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18. April 1947

SCHWÄBISCHES TAG BLATT

Rat und Tat durch das Versorgungsamt

Von Oberregierungsrat Schell, Leiter des Versorgungsamtes Ravensburg Bis zur Neuregelung der Versorgung hat die Ver- sorgungsabteilung für Kriegsbeschädigte und Kriegs- hinterbliebene in Südwürttemberg die Kriegsbe- schädigten und Opfer des Nazismus in ausreichen- der Weise zu betreuen. Die bisherigen Bestimmungen finden grundsätzlich bis auf weiteres Anwendung, doch dürfen nach einer Anordnung der Militrärregie- rung Versorgungsbezüge nur gewährt werden, wenn der Versorgungsberechtigte zur Bestreitung seines Lebensunterhaltes auf die Versorgungsbezüge ange- wiesen ist und ihm sonst keine anderen Mittel zur Verfügung stehen. Die Bedürfnisfrage muß also vorliegen. Die Durchführung der Versorgung in Südwürttemberg erfolgt durch die beiden Versor- gungsämter Ravensburg und Rottweil als Feststellungsbehörde und durch das Hauptversor- gungsamt in Tübingen als Aufsichtsbehörde. Der Berechtigte muß seine Ansprüche mündlich oder schriftlich bei dem für ihn zuständigen Ver- sorgungsamt vorbringen, das ihm die auszufüllen- den Formulare zuleitet. Die Vordrucke für die Stellung des Antrages sind auch bei den Kreisfürsorgeämtern zu erhalten. Je lückenloser die eingereichten Unter- lagen sind, desto schneller kann ein Entscheid er- folgen. Nach der Untersuchung durch einen Ver- sorgungsarzt ergeht ein vorläufiger Rentenbescheid. Bei der Notwendigkeit ärztlicher Behandlung kann dieser Bescheid der Ortskrankenkasse vorgelegt werden, die ihm für die ärztliche Behandlung einen Heilfürsorgeschein aushändigt. Hat der Betreffende vor Entscheidung seines Rentenantrages ärztliche Behandlung notwendig, so muß er eine Heilfürsorge beim Versorgungsamt beantragen. Der Bescheid er- folgt unmittelbar.

men und weitere sollen in Reutlingen und Mainz eröffnet werden. Auf der Grundlage einer Leihbibliothek mit einer Lesegemeinschaft können gegen die üblichen geringen Gebühren wertvolle Neuerscheinungen des Auslandes, vor allem des Schweizer Büchermarktes, entliehen werden.

Neuer Mittagsnachrichtendienst Nach der Einführung der Sommerzeit beginnen beim Südwestfunk die Eigenprogramme der Sender Freiburg, Sigmaringen, Kaiserslautern und Koblenz bereits um 11.30 Uhr. Von 12 Uhr bis 12.10 Uhr wurde ein neuer Nachrichtendienst ein- geschoben. Die Sendereihe Frankreich spricht zum deutschen Volk", 13.45 Uhr, wird auf eine halbe Stunde ausgedehnt. Die Jugendstunde sowie don- nerstags und sonntags der Kinderfunk beginnen um 14.15 Uhr und dauern bis 14.45 Uhr. Danach tritt die Sendepause bis 16.30 Uhr ein, ausgenommen für die Sender Freiburg und Sigmaringen, die bis 15 Uhr ihren Suchdienst geben.

Wird die Bedürfnisfrage bejaht so erhält der Schwerbeschädigte eine Abschlagszahlung auf die noch festzusetzende Rente. Das gleiche gilt auch für Witwen und Waisen. Die Höhe der Ab- schlagszahlung richtet sich bei Schwerbeschädigten nach der Schwere des Körperschadens, der Orts- klasse und dem Familienstand. Außerdem wird auch der Aufwand für Miete in angemessenem Rahmen berücksichtigt.

Wir geben nachstehend ein Beispiel über die Höhe der Renten: In der Versehrtenstufe II( 50- und 60prozentige Minderung der Erwerbsfähigkeit) erhält ein Beschädigter in den Ortsklassen B/ C monatlich 42 RM., in der Ortsklasse D 40 RM. In der Versehr- tenstufe III( 70- und 80prozentige Minderung der Er- werbsfähigkeit) beträgt die Rente 55 RM. bzw. 50 RM. In der Versehrtenstufe IV( 90- und 100prozentige Minderung der Erwerbsfähigkeit werden 75 bzw. 70 RM. bezahlt. Dazu

kommen noch bei Verheirateten Frauen- und Kinderzuschläge.

