' Nr. 63

Hundstage

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Vom 23. Juli bis zum 23. August verzeichnet der Kalender die Hundstage. Sie bringen die heißeste Zeit des Jahres. So auch heuer. Die Temperaturen stiegen bis nahezu 40 Grad an und erreichten damit einen Höhepunkt, wie er seit 75 Jahren nicht mehr notiert wurde. Endlich, endlich gab es am Montag- abend heftigen Gewitterregen, der zwar nicht ein- weichte, aber immerhin die nach Regen lechzende Natur belebte. Leider haben die Gewitter in einigen Teilen des Kreises, namentlich in Stammheim, wo die Ernte Z. T. 100prozentig vernichtet wurde, schweren Schaden angerichtet. Bei den alten Griechen war die entsprechende Zeit, die Opora, durch den Aufgang des Sirius( Hundsstern) gekenn- zeichnet. Damals schon klagte man über über- mäßige Hitze in den Hundstagen, die nach Hippo- krates auch durch das Auftreten schwerer Gallen- krankheiten gefürchtet waren. Im Mittelalter, wo alles geruhsamer vor sich ging als in unserer ha- stenden Zeit und man doch glücklich und zufrieden lebte, ließ man in den Hundstagen, wenn es gar zu heiß wurde, die Arbeit einfach ruhen. Das können wir uns heute nicht mehr leisten, auch wenn der Kalorienmangel den Gedanken daran aufkommen lassen könnte. Die erbarmungslose Hitze der letz- ten Wochen folgte einer katastrophalen Kälte im Winter. Das Wetter scheint sich überhaupt in Ex- tremen zu bewegen. Wie die ganze Welt übrigens. Extreme sind aber immer vom Uebel, von welcher Seite sie auch kommen mögen.

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Militärgericht in Rottweil

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In Zukunft wird einer amtlichen Information zufolge der Sitz des Militärgerichts in Rottweil sein,

Neue Omnibusverbindung geplant Nach einer Mitteilung aus Baden- Baden soll dem- nächst eine Autobusverbindung Herrenalb- Baden- Baden eingerichtet werden. Dadurch würde der bisherige Umweg über Karlsruhe und die amerika- nische Zone vermieden. Die Genehmigung zum Be- fahren der neuen Linie steht indessen, wie wir er- fahren, leider noch aus.

Calwer Stadtnachrichten

Dadurch, daß ein Bügeleisen nicht ausgeschaltet wurde entstand in einem Hause in der Stuttgarter Straße während der Abwesenheit der Wohnungs- inhaberin ein Zimmerbrand, der einigen Schaden verursachte. Da ein größeres Schadenfeuer befürch-

tet wurde, alarmierte man die Feuerwehr.

Abschied von Stadtpfarrer Schüz

Am vergangenen Sonntag hielt der nach Köngen bei Eẞlingen bestellte Stadtpfarrer Schüz im Haupt- gottesdienst seine Abschiedspredigt über das Evan- gelium des Sonntags: Mt. 16, 24-28 Von der Nachfolge". Der zahlreichen Gemeinde stellte er eindringlich den Ernst( das Risiko) und den Segen ( den Gewinn) vor die Seele, die auf den warten, der Jesus nachfolgt. Am Nachmittag feierten die Jugendkreise Abschied von ihrem geliebten Vor- stand und am Abend versammelte sich eine große Gemeinde im Vereinshaussaal zur Abschiedsfeier, bei der der Kirchenchor, der auch beim Vormit- tagsgottesdienst zwei Gesänge dargeboten hatte, u. a. Hesses ,, seltsam schöne Hügelfluchten" in der aus- gezeichneten Vertonung von Th. Laitenberger er- klingen ließ zur großen Freude des Gefeierten. De- kan Höltzel stellte in seiner Ansprache die 14 Jahre der hiesigen Wirksamkeit in den großen Rahmen der kirchlichen Entwicklung im Allgemeinen und im Besonderen unserer Calwer Gemeinde, dankte dem Scheidenden und seiner Frau für die treuen, sorgfältigen und vielfältigen Dienste, die sie ge- leistet und wünschte fürs neue Amt und Heim Gottes reichen Segen. Kirchengemeinderat Schu ler überbrachte die Grüße der Stadtverwaltung und faßte in einem originellen Gedicht die Empfindun- gen der Gemeinde zusammen, Kirchengemeinderat Rheinwald erzählte eine merkwürdige Ge- schichte voller Anspielungen und Beziehungen, der Mädchenkreis ließ die Versammlung aus 5 Szenen einer Scharade, die alle dem Bereich der besonders liebevoll betreuten Zweige aus der Tätigkeit des Scheidenden entnommen waren, die Silben: Auf Wie der sehn" erraten. Zum Schluß nahm der Gefeierte selbst das Wort zu einer Abschieds- An- sprache an seine Gemeinde, die seine erste Liebe" sei und in seinem Herzen und in den Herzen der Seinigen allezeit diesen Platz behaupten werde. Er ging im Geist die 14 Jahre noch einmal durch und markierte die Stellen und Gebiete der Ge-

