Seit» k Schwarzwald-Wacht

Donnerstag den 11 . Hanna, 1940

Eattc/ttaLÄNtAelt-

Winkerschauschwimmen fürs WHW

Eßlingen. Ein seltenes Schauspiel bol sich zahl, reichen Schaulustigen am hiesigen Neckarvier. Ein Einwohner, dem daS Freibaden im Winter offen­bar gar nichts ausmacht, sprang, nur mir der Badehose bekleidet, in die eisigen Flu­ten. schwamm etwa IW Meter flußabwärts und vollbrachte kurze Zeit später dieselbe Leistung nocheinmal. Der abgehärtete Sportler, der übri­gens bereits 58Jahrealtist und sich noch als eifriges Mitglied einer Sportgemeinschaft betätigt, hatte sein Schaulchwimmen mit einem nützlichen Zweck verbunden: gerne gab jed-r der vielen Zu- schauer sein Scherflein in eine Sammelbüchse deS Winterhilfswerks. Dadurch konnte Sem WHW. ein ansehnlicher Betrag zugeführt verdcn.

Drei Personen durch Gas vergifkek

Reutlingen. Ein schwerer Gasunfall ereignete sich in der Rathschev Mühle am oberen Leder­graben. Das in Ser Straße liegende Gasrohr War gebrochen und Gas in den Mühlenranm gedrungen Der dort anwesende Lbermkller und zwei Landwirte aus Sondelsingen er­litten Gasvergiftungen Man «and die drei Männer bewußiloS aus und brachte sie inS KreiskrankenhauS Lebensgefahr besteht nicht.

ZN drn KolWinlbbirkI bmrsen

Stuttgart. Der Bundesführer des Neichskalo- nlalbundes Neichsstatthalter General Ritter von Evp hat den Gaiiwirtschafksberater Friedrich Walter N e i h le in den Kolonialbeirnt des Gau- Verbandes Würitemberg-Hohenzollern des ReichL- kolonialbundes berufen.

??ellL 6 arrs aFLe* .

»ill.'tlwmillllrmnmiilttlmniiukiuikikiiliitiiliilliliirlliililiiiilliiiilit"!

1 033 VOO neue Rundfunkhörer Berlin, IO. Januar. Der Großdeutsche Rundfunk hat im Dezember abermals eine Zunahme von 276 024 Hörern zu verzeichnen. Da­mit beträgt die Zahl der Rundfunkhörer insge­samt 13 711 325. die Zunahme seit Kriegs­beginn 1033 877 Hörer. Ter Eroßdeutsche Rundfunk hat also in vier Monaten mehr nette Hörer gewonnen als in den Jahren zuvor in zwölf Monaten. Lediglich im Jahre 1038 betrug die Zahl der neuen Rundfunkhörer I 734 OVO. wo­von jedoch V5Ü 000 Hörer auf die neu in das Reich eingegliederten Gebiete entfallen, so daß die Hörer­zunahme an sich 784 VOO betrug. In den neuen Hörerzahlen find'die Rundfunkhörer der in das Reich eingegliederten ehemalz polnischen Gebiete nicht enthalten.

Dreimal 50 000 Mark auf Nr. 185920

Berlin, 1t. Januar. In der gestrigen Vormit­tagsziehung der dritten Klaffe der rr. Deut- vreicy^rotkerke fielen drei Gewinne von je SO VOO Mark ans die Nummer 185 920. Die Nummer wird in der ersten Abteilung in Vier­teln, in der zweiten und dritten Abteilung in Ach- teln gespielt.

Schnellzug fuhr in eine Lokomotive

Lern. 10. Januar. Der Schnellzug Pa­risBern, der mehrere Stunden Verspätung hüte. ist im Bahnhof Biel qegen 20.30 klkir aus

eine Lokomotive anfgefahren. Beide Loko- Motiven und ein Eisenbahnwagen wurden stark beschädigt. Der Lokomotivführer, ein Heizer und ein Reisender wurden schwer, fünf Reisende leicht verletzt. Der normale Verkehr konnte nach einigen Stunden wieder ausgenommen werden.

Flammentod eines Kindes im Bell

St. Georgen, <Bad. Schwarzwald). IO. Januar. Das eineinhalbjährige Kind des Landwirts Wil­helm Obergfell im Stockwald, wurde das Opfer eines schweren Unfalles. Obwohl das Kind mit einem Gürtel in seinem Veilchen festgebiinden war, tonu.^ es ein in der Nähe stehendes Oei- lämpchen erreichen »nd zog cs in sein Bett.

Dieses fing Feuer und das Kind erlitt so schwere Brandwunden, daß es alsbald starb Die Eltern hatten sich während des Vor,'alles bei Siallarbei- ten besunden.

Deutsche! Für den Lieg ist ausschlaggebend, welches Volk sich in -er Heimat am festesten mit -er Front verbunden fühlt. Auch hier werden wir Deutsche im «riegs.whw. 193Y/HO stärker sein als unsere Feinde es sich vorzustellen vermögen.

