Periodika / 1947 [348

Nr. 62

Der Kreislauf der Eente

Der Höhepunkt des Bauernjahres ist angebrochen Erntewagen auf Erntewagen wird eingefahren. Die schönste Arbeit ist doch das Einholen des Ernte- segens und damit des täglichen Brotes. Wieder ist ein Schritt vorwärts getan zur Sicherung unserer Ernährung. Unsere heißen Wünsche begleiten die Garben vom Felde in die Scheune und von dort wieder in die Mühle. Das ganze Volk freut sich, daß die Ernte in diesem Jahre befriedigend aus- fällt, freut sich aber auch darüber, daß in anderen Teilen der Welt, insbesondere dem reichen Nord- amerika, heuer die Felder einen reichen Ertrag liefern. Irgendwo auf der Welt wird in jedem Monat geerntet. Im Januar schon beginnen die Schnitter in Argentinien Kurze Zeit später ernten auch Chile, Neuseeland, Mittel- und Nordaustra- lien. Der Februar ist der Monat der indinschen Ernte. Im März folgt Oberägypten. Der April bringt Ernten in Kuba, Mexiko, Unterägypten, Syrien, Kleinasien und Persien. Wenn wir in den letzten Wochen viel von der nordamerikanischen Ernte hörten und lasen, so müssen wir wissen, daß im Mai die Ernte in den USA., aber auch in weiten Teilen Südamerikas eingeheimst wurde. In Europa beginnt Italien frühzeitig mit der Ernte und zwar

Am 12. August Kreisversammlung

Die Kreisversammlung des Kreises Calw tritt am Dienstag, den 12. August, in Calw zu ihrer dritten außerordentlichen Sitzung zusammen. Die Beratungen geiten in erster Linie der Aufstellung des Haus- haltsplans und der Haushaltsatzung des Kreisver- bands für das Rechnungsjahr 1947. Die Verhandlun- gen der kreisversammlung sind öffentlich.

Den Tod auf den Schienen gesucht Zwischen Calw und Althengstett wurde am Sonntag abend die Leiche eines 14 Jahre alten Lehr- lings gefunden, der den Tod auf den Schienen ge- sucht hatte Der Tote stammt aus Malmsheim.

Kinderfest in Hirsau

Nach jahrelanger Pause wurde wieder ein Kinder- fest abgehalten. Ein stattlicher Festzug mit einem Festreiter an der Spitze bewegte sich zum Fest- platz. Man sah eine große Zahl Märchen- und Handwerkergruppen, reizend gekleidete Kinder un- ter blumengeschmückten Girlanden, eine Kartoffel- käfergruppe, ein Hamsterpaar, dessen Bezeichnung als ,, Selbstversorger" allgemeiner verständnisvoller Heiterkeit begegnete, einen vielbelachten Zigeuner- wagen und zum Schluß auf zwei mit Tannengrün geschmückten Festwagen die Kleinsten von Hirsau und Ernstmühl. Nachdem der Zug auf dem Fest- platz angekommen war, sang alles gemeinsam unter Begleitung der Musikkapelle Bender einen Choral, worauf Oberlehrer Bader die Festgäste begrüßte. Der neu gegründete Singchor stellte sich mit ver- schiedenen Chören ebenfalls in den Dienst der guten Sache. Die gesamte Schuljugend trat dann zu einer wohlgelungenen Polonaise an, die den Reigen der Spiele der Mädchen und Knaben eröff- nete. Begehrenswerte Preise lockten von Kletter- bäumen und Schwebebalken. Sehr geschätzt waren Brötchen und Eis, und hocherfreut war die Kinder- schar beim Anblick all der herrlichen Gaben, von denen jede einem winkte, da jedes Los gewann. Bürgermeister Bock hatte alles daran gesetzt, um jedem Kind eine rechte Freude zu bereiten. Mit dem gemeinsamen Gesang ,, Nun danket alle Gott" war der erste Teil des Festes beendigt, der Weg zum Karussel war freigegeben, die Jugend strömte in die alten Anlagen und fuhr nun nach Herzens- lust Karussel. Der Abend vereinigte dann die Er- wachsenen zum Tanz auf dem Festplatz.

