Leite 6 / IV r.
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24. IVIo! 1946
^118 OLK WUNSdUXL?
Exportieren!
Deutschland muß diente auf einer kleineren Rläche als vor dein Krieg eins diniere Bevölke- r»NA ernähren. Vas schon trüber gegolten bat: daß Deutschland Nahrungsmittel einkübren und mit industriellem Export bezahlen muß, gilt jetzt doppelt. Venn vir nicht verhungern vollen, brauchen vir Oetreide an8 Amerika, das vir aber nicht geschenkt bekommen, sondern bezahlen müssen.
Die Bank von Rrankreich bat kür Oetreideein- kubren in die französische Tone bis jetzt 20 AIN- lionen Oolddollar vorgestrecht. V ir leben zurzeit suk 8<hulden, denn 68 gebt niclit anders, solange dis neue Rrnte niclit da ist. Aber diese 8cbulden müssen bezahlt verden, und vir verden auch künf- tiz obne amerikanisches Oetreide niclit leben kön- nen, selbst venn die deutscliv (Getreideernte noch so gut auskallen sollte. Rs gibt nur ein einziges^ Mittel, um alte 8cliulden zu bezahlen und neue zu vermeiden: Rxpor 1 .
Rxport, ja — aber vas und vie exportieren? Folien vir unsere Aluseen leeren, unsere Rberinge abliefern, unsere alten Klaviere verbauten? Venn es sein müßte: ja; alter es vird niclit lange belken. Koble, Holz, Tellwolle? Auch das wäre auf die Dauer ein sclileclites Oeschäkt; es wäre ein ^Ausverkauf", der sich nocli schlimmer suswirken würde als venn vir unsere Vertsacben drangäben. Vas vir vernünftigerweise zu exportieren haben, sind hochwertige Rertigfsbrikate, in denen die Ortzeit unserer l)ualitätsarbeiter, Handwerker und Ingenieure steckt, und zu deren Fertigung vir jene RohstoKs selber dringend benötigen.
Darum sind die Ausstellungen und Alessen, die jetzt niclit nur in Reipzig, sondern in allen Tonen veranstaltet verden, so wichtig. Vir müssen die abgerissenen Beziehungen zum Ausland vieder anknüpfen. Das ist niclit leiclit, vor allem solange veder eine Reise ins .Ausland nocli geschäftliclie Korrespondenz möglich ist. Dazu kommt die Rr- scliverung durcli die unvermeidliche Kontrolle der Virtschaft durch alliierte und landsseigene 8tellen und Behörden. Rs ist wahrhaftig kein Vergnügen, beute Industrieller oder Kaufmann zu sein. Aber es bilkt nichts —- solche 8chwierigkeiten müssen in Kauf genommen verden.
Dann lcommen aber noch andere Hemmungen. Das Ausland befahlt in Devisen, aber der deutsche Verbaufer bekommt sie nicht. Kr muß Reichsmark einstecken. Das tut er nicht gerne, denn er bat vielleicht davon sovieso genug und glaubt niclit daran, daß die deutsche Währung stabil bleiben verde. Dagegen sind die Rohstoff«, Halb- oder Rertigkabrikate, die er dafür berzugeben bat. immerhin „8acbverte', deren Besitz in diesen Teilen immer noch besser erscheint als der von Oeld. Ist es da nicht vorteilhafter, überhaupt nicht zu produzieren, sondern noch zu varten, bis die W irtschaft und insbesondere die Währung sieb mel,r konsolidiert bst? Vas bat der Unternehmer von seinem Oeld im Buche, venn die Rager leer sind und nicht vieder aukgefüllt verden können?
Diese an sich begreifliche privatvirtschaftlicbe, ..kapitalistische" Rrwägung ist falsch und schädlich. Rin versntwortunLsbewußter Unternehmer, der weiß, daß er Rreubäuder des Volkes ist und daß von seinem Virtschakten das Vobl und Vebe diese» Volkes ahhängt, darf nicht so denken. Ver so denkt, vürds es verdienen, daß ihm sein Geschäft genommen und von anderer 8eite im Interesse des Volkes hetriehen vürde. (Ilebrigens hat eine solclie
8cbatten8eiten: Unternehmen und Alsschinen, die Stillstehen, verlieren an Vert; geringerer Umsatz erhöht die Rnkosten; und Rirmen. die für den Rx- port arbeiten, verden beute bei der Tuteilung von Rnergie und Rohstoffen bevorzugt.)
