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folgt
8. August 1947
Der Landwirt
Gegen die Rindertuberkulose
Das Innenministerium, Hauptabteilung Ve- terinärwesen, teilt mit:
In unseren Rinderbeständen breitet sich die Tuberkulose immer mehr aus. Dies ist nicht allein auf die mengen- und vor allem güte- mäßige Verschlechterung der Futterverhält- nisse zurückzuführen, wenngleich diese Män- gel allgemein auf die Gesundheit unserer Zuchttiere sich verheerend auszuwirken be-
ginnen, sondern ist schon seit verschiedenen Jahrzehnten bemerkbar. Abgesehen von den bedeutenden wirtschaftlichen Schäden, die ent- stehen, ist die Gefahr der Tuberkuloseanstek- kung zu beachten, die den Menschen, vor al- lem Kindern droht. Es kann daher vor dem Genuß ungekochter Milch nicht ernstlich ge- nug gewarnt werden. Mit zuverlässiger Pa- steurisierung der Trinkmilch in allen Molke- reien kann vorerst nicht gerechnet werden. Die Tatsache, daß die Tuberkulose in den Rinderbeständen Deutschlands an Ausbrei- tung gewinnt, obwohl ebenfalls bereits seit Jahrzehnten planmäßige Bekämpfungs- verfahren durchgeführt werden, zeigt eindeu- tig, daß die unmittelbaren Maßnahmen zur Bekämpfung der Rindertuberkulose anders gestaltet werden müssen wie seither. Unent- behrlich sind darüber hinaus mittelbare, auf Konstitutionsverbesserung und Erhöhung der Widerstandskraft hinzielende züchterische Maßnahmen, denn allein mit seuchenpolizei- lichen und hygienischen Verfahren werden nachhaltige Erfolge überhaupt nicht erreicht werden können.
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Während bisher der klinischen Untersuchung der Tiere und der bakteriologischen Unter- suchung von Ausscheidungsproben die haupt- sächliche Bedeutung beigelegt worden ist, wird künftig auch die diagnostische Tuberkulin- probe in umfassender Weise Anwendung fin- den. Den Tieren wird eine kleine Menge von Tuberkulin in die Haut gespritzt, worauf an der Impfstelle eine charakteristische Schwel- lung entsteht, wenn im Tierkörper kleinere oder größere aktive tuberkulöse Herde vor- handen sind. Ein nachteiliger gesundheitlicher
Einfluß dieser Impfung ist ausgeschlossen. Durch die Tuberkulinisierung sollen nicht nur stärker verseuchte Tierbestände ausfindig ge- macht werden, sondern nicht geringerer Wert wird darauf gelegt, schwach verseuchte und tuberkulosefreie Bestände zu ermitteln. Des- halb muß als Grundlage für das neue Be- kämpfungverfahren eine Tuberkulinisierung sämtlicher Rinderbestände durchgeführt wer- den. Dementsprechend wird in allen Besat- zungszonen verfahren, nachdem auch der In- teralliierte Kontrollrat sich mit der Angelegen- heit befaßt hat. In Württemberg- Hohenzollern sind bis jetzt in einzelnen Betrieben verschie- dener Kreise und auch in geschlossenen Ort- schaften etwa 25 000 Rinder jeden Alters tu- berkulinisiert worden. Die Tuberkulinisierun- gen werden in vermehrtem Umfange fortge-
setzt. Die Ergebnisse liefern den Tierbesit- zern wichtige Anhaltspunkte, weshalb den Un- tersuchungen überall reges Interesse ent- gegengebracht wird. Tuberkulosefreien Be- trieben werden in Form eines Gütezuschlags zum Milchpreis, Schonung bei Schlachtvieh- ablieferung, Deklaration ihrer Zuchterzeug- nisse bei Absatzveranstaltungen als Abkömm- linge aus tuberkulosefreien Zuchten nicht un- wesentliche Vorteile eingeräumt.
