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SCHWÄBISCHES TAG BLATT

Christliche Taten sichern unsere Zukunft

CDU.- Landesversammlung wählt Ministerialdirektor Dr. G. Müller zum Landesvorsitzenden

X Biberach. Mit Recht hat Landrat Bendel, Ravensburg, die am Samstag in Biberach stattgefundene 3. Landesversammlung der Christlich- Demokratischen Union eine überwälti- gende, die Stärke, Geschlossenheit und Einmütig- keit der Partei beweisende Veranstaltung bezeich- net. Die zahlenmäßige Beteiligung überstieg sämt- liche seitherigen Tagungen. Die innere Anteilnahme war so lebendig und bejahend, daß sie durch nichts übertroffen werden konnte. Ebenso bestätigten Landtagsabgeordneter Ersing, Stuttgart, und Präsident Dr. Person, Freiburg, die völlige Ver- bundenheit ihrer Parteifreunde mit den Südwürt- tembergern.

Der Landesvorsitzende Ulrich Steiner, Laup- heim, zeichnete die Aufgaben und Ziele der Union wie auch die allgemeine Lage in einer Deutlichkeit und Klarheit auf, daß sie ihren Eindruck bestimmt nicht verfehlt hat. Uns ist nichts geblieben als un- ser christlicher Glaube. Aus diesem heraus sind wir nun aufgefordert, den Kampf aufzuneh- men. Er bedeutet nichts weniger als die christ- liche Revolution auf allen Gebieten des menschlichen Lebens. Revolutionäre aus christlicher Ueberzeugung haben das Leben neu zu gestalten, wenn nicht, werden es die Revolutionäre der ma- terialistischen Nützlichkeitsidee tun. Die CDU. nannte Ulrich Steiner eine vom Christentum her bestimmte Bewegung, die nicht nur in unserem Vaterland, sondern in allen Völkern zum Durchbruch führen müsse, wenn es im inner- und im zwischenstaat- lichen Leben statt zu einer neuen und unvorstell- baren Katastrophe zu einem gerechten und ver- söhnlichen Ausgleich kommen soll. Ueberwindung des Egoismus des Einzelnen, der Familie, der Stände und als wichtigste Ueberwindung den nationalisti- schen Egoismus muß sein um der friedlichen Ge- meinsamkeit der Menschen und der Völker willen. Sehr anschaulich war sein Bericht über unsere heu- tige Lage. Die Lebensbedingungen sind härter ge- worden. Trotzdem ist es unsere Aufgabe, als erstes europäisches Land das zu enge nationalistische Ge- wand abzustreifen und für immer auf es zu ver- zichten. Wir müssen europäisch denken und handeln lernen, weil nur der Weg zum Weltbürger- tum uns noch in eine hoffnungsfreudige Zukunft führen kann. Darum wäre auch jeder Versuch, das alte System oder ein ähnliches in Deutschland hoch- zuzüchten, das endgültige Ende unseres Volkes. Auf die ernährungs-, wirtschafts- und allgemein- politischen Verhältnisse eingehend kam Steiner zu dem Ergebnis, daß es schwer sei, demokratische Einrichtungen aufzubauen, solange die wesentlich- sten Merkmale, die Freiheit des Bürgers fehlt. Eben- so stehe die derzeitige Methode der Entnazifizie- rung dem Aufbau einer wahren Demokratie hem- mend im Wege. Auf die kommende Verfassung der Entwurf ist von der Militärregierung zurückge- geben worden kurz eingehend, wies der Landes- vorsitzende den nicht gerade tiefgründigen Vorwurf anderer Parteien, ein eigener Entwurf erschwere die Vereinigung von Nord- und Südwürttemberg, entschieden zurück. Die Stuttgarter Verfassung sei nicht, wie in Nordwürttemberg selbst festgestellt werde, die glücklichste. Die auftretenden Mängel versuche man jetzt zu beheben. Das Problem der Ostflüchtlinge, die wirtschaftlichen und landwirt- schaftlichen Schwierigkeiten streifend, kam Steiner zu dem Ergebnis, daß aus uns ein Volk des fried- lichen Aufbaues nur dann werden könne, wenn uns

die materiellen, politischen und geistigen Lebens- möglichkeiten gewährt sind. An den Geist der Hu- manität, der Versöhnung, der Gerechtigkeit und der wahren christlichen Nächstenliebe appellierte er. Doch diesem Geist müssen auch die notwendigen