Dieses Beispiel gibt ein anschauliches Bild der gegenwärtigen Fürsorge. Die Versorgungsämter be- mühen sich unter Vermeidung jeder Bürokratie, nach Möglichkeit das schwere Schicksal der Kriegs- opfer zu erleichtern. Es sei deshalb allen Beschä- digten und Hinterbliebenen geraten, sich mit allen ihren Nöten vertrauensvoll an das Versorgungsamt zu wenden. Es wird ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Erdbeben auf der Südwestalb

In der Nacht vom Montag auf Dienstag um 23.30 Uhr, 51.5 Sek. wurde von den Instrumenten der Stuttgarter Erdbebenwarte ein stärkeres Nahbeben aufgezeichnet, dessen Herd in südsüdwestlicher Rich- tung rund 55 km von Stuttgart entfernt liegt, also demnach im Gebiet der Südwest alb, und zwar in der Gegend von Ebingen- Onstmettin- gen. Die Tiefe des Herdes unter der Erdoberfläche berechnet sich zu etwa 20 bis 30 km. Nach den Auf- zeichnungen hat die Bebenstärke im Herdgebiet mindestens den Grad 6 der 12teiligen Erdbebenskala erreicht. Der Herd ist derselbe wie bei den zahl- reichen Beben im Jahre 1943, durch die damals in der Ebinger Gegend beträchtliche Gebäudeschäden entstanden sind. Nachrichten eingetretene Schäden liegen aus dem engeren Erdbebengebiet bisher nicht vor. Auch in Tübingen ist das Erd- beben verspürt worden, ebenso im Bodenseegebiet, wo noch in den Morgenstunden des 15. April ver- schiedene leichte Erdstöße wahrgenommen wurden. Der württembergische Erdbebendienst, Stuttgart- O, Richard- Wagner- Str. 15, nimmt gern Mitteilungen von Beobachtungen entgegen.

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Geistige Brücke zum Ausland

Mit dem Sitz in Baden- Baden ist die Neue Bücherstube, Kommanditgesellschaft, ins Leben ge- rufen worden, die in der französisch besetzten Zone Zweigstellen errichten will, um der deutschen Be- völkerung Gelegenheit zu geben, wieder einen ver- stärkten Einblick in die Literatur des Auslandes nehmen zu können, nachdem wir während der Hit- lerzeit von den geistigen Quellen des Auslandes ab- geschnitten waren. Derartige Bücherstuben bestehen bereits in Baden- Baden sowie in Freiburg. Eine dritte ist jetzt in Tübingen hinzugekom-

Aus der christlichen Welt

Bild des Vertrauens

Beim Lesen des Evangeliums vom Guten Hirten fallen mir die Bilder in den römischen Katakomben ein. Diese Bilder an solchem Ort nehmen dem Gleichnis alle rührselige Sentimentalität. Zwar ist und bleibt der Herr der Gute Hirte, aber nicht für poetische Schäferstunden, sondern für die Zeiten der Not und die Schatten des drohenden Todes. Für Zeiten, in denen die Christen dem äußeren und in- neren Martyrium in jeglicher Form so nahe stehen wie jene ihrer Brüder und Schwestern vor bald zwei Jahrtausenden. In solchen Stunden thront der ewige Gute Hirte über den Seinen und ruft sie zu unerschütterlichem Vertrauen auf seine Führung, hinter deren Schleier und Undurchsichtigkeiten ewige Liebe die Geschicke der Şeinigen leitet.

Der Psalm 22, den der Christ/ an diesem Sonntag lesen und beten soll, scheint voll Ruhe, Sorglosig- keit und Idylle. Die Rede des Herrn aber glänzt im Rot des freiwillig vergossenen Blutes. Das ein- gesetzte Leben, der blutige Ernst der Hingabe des gottmenschlichen Hirten für die Seinigen erklärt das Glück, das der Psalmist besingt. Das Glück der andern, die aus der Gefahr errettet zum beneidens- werten Mahl und überfließenden Becher geladen werden, die ihre Wege kennen ihr Leben lang, die auch die Schläge seines Stabes und seines Steckens nicht mehr zu verwirren vermögen, sondern bis in die Tiefe ihrer Seele hinein trösten, die die Male dieser Schläge, Gottes Heimsuchungen, tragen wie Paulus die Wundmale des Herrn an seinem Leibe trug.

