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2. Juli 1947

SCHWÄBISCHES TAGBLATT

Die Rolle der Genossenschaften

Sie bilden einen Damm gegen erlaubten und unerlaubten Warentausch Das Genossenschaftswesen hat in Deutschland seit vielen Jahren erfolgreich gearbeitet und welche wichtige Funktion ihm in Zukunft zugewiesen sein wird, darauf ist auf dem 62. Verbandstag der land- wirtschaftlichen Genossenschaften Württembergs, der für die französische Zone in Saulgau bzw. in- bingen abgehalten wurde, besonders hingewiesen worden. Heute möchten wir aus der Debatte noch einige Gesichtspunkte hervorheben. In seinen Aus- führungen über die Zukunftsaufgaben der Genos- senschaften hat der als Gast anwesende Verbands- präsident Grimminger, Stuttgart, mit Recht darauf hingewiesen, daß das Genossenschaftswesen in der nächsten Zeit eine viel größere Rolle spielen werde, um vor allem eine noch intensivere Aus- schöpfung aller gegebenen Möglichkeiten zu ge- währleisten. Der Weg vom Erzeuger zum Verbrau- cher wurde von ihm als zu lang bezeichnet. Auch der Ausbau der Dorfgenossenschaften sei im Inter- esse einer rationellen Bewirtschaftung wichtig.

betrieben und 853 Mittelbetrieben genossenschaftlich erfaßt. Es ist, so betonte Direktor Heuschmid, Tatsache, daß ohne die Genossenschaften die Er- nährungslenkung nicht nur schwieriger, sondern überhaupt nicht möglich wäre. So bilden die Genos- senschaften einen Damm gegen den immer mehr um sich greifenden erlaubten und unerlaubten Wa- rentausch, gegen Schleichhandel und Schwarzmarkt. Wohl sind die Genossenschaften nicht in der Lage, dieser Verschleuderung von lebensnotwendigen- tern Einhalt zu gebieten, sie werden aber solange ihre Sauberkeit und Anständigkeit zum Einsatz brin- gen, bis Staat und Behörden die Zwangsbewirtschaf- tung aufheben können. Immer steht bei der Genos- senschaft das Leistungsprinzip, das Dienen und Hel- fen obenan.

In Südwürttemberg bestehen nach den von Direk- tor Heuschmid, Tübingen, gemachten Mittel- lungen 1674 landwirtschaftliche Genossenschaften, das sind 49 Prozent des Gesamtbestandes in ganz Württemberg. Daß sie heute noch nicht wieder bei der Verteilung wichtiger Waren den ihnen gebüh- renden Platz einnehmen, ergab sich aus der Aus- sprache, in der von einzelnen Rednern eine größere Berücksichtigung, z. B. bei der Verteilung von Kunstdünger gefordert wurde. Prioritätsbetriebe z. B. seien in der Lage, ihren Arbeitern, die noch Landwirtschaft betreiben, größere Mengen an Kunst- dünger zur Verfügung zu stellen, während die Ge- nossenschaften viel geringere Mengen erhalten, so daß sich der groteske Zustand ergebe, daß dieje- nigen Betriebe, die Kunstdünger stärker benötigen, am geringsten damit eingedeckt werden können. Hier wurde gleiches Recht gefordert, wie überhaupt in der am Schluß des Verbandstages angenomme- nen Entschließung der Wunsch zum Ausdruck kam, den Bauern eine unterschiedslose Behandlung zu- teil werden zu lassen. In dieser Beziehung wurden ganz bestimmt formulierte Wünsche geäußert, die den verantwortlichen Stellen unterbreitet werden sollen.

Die beiden Hauptgruppen im Genossenschaftsbe- stand bilden die 1519 örtlichen Spar- und Darlehens- kassen und die 1648 Molkerei- und Milchverwertungs- genossenschaften. Das Verbandsgebiet ist genossen- schaftlich bis ins letzte Dorf durchorganisiert. In der französischen Zone wird die Milch von 17 Groß-

Umschau im Lande

Unser Viehbestand

Nach dem Stande der Viehzählung vom 3. Juni ist, wie Staatssekretär Dr. Weiß auf dem Ver- bandstag der landwirtschaftlichen Genossenschaften Württembergs mitteilte, der Kuhbestand um 6000 Stück zurückgegangen, aber insgesamt hat sich der Viehbestand gegenüber der letzten Zählung um 7000 Stück vermehrt. Er steht jetzt nur noch 1,4 Prozent

unter dem Friedensstand, allerdings nur kopfmäßig und nicht nach Altersklassen und Qualität.

