schon aus «in klimatischen Gründe« erheblich gehandikapt ist. Kälte und Polarnacht sind üderhaupi zwei der wesentlichen Merkmale jener Polarkreisgebiete, mit denen die Wirt­schaft wie die Strategie zu rechnen hat.

In Narvik liegen die Verhältnisse schon wesentlich anders. Hinter den beiden Insel­gruppen der Lofoten und Vesteralen am Lofotenfjord gelegen, ist dieser bedeut.', i>e norwegische Hafenplah durch die Nord.Süd- Eisenbahn mit dem unmittelbar benachbar­ten Mittel- und Südschweden verbunden und zudem auch durch die berühmte ..Erzbahn' erschlossen, deren Name schon erkennen läßt, daß es auch hier, wie bei Petsamo Boden­schätze von Bedeutung gibt. In der Tat: Narvik ist das große Äusfuhrzentruin der i» gewaltigen Mengen zur Verfügung stehenden schwedischen Lapplanderze, deren Kapazität mit nicht weniger als einer Milliarde Tonnen geschätzt wird, von denen nach einem staatlichen Kontingent nur etwa 9 Mist. Tonnen jährlich zumeist im Tagebau! gewonnen und verschifft werden. Man weist, eine wie große Bedeutung dieses Erz für Deutschland hat. Tie Unterbindung dieser Erzausfuhr ins Reich ist für die Eng- länder einer der wichtigen Gründe, die ihnen auch einen Ueberfall auf Nordskandinavien lohnend erscheinen läßt.

Aber eine Sperrung des Hafens Narvik würde trotzdem nicht so ohne weiteres ein Erliegen des Exportes bedeuten (der übri­gens für Schweden noch lebenswichtiger als für das Reich ist). Denn die guten Eisenbahn- Verbindungen nach Kiruna und Gällivara. mitten im Erzdistrikt und von dort bis zum Bottnischen Meerbusen ermöglichen auch den Landweg an eine von England nicht zu be­streichende Küste, so daß schon die Besetzung der Erzgruben selbst m Frage kommen müßte, damit die Plutokratien ihre Absichten errei­chen können.

Man wird in den Presseberichten der letz­ten Zeit immer wieder den Namen des Hafens Narvik austauchen sehen. Narvik ist nämlich auch der Küstenplatz, der sowohl Nordschweden als auch den hier weit nach Westen vorstoßenden Arm des finnischen Binnenlandes mit der Welt verbinden könnte, sobald der eigene Meereszugang über Petsamo abgeschnitten ist. .Tür die aevkante Materialverschissung nach Finnland käme in allererster Linie gerade Narvik in Trage, denn die nördlicher gelegenen Häfen besitzen mit Ausnahme von Petsamo keine günstigen Berkehrsverbindungen ins Inland während Narvik deren mehrere nach verschiedenen Richtungen aufzuweisen hat. Besonders die Eisenbahnen, die schon 1394 bzw. 1902 als Wunderwerke der Technik in diesem wild­romantischen Land errichtet wurden, spielen eine sehr wichtiae Roste. Man wird hierbin den Blick richten müssen wenn man an Opera­tionen zu Lande denkt und nach denOBaran- gerfjord. wenn man sich englische Flottcn- demonstrationen vorstellt.

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Neuer Kanal stellt die Verbindung her

Amsterdam, 10. Januar. Nach Meldungen an? Moskau ist der Bau eines Kanals zur Ver­bindung des Bug und Pripet mit dem Dnjepr und dem Schwarzen Meer Le. reits in Angriff genommen. Im April soll die Arbeit bereits vollendet sein, so daß es möglich sei, Oel und sonstige schwere Frachten auf dem Wasserwege nach dem westlichen Weißrußland z» verfrachten. Im Avril werde daher zum erste» Male ein direkter Wasserweg zwischen Odessa am Schwarzen Meer und Danzig und Gotenhafen an der Ostsee bestehen. Damit werde ein neuer billi­ger Schiffstransport für russisches Oel und sonstige Produkte nach Deutsch, land erschlossen.

