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Schriftleitung und Verlag Tübingen, Uhlandstraße2 Fernruf: 2141/42/43 Für unverlangte Manu- skripte keine Gewähr.. Kreisausgaben für Tutt- lingen, Freudenstadt, Ba- lingen, Hechingen, Mün- singen, Reutlingen, Horb, Calw und Tübingen a. N.
2. Jahrgang
SCHWÄBISCHES
TAGBLATT
Freitag, den 15. November 1946
Frankreich und die deutsche Frage
Der Kern des Problems kann erst nach der Bildung der neuen französischen Regierung besprochen werden
In fünf Tagen, am 20. November, soll im Rat der Außenminister in New York die Be- sprechung der deutschen Frage begin- nen. Bekanntlich haben sich der stellvertre- tende amerikanische Militärgouverneur für Deutschland, General Clay, sein politischer Berater Murphy, der britische General Ro- bertson und Mister Strang nach Amerika begeben, um bei den vorbereitenden Bespre- chungen gehört zu werden.
Aus Paris meldet die Nachrichtenagentur Rheina, es sei eine irrige Auffassung, an- zunehmen, daß die französische Regierung dem stellvertretenden Außenminister Couve de Murville Instruktionen nach New York mit der Anweisung habe zugehen lassen, beim Rat der Außenminister die Vertagung einer ein- gehenden Behandlung der deutschen Frage bis zum Januar zu beantragen. Der französi- sche Delegierte sei bei seiner Abreise nach Amerika bereits im Besitz bestimmter An- weisungen gewesen, die darauf abzielen, daß das deutsche Problem am 20. November ledig- lich vom Gesichtspunkt der Geschäftsord- nung behandelt werden solle. Der Kern des deutschen Problems solle erst später aufge- griffen werden. Vom französischen Stand- punkt aus sei es übrigens ganz klar, daß die deutsche Frage erst dann grundlegend erör- tert werden kann, wenn die innerpolitischen Verhältnisse die französische Regierung in die Lage versetzt haben werden, das Vollgewicht ihrer legalen Autorität bei der Debatte über die deutsche Frage in die Waagschale werfen zu können. Wenn man vom Januar als wahr- scheinlichem Zeitpunkt spreche, so dürfe dies
eine ziemlich berechtigte Vermutung sein, die sich aus dem Ergebnis der Wahlen vom 10. November und aus dem für die Bildung der künftigen nichtprovisorischen Regierung vor- gesehenen verfassungsmäßigen Entwicklungs- gang logischerweise ableiten lasse. Offiziell sei jedoch dieses Datum weder in der Form eines Vorschlages noch in der Form von Instruktio- nen genannt worden.
*
In London hat der englische König in seiner Thronrede zur Eröffnung der zweiten Sitzungsperiode des Parlamentes ebenfalls die Frage der Zukunft Deutschlands gestreift und auf die beginnende Ausprache in New York hingewiesen.
In der Debatte zur Thronrede hat wieder einmal Winston Churchill als Oppositions- führer vom Recht der Kritik an der englischen Außen- und Innenpolitik ausgiebigen Gebrauch gemacht. Churchill hat sich anscheinend durch die letzte Erklärung von Generalissimus Sta- lin, in der er als ,, hartnäckiger Kriegstreiber" charakterisiert worden war, wenig von seiner Auffassung abbringen lassen, denn unter Be- zugnahme auf die angebliche Tatsache, daß sich die Beziehungen Englands zur Sowjet- union ständig verschlechtert hätten, bemän- gelte er die Verminderung der britischen und amerikanischen Streitkräfte in Europa und wies darauf hin, daß die Sowjetunion ihre Streitkräfte in Europa auf Kriegsstärke halte". Außerordentlich kritisch äußerte sich Chur- chill zur englischen Palästinapolitik, doch freute er sich, feststellen zu können, daß er wenig- stens in einer internationalen Frage mit der
Vorwärts auf dem Wege zum Frieden