Taten entspringen. Christliche Taten müssen sein. Sie sichern unsere Zukunft.

es

ver-

Diesen immer wieder durch großen Beifall un- terbrochenen Ausführungen und dem Rechenschafts- bericht des Parteisekretärs Stehle folgte die Wahl der Landesvorsitzenden. Sie war das Spie- gelbild für die Haltung und Gesinnung der Union, denn einstimmig wurden die Vorsitzenden in ge- heimer Abstimmung gewählt. 1. Landesvorsitzender ist Ministerialdirektor Dr. Gebhard Müller, sein Stellvertreter Staatssekretär Dr. Sauer, 2. Landes- vorsitzender Ulrich Steiner, Laupheim, Stellvertre- ter Wirsching, Reutlingen. Im Geiste seines kurz vor Kriegsende hingerichteten väterlichen Freundes, des ehemaligen Staatspräsidenten Dr. Bolz, sprach Dr. Müller dieses verantwortungsvolle Amt zu führen. Mit Zustimmung der ganzen Versamm- lung setzt sich der Landesvorstand zusammen aus: Bauknecht, Bernhard, Bauer, Albertshofen- Ravens- burg; Baumeister, Paul, Arbeiter, Ravensburg; Bi- schoff, Ph., Hauptlehrer, Dettingen/ Erms; Burger, Maria, Hausfrau, Tuttlingen; Gengler, Karl, Ge- werkschaftsführer, Rottweil; Hermann, Jakob, Land- wirt, Rangendingen; Hofer, Christian, Kassenleiter, Horb; Leibinger, Johann, Bürgermeister, Mühlheim; Krauß, Jakob, Schneidermeister, Tübingen; Lutz, Josef, Kirchenmaler, Leutkirch; Dr. Lambacher, Oberregierungsrat, Tübingen; Müller, Egon, Bürger- meister, Sigmaringen; Möerk, Carl, Schriftsteller, Calw; Maurer, Ingenieur, Ebingen; Pirrung, Adolf, Generaldirektor, Biberach; Pfender, Franz, Arbei- ter, Laupheim; Weißenberger, Rudolf, kaufmänni- scher Direktor, Ehingen; Widmann, Paul, Bauer, Metzingen. Sehr aufschlußreich waren die anschlie- Benden Ausführungen des Staatssekretärs für Er-

nährung Dr. Weiß, ebenso fruchtbringend die an- schließende Aussprache, wobei vor allem die Ent- nazifizierung, die allgemeine Wirtschafts- und Er- nährungslage im Vordergrund stand, die Verfas- sung aber von der Tagesordnung abgesetzt wurde, dafür soll sich auch weiterhin die Fraktion ein- setzen.

Eine Reihe von Entschließungen zur Kriegsgefan- genenfrage, zur Parteipresse, zur wirtschaftlichen Lage zu Fragen der Landwirtschaft und zur Entnazi- fizierung wurden angenommen. Vor allem die letztere verlangt grundsätzliche Aenderungen. Sie fordert die Säuberung des öffentlichen, insbeson- dere des politischen, wirtschaftlichen und kulturel- len Lebens von Personen, die das deutsche Volk schuldhaft in Not und Elend gestürzt haben. Die Beurteilung der Betroffenen müsse in gerechter Abwägung ihrer persönlichen Verantwortung und Gesamthaltung erfolgen. Die automatische Bestra-