Anschluß an die Ernte gesichert

In einer Mitteilung der Landesdirektion für Land- wirtschaft und Ernährung wird gesagt, daß die Zu- teilungsmenge in der Brotversorgung für die näch- sten 50 bis 60 Tage gesichert sei. Damit wird der Anschluß an die neue Ernte erreicht werden. In der Kartoffelversorgung wird der Juli und August noch etwas kritisch sein. Die Fleischrationen sind ge- sichert und ein Eingriff in die Nutzviehbestände ist kaum zu befürchten.

Das Ravensburger Rutenfest Ravensburg. Nach achtjähriger Pause feierte Ravensburg wieder das jahrhunderte alte Rutenfest. Durch die wohlwollende Unterstützung der Militär- regierung und das Bemühen der Stadtverwaltung ist es trotz vieler zeitbedingter Schwierigkeiten ge- lungen, dieses Originasfest in einem schönen Rah- men zu begehen. Schon am Sonntag grüßten von vielen schmußen Bürgerhäusern die Rutenfahnen. Die Rutentrommler mit Blumen geschmückt und ihren farbigen Studentenmützen, die diesjährigen Abiturienten der Spohnoberschule, rührten eifrig die Trommeln und zogen von Straße zu Straße. Ein freudig bewegtes Bild brachte der Montag, als bei strahlendem Sonnenschein in dichten Reihen die Ravensburger die Straßen säumten, durch die sich der Festzug bewegte. Da wurde die große Vergan- genheit von Ravensburg wieder beim Anblick der vielen Gruppen, wie auch der zahlreichen in den Festzug eingezogenen historischen Darstellungen lebendig.

Vater erschlägt Tochter und ihr Kind Ravensburg. Die 23 Jahre alte Maria Letten- bauer und ihr zweijähriges Kind in Oberreitnau wurden am 16. Juli in der elterlichen Wohnung er- schlagen aufgefunden. Der Vater der Toten, der frühere Bahnarbeiter Johann Lettenbauer, meldete den grausigen Fund bei der Polizei. Er wollte bei der Heimkehr vom Mähen die Toten aufgefunden haben und beteuerte in verdächtiger Weise, daß er mit der Mordtat nichts zu tun habe. Die polizei-

Das geht alle an

Weitere Paketsendungen möglich Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz gibt bekannt, daß der Versand und die Verteilung der an die deutschen Kriegsgefangenen in Jugosla- wien von ihren Angehörigen in der französischen Besatzungszone Deutschlands gesandten Pakete be- stens von statten ging, wie die Empfangsbescheini- gungen beweisen. Es ist wieder möglich, bis Ende August 1947 weitere Pakete bei den Postämtern der französischen Besatzungszone aufzuliefern. Es wird darauf hingewiesen, daß das Verschicken einer ge- wissen Anzahl von Gegenständen verboten ist( zu erfragen bei den Hilfsausschüssen). Die Pakete müssen mit dem Stempel des für den Absender zu- ständigen Hilfsausschusses versehen sein.

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Wir suchen:

Emma

Zofia Kiszel, 38 J.,( Polin), aus Warschau. Fomania Kiszko, 16 J.,( Polin), aus Kobajly- Wilno in Polen. Helena Kiszko, 62 J.,( Polin), aus Kobajly- Wilno in Polen. Jacob Kiszko, 59 J.,( Pole), aus Kobajly- Wilno J.,( Pole), Polen. Leon Kiszko, 42 Lidia Klamborowska, 44 J.,( Polin), aus Magdeburg- Neustadt. Jerzy Klamborowska, 22 J.,( Pole), aus Szyblowiec Pocz. Skarzysko, pow. Radom. Jozef Klarecki, 27 J.,( Pole), aus München

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Kazimierz Lachman, 38 J.,( Pole), aus Hannover. Bronislaw Lagiewczyk, 26 J.,( Pole) aus Bad Wall- dur, Freiburg. Kazimierz Legies, 30 J.,( Pole), aus Guszsze Elbe, Kalbe. Wladyslaw Legwinski, 42 J., ( Pole), aus Frankreich Mantlucon Dunlop". Maria Lenk, 69 J.,( Polin), aus Lobzenika( Pommern). Mar- ta Lenk, 33 J.,( Polin), aus Lobzenika( Pommern). Wiktor Lenk, 68 J.,( Pole), aus Lobzenica( Pom- mern). Lucjan Lesniewski, 21 J.,( Pole), aus Pelm 43, Gerostein 22. Lucja Lesz, 24 bis 25 J.,( Polin), aus Hamburg. Nadezda Levkovich, 46 J.,( Staatenlose). UNRRA.- Suchdienststelle Arolsen bei Kassel.