Freilich zur Schar der vom Herrn Geführten ge- hören nicht bloß die Gesunden und Starken, die Aufrechten und Sicheren, gehören auch die Armen und Kranken und die verkrüppelten Seelen, die Schwachen und die Menschen, die im Gefühl ihrer Ohnmacht alles Selbstvertrauen verloren haben. Sie alle gehören zu ihm, und wenn sie auch in ihrer Armseligkeit daherhumpeln und hintendreinkom- men, müde und ohne Schwung, wenn sie nur seine Stimme hören! Und die andern, die nicht in seiner sichtbaren Gemeinschaft stehen, auch diese wird er aus der Herberge ihres guten Willens herbeiführen und o Trost und unumstößliche Hoffnung wird eine Herde und ein Hirte sein.

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H. Tüchle

China und die katholische Kirche

Noch nie hat die katholische Kirche in China ein so großes Ansehen genossen, wie heutzutage. Ihre Beliebtheit, geht einmal zurück auf ihre umfang-

Zwei Waldarbeiter getötet Tübingen. Im Staatswald auf der Markung Dettenhausen explodierte am Dienstag eine

dort zurückgebliebene Mine auf bis jetzt noch un- geklärte Weise. Durch die Explosion wurden zwei Waldarbeiter getötet und zwei weitere leicht verletzt.

Wer andern eine Grube gräbt Tübingen. Eine junge Ehefrau aus Tübingen wurde vom Mittleren Militärgericht wegen Beihilfe und Hehlerei von Waffen zu zwei Jahren Gefäng- nis verurteilt, mit Aufschub von 21 Monaten. Ihr Mann war im Besitz eines Revolvers. Nach den Flitterwochen gab es Streit in der jungen Ehe und die Frau zeigte ihren Mann wegen Waffenbesitzes an. Dieser ist deshalb zu drei Jahren Gefängnis mit zwei Jahren Aufschub verurteilt worden. Die De- nunziantin hatte nicht damit gerechnet, daß sie we- gen Beihilfe und Hehlerei selbst verurteilt werden könnte.

Keramikausstellung eröffnet Baden- Baden. In Anwesenheit von General Arnaud und Präfekt Sabatier ist in den Räu- men der Trinkhalle eine Ausstellung zeitgenössi- scher französischer Keramik eröffnet worden. Es handelt sich um rund 200 Stücke, durch die die deutsche Oeffentlichkeit mit dem künstlerischen Schaffen Frankreichs auf dem Gebiet der Keramik vertraut gemacht werden soll. Die Ausstellung wurde bereits in Wien gezeigt und wird auch hier großes Interesse finden.

Die Jugend muẞ seelisch wiedergenesen

Die ältere Generation schaut voller Erwartung auf sie

Auf die Jugend sind die Augen aller Aelteren vol- ler Erwartung gerichtet. Hoffnung auf Hoffnung wird ihren schmalen Schultern aufgeladen. Sie soll das ungelebte Leben ihrer Eltern in die Zukunft tragen. Wird sie es können, wird sie es wollen? Wie stellt sie sich dazu? Was ist ihre Leidenschaft, was das Füllgut ihrer freien Zeit? Sie tanzt! Sie tanzt, weniger auffallend in der Stadt wegen beschränk- ter Gelegenheit, um so mehr auf dem Land, wo die Vitalität noch keinen Sprung hat

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ihrer metallischen Sachlichkeit den Schmerz, lies: das Gefühl nicht mehr?

Wer regiert die Welt? Das Oel oder die starken Herzen? Die wirtschaftliche Entwicklung oder der Glauben jener, die das Salz der Erde geheißen wurden? Es ist ermutigend zu sehen, wie sich auch aus den heutigen jungen Scharen Mutige dagegen stemmen, auf der schiefen Ebene der Verödung weiterzurutschen. ,, Das Volk des Gewissens", dem Schiller das Weltgericht deutete, ist noch nicht auf beiden Ohren taub. Zu allen Bemühungen der Hände gehört der Glaube an die Ordnung der Schöpfung. Gewiß, das würde verpflichten. Aber ist nicht überhaupt im Notstand Jungsein mehr eine Pflicht als ein Recht? Der Tag ist heute nicht für den Abend da, sondern der Abend für den Tag. Die Jugend kann neben dem Zorn über ,, dieses Schicksal" den Stolz setzen, Pionier, nicht Erbe zu sein. Wir sind alle dritte Generation", bedauern sie in Amerika. Unsere Jugend kann an ihrer Auf- gabe zerbrechen oder wachsen. Das Bemühen der Jugendverbände allein genügt nicht. Auch der Ein- zelne muß sich darnach einstellen. Das tapfere junge Mädchen schrieb es nicht nur ihrem Kame- raden, sondern einer ganzen Jugend: ,, Wann wurde je eine Generation vor uns zu solchem Neubeginn aufgerufen."