^ortse/rung von 8erke 1

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wie manche neutrale nicht deswegen etwa neutral seien, weit sie England liebten. Wenn es eininal England schlecht gehe,, würde dann erst würde sich Vas wahre Gesicht dieser Staate» zeigen Und was würden dann wohl Italien oder Spa­nien tun? Würde dann nicht auch die Richtung Hertzogs in Südafrika die Oberhand gewinnen? Würde nicht etwa Aegypten versuchen sich der Verträge mit England zu entledigen? Wisse Eng­land genau, was Japan im Malaischen Gebiet vorhabe?

England habe alle seine Kriege um die Weltherrschaft als Koalitionskriege gewon­nen. Das Frankreich Ludwigs XIV. habe cs im Bunde mit Holland. Oesterreich und Kata­lonien niedergerungen. In den napoleonischen Kriegen habe es in Rußland. Oesterreich und Preußen Verbündete seiner Interessen ge­habt. Den Weltkrieg habe es nur gewonnen, weil es unendlich viele Bundesgenossen ge­habt habe. Wo gebe es heute einen einzigen Staat, der außer Frankreich bereit sei. sich aktiv auf die Seite Englands zu stellen? Warten nicht vielmehr eine Anzahl von Staaten darauf, sich des englischen Einflusses zu entledigen?

Im Zusammenhong mit diesen Ausführungen wurden der Negierung schwere Borwürfe über ihre

kurzsichtige Kontinentalpolitik gemacht. Der Krieg sei nach dem Fehlschlag der Verhandlungen in Moskau mit einer diplomatischen Nieder­lage allerersten Ranges begonnen worden

Sehr anssührlich sei auch die Debatte über die Kriegslage gewesen Es se, zunächst hervorg.-hoden worden daß die Blockade längst nichi die Wir. kung verspreche die sie :m Weltkriege gehabt habe Tie Negierung hätte sich das vorher überlegen sollen.

Wie denke sich die Negierung die militä­rische Fortsetzung des Krieges? Deutschland habe der Maginot-Linie gegenüber eine Be­festigung gebaut, die anzugreifen Wahnsinn sei und mehr als*ejne Million Tote kosten würde, ohne daß dadurch der Erfolg verbrieft sei. Sei die Negierung sich darüber klar, daß hinter der Siegfried-Linie etwa doppelt so viele deutsche Truppen ständen wie englisch­französische hinter der Maginot-Linie?

Außerordentlich bewegt und mit persönlichen Vorwürfen an die Adresse des Ersten Lords der Admiralität gespickt verlies die De­batte über die Versenkung deS Schlachtschiffes ..Noyal Oak' in Seapa Flow und die Torpedie- rung der .Belfast' im Firth of Förth

Wenn heut? von Blockade gesprochen werde, so müsse leider auch die Frage aufgeworfen werden inwieweit die englische Küste selbst blockiert werde.

MIM Güdtiroler kehren Helm

Oie cieuiscki-iiaiieniLciien Opiionsarberten in votier Orcinunß abZe8ciiio88en

Berlin. 10. Januar. Rach Abschluß der Optionen in den Provinzen Bozen. Udine. Belluno und Trient haben der Führer der deutschen Delegation Dr. Luig und der Staatssekretär im italienischen Innenmini­sterium Buffarini Guidi an den Führer und an den Duce das folgende Telegramm ge­sandt:

Beim Abschluß der Opkionsarbeiten. die im Oberetsch in einer Almvsphäre vollkommener Zusammenarbeit und in vollster Ordnung vor sich gingen, haben wir die Ehre. Ihnen über dieses von Ihnen ausgedachte und gewollte Ereig­nis von großer politischer und historischer Trag- weite alle wesentlichen Angaben zu berichten. Von 313 000 Einwohnern der Provinz Bozen hatten 229 500 Deuischstämmige gemäß den Abkommen von Nom und Berlin vom 31. Dezember 1939 das Recht zur Option Bon diesen haben 166 43« für die deutsche Staatsbürgerschaft optiert und sich

damit verpflichtet bis zum 31. Dezember 1942 ins Reich zu gehen. 27 712 haben für die italie­nische Staatsbürgerschaft optiert, während 36 300 die keine Eingabe unterschrieben haben, gemäß den Abkommen gleichfalls italienische Bürger bleiben.