Nicht überall, aber in verschiedenen außer- deutschen Ländern mit hochentwickelter Milch-
wirtschaft( Schweiz, Holland, Dänemark u. a.) muß der Eindämmung der Rindertuberkulose ebenfalls schon seit längerer Zeit erhöhte Be- achtung geschenkt werden. Vor allem in Däne-
mark sind mit einschneidenden Maßnahmen
große Erfolge erzielt worden. Unser eigenes Vorgehen muß sich an die Grenzen halten, die durch die allgemeine Wirtschaftslage ge- boten sind.
Die Düngemittellieferung 1947/48
Mit dem 30. Juni 1947 ist das Düngejahr 1946/47 abgelaufen. Infolge des seit Anfang Mai bestehenden Waggonmangels ist es nicht möglich gewesen, die zugeteilten Düngermen- gen in voller Höhe bis zum Schluß des Dünge- jahres auszuliefern. Immerhin konnten durch Steigerung der Abholungen von den Liefer- werken und durch Kahnverladungen in den letzten Wochen noch ansehnliche Mengen hin- ausgebracht werden.
Die französische Militärregierung stimmt mit der deutschen landwirtschaftlichen Wis- senschaft und Praxis darin überein, daß bei dem immer noch vorhandenen Mangel an Düngemitteln diese in erster Linie denjenigen Kulturen zur Verfügung zu stellen sind, von deren Erntehöhe besonders viel abhängt. Sie hat es daher als ihre Pflicht angesehen, die Weisung zu erteilen, daß im Anbaujahr 1948 Kartoffeln, Oelfrüchte, Zucker- rüben, Feldgemüse, Erwerbsgar- tenbau, Tabak, Hopfen und Saat- gutvermehrungen, für die ein Ver- mehrungsvertrag abgeschlossen
Für Küche, Haus und Garten
Bewährtes Kartoffelhefenrezept
2 Pfund rohe Kartoffeln schälen und mit wenig Wasser nicht zu weich kochen und durchtreiben. Dann eine große Tasse Mehl, etwas Zucker und eine kleine Prise Salz so- wie ganz wenig( Rest) von gekaufter Hefe darangeben. Alles warm stellen, bis die Masse tüchtig gegangen ist. Dann rührt man sie et- was, läßt sie noch einmal gehen, rührt wieder und stellt sie dann kalt. Die Hefe ist nun fer- tig und kann zum Backen verwendet werden. Dieses Hefenrezept reicht mengenmäßig für 30 bis 40 Pfund Mehl. Zur erstmaligen Zu- bereitung der„ Kartoffelhefe" muß man, wie angegeben, etwas gekaufte Hefe dazutun, dann aber genügt jedesmal ein kleiner Rest der selbstbereiteten Hefe, um weitere Kartoffel- hefe herzustellen.
Die versalzene Suppe
Hat man aus Versehen eine Speise zu stark gesalzen oder scharf gewürzt, so ist es möglich, durch Zugabe von etwas Zuk- ker oder Milch bzw. durch Verlängern der Soße mit etwas Flüssigkeit und Mehl ein we- nig abzuhelfen.
Bei angebrannten Speisen darf man sich nicht lang besinnen, sondern nimmt den Topf, ohne irgendwie umzurühren, sofort vom Feuer und stellt ihn in ein größeres Gefäß mit kaltem Wasser. Nach einer Viertelstunde etwa wird dann der unverdorbene Inhalt abgegossen oder abgeschöpft. Man hat sehr darauf zu achten, daß nichts vom Angebrannten mit- kommt. Nochmaliges Durchwürzen kann den vielleicht noch merklichen Brandgeschmack
überdecken.