Familiennachrichten

Die Geburt einer gesunden Tochter zeigen hocherfreut

an. Marlis und Georg Bodamer. Calw, im Juli 1947.

bekannt:

Ihre Verlobung geben Waltraud Bohler, Artur Trick. Wildberg/ Württemberg, Ham- berg bei Pforzheim. Wildberg, 10. August 1947. Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen: Heinz Faber, Pfarrverweser, und Frau Ruth, geb. Lauster. Unterreichenbach, Kreis Calw, Tübingen. Möns- heim, Kreis Leonberg, Pfarrhaus, 2. August 1347.

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Reutlingen, im August 1947. Riedstraße 8.

Meine innigstgeliebte, treube- sorgte Gattin, unsere liebe Schwester, Schwägerin u. Tante Martha Baur, geb. Maier, ist nach langer, schwerer Krankheit im 67. Lebensjahr in dem Herrn sanft entschla- fen. Wir haben sie am 4. 8. zur letzten Ruhe gebettet. Für die vielen Beweise aufrich- tiger Teilnahme danke ich herzlich. Der Gatte: Wilhelm Baur.

Sommenhardt. 4. August 1947. Für die vielen Beweise herz- licher Teilnahme, für die trost- reichen Worte des Herrn Geistlichen. für den Beitrag des Posaunen- und Sänger- chors sowie für die Kranz- und Blumenspenden bei Trauerfeier für unseren lieben Bruder

der

Gerhard Günthner sagen wir unseren herzinnig- šten Dank.

Geschwister Günthner.

Aus dem Nagold, Enz- und Albtal

meindearbeit, wo die besonderen Aufgaben für die Zukunft liegen. Mit dem Claudius'schen Vers ,, So legt euch denn, ihr Brüder, in Gottes Namen nie- der schloß der Abend, der der scheidenden Familie die Wertschätzung zum Ausdruck brachte, deren sie sich in Calw erfreut und der Gemeinde wieder einmal den Dienst des Pfarramtes recht an- schaulich machte.

Gemeindeabend und Kinderfest in Bad Liebenzell

Mit einem Gemeindeabend, bei dem der Bürger- meister einen umfassenden Bericht über Probleme und Ziele der Stadt, insbesondere auf dem Gebiet des Fremdenverkehrs, gab, wurde der neu instand- gesetzte Saal des alten Kurhauses wieder eröffnet. Der Männergesangverein ,, Liederkranz" zeigte durch gut vorgetragene Chöre, daß er unter der Stab- führung von Hauptlehrer Richard Wolf auf dem besten Weg zu einem erfreulichen Aufstieg ist. Ein Liebhaber- Quartett mit Frau Cornelia Kühn an der Spitze gab köstliche Proben ihrer geschulten Kunst. Der letzte Sonntag war als Fest der Kin- der ein Höhepunkt des Gemeindelebens. Mit flotter Marschmusik begleitete die Stadtkapelle den Fest- zug. In den Kuranlagen begrüßte der Bürgermei- ster die Jugend. Er konnte als besondere Ueber- raschung bekannt geben, daß wie Schiller's ,, Mäd- chen aus der Fremde" eine liebe Tante, Frau Trudy Reisdorf, aus der Schweiz gekommen sei und jedem