Für die gemischtsprachige Zone der Provinz Trient ergaben sich folgende Zahlen: Von 24 453 zur Option Zugelassenen haben >3 015 für Deutsch, land optiert. 3«02 für Italien, während 7636, die keine Erklärung unterschrieben haben, somit italienische Bürger bleiben. In der Provinz Ndine haben von 5603 zur Option Zugelassene» 4576 für Deutschland optiert, 337 für Italien, während 690. die keine Erklärung Unterzeichneten. Italiener geblieb-n sind. In der Provinz Bel- liino haben von 7429 zur Option Zugelassenen 1006 für Deutschland optiert, während 6423 ita­lienische Bürger blieben. Weitere 2«0 Fremdstam- mige haben schließlich für Deutschland optiert, für deren Zuteilung zu einer der oben genannten Pro­vinzen eine Untersuchung im Gange ist.

Britische Bomben aut dänische Snset

Immer mrecker ckie Z/e'cke l/nver/rorenkeik / Hokn aus ckie sVeuiraiktät

§ an ck e r b e r >c si « unseres X orr esp onck er» l sn

Berlin. 10. Jan. Im Rahmen der erfolg­losen sogenannten Patrouillenslüge, die die britische Luftwaffe in die Deutsche Bucht un­ternimmt. und die auch in der Nacht vom 9. zum 10. Januar ohne jeden Erfolg blie­ben. hat ein britisches Flugzeug, das aus südwestlicher Richtung kam. über der däni­schen Insel Röm Bomben abgeworsen. Wenn auch in diesem Falle kein Personen- und Sachschaden entstand, so hat doch Großbri­tannien mit diesem Bombenabwurf erneut gezeigt, wie es die Hoheitsrechte der Neu­tralen zu achten gewillt ist.

Den Bewohnern der Insel Nomö ist das Schick­sal erspart geblieben, das die dänische Hafenstadt Esbjerg so schwer betroffen hatte. Es ist bei den Briten immer wieder dieselbe Un­verfrorenheit, mit der sie überall Vorgehen. Oder sollte man vielleicht als Entschuldigung an­nehmen, daß die Besatzung des britischen Flug­zeuges mit ihrer navigatorischen Ausbildung noch so in den Kinderschuhen steckt, daß es ihr nicht daraus ankam. eine Hand voll Kilometer zu weit nördlich zu stiegen. Die Sache ist zu ernst, um bespottet zu werden. Wir freuen uns unumwun­den. baß die neutralen Dänen diesmal vor Scha­den bewahrt worden sind. All dies geht eben auf das Konto der sinnlosenPatrouillenslüge' der Briten in die Deutsche Bucht,

zum Lei! durch eigene Schuld. Di« englilcljen Miiieinewer ,e,en lo wenig sachgeinätz und to ohne Sorgsall ansgeleg, wvroen daß die Minen sich zu Hnndenen aus der Beraiikerniig löste» und die eigene Schiffahrt gefährdeten Nicht wenige Verluste teien daraus zurückziitühren.

Der Ersatz des verlorenen SchiilsraumeS durch Ankäufe sei schon letzt lehr schwer geworden, weil die neutralen Staaten ;»m Verlaus von Schiffs­raum an England nicht mehr bereit seien aus Furcht davor, daß ihre Neutralität augezweiselt werte Man könne sich ausrechuen. wie lange Lei gleichen Auswirkungen deS Handelskrieges mit ll-Booten England mit vielem Schiffsraum reiche. WaS solle dann werde»?