Die Jugend selbst ist nicht gesonnen, Asche auf ihr Haupt zu streuen. Das hat der Krieg reichlich besorgt. Trunkenheit ohne Wein", hieß Jugend zu Goethes Zeiten. Eine Jugend in Uniform hatte selbst im Weine nüchtern zu bleiben: als Rädchen in der großen Kriegsmaschine. Als sie zerfiel, kehrten die Davongekommenen heim. Wenigstens zur Hälfte. Viele darunter jung genug, den Krieg als verreg- neten Schulausflug anzusehen, als verlorenes Spiel mit dem Ernst des Lebens. Und plötzlich darf man wieder werden ganz privat" sein. Wir sonst alt, bevor wir jung waren." Los auf die Drehscheibe abendfüllender Illusion! Das Land führt. Die Stadt hat die Domäne des Vergnügens. abgegeben. Wir haben in Württemberg ohnehin kein plattes Land". Unsere kleinen Städte sind große Dörfer und um- gekehrt. Welch eine Gelegenheit böte sich heute dem jungen Landvolk! Wo die körperliche Substanz noch so gesund ist, müßten Zellen der seelischen Genesung, der Kultur und des politischen Willens wachsen, blühen und gedeihen. Müßte der Kern sittlicher Kraft sein. So etwas läßt sich nicht be- fehlen. Es zeigt sich, daß der starke Schollengeruch Fußball im Dritten Reich synthetisch war. Die Dorfjugend sollte ihre Freizeit wertvoller ausnützen.

Und die Mädchen?: Auch wir warten nun jahre- lang auf den Glückszug. Er hat noch immer Ver- spätung. Wenn wir nicht tanzen, bleiben wir sitzen." Zwar wird heute nicht mehr jede Urlaubsbegegnung vom Staat zu produktiver Kriegsheirat gefördert, aber manche kann im Marschfox ihren Burschen in die Einbahnstraße der Ehe führen. Unsere Mädchen sind illusionslos durch Beruf und Zeiten. Ihr Selbst- bewußtsein ist nicht gebrochen.

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aus

Beschwingte Jugend, wohin tanzest du? Niemand soll ihr den Tanz mißgönnen, auch nicht im Ueber- maß, welches das Maß der Jugend ist. Doch scheint das Erbe unserer Kultur vollends verpulvert zu werden. Wo bleibt die Ehrfurcht vor Heiligem, natürliches Empfinden, die gute Sprache des Liedes? ein Schlager- ,, Der Neger sprang ans Saxophon" text, der dem Mechaniker über seiner Schweiß- flamme Spaß macht. Wo bleibt die lösende Heiter- keit, die bildende Kraft, das heilsame Schweigen des gestalteten Feierabends? Bleiben diese Wünsche nur im geschlagenen Deutschland offen? Junge Yan- kees langweilen sich übersättigt, Studenten Bagdad fühlen sich zum Opfer dieser Zeit" be- stimmt. ,, Frühreife Alte, charmante Opportunisten, lächelnde Zyniker" verurteilt ein Schweizer Jour- nalist die Zwanziger in einer europäischen Haupt- stadt. Diese Jugend erfaßt kein Sturm und Drang. Man weint weder mit Werthern noch kämpft man wie Kohlhaas um sein Recht. Wo ist der Karl Moor, welcher das korrupte Jahrhundert aus den Angeln heben wollte? Die Gefängnisse sind voll, aber mit Fahrradmardern, Lemuren des Schwarzhandels und kriminellen Tagelöhnern. Jugend ohne und Impulse. Hat Sartre recht, daß wir in einer sinnlosen Welt leben? Wächst hier die Gestalt her- an, von der E. Jünger beobachtete, sie kenne in

Wg.