Wetteraussichten bis Wochenmitte Zunächst heiter bis leicht bewölkt und etwas wär- mer, später erneuter Temperaturrückgang mit Ge- witter und starker Bewölkung.

Lebhafte Zustimmung fanden auch die Ausfüh- rungen des Herrn Baumann, Tübingen, der den Abschluß der Wüwa erläuterte und dabei mitteilen konnte, daß vom erzielten Reingewinn in Höhe von rund 171 000 Mark fünf Prozent Dividende ausge- schüttet werden können. Der Redner unterstrich, daß nach streng reellen Gesichtspunkten des ge- nossenschaftlichen Kaufmanns die Arbeit der Wüwa abgewickelt wird, ein Hinweis, der in der heutigen besonders Zeit mannigfacher anderer Praktiken wohltuend empfunden werden muß.

Mehr Vertrauen zu den Normalverbrauchern wird in einer Darlegung gefordert, die aus Kreisen der land- wirtschaftlichen Konsumgenossenschaften stammt. Nicht die Strandräuber unseres Notstandes" sollten Einfluß auf die Güterverteilung haben, sondern die Genossenschaften, weil sie im Interesse der Ver- braucher erheblich mehr Ordnung schaffen könnten. Man lasse, so heißt es, die genossenschaftlichen Kräfte spielen und man werde dabei erfahren, daß die Fehlleitungen im Wirtschaftsprozeß sich vermin- dern lassen. Es wird auf die Forderungen des Zen- tralausschusses des internationalen Genossenschafts- bundes hingewiesen. Wiederherstellung des frühe- deutschen Konsumgenossen- ren Eigentums der schaftsbewegung, die Tätigkeit über alle Zonen- grenzen hinweg und Vertretung in allen öffentlichen Körperschaften des Landes seien die Voraussetzun- gen für eine erfolgreiche Tätigkeit, ebenso die Mög- lichkeit eines freien Güteraustausches mit den ge- Großeinkaufsgesellschaften in nossenschaftlichen andern Ländern und mit der internationalen ge- nossenschaftlichen Handelsagentur.

lichen Ermittlungen führten jedoch zur Ueberfüh- rung des Vaters, der nach hartnäckigem Leugnen schließlich ein umfassendes Geständnis ablegte.

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Quer durch die Zonen

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Das Fürst- Carl- Landeskrankenhaus in Sigmaringen konnte am 19. Juli sein 100jähriges Bestehen feiern. In Ravensburg hat sich eine 47 Jahre alte ge- schiedene Frau mit ihrer siebenjährigen Tochter vergiftet. Seinen 90. Geburtstag feierte in Schwen- ningen der Seniorchef der Kommanditgesellschaft für Spedition, Autoverkehr und Brennstoffhandel, Erhard Bürk. Leutnant Mountbatten, der Ver- lobte der englischen Thronfolgerin, hat vom Sep- tember 1933 bis zum Sommer 1934 die Schloßschule in Salem besucht. Er ist der Bruder der Mark- In einem Lörracher Großhan- gräfin Theodora. delsgeschäft sind mehr als zehn Tonnen Kirschen durch zu lange Lagerung verdorben.- Die Friedens- gesellschaft für Südbaden ist in Freiburg in Breis- Der Leiter der pädagogi- gau gegründet worden. schen Akademie in Lörrach, Rektor Franz Hirtler, der sich auch als Schriftsteller einen Namen ge- macht hat, ist im Alter von 62 Jahren gestorben. Die Stuttgarter Exportschau wurde dieser Tage vom 100 000. Besucher besichtigt. Es war eine Flüchtlings- frau aus Oesterreich, die zu ihrer großen Ueber- raschung als Geschenk eine vollständige Küchenein- Auf dem Bahnhof Kehl wurde richtung erhielt.