Das geht die Geflügelzüchter an
Die ganze Aufmerksamkeit ist jetzt dem Junggeflügel zuzuwenden. Die Junghahnen sind von den Junghennen zu trennen und bald zu schlachten, damit letztere nicht dau- ernd von den Hahnen belästigt werden. Auf den Erfolg der Aufzucht kommt es an, ob für die nächste Legeperiode leistungsfähiges Hen- nenmaterial vorhanden ist. Jung- und Alt-
Ziegenzucht im Sommer
Auch in den Sommermonaten sind der Zie- genzucht besondere Aufgaben gestellt. Vor al- lem gilt es jetzt, die Jungtiere, die zur Zucht eingestellt werden sollen, gut, aber nicht zu üppig zu füttern. Sonst werden die Tiere leicht zu fett und sind dann zuchtuntauglich. Bei Jährlingen darf das erst recht nicht unbeach- tet bleiben. Haben die Jungziegen Gelegen- heit, sich im Freien zu tummeln, ist ohne wei- teres Gewähr gegeben, daß sich daraus kräf- tige Zuchttiere entwickeln, die später auch eine gute Milchleistung aufbringen können. Ebenso ist einer regelmäßigen Hautpflege im Sommer unbedingt das Wort zu reden. Min- destens wöchentlich einmal soll die Bürste angewandt werden. Das Beschneiden der Klauen darf nicht vergessen, sondern muß vielmehr bei Jung- und Alttieren pünktlich durchgeführt werden. Die Leistungsfähigkeit wird dadurch bedeutend erhöht bzw. erhalten. Eine Nichtbeachtung dieser grundsätzlichen Forderung hat zur Folge, daß die Ziegen nicht mehr stehen können und ständig Schmerzen haben, was sich in der Leistung wesentlich auswirkt. Gute Lüftung und Reinigung des Stalles erscheint ebenso dringend notwendig. Klares Wasser nehmen die Ziegen sehr gerne, nicht minder das im Haushalt anfallende Nu- del- und Gemüsewasser. Von einer sogenann- ten Schlempe wird abgeraten, weil die Ziegen davon größtenteils zu viel aufnehmen, und dadurch zu voll werden, was sich bei träch- tigen Tieren nachteilig auswirken kann. Wird diese vorgeschlagene Behandlung und Pflege der Ziegen beachtet, bleibt der Erfolg nicht aus und wir haben Freude an den Tieren, die unserer Obhut anvertraut sind.
1.
tieren ist immer reichlich Grünfutter zu ge- ben. Das Trinkwasser ist täglich mehrmals zu erneuern. Dem Weichfutter, welches nur vor- mittags gereicht wird, ist Futterkalk beizu- mengen, den die Tiere zum Körperbau und zur Federbildung dringend benötigen. Zurück- gebliebene Jungtiere sind auszuscheiden, da sie keine zufriedenstellende Leistung bringen können. Bei den Althennen beginnen jetzt einige Tiere mit der Mauser. Diese Hennen sind alsbald abzuschlachten und nicht abzu- warten, bis die Mauser vorüber ist, denn das Futter ist für diese Zeit vergeudet. Außerdem werden die Hennen nicht fetter, da die Feder- bildung sehr viel Kraft und Futter fordert. Deshalb ist es auch falsch, wenn man in die- ser Zeit schlecht füttert, weil die Hennen ja nicht legen. Die Fütterung soll in der Mauser besonders gut und abwechslungsreich sein. Je
schneller und besser die Mauser überstanden ist, desto besser und bälder wird die Lege- tätigkeit einsetzen. Hennen, die jetzt schon mausern, sind im allgemeinen schlechte Le- gerinnen. Althennen sind in diesem Fall, wie bereits gesagt, zu schlachten. Es ist besser, einige Hennen weniger zu halten und diese
in bester Qualität und bei möglichst guter Fütterung, als einen großen Bestand durch- hungern.
Die Blattfallkrankheit der Johannisbeeren
1.
