Nr. 65
Aus dem Nagold, Enz- und Albtal
Kreis Calw in elf Verwaltungsaktuarbezirke eingeteilt
Außerordentliche Tagung der Kreisversammlung
von
im
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durch seine bisherigen normalen Erträgnisse ernähr- ten 15 Prozent der Bevölkerung im Verzuge ist. Die Kreisversammlung trat einstimmig und mit Nach- druck für diese Eingabe ein und gibt sich der Hoff- nung hin, daß auch unserer holzverarbeitenden In- dustrie wieder Kontingente zugewiesen werden, mit denen sie den notwendigsten Bedarf auf allen Ge- bieten decken kann.
Damit sind die wesentlichsten Beratungsgegen- stände der ganztägigen Versammlung wiedergegeben. Mitglied und Landtagsabg. Fritz Schuler( CDU) brachte den Dank für die vorbildliche Vorberei-
tung der Tagung zum Ausdruck, die überaus harmo nisch verlief, Nachdem Reg.- Inspekt. Bofinger noch einen Einblick über das neue Passierscheinverfahren gegeben hatte, schloß Landrat Wagner mit dem Dank an die Mitglieder für ihre Arbeit die Tagung. Hocherfreulich war seine Mitteilung, daß man mit der Brötzinger Brücke, die für den Kreis Calw wirt- schaftlich von großer Bedeutung ist, einen Schritt vorwärts gekommen sei. Die Mittel sind zum größ- ten Teil bereitgestellt, und es ist zu erwarten, daß im Lauf des nächsten Jahres mit einer wenn auch nur behelfsmäßigen Brücke zu rechnen ist. Von dem während der Versammlung mitgeteilten Hinscheiden des Bürgermeisters von Wildbad, Karl Schlüter, gab er Kenntnis und widmete dem bis zu seinem Tod im Dienste der Stadt stehenden Verstorbenen herz- liche Worte.
Arbeitsmarktlage hängt von Ernährung und Bekleidung ab
Beschlußfassung über die Kreisverbands.umlage Eingabe an den Landtag wegen der anormalen Holzeinschläge In der Kreisversammlung am Dienstag Saalbau Weiß unter dem Vorsitz Landrat Wagner stand als erster Punkt der Tagesord- nung die Aufstellung des Haushaltplans des Kreis- verbands zur Beratung. Kreispfleger Stern- bacher, der Nachfolger des hochverdienten Kreispflegers i. R. Rauser, gab nach seinem Dank an die Kreisversammlung für das durch einstim- mige Wahl in ihn gesetzte Vertrauen einen kurzen Ueberblick über die finanzielle Lage des Kreises, der schuldenfrei ist. Wesentliche Veränderungen gegenüber dem Jahr 1946 haben sich nicht ergeben; Einnahmen und Ausgaben sind in ihrem wesent- lichsten Teil durch Gesetz festgelegt. Größere Un- ternehmungen können auch im laufenden Jahr nicht durchgeführt werden; so muß man sich auch bei den dringenden Straßenausbesserungen auf das Wichtigste beschränken. Der Etat schließt mit 5 609 863 Mark in Einnanmen und Ausgaben ab und die Kreisverbandsumlage wurde nach einstim- migem Beschluß der Kreisversammlung auch in die- sem Jahr auf 900 000 Mark festgesetzt. Ueber die finanzielle Lage unserer drei Kreiskranken- häuser gab Bürgermeister i. R. Göhner in einem kurzen Referat Aufschluß. Danach ist das Kreis- krankenhaus Calw schuldenfrei, während das Kreis- krankenhaus Nagold einen Schuldenbestand von 147 042 Mark und das Kreiskrankenhaus in Neuen- bürg einen solchen von 177 716 Mark aufweist. Die Zahl der Verpflegungstage betrug in Calw 84 322, in Nagold 41 966 und in Neuenbürg 46 092. Auch in den neuen Haushaltplan sind Beträge für Neube- schaffungen eingesetzt worden, die für ein mit der Zeit gehendes Krankenhaus unerläßlich sind. Die Verpflegung der Kranken hat sich in den letzten Monaten entsprechend den heutigen Verhältnissen auf diesem Gebiet gebessert.
Dem zweiten Punkt der Tagesordnung, der auf die Ausführung des Haushaltplans Bezug nimmt, wurde ebenfalls einstimmig zugestimmt. Durch die Uebertragung der Bewirtschaftung von Haushalt- mitteln sowie der Befugnis, Einnahme- und Auszah- lungsanordnung an den Landrat sowie leitende Be- amte und Angestellte des Kreisverbandes wird der Geschäftsgang wesentlich vereinfacht.
worden.