Schon jetzt Kerrsche eine ausgesprochene Knappheit, z. B. an Tankschiffen. Außer­ordentlich prekär sei auch die Rohstofstage der Industrie, nachdem die normalen Zu­fuhren bis auf 30 Prozent, in vielen Fällen noch weiter heruntergegangrn seien? Die Roh­stoffreserven seien in vielen Werken fast auf­gebraucht. Schon im Oktober hätten nur «och 41 Prozent der nötigen Rohstoffe zur Auf- rechterhaltuna der Industrie eingeführt wer­den können. Die Folge ieien Feierschichten in riesigem Ausmaße und Betriebsstillegunaen. Der Kohlenexport sei außerordentlich zurück, gegangen.

Der Luftsahrtminister Sir Kingsley Wood hatte einen besonders schweren Stand gegenüber den Vorwürfen, die gegen sein Ressort erhoben wurden. Es wurde gegen chn geltend gemacht, daß es deutschen Flugzeugen immer wieder gelungen sei, lebenswichtige Waffenplätze der englischen Kriegsmarine >u erreichen und Kriegs­schiffe mit Bomben anzugreifen, wäh­rend englische Flugzeuge nicht nach Deutschland könnten. Die von der englischen Luftwaffe ver­wendeten Typen seien zum Teil zu schwerfällig und den deutschen Jagdflugzeugen nicht ge­wachsen. In diesem Zusammenhang wurde sie Einsetzung einer Untersuchungskommission ge« fordert.

Im Mittelpunkt ganz außerordentlich har, ter und teilweise sarkastischer Angriffe habe die Arbeit des englischen Jnformationsmini- sterinms gestanden. Es sei viel Wahres an den deutschen Behauptungen, daß jeder Ver­such. zwischen Hitler und das deutsche Volk, einen Keil zu treiben, ergebnislos bleiben werde. Man müsse leider zugeben daß die Propagandaschlacht bisher eindeutig von Deutschland gewönne« sei. Die Aussprache babe im ganzen gesehen einen fühl­baren Mangel an Vertrauen zwischen der Regierung und einem großen Teile des Un- terhauses ergeben. Sie habe insbesondere einen solchen Grad von Skepsis bei den ur­teilsfähigeren und verantwortungsbewußte­ren Abgeordneten aus den Kreisen der Wirt­schaft verraten, daß eine vertrauensvolle Zu­sammenarbeit zwischen vielen Ministern und der Parlamentsmehrheit auf lange Sicht ausgeschlossen erscheine.

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Von wog ptiit Hein? 6 ünIer ljeekmann <2. Fortsetzung)

Diese Unachtsamkeit wäre mir fast zum Verhäng­nis geworden. Sofort erschien eine Ordonnanz und überbrachte von einem sich zufällig im Wachranm aufhnltenden Hauptmann den Befehl un­verzüglich das Radio auszuschalten Damit hatte eS für diesmal keine Bewandtnis, und ich war noch einigermaßen glimpflich davongekommen Man Hölle mich nach bei der herrschenden Stim­mung ebensogut wegen Sabotage zur Verant­wortung ziehen können. Einige Tage daraus wurde dann der Apparat ganz abmontiert...

Der 9 September brachte den .eilen unmittel­baren Angriff deutscher Flieger auf dir Lubliner Kasernen. Wir Offiziere waren gccrde zur Be- fehlsentgcgennabme lw R-'gime»t?»ebände oer- sammDt. als wir vlötzl-ch daS b"wvfe Motaren- geräiisch deutscher Bomber vernihmen. Allcs stob auseinander. Ich selbst gilangie m>t laugen Sätzen gerade noch bis vor das Hr iS wo ich m'ch lang aus das Pflaster warf. Im nächsten Moment war auch schon die Hölle los Bimibe folgte cus Bombe und ließ die Erve in ihren Rrn--df>sten erzittern. Bald brannte eia Teil der Magiznu lichterlob. Es waren kurch'bace Minuten, die mir die ganze Tragik m-'v-s nochmals