Vöskri Antieöka/i

-kkoman sinesXLmpkeea

von l/letvk 8an«Ier

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Eovorlsbt 193» de« Gerhard Stallins Beklag, Oldenburg 1. O.

Der Oberstleutnant schrie den jungen Offi­zier an und befahl ihm, sofort zu verschwinden. Das Regiment denke gar nicht daran, einen solchen Blödsinn auszuführen!

Die Nachbarregimenter waren aber schon mitten im Kriechen . .. Und es kam durch allen Staub und Rauch der Hauptmann von der Artillerie angelaufen und bat den Oberstleut, nant, sein Regiment möge ihn nicht im Stich kaffen. Links und rechts gehe alles zurück; er könne seine Geschütze allein nicht den Hang hcrnnterhekommen.

Gehen Sie! Es wird Ihnen geholfen!"

Jetzt atmete der Oberstleutnant ein paarmal tief Luft, strich sich mit beiden Händen die breite Brust hinunter. Sah sich um, als müsse er irgendwie einen Anhalt für die Augen haben, als ob entweder er oder alle um ihn herum wahnsinnig geworden seien. Und diktierte dann klar und ruhig den Befehl an die drei Bataillone.

Das Erste habe der Hauptmann Kischoff zu übernehmen. Von jedem Bataillon bliebe eine Kompanie in Stellung. Rest einzeln und lang- sam - er mußte bei diesem Wort wieder Luft holen und es deutlich, jedoch wie verächtlich Wsiprechen zurückkriechen. Zu- rückkrie­gen' Die Gruppen einzeln im Laufschritt über die Brücke. Falls diese nicht mehr vorhanden, behelfsmäßige Nebergänge freigestellt. Hinter meine Geschütze eigenhändig den yana hinun­terschiebe: rückwärts kriechend! Wie besohlen. Danke!"

Der Hauptmann konnte nichts Besseres tun als zurückgehen. Er war zu Pferde über die Brücke gekommen. Mit einem schriftlichen Be­fehl des Generals. Und mit einem persönlichen Brief des Generals. Je nach Lage auszuhän­digen ... Beide Schriftstücke waren überflüssig. Uebrigens hatte der persönliche Brief als das letzte Mittel verabfolgt werden sollen. Er ent­

hielt keinen Befehl. Nur «ine leise persönliche Bitte . . .

Das Schicksal ist dem Oberstleutnant an die­sem Tage gnädig gewesen.

Als sie gerade dabei waren, daS letzte Ge­schütz an den Langtauen hinunterzulassen, vor­sichtig und langsam, kam es heran und krachte viermal kurz und mit sausenden Hieben. Dabei fiel der Oberstleutnant Lindeblatt um, kam aber rasch wieder auf die Beine, sank dann aber doch wieder in sich zusammen. Viele kleine Splitter in Arm und Bein rechts.

Als er noch einmal wieder hochwollte, wurde er gehalten und verbunden, so rasch es ging. Er ließ es sich ruhig gefallen. Man band zwei Zeltbahnen nm Stangen und legte den schwe­ren Mann darauf.

Aber da saß er schon wieder aufrecht und wollte den Abtransport des letzten Geschützes leiten.

Um ihn herum und an ihm vorbei kamen die Füsiliere langsam und erbittert, das Ge- dem Dorf zu sammein.Ich befinde mich am Ende des Regiments!"

Als dieser Befehl diktiert und unterschrieben war, nahm der Oberstleutnant selber, was links und rechts von ihm lag, und sprang zu den beiden Batterien. Geschütze sollten nie und nimmer bei seinem Regiment verlorengehen!

Er sah sich bei diesem Sprung noch einmal um. Zu denen drüben, die ihm eben auch den zweiten Sohn getötet hatten . . . Dann stellte er persönlich seine Leute an; die Geschütze aus- zngraben, sie an den Hang zu ziehen und an den Langtanen langsam wieder hinunlerzu- laflen, da. wo sie den steilen Hang emporgezo­gen worden waren. Beide Batterien. Mit allen Geschützen. Und Protzen.

Nur die leeren Kartuschen und Körbe sind kiegengeblieben. Nicht ein Toter. Kein Ver­wundeter. Kein Stück Gerät.

Jetzt kam der Brigadeadjutant von unten den Hang hoch noch einmal rasch empor. Hatte schon alles gehört. 7 ,Herr Oberstleutnantl" Wollte ihm wohl die Hand drücken.

Der Oberstleutnant nahm sie nicht.Was ist los?"

Herr Oberstleutnant lassen zurück!riechen?"

Ja, Mensch! Sehen Sie es nicht?"

Der Herr General-"

Melden Sie dem Herrn General, daß ich

wehr unter dem Arm, in bester Ordnung und Zuversicht den Hang herunter. Als sie den Oberstleutnant so getragen sahen, wechselten sic sich gegenseitig ab, und niemand wagte, sei­nen Kommandeur hinter sich zu lassen. Erst der Adjutant jagte sie auseinander. Aber die waren doch gleich wieder um den Oberstleut­nant. j

Da drohte er selber:Geht auseinander,' Kinder! Ich komme schon nach!"