Nr. 31/ Seite 3

Neuer Tribunalpräsident in Rastatt Rastatt. In Gegenwart von General Koenig und Administrateur General Laffon wurde der neue Präsident des Tribunals, Lemaix, in sein Amt eingeführt. Generalstaatsanwalt Granier gab bei dieser Gelegenheit einen Ueberblick über die Tätigkeit des Rastatter Höchsten Gerichtes. Es seien bisher 281 Personen abgeurteilt und 42 Todes- urteile ausgesprochen worden. Der neue Präsident Lemaix gab einen geschichtlichen Ueberblick über die Aufgaben des Gerichtes, das in seinen Entschei- dungen unabhängig sein müsse, um wahres Recht sprechen zu können.

Um einen Schluck Schnaps Ueberlingen. Zwei Männer gerieten auf der Straße nach Ernatsreute mit einem Mann aus Tutt-- lingen in Streit, weil dieser sich weigerte, die beiden anderen aus einer Schnapsflasche trinken zu lassen. Er wurde von seinen Weggenossen des- halb zu Boden geschlagen und so schwer verletzt, daß er kurz darnach starb. Die Täter wurden ver- haftet.

Quer durch die Zonen

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Die Feuerwehren aus Sigmaringen und Krauchen- wies löschten einen größeren Waldbrand, der durch fahrlässiges Verhalten von Holzarbeitern entstanden war. Vorsicht im Walde! Landgerichtsdirektor Dr. Häring( Ravensburg) ist zum Präsidenten des Lan- desarbeitsgerichtes Ravensburg ernannt worden. Zum Nachfolger des als Landgerichtspräsident nach Tübingen berufenen Landrats Bendel ist Amts- gerichtsrat Sailer( Ludwigsburg), ein gebürtiger Ravensburger, ausersehen.- Bei einem Kraftwagen- unfall in der Gegend von Radolfzell ist der 69 Jahre alte Metzgermeister Bruttel aus Konstanz tödlich verunglückt. Er gehörte vor 1933 dem Konstanzer Stadtrat an und war Gründer der oberbadischen Metzgergenossenschaften. Eine interalliierte Kon- trollkommission für das Feuerlöschwesen hatte in Konstanz Besprechungen über Fragen des Nach- wuchses, der Entnazifizierung und der Entmilitari- sierung der deutschen Feuerwehren. Die Kommis- Oesterreich weitergereist. sion ist nach deutsch- französiche Jugendtreffen in Offenburg wurde mit einer Fahrt auf die Schwarzwaldhöhen und einer Begegnung mit der katholischen Jugend- gruppe im Jugendlager Karlshütte beendet. Der französische Gouverneur würdigte in einer Schluß- ansprache die Bedeutung des Treffens als geistigen Brückenschlag über die Grenzwälle des Mißverste- Das Mittlere hens und der Erbitterung hinweg. Militärgericht in Gmünd hat einen Polen wegen wegen Einbruchs zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt.

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Das

Wie wird das Wetter? Aussichten bis Montagabend: noch vorwiegend geringe Bewölkung und warm, nur vorübergehend Bewölkungszunahme und leichter Temperaturrück-

gang.

Der Sport hat das Wort

Zonenliga Gruppe Süd VfL. Freiburg SV. Rastatt; VfL. Konstanz SV. Offenburg; SSV. Reutlingen VfL. Schwenningen; SV. Biberach SpGde. Friedrichshafen. ,, Erweiterte Lokal- derbys haben am Sonntag wieder einmal den Vorrang. Baden, Württemberg und Oberschwaben sind unter sich. Der SV. Rastatt zeigte sich in letzter Zeit so schwach, daß die Begegnung in Freiburg völlig offen ist. Konstanz wird wohl auf eigenem Platz gegen den SV. Offenburg die Führung weiter ausbauen, ebenso wird der scharf nachstoßende SSV. Reutlingen seine Chance gegen Schwen- ningen zu wahren versuchen. Auch Friedrichshafen hat allen Grund, um nicht ins Hintertreffen zu kommen, die schwere Aufgabe, die ihm Biberach stellt, gut zu lösen. Zonenliga Gruppe Nord

Wormatia

FC. Kaiserslautern 05 Mainz; VfB. Neunkirchen Phönix Ludwigshafen; FSV. Trier- Kürenz- Worms.