In den Beerengärten tritt jetzt im Hoch- sommer immer wieder die Blattfall- krankheit der Johannisbeere zu-
tage. Die Blätter werden dabei braunfleckig ( man spricht deshalb auch von ,, Blattbräune"), verdorren und lösen sich dann ab, so daß solche Sträucher dann oft ganz kahl dastehen. Um die fortwährende Weiterverbreitung und Verschleppung dieser gefürchteten Krankheit zu vermeiden, muß vor allem das verdorrte und abgefallene Laub sauber zusammenge- recht und verbrannt werden. Vor dem Auf- gehen der Knospen im Frühjahr ist ein Sprit- zen mit Kupfer- bzw. Schwefelpräparaten anzuraten. Diese Spritzung sollte dann in 8 bis 14 Tagen wiederholt werden. Man kann dieser Krankheit, die auch Stachelbeeren be- trifft, auch dadurch begegnen, daß man bei Neuanlagen widerstandsfähige Sorten wählt.
ist, mit Stickstoffdüngern, Phosphorsäure- düngern und Kalidüngesalzen bevorzugt und mit bestimmten Zuteilungsnormen für die drei Nährstoffe beliefert werden. Die Sicherstellung der erforderlichen Düngemittel für diese Früchte hat ihren Grund darin, daß sie, insbesondere die erstgenannten, höchste Nährwerte von der Flächeneinheit bringen und daher, kalorien- mäßig gesehen, für die Ernährung von beson- derer Bedeutung sind. Daß auch die Saatgut- vermehrungen zu den bevorzugt beliefernden Kulturen gehören, ist im Hinblick auf den gro- Ben Wert der Erzeugung von ausreichenden Saatgutmengen verständlich. Aus diesen Grün- den wird von der Landwirtschaft erwartet, daß diesen Früchten die ihr zugeteilten Dün- germengen auch in vollem Umfange zugeführt werden. Damit die vorgesehenen Düngermen- gen für die genannten Vorzugsfrüchte( Priori- tätsfrüchte) rechtzeitig im Frühjahr nächsten Jahres zur Verfügung stehen, soll mit ihrer Auslieferung schon im Herbst dieses Jahres begonnen werden. Ein Teil des Düngerbedarfs hierfür wird in Form von Nitro- phoska geliefert werden können. Der Rest kommt in Form von Kalkammonsalpeter, Su- perphosphat, Thomasphosphat und 20er, 40er oder 50er Kalidüngesalz zur Auslieferung. Soll- ten darüber hinaus weitere Phosphorsäure- und Kalimengen verfügbar sein, werden we- gen ihrer Auslieferung rechtzeitig entspre- chende Richtlinien bekanntgegeben.
Die Belieferung der obengenannten Vorzugs- kulturen soll unter Zugrundelegung des für die einzelnen Betriebe festgesetzten Anbau- solls nach dem Bestellscheinsystem erfolgen. Wichtig ist, daß mit der Einführung des Bestellscheinsystems die freie Händler- wahl eingeführt wird, wobei auch die Letzt- verteiler freie Wahl ihrer Vorlieferanten ha- ben. Die freie Lieferantenwahl soll für alle folgenden Zuteilungen an Düngermengen, über die im Augenblick Genaues noch nicht gesagt werden kann, beibehalten werden.
Für den Beginn des Düngejahres 1947/48 ist, im Einvernehmen mit der französischen Mili- tärregierung, für Stickstoffdüngemittel aus pro- duktions- und versandtechnischen Gründen zu- nächst eine Zuteilung in Höhe von 35 Prozent des bisherigen berichtigten Bezugsanspruches vorgesehen. Die Auslieferung erfolgt wie bis- her nach den bekannten Kontingentsrichtlinien unter Beibehaltung der alten Lieferkette. Den ansprüche bei ihren seitherigen Lieferanten Verbrauchern wird empfohlen, ihre Bezugs-
rechtzeitig geltend zu machen.
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Interessant und wissenswert
Hufeisen aus Aluminium. Aus einer Aluminium- legierung, für welche die Wracks ehemaliger Mili- tärflugzeuge die erforderlichen Rohstoffe liefern, stellen einige Firmen in der Nähe Berlins Hufeisen her. Diese neuen„ Eisen" sind erheblich leichter als der bisherige Hufbeschlag und haben dabei eine um 40 Prozent größere Haltbarkeit.