Gouverneur Widmer hat in Freudenstadt gesprochen FREUDENSTADT. Gouverneur Widmer, der zur offiziellen Tagung der Kreisgouverneure Südwürttembergs am Mittwoch in Freuden- stadt weilte, ließ sich die Mitglieder der Kreis- versammlung des Kreises Freudenstadt und des Freudenstädter Gemeinderats, sowie den Leiter des Volksbildungswerkes Freudenstadt, Studienrat Schöll, vorstellen. Nach Begrü- Bungsansprachen von Landrat Hesselbarth und Bürgermeister Rothfuß, in denen die schwie- rige Ernährungs- und Wirtschaftslage des vom Kriege besonders heimgesuchten Schwarzwald- kreises geschildert wurde, richtete der Gou- verneur das Wort an die Versammelten, wobei er wesentliche Punkte der allgemeinen poli- tischen und wirtschaftlichen Lage Südwürt- tembergs berührte. Er führte u. a. aus:
,, Sie haben mir ein Bild der Stadt Freuden- stadt und der gegenwärtigen Lage des Kreises entworfen, das gewiß in vielen Punkten richtig ist, das ich aber nicht zu schwarz gemalt sehen möchte. Wenn die Aufgabe, die Sie übernom- men haben, auch undankbar zu sein scheint, so können Sie doch der Dankbarkeit Ihrer Mitbürger gewiß sein. Es ist eine Last und eine schwere Verantwortung, die Sie auf sich genommen haben. Doch diese Verantwortung wird nun von denen, die Sie gewählt haben, geteilt. Sie haben von der Ausdauer des schwä- bischen Volkes gesprochen, und ich denke daran, daß, wenn die Schwaben die gleiche Ausdauer dazu verwendet hätten, sich gegen die Pläne von verrückten Menschen zu stel- len, Freudenstadt heute vielleicht noch in dem Zustand wäre, in dem es früher einmal war. Ich denke weiter an den Mut und die guten Eigenschaften, die Angehörige Ihres Volkes auf den Schlachtfeldern und in vielen zerstör- ten Städten bewiesen haben; dieser Mut hätte auf friedlichem Wege auch dazu führen kön- nen, diese Zerstörungen zu verhindern.
Wie dem auch sei, das sind vollendete Tat- sachen, gegen die wir nichts mehr vermögen und wir wissen es heute alle, daß der Krieg niemanden Früchte bringt. Nun muß man an die Arbeit gehen, was Sie auch getan haben und man muß überlegen, in welcher Lage wir
uns befinden. Es hat keinen Sinn, sich vorzu- machen, daß der Winter, der vor uns steht, kein harter Winter sein werde. Aber wir dür- fen diese Härte auch nicht übertreiben und in die Länge ziehen und zu große Angst davor haben. Im vorigen Jahr zur gleichen Zeit habe ich mich mit dem Problem Freudenstadt be- faßt und war in Sorge in Gedanken an den damals bevorstehenden Winter. Ich habe die Stadtpläne und Verkehrspläne überprüft. Heute sehen wir, daß Sie schon einen großen Fortschritt hinter sich haben. Während des vergangenen Winters fuhr ich oft durch Freu- denstadt und auch über den Kniebis und nie war der Verkehr unterbrochen. Dies ist eine erste Tatsache.
Vor einem Jahr war jeder Kreis eine iso- lierte Insel, die im eigenen Bereich leben mußte. Dabei wurden die Vorräte aufgezehrt. Gleichwohl haben Sie heute eine Verwaltung, die Pläne entwirft und Pläne verwirklicht. Vor einem Jahr war von Landrätetagungen, wie Sie sie heute abhalten, noch nicht die Rede. Und nun werden Sie nächsten Sonntag die Mitglieder einer beratenden Landesver- sammlung wählen, die Ihre Verfassung vorzu- bereiten haben wird. Das sind Aufbauelemente, die in Widerspruch stehen zu der Lage, die wir noch im vergangenen Jahr hatten,
-
Damit so werden Sie mir antworten könnten Sie der Bevölkerung keine unmittel- bare Besserung der Ernährungslage geben. Dennoch ist dies in einem gewissen Ausmaß der Fall. Ich stehe mit Ihrer Regierung in Füh- lung und weiß, daß diese das Land gegen zu große Herabsetzung der Rationen und gegen zu große Einschränkungen zu schützen gewillt ist. Sie will aber auch mit den Vorräten haus- hälterisch umgehen. Ihre Regierung vertritt Württemberg in der interzonalen Verwaltung und bekümmert sich auch dort um Ihre Er- nährung und verteidigt Ihre Interessen. Und das Verständnis für die Schwierigkeiten in den anderen Provinzen entgeht Ihrer Regie- rung auch nicht. Auch weiß ich, daß Ihre Auf- gabe eine undankbare ist, denn Sie müssen oft auf Ihre eigene Beliebtheit verzichten, um Ihre Aufgaben weiter zu versehen.