Blick in die Gemeinden

Sulz a. E. Zwei verheiratete Kraftfahrer aus Stuttgart hatten in unserem Dorfe eine Gans über- fahren. Sie machten sich dieses kleine Malheur zunutze und nahmen das Tier einfach mit Das trug ihnen eine Strafe von je 6 Wochen Gefängnis wegen Diebstahl ein. Sie legten Berufung ein und die kleine Strafkammer in Tübingen verurteilte sie nun zu 50.- und 100.- Mark Geldstrafe.

Zwerenberg. Seit uralten Zeiten sind Hühner beliebte, nachbarliche Streitobjekte. Der Uebelstand des Hinüber- und Herüberwechselns, von einem Hüh- nerhof in den anderen, wird wohl nie aus der Welt zu schaffen sein. Bei beiderseitigem guten Willen der Tierbesitzer lassen sich Mißstände ohne wei- teres aus dem Wege räumen. Wenn aber begüterte und reichlich mit Hühnern versehene Tierhalter

Familiennachrichten

Nagold, 30.. Juli 1947. Todesanzeige und Danksagung Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe, unver- geßliche Frau, unsere herzens- gute, treusorgende Mutter, Großmutter und Schwieger-

mutter Dorothea Mangold, geb. Baur, im Alter von 67 Jahren über- raschend schnell nach kurzer, schwerer Krankheit in die ewige Heimat abzurufen. Ihr Leben war nur Mühe und Ar- beit gewesen. Wir haben die teure Entschlafene am 29. 7. zur letzten Ruhe gebettet. Sie ruhe im Frieden. Für aile er- wiesene Liebe und Teilnahme für die vielen Kranz- und Blu- menspenden, die zahlreiche Begleitung von nah und fern zu ihrer letzten Ruhestätte, die wir von allen Seiten erfahren durften, sagen wir auf diesem Wege unseren herzlich. Dank. Der tieftrauernde Gatte: Theo- ' dor Mangold; die Söhne: Gott- lob Mangold mit Frau u. Fa- milie, in Stuttgart- Vaihingen; Albert Mangold, Wilhelm Mangold und Ernst Mangold mit Familien, alle zur Zeit in russ. Gefangenschaft, Adolf Mangold.

Calw, 29, Juii 1947. Danksagung

Für die vielen Beweise der Teilnahme beim Hinscheiden unseres lieben Entschlafenen Carl Wörner Färbereibesitzer

und die vielen Blumenspenden sagen herzlichen Dank. Frau Maria Wörner mit Angehörig.

Aus dem Nagold-, Enz- und Albtal

schon im Juni. Auch Südfrankreich und die west- lichen Staaten der USA. schneiden das Getreide im Juni. Für Europa ist sonst der Juli der Monat der Getreideernte. Oesterreich, Ungarn, Rumänien, das südliche Rußland, Nordfrankreich und andere euro- päische Staaten haben im Juli Erntezeit. Insbeson- dere aber werden im Juli die weiten Getreidefelder des reichen Kanada abgeerntet. In Deutschland ist der August der Haupterntemonat. Das Wetter be- dingte in diesem Jahre einen ausnahmsweise frühen Beginn der Ernte. Natürlich erntet man in der Rheinebene früher als in Mecklenburg und in Ost- preußen. Im August ist dann weiter Ernte in Eng- land, Belgien, Holland und in den nördlichen Ge- bieten Kanadas Rußland beginnt mit der Ernte im Süden im Juni, dann folgt das mittlere Rußland im Juli und August, während Nordrußland und die skandinavischen Länder erst im September die Frucht auf den Feldern schneiden. Auch im Ok- tober wird irgendwo auf der Welt noch geerntet. Hoffen wir, daß ein Teil des reichen Erntesegens, den es in diesem Jahre auf der ganzen Welt ge- geben hat, nach Deutschland fließt und uns das tägliche Brot gibt, um das wir beten und das wir gerne durch unserer Hände Arbeit verdienen wollen. g.

