Bekämpfung der Rindertuberkulose in Bayern ist insofern ein Schritt vorwärts gemacht worden, als man in dem gebildeten Arbeitsausschuß sich schlüssig geworden ist, im Allgäuer Zuchtge- biet mit der Bekämpfung dieser Seuche zu begin- nen. Die Allgäuer Herdbuchgesellschaft ist grund- sätzlich damit einverstanden, in ihrem Zuchtgebiet griff zu nehmen. die Bekämpfung dieser gefährlichen Seuche in An-
Die größten Viehversteigerungen von Deutschland werden künftig in Hamm durchgeführt werden, wie die Westfälische Herdbuchgesellschaft mitteilt, Der Wiederaufbau der stark beschädigten Versteige- rungshallen soll Ende dieses Jahres beendet sein. wird die diesjährige Weltkartoffelernte auf 186 Mill. Kartoffelernte 1947. Nach neuesten Schätzunger gene Ernte um rund 200 Mill. Tonnen übertroffen. Tonnen veranschlagt. Damit wird die vorhergegan- Verglichen mit dem letzten Vorkriegsjahrfünft, als die Erntefläche rund 2 Mill. ha größer war, bleiben diese Erträge um 33 Mill. Tonnen oder 17 Prozent hinter dem damaligen Durchschnitt zurück.
Düngemittelkredit für Deutschland. Zur Erleichte- rung der Lebensmittellage in Deutschland planen die britische und die amerikanische Regierung, in den Kunstdünger und Saatgut nach Deutschland einzu- kommenden zwölf Monaten erhebliche Mengen führen. Ferner wird über die Möglichkeit beraten, deutschen Landwirten Maschinen und Verbrauchs- güter zu liefern.
wurde jetzt nach jahrelangen Arbeiten in den La- Ein Präparat, das den Kartoffelkäfer vernichtet, boratorien der Farbenfabrik Bayer in Wuppertal- Elberfeld gefunden. Es wurde aus dem Pflanzen-
zungen, für die abgesehen vom Bleiarsenman- gel reichlich Spritzmittel zu haben waren. Es war schon ein Wagnis und ist immer ein sol- ches, sich auf die Gunst der Witterung zu ver- lassen. Trotz dieser heuer sich tatsächlich aus- wirkenden Gunst der Witterung ist doch ein wesentlicher Unterschied zwischen Bäumen, die diese Vor- und Nachblütenspritzungen er- fahren haben und unbehandelten festzustellen. schutzmittel Bladan entwickelt. Das neue Präparat Zu dem Mangel an Winterfeuchte hat die Bezeichnung ,, E 838". Bei seiner erstmall- kam noch die außergewöhnliche gen Anwendung auf Versuchsfeldern konnten mit Trockenheit und die zeitweilige Glut- dem neuen Mittel überraschende Ergebnisse erzielt werden. hitze im Juli und August. Diese Umstände ver- ursachten mancherlei Schäden in unsern Obst-
Thüringen führendes Kaliland. Thüringen verfügt
zurzeit über acht Kaliwerke. Demgegenüber stehen Hessen mit zwei und Hannover mit sieben Werken. die Provinz Sachsen mit sechs, Baden mit einem, Die Leistung der Thüringer Werke war 1944 fast genau so hoch wie die Deutschland. Der Anteil Thüringens an der Pro-
der übrigen Werke in
duktion 1947 wird etwa 50 Prozent betragen.
