Nr. 61

Kreis Calw

forstwirtschaftlich an erster Stelle

Die weiten Waldgebiete unseres Kreises haben, forstwirtschaftlich gesehen, eine Bedeutung, wie sie in Südwürttemberg nur noch der Kreis Freuden- stadt aufweist. Die Forstwirtschaft steht zwar unter den 58 Wirtschaftszweigen Südwürttembergs und Hohenzollerns erst an 14. Stelle, doch wird diese Klassifizierung den Tatsachen nicht ganz gerecht. Der unschätzbare Wert des Rohstoffes Holz liegt darin begründet, daß er eine Schlüsselstellung ein- nimmt, die Industrie und Handwerk ihm geben. In unserer gesamten Wirtschaft gibt es wohl kaum einen Zweig, der mit der Forst- und Holzwirtschaft nicht unmittelbar oder mittelbar im Zusammenhang stände. Wir haben in Südwürttemberg und Hohen- zollern etwa 350 000 Hektar Wald, das ist fast ein Drittel der Gesamtfläche des Landes. Besitzmäßig wirkt sich das dahin aus, daß sich 37 000 Betriebe in diese Waldfläche teilen. Ein Drittel des Waldes entfällt auf Staat, Gemeinden und Körperschaften als Besitzer, Zahlenmäßig herrschen bei der Teilung des Waldbesitzes die Kleinbetriebe vor, wie das ja auch in der gesamten Landwirtschaft der Fall ist. 78 Prozent der Gesamtfläche entfallen aber doch auf Großbetriebe, deren Zahl sich auf 500 beziffert. Es

Aus dem Nagold-, Enz- und Albtal

mit etwa 3200 angegeben. Zu dieser Zahl kommen die saisonmäßig beschäftigten und periodisch ein- gesetzten Holzhauer. Die Forstwirtschaft schätzt die in ihrem Bereich beschäftigten Arbeitskräfte zur Zeit der Hochkonjunktur auf 16 000 jährlich..-g.

Die Landespolizei berichtet

Aufgeklärte Einbrüche

Der vor einiger Zeit in das frühere Unrragebäude im Hirsauer Wiesenweg verübte Einbruch konnte durch die Landeskriminalpolizei Calw aufgeklärt und der Täter ermittelt werden.

Vom Landespolizeiposten Unterreichenbach wurde ein in Grunbach wohnhafter Mann festgenommen. Er hat zusammen mit drei schon vorher Festgenom-

menen eine größere Zahl Einbrüche im Kreis Calw verübt.

Brandfall. Am Dienstag mittag ist, vermut- lich durch Funkenflug aus einer Lokomotive an der Bahnlinie zwischen Monbachtal und Bad Liebenzell und Bad Liebenzell und Hirsau ein kleiner Brand ausgebrochen, der, ohne nennenswerten Schaden anzurichten, bald gelöscht werden konnte.

Calwer Stadtnachrichten Stadtgartenkonzert. Am kommenden Sonntag kon- zertiert die Stadtkapelle von 11 bis 12 Uhr im Stadtgarten, wozu die Bevölkerung, die diese sonn- tägliche Unterhaltungsmusik begrüßen wird, herz- lich eingeladen ist.

Bilder aus dem Calwer Gerichtssaal

Er drohte mit ,, ausbeinen"

In S. ging es in einer Maiennacht etwas bunt zu. Es wurde da ein Sautransport gestartet, der aber nicht die eigentliche Ursache war, wohl aber der Mann, in dessen Haus sie gebracht wurde. Dieser Bürger hatte einen über den Durst getrunken, und in diesem Zustand kann er sich dann, wie er sagte, nicht mehr halten. Dies ist aber, wie ihm der Richter unter die Nase rieb, absolut kein Milde-

ist natürlich, daß wir diese Großbetriebe vor allem rungsgrund, heute sogar gerade das Gegenteil da-

im Schwarzwald zu suchen haben, und da ist es der Kreis Calw, der mit Freudenstadt die Spitze hält. Die Kreise Calw und Freudenstadt verfügen über 60 Prozent der gesamten forstwirtschaftlich genutz- ten Fläche Südwürttembergs und Hohenzollerns. Der Wald hat immer schon den Bewohnern der