Ich werde Ihnen hier keine außergewöhn- lichen Versprechungen machen. Was ich Ihnen sagen kann, ist nur, daß die Verbesserung der Lage von einer gewissenhaften Verteilung und Anwendung der getroffenen Maßnahmen zu erwarten ist. Wenn die Maschine in tech- nischer Vollkommenheit funktioniert, dann werden auch alle am ehesten das erhalten, was ihnen nottut. Zum Wiederaufbau fehlt überall das Material, weil sich unendlich viele
Ansicht der Sowjetunion übereinstimme, näm- lich nicht mit Geld, sondern den Menschen selbst zu helfen. Es bleibe die Tatsache be- stehen, daß 18 Monate nach der Kapitulation Deutschlands und mehr als ein Jahr nach der Kapitulation Japans und trotz der hilfreichen Haltung der Vereinigten Staaten„ die Welt noch immer im Dunkel, in der Angst und in Verirrung schwebt". Es sei keine entscheidende Verbesserung zu verzeichnen, außer, daß durch die Barmherzigkeit Gottes die Kanonen ihr Feuer eingestellt haben.
Der Oppositionsredner wies dann noch auf die zerrütteten Verhältnisse hin, unter denen das deutsche Volk, dessen Tüchtigkeit Chur- chill hervorhob, im Herzen Europas zurzeit leben müsse. Der richtige Weg sei, die Deut- schen dahin zu bringen, so bald wie möglich ihren eigenen Lebensunterhalt zu verdienen und ihre Angelegenheiten selbst in die Hand zu nehmen, ihnen alle mögliche Hilfe zu ge- ben, doch gleichzeitig alle Maßnahmen zu tref- fen, um eine Wiederaufrüstung Deutschlands zu verhindern. Der baldige Abschluß des Frie- densvertrages mit Deutschland sei wichtig.
Die schwierige Welternährungslage LONDON. Auf die Kritik Churchills er- widerte der englische Ministerpräsident Att- lee. Er beschäftigte sich mit den außenpoliti-
schen Problemen und wies am Schluß seiner Ausführungen auf die Schwierigkeiten der ganzen Welternährungslage hin. Je- dermann kenne sie, auch die englische Bevöl- kerung leide unter der Not der Zeit.
Ruinen auf dem Erdenrund von den entlege- nen Gegenden des Fernen Ostens bis hierher vorfinden. Es ist Ihr gutes Recht, zunächst an Ihre eigene Stadt zu denken. Sie können dessen gewiß sein, daß, sobald die Mög- lichkeit besteht, Freudenstadt die erste Stadt sein wird, die wieder erstehen soll.
Doch wenn Sie Jahre hindurch mit der Illu-
sion eines Blühens und Gedeihens gelebt habe, so müssen Sie verstehen, daß dies nur auf Kosten anderer Völker geschehen konnte. Von allen diesen Gütern sind viele in Kanonen und Bomben verwandelt worden, und viele der Menschen befinden sich heute unter der Erde. Und nun kennen Sie zum erstenmal das, was Notstand und Not bedeutet.
Ich stamme aus einem Land, das solche Notstände oft gekannt hat. Wir sind darüber hinweggekommen; wie auch Sie darüber hin- wegkommen werden. Wir sind hier, um Ihnen zu helfen, auf dem Wege des Friedens mit der Demokratie vorwärts zu schreiten." Anschließend überreichte der Bürgermeister von Freudenstadt dem Gouverneur ein Album mit Bildern aus Freudenstadts Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Wieder ein Massengrab
HECHINGEN. In Bisingen bei Hechingen ist wiederum ein großes Massengrab mit 1600 Leichen gefunden worden. Die Ausgra- bungsarbeiten wurden begonnen.
Pariser Triest- Beschlüsse werden beibehalten Direktes Abkommen Rom- Belgrad soil ,, wohlwollend" aufgenommen werden
NEW YORK. Die Viererkonferenz hat sich nach einer langen Aussprache über das Trie- ster Problem dahin geeinigt, daß die grundlegenden in Paris getroffenen Entschei- dungen über die Grenzen und das Statut von Triest beibehalten werden. Jedes zwischen Rom und Belgrad auf Grund direkter Ver- handlungen abgeschlossene Abkommen soll je- doch wohlwollend unter der Bedingung auf- genommen werden, daß dieses Abkommen nicht gegen die in Paris gefaßten Beschlüsse verstößt. Die Prüfung jedes einzelnen Para- graphen des französischen Vorschlages über das Statut von Triest wird wieder aufgenom- men. Der Vertreter Sowjetrußlands, Außen- minister Molotow, erklärte sich mit der Beibehaltung der Pariser Triestbeschlüsse ein- verstanden, obwohl sie von der sowjetischen Delegation noch nicht bestätigt worden waren. In der Note, die in New York überreicht worden ist, stellt die italienische Re- gierung die Bedingung, die Vereinten Natio- nen sollen uneingeschränkt die Durchführung eines eventuell zu erzielenden direkten Ab- kommens mit Belgrad garantieren und für den Fall des Scheiterns der Verhandlungen sich verpflichten, die Pariser Beschlüsse über den italienischen Friedensvertrag nicht abzu-
ändern.