deutlich vor Augen lührt-n. Als Deutsch-r in polnischer Offiziersiinisorm hier fern der Hei mat unter den Bomben d-uticher Flieger biel- leichi sterben zu müssen für ein sremics Land für ein Volk, das nicht mein Bock war' Jeder. Augenblick konnte du? Gebäude, neben dem >ch mit einer Reihe polnischer Kam-rad»n lag zu- sammenstürzen und uns unter keinen Minern begruben. Glücklicherweise, d. h. für »ns glück- licherweise. flel der größte Teil der Bomben, bis auf wenige, die in nächster Nähe niedergingen und einige von uns verletzten, etwa 400 bis 500

Meter entfernt in die Parkanlagen des Kasernen­hofes. unter deren Bäumen die ans d-n Ge­bäuden heraiisgezogenen Reservisten zur Vervoll­ständigung ihrer Ausrüstung sich gelagert hatten Ihre Wirkung unter den eng aneinandergedräng- ten Menfchenmnlsen war fürchterlich.

Als der Angriff vorüber war. stürzte ich sofort im Laufschritt zu meiner Kotnoanie. Sie hatte verhältnismäßig wenig gelitten, dafür waren die Nachbarkompanienm so mehr betroffen worden. Eine andere Bombe hatte, ohne unmittelbar zu treffen allein durch ihren Luftdruck, einen der von den Polen in den letzten Tagen vor dem Kriege in aller Hast ausgeworsenen und leicht- fertigcrweiie nicht nbgestützten Lnstichiitzgraben zugeschüttet und die darin befindlichen Leute un- ter den Erbmassen lebendig begraben. Ringsum ein Bild der Zerstörung! Ich sammelte sofort meine Kompanie ohne da? Eintreffen der ande­ren Offiziere abzuwarten. und wir verließen durch eine schnell geschliffene Oeffniing in dem Kasernenhofzann wir verzichteten" darauf noch bis znm Tor zu marschieren diese Stätte des Grauens jeden Anaenblick eines neuen An- arifss gewärtig der aber für heute nicht mehr kommen sollte. Der Eindruck dieses Bombarde­ments war so nachhaltig, daß er meine Leute während des ganzen Krieges nicht m-hr lasge- lnssen bat. Es hat später nur des tiefen Moto- renaeränsches eine? deutschen Flngzenges be­durft. um ihnen panikartige Furcht einzniagen Die Verluste dieses Anarisses wurden nie be- knnntaegeben. Meiner Ansicht nach müssen sie ziemlich hoch gewesen lein. Aus begreiflichen Gründen sollte nicht darüber a-korochen werden Ne« neue Knirisianleckek

Wir haben dann nach diesem tragischen 9. Sev- tember noch zwei Tage in einem Dorfe in der nächsten Umgebung von L znaebrncht. um dann endlich abznmarschieren Die Fübrnna der .Kom­panie hatte inzwischen z»m dritten Male gewech­selt Sie wurde von einem Hauvtmann übernom­men. der zu einer anderen Division gehörte und dessen Maschinengewchrkompanie bei Kielce voll­

kommen aufgerieben worden war. Er hatte sich mit einem Leutnant unter größten Schwierigkei­ten bis Lublin durchgeschlagen. Während er uns Offizieren gegenüber nach seinen Erfahrungen mit den deutschen Truppen aus seiner pessimi­stischen Einstellung in bezug aus einen erfolg­reichen Widerstand keinen Hehl machte, glaubte er die Leute in einer Ansprache dadurch aufmun- tern zu sollen, daß er ihnen ein ans irgendeiner polnischen Zeitung entnommenes Nechenexemvel vorführte Danach war für einen Flug von Ber­lin mich Warschau für einen deutschen Bomber ein- Zisterne Benzin notwendig und man konnte sich allo nach der Meinung des Herrn Haupt­manns leicht ausrechuen. daß die bösen Deutschen in wenigen Tagen am Ende ibrer Künste sein müßten. Sie konnten ja keine großen Vorräte an Benzin anfaestavelt haben, so führte er aus. und Rumänien liefere kein Oel mehr. Im übrigen bieli er jedenfalls den Mannschaften gegen­über die deutschen Tank? auch gar nichi kür so gefährlich er selbst aber war mit seiner Kompanie von ihnen auseinandergebanen wor­den l und kugle dann beruhigend Hinz» die Erfahrung hätte gezeigt, daß die Deutschen vor Bajonettangriffen aiisriklen wie Scbakleder. Also könne der Krieg von Polen gar nicht verloren werden Nns Offi-ieren gegenüber äiiberte sich wie gesagt, seinOptimismus" ganz anders.