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ein Journalist von einer Lokomotive erfaßt und tödlich verletzt. Im Kreiskrankenhaus in Göppin- gen erbeuteten Diebe neben einer großen Anzahl Die Kaser- von Konserven drei Zentner Schmalz. nen im Stadtgebiet von Pforzheim, die bisher ame- rikanischen Truppen als Unterkunft dienten, sollen gesprengt werden. Die Stadtverwaltung hat jedoch gebeten, die Gebäude für städtische Kliniken oder In als Wohnungen für Neubürger zu verwenden. Frankfurt a. M. wird vom 31. Juli bis 1. August der erste deutsche Reklamekongreß des Verbandes der Die Koblenzer Reklamefachleute abgehalten. Strafkammer verurteilte Irmgard Knebel, die ihre beiden Kinder ermordet hatte, zum Tode.

Fußball

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Nr. 58/ Seite 3

AUS DER WIRTSCHAFT Betrachtungen zur französischen Wirtschaftslage

Die wirtschaftlichen Folgen von Kriegen pflegen sich in der Neuzeit unter anderem in verstärkten sozialen Spannungen auszuwirken. So sehen wir denn auch heute solche Spannungen in Erscheinung treten im einen Lande mehr, im anderen Lande weniger. Erschütterungen des Lohn- Preisgefüges sind die auslösenden Momente.

Frankreich ist eines der Länder, das seit gerau- mer Zeit von sozialen Spannungen beherrscht wird. Die Blumsche Preissenkungsaktion, die zu Beginn dieses Jahres in zwei Etappen durchgeführt wurde, ließ das Problem erstmals mit aller Deutlichkeit sichtbar werden. Wir anerkannten damals den Mut der Maßnahme, zeigten aber gleichzeitig auch die Problematik solcher in der modernen Wirtschafts- politik nicht mehr unbekannten Eingriffe auf. Die Entwicklung scheint unseren Bedenken recht gege- ben zu haben, denn seit Wochen geht über Frank- reich eine Streikwelle dahin und es ist schwer vorauszusagen, wann sie wird zum Stillstand ge- bracht werden können. Ihre Ursache ist klar: die wirtschaftliche Notlage der Bevölkerung. Das Ein- kommen der werktätigen Bevölkerung ist schon lange wir brachten im Zusammenhang mit der Preissenkungsaktion eine kurze Uebersicht über die hinter der Entwicklung des Lohn- und Preisindex' Preisentwicklung zurückgeblieben. Die französischen Werktätigen sind nach dem Verbrauch ihrer Er- sparnisse und dem fast gänzlichen Verzicht auf An- schaffungen nicht mehr bereit, eine weitere Sen- kung ihres Realeinkommens zu tragen.

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Die Wurzel weiterer sozialer Spannungen bildet der Uebergang von der Kriegs- zur Friedenswirt- schaft. Frankreich hat die Rationierung einer Reihe von Lebensmitteln aufgehoben. Die so lange er- sehnte Freiheit des Marktes kommt praktisch aber nur den Bevölkerungskreisen zugute, die über- here Einkommen verfügen. Der größte Teil des Volkes hat kaum die Mittel, die Rationen zu kau- fen. So wird sich die Masse der französischen Be- völkerung plötzlich einer sozialen Ungleichheit be- wußt, die ihr neu erscheint- war sie doch während der Dauer des Krieges an eine offiziell vollkom- mene Gleichheit gewöhnt. Es ist nur zu verständlich, daß sie an dem langsam wiederkehrenden friedens- mäßigen Lebensstandard auch ihren Anteil haben möchte. Es erscheint ihr mit Recht bitter, vor wohl- gefüllten Schaufenstern zu stehen, ohne die nötigen Mittel zum Kauf zu besitzen. Wenn niemand etwas hat, wie im großen und ganzen hier bei uns in Deutschland, so erzeugt das wohl ein drückendes Gefühl der Not, aber der einzelne vermag sich doch am Gesamtschicksal zu trösten. Wer aber begehrte und dringend benötigte Dinge vor sich sieht und sie dennoch nicht kaufen kann, weil ihm auch fleißige Arbeit nicht die entsprechenden Geldmittel bringt, dessen seelisches Gleichgewicht wird auf eine harte Probe gestellt.