Birkenfeld

ruhe

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Karlsruher

FSV. Frankfurt: FC. Nürnberg FV.; 1860 München- VfR. Mannheim; VfL. Neckarau Offenbacher Schwaben Augsburg; Eintracht Frankfurt Kickers; Viktoria Aschaffenburg SpVgg. Fürth; BC. Augsburg Bayern München. Man hat wenig Mut, am Sonntag den VfB. Stuttgart als Sieger zu erwarten. Eher ist es möglich, daß die Stuttgarter Kickers gegen Schwein- furt, das nach wie vor auf Kupfer verzichten muß, ge- winnen. Der ,, Club" und 1860 München, werden die Punkte für sich behalten, dagegen wird es in allen an- deren Begegnungen hart auf hart gehen.

Nachgemeldete Spiele

Altensteig I- Effringen I 7: 2( 3: 0). Bei mehr oder weniger starker Feldüberlegenheit erkämpfte sich Alten- steig einen sicheren Sieg. Die Gäste wehrten sich sehr tapfer, waren jedoch dem recht guten Kombinationsspiel der Platzmannschaft auf die Dauer nicht gewachsen. Trotz der Niederlage legte Effringen ein tadelloses Auftreten an den Tag.

Altensteig II Effingen II 2: 2. Nach anfänglicher 2: 0- Führung der Altensteiger trennten sich die 2. Mann- schaften mit einem Unentschieden 2: 2. Ottenhausen Das Spiel findet nicht, Feldrennach I 1: 3( 1: 2). Die abnor- malen Größenverhältnisse des Ottenhausener Sportplatzes drückten auf das Spielniveau, was nicht nur Einfluß auf die Leistungen hatte, sondern dem Spiel auch eine harte Note gab. Das Torergebnis war dem Spielverlauf nach gerecht. Handball

Landesliga Gruppe Nord SV. Trossingen. wie an sich vorgesehen, in Birkenfeld, sondern in Tros- singen statt. Wegen des Spielabbruchs gegen Pfullingen wurde Birkenfeld für zwei Heimspiele mit Platzsperre bestraft. Dieser Nachteil wird sich zweifelsohne/ leistungs- mäßig bemerkbar machen, besonders, da auch zwei be- währte Spieler, gesperrt sind. Wir dürfen deshalb nicht enttäuscht sein, wenn Birkenfeld von Trossingen mit einer Niederlage zurückkehrt.

Außerdem spielen am Sonntag: Hechinger SV.- Schram- berg; Tübinger SV. ASV. Ebingen.

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Landesliga Gruppe Süd Lindenberg Laupheim; Weingarten Ehingen; Lin- dau Mengen; Wangen Ravensburg. Die Begegnung Lindenberg Laupheim hat eine entscheidende Bedeu- tung, denn Laupheim will Meister werden. In den übri- gen Spielen werden Weingarten, Lindau und Ravensburg als Sieger erwartet. Vorbild

reichen caritativen Werke, zum anderen auf die Verleihung der Kardinalswürde an Msgr. Thomas Tien, die Errichtung einer chinesischen Hierarchie und die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen China und dem Hl. Stuhl. Die Religions- verfolgungen von seiten der chinesischen Kommu- nisten haben der Kirche schwere Verluste zuge- fügt, ihr Ansehen ist dadurch aber nur gestiegen. Auch eine ganze Bibel auf chinesisch ist in Vor- bereitung. Der erste Band, der die Psalmen ent- hält, ist im letzten Oktober in Peking erschienen. Die sechs weiteren Bände werden im Laufe der nächsten drei Jahre veröffentlicht werden. Der Psalmenübersetzung liegt der Text zugrunde, der. 1945 vom Biblischen Institut in Rom festgelegt wor- den ist, und nach welchem auch die neue deutsche Psalmenübersetzung, an welcher Professor Romano Guardini hervorragend beteiligt ist, vorgenommen wurde.

Deutsche Geistliche sind von der Abteilung für religiöse Angelegenheiten der amerikanischen Mili- tärregierung für Bayern zur Ausreise nach Frank- reich, in die Schweiz, nach England, Schweden und in die Vereinigten Staaten vorgeschlagen worden. ,, Dieser Kontakt der deutschen Geistlichen mit der Außenwelt ist nach der engen Abschließung des Klerus durch die Nazis jetzt außerordentlich wün- schenswert", erklärten Beamte der Militärregierung zu diesem Vorschlag.