Schwarzwaldkreise in ausgedehntem Maße Arbeit und Brot gegeben, und er tut das auch heute noch. Nach den Statistiken der Arbeitsämter hat die Zahl der in der Forstwirtschaft beschäftigten Personen des Landes seit etwa einem Jahre eine fast hundert- prozentige Steigerung erfahren. Im Juni 1946 wur- den fást 4000 Personen, die in der Forstwirtschaft beschäftigt sind, registriert, im Mai dieses Jahres waren es deren über 7000. Dabei sprechen die Be- richte der Arbeitsämter davon, daß die Forstwirt- schaft nach wie vor einen Bedarf an Arbeitskräf- ten hat, der bei weitem nicht gedeckt werden kann. In obigen Zahlen drückt sich übrigens nicht die Gesamtzahl der Personen aus, die in der Forstwirt- schaft ihren Erwerb finden. Die Zahl der eigent- lichen Berufsholzhauer wird für das ganze Land

Kulturelle

von. Auf jeden Fall gab ihm der des Weges kom- mende Polizeimeister in keiner Weise Veranlassung, auf diesen loszukrakehlen, ihm mit ausbeinen und noch mit anderen unschönen Dingen zu drohen, ein- schließlich einer ganz unwahren Anschuldigung. Damit er künftig von solchen Dingen läßt und des Bürgers erste Pflicht mehr achtet, erhielt er einen Denkzettel in Gestalt von 3 Wochen Gefängnis.

Auf ungeraden Wegen gewandelt Durch Fleiß und Rechtschaffenheit nur kann man seinem Namen Achtung verschaffen, so viel Kennt- nis ist auch dem K. O, zuzutrauen, der aus der Untersuchungshaft vorgeführt wurde, um sich wegen Betrug, Urkundenfälschung, Unterschlagung und Un- treue zu verantworten. Er brachte zwei engere Landsleute( Ostflüchtlinge) um ihre als letzte Habe geltenden Wertgegenstände. Seine Märchenerzäh- lungen über deren Verbleib glaubte ihm Mensch; er hat sie einfach auf dem Schwarzen Markt verkümmelt und das Geld für sich braucht, bis auf einen kleinen Anteil für den einen Rundschau

kein

ver-

schließen ließ und die Besucher in beglückender Andacht seine Vorträge aufgenommen haben. Die Herstellung des Kontaktes mit den Hörern durch das Auftreten und dazu die Offenbarung großen Könnens das sind die Merkmale, die das Ganze dann zum Höhepunkt führen. An diesem Abend waren sie gegeben, und dafür wurde dem Gast durch herzlichen Beifall gedankt unter Uebertra- gung auch auf Liselotte Freystetter für die prächtige Begleitung. Ki.

Nagolder Kulturspiegel

Ein großer Geiger konzertierte Das dritte Meisterkonzert in Calw brachte inso- fern eine Enttäuschung, als nur ein paar Reihen der Turnhalle mit Besuchern gefüllt waren. Wenn man es auch nicht wahrhaben will, daß die Som- mermonate dafür ein ungeeigneter Zeitpunkt sind, so ist dies doch so. Zum anderen mag auch die drückende Schwüle mit schuld gewesen, sein und weiter auch, daß die Preise jetzt nicht mehr für jedermanns Geldbeutel tragbare sind, besonders dann nicht, wenn Familienangehörige zusammen gerne so ein Konzert besuchen wollen. Immerhin muß man sich fragen, wo die Calwer an einem solchen Abend bleiben, die selbst den Bogen füh- ren und sich deshalb einen Großen unter ihnen ,, be- sehen" müßten, und die anderen, die für klassische Musik immer noch ein Quintchen Liebe aufzubrin- gen vermögen. Zumal die Konzertdirektion gerade den Calwern ein auf hohem Niveau stehendes Kunstverständnis zugute hält. Blieb es also in Bezug auf die Besucherzahl bei einer Enttäuschung, so wurde die Veranstaltung für die Wenigen, die gekommen waren, zu einem großen Erlebnis, denn Heinz Stanske zählt zu den Ersten seines Faches. Die kritische Lupe an seinem Können anzu- setzen, kann deshalb wiederum auch nur Kapazi- täten auf dem Gebiete solcher Musik zugestanden werden. Wir beschränken uns deshalb darauf, zu sagen, daß allein schon die auserlesene Vortrags- folge auf das überragende Können dieses Künstlers damit nachhaltigsten, herzlichsten Beifall.

Familiennachrichten

Albrecht! Wir zeigen die glück- liche Geburt unseres 5. Kindes an. Manfred Hiller und Hilde- gard, geb Kraut. Neuhengstett, 21. Juli 1947. Wir grüßen als Verlobte: Friedl Burkhardt, Paul Mey. Igelsloch, Spaichingen/ Württ., 27. Juli 1947.