Wie dem nun aber auch sein mag: die Erwartun- gen und Vorstellungen von einem vorkriegsmäßigen Leben gehen heute noch weit über die wirtschaft-

lichen Möglichkeiten Frankreichs hinaus. Es ist aus dem Kriege bedeutend ärmer hervorgegangen. Es könnte seinen Bewohnern auch bei immer wieder erhöhtem Geldeinkommen keinen Vorkriegslebens- standard bieten.

an-

Die sozialen Spannungen in Frankreich dürften diejenigen in England und in den USA. an Inten- sität wesentlich übersteigen. In beiden Ländern ist das Realeinkommen der werktätigen Bevölkerung - also in den Kriegsjahren um etwa 30 Prozent ganz erheblich gestiegen. In England hat zudem eine sehr strenge Steuerpolitik zu einem gewissen sozialen Ausgleich geführt. Krieg und Besatzung haben in Frankreich der Entwicklung einen deren Weg vorgezeichnet. Die Kaufkraft der Masse ist erheblich gesunken. Schwarzmarkt und hohe Gewinnspannen der Händler und Bauern schaffen bei der verarmten Mehrheit des Volkes zusätzlich so-. ziale Unzufriedenheit. Andererseits zeigen die Be- mühungen des französischen Ministerrates um die Festsetzung eines gerechten Getreidepreises, daß die mangelhafte Versorgungslage zu weiteren Zuge- ständnissen an die Landwirtschaft zwingt, und daß sich also die Dinge sehr hart im Raume stoßen. Wir hier, die wir alle Schwankungen gewissermaßen mitmachen müssen, können diese Entwicklung in unserem Nachbarlande nicht ohne Besorgnis be- KI. trachten.

Firmenjubiläum

STUTTGART. Die Firma P. Lehrs& Co., inter- ternationale Transporte, die im Jahre 1872 gegrün- det wurde, feiert in diesem Jahre ihr 75jähriges Bestehen. Anläßlich der besonderen Bedeutung, die im Zusammenwirken des Hamburger Stammhauses mit der Stuttgarter Zweigniederlassung durch die regelmäßigen Bahnsammel- und Autoverkehre zwi- schen Hamburg und Süddeutschland im Import- und Exportverkehr zu erblicken ist, darf dieses Er- eignisses mit Anerkennung gedacht werden. In neue- rer Zeit gehört u. a. der Interzonenverkehr mit der sowjetischen Zone zu einem ihrer hervorragendsten Arbeitsgebiete. Das Unternehmen verfügt zurzeit über regelmäßigen Bahn- und-Lkw.- Verkehr zwi- schen Hamburg und Süddeutschland und Hamburg- Berlin- Sachsen- Thüringen; es hat unlängst auch den Wasserverkehr zwischen Hamburg und Berlin mit schnellfahrenden Motorschiffen aufgenommen

der

Arbeitgeber- Arbeitsgemeinschaft FRANKFURT/ M. Eine Arbeitsgemeinschaft Arbeitgeberverbände der anglo- amerikanischen und französischen Zone wurde hier als Ergebnis von Besprechungen gebildet, welche die Vertreter der Arbeitgeberverbände der Länder der drei Zonen in den letzten Tagen geführt haben. Sie erhält nach Mitteilung der Landesgemeinschaft Hessen ihren Sitz in Frankfurt a. M. Geschäftsführer ist der Hauptgeschäftsführer der Landesgemeinschaft der Arbeitgeber in Hessen, Max von Lützow

Von der europäischen Wirtschaftskommission

GENF. Nachdem es in den letzten Tagen auf den Sitzungen der europäischen Wirtschaftskommission über die verschiedensten Fragen- so vor allem über die Wiederherstellung normaler Wirtschafts- beziehungen mit Deutschland und überhaupt in der Frage des wirtschaftlichen Wiederaufbaus Deutsch- lands zu sehr lebhaften, ja erregten Debatten gekommen war, wurden die Besprechungen über deutsche Wiederaufbaufragen

am

vergangenen Dienstag abgeschlossen. Der sowjetische Delegierte, Zorin, weigerte sich, unterstützt von den Delegier- ten Weißrußlands, Polens, der Tschechoslowakei, der Ukraine und Jugoslawiens, eine Entschließung anzunehmen, nach der der Exekutivsekretär mit den alliierten Kontrollbehörden Ansichten über das Problem der Handelsbeziehungen mit Deutschland austauschen und die Verbindung zu den Haupt- quartieren der einzelnen Besatzungszonen herstel- len sollte.