Der italienische Außenminister Nenni wird sich in etwa vierzehn Tagen nach Belgrad begeben, um mit Marschall Tito über die Triester Frage zu verhandeln.
Die Regierung der Vereinigten Staaten hat auf die italienische Note hin erklärt, daß die Entscheidungen des Rates der Außenminister und die Empfehlungen der Konferenz für das Statut von Triest für sie maßgebend seien. Es stehe Jugoslawien und Italien aber frei, über jedes beliebige Abkommen zu verhan- deln, doch werde jede Entscheidung, die nicht mit den Pariser Beschlüssen übereinstimme,
vom Rat der Außenminister einer erneuten Prüfung unterzogen werden.
Der Rat der Außenminister konnte in den Sitzungen zu Anfang der Woche über die Re- parationsfrage im bulgarischen Friedensver- tragsentwurf keine Einigung erzielen, auch nicht über die griechisch- bulgarische Grenze. Im Verlauf der bisherigen Tagung sind 65 Empfehlungen der Pariser Konferenz geprüft worden davon sind sechs angenommen und fünf an die Stellvertreter überwiesen worden, eine wurde zurückgezogen. Ueber die übrigen Empfehlungen konnte bisher keine Einigung erzielt werden, so daß die Entscheidung ver- tagt worden ist.
Ein weiterer Fortschritt LONDON. Der britische Vertreter in der al- liierten Kontrollkommission, General Ers- kine, wird am Freitag in Berlin eine Er- klärung über einen Entwurf für die auto- nome Verwaltung der britischen Be- satzungszone abgeben.
Dazu wird aus Düsseldorf ergänzend berichtet: die britischen Behörden, die bisher in der zonalen Verwaltung die Exekutivge- walt ausüben, werden nur noch konsultativ tätig sein.
Die Engländer wollen einer zukünftigen deutschen Nachkriegsregierung die Führung der Außenpolitik, die Nationalisierungen, das Finanzwesen und die Reichsbank überlassen. Die britische Militärregierung will sich in Zu- kunft lediglich um die Frage der Arbeitskraft- verteilung, die Gewerkschaftsfragen, die Re- parationen und die Lage der nach Deutschland Verschleppten kümmern, doch sollen alle diese Funktionen gegebenenfalls auf die deutsche Zentralregierung übertragen werden.
Dieser Plan ist dem Zonenbeirat der drei Länder in der britischen Zone Ende Oktober von General Robertson vorgelegt worden.
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Nummer 91
Um die Schule
Wir geben dem nachfolgenden Artikel Raum, der
im Gegensatz unserem Leitartikel in Nr. 77- für die Konfessionsschule eintritt.
Daß im demokratischen Staat, den wir bauen wollen, auch das Schulwesen, das unter dem Nationalsozialismus schwer zerrüttet wurde, neu geordnet werden muß, ist gar keine Frage. Mit der Staatsschule haben wir nicht die besten Erfahrungen gemacht, son- dern es
Elternhaus und Schule eine Disharmonie vor- nur dahin gebracht, daß zwischen handen ist, die sich auf alle Beteiligten, son- derlich aber auf die Kinder störend und hem- mend auswirkt. Der im Dritten Reich so sehr betonten Auffassung gegenüber, daß die Kin- der dem Staat gehören, muß in einer echten Demokratie klar und bestimmt gesagt werden, daß die Kinder den Eltern gehören und daß sie das erste Recht auf die Kinder haben, ein Recht, das allerdings ernste Verpflichtung in sich schließt. Darum ist es falsch, wenn sich der Staat zum Herrn der Schule aufwirft; Herr der Schule ist die Elternschaft. Das muß einmal klipp und klar ausgesprochen werden. Die Schule muß getragen werden von der in der Schulge- meinde bzw. im Elternverein zusammenge- schlossenen Elternschaft. Staat und Kirche ha- ben dabei Hilfsstellung zu leisten, ein jeg- liches nach seiner Art.