Einen breiten Raum der Tagesordnung nahm die Bestellung bezw. Wahl von Verwaltungs- aktuaren ein. Durch die neue Gemeindeord- nung und den ehrenamtlichen Bürgermeister sind von den 103 Gemeinden des Kreises 88 ohne Fach- personal. Ueber den Aufgabenkreis der Verwal- tungsaktuare in diesen Gemeinden referierte Reg... Insp. Hilberer; es können ihnen neben dem Steuer-, Haushalt- und Rechnungswesen auch noch andere Aufgaben übertragen werden. Der Kreis Calw ist nun in 11 Verwaltungsaktuariatsbezirke eingeteilt Die unter Ausschluß der Oeffentlichkeit vorgenommene Wahl brachte folgendes Ergebnis: Bezirk 1 Calw I( 7 Gemeinden) Bürgermeister a. D. Pape, Althengstett, Bezirk 2 Calw II( 5 Gemeinden) Bürgermeister a. D. Hennig, Sulz, Bezirk 3 Calw III ( 9 Gemeinden) bleibt offen und wird von Bürger- meister a. D. Walz, Altburg, weiter komm. betreut; Bezirk 4 Neubulach( 9 Gemeinden) bleibt vorläufig offen; Bezirk 5 Unterreichenbach( 9 Gemeinden) Bür- germeister a. D. Maulbetsch, Hirsau; Bezirk 6( 12 Gemeinden) Verwaltungsaktuar Bernhard, Nagold; Bezirk 7 Altensteig I( 8 Gemeinden) Bürgermeister a. D. Krapf, Altensteig, Bezirk 8 Altensteig II( 11 Gemeinden) Verwaltungsaktuar Schweizer, Alten- steig; Bezirk 9 Neuenbürg I( 6 Gemeinden) Bür- germeister a. D. Kißling, Wildbad, Bezirk 10 Neuen- bürg II( 6 Gemeinden) Bürgermeister a. D. Essich, Neuenbürg; Bezirk 11 Herrenalb( 5 Gemeinden) Bürgermeister a. D. Nothwang, Dobel.
Als ein besonders wichtiger Schritt ist eine Eingabe an den Landtag von Württemberg- Hohenzollern zu erwähnen. Sie befaßt sich mit dem derzeitigen anormalen Holzeinschlag; von den vier Millionen Festmetern in unserer Zone entfallen auf den Kreis Calw 1 Million Festmeter. Aus einer von dem Mitglied des Kreisversammlungsausschusses Karl Schmid( CDU) auf Grund authentischen Mate- rials von ihm verfaßten und verlesenen Denkschrift geht klar hervor, welche Gefahr durch diesen Raub- bau an unserem Wald. insbesondere für die von ihm
Familiennachrichten
Ihre Verlobung geben bekannt: Irene Steeb, Werner Jesinger, Calw, Esslingen, den 17. Au- gust 1947.
Altburg, 12. August 1947. Am 5. August ist mein lieber Mann, unser quter Vater, Bru- der, Schwager und Onkel
Karl Rentschler Schreinermeister
unserem
kurz vor seinem 70. Geburts- tag von seinem Leiden erlöst worden. Allen, die lieben Entschlafenen während seiner Krankheit Liebes erwie- sen und ihn zur letzten Ruhe- stätte geleitet haben, sagen wir auf diesem Wege noch- mals innigen Dank. In stiller Trauer: Die Gattin: Elisabeth Rentschler, geb. Lörcher; die Kinder: Karl und Else; Familie Otto Rieger, Heilbronn, und alle Anverwandten.
Ettmannsweiler. 8 Aug. 1947. Der Herr über Leben und Tod hat unseren lieb. Vater, Groß- vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
Friedrich Waidelich nach kurzer, schwerer Krank- heit im Alter von 76 Jahren zu sich in die ewige Heimat abberufen. Wir haben unseren lieben Entschlafenen am 6. 8. zur letzten Ruhe gebettet. Für alle Liebe und herzliche Anteil- nahme sowie für die tröstenden Worte des Herrn Geistlichen, für den Gesang des gemischten Chores und für die Begleitung zur letzten Ruhestätte danken herzlich. Die trauernden Hin- terbliebenen.
Aerztetafel
Dr. med. Seitz,
Kreiskrankenhaus Neuenbürg E., vom 15. August bis 15. Sept. 47 keine Sprechstunde.
