IruttüM Flirser über London

London verlegen Paris bestürzt

Amsterdam, 14. Januar. In der eng­lischen Hauptstadt traten die Lustabwehr­geschütze in Tätigkeit, da ein deutsches Flugzeug über London erschien. ES hatte das Gebiet von Kent überflogen und stieß längs der Themse auf London vor. Dem deut­schen Flugzeug gelang es. trotz des starken Ab­wehrfeuers der Flakbattcrien durchzubrechen. *

H Angesichts der täglichen erfolgreichen Erkun- dungsflüge unserer Luftwaffe weiß das britische Lustsahrtministerium zur Beruhigung des eigene» Volkes nichts anderes zu melden, als die Um­wandlung der deutschen Erfolge in britische. Denn nach Reuter hat das Lustfahrtministerium bekanntgegeben daß die britische Luftwaffe erfolg, reiche Erkundungsslüge über der Ostmark. Böhmen und Nordwestdeutschland ausgeführt hätte. Die geographische Unkenntnis der englischen Piloten ist ja inzwischen notorisch geworden. Als Kabinettstück aus diesem Gebiet ist noch die Bom­bardierung der dänischen Insel Röm. die man für die Insel Sylt hielt, in lebhafter Erinnerung. Die neue Verlautbarung des britischen Lustsahrtmini- steriums wird daher kein Mensch mehr ernst nehmen. In Frankreich denkt man jedenfalls über die deutschen Erkundungsflüge über England anders, dort haben sie. nach der Pariser Presse zu urteilen, größtes Aussehen hervorgeru- fen. Uebrigens sah man sich am Samstag auch in Nordsrankreich veranlaßt, zweimal Fliegeralarm zu geben, womit die Tatsache der deutschen Er- kundungsflüge auch nach dieser Seite hin ihre er­neute Bestätigung gefunden hat.

Aller Kampfgeist bis rum Endsieg

Dr. Frick und Dr. Ley sprachen in Lippe

Lemgo, 14. Jan. In der lippescl)cn Stadt Lemgo findet dieser Tage ein Erinnerungstresfen der alten Kämpfer des Lipper Landes und der an­grenzenden Gaue zum Gedenken an den großen Landtagswahlkampf im Lipper Lande am >5. Han. 1933 statt. Das Erinnerungstreffen begann mit einer Arbeitstagung der Hoheitsträger des Lipper Kreisgebietes. Am Abend schloß sich eine große Kundgebung an in deren Mittelpunkt eine Rede von Reichsminister Dr. Frick stand. Der Mini- ster hielt scharfe Abrechnung mit der imperialisti- scheu englischen Politik und beteuerte, daß Deutschland im alten Kampfgeist bis zum End­sieg durchfechten wird.

Das Erinnerungstressen in Lippe fand am Sonntag in Detmold seinen Höhepunkt und Ab­schluß mit einer Großkundgebung mit Reichs­leiter Dr. Ley im großen Saal des alten Lipper KampflokaleS ..Stadtkrug'. In eindringlicher Weise setzte Dr. Ley seinen Hörern auseinander wie gerade die in der Lipper Wahlschlacht ge­wonnenen Erkenntnisse auch in unserer Feit volle Gültigkeit haben. ..Im Lipper Wahlkampf ge­nügte' so betonte er,unser Ueberciewicht von 6009 Stimmen, um die Waage zu unseren Gun­sten zu entscheiden.'

HwKr AttivM «Mer Luftwaffe

ökr/r'scke LomdenanZrit/e exio/Zrerck abZes^r/crZen / Das OXtV benotet

Berlin. 14. Januar. DaS Oberkom­mando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Westfront geringes örtliches Artillerie­störungsfeier. Tie Luftwaffe hat ihre Auf­klärung gegen Frankreich und über der Nord­see auch am 13. Januar planmäßig und er­folgreich durchgeführt. Ein deutsches Flug­zeug wird vermißt. An der Westfront hatten deutsche Flugzeuge keine Feindberührung. Flakartillerie hat in der Gegend von St. Ingbert ein feindliches Flugzeug abgeschosfen. Einzelne feindliche Fluqzeuge haben in der Nacht vom 12. zum 13. Januar Aufklärungs- flüge über deutschem Reichsgebiet unternom­men. Ein englisches Fluaz^uq versuchte in der Nacht eine nordfriesische Insel anzngrci- fen. Die Bomben fielen ins Meer, ohne Schaden anzurichten. Ein holländisches Flug­zeug hat die deutsche Reichsgrenze bei Nord­horn in den Mittaasstunden überflogen und deutsches Hoheitsgebiet verletzt.

Am 13. Januar gab das Oberkommando der Wehrmacht bekannt: Im Westen keine besonderen Ereignisse. Die Luftwaffe hat am 12. Januar ihre Anfklärungstätiakeit über Ostfrankrcich und über der Nordsee fort­gesetzt und hierbei wichtige Ergebnisse erzielt. Drei deutsche Flugzeuge wurden von feind­lichen Jiiaern erfolglos angegriffen. Bom Feind wurde am 12. Januar außer einzelnen nächtlichen Einflügen, die zum Teil wieder

unter Verletzung der holländischen Neutrali­tät vor sich gingen, nur eine einzige Bristol- Blenheim über deutschem Gebiet gesichtet. Das Flugzeug wurde nach kurzem Kamps von deutschen Jägern abgeschossen und ist nach Aufschlag auf französischem Boden verbrannt. In der Deutschen Bucht versuchten acht bri­tische Bomber, deutsche Zerstörer anzugreifcn. Nur zwei Angreifern gelang es. ohne jeden Erfolg Bomben abzuwerfen. Der eine wurde abgeschossen, der zweite beschädigt. Die übri­gen sechs britischen Flugzeuge drehten schon unter der Wirkung des gut liegenden Ab­wehrfeuers unserer Zerstörer vorzeitig ab.

FavanS MM» Zliriükgelretcn

Admiral Honai mit der Neubildung beauftragt

Tokio, 14.. Januar. DaS Kabinett Abe ist zurückgetreten Mit der Neubildung einer Negie­rung wurde Admiral B o n a i beauftragt. In einer Erklärung, die das Kabinett Abe veröffent­lichte wird gesagt, es habe den Rücktritt be­schlossen um einen Stillstand der Negierungs­geschäfte zu vermeiden: denn dadurch könnte die Durchführung des Chinakonfliktes beein­flußt werden der in einen neuen Abschnitt ein­getreten sei Die Presse begleitet den Rücktritt des Kabinett? Abe mit scharfer Kritik. Tokio Nitschi Nitschi' sagt, es sei an seiner eigenen Schwäche gescheitert.

LhamberlM treibt AetterleswlrWM

Anik-ä'g/kt/ls Xr/egsposlen tu»- 8er'ne /«'ami/re / i<oriupk'ON8au88t/iu6 al8

Amsterdam. 14. Januar. Der Parla­mentarische Untersuchungsausschuß zur Kon­trolle der Kriegsausgaben, im ..Daily He­rold" ..Korruptionsausschutz", in der übri­gen englischen PresseBeschneidungsaus- schuß" genannt, ist zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengetreten. Er besteht aus 18 Mitgliedern der Regierungspartei, acht Labour-Parteilern und zwei Oppositionslibe­ralen.

Er hat das Recht. Kabinettsmitglieder. alle Be­amte in maßgebender Stellung und ihre indu- striellen Vertragspartner zu verhören. Das von der Opposition in der ersten Sitzung gewünschte Kreuzverhör Chamberlains wurde auf einen späteren Termin vertagt. Auffallend viele Mitglieder seiner Familie sollen einträgliche Kriegsposten erhalten haben, wie denn über- Haupt der gesamten hohen.Beamtenschaft der Vor­wurf gemacht wird vielen Verwandten, voran den eigenen Frauen und Töchtern, Sekretärin- nenposten verschafft zu haben. Für Dienstaus-

Übung soll nicht einmal das Ersäzeinen der Be- teiligten erforderlich sein. (!)

Der B a n k d i r e k t o r. der ihn leite, hätte doch geradezu persönliches Interesse an der Verschleierung des in unterrichteten Kreisen viel besprochenen Wuchers der Großbanken gegen die Negierung. Ihre Zinsraten für die Schatzscheine Treasury Bills" hätten dahin geführt, daß seit Ende August bis Ende Oktober wöchentlich 300 000 Pfund und seitdem bis heute 100 000 Pfund wö­chentliche Zinsen von der Regierung mehr bezahlt werden müßten, als ein Privatunternehmen oder ein Privatmann bei der Begebung der gleichen Sicherheiten für die entsprechenden Kredite hätte entrichten müssen.

DerDaily Herald' befürchtet,daß der Unter­suchungsausschuß wie so viele seiner Vorgänger seinen Mitgliedern nur erhöhte Spesen und gute Tage, dem Lande aber gar nichts einbringen werde'. Das glauben wir allerdings auch. Denn in den Plutokratien pflegen die Kriegsgewinnler doch grundsätzlich auch noch an den Umersuchungen ihrer eigenen Schiebungen zu verdienen. Sollte das. dersozialistische'Daily Herald' vergessen haben?

E«">«nds SeMnWwiertokM«

Verschleierte Kriegsanleihe in Sicht Amsterdam. 14. Januar. Der ..Tele- graaf" veröffentlicht an hervorragender Stelle eine eigene Meldung aus London, wonach der englische Minister für Borratswirtschaft. Oberst Llewellin. angekündigt habe, datz der Staat alle ausländischen Effekten gegen Staatsanleihen in seinen Besitz nehmen wolle. Dazu verlautet in Kreisen der Lon­doner City, datz der Austausch der Effekten gegen Staatspapiere und die Ausgabe der­artiger Staatspapiere bereits einen Teil einer neuen Kriegsanleihe Englands bilde. Jeden Tag könne man nun mit der Auf­legung einer Kriegsanleihe rechnen.

WM be'Klasnalmt rW M Bankguthaben

8ou-/etrus8i'scfier Einspruch aboeun'esen / (Henckksurkeik mit sc/iu-exu-'egencfen Eokgen

. Brüssel, 14. Januar. Die Pariser Zivilkammer hat ein aufsehenerregendes Ur­teil gefällt, das wahrscheinlich noch eine ganze Reihe von Weiterungen nach sich ziehen wird. Es handelt sich um eine Klage, die der Erdöl­konzern Malopolska, eine französische Petro­leum-, Industrie- und Handelsgesellschaft, ein­gereicht hat. die vor dem Kriege in den jetzt a» Rutzland gefallenen Gebieten Ostpolens neun Petroleumquellen ausbeutete.

Da diese Quelle» von dem russischen Staat in eigene Regie übernommen worden sind, klagte die hier beteiligte französische Gesellschaft auf

Beschlagnahme der Bankguthaben der russischen Handelsvertretung in Frankreich in Höhe von 75 Millionen Francs. Der Einspruch der russischen Handelsvertretung wurde bom Gericht mit der Begründung abgewiesen, daß Frankreich die Besetzung der polnischen Gebiete durch Rußland und damit auch die Maßnahmen der russischen Regierung gegen diesen Distrikt nicht anerkennen könne, da diese Gebieteder russi­schen Souveränität nicht unterliegen kl?)"

Die russisch-japanischen Wirtschaftsverhandlun­gen wurden am Samstagnachmittag in Moskau fortgesetzt: die sowjetischen Unterhändler über­reichten den Vertretern Japans Gegenvorschläge.

Lo/okst /üf

Erlebnisse eines Vollrsüeutseken

Von maz pvil lteinrdünterlZsclcmaan (Schluß)

Ich ging in die Hütte, um Erkundun­gen einzuziehen, und als ich nach einiger Zeit herauskam, waren der Wagen und die pol­nischen Kameraden verschwunden. Die Bäuerin zeigte auf mein Befragen aus die Wiese hinter dem Hause wo ich zu meinem Erstaunen zwei deutsche Soldaten zu Pferde sah. die mit vorgehaltener Pistole die Polen, die sich hier noch Herumtrieben zusammenholten. Auch ich ivar im nächsten Augenblick bei der Scl>ar

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l-eksngeo uaü Irel

Gefangen geretteti Ein Glücksgesühl schlug in wir hoch das alles andere übertönte. Ich wäre am liebsten dem Wachtmeister um den Hals gefallen, aber so weit war es noch nicht. Der Reiter im Stahlhelm mit den schwarz-weiß-roten Farben war sehr mißtrauisch. Ich konnte es ihm nicht versenken. Wie sollte er auch hier und in dieser Aufmachung einen Landsmann vermuten. Aber mein fließendes Deutsch und mein Offiziers, buch mit dem deutsclien Namen und der darin verzeichneten Nationalität und Muttersprache der Mann stammte aus Schlesien und sprach etwas Polnisch überzeugten ihn allmählich. Auch fiel es ihm auf daß mein Revolver, den ich abgeben mußte, noch das volle Magazin enthielt. Er wurde zusehends freundlicher und gab mir sogar einen der eingefangenen Gäule zum Reiten Die anderen Gefangenen marschierten. So ging'S zu dem einige Kilometer entfernten Sammelplatz. Der Weg war mit Toten, toten Pferden, umgestürzten Kanonen. Wagen und anderem Kriegsgerät abersät. Ein Bild des Grauen«! Hier waren nur wenige lebend herausgekommen. Die Offiziere meistens gefallen, man sprach von L0 bis 60 Prozent Toten.

Der Nachmittag fand mich schon als Gast der Offiziere einer deutschen Batterie. Ich mußte im- mer und immer wieder erzählen, während etwa 150 Meter von mir die deutschen Kanonen in un­unterbrochenem Schuß ihreGrüße" den letzten Resten der fliehenden Pole» nachsandten. Ich fühlte mich noch wie im Traum, Vor 12 Stunden noch als polnischer Leutnant im dichtesten Kugel­regen. und nun unter deutschen Kameraden ge­rettet und in Sicherheit.

Und jetzt erfuhr ich auch zu meinem Erstaunen, daß alles das was man uns in den letzten Wochen erzählt hatte, nichts als Lügen gewesen waren. Bortnowskl, der polnische General, der Ostpreußen besetzt haben sollte, war feit einer Woche selbst in Gefangenschaft die polnische Regierung längst ge­flüchtet. und wir gehörten zu den kläglichen Resten der geschlagenen polnischen Armee, die sich über- Haupt noch gehalten hatten. In wenigen Tagen müßte Warschau fallen und damit war der Polen, feldzug endgültig beendet. Wie Schuppen fiel es mir von den Augen.

Ich habe dann noch den Gefangenentransport zu einem größeren Sammellager mitgemacht und war mit meinen polnischen Sprachkenntnissen der bewachenden deutschen Feldgendarmerie ein will­kommener Dolmetscher. Sehr aufschlußreich war es dabei, die Stimmung der Gefangenen kennen­zulernen die erst jetzt nachdem sie wochenlang mitSieges'-Nachrichten überhäuft und von ihrer Führung belogen und betrogen worden waren die Wahrheit erfuhren. Eine tiefe Enttäuschung und Verbitterung hatte diese Menschen ergriffen und ich bin der testen Ueberzeugung daß der größte Teil von ihnen schon längst die Waffen gestreckt hätte wenn die aussichtslose Lage Polens bekannt gewesen wäre Wiemel unnötiges Blutvergießen hätte dadurch vermieden werden können. Auch das ist eine furchtbare Anklage gegen die ehemaligen Warschauer Machthaber die heute selbst irgendwo im Ausland? in Sicherheit sitzen.

Von Iaroslaw am San von der neuen Grenze zwischen Deutschland und Rußland ging es zurück m die Heimat. Die polnische Uniform war abge­

streift und mit ihr verblaßte das Erlebnis dieses Kriegesunter fremder Fahne' wie ein böser Traum. Eine neue und schönere Zukunft stand be­vor. Vielleicht würde es uns bestimmt sein, noch einmal die Waffen zu ergreifen, dann aber im grauen Ehrenkleid der deutsche» Wehrmacht und für ein hohes Ziel, für unser geliebtes deutsches Vaterland.

ZNsnschenschlächterei

IVlr wallen es niemals vergessen

Ein eimlischer Offizier kam zu Wort in der Januar-Nummer 1917 derNorth American Review", der damals vornehmsten Monatsschrift der Vereinigten Staaten, die Oberst Harvey her­ausgab. Der Offizier rühmte sich. 24 deutsche Ge­fangene Mann für Mann niedergeschossen zu haben, wobei er für seinen Sadismus die Lüge als Entschuldigung vorbrachte, die Deutschen hat- ten mitumgekehrten Kugeln'geschossen. Er schrieb:

Es war ein viehisches, kleines Handgemenge, doch was hatten diese Schurken getan! Ja, Gott verfluche sie! Sie hatten mit umgedrehten lreversed) Kugeln geschossen!

Sieben meiner Iungens lagen aus einem Hau- fen, und wir waren übel daran, als einige an- dere Iungens kamen und den kalten Stahl zeig­ten. Als alles vorüber war, hatten wir 24 von diesen Vögeln in der Hand, die bereit waren, in ein hübsches behagliches Quartier in der Nähe überführt zu werden.

Gut. Ich blicke auf die entsetzliche Masse zu meinen Füßen und blickte in die Augen meiner Jungen, und sie schauten mir in die Äugen Ich wollte sie nicht in Ungelegenheit bringen, denn meine Chancen waren immerhin bester, als die ihren.

Alles, was ich sie tun ließ, war, diese 24 in einer Reihe aufstellen, und dann schoß ich jeden einzelnen und ohne besondere Eile mausetot.

(Wörtlich:...and then, one öfter another und without any particular hurry. I dropped every man in his tracks dead aS a door nail..

Seden Ta« Uwere SchWlmlufte

Wieder acht Dampfer auf dem -.'"ercsgrund

Amsterdam. 14. Januar. Auch die letzten Tage brachten der englischen Scckriegssührung und Handelsschisfahrt schwere Verluste. So ist nach einer Meldung aus London-der britische Fisch» dampserLucida" auf eine Mine gelaufen und gesunken, wobei die vicrzehnköpfige Be- satzuug ums Leben gekoiiiuie» ist An der Küste von Aorkshire ist das BorpostenbooiPitwi- n es" (932 Bruttoregistertounen) gesunken. F:r- ncr ist an der Ostküste das englische Marincwacht. bootCroxto n" vernichtet worden. Das Schick- sal eines weiteren WachbooteS. des Trawlers Holyrod" ist unbekannt.

An Bord des mit einer Ladung Benzin unter­wegs befindlichen dänischen MotortankschiffcS Dan mark" (10 517 BRT.) ereignete sich aus noch unaufgeklärte Weise eine Explosion: cs ist noch ungewiß, ob das Schiff leine Fahrt fort- sehen kann.

Der estnische DampserK osto r" (5200 ->-NT.) ist in der Nähe des schwedischen Hafens Moelle auf eine Mine gelaufen und gesunken. Ferner ist der estnische DampferCaIpa r" (1200 BRT.) ebenfalls an der schwedischen Küste auf Grund gestoßen. In beiden Fällen konnte sich nur ein Teil der Besatzung in Sicherheit bringen, wäh­rend je ein zweites Rettungsboot vermiß wird.

Die in Bergen eingctroffenen geretteten Be- latzungsmitglieder des schwedischen Da mp- fersSvartön" berichten, daß ihr Schiff nach einer außerordentlich kräftigen Explosion innerhalb von einer halben Minute vor der eng­lischen Küste unterging: es war mit Erz von Narvik nach England unterwegs In Kopervik kam ein schwedischer Dampfer un­ter der Flagge Panamas mit fünf Mann des norwegischen Frachters ..Predville' (1750 BRT.i an. Das Schiff mar in der Nord­see aus eine Mine gelaufen. Weitere elf Mitglieder der Mannschaft werden vermißt Der 3161 BRT. große griechische Dampser Tonis C h a n d r i 3' strandete am Samstag an der nordschottischen Küste, nachdem er seinen Kurs geändert hatte um einem deutschen U-Boot in der Nordsee zu entkom­men. Die Mannschaft mußte das Schiss verlosten. Sie wurde in einem schottischen Hafen an Land gesetzt.

Mstwallarbeiker finden Heilung

Erholungsheim Plassenburg eröffnet

Berlin, 14. Januar. Auf der Plassenburg bet Knlmbach wurde im Nahmen der vor kurzem er- öffneten Klinischen Abteilung des Generalinspek- tors für das deutsche Straßenwesen das West- wallerholyngshetm Plassenburg er- ösfnet. Generalinspektor Dr. Todt gab seiner Freude Ausdruck, daß es gelungen sei. die Neichs- fchule des NS.-Bundes Deutscher Technik zu die­sem Zweck umzubauen. Er wies darauf hin. daß er dem bekannten Orthopäden Professor Gebhardt, der seit Jahren Unfall, und Arbeitsverletzte ärzt- lich betreut beauftragt habe, den Gesundheitszu­stand der Westwallarbeiter eingehend zu prüfen. Als Stätte hierfür scheine ihm diese besonders geeignet. Hier seien die Männer des Westwalls auS ihrer sonstigen gewohnten Umgebung heraus­genommen, an eine Stätte des Frohsinns, der Erholung und der Kameradschaft versetzt, die dazu beitragen werde, zur Wiederherstellung der Ge­sundheit der Männer wesentlich beizutragen. Wei­ter gab Generalinspektor Dr. Todt auch seiner Freude Ausdruck, daß aus den zahlreichen ein­laufenden freiwilligen Spenden hervorgehe, welch großes Verständnis dieses hervorragende soziale Aufbauwerk in allen Kreisen des deutschen Volkes finde.

Neuer BsttüuMr in Brüssel

Vor weiteren Umbcsctzungen

. Brüssel, 14. Januar. DieLibre Belgique" meldet aus Rom, daß außer der Ernennung Magistratis zum Gesandten in Sofia eine Umbesehung der italienischen diplomatischen Ver­tretungen in Brüssel, Budapest und Bueios Aires in Vorbereitung sei. Zum neuen italienischen Botschafter in Brüssel sei der Leiter des Cinematographischen Instituts, Pao- lucci di Calboli, ernannt worden. Er werde in Kürze seinen Posten antreten.

Nun, es ist eben Krieg. Ich mutz sagen, sie be­nahmen sich ziemlich gut dabei. Ich hätte nur gern den Kaiser auch mit in der Linie gehabt."

Der Herausgeber der Monatsschrift ergänzt diesen Bericht mit der Bemerkung, daß der Offi­zier einen Verweis erhalten hat.

Das ist ja immerhin etwas!

Aber es ist dringend notwendig, daß wir diese zügellose Menschenschlächterei und ihre zynische Wiedergabe nie und nimmer vergessen!

Erzählte kleiniqkeiten

^nekckoten aus alter 2elt

Gustav Adolf drang in Deutschland immer weiter vor und verlchonte nicht einmal Süd- deutschland Kurfürst Maximilian von BanerN rief seine Räte zusammen und fragte voll Be­sorgnis. waS zu tun sei. Da ließ sich der Hof­narr vernehmen:

Gnädiaster Herr, seid unbesorgt, der König von Schweden wird bald sterben, dann seid Ihr aller Sorgen ledig.'

.Nanu' verwunderte sich der Kurfürst,woher willst du das wissen?'

Sehr einfach Wenn einer so viel einnimmt, muß er doch bald sterben»' war des Narren Antwort.

Malek. der Wesir des Kalifen Mustad nahm in den Kämpfen gegen die Griechen den feind­lichen Kaiser gefangen. Er ließ ihn vor sich brin­gen und fronte ihn:

Welche Behandlnna erwartest du von mir?'

Der Unterlegene antwortete:

Das bängt davon ab für wen du Krieg fübrstl Führst du ihn kür eineu König io schickst du mich hejm!,Fübrst du Krieg kür einen Kaufmann Io verhandelst du mich Führst du ibn aber kür einen Schlächter so läßt k»i mich binrichtenl'

Die Antwort gefiel Malek Io sehr, daß »» »«»> Besiegten sofort sreiließ.