Der sowjetische Delegierte beharrte auf seinem Standpunkt, daß die europäische Wirtschaftskom- mission nur mit dem Alliierten Kontrollrat in Ber- lin die Verbindung aufnehmen, dagegen keine di- rekten Beziehungen zu den Hauptquartieren der eine Haltung, die er Zonen anknüpfen dürfe auch schon anläßlich eines Antrags der belgischen Regierung in der Frage der wirtschaftlichen Be- ziehungen zu Deutschland und der Festsetzung ei-

Der Sport hat das Wort

20er- Liga wird beibehalten

Mit 11: 9 Stimmen beschlossen die Vereine der süd- deutschen Oberliga bei einer am Samstag in Fellbach abgehaltenen Sitzung, im kommenden Spieljahr die 20er- Liga beizubehalten. Am Ende der kommenden Sai- son werden, sofern dieser Beschluß nicht wieder über den Haufen geworfen wird, die sechs Tabellen letzten absteigen und nur zwei der Landesligameister wird der Aufstieg ermöglicht, so daß im übernächsten Jahr die süddeutsche Oberliga mit 16 Vereinen startet. In den folgenden drei Jahren sollen dann zwei Vereine ab- und zwei Vereine aufsteigen. Der Beschluß ging noch dahin, daß dieses Spielsystem in den nächsten drei Jah- ren nur mit einer Zweidrittelmehrheit der beteiligten Vereine geändert werden dürfe. Die neue Spielsaison 1947/48 beginnt am 7. September. Dr. Walter, Stuttgart wurde wieder zum Vorsitzenden gewählt, Spielleiter ist Becker, Schweinfurt, Spruchkammer- und Schiedsrichter- obmann Müller, Stuttgart. Die Berufungsinstanz wird von den Spielleitern der vier Landessportverbände zu- sammen mit Dr. Walter, Stuttgart und Becker, Schwein- furt gebildet. In Zukunft werden die Vereine die von ihnen eingebrachten Einnahmen bei den Heimspielen behalten. 3 650 000 Zuschauer, die 3 825 000 RM. Ein- nahmen erbrachten, wurden im abgelaufenen Spieljahr gezählt. Von diesem Betrag gingen 500 000 RM. an den Staat, 300 000 RM. für Platzmiete an die Gemein- den, die Sozialabgaben betrugen 100 000 RM. und die Umsatzsteuer 20 000 RM. Den Landessprotverbänden fie. len 70 000 RM. zu.

Die Teilnahme an einer deutschen Meisterschaft 1947 wurde endgültig abgelehnt mit der Begrün- dung, daß bei der Ausarbeitung der Pläne die süddeut- sche Liga nicht zugezogen worden sei und daß ferner die Beteiligung von nur einem Vertreter nicht gerecht wäre. Aus diesem Grunde lehnen die süddeutschen Oberliga- vereine eine Beteiligung an einer deutschen Meisterschaft ab. Sie lehnen es ferner ab, nach Berlin zu fahren, da die Berliner von vornherein erklärt haben, sie seien nicht in der Lage, außerhalb von Berlin zu spielen. Im Prinzip sind die süddeutschen Vereine bereit, an einer deutschen Meisterschaft mitzumachen, aber nur dann, wenn sie an der Ausarbeitung der Pläne beteiligt wer- den und ferner, wenn die Teilnehmerzahl der Stärke der süddeutschen Fußballmeisterschaft entspricht. Nach dieser Entscheidung müssen BC. Augsburg, FC. Bamberg, Karlsruher FV. und Phönix Karlsruhe abstei- VfL. Neckarau, gen. Das letzte Spiel Spvgg. Fürth das 2: 0 endete, hatte auf die Tabelle keine Einwirkung mehr. Im Aufstiegsspiel zur Zonenliga wurde Eintracht Sin- gen von Fortuna Freiburg mit 1: 4 geschlagen. die nordwürttember- Bei den Aufstiegsspielen in Eislingen mit gische Landesliga gewann Oehringen 5: 1. Den Oehringern ist damit die Landesliga sicher. Renningen liegt. an zweiter Stelle.

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Der 1. FC. Nürnberg trug in Pforzheim ein Freund- schaftsspiel aus, das er gegen den dortigen Klub mit 5: 1 gewann, während er in Geislingen/ Steige mit 4: 3 die Oberhand bekielt.