einem Normalverbraucher, der in der glücklichen Lage ist, sich zwei Hühner halten zu können, aus Miẞgunst und ohne jeglichen Grund eine Henne zu Tode prügeln und schlagen, kann dann noch von Anstand, Verständnis, geschweige denn Menschen- würde oder gar christlicher Nächstenliebe gespro- chen werden? Wohl nicht. So geschehen vor we- nigen Tagen irgendwo ,, ufm Wald".

Engelsbrand. Zur Neugründung des Obst- und Gartenbauvereins fand sich eine stattliche Inter- essentenschar im Rößle" zusammen. Nach Be- kanntgabe der Satzung, die für den Verein verbind-

man

lich ist, erklärten 74 der Anwesenden ihren Beitritt. Zum 1. Vorsitzenden wurde Gustav Späth, zu sei- nem Stellvertreter Rudolf Schöninger, zum Schrift- füher Otto Vallen und zum Rechner Emil Straub gewählt.

Egenhausen. Im August verzeichnen wir folgende Altersjubilare: Michael Bohnet, geb. 26. 8. 71; Chri- stian Kleiner, geb. 1. 8. 74; Marie Schaible, geb. 17. 8. 75; Georg Stickel, geb. 2. 8. 74 und Anna Heintel, geb. 6. 8. 77.

Wichtig für den Landwirt Kartoffelanbauer! Auch während der Ernte müs- sen die Maßnahmen zur Bekämpfung des Kartoffel- käfers( Suchdienst, Spritzungen, Bestäubungen usw.) unbedingt durchgeführt werden. Bauern und Landwirte denkt an den Frühdrusch! Ablieferungs- termine für Brotgetreide einschl. Brotgerste: 15. August und 1. September müssen zu Sicherung der täglichen Brotversorgung unbedingt eingehal- ten werden,

Nagolder Kulturspiegel

Das stattliche Harmonika- Orchester Alfred Haug gab auch in Nagold einen genußreichen Abend zugunsten des Sozialen Hilfswerks der Stadt Nagold, der leider infolge der hochsommerlichen Witterung und der in vollem Gang befindlichen Ernte nicht so besucht war, wie es wünschenswert gewesen wäre. Ein Akkordeon- Orchester ist ein eigenartiger Klangkörper, und die Eigenheiten eines solchen brachte das Alhaca- Orchester voll zur Wir- kung. Man möchte glauben, daß die ernsten Wei- sen dem Orchester noch mehr liegen als die hei- teren. Auf alle Fälle aber kam die melodisch be- schwingte, mitunter reizvoll farbige und dabei er- bauende Musik zu einer selten gehörten Höhe. Alfred Haug, leitete mit wohltuender Sicherheit, zeigte beachtliches Können, feinen Klangsinn und gutes musikalisches Empfinden. Auf Wiedersehen bei passenderer Gelegenheit! -g.

5. August 1947

Aus dem kirchlichen Leben des Bezirks Calw

Der Monat Juli hat in unserem Kirchenbezirk wie überall im Württembergischen seine besondere Prägung durch den Tag der Inneren Mission am 6. Juli und durch die damit verbundene Sammlung erhalten. Möge dabei vor allem der Ruf nach Mit- arbeitern nicht überhört worden sein. An Veran- staltungen im Bezirk ist ein Missionsfest in Zweren- berg, eine Abendmusik in der Calwer Stadtkirche und das Konzert des Organisten Förstemann zu er- wähnen, über die alle schon eingehender berichtet wurde.