Kind süße Gaben mitgebracht habe. Frau Reisdorf sprach zu den Kindern und ihren Eltern liebe Worte aus warmem Herzen. Sie wolle zeigen, daß im Ausland Menschen leben, die an dem schweren Schicksal der deutschen Jugend tätigen Anteil neh- men. Es gebe in ihrer Heimat viele gute Menschen, die gerne mithelfen wollen, den deutschen Kindern eine Freude zu machen und damit auch ihren Eltern wieder den Mut zum Leben zu geben. Mit Tränen in den Augen hörten die Mütter diese Kunde aus einem glücklicheren Land, und der Bürgermeister gab dem Dank der ganzen Gemeinde mit tiefgefühl- ten Worten Ausdruck. Ein frohes, munteres Trei- ben ließ die Stunden rasch vergehen, bis Stadtpfar- rer Hanselmann mit Worten des Dankes den festlichen Nachmittag beschloß. Der Abend ver- sammelte die ältere Jugend im übervollen Kursaal zum Tanz.

Meister- Konzerte

Das 4. Meister- Konzert, das von der Gastspiel- direktion Heinz Hoffmeister am Dienstag, den 12. August in Calw und am Donnerstag, den 14. August in Wildbad veranstaltet wird, ist Franz Schubert gewidmet. Das berühmte Mendler- Quartett und der bekannte Pianist Hubert Giesen wurden dafür gewonnen. Gespielt wer- den das Forellen- Quintett und das Streich- Quartett d- moll ,, Der Tod und das Mädchen".

Schwerer Hagelschlag auf Markung Stammheim

Das am Montagnachmittag über die Markung Stammheim hinweggegangene Gewitter hat durch Hagelschlag an sämtlichen Feldfrüchten ungeheuren Schaden angerichtet. An dem noch stehenden Ge treide beträgt der Schaden 20 bis 100 Prozent. Auch die Hackfrüchte sind teilweise zu 70-80 Prozent vernichtet. Das Feldgemüse ist ebenfalls furchtbar mitgenommen, je nach Kulturart bis zu 100 Prozent. Die Obsternte ist mindestens zu 50 Prozent dahin. Gebäudeschäden sind vor allem an den Wohnbarak- ken und Heimen entstanden. Die erst vor einigen Wochen mit hohem Kostenaufwand tadellos instand- gesetzten Dächer sind so beschädigt daß sie keinen Schutz gegen Niederschläge mehr bieten.

hier

Blick in die Gemeinden Unterreichenbach. Festgenommen wurden ein junger, lediger Musiker, der aus dem Kreis Wol- fenbüttel stammt, wegen Landstreicherei und ein Jugendlicher lediger Kaufmann aus Berlin- Neuköln wegen Urkundenfälschung.

Unterreichenbach. Drei ledige, hier wohnhafte Arbeiter haben sich fortgesetzt Holzdiebstähle zu- schulden kommen lassen. Sie sägten im Walde 7 Raummeter Holz ab und ließen es mit Fuhrwerk nach Hause fahren.

Schönbronn. Hier und in Spielberg wurden um- fangreiche Holzdiebstähle bekannt. Die Unter- suchung ergab, daß in Spielberg ein Diebstahl nicht unbedingt nachgewiesen werden konnte. Dagegen wurden in Schönbronn fünf Personen wegen Holz- diebstahls festgestellt.