Das Fußballstädtespiel Köln Köln mit 3: 2 gewonnen.

Düsseldorf wurde von

Handball

II

Das

Tübingen ist Südzonenmeister Tübinger SV. Rot- Weiß Lörrach 15: 9( 4: 5). überlegene, ideenreichere Spiel des Tübinger Sturms, die gut stehende Verteidigung des südwürttembergischen Meisters und der unverwüstliche Mittelläufer verschaff- ten am Sonntag den Tübingern wieder einen Sieg, so daß der Meister unseres Landes jetzt auch Meister der Südzone ist. Ueber 3000 Zuschauer waren Zeuge dieses Kampfes, der mehr freundschaftlichen Charakter hatte, denn auch in ihrer sportlichen Haltung waren beide Landesvertreter Meister.

In den ersten 20 Minuten sah es gar nicht so aus, als ob Tübingen gewinnen würde, denn die Badenser hatten bis dahin einen 1: 5- Vorsprung herausgespielt. Der Tübin- ger Torwart, der leistungsmäßig nicht wieder zu erken- nen war, ließ verschiedene haltbare Bälle passieren. Die weiteren 40 Minuten des Spieles gehörten aber im all- gemeinen den Tübingern, die anfangs mit ihren Schüs- sen so viel Pech hatten. Immerhin reichte es ihnen noch bis zum Seitenwechsel auf 4: 5 heranzukommen. Nachher glichen sie schnell aus und blieben dann immer im Vor- teil, der sich letzten Endes auf eine Differenz von sechs Toren erhöhte. Damit ist Tübingen nach neun Spielen völlig ungeschlagen Südzonenmeister geworden und hat nun in Vor- und Rückspiel gegen den Nordzonenmeister, SV. Haßloch, anzutreten. Bereits am kommenden Sonn- tag, den 27. Juli, findet in Tübingen das Vorspiel statt, am 10. August wird in Haßloch( Pfalz) das Rückspiel ausgetragen. Sollten beide Mannschaften punktgleich wer- den, folgt am 17. August auf neutralem Platz ein Ent- scheidungsspiel.

Stuttgart siegte im Handballstädtespiel gegen München mit 13:11 und glich damit seine 2: 18- Niederlage vom Vorspiel wieder aus.

Die Landestagung der Handballer

Die Handballsparten von Südwürttemberg haben am Samstag in Sigmaringen unter dem Vorsitz von Landes- spartenleiter Schwenger, Tübingen ihre diesjährige Hand- balltagung abgehalten. Die große Beteiligung bewies er- neut das starke Interesse, das dem Handballsport in Württemberg- Hohenzollern entgegengebracht wird. Bei der Tagung wurde, von einigen Kleinigkeiten abgesehen, vollste Einmütigkeit festgestellt und die gute organisa- torische Arbeit vom Landessportbeauftragten Klumpp an- erkennend hervorgehoben. Das nächste Spieljahr, das am 7. September beginnt, wird in vier Klassen durchgeführt. Zum erstenmal startet eine aus sechs Mannschaften be- stehende Zonenklasse, an der der Tübinger SV., SV. Freudenstadt, Ravensburg, Spygg. Urach, Tettnang und Rietheim, Kreis Tuttlingen teilnehmen. Die Landesklase startet in drei Gruppen mit je acht Mannschaften. Die Bezirksklasse Schwarzwald und Bezirksklasse Oberschwa- ben, die sich beide gut bewährt haben, wurden beibe- halten. Im übrigen spielen die Mannschaften in der Kreis- klasse. Eine Frauenpflichtrunde beginnt ebenfalls mit der 7. September. Die Wahlen ergaben die einstimmige Wie- derwahl des seitherigen Landesspartenleiters. Auch dem Landeshandballausschuß gehören die gleichen Mitglieder an mit Ausnahme von Traub, Ravensburg, der auf seinen Wunsch hin durch Walz, Saulgau ersetzt wird.