fung für politische Gesinnung derjenigen, die aus ehrlicher, wenn auch irriger Ueberzeugung gehan- delt haben, lehnt die CDU. grundsätzlich ab. Der Wille, die Betroffenen, die ehrlich am demokrati- schen Aufbau mitarbeiten wollen, möglichst rasch wieder in die Volksgemeinschaft einzugliedern und ihnen den Weg zur vollberechtigten Mitarbeit zu ebnen, müsse im Vordergrund stehen. Die Entschlie- Bung beanstandet das bisherige Verfahren, das in einer erheblichen Zahl von Fällen zu ungerechten Ergebnissen geführt habe, weil die Verhängung der Sanktionen rein schematisch erfolgt und die Vor- schläge der Ausschüsse abgeändert und den Betrof- fenen das rechtliche Gehör und die Möglichkeit einer ausreichenden Verteidigung nicht gewährt worden sei. Ein neues Säuberungsgesetz müsse aus- reichende Rechtsmittel, auch für die abgeschlosse- nen Verfahren vorsehen, ebenso seien die Sanktio- nen gegen Mitläufer zeitlich zu befristen, Jugend- lichen, Schwerkriegsbeschädigten und solchen, die in Kriegsgefangenschaft gelitten hätten, müsse Amne- stie gewährt werden.

Die Tagesordnung war sehr ausgiebig, doch das Ergebnis der Zusammenkunft ein mindestens eben- so erfolgreiches.

Wirtschaftsnotizen

WIESBADEN. Nach dem Zusammenschluß der bri- tischen und amerikanischen Besatzungszonen hat die Bewirtschaftung von Eisen und Stahl eine Aen- derung erfahren. Danach gehören die Werke der eisenschaffenden und Gießerei- Industrie mittelbar oder unmittelbar in das Aufgabengebiet des Ver- waltungsamtes für Stahl und Eisen( VSE.) in Düs- seldorf. Während die hessischen Werke unmittelbar dem VSE. unterstehen, sind die Werke Bayerns und Württemberg- Badens der Auftragslenkungsstelle Süd, Sulzbach- Rosenberg( Oberpfalz) unterstellt. Alle Werkbestellungen für Walzerzeugnisse, einschließ- lich Edelstahl und Gießereiroheisen müssen in Zu- kunft über die Stellen des Verwaltungsamtes für Stahl und Eisen geleitet werden.

STUTTGART. Die Wirkereien Nordwürttembergs haben sich zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen- geschlossen, um dem großen Mangel an Damen- strümpfen abzuhelfen. Es wurde nach gründlichen Vorarbeiten ein Fabrikat entwickelt, das den An- forderungen hinsichtlich der Tragfähigkeit bestens entspricht. Der Arbeitsgemeinschaft gehören alle maßgebenden Firmen, wie die Ribana- Werke, Wil- helm Benger Söhne, Wilhelm Bleyle AG. usw. an.

HAMBURG. Wie aus Berichten der europäischen Kohlenorganisation hervorgeht, betrug die euro- päische Kohlenförderung im Februar ds. Js. 21 Mill. Tonnen. An der Spitze steht das Ruhrgebiet mit einer Förderleistung von 6,2 Mill. vor Frankreich und Polen mit je 4 Mill. Tonnen. Amerikanische Kohlenexporte nach Europa betrugen im gleichen Zeitraum 1,4 Mill. Tonnen.

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BIBERACH. Unter Vorsitz von Generaldirektor Pirrung wurde im Rathaussaal die Gründung des Verbandes der Elektrizitätswerke Württemberg- Hohenzollerns vollzogen. An der Veranstaltung nah- men Vertreter von 70 Werken der französisch be- setzten Zone von Württemberg und Hohenzollern und des Kreises Lindau, sowie der Vorsitzende des Verbandes Nordwürttemberg- Baden, Direktor Burk- hardt, Heilbronn, teil.

NAGOLD. Die in den Kreisen der holzverarbei- tenden Industrie und des Schreinerhandwerks best- bekannte Firma Adolf Häfele stellte auf der Leip- ziger Messe ihre modernen Möbelbeschläge und Werkzeuge aus. Ihre gediegenen Muster fanden großen Anklang auch bei ausländischen Interessen- ten aus West- und Nordeuropa.

Aus dem Nagold-, Enz- und Albtal

Dienstbesprechung mit den Bürgermeistern Am letzten Donnerstag fand unter dem Vorsitz von Landrat Wagner eine Dienstbesprechung mit den Bürgermeistern des Kreises Calw statt, in der Gouverneur Frénot zu den aktuellen Tagesfra- gen Stellung nahm und Kreisamtmann Reb mann über die Ernährungslage referierte. Wir berichten darüber in der nächsten Ausgabe.