Eugen Schneider, stud. med. vet., Anni Schneider, geb. Kelz, Ver- mählte. Altensteig/ Köln, den 2. August 1947.

Calw, 27. Juli 1947. Unser lieber Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder und

Onkel

Friedrich Ungemach ist nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 66 Jahren von seinem Leiden er- löst worden. Wir haben ihn am 26. 7. zu Grabe getragen. Für die erwiesene Teilnahme von allen Seiten sagen wir herzlichen Dank. Die trauern- den Hinterbliebenen: Fritz Un- gemach, verm. im Osten, mit Frau und Kindern Jürgen und Monika, Erich Ungemach, Al- fred Ungemach mit Braut, El- len Ungemach mit Bräutigam. Ernstmühl, 27. Juli 1947. Am 18. Juli ist mein lieber, unvergeßlicher Mann, unser geliebter, treusorgender Vater, Schwiegervater und Großvater Karl Klenk, Schreiner, nach kurzer, schwerer Krank- heit im Alter von 69 Jahren für immer von uns gegangen. Wir haben ihn am 21. Juli zur letzten Ruhe gebettet.. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, besonders für die trostreichen Worte des Herrn Geistlichen und ür die vielen Kranz- und Blumenspenden so- wie allen denen, die unseren lieben Entschlafenen zur letz- ten Ruhestätte geleiteten, să- gen wir auf diesem Wege herz- lichen Dank. In tiefem Leid: Die Gattin: Marie Klenk, der Sohn: Karl Klenk, die Tochter: Hedwig Kopf, geb. Klenk, mit Gatten Hermann Kopf und Söhne Kurt, Roland und Rolf.

Die Junge Bühne Schwaben gab wieder mal in Nagold ein Gastspiel, das ein voller Erfolg wurde, In ihrem Bestreben, nur wirklich literarisch Wertvolles zu bieten, war ,, Der Parasit" eine in sich geschlossene, bis ins Einzelne durchgearbei- tete Darbietung, die nach Form und Inhalt ein Gan- zes war, von Anfang an fesselte und zum Miterleben der interessanten Handlung zwang. ,, Der Parasit" ist die von Schiller gemachte freie Uebersetzung des in Alxandrinem geschriebenen Stückes des fran- zösischen Theaterdirektors Picard. Diesem treff- lichen Charakterstück gab Schiller einen frischen, leichten Prosadialog, durch den auch der Geist des Dichterfürsten weht. Die Schauspielerinnen und Schauspieler bemühten sich, Schillers moralisch- ästhetisches Dogma vom Symbol des Wahren und Guten in bester Weise wiederzugeben und fanden

Nagold, 26. Juli 1947. Todesanzeige und Danksagung Unsere liebe Muttere, Schwie- germutter und Großmutter ist am 20. 7. 1947 nach schwe- ren Leidenstagen von uns ge- gangen. Wir haben sie am 23. 7. 1947 zur letzten Ruhe ge- bettet. Für all die Liebe und Anteilnahme sagen wir herz- lichen Dank. In stiller Trauer: Die Tochter: Lina Häbich, gb. Kern, Sontheim, mit Familie, der Sohn: Erwin Kern, Schnei- dermeister, mit Familie, Na- gold, die Schwiegertochter: Johanna Kern, gb. Croßmann, mit Familie, Nagold.

Wildberg, 27. Juli 1947. Nach einem arbeitsreichen Le- ben ist mein lieber Mann, un- ser guter Vater, Bruder, Schwager, Schwiegervater und Großvater

Michael Hauser

Zimmermeister

am 18. 7. 1947 unerwartet rasch im Alter von nahezu 76 Jahren von uns gegangen. Wir haben den lieben Ent- schlafenen am 20. 7. zur letz- ten Ruhe gebettet. Für die überaus große Teilnahme so- wie die vielen Kranzspenden sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichen Dank, Im Namen der trauernden Hinter- bliebenen: Die Gattin: Luise Hauser, geb. Kempf.

Althengstett, 28. Juli 1947. Danksagung

Für die vielen Beweise herz- licher Arteilnahme an der Ge- dächtnisteier unseres lieben

Erwin möchten wir auf diesem Wege herzlich danken. Besonders danken wir dem Herrn Geist- lichen für seine trostreichen Worte und sein herzliches Gedenken sowie dem Kirchen- chor fir die schönen Lieder und allen, die unserem lieben Erwin die letzte Ehre erwie- sen haben Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Gu- stav Flik.