Zavel-

Das Bezirksjugendtreffen stein am 20. Juli, das der Herr Gouverneur Frénot mit seiner Anwesenheit beehrte, konnte trotz der nicht gerade günstigen Witterung doch noch etwa 6-700 Personen vereinigen. Beim Gottesdienst an Vormittag wirkten schon die unter Leitung von Herrn Steimle- Neubulach( an Stelle des verhinderten Herrn Schürle) stehenden Bläserchöre mit. Eine Kundgebung auf dem Marktplatz mit einer Anspracha von Vikar Heidegger eröffnete den Festnachmittag. Die Hauptfeier fand in der Burgruine statt. Stadt- pfarrer Haas- Zavelstein begrüßte die Gäste, Pfarrer Zielke- Gechingen sprach in längeren eindringlichen Ausführungen zu dem Thema ,, Jugend von heute". Das mit der Tageslosung gegebene Thema ,, Jugend und Freude" lag den kürzeren Ansprachen Stadtpfarrer Rohleder und Gemeinschaftsleiter Bauer zu Grunde. Dekan Höltzel richtete herzliche Schluß- worte an die versammelte Jugend, die erfreut von dem Erlebten und ermutigt durch das Gehörte wie- der ihren Heimatgemeinden zuwanderte. Kirchen- und Mädchenchöre, ein Gemeinschaftschor und die Bläserchöre hatten die Feier mit ihren Vorträgen bereichert.

von

In den letzten Julitagen wurden überall unter starker Beteiligung der Gemeinden die Erntebet- stunden gehalten. Die theologische Arbeitsgemein- schaft beschäftigte sich unter anderem mit der wie- derauftretenden Pfingstbewegung, über die Direktor Möller- Liebenzell ein sehr interessantes Referat ge- halten hatte. Der zu Beginn des August. auf seine neue Pfarrstelle Köngen übersiedelnde Stadtpfarrer Schüz- Calw nahm bei der letzten Zusammenkunft des Diözesanvereins Abschied von seinen Amts- brüdern und deren Familien. Die Abschiedsfeier der Gemeinde hat am ersten Augustsonntag stattge- funden.

1945. Die Stadt steht ganz im Zeichen der Ernte. Zur Getreideernte ist in den letzten Tagen noch das Oehmd gekommen, das infolge der großen Trockenheit leider einen recht geringen Ertrag lie-