400 Ostflüchtlinge im Kreis Etwa 400 aus Dänemark ausgewiesene Ostflücht- linge, vorwiegend Frauen und Kinder, die in neun Transporten eintrafen, sind in den letzten Wochen nach achttägigem Aufenthalt im Flüchtlingslager Wildberg in Gemeinden unseres Kreises aufgenom- men worden. Nach fachärztlicher Betreuung hat das Umsiedlungsamt im Benehmen mit dem Arbeitsamt den Ausgewiesenen eine neue Heimat angewiesen, die sich ihrer helfend annimmt.

Neuer Fahrplan am 4. Mai

Am 4. Mai tritt der Sommerfahrplan in Kraft. Der bereits vorliegende Entwurf sieht eine bedeu- tend größere Zahl von Zügen vor. Auch auf der Nagoldtalbahn sind weitere Züge in Aussicht ge-

nommen.

Nagold- Altensteig

Ab sofort verkehren die Züge Nagold ab 10.10 Uhr, Altensteig an 11.31 Uhr und Altensteig ab 14.50 Uhr, Nagold an 16.20 Uhr von Montag bis Freitag täglich. Die Bahnverwaltung bemüht sich, den Reisenden entgegenzukommen und sie mitzunehmen, wie es bei dem Güterverkehr mit möglich ist.

Personenbeförderung

Wer kann Auskunft geben? Am 24. März gegen 13.14 Uhr wurde auf der Reichs- straße zwischen Ebhausen und Altensteig der Des- infektor Gottlieb Mäder schwer verletzt und in hilflosem Zustand aufgefunden. Mäder, der in Eb- hausen zu Hause ist, befand sich auf dem Wege nach Berneck. Vermutlich wurde er von einem aus Richtung Altensteig kommenden und in Richtung Wart sich bewegenden Lastkraftwagen angefahren. Wer kann nähere Angaben machen? Meldungen an den nächsten Landespolizeiposten.

Ein starkes Stück

Der 72 Jahre alte Gottlieb Eberwein in Unter- hausen bei Reutlingen begab sich morgens auf den Weg nach Reutlingen, um nach Calw zu fahren, wo sein todkranker Bruder auf seinen Besuch wartete. Beim Südbahnhof Reutlingen wurde er von einem Autofahrer angehalten und zum Einsteigen bewogen mit der Zusicherung, er würde zum Bahnhof ge- bracht. Alsbald merkte Eberlein, daß die Fahrt in einer ganz anderen Richtung vonstatten ging. Zwi- schen Reutlingen und Betzingen hielt der Wagen plötzlich an, und der alte Mann wurde hinaus- geworfen, nachdem ihm Geld, Uhr, Koffer und Man- tel abgenommen und er mit einem Schlagring nicht unerheblich verletzt worden war.

Blick in die Gemeinden Nagold. Folgende deutsche Kriegsgefan- gene kehrten in die Heimat zurück: Heinrich Helmling, Friedrich Stradinger, Emil Britsch, Wal- ter Schwark, Christian Maisch, Mathias Frank, Isels- hausen, Gottlob Buck, Georg Bühler, Mathias Mösle, Christian Schöttle, Gottlob Schaible. Ein Gara-

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Herausgeber und Schriftleiter: Will Hanns Hebsacker, Dr. Ernst Müller, Rosemarie Schittenhelm, Alfred Schwenger und Werner Steinberg. Weitere Mitglieder der Redaktion: Albert Ansmann, Dr. Helmut Kiecza und Josef Klingelhöfer. Monatlicher Bezugspreis einschl. Trägerlohn 1,50 RM., durch die Post 1,74 RM., Einzelverkaufspreis 20 Pfg. Erscheinungstage Dienstag und Freitag.

genbrand brach in der Marktstraße aus. Er konnte gleich gelöscht werden, ohne daß größerer Schaden entstand. Der Fall mahnt wiederum zur Vorsicht, an der es die Chauffeure beim Anbrennen der Holzvergaser vielfach fehlen lassen.