Neuweiler. Eine der ältesten Einwohnerinnen von hier. Frau Barbara Pfeiffer, geb. Lutz, gebürtig von Hofstett( Märtesbauer), ist im Alter von nahe- kannte Bäuerin, zu 80 Jahren gestorben. Die leutselige, weithin be- leistete außerordentlich viel in ihrem Leben. Eine große Trauergemeinde begleitete sie auf ihrem letzten Gang.

Hornberg. Der Zwerenberger Posaunenchor, eine gut geleitete und von ihrer schönen Aufgabe erfüllte Vereinigung musikbegeisterter Jugendlicher des ge- samten Kirchspiels, gab hier ein Platzkonzert. Peter Großhans, Aichhalden, ein jahrzehntelanges Mitglied der Kapelle, leitete das Konzert. Choräle und Volks- weisen kamen zum Vortrag. Das seltene Ereignis hatte das ganze Dorf auf die Beine gebracht.

Schömberg. Einem Zimmermädchen, das im hie- sigen Sanatorium beschäftigt ist, wurden von einer Hausangestellten verschiedene Wäschestücke ge-

stohlen.

Nagold gegen weitere Behörden- Zentralisierung

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Ueber die letzten Beratungen des Nagolder Ge- meinderats ist zu berichten: Der Lernmittelbeitrag der Volksschüler für den Unterrichtsfilm soll be- dürftigen Schülern auf Antrag erlassen werden. Die Stadtgemeinde tritt dem neugegründeten Gemeinde- tag Württemberg- Hohenzollern als Mitglied bei. Wie bisher werden auch heuer 30 Prozent der Hagel- versicherungsbeiträge der Nagolder Landwirte auf die Stadtkasse übernommen. Das Finanzamt Hirsau will die Zuständigkeit seiner Nebenstelle Altensteig für die Steuerpflichtigen von Nagold aufheben und selbst an sich ziehen. Hirsau liegt mehr als doppelt so weit von Nagold entfernt wie Altensteig; bei den immer noch unbefriedigenden Verkehrsmög- lichkeiten bedeutet eine Bahnfahrt nach Hirsau mit einer auch nur kurzen Verhandlung dort einen Tag Zeitverlust. Der Gemeinderat beantragt daher drin- gend, die bisherige Zuständigkeit zu belassen, zu- mal die Kreiszusammenlegung ohnehin schon die Einwohner des früheren Kreises Nagold stark be- lastet.

Wagnermeister Merkle erhält 150 qm Lagerplatz im aufgefüllten Nagoldbett hinter dem Spital und Schuhmachermeister Niethammer 120 qm hinter dem Leichenwagenschuppen zur Errichtung eines Holz- schuppens in Pacht. Befürwortet werden ein Bau- gesuch der Frau Schneidermeisterswitwe Berta Theu- rer zur Wiederinstandsetzung ihres fliegergeschädig- ten Hauses und zu einem Stockaufbau sowie Ge- suche

von Fabrikant Digel und Schreinermeister Heinrich Schühle um Ausnahmegenehmigungen von Bauverboten für den Bau einer Garage und eines Werkstattaufbaus, beides in stets widerruflicher

Lengenloch, 4. August 1947. Meine liebe Gattin und Mut- ter, Schwester, Schwägerin u. Schwiegertochter

Rosa Waidelich geb. Kalmbach durfte nach längerem Leiden im Alter von nahezu 41 Jah- ren am 20. Juli zur ewigen Ruhe eingehen. Wir haben sie am 22. Juli zu Grabe ge- tragen. Für alle erwiesene Liebe und Teilnahme während ihrer Krankheit und bei ihrem Hinscheiden sagen wir unse- ren aufrichtigen Dank. Beson- deren Dank dem Herrn Geist- lichen für seine trostreichen Worte, dem Singchor mit Diri- genten Herrn Holzwarth, sowie für die Kranz- und Blumen- spenden und allen, die ihr das letzte Geleit gaben. In tiefem Leid: Der Gatte: Michael Wai- delich mit Sohn Jörgle.