Quer durch die letzte Sitzung des Calwer Gemeinderats Zum ersten Punkt der Tagesordnung, Verwen- Ausdruck gebracht. Ueber Grundstücksfragen, die dung der ehemaligen Truppführerschule, gab Bür- mit der Friedhofanlegung im Vorort Alzenberg in germeister Blessing bekannt, daß nun, wie Zusammenhang stehen, gab der Vorsitzende Aus- dies aus Gründen der Wohnraumbeschaffung ge- kunft. An einer in Stuttgart beabsichtigten Her- wünscht hatte, nicht das Landratsamt einzieht, son- mann- Hesse- Ausstellung wird sich die Heimatstadt dern das Lehrerinnen- Seminar, das z. Zt. in Schwen- Calw mit Erinnerungsstücken beteiligen. Der Ge- ningen untergebracht ist, hineinkommt. Die Entschei- meinderat nahm Kenntnis von der Verteilung der dung darüber war jedoch am Tag der Sitzung noch Hermann- Hesse- Spende im Betrag von 2400 Mark; nicht endgültig gefallen. Zugestanden sei aber, daß sie erfolgte durch das Soziale Hilfswerk an kinder- bei einer solchen Verwendung Wohnraum von der reiche und in Fürsorge stehende Familien und an Stadt nicht beansprucht werde. Gegen die Er- solche außerhalb der Fürsorge mit Zuwendungen öffnung eines Betriebes( Holzspielwaren) im eigenen von 50, 30 und 20 Mark. Auch einige Flüchtlings- Anwesen wird nichts eingewendet.- Der Schaden- familien wurden bedacht. Wie auch schon durch fert. betrag der Gebäudebrandversicherungsanstalt für Anschlag bekanntgegeben worden ist, wird die Be- das Rathaus ist mit rund 35 000 Mark festgestellt völkerung zum sparsamsten Wasserverbrauch er- Ein Bericht über die Volksküche ergibt, mahnt. Die Landespolizei wird u. a. auch Streifen daß, 700 Portionen täglich abgegeben werden und in die Gärten ausführen; wer gegen die im Inter- die Qualität gleichwertig geblieben ist. Damit es esse der Allgemeinheit erlassenen Verbote handelt, im kommenden Winter zu keinen Stockungen hat mit Wasserabschaltung zu rechnen. Anträge kommt, werden in den nächsten Monaten Vor- auf zusätzliche Brennholzzuteilung waren weiter kehrungen getroffen. Von der Georgenäums- Gegenstand der Prüfung auf ihre Berechtigung; Bücherei ist zu berichten, daß das Listenverzeich- auch in dieser Frage muß mehr Maß gehalten wer- nis nun angelegt ist. Der Stadtwald wird nun von den ein solcher Antrag kann nur bei ganz dringen- Revierförster Rüdinger betreut; Revierförster Win- der Notwendigkeit Berücksichtigung finden. Mit terle wird für seine diesbezüglichen Verdienste einer nichtöffentlichen Beratung wurde diese Sit- noch der besondere Dank der Stadtverwaltung zum zung vom 31. Juli beschlossen. Ki.

worden.

Freude bei den Nagolder

Die Stadtgemeinde Nagold hatte die Kriegsbe- schädigten zweier Weltkriege zu einer frohen Unter- haltung geladen, die den Anfang weiterer, ähnlicher Abende bilden soll. Die gut zusammengestellte Vor- tragsfolge wurde ausschließlich von einheimischen

Kräften bestritten, die denn auch wirklich Bestes leisteten, sodaß die Kriegsbeschädigten empfinden mußten, daß die Oeffentlichkeit sie keineswegs ver- gessen hat. Erstmals trat die neu konstituierte Stadt- kapelle unter ihrem bestens bekannten Musikdirek- tor Rometsch wieder in die Erscheinung und wartete gleich mit einer Reihe gutgespielter und gern ge- hörter Musikstücke auf. Der Liederkranz" Nagold ließ es sich gleichfalls nicht nehmen, unter seinem geschätzten Chordirektor Bundschuh Heimat- und andere Chöre vorzutragen, die alle prächtig gesun- gen wurden. Die Sportlerinnen der Spielvereinigung Nagold gefielen mit recht anmutigen Reigen und sonstigen lustigen Vorführungen. Ministerialrat a. D. Schuon erzählte Witziges aus dem alten Tübingen. Bürgermeister Breitling, der eingangs die Anwesen- den herzlich begrüßt hatte, dankte zum Schlusse allen Mitwirkenden, insbesondere Musikdirektor Ro- metsch, der die Gesamtleitung in Händen hatte. Er

Deckenpfronn, 29. Juli 1947. Am 25. Juli morgens verschied mein lb. Mann. unser gt. Vater Friedrich Süsser

Autounternehmer

von

im Alter 62 Jahren einer Herzlähmung. Für alle Liebe und innige Anteilnahme an unserem schweren Leid so- wie für die zahlreiche Beglei- tung zur letzten Ruhestätte sa- gen wir allen Freunden und Bekannten unseren besten Dank. Die Gattin: Luise Süsser, geb. Dongus, mit Sohn Kurt. Aerztefafel

Dr. Meurer, Facharzt für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Calw, Schillerstr. 28, vom 1. bis 25. 8. keine Sprechstunde. In dringend. Fällen über Nr 628 erreichbar. Die Praxis von Herrn Dr. Holzin- ger, Nagold, wird ab 4. August von mir weitergeführt. Sprech- stunden 9-12 und 14-18 Uhr. Dr. Roßbach, Nagold, Zahnarzt.