ist schon seit Jahren ein Problem, und durch den Die kommende Herbstsaat. Die Kunstdüngerfrage Krieg ist sie noch schwieriger geworden. Die Kunst- düngerrationen wurden immer kleiner. Zur Herbst- saat gibt es wieder größere Mengen Stickstoff in Sal- peter. Die Landwirte werden jedoch zur Vorsicht er- mahnt, nicht mehr als 1½ Pfund Salpeter zur Herbst- saat auszustreuen. Größere Mengen treiben die Saat zu stark an und machen sie zur Auswinterung ge-
anlagen. Die frisch gepflanzten Bäume zeigen überall, wo nicht mit Wasser nachgeholfen wurde, ein kümmerliches Aussehen. Der Ertrag an Zwetschgen wurde durch starkes Fallen der Früchte wesentlich verringert; unter den Kern- obstbäumen litten hauptsächlich die Gewürz- luiken unter der Hitze und Trockenheit. Auch die Himbeerernte litt sehr stark unter der Trockenheit, Johannisbeeren ließen einen grö- Beren Teil des guten Fruchtansatzes fallen oder wurden wie die Stachelbeeren förmlich von der Hitze verbrüht. Auffällig war bei den Früchten der Stachelbeeren das starke Auf- treten. des Meltaus; die Stachelbeerernte wurde namentlich auch durch diese Pilzkrank- neigt. Nicht weniger ist auch die Sortenfrage wich- heit um mindestens 75 Prozent beeinträchtigt. tig. Es wird empfohlen, Weizensorten zu säen, die Dagegen hat uns der infolge der spärlichen in Ertrag und Standfestigkeit an erster Stelle ste- letztjährigen Ernte erwartete reiche Blüten- hen, wie Heeges Kasten, Nr. 5 oder Hauders. Bef ansatz nicht enttäuscht, ja die Erwartungen diesen Sorten muß mit Stickstoff etwas mehr aufge- wurden noch übertroffen. Die warme Witte- wartet werden, aber der Ertrag ist weit höher, und rung während der Blütezeit bewirkte einen das ist das Wichtigste, solange das Brot in der Stadt raschen Verlauf der Blüte und verhinderte so knapp ist. Schäden durch den Apfelblütenstecher.
F. T. Hailfingen
Gartengeräte vor dem Winter hereinnehmen! Nach beendeter Gartenarbeit müssen vor Eintritt anhal- tenden Regenwetters oder strengeren Frostes alle Geräte wie Spaten, Hacken, Gabeln, Scheren, Har-
Raum gebracht werden, damit sie draußen nicht rosten oder irgendwie leiden. Selbstverständlich
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Die Befruchtung hat sich wider Er- warten günstig gestaltet. Dies verdanken wir bei dem Mangel an Bienen den heuer stärker in Erscheinung getretenen anderen Insekten, ken, Pflanzenschnüre, Gießkannen, ferner Dahlien- namentlich aber der trockenen warmen Witte- und Bohnenstangen in einen trockenen, luftigen rung und den kräftigen Luftströmungen. Abschließend läßt sich feststellen, daß das sind sie vorher gründlich zu reinigen bzw. abzutrock- Hauptgewicht bei der Entscheidung über die Beurteilung der Ernteergebnisse weitaus bei den zu erwartenden Erträgen an Kernobst liegt. Diese Ernte wird nach dem heutigen Stand für die Versorgung der Bevölkerung hin- reichen. Eine für die Zukunft unseres heimi- diesem Zusammenhang wohl erwähnt werden. schen Obstbaus bedeutsame Tatsache darf in Der durch allerlei Umstände unzureichende Bestand an Baumwarten soll vermehrt werden. Zu dem Zweck wurde zur Heranbil- dung von weiteren Baumwarten in den Kreis- abschnitten Tübingen und Rottenburg je ein terer Kurse dieser Art ist zu begrüßen, nur Lehrkurs eingerichtet. Die Veranstaltung wei- so kann dem Mangel an Fachkräften für den Obstbau abgeholfen werden.
nen und die Metallbeschläge etwas einzufetten( so man hat, die Schriftltg.). Die Wasserschläuche sind ohne Knicke und Quetschungen, nicht etwa an Nä- geln, sondern auf runden Hölzern( 8 bis 10 Zenti- meter Durchmesser) locker und frei in einem dunk- len, staubfreien aber lüftbaren Raum aufzuhängen. haltung derselben. Das gilt auch für Sämereien aller Die augenblickliche Knappheit dieser Artikel zwingt zu äußerster Sparsamkeit und möglichst langer Er- Art, die nicht etwa in einer Laube oder einem Schuppen, sondern in einem trockenen, frost- und mäusefreien Raum überwintert werden, wo sie der Feuchtigkeit nicht ausgesetzt sind.