Für
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Der Arbeitsmarkt wird von der kritischen Er- nährungslage, dem Fehlen von Arbeitskleidung und Arbeitsschuhen äußerst ungünstig beeinflußt. Die Zahl der offenen Stellen ist im Bereich des Arbeitsamts Nagold Ende Juli auf 2763 gegenüber 2634 des Vormonats- angestiegen. Die Kräfteanforderungen verteilen sich in der Haupt- sache auf: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Metall- industrie, Holz- und Schnitzstoffgewerbe und Haus- wirtschaft Diesem Kräftebedarf stehen von den ge- meldeten 452 Arbeitsuchenden nur 100 voll einsatz- fähige gegenüber. Die Vermittlungen sind im Juli auf 1124( Vormonat 1268) zurückgegangen. Dies ist eine zwangsläufige Folge des bestehenden Kräfte- mangels. Der Anteil der Vermittlungen für die Be- satzungsmacht beträgt 32 Prozent der Gesamtver- mittlungen. Von den im Monat Juli eingetroffenen Ausgewiesenen( 32 Männer, 135 Frauen und 122 Kinder) waren 26 Männer und 59 Frauen einsetz- bar. Die Landwirtschaft hat dringenden Be- darf an Dáuerpersonal( Knechte und Mägde), das trotz aller Bemühungen nicht gestellt werden kann. Blick in die
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Nachrichten aus Nagold Verschieden ist in den letzten Tagen Schneider- meister Friedrich Klaiß. Geboren im Jahre 1862 in Edelweiler, war er seit langen Jahren in Nagold ansässig und betrieb früher eine bekannte Schnel- derei und ein Maßgeschäft. Bei einem Verkehrs- unfall in Iselshausen büßte ein vier Jahre altes Mädchen das Leben ein. Das Mädchen und ihr 8 Jahre alter Bruder überquerten mit einem Wägel- chen am Ortseingang beim Gasthof zum Lamm" beim Herannahen eines Lastwagens schnell noch die Straße. Dabei kippte das Wägelchen um. Das Kind, das in demselben saß, wurde vom Hinterrad des Lastwagens erfaßt und dabei so schwer verletzt, daß es nach einer halben Stunde starb.
Rathaus in Haiterbach wird aufgebaut Zu den durch Kriegsereignisse am schwersten mitgenommenen Gemeinden gehört die Stadt Haiter- bach. Unmittelbar nach Kriegsende wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Dank dem Fleiß, der Zähigkeit und Beharrlichkeit, die die Haiterbacher stets auszeichneten, ist in der Zwischenzeit viel geschehen, und nun wird auch mit der Wieder- errichtung des Rathauses, das s. Zt. ebenfalls den Flammen zum Opfer fiel, begonnen. Nach den Plȧ- nen von Architekt Köbele, Altensteig, dem Sohn des früheren Kreisbaumeisters, soll ein dem Orts- bild angepaßter, schöner Zweckbau errichtet wer- den, der in der Hauptsache von einheimischen Bau handwerkern ausgeführt und bis zum Sommer des nächsten Jahres bezugsfertig sein soll.