Um die Friedensanbaufläche für Brotgetreide in Deutschland wieder zu erreichen, muß die gegen- wärtige Anbaufläche um etwa 400 000 ha erweitert werden, was vor allem auf Kosten des Futtergetrei- deanbaus geschehen soll. Auch die Kartoffelanbau-
fläche muß um etwa 300 000 ha vergrößert werden.
Erhebliche Trockenschäden. In Bayern, besonders im östlichen Niederbayern, sind wegen der geringen Niederschläge in den vergangenen zwei Monaten
schwere Trockenschäden eingetreten. In Nieder-
bayern ist der Heuernteertrag zum Teil um 70 bis
80 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Da die Wurzelstöcke eingetrocknet sind, ist eine Öhmd- ernte kaum zu erwarten. Wiesen, Weiden und Klee- schläge, sind ausgedörrt. Die Sommergerste stand mittelmäßig bis gering. Beim Hafer werden Ernte- erträge zwischen 30 und 35 Prozent erwartet. Auch die Zuckerrübenanbauflächen sind sehr licht. Aehn- liche Schäden werden aus Hessen und Nordrhein- Westfalen gemeldet.
20 000 Morgen Land sind in dem westfälischen
Kreis Bertram als Truppenübungsplatz für die neustationierten belgischen Truppen beschlagnahmt
worden. Rund 20 000 Zentner Getreide, 200 000 Zent- ner Kartoffeln und 400 Milchkühe fallen dadurch aus. Thüringen ist nach einer Erklärung des Ministers Grosse das schlechteste Ablieferungsland der Ost- zone, trotzdem dort laufend Ueberprüfungen statt- finden, Strafverfahren eingeleitet, Zwangsverpach- tungen ausgesprochen und bereits 275 Bauernwirt- schaften unter treuhänderische Aufsicht gestellt wurden.
Die Arbeitsgemeinschaft zwischen Bayer. Bauern- verband und Bayer. Gewerkschaftsbund ist in Mün- chen erstmals mit einem gemeinsamen Programm an die Oeffentlichkeit getreten.
Die Gewerkschaften zeigen heute Verständnis da- für, daß die Landwirtschaft mit den unbedingt not- wendigen Produktionsmitteln ausgestattet werden muß. Sie stellen sich heute schützend vor die baye- rischen Bauern, wenn verallgemeinernde Diffamie- rung des Bauernstandes diesem jede Arbeitsfreude zu nehmen droht. Sie treten dafür ein, daß das Preisniveau in der Landwirtschaft den allgemeinen
Preisverhältnissen entsprechend gehoben wird, fer- ner dafür, daß die Zwischenhandelsspannen sich in entsprechenden Grenzen bewegen. Sie reden des- halb einem weiteren Ausbau des Genossenschafts- wesens das Wort.
Eine ähnliche Zusammenarbeit wäre auch bei uns erstrebenswert, doch dazu fehlt aber hier noch
die bäuerliche Organisation, die allerdings in Bälde
kommen soll.
Bei meinen Rundgängen durch die Getreidefelder einiger Gemeinden habe ich immer wieder gesehen, daß der Anbau von Weizen auf bodenarmen Böden
sich nicht lohnt.
Ich möchte deshalb anregen, es auf solchen Äckern mit dem Anbau von Roggen zu versuchen. Der Er- trag ist immer sicher und der Strohertrag weit hö- F. T. her als beim Weizen.
Antwort zu Frage Rostbefall von Weizen. Die Auf- fassung, daß der Befall des Getreides mit Rost- pilzen durch Anwendung eines Beizverfahrens ver- hindert wird, ist irrig. Eine direkte Bekämpfung ist kaum möglch, weil zumeist andere Pflanzen, soge- nannte Zwischenwirte( Berberitze, Kreuzdorn, Och- senzunge, Majonie u. a.) für die Verbreitung der Sporen verantwortlich gemacht werden müssen. Spätfröste, Trockenheit während der ersten Ent- wicklungszeit, auch anhaltende Feuchtigkeit bei
relativ hoher Temperatur, einseitige Düngung mit
Stickstoff, Mangel an Phosphorsäure sowie geringe Widerstandskraft der Getreidepflanzen leisten dem Befall durch Rost Vorschub. Rostkrankheiten sind Dispositionskrankheiten. Vorbeugung ist möglich: Düngung mit Kali und Phosphorsäure, Unterlassung zu starker Stickstoffzufuhr, Wahl rostwiderstands- fähiger Sorten( bei der zuständigen Landwirtschafts- schule erfragen!) und Entfernung der Zwischenwirte
in der Nähe der Felder sind geeignet, den Rostbefall
auf ein Minimum herabzusetzen.