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Oberschwandorf. Gotthilf Walz, Mitinhaber der Möbelfabrik Gebrüder Walz, und Gottlob Küb- ler, Schreiner, sind aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt. Gestorben ist die schon betagte Landwirtswitwe Emilie Brenner. In ihrem ganzen Leben hatte sie schwer arbeiten müssen und dazu eine kinderreiche Familie zu versorgen. Konfir- miert wurden zwei Knaben und drei Mädchen.

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Altensteig. Obersekretär Hoeschele beim Bahnhof Altensteig wurde in den Ruhestand ver- setzt.

Unterlengenhardt. Von dem letzten Flüchtlingstransport aus Dänemark hat auch Unter- lengenhardt eine Flüchtlingsfamilie zugewiesen er- halten. Es konnte diesen fünf Neubürgern eine eigene Wohnung angewiesen werden. In wirklich vorbildlicher Weise haben die Einwohner getan, was sie konnten, um die Wohnung mit allem, was ein neuzugründender Haushalt bedarf, auszurüsten. Mit, diesen fünf Ostflüchtlingen hat Unterlengenhardt insgesamt zwölf Neubürger, zu denen noch 19 Eva- kuierte kommen, so daß sich 31 Neubürger und Evakuierte hier befinden. Das sind rund 15 Prozent der Bevölkerung. Die Wohnungsfrage ist damit auch hier ein Problem erster Ordnung geworden. vor einiger Zeit abgehaltene Evangelisationswoche erfreute sich, auch von den Nachbargemeinden, eines regen Zuspruchs.

Die

Walddorf. Im März sind sechs Walddorfer aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrt. In diesem Jahre wurden hier 14 Kinder konfirmiert, davon 12 in der evang. Kirchengemeinde und zwei in der

Fußball

Methodistenkirche. Am 2. April werden Gottlieb Haizmann, früherer Amts- und Polizeidiener, 77 und Christine Mayer, geb. Brenner, 73 Jahre alt, am 8. April Abraham Walz, Landwirt, 72, am 13. April Christiane Schuler, geb. Walz, 79, am 29. April Friedrike Walz, Rechenmacherswitwe, 82, und Ma- rie Wurster, geb. Fessele, in Mohnhardt 75 Jahre alt. Gechingen. Der Sportverein hielt seine Gründungsversammlung ab; er wird künftig den Namen Sportfreunde Gechingen tragen. Aus der Mitte der Ausschußmitglieder wurden Friedrich Rex als Vorstand und Adolf Lutz als Stellvertreter ge- wählt. Die Fußballabteilung beteiligte sich an den Meisterschaftsspielen der A- Klasse im Unterkreis Calw und hat sich den goldenen Mittelplatz er- kämpft, von welchem sie nicht mehr verdrängt wer- den kann.

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Quer durch die Zone

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Seinen 75. Geburtstag feierte der ehemalige Leiter der Staatlichen Höheren Fachschule für Feinmecha- nik in Schwenningen, Direktor Schlee. Wegen Doppelehe verurteilte die Strafkammer Ravensburg zwei Angeklagte zu neun bzw. 15 Monaten Gefäng- nis. Ein Brand in der Möbelfabrik Luipold und Sättele in Frommern konnte im Entstehen gelöscht werden. Ein Schäfer aus Emerfeld, Kreis Saul- gau, hatte 60 Schafe unterschlagen und weiterver- kauft. Für diese Untreue hat er zehn Monate Ge- fängnis erhalten. Der Obermeister des Kreis- innungsverbandes Ehingen, Maurermeister Georg Brunner, verunglückte mit dem Motorrad so schwer,

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daß er im Krankenhaus bald verstarb. Der Stadt- rat von Lindau hat die Einführung der Notdienst- verpflichtung zur Durchführung lebenswichtiger Ar- beiten beschlossen. In Frage kommt vor allem die Verlegung von 2000 Meter Rohrleitungen, damit die

Der Sport hat das Wort

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Zonenliga Gruppe Süd

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VfL. Schwenningen SV. Rastatt 1: 0; SV. Biberach gegen SV. Offenburg 4: 2; VfL. Freiburg- VfL. Kon- stanz 1: 2; SSV. Reutlingen SpGde. Friedrichshafen 2: 1. Friedrichshafen hat damit seine erste Niederlage erlit- ten, bleibt aber trotzdem noch ernstlicher Anwärter auf die Zonenmeisterschaft. Die Tabelle führt augenblicklich Konstanz an, das durch seinen Sieg in Freiburg auf 11 Punkte kam. Reutlingen hat ebenso viele Verlustpunkte, dafür ein Spiel weniger und steht auf dem dritten Platz. Trotz seines Sieges gegen Offenburg bleibt Biberach nach wie vor am Tabellenende.