Haiterbach; wo vor allem die Möbelindustrie zu Hause ist, hat neuerdings einen anderen Indu striezweig erhalten: Die Firma Paul Dau u. Co. in Nagold hat eine Zweigniederlassung nach Haiter- bach verlegt und betätigt sich auch hier 1 it Appa- ratebau. Etwa 10 Personen werden zunächst hier Be- schäftigung finden. Außer den vielen Schreinern, die Haiterbach hat, sind landwirtschaftliche Fland- werker zahlreich vertreten. Alle haben nebenbei
eine, wenn auch nicht bedeutende Landwirtschaft Das größte landwirtschaftliche Besitztum ist der in der Nähe liegende Dürrenhardter Hof. Augenblick- lich wird gedroschen. Die Dreschmaschine läuft vom frühen Morgen bis zum Abend. Die Ernte ist qualitativ befriedigend ausgefallen. Das Quantum
Gaugenwald, 12. August 1947. die herzlich erwiesene Anteilnahme. die wir bei dem so überaus tragischen Heim- gang unseres lieben einzigen 25jährigen Sohnes
Georg Rupps von Verwandten. Freunden u. Bekannten erfahren durften, sagen wir herzlichen Dank. Besonders danken wir dem Herrn Geistlichen für seine trostreichen Worte, dem Po- saunenchor und dem gemischt. Chor mit seinem Dirigenten Herrn Rümmelin. Wir danken auch für die so reichen Blu- menspenden. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Der Vater: J G. Rupps. Geschäftliches
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Die Einbringung der Getreide- und Oehmdernte konnte jedoch sichergestellt werden, da sich hier- für eine größere Zahl von freiwilligen Helfern zur Verfügung stellte. Die Industrie unterstützte die Landwirtschaft dadurch, daß sie ihre Betriebsferien über die Dauer der Erntezeit gelegt hat. Der Bedarf an Arbeitskräften für die Forstwirtschaft kann über die Sommermonate bei weitem nicht abgedeckt wer- den, da das Gros der Holzhauer durch die Land- wirtschaft gestellt wird und diese Kräfte bis zum Herbst dort benötigt werden. Da für körperlich schwere Arbeiten keine geeigneten Arbeitskräfte Verfügung stehen, kann das Holz- und Schnitzstoffgewerbe insbesondere die Sägewerksindustrie nur dann mit Ar- beitskräften einigermaßen versorgt werden, wenn die noch in Kriegsgefangenschaft sich befindlichen Fachkräfte zurückkehren. Die Versorgung des Bau-
zur
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gewerbes mit Arbeitskräften hängt maßgeblich von der Ernährung und Bekleidung ab. In den üb- rigen Wirtschaftszweigen und Berufsgruppen sind die Verhältnisse nicht wesentlich günstiger. Gemeinden
läßt sehr zu wünschen übrig. Die große Trocken- heit hat sich hier störend bemerkbar gemacht. Oehmd ist so gut wie überhaupt nicht eingebracht worden. Kernobst hofft man in reicher Fülle zu be- kommen, dagegen fällt die Steinobsternte aus. Das Gemeindeleben nimmt unter der umsichtigen Leitung von Bürgermeister Kirgis seinen ungestörten Fortgang und seine ruhige Weiterentwicklung. Aus dem Schwandorfer Tal. Nachdem die Ernte nun so ziemlich überall eingebracht ist, beginnt der Frühdrusch. Wohl rattern überall die Dreschma- schinen, aber die Mühlen gehen z. Zt. nicht. Die Mühle in Unterschwandorf ist seit einigen Wochen schon im Umbau begriffen, soll aber in diesen Tagen wieder zum Mahlen bereit sein. In der Oberschwan- dorfer Mühle brannte ein Motor durch, so daß nicht gemahlen werden kann. Die Mühle in Haiterbach hat ihr Stromkontingent in der letzten Zeit so stark in Anspruch genommen, daß sie für auswärtige Kunden nicht mahlen kann Nachdem die Mehlvor- räte aus alter Ernte restlos aufgebraucht sind, bringt
15. August 1947
Kulturelle Rundschau
Viertes Meisterkonzert in Calw
Als erfreulich ist eingangs zu verzeichnen, daß sich zu dieser Veranstaltung eine stattliche Zu- hörergemeinde eingefunden hatte. Das Mendler. Quartett, einen Klangkörper von hervorragen. der Fülle mit allen musikalischen Feinheiten bildend, brachte als erstes ein großes Streichquartett und stellte schon mit diesem seine Virtuosität unter Be- weis. Erwartungsvoll sah man jedoch auf die Wie- dergabe Franz Schuberts Forellen- Quintett, bei dem den Part am Klavier Hubert Giesen über- nommen hatte. Damit war auch schon eine wesent- liche Voraussetzung für das Gelingen des Ganzen gegeben. Violine und Klavier wetteiferten in präch- tigen Leistungen miteinander, Viola, Violoncello und Baß fügten sich wohldiszipliniert in den Rah- men ein. Als dann das Finale dieses unvergeßlichen und so trefflich interpretierten Meisterwerkes ver- klungen war, wurde den Darbietenden mit viel und herzlichem Beifall gedankt. Diese vierte Veran- staltung war ein wirkliches Meisterkonzert.
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der Ausfall der genannten Mühlen die Landwirte in eine schwierige Lage.
Ueberberg. Ein 77 Jahre alter Mann stürzte in einer Scheuer ab und zog sich beim Sturz derartige Verletzungen zu, daß er bald darauf starb.
Oberjettingen. Das 70. Lebensjahr vollendete die- ser Tage Frau Marie Kugel, geb. Böß. Sie erfreut sich noch großer geistiger und körperlicher Frische. Nachträglich herzlichen Glückwunsch!