Im Dienst der Versöhnung

Es ist tröstlich zu wissen, daß in unserer von Feindschaft und Haß zerklüfteten Welt allenthalben Kräfte lebendig sind, die ihre Hände über den Ab- grund strecken und den Geist der Vergebung und Liebe ausstrahlen. Solche Menschen haben sich vor allem in dem von W. Mensching geleiteteten Ver- söhnungsbund gesammelt. Da ist z. B. ein junger Holländer, der allerlei Schweres durch die Deut- schen erlitten hat: Er war mit drei Brüdern in deutschen Gefängnissen, einer davon starb im Straf- gefangenenlager; sein Vater wurde bei einem Bom- bennangriff getötet. Aber nach allen diesen Erfah- rungen kann ich versichern, daß unsere Familie, z. B. auch meine Mutter, keinen Deutschen haẞt. Der Grund hiervon ist, daß wir Christen sind". Er möchte einige Adressen von jungen Deutschen, denen er schreiben möchte;, die deutsche Jugend muẞ wis- sen, daß es junge Holländer gibt, die ihnen um Jesu willen die Hand reichen wollen".

Da ist ein Tscheche, der die Betreuung von er- krankten oder pflegebedürftigen Kindern der zum

Süddeutsche Oberliga

SV. Waldhof VfB Stuttgart; Stuttgarter Kickers FC. Schweinfurt; FC. Bamberg Ulm 46; Phönix Karls-

Abtransport bestimmten Deutschen und tschechi- schen Kollaboratoren übernommen hat und mit al- ler Liebe für sie sorgt. Zusammen mit einem tsche- chischen Pfarrer hat er monatelang aus eigenem Antrieb Andachten in den Internierungslagern für die ausgesiedelten Deutschen gehalten.

Da schreibt ein deutscher Jude aus England: ,, Man- cher Jude, umgeben von den dunklen Schatten ermor- deter Brüder, dahinwelkend in seiner Liebe zu dem unersetzlichen Heimatlande, möchte nicht Haß mit Haß vergelten, sondern glaubt an die Mission des guten Willens. Bringen Sie, wenn es Ihnen möglich ist, als Gruß nach Deutschland die Worte mit, die Mathilde Rathenau nach der Ermordung ihres Soh- nes an die Mutter eines der Mörder schrieb

"

Da schickten Sonntagsschulkinder einer englischen Stadt an die Kinder von deutschen Kriegsgefange- nen im dortigen Lager zu Weihnachten einen Brief, in dem sie erzählten, daß sie das Lager besuchen und in das Leben der Gefangenen Musik und Freude. bringen durften. ,, Eure Väter, Brüder und Onkel hier in England werden Euer in tiefer Liebe gedenken, und wir wollen Euch wissen lassen, daß wir englischen Christen versuchen, sie so glücklich zu machen, wie wir können."

Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland hat sich in seiner letzten Tagung mit der Moskauer Friedenskonferenz befaßt. Von einer öffentlichen Kundgebung zur politischen Lage wurde Abstand genommen, weil es der Rat als seine Aufgabe be- trachtet, die Christen zum bußfertigen Gebet und zur Fürbitte für den Frieden der Welt aufzurufen. Eine Zentralstelle für Paketsendungen an deutsche Kriegsgefangene in Jugoslawien wurde vom Christ- lichen Verein Junger Männer in Ulm für alle vier Zonen eingerichtet. Täglich eingehende Pakete wer- den in Ulm einer Kommission des Schweizer CVJM. übergeben, welche diese zunächst nach Belgrad wei- terleitet. Von dort werden sie auf die etwa 90 La- ger in Jugoslawien aufgeteilt.

In einem Lager in Hamburg sind fünf Beuroner Glocken unversehrt aufgefunden worden.

Im Theologenlager in Chartres wurden am Kar- samstag zwei Rottenburger Diözesan- Theologen: Alfred Müller von Herlikhofen und Josef Rehm von Westerheim vom päpstlichen Nuntius in Paris, Ron- calli, zu Priestern geweiht.

Die katholische Universität in Washington über- nahm die Patenschaft für das Waisenhaus St. Agnes- Stift in Gelsenkirchen.

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Kreis Calw

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Calw Alpirsbach. Hier treffen am Sonntag zwei gleichwertige Mannschaften aufeinander. Eine Voraussage ist schwer. Der Ausgang des Spieles wird von der Tages- form abhängen.