nes Kurswertes für die Mark eingenommen hatte; damals entschied der Präsident für den Antrag. Diesmal wurde mit zwölf gegen vier Stimmen bei zwei Stimmenenthaltungen ein Kompromißvorschlag des dänischen Abgeordneten angenommen, nach dem der Exekutivsekretär seine Arbeit wohl fortfüh- ren, gemäß dem allein von Rußland ausgesproche- nen Wunsche aber nur Verbindung mit dem Al- liierten Kontrollrat in Berlin unterhalten darf. Am 16. Juli 1947 befaßte sich die Kommission dann in einer langen Diskussion mit der Frage, ob für Beschlüsse in Zukunft die Zweidrittelmehrheit ver- langt werden solle, wie es der sowjetische Dele- gierte nachdrücklich gefordert hatte, oder ob die In der Abstimmung einfache Mehrheit genüge. sprach sich die Wirtschaftskommission mit zwölf Stimmen gegen die fünf Stimmen der bereits er- wähnten slawischen Mächte für die einfache Mehr- heit aus. In der Nacht zum 17. Juil fand die zweite Sitzungsperiode mit der Annahme des Berichtes zur Vorlage beim Wirtschafts- und Sozialrat der UN. ihr Ende.

Man will gleich zu Beginn des Jahres 1948 wieder zusammentreten. In den Schlußerklärungen nahm die Sitzung eine Wendung in das Gebiet der Po- litik, als der sowjetische Delegierte scharf Kritik übte und Vorwürfe erhob, die von den Vertretern Englands, Frankreichs und Belgiens erwidert wurden.

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Faustball- Vorrunde beendet

Mit den Spielen in Neuenbürg hat die Vorrunde ihren zwischen Wie erwartet, gab es Abschluß gefunden. Waldrennach und Obernhausen einen harten Kampf waren bis zu den ersten Platz. Beide Vereine dieser Begegnung ohne Punktverlust und so sah man so mehr diesem Treffen mit Spannung entgegen. Waldrennach konnte nach glücklichem Kampf mit 45:47 gewinnen und wurde somit Halbzeitmeister, Mit den in Rückspielen wird am 27. Juli begonnen und zwar Gräfenhausen, wo sich sämtliche 10 Mannschaften tref- fen werden.

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Der Halbzeitstand ist: Waldrennach

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Radfahren

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6:12 4:14 2:16

2:16

Bei dem vierten Rundstreckenrennen, das am Sonntag 21 Fahrer in Schwenningen bestritten, wurde der be- kannte Schwenninger Heinz Müller mit 51 Punkten Sie- ger. Von 12 Wertungen gewann er 9. Jakobi, Nürnberg und J. Deibler. Augsburg belegten mit großem Ab- stand die nächsten Plätze..

Schwimmen

Die württembergischen Schwimmeisterschaften wurden über das Wochenende in Ulm ausgetragen. Dabei waren Schwaben, Stuttgart, Schwimmverein Göppingen bei den wie auch Männern und Schwimmverein Göppingen Schwimmverein Cannstatt bei den Frauen am erfolg- reichsten. Die Meiserschaft im Kunstspringen holte sich der 39jährige Richard Laiser vom Turnerbund Cann- statt. Das interesasnteste Staffelrennen war die Lagen- staffel für Männer. Schwaben Stuttgart gewann dieses Rennen in einem grandiosen Endkampf. Auch in der 4X100- m- Kraulstaffel blieben die Stuttgarter erfolgreich. 100 und 200 m Kraul holte sich Laugnitz, Schwaben Stuttgart, Schwarz, Göppingen, der Altmeister im Brust- schwimmen, war auch dieses Jahr im 100- und 200- m- Brustschwimmen nicht zu schlagen. Bei den Frauen siegte Irma Ettler, SV. Göppingen, im Kraulen, Hanni Diehm, Heilbronn, im 10- m- Brust und Lore Schneider, SV. Cann- statt, im 100- m- Rücken.

Bei den bayerischen Schwimmeisterschaften, die über das Wochenende in Nürnberg ausgetragen wurden, fielen neun Titel an München, Nürnberg stellte zwei Meister.

Boxen

Hans Bernlöhr, Stuttgart, der diesmal im Halbschwer- gewicht startete, siegte gegen Max Spätmann durch ko. Richard Gruppe schlug den ehemaligen Stuttgarter Reichsbahnboxer Tidtke, Kassel durch technisches ko. Bei den Kämpfen um die süddeutsche Boxmeisterschaft Neckarsulm mit 29: 7, Com- Kas- gewann Stuttgart- Prag burg Augsburg mit 14: 2. während Wiesbaden- sel mit 4:12 unterla