Rs gibt, vie man bört, neuerdings auch Arbe i- ter und Angestellte, die der Aleinung sind, es sei vorteilhafter für sie, sich am «chwarzen Ran- del zu beteiligen (als Hamsterer oder als 8cbieber), statt für das bißchen Robn von dem bißchen rationierter Vare zu leben; oder statt in der Rabrik. vo man ja doch „nur fürs Ausland" schaffe, auf dem Rande zu arbeiten, vo man doch such Hilfe braucht und vo es auf alle Rälle mebr ?u essen gibt als in der 8tadt.
^nch das ist eine egoistische und kurzsichtige Rogik. die kür das Oanne des Volke« von gefährlicher Wirkung sein muk. Die Verbrsucbsgüter, die
vir fürs Ausland produzieren, sind der fauschvert kür den XVeiren, ohne den unsere Kinder verhungern müssen. Der Oevinn kür die Volkswirtschaft
im angestammten Betrieb, ^enn er sich in der Rrnäbrung auf dem Rande persönlich besser stellen sollte: auk der anderen 8eite vergrößert er dadurch unter Umständen die Unterernährung in den 8tädten.
Dm es noch einmal ?u sagen: die Rebensbaltuug in Deutschland kann nur verbessert verden, venn die Produktion an exportfähigen Verbrancbsgütern gesteigert vird. Der Rxport muß mit allen Alit-
Oie Virtsciiskl in HinrinZen
„Dnited Rreß" schreibt in einem Bericht über den ersten Besuch in Rbüringen, der amerikanischen Journalisten gestattet vurde:
„Vom 8taat auf gemeinnütziger proütloser Basis betriebene Rsbriken liefern umfangreiche Alengen von Rertigvaren auk Reparationskonto nach Rußland, aber Rbüringen prosperiert gleichzeitig und die Lesatzungsmasclrinerie funktioniert glatt und reibungslos ... Die gsnxe Industrie Rbüringens ist in vollem Betrieb. In 6 era haben 251 Rabriken die Arbeit vieder snkgenommen; in den rnr Ilälkte durcli Bomben rerstörten Bayeriseben AIo- torenv.erken verden täglich acht kleine Rer- sonenantos produziert, die au die Russen und die deutsche Tivilregierung für 7100 Reichsmark pro 8tück verkauft verden.
Die TeißverkeinIena produzieren Alikro- skope und Brillengläser und geben 10 000 Arbeitern Beschäftigung, vas 75 Prozent der Vorkriegs- belegschsft ansmaclit. Der größte Reil der Produktion vird auf Reparationskonto den Russen geliefert; der Nutzen vird svischen der Belegschaft und der Jenaer Universität geteilt, die ihren Anteil ?.u vissensehaktlieben Rorschnngen s^u verv^nden hat.
In den Teißverken vird gerade ein Riesentele-
bstte. letzt vird es an die Reninrrader Zternvarte gehen."
OrokZruväkesiir der Veslronen
Der Präsident der Teutralvervaltnng kür Rsnd- nnd porstvirtsellskt in der Östrone, Rdvin Dörnle, schreibt in der Teitschrikt „Der freie Lauer":
Immer mebr rieben sich unsere Kritiker in den übrigen Tonen Deutschlands auf folgende Reserve- Stellung rnrück: bei uns gibt es keine landvirt-
ru einige V^orte rn sagen.
Rrstens: Rs ist nicht vsbr, daß es im besten und 8üden Deutschlands keine feudal - junkerlichen Oroßgrundbesitzer gibt, die einst den Lauern den Boden gestohlen haben und von denen die Bauern
der keudsl-junkerliche Boden vird dort nicht im Großbetrieb, sondern in der Hauptsache von bäuerlichen Pächtern bevirtschaktet. Der süd- und verdeutsche Oroßgrundbesitz kann dsber in der land- virtschaktlichen Betriebs Statistik auch nicht annähernd susgeviesen verden. ^ber ist das vielleicht ein Beveis, daß er nicht vorhanden ist? Nehmen vir doch die 6 e s i t r Statistik rur bland! 8chanen vir uns die Tahlen üher das Pachtland an. Ich greife nur einige heraus. In den Kreisen Köln, Bergheim. Jülich varen 1939 über 50 Prozent allen landwirtschaftlich genutzten Bodens parzellennaclit. In der V^esermarsch sogar 55 Prozent, im Kreise Riderstedt 58 Prozent. Der größte Reil dieser pachtländereien ist pendaleigentum. Rrst in weitem Abstand folgen 8taats-. Kirchen- und Demein- deeigentnm.
Tveitens: ^ir haben aucli no^r direktere Beweise. Rs gibt eine Orundsteuerstatistik. ^ucli hier sind die Tablen niclrt vollständig, und vor allem es keblen die Namen, ^ber ans