Arbeiten im Obst- und Hausgarten
Der Obstgarten bringt auch jetzt mancher- lei Arbeiten. Das Abstützen oder Aufbinden gut behangener Bäume ist, wo noch nicht ge- schehen, schnellstens vorzunehmen. Frühäpfel dürfen nicht zu spät geerntet werden, da sie sonst gerne mehlig werden. In der Regel gilt, Frühäpfel etwa 8 Tage vor der Genuß- reife zu ernten und nachreifen lassen, Herbst- äpfel werden zur Zeit der Genußreife geern- tet, Spät- oder Winteräpfel müssen solange als möglich am Baum belassen bleiben. Sinn- gemäß gilt dieses auch für Birnen. Bei Win- tertafelobst, welches zur Einlagerung be- stimmt ist, kommt jetzt eine vorbeugende La- gerschorfspritzung zur Anwendung. 300 bis 400 Gramm Kupferkalk werden auf 100 Liter Wasser zugesetzt und dann verspritzt.
Nach der Ernte
In der Landwirtschaft gibt es im Sommer keine Ruhepausen. Noch ist die Ernte nicht ganz eingebracht, da fangen schon die Arbei- ten für die Vorbereitungen der nächsten Ernte an. Das Saatgut für die Wintersaaten muß ge- droschen, gereinigt und gebeizt, die Rapsäcker müssen vorbereitet werden, damit dieser un- verzüglich in den Boden kommt.
Auch die Bodenbearbeitung für die gesamte Ernte des nächsten Jahres muß jetzt schon einsetzen, um den Pflanzen möglichst günstige Wachstumsbedingungen zu schaffen. Gerade weil uns die Düngemittel nicht in ge- wünschtem Umfange zur Verfügung stehen, weil oft das Saatgut nicht in der erforder- lichen Qualität geliefert werden kann, muß mindestens die Bodenbearbeitung so gut als möglich durchgeführt werden.
Die Getreidefelder zeigten in diesem Jahre einen recht hohen Unkrautbesatz, dem der Bauer ziemlich machtlos gegenüberstand, da weder Kalkstickstoff noch andere Unkraut- bekämpfungsmittel in nennenswerter Menge zur Verfügung standen. Wir haben zwar be- rechtigte Hoffnung, im nächsten Jahr eine bessere Kunstdüngerlieferung zu erleben, Siche- res kann man heute aber noch nicht sagen. Deswegen muß durch eine sorgfältige Boden- bearbeitung dem Unkraut zu Leibe gegangen werden. Hierfür ist die wichtigste Maßnahme das rechtzeitige Schälen der Stoppeln. Man sollte damit nicht warten, bis das Getreide eingefahren ist, sondern soll möglichst den Schälpflug zwischen den Hocken gehen lassen.