Zonenliga Gruppe Nord Mainz 05 Phönix Ludwigshafen 0: 1; VfR. Neunkir- chen FV. Saarbrücken 2: 0; Wormatia Worms, FC. Kai- serslautern 0: 2; FSV. Trier- Kürenz TuS. Neuendorf Landesliga Gruppe Nord

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Birkenfeld Pfullingen beim Stand von 1: 2 abgebro chen; Schramberg Tübinger SV. 3: 0; Trossinger ŠV.- Metzingen 3: 1; Tailfingen Tuttlingen 6: 0. Süddeutsche Oberliga

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FC. Schweinfurt VfB. Stuttgart 0: 0; Stuttgarter Kik- kers FSV. Frankfurt 4: 0; FC. Nürnberg- VIR. Mann- heim 4: 1; 1860 München FC. Bamberg 5: 0; Waldhof gegen Schwaben Augsburg 1: 0; Ulm 46 Offenbacher Kickers 1: 1; Phönix Karlsruhe Bayern München 1: 2; BC. Augsburg Viktoria Aschaffenburg 4: 2; Eintracht Frankfurt SpVgg. Fürth 1: 1; VfL. Neckarau Karls- ruher FV. 4: 3 abgebrochen. Unter den ersten Fünf der Tabelle hat sich nichts geändert. Dagegen sind die Stutt garter Kickers auf Grund ihrers besseren Torverhält- nisses vom neunten auf den sechsten Platz vorgerückt. BC. Augsburg befindet sich augenblicklich außer Ab- stiegsgefahr, ebenso der VfL. Neckarau, der zweifels- ohne die Punkte aus dem abgebrochenen Spiel gegen den Karlsruher FV. zugesprochen erhält. Den Spielabbruch

in Neckarau verursachte der Karlsruher Spieler Fritzy, der vom Schiedsrichter des Feldes verwiesen, sich wei- gerte, das Spielfeld zu verlassen.

In Norddeutschland trennten sich Sankt Pauli und der Hamburger Sportverein 2: 2. Der derzeitige Tabellenfüh-. rer der Hamburger Klasse Concordia Hamburg schlug Blankenese 3: 1. Einhütte blieb bei Union Altona mit 3: 0 Sieger. Bonn unterlag in der westdeutschen Klasse gegen VfR. Köln 0: 1.

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In der Schweiz trennten sich nach Verlängerung Lo- carno und Lausanne 2: 2. Bellinzona Biehl 3: 2, In Wien siegte Austria Rapid 3: 2, Admira Post 4: 1. Sportclub Wien und FC. Wien trennten sich 0: 0. In Amsterdam gewannen die Holländer vor 45 000 Zu- schauern das Länderspiel gegen Schweden mit 3: 0 Toren. Nordwürttembergische Landesliga

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Stuttgarter Sportfreunde VfL. Kirchheim 5: 2: Stutt- garter SC VfR. Aalen 2: 2; Münster- Neckargartach 1: 1; Union Böckingen SpVgg. Feuerbach 2: 0. Handball

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Landesklasse Gruppe Schwarzwald Freudenstadt Tuttlingen 5: 7; Rietheim Schwenningen 3: 5.

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VfL.

Turner-

Nordwürttembergische Landesklasse Oẞweil Zuffenhausen 14: 4; Altenstadt schaft Göppingen 9: 3; Asperg TuSpv. Eßlingen 8: 6; Uhingen Holzheim 4: 8; Frisch Auf Göppingen gegen Stuttgarter Kickers 8: 4.