Wie es Pflicht der Eltern ist, ihre Kinder zu erziehen, so kann und darf die Schule nicht bloße Lernschule sein, sondern sie muß als Erziehungsanstalt das im Haus begonnene Werk der Jugenderziehung fortsetzen und wei- terführen. Selbstverständlich wird Lehren und Lernen auch weiterhin ihre Hauptaufgabe sein; aber die Disharmonie zwischen der häuslichen und schulischen Erziehung, wie sie so vielerorts besteht, muß beseitigt werden. Woher kommt Forderung des Staates auf die Schule. Der diese Disharmonie? Eben von der überspitzten Staat ist als solcher religionslos bzw. religiös neutral. Auf dem Gebiet der Jugenderziehung kann es aber keine religiöse Neutralität geben, wenn sie nicht gänzlich vorbeigelingen soll, wie dies vor aller Augen liegt. Die Religion, zu der sich die Majorität unseres Volkes be- württemberg z. B. 99,4 Prozent). Doch wie es kennt, ist aber die christliche( in Süd- kein Obst schlechthin gibt, sondern nur Aep- fel, Birnen, Pflaumen usw., so gliedert sich nun einmal nach geschichtlichem Werden die Christenheit in die beiden Konfessionen: evan-
gelisch und katholisch. Anhänger der Lern-
schule nun oder auch Menschen, die es mit der Erziehungspflicht für die Jugend sehr oberflächlich nehmen, operieren gerne mit katholischem Turnen und evangelischem Rech- nen; sie singen das Lob der uns von dem ehe- maligen Kultminister Mergenthaler aufok- troyierten Gemeinschaftsschule in allen Ton- arten und narkotisieren alle die, welche für deren Unzulänglichkeit wach geworden sind, mit der Pille, daß doch auch in ihr Religions- unterricht erteilt werde, also doch eigentlich alles in schönster Ordnung sei. Religion darf aber nicht nur Unterrichtsfach sein, sondern sie muß Unterrichts- prinzip werden.
Es wäre sehr bedenklich, wenn die Kinder im Religionsunterricht nur ein paar biblische Geschichten zu hören und einige Sprüche und Lieder zu lernen bekämen; es kann sich nie und nimmer um bloßes religiöses Wissen han- deln, sondern es handelt sich immer um die christliche Erziehung, und bei ihr kommen auch außerhalb des Religionsunterrichts eine Menge kleiner, oft nebensächlich scheinender Dinge in Frage, die eben in ihrer Gesamtheit die religiöse Erziehung überhaupt erst aus- machen. Christliche Erziehung, wie sie eine christliche Elternschaft fordert und fordern muß, wenn sie ihrem bei der Taufe ausge- sprochenen Gelöbnis nicht untreu werden will, ist nur möglich in der Luft des christlichen Elternhauses. Verantwortungsbewußte christ- liche Eltern haben aber das höchste Interesse daran, daß auch in der Schule, der sie ihre Kinder übergeben müssen, keine andere Luft weht. Daraus folgt, daß christliche Eltern die Schule ihres Bekenntnisses fordern müssen,
auch dann, wenn dieselbe einige Opfer von ihnen fordern würde. In den weitaus meisten Gemeinden unseres Landes läßt sich die Be- kenntnisschule auch ohne jede Schwierigkeit durchführen; sie muß nur von der christlichen Elterngemeinde gefordert werden; und auch in den paritätisch zusammengesetzten Orten unseres Landes dürften sich Wege finden las- sen, die Bekenntnisschule allermeist durchzu- setzen, so daß nur ein geringer Prozentsatz von Gemeinden übrig bliebe, in denen an der Gemeinschaftsschule als an einer Notlösung
festgehalten werden müßte. Allerorten müß- ten sich Elternvereinigungen bilden, die dem religionslosen Staat gegenüber ihr Recht auf eine glaubenseigene Schule durchzusetzen wis- sen. Diese Elternvereine hätten aber noch allerhand andere Aufgaben. Sie müßten sich um die gesamte Erziehung der Jugend küm- mern und das örtliche Schulwesen tatkräftig fördern. An die Stelle der seitherigen Orts- schulräte müßte ein aus den Elternvereinen
gewählter Schulausschuß treten, der das ört- liche Schulwesen weitgehend maßgeblich zu tragen und in allen den Fragen zu entschei- den hätte, die nicht notwendiger- und ver- nünftigerweise nur von seiten der Schulauf- sichtsbehörde entschieden werden können. So wenig wir eine Wiederkehr der Schulmeister-