Aerztefafel

-g.

Die Praxis von Herrn Dr. Holzin- ger, Nagold, wird ab 4. August von mir weitergeführt. Sprech- stunden 9-12 und 14-18 Uhr. Dr. Roßbach, Nagold, Zahnarzt. Vom ist 4.- 27. August meine Praxis geschlossen. Dr. med. Bil- ger, Nagold.

Vom 4. 8. bis 30. 8. bleibt meine Praxis geschlossen. Christoph Kirgis, Dentist, Altensteig. Augenarzt Dr. Ostenried, Pforzheim, Unt. Zähringer- Allee Nr. 37, zurück. Sprechzeit 9-12.30 Uhr täglich.

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der Besitzer. Bei dem Schwindel um Beschaffung einer Schlafzimmereinrichtung ist es durch das schwindende Vertrauen bei dem Versuch geblie- ben. Daß Lügen kurze Beine haben und das Vor- zeichen des Schwarzhändler- und

Schiebertums

einer geregelten Arbeit doch einmal Schiffbruch er- leidet, das sich einzuprägen und zu beherzigen gibt ihm das zudiktierte 1 Jahr Gefängnis Gelegen- heit dazu.

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Ein haltloser Dieb Es ist immer das gleiche Bild; wer den Appetit an einer geordneten Arbeit verloren oder überhaupt noch nicht gefunden hat, wird oft leicht zum Dieb. Der ebenfalls aus der Untersuchungshaft vorgeführte und kaum Zwanzigjährige scheut die Arbeit allem Anschein nach auch und quittierte die Gutmütig- keit einer Frau mit einem Einbruch bei ihr. Diesem einen Diebstahl folgten noch zwei andere; ein Paar Schuhe, eine Taschenuhr, Rauchfleisch und Schnaps

1. August 1947

waren die Diebesbeute. Bei der Wiederfestnahme nach dem Ausbruch aus dem Ortsarrest in S. wider. setzte er sich dem Landespolizeiposten in einer Weise, die schon stark nach Verbrechertum riecht. Unter Berücksichtigung des Umstandes, daß er die Heimat verloren hat, was aber, um es hier einmal zu betonen, kein Freibrief auf Gesetzesübertretun- gen ist, ließ das Gericht noch einmal Milde wal- ten, und beließ es bei 5 Monaten Gefängnis unter Anrechnung von einem Monat Untersuchungshaft. Unüberlegte Federführung

Durch ihre Ehescheidungsangelegenheit verstieg sich eine Frau wie sie sagte in einer Aufregung da. zu, an einen Einwohner in C. einen beleidigenden Brief zu schreiben und unter diesen einen falschen Namen zu setzen. Diese Tatsache und die weitere, daß der Briefempfänger mit ihrer Angelegenheit Monat Gefängnis für das unbesonnene Geschreibsel nichts zu tun hat, führte dazu, daß sie mit einem büßen muß,

Auf 4 Liter Milch 1 Liter Wasser Wegen Milchfälschung standen eine Hausgehilfin und eine Frau aus zwei verschiedenen Gemeinden vor Gericht. Es wurden von dem zuständigen Un- tersuchungsamt bei den Proben in dem einen Fall bei 4/2 Liter abgelieferter Milch/ Liter Wasser- zusatz und in dem anderen bei 4 Liter Milch 1 Liter Wasserzusatz festgestellt. Die eingehende Beweis- aufnahme erbrachte nicht den untrüglichen Beweis einer vorsätzlichen Tat; das Gericht mußte sich deshalb auf Fahrlässigkeit beschränken und verur- teilte die Hausgehilfin zu einer Geldstrafe von 30 und die andere Angeklagte zu einer solchen in Höhe von 100 Mark mit einer ernstlichen Mahnung bezüglich der Reinhaltung dieses Nahrungsmittels für unsere Kinder und Kranken.