Die Gründe hierfür sind folgende: Unmittel- bar nach dem Schneiden hat der Boden an der Oberfläche noch eine gewisse Gare und Feuchtigkeit, die noch ein Schälen erlaubt. Wartet man aber eine Woche länger, ohne daß Regen eintritt, dann ist ein Schälen kaum mehr möglich, weil der Boden verhärtet. Geht der Schälpflug aber gleich nach der Erntemaschine durch das Feld, dann ist noch genügend Feuch- tigkeit an der Bodenoberfläche vorhanden und die Unkräuter laufen auf und können durch die nachfolgende tiefe Pflugfurche vernichtet werden. Ein großer Teil des Unkrautes in un- seren Feldern wäre zu vermeiden, würde das Schälen der Stoppeln immer rechtzeitig durch- geführt. Schält man nämlich die Stoppeln nicht, dann bleibt der Unkrautsamen an der Ober- fläche liegen, ohne zu keimen. Er wird dann durch das Tiefpflügen in den Boden gebracht und keimt erst nach der Saat des Getreides und ruft dadurch starke Verunkrautung der Aecker hervor. Den gleichen Erfolg wie mit dem Schälpflug erreicht man mit der Scheiben- egge. Verstärkt wird die Arbeit dieser Geräte noch, wenn man hinterher einen Eggenstrich gibt. Der Boden wird dadurch feiner gekrümelt und das Keimen des Unkrautes wird begünstigt. Das Schälen der Stoppeln sofort nach dem Schnitt hat aber noch eine Wirkung, die gar nicht hoch genug veranschlagt werden kann. Es erhält dem Boden die Gare und die Feuch- tigkeit. Gute Bodengare ist aber in erster Linie die Grundlage für die Fruchtbarkeit unserer Böden.
Hr.
Der Sommerschnitt der Obstbäume ist voll- ends durchzuführen. Ebenso ist im August das Okulieren von Rosen- und Obstwildlingen auf das schlafende Auge zu beenden.
Im August ist die günstigste Zeit zum Pflan- zen von Erdbeeren auf kräftige gut umgegra- bene und gedüngte Beete. In älteren Anlagen werden die Erdbeerausläufer abgerankt und dann durchgehackt. Wo die alten, abgetrage- nen und abgestorbenen Himbeerruten noch nicht entfernt sind, werden diese ausgeschnit- ten und verbrannt. Dürre und abgestorbene Aeste, die jetzt leicht erkenntlich sind, sollten entfernt werden, da sich gerne in den abge- storbenen Aesten Borkenkäfer aufhalten und sich von hier aus weiter verbreiten. Bei län- ger anhaltender Trockenheit empfiehlt sich die Bewässerung gut tragender Obst- bäume.
Im Gemüsegarten kann auf abgeernteten und vorbereiteten Beeten Endivien, Konfsalat, Kohl- rabi und Grünkohl gepflanzt werden. Zur Ab- erntung vor dem Winter machen wir sofort Aus- saat von Spinat. Ab Ende August säen wir für den Winter und zeitiges Frühjahr Spinat, Ackersalat und Wintersalat. Zweckmäßig ist es, die empfohlenen Aussaaten auf Beete mit 1,20 m Breite- für den Weg sind 0,30 m zu berechnen auszusäen. Die Kohlarten und anderes Gemüse werden wiederholt durch- gehackt. Raupen des Kohlweißlings liest man ab und bei Auftreten von Blattläusen an Boh- nen, Kohlarten usw. empfiehlt sich eine Be- stäubung mit Staubgesarol. Reifen Samen erntet man ab und läßt ihn in schattigen, trok- kenen und luftigen Räumen vollends nach- trocknen. Endivien wird bei trockenem Wet- ter zum Nachreifen auf dem Beet gebunden.
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Strunken von Frühkraut oder sonstigen Kohlarten dürfen wir nicht im Lande belas- sen, aber auch nicht wegen Weiterverbreitung des Kohlherniepilzes auf den Kompost bringen. Im Garten muß der Komposthaufen umgesetzt und mit Gülle oder Abort überschüttet wer- den. Der Kompostbereitung ist größte Auf- merksamkeit zu schenken, da dieser vielfach die einzige Düngerquelle im Garten ist. Le- bende Hecken, welche manchen Garten einzäu- nen, werden jetzt geschnitten. Der Schnitt der Hecke erfolgt pyramidal, damit das Wachs- tum in den unteren Heckenteilen nicht nach-
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läßt. Um bei abgeblühten Rosen nochmals einen vollkommenen Blütenansatz zu reichen, entfernt man die abgeblühten Blüten- Dr. Brünner stände.
Kost