Aerztefafel

Augenarzt Dr. Ostenried, Pforzheim, Unt. Zähringer- Allee Nr. 37, zurück. Sprechzeit 9-12.30 Uhr täglich.

Geschäftliches Radio- Vogt, Calw, hat Betriebs- ferien vom 4.- 18. August 1947. Im Anfertigen und Abändern von Damen- u. Kinderkleidung sow. im Flicken empfiehlt sich eine in d. Nähe v. Calw evakuierte Frau. Ang. C 3094 S. T. Calw. Die zum Färben abgegebenen Sachen sind fer- tiggestellt und ich bitte die- selben am Freitag, den 15. August, vorm. von 8.00-11.30 Uhr, abzuholen. G. Wörner,

mech. Färberei, Calw.

Weise. Die Firma Chr. Geigle Nachfolger erhält pachtweise auf 3 Jahre einen Platz im aufgefüllten Nagoldbett nördlich des Hauses Klein zur Auf- stellung einer Tankholzmaschine. Die Firma hat je- doch zunächst das vorgeschriebene gewerbepolizei- liche Verfahren für die Genehmigung ihrer Tank- holzaufbereitungsanlage zu betreiben. Ein Gesuch des Holzagenten Karl Lutz um Zulassung als Holz- großhändler wird befürwortet. Zur möglichsten

Verhütung von Felddiebstählen werden weitere Feld- hüter für den Nachtdienst angestellt. Felddiebe sollen in Zukunft exemplarisch bestraft und ihre Namen öffentlich bekannt gemacht werden. Außer- dem wird der Aufenthalt auf landwirtschaftlichen Grundstücken und in Gärten nach 10 Uhr abends ( ab 15. August nach 9 Uhr) bis morgens 5 Uhr untersagt.

Bürgermeister Breitling, der dem Gemeinderat in einer früheren Sitzung von einem über ihn umlau- fenden verleumderischen Gerücht Kenntnis gegeben hatte, legte die schriftliche Zurücknahme dieser Behauptungen durch ihre Urheberin vor. Bei diesem Anlaß wendete sich ein Gemeinderat gegen die hier und auch in Calw umgehenden abträglichen Gerüchte über Dekan Brezger, von dessen 9 Kindern 4 mit einem Kindertransport in die Schweiz zur Erholung reisen durften. Diese 4 Kinder wurden ohne jedes Zutun ihrer Eltern von Schweizer Missionsfreunden dem dortigen Roten Kreuz benannt und von diesem neben einer Reihe von anderer Seite benannter Kin- der zur Teilnahme an dem Transport aufgefordert. Der Gemeinderat wandte sich ganz allgemein gegen solche Gerüchtemachereien, die den Frieden der

8. August 1947

Leere Mohnkapseln sammeln!

Die für den Mohnanbauer wertlosen Mohnkapsela enthalten Wirkstoffe, die zur Herstellung von wich- tigen Arzneimitteln Verwendung finden. Dabei spielt es. keine Rolle, ob die Kapseln ganz oder zerschla- Sammelstellen gen sind sind die landwirtschaft- lichen Genossenschaften. Die abzuliefernden Kap- seln müssen trocken, gesund und von heller Farbe sein. Schwarze und verschimmelte Kapseln sind für Verwertung ungeeignet. Der Raumersparnis wegen solien die Kapseln möglichst zerkleinert ab- geliefert werden. Für die leeren Kapseln wird eine Vergütung gewährt.

eine

Bürgerschaft zu untergraben geeignet sind. Ehe man solche Geschwätze weiterträgt, erkundige man sich an maßgebender Stelle über ihre Richtigkeit. Nachrichten aus Nagold