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Kriegsbeschädigten

Die abnorme Hitze hat die Wasserversor- gung der Stadt stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Stadtverwaltung sah sich gezwungen, nachts die Wasserzufuhr zu sperren. Ueber den Wieder- anfang des Unterrichts im Lehrerseminar ist noch nichts Endgültiges bestimmt. Insbesondere steht nicht fest, wer der Leiter des Seminars wird. Alle Vermutungen sind lediglich müßige Kombinationen. Das Altersheim der Methodistischen Kirche Württembergs, das, vor dem Kriege erholungsbe- dürftige Kinder beherbergte, ist vor kurzem eröff net worden. Das herrlich über dem Nagoldtal ge- legene Haus wird augenblicklich vollends instand- gesetzt, um weiteren Gästen die Aufnahme zu ermöglichen, Die feierliche Einweihung wird in Bälde stattfinden. Die Stadtgemeinde Nagold gab, nachdem sie am Sonntag vorher die Kriegs-

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sicherte den Kriegsbeschädigten seine und der Stadtverwaltung volle Sympathie und Unterstützung beschädigten zweier Weltkriege zu Gast gehabt

zu.

Namens der Kriegsbeschädigten selbst dankte Herbert Fink für den schönen Abend, -9.

Nachrichten aus Nagold

Im Nagolder Stadtwald, Distrikt Buch", brach in den ersten Nachtstunden zum Sonntag ein Bo- denbrand aus, der aber gleich bemerkt und alsbald gelöscht werden konnte, ohne daß größerer Schaden entstand. Ueber die Entstehung des Bran- des ist nichts bekannt. Der Aufbau der durch Kriegsereignisse zerstörten Gebäude, insbesondere derjenigen an der Leonhardstraße, geht infolge der bekannten Materialschwierigkeiten langsam voran. Da die meisten der Betroffenen finanziell nicht auf Rosen gebettet sind, wurde seitens der Stadtverwal- tung erneut eine Geldsammlung für die Fliegerge- schädigten durchgeführt.

In einer gut besuchten Versammlung der ev. Kirchengemeinde sprach Prälat Schlatter, Lud- wigsburg. Der geschätzte Redner behandelte in um- fassender Weise das zeitgemäße Thema„ Der Weg der Kirche seit dem Zusammenbruch im Jahre

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hatte, einen Unterhaltungsabend zugunsten eben dieser Kriegsbeschädigten. Auch diesmal wirkten an der Gestaltung desselben die Stadt- kapelle, der ,, Liederkranz Nagold" und die Spiel- vereinigung Nagold" mit. Das überaus gediegene Programm befriedigte vollauf. Musikdirektor Ro metsch dankte für den Besuch und die Aner- kennung, die den Darbietungen gezollt wurde.

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Marie Mayer, geb. Mammel, geb. 28. 8, 66 in Ehningen; Emma Nagel, geb. Müller, geb. 15. 8. 68 in Ludwigsburg; Marie Probst, geb. Raaf, geb 13. 8. 1868 in Nagold; Katharine Schaible, geb. Krauß, geb. 3. 8. 71 in Berneck; Rentnerin Friederike Schaible, geb. 11. 8. 1871 in Egenhausen; Line Schoerner, geb. Reichert, Witwe, geb. 15. 8. 72 in Nagold; Margarete Wiedmaier, geb. Deuble, geb. 4. 8. 72 in Mindersbach. Iselshausen hat im August 3 Altersjubilare: Küfer Gottlob Büchsen- stein, geb. 20. 6. 72; Rentnerin Anna Maria Helber, geb. 12. 8. 71 und Oberlehrer a. D. David Volz, geb. 25. 8. 1859 in Enzklösterle.

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