Blick in die Gemeinden

Nachrichten aus Nagold

Am Tage vor dem Beginn der neuen Ernte fand eine Felderbegehung statt, an der sich unter Führung von Landwirtschaftsrat Harr und Kreis- baumwart Walz der Marktleistungsausschuß mit Bürgermeister Breitling an der Spitze und sehr zahlreiche Landwirte und private Interessenten be- teiligten. Festgestellt wurde, daß auf der ganzen Markung die Ernte einen befriedigenden Ertrag lie- fert, wobei allerdings nicht übersehen werden darf, daß viele Lagerfrucht, aber auch mancherlei Schä- den, die durch Wild verursacht worden sind, den Ertrag herabmindern. Die Kartoffeläcker stehen ebenfalls sehr schön da. Auch die Obstbäume zei- gen einen erfreulichen Behang, obwohl die große Trockenheit sich hier am stärksten auswirkt. Land- wirtschaftsrat Harr nahm die Gelegenheit wahr, Vorteile und Nachteile der einzelnen Fruchtsorten darzulegen und auf die Wichtigkeit der Saatgut- erneuerung hinzuweisen, damit nicht überzüchtetes Getreide den Ertrag beeinträchtigt. Kreisbaumwart Walz gab beachtliche Fingerzeige für die Obstzüch- tung und Baumpflege.

Wildberg. Eine 68 Jahre alte Frau von hier, die vermißt wurde, konnte tot aufgefunden werden. In geistiger Umnachtung hat sie den Tod gesucht. Sie war im hiesigen Altersheim untergebracht und mit einem unheilbaren Leiden behaftet.

Ein bedauer-

licher Verkehrsunfall trug sich dadurch zu, daß ein Kind, das mit seiner Großmutter am Rande einer engen Straße dahinschritt, während ein Lastwagen in der gleichen Richtung fuhr, plötzlich sich von der Großmutter losriß und auf die Fahrbahn sprang. Das Kind wurde von einem ihm entgegenkommen- den Motorradfahrer angefahren und erlitt neben anderen Verletzungen einen Beinbruch.

Rotfelden. Am Sonntag, 20. Juli, feierte der Jahr- gang 1897 im Gasthaus zur Krone" den 50. Ge- burtstag. Es haben daran 6 Männer und 7 Frauen teilgenommen. Nach gemeinsamem Kirchgang tra- fen sich die Jubilare nachmittags bei Kaffee und gutem Kuchen. Friedrich Stockinger richtete an

Ki.

die Versammelten einige Begrüßungsworte. Das nette und trefflich verlaufene Festchen wurde mit guten Gesängen vom Männergesangverein Rotfel den umrahmt. An dieser Stelle sei den Sangesbrü- dern herzlicher Dank für ihre Darbietungen gesagt. Bis um Mitternacht war reichlich Gelegenheit ge- boten, alte Jugenderinnerungen auszutauschen.

Altensteig. Beim Umsturz gegen Mitte April 1945 wurden ein Herrenanzug und Wäsche gestohlen. Der Diebstahl ist jetzt aufgeklärt. Bei der Diebin handelt es sich um eine ledige Frau, die sich nun vor Gericht zu verantworten haben wird.

Unterjettingen. Landwirt Georg Rinderknecht stürzte in der Scheuer ab und zog sich eine Wir- belsäule verletzung zu, die seine Ueberführung ins Kreiskrankenhaus Nagold erforderlich machte.

Nagolder Altersjubilare

Im August verzeichnen wir folgende Altersjubi- lare: Emma Graf, geb. Walz, geb. 9. 8. 71 in Wald- dorf; Rentnerin Christiane Haas, geb. 1. 8. 55 in Freudenstadt; Marie Harr, geb. Rauser, in Nagold, geb. 28. 8. 69; Witwe Marie Jung, geb. Kirn, geb. 4. 8. 72 in Walddorf; Schneidermeister Friedrich Klaiß, geb. 18. 8. 62 in Edelweiler; Kaufmann Her- mann Knodel, geb. 7. 8. 65 in Nagold.

Die Ernte im Gäu

Die Getreidefelder sind bei der heißen Witte- rung rasch zur Reife gelangt. Gerste ist bereits eingefahren, ebenso Roggen. In diesen Tagen wird der Hafer gemäht. Beim Weizen steht es noch etwa 10 Tage an, bis er geschnitten werden kann. Nach dem Zurückgehen der Blatt- Teile zeigt sich deutlich daß die Trockenheit im April die Bestockung we- sentlich beeinträchtigte. Es fehlt der Schluß" im Weizenfeld. Wir hoffen, daß das Erntewetter weiter günstig bleibt, wären aber doch für einen durch- weichenden Regen dankbar, da sonst Gefahr besteht daß die Trockenheit erheblichen Schaden anrichtet. Das gilt auch für das Obst, namentlich für die Zwetschgen, deren Behang in diesem Jahre mäßig ist. Kartoffeln stehen besser als im Vorjahre.

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