Vorbildlich nimmt sich die Sanitätskolonne, nimmt sich die hiesige Sanitätskolonne, namentlich deren weibliche Abteilung unter Lei- tung der Kolonnenführerin, Frl. Wimmel, der Heimkehrer und der Ausgewiesenen, in Stadt und Bezirk Nagold an. Neuerdings veranstaltete Frl. Wimmel in der Versorgungskuranstalt Waldeck, WO kriegsbeschädigte, lungenkranke ehemalige deutsche Soldaten Genesung und Gesundung suchen und finden, einen eindrucksvollen Eichendorf- Abend. Lieder und Gedichte des Dichters wie die Vorlesung eines Teils des ,, Taugenichts" fanden den ungeteilten Beifall der Insassen des Hauses. Die Schwerkranken wurden zudem mit kleinen Er- frischungen erfreut. Der Inspektor des Hauses sprach den Dank der Zuhörer aus. Die Flaschen- und Einmachgläsersammlung, die die weibliche Abtei- lung der Sanitätskolonne in die Wege leitete, hatte einen schönen Erfolg. An die weit über hundert Flüchtlinge, die in Nagold untergebracht sind, wur- den je zwei Flaschen oder Gläser verteilt in der Absicht, daß der Beerenreichtum dieses Jahres auch unseren Neubürgern zuteil werden kann. rührige Methodisten- Gemeinde Nagold hielt auf einer beherrsche aden Höhe nahe der Stadt einen Waldgottesdienst ab, der allen Teilnehmern zum Erlebnis wurde.

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Im Rahmen des Volksbildungswerks Nagold lief auch ein Kurs in Kunstschrift, der von dem Graphiker Hans Bühler gegeben wurde. Der Kurs, der 20 Teilnehmer umfaßte, ist nun be- endet. Zum Abschluß zeigte der Kursleiter einige eigene Werke, die das besondere Interesse aller Teilnehmer fanden und Herrn Bühler als Künstler auf seinem Gebiete dokumentierten. In Zukunft kommen die Kursteilnehmer monatlich zusammen, um das Gelernte praktisch zu erproben. Aus der Kriegsgefangenschaft kehrten folgende Nagolder in die Heimat zurück: Studienrat Gottfried Groschopf, Angestellter Karl Rieß, Bäcker Helmut Kucher, Schüler Hanz Welz und Kassenverwalter Johann Wägele. An der Grenzübergangsstelle bei der, Waldlust" wurde ein Lastwagen angehalten, der Bauholz für ein Behelfsheim von Hallwangen nach Stuttgart führen wollte, aber falsche Papiere mit sich führte. Es handelt sich um ein zum Aufbau fertiges Behelfsheim, das sichergestellt wurde. Im Kreiskrankenhaus Nagold hat ein aus Hessel- bronn stammender, in Altensteig wohnhafter 49 Jahre alter Mann seinem Leben durch Erhängen ein Ende bereitet. Der Grund zur Tat liegt in ehe- lichen Zwistigkeiten, auch war der Betreffende mit einem unheilbaren Leiden behaftet.

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Von schwäbischen Vettern und Bäschen Jetzt sitzen in jeder Dorfschule Flüchtlings- kinder, die der schwäbischen, in unserem Falle der Schwarzwälder Mundart, nicht mächtig sind. Der Lehrer erläutert die Begriffe Eltern, Großeltern, Onkel, Tante, Vetter und Bäschen. Der kleine, schmächtige Karlheinz, aus Danzig über Dänemark nach H. gekommen, weiß mit den beiden Begriffen ,, Vetter und Bäschen" absolut nichts anzufangen. Nach geraumer Weile meldet er sich und sagt: ,, Herr Lehrer, jetzt weiß ich, was Vetter und Bäs- chen bedeutet! Vetter, das heißt..er ist fetter wie ich und Bäschen, na, das ist wohl ein kleiner Besen zum Auskehren!" Die Klasse grinst. Da kommt dem Lehrer plötzlich in den Sinn, daß man in Danzig wohl ,, Kuseng und Kusine" für die beiden Verwandtschaftsgrade sagt. Ja, so ist es. Erleich- tert atmet der Lehrer auf. Der kleine Walter aber meint dazu: ,, Herr Lehe, e' Bäsle hat doch nix mit- e me' Kuẞ ztont." Kaku.

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