Ameisen vertreibt man, indem man ihre Nester Stellen, wo Kulturen nicht gefährdet sind, kann durch Begießen mit kochendem Wasser zerstört. An
man ungelöschten, gebrannten Kalk in das Amel- sennest legen und mit kaltem Wasser übergießen.
Der Kleingarten im September
Der schöne Spätsommer wird manchen Gar- tenfreund veranlassen, so lange als irgend möglich seinem Boden alles abzugewinnen, was er hergeben kann. Das ist gar nicht ein- mal so wenig und wird uns helfen, über die Knappheit in der Ernährung besser hinweg- zukommen. Bis zum 15. September kann noch Wintersalat gesät werden. Dazu bedient man sich des Mistbeetes. Hat man keins, sät man ins Freie. Nach etwa vier Wochen pflanzt man ihn auf Beete aus, am besten in einem etwas bündigen Boden und in leichtem Halb- schatten durch Bäume, die nicht zu dicht stehen. Im Sandboten und bei voller Sonnen- lage leidet der Salat sehr durch Winterfrost, dagegen kommt in günstigen Verhältnissen fast jede Pflanze, die nicht zu klein und auch nicht zu groß ist, gut durch, und es bilden sich im Frühjahr bald schöne Köpfe. In den ersten Septemberwochen säen wir auch die letzten Radieschen ins freie Land. Man sät breit- würfig und rechnet 2½ g auf das Quadrat- meter. Doch kann man auch jedes Samenkorn einzeln in den Boden eindrücken, gleich mit dem richtigen Abstand von 7 cm nach allen Seiten. Das hat den Vorteil, daß sich jedes Radieschen zu voller Größe entwickeln kann. Während die frühen Sorten sehr rasch pelzig werden, halten sich größere, reicher belaubte, spätere Sorten länger vollsaftig. Winter- spinat wird in der zweiten Monatshälfte ge-
sät. Als winterfest, also für die Herbstaussaat geeignet, gelten ,, Matador" und„ U ,, Universal". Gegen schneelosen Frost oder vielmehr gegen die Wintersonne ist Bedecken mit Tannenreisig oder Stroh zu gegebener Zeit zu empfehlen. Für den Durchschnittsbedarf einer sechsköpfl- gen Familie für zwei Monate genügt für jede Aussaat ein Beet von 10 m Länge. Dies steht in Kleingärten kaum zur Verfügung, deshalb sät man im Oktober nochmals. Gesät wird für schweren Boden Reihensaat, für leichten auch breitwürfig. Geerntet werden in leichtem Bo- den die ganzen Pflanzen, die dicht unter der Wurzel ausgestochen werden. In gutem Boden, in dem Spinat nicht so schnell schießt, schnei- det man nur die guten Blätter ab und läßt andere Blätter nachwachsen. In keinem Gar- tenkalender oder Gartenbuch wird erwähnt, daß man Mangold auch noch im September säen kann, und doch sollte man es tun, denn dieses Gemüse gibt wunderschöne, große Pflan- zen, begnügt sich mit jedem Boden und kann dauernd auch eine große Familie laufend ver- sorgen. Die Beete, die mit einer leichten Dün- gerdecke zwischen den Reihen überwintern, sind schon im Frühjahr sehr ergiebig. Schließ- lich können wir noch Petersilie säen. Man kann um das Petersilienbeet bei Winterbeginn einige Bretter bauen und diesen Kasten bei Frost leicht zudecken, dann gibts den ganzen Winter grüne Petersilie im Garten. W. R. Ha.