Boxen

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Die Entscheidung um die bayerische Mannschaftsmei- sterschaft im Boxen fällt im Rückkampf zwischen Mün- chen Ost und dem KSV. Bamberg. Den Vorkampf ge- wann am Sonntag in Bamberg München mit 4: 3.

Der französische Halbschwergewichtler Marcel Cerdan gewann in New York am Freitag vor 18 000 Zuschauern

1. April 1947

Kontrollratsgesetz

gegen illegalen Warenverkehr

Der Kontrollrat hat am 20. März 1947 ein Ge- sets zum Schutze der Bestände von zwangsbewirt. schafteten Nahrungsmitteln und sonstigen zwangs- bewirtschafteten Gütern beschlossen, die für die Bevölkerung Deutschlands bestimmt sind. Es hat folgenden Wortlaut:

,, Zum Schutze der Bestände von zwangsbewirt- schafteten Nahrungsmitteln und sonstigen zwangs- bewirtschafteten Gütern, die für die Bevölkerung Deutschlands bestimmt sind, sowie von Urkunden, die sich auf Zwangsbewirtschaftung beziehen, er- läßt der Kontrollrat das folgende Gesetz:

Artikel 1. Mit lebenslänglicher oder zeitlicher Zuchthausstrafe oder mit einer Gefängnisstrafe nicht unter sechs Monaten und in jedem Falle mit einer Geldstrafe von 5000 Mark bis 5 Millionen Mark werden bestraft: Personen, denen die Her- stellung, Verwaltung, Beförderung oder Obhut von zwangsbewirtschafteten Nahrungsmitteln oder zwangsbewirtschafteten Gütern aller Art, ein- schließlich solcher, die sich im Herstellungsverfah- ren befinden, oder von Urkunden, die sich auf Zwangsbewirtschaftung beziehen, obliegt, wenn sie solche Gegenstände entwenden oder vorsätzlich deren Entwendung, widerrechtliche Vergeudung. oder widerrechtlichen Gebrauch gestatten.

Artikel 2. Mit Gefängnis von sechs Monaten bis zu fünf Jahren und einer Geldstrafe von 2500 Mark bis 250 000 Mark oder mit einer dieser Stra- fen werden bestraft: die in Artikel 1 dieses Ge- setzes genannten Personen, wenn sie infolge von Fahrlässigkeit für Entwendung, widerrechtliche Vergeudung oder widerrechtlichen Gebrauch von zwangsbewirtschafteten Nahrungsmitteln oder zwangsbewirtschafteten Gütern aller Art, ein- schließlich solcher, die sich im Herstellungsverfah. ren befinden, oder von Urkunden, die sich auf Zwangsbewirtschaftung beziehen, verantwortlich

sind.

Artikel 3. Dieses Gesetz tritt am 7. April 1947 in Kraft.

Ausgefertigt in Berlin, den 20. März 1947 M. J. Dealwin, Generalleutnant

F. A. Keating, Generalmajor

Sholto Douglas, Marschall der Royal Air Force P. Koenig, General de l'armee

Das geht alle an

Romanii

d'ocupatie din

toti romanii din zona francesa germania cari doresc sa se intoarca in tara, trebuie sa se anunte de urgenta fie Delegatului superior al sec- tiei persoanelor deplasate, fie fommilor Delegati de cer c ai provinciei in care locuese.

seful familiei va face declaratia pentru el si pentru membrii familiei sale cu care locuesc impreuna aratand identitatea fiecaruis fiecaruia si adresa precisà a domi- ciliului. bolnavi internati in spitale vor arata terminul prevazut pentru insanatosirea lor.

deasemenea si prisonieri de razboi liberati trebuie sa faca aceasta declaratie.

data plecarii primului transport va fi adusa la cuno- stinta in teresatelor mai truziu.

Bekanntmachung an alle Rumänen Diejenigen, die aus der französischen Besatzungszone Deutschlands freiwillig heimkehren wollen, sollen sich dringend melden, entweder an den Herrn Delegue supe- rieur, Abteilung personnes deplaces oder an den Dele- gue de cercle von ihrem Kreis.

Der Familienverstand soll diese Erklärung für sich und für alle Mitglieder seiner unter einem Dach lebenden Familie melden, indem er die Daten jedes Mitgliedes und die genaue Adresse seiner Wohnung angibt.