Volksbank Pforzheim, e. G. m. b. H., und deren
Wildbad. Herr Friedrich Ernst. Direktor der
Zweigstelle in Wildbad begeht am 17. August sei- nen 70. Geburtstag. Als langjähriger Mitarbeiter im Bankhause Robert Bloch und anschließend bei der Landesbank für Haus- und Grundbesitz Pforzheim ist er vor allem bei der Pforzheimer Bevölkerung und deren Industrie bekannt und geschätzt. Seit der Zerstörung Pforzheims wohnt er in Wildbad und nir mt von dort aus die Geschäfte der Bank wahr. Im Jahre 1943 konnte Herr Ernst auf eine 50jährige Tätigkeit im Bankfach zurückblicken.
Waldrennach. Walter Pfrommer, Sohn des Karl Pfrommer Mechaniker, hat vor der Handwerkskam- mer Karlsruhe die Meisterprüfung im Werkzeug- macher- Handwerk mit gutem Erfolg abgelegt.
Loffenau. Eine markante Persönlichkeit unseres Dorfes ist im Alter von 78 Jahren infolge eines Schlaganfalls unerwartet aus dem Leben geschieden: Altscharwächter Karl Seeger. Fast ein Men- schenalter hindurch versah er mit seltener Treue und Pflichtgefühl den Dienst eines Amtsdieners und Poli- zisten in hiesiger Gemeinde. Er zählte zu jenen Dorfmenschen, von denen man zu sagen pflegt:., von der Sorte gibt es Wenige!" Allzufrüh trug man Frau Luise Kyre, geb. Merkle, im Alter von erst 47 Jahren zu Grabe. Der Männergesangverein Liederkranz" sang der Sängerfrau den letzten Gruß vor dem Haus und am offenen Grab.
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Sportvereinigung Teinach- Zavelstein steht
Letzten Samstagabend fand die Gründungsfeier der Sportvereinigung Teinach- Zavelstein in Anwe- senheit des Herrn Gouverneurs Frénot und einer großen Anzahl Gästen und Sportfreunden im Gast- hof zur Krone" in Zavelstein statt. Bürgermeister Schönhardt, 1. Vorsitzender der Vgg., begrüßte den Herrn Gouverneur sowie alle Anwesenden, Nach einer Minute stillen Gedenkens der gefallenen Sportkameraden gab Herr Schönhardt einen kurzen Rückblick über die Geschehnisse der verflossenen Jahre seit Bestehen der Sportvgg. Teinach- Zavel- stein, Die Feier selbst hatte ihren Zweck nicht ver- fehlt, denn die Sportkameraden sorgten für reich- liche Unterhaltung durch allerlei Aufführungen. Sportkamerad Grieshaber entpuppte sich als großer Mimiker, nicht minder Kamerad Hüsgen mit seinen Zaubertricks. Alle gaben ihr Bestes und der tosende Applaus zeugte für die Dankbarkeit. Die bekannte Musikkapelle Weiß- Calw spielte famos und am Schlusse der Aufführungen folgte ein Tänzchen.
Am Montag trafen wiederum Ostflüchtlinge ein; weitere sollen Ende dieser Woche folgen. Die Beschaffung von Haushaltgegenständen und Geräten
stößt immer mehr auf Schwierigkeiten. Es muß da- her appelliert werden: Gebt, was irgendwie ent- behrt werden kann.
Die Ernte konnte gut eingebracht werden, je- doch bleiben die Erträge durch die eingetretene Trockenheit weit hinter den gewünschten Erwar- tungen. Auch die Kartoffeln bleiben durch die Dürre klein und liefern keine nennenswerten Erträge. Bei dem Kraut und den Futterrüben sieht es auch mäßig aus. Der Obstbestand ist bis jetzt noch befriedigend, Oehmd gibt es spärlich. Im allgemeinen fehlt es auch an den dringend notwendigen Düngemitteln. Leider kommt es immer wieder vor. daß unsaubere Elemente, besonders in Waldesnähe und an Wegen befindliche Obstbäume plündern und teilweise den Obstanlagen noch Schäden zufügen. Für diesen Unfug wäre die Verabreichung einer Tracht Prügel die wirksamste Strafe.
Am 18. August feierte Frau Regine Flaig Witwe ihren 79. Geburtstag und am 29. August Frau Charlotte Schmitz, evakuiert aus Lud- wigshafen, ihr 78. Wiegenfest. Beide Jubilarinnen befinden sich noch bei guter Rüstigkeit. th.
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