Das Spiel Nagold Baiersbronn, dessen Ausgang völ- lig offen ist, da beide Mannschaften als gleichwertig an- zusehen sind, verdient besonderes Interesse.

In Ebhausen wird sich der Platzbesitzer gegen Ostels- heim wohl nicht auf Experimente einlassen. Es wird sich nur um die Höhe des Sièges handeln.

Nachgemeldete Spiele

Hirsau I- Nagold I 8: 6. Bei denkbar günstigem Wetter waren am vergangenen Sonntag die Nagolder in Hirsau zu Gast. Man sah ein sehr flüssiges und faires Spiel, das die junge Hirsauer Mannschaft durch gutes Zu- sammenspiel und tadellose Einzelleistungen des Mittelstür- mers für sich verbuchen konnte. Bei den Nagoldern ge- fiel besonders der flinke Linksaußen und der Torhüter.

Boxen

Nach Mitteilung des technischen Leiters des Alt- Heidel- berger Rings wird Max Schmeling im Rahmen einer Großveranstaltung der Berufsboxer am 11. Mai in der Goetheanlage in Kassel zwei Sparingkämpfe über je vier Runden durchführen. Als Gegner sind Runge und Seidel, beide Berlin, oder Kupsch, Heidelberg, namhaft gemacht worden. Am 15., 18. und 25. Mai will der Altmeister in Heidelberg, Karlsruhe und Darmstadt weitere Sparings- kämpfe bestreiten.

Der Ausscheidungskampf um die Weltmeisterschaft zwi- schen Baksi( USA.) und dem britischen Schwergewichts- meister Bruel Wodcok endete in London mit einem Sieg Baksis, der seinen Gegner in der siebten Runde ko. schlug. Baksi ist damit erster Anwärter für einen Kampf gegen Joe Louis.

Radfahren

Wüste" Hoffmann holte sich zusammen mit Matysiak im ersten diesjährigen 50- km- Mannschaftsrennen der Be- rufsradfahrer der Ostzone, das in Halle stattfand, bei zwei Runden Vorsprung den ersten Platz. Auch im Ver- folgungsrennen blieb er siegreich.

Motorsport

Einer der bekanntesten süddeutschen Motorradrennfah- rer ist, wie die Badische Zeitung berichtet, von der Lon- doner Autocycle Union zu der berühmten englischen Tou- ris- Trophy eingeladen worden.

Pferdesport

General Koenig beim Reitturnier in Baden- Baden In Anwesenheit von General Koenig fand vergangenen Sonntag in Baden- Baden ein großes Reitturnier statt. Die Teilnahme international bekannter Reiter zeichnete das Turnier besonders aus. Der prozentual große Anteil der nordafrikanischen Pferde auf den ersten Plätzen dürfte wertvolle Hinweise für kommende Rennen gegeben haben. Das besondere Interesse General Koenigs am Pferdesport kam in der Siegerehrung, die er selbst vornahm, zum Ausdruck. Auch finanziell dürfte das Turnier ein voller Erfolg gewesen sein.

Im einzelnen siegten: Prix de debut: 1. La fleur( adj coppé); 2. Tourdillon( mdj. lapallus); 3. Audade( Ad.- chef Bourtschell). Prix de la Loire: 1. Tourmalete( Adj.- Du- prat); 2. Maggiar( Adj. Keller); 3. Donau( Adj.- chef Mel- lan). Prix de l'Ourcq 1. Palama( Cdt. Le Masson); 2. Solitaire( Lt. Roumanet); 3. Uhlen( Lt, de Luget). Prix de la Marne: 1. Quadrillage( Ht. Descomps); 2. Bobby ( M. Sierens); 3. Taghit( Cdp. Boyer). Pokallauf: 1. Tor- pille( Adj. Jaouen); 2. Orphee( Adj.- chef Bortscell); 3. Sans Rival( Adj. Jaoven). Coupe de Baden- Baden: 1. Gri- maldi( Lt. Kebbage); 2. Tompinembour( Lt. Dumont St. Priest); 3 Leila( D. Cdp. Carreyre). Sonderwettbewerb der besten Pferde: 1. Sauteur( Cdt. Gudin de Vallerin); 2. Niagara( Cdt. Gudin de Vallerin); 3. Sordier( Cpt. Emanuelli).