Jene, die sich im Krankenhaus befinden, sollen ihre Adresse und die voraussichtliche Zeit ihrer Genesung an- geben. Auch die befreiten Kriegsgefangenen sollen sich melden. Der genaue Zeitpunkt der Repatriierung wird den Heimkehrenden rechtzeitig mitgeteilt.

Das Mindestsoll an Ausgewiesenen Wie wir von zuständiger Seite erfahren, sind die Kreise der französisch besetzten Zone von Württem- berg und Hohenzollern angewiesen, für ihre Pla- nungen eine Mindestzuweisung an Ausgewiesenen in Höhe von 20 Prozent der Bevölkerungszahl nach. der Volkszählung vom 26. Januar 1946 in Aussicht zu nehmen.

ist.

Trinkwasserversorgung im Sommer nicht gefährdet In Lindenberg im Allgäu sind durch ein Großfeuer das Lagerhaus der Strohhutfabrik Reich sowie die Reparaturwerkstätte und Garagen der Firma Biesenberger und zwei Wohnhäuser einge- äschert worden. Neun Familien wurden obdachlos. Ein amerikanisches Flugzeug kam den Hängen des Iseler bei Hindelang so nahe, daß es den Win- tersportler Zettler aus Nürnberg erfaßte und töd- lich verletzte. Seinen 80. Geburtstag konnte ein bekannter Journalist Badens, der Chefredakteur

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im Ruhestand Albert Herzog( der Bruder des Dich- ters Rudolf Herzog) feiern. In Göppingen ist ein 13 Jahre altes Kind durch heißes Wasser so schwer verbrüht worden, daß es bald darauf starb.

Wie wird das Wetter? Wetteraussichten unbeständig, wechselnd bewölkt, einzelne Schauer. Im ganzen weiterhin kühl.

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gegen den Amerikaner Harold Green. Er schlug ihn be- reits in der zweiten Runde ko. Das Publikum brachte dem in den USA. volkstümlichen französischen Boxer langanhaltende Ovationen dar.

In Lodz( Polen) besiegte die polnische Ländermann- schaft der Amateurboxer die schwedische Mannschaft mit 10: 6 Punkten.

Rudern

Alljährlich Ende März wird auf der Themse bei Lon- don das traditionelle klassische Achterrennen zwischen Oxford und Cambridge ausgetragen. Letztes Jahr sieg- ben die Oxforder, diesmal gewann am Samstag die Mann- schaft von Cambridge sehr überzeugend. Sie holte sich einen beträchtlichen Vorsprung und passierte die Strecke in 21,01 Minuten. 200 000 begeisterte Zuschauer verfolg- ten das Rennen, das unter der schlechten Witterung sehr stark litt.

Gegen die Durchführung der deutschen Rudermeister- schaften 1947 sprachen sich die Teilnehmer einer in Han- nover stattgefundenen Tagung aus. Als Ersatz soll im Herbst eine Veranstaltung durchgeführt werden, um die Besten des Jahres 1947 zu ermitteln, ohne daß Wett- bewerbe als deutsche Meisterschaften gelten.

Turnen

In dem am Sonntag in Nürnberg abgehaltenen Vier- länderkampf im Geräteturnen siegte erwartungsgemäß Bayern mit 225,95 Punkten, Württemberg folgte mit 222,40 Punkten an 2. Stelle. Dann kam Hessen und zuletzt Ba- den. Bester Einzelturner war Stangl, Bayern mit 39.5 Punkten.

Radsport

In der Züricher Stadthalle fanden am Sonntag inter- essante Radsportkämpfe statt, an denen sich die beste europäische Sprinterklasse beteiligte. Den großen Preis von Zürich holte sich ein Franzose. Das blaue Band von Zürich gewann der Schweizer Gottfried Keller.

Ringen

Sowjetische Gewichtheber stehen in fünf von sechs Ge- wichtsklassen an der Spitze der europäischen Schwer- athleten, wie aus einer Rangliste hervorgeht, die auf Ergebnissen der Pariser Weltmeisterschaften beruht.