Nauermsrsche

Es begann nun eine Marschveriode über deren Zweck und Ziel wir »ns erst viel später klar werden lallten Wie kicki nachher zeigte. haben wir mit allen Mitteln versucht der drohenden Umklammerung durch die deutschen Trnpven zu entgehen. Vorläufig marlcb'erten wir aber, nichts nbneiid jeden Tag oder besser gelggt jede Nacht bis in den frühen Moraen - denn inkala« der Tät'gkeil der deutschen Flieger waren Tagesmärsche vorerst noch ganz unmög­lich unlere 30 bi? 40 Kilometer kampierten meist irgendwo im Walde ohne jede? Dach überm Kopf, die Offizierstasche over einen Tornister als

..Kopfkissen" darunter Gott lei Dank regnete es nur ganz wenig. Tie Witterung war überhaupt ein Kapitel kür sich. Es herrschte ein geradezu ideales Wetter, was einen großen Vorteil für die motorisierten deutschen Truppen bilden und sich entscheidend aus den Verlaus der Kamviband- lungen auswirken mußte. Man war sich dieser Tatsache auf polnischer Seite durchaus bewußt, weil man den bei Regen trostlosen Zustand der polnischen Wege kannte und landte jeden Mor­gen. ich babe das immer wieder beobachten kön­nen. sehnsüchtige Bücke gen Himmel ob er denn nicht endlich leine Schienten ölfnen wollte Aber es. herrschte wie a»l Bestellung .Hitlerwetter", und dagegen halfen nlle frommen Wünlcbe nick'tS.

Eine unmittelbare Fübluna mit den deutschen Truppen hatten mir für? erste nicht, nur bealei- tete un? as unseren Märschen ständiger Ka­nonendonner ein Reichen datür dal- die Front nicht allzu weit entlern, lein konnte Nach, richten über die nUm-meine Lage bekamen wir überhaupt nicht abne'oben von irgendwelchen un- kontrollierbaren Gerücblen die olödl'ch ciultauch- ten von der Fübrnnci wahrscheinlich zielbewußt lanciert worden und dl- natürllch kür die Polen stet? aünlttg lauteten So sollten n a dle deut­schen Truppen in Südoolen dabin waren Ke also schon gekommen, da? batte man »n? bi? dato auch voreutöoiten sich in patter Flucht befin­den von Warschau waren sie anaeblicb nm 70 Kilometer bis vowstz znrnckgedränat worden 'wi, batten bisher nicht aewußt daß Warichau fchon unmittelbar unter dem F-"-r dentkclvr Batterien stand' und - dies -riäblte mannS noch am 20 September Rumänien Nnciarn und Fi,aollaw>en b''"-n Deutschland nun auch den Krieg erklärt Allerdina? wollte der Kano­nendonner ln ko naher Entsernnna als Bealeit- mnlik nicbt recht z» d'ei-n Siea-Srn-idunaen"

nallen N-chi nur ich gl? Deuttcher sondern auch Vfrm"ins1iller?n unler Polinnen Ho«

meraden batten ihre eigenen Gedanken ober diele Dinge und machten auch mir gegenüber daraus durchaus keinen Hehl. lForksktzieng fakgrt