Vor der Brücke nahmen sie die Bahre zu zehn Mann ans die Schulter und kamen im Sprung auch heil mit der schweren Last hin­über, wechselten einander im Dorf ab, immer im Laufschritt und fielen erst wieder hinter dem Dorf in Schritt.

Als sie aber dort ankamen, wo sich das Regi­ment sammeln sollte, und zwar, wie der Oberst­leutnant es noch befohlen hatte, nicht zu dicht beieinander, da fiel der Oberstleutnant Linde- blatt langsam und leise in einen tiefen Schlaf.

Zwei Söhne tot! Und der Kommandeur 'eicynete mit seinem eigenen Blut die lange Spur des ersten Rückzugs seines Regiments. Ncm Hang. Durch das Dorf. Bis an den Krankenwagen, in den sie alle ihn vorsichtig und behutsam legten, und damit der Oberst­leutnant nicht hier liegenznbleiben brauchte.

Niemand wußte, wie es nun weiter werden: sollte.

Ein Stabsoffizier der Friedenszeit ist zu wesentlichen Teilen seiner Persönlichkeit ein Bürger. Ein höchst korrekter und angesehener Bürger. Er ist Gatte und Familienvater. Ein höchst korrekter Gatte und ein höchst korrekter Familienvater.

Alle sehen auf ihn, wie er es hält. Und wie er es hält, das kann nicht anders sein, als es von oben gewünscht wird. Also machen es die meisten Leute nach. Die ihm anvertraute Truppe richtet sich sowieso nach ihm. Wonach sollte sie sich sonst auch richten als nach dem persönlichen Vorbild des Kommandeurs, der thr vorgesetzt wurde?

Oberstleutnant Lindeblatt war erst im Laza­rett wieder zu sich gekommen. Der schwere Kör­per hatte, wenn er auch vollblütig war, dock zuviel Blut verloren. Die Splitter waren nach und nach entfernt worden.

Der Oberstleutnant war rasch wieder zu Kräften gelangt. Ein vollblütiger Mensch, so­fern er überhaupt mit dem Leben davonkommt, heilt sich rasch aus. Das wärmere und stärkere Blut baut auf, spült Schwäche und Fremd­körper fort, will leben und lebt.

(Fortsetzung folgt.)

blZ.-krsss« 6. m. b. k. LsssmtlsiLunA:

O. Losxosr, LtutLxsrt. krie<Zr»«dv1«»llo 13.

VvrlLMlelttzr umrl'VVrs.irtvortliQksr äs»

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Das ist heute wichtig beim Waschen: gründlich einweichen! Dadurch wird der Schmutz gelöst, und das

Waschen macht viel wmigcr Arbeit. Gründlich einweichen mit kenko Michsoda ist halbes waschen!

Amtliche öekanntmachungen

hWlkörlüig siir SlhHScke 1810

Die nächste Haupikörung für Schasböcke findet gemäß der Ersten Verordnung zur Förderung der Tierzucht vom 28. Mai 1936 (RGBl, l S. 470) siir den Kreis Eatw am Dienstag, dert 23. Januar 1940, um 14 Ah« in Lalw, Platz an? dem Brühl, statt.

Astes Näher« über die Körung erfahren die SchNshalter bei dem zuständigen Bürgermeister.

Lalw, den 8. Januar 1940.

Der Landrat.

Wir suchen zum möglichst baldigen Eintritt eine jüngere und zuverlässige

Schreibgehilfin.

Kenntnisse in Maschinenschreiben und Stenografie erwünscht. Schristliche Angebote an

Ca! mer Dank e. G. m. b. H.

I)8in »inikmann ermclmn NM üukgMn!

sollte er mir ^VarenverteNer sein, so drauoTlto er kierru voilor ^Visseo vock ^Verbunx. ^.ber 6er i XLukmann !»t deute vor »Nom verdrauekslevlconä , ILtls. er nmü im Linus äes Wortes Lerater 6sr - Haaskrruien sein. Hs loknt. älosv LsrrUliilß äuret» ^n- -

Leihen in äorLedvarrvsIä-WAedt" vorrubereiten. -

^XXXXXXXMMMXXMXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX^'

(-ii-stl Lolinaitmann

Januar 1840

Anmeläung so kort bei äer streisäienststelle st. ä. f. Oslw Llschokslr. r, 1.5tock.

Am Montag, äen 15. Zanuar, beginnen wir einen Anfänger- unä fortgeschrittenen- kursus iür

NäN0Näiri»0dllILä

Vas äeulsche tlolksbiläungzwerlr ^ -

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per 1. März oder früher von kl. Familie (l Kind), in sauberes Ein­familienhaus gesucht.

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Stadtgemeinde Weil der Stadt

Zu dem am Montag, den 18. Januar d. I. stattfindenden

Bieh- u.Schiveiiiemllkdl

wird hiemit eingeladen. Beginn des Schweinemarkts um '/-9 Uhr und des Biehmarkts um V-lO Uhr.

Für die zum Markt gebrachten Tiere sind Ursprungszeugnisse mitzubringcn.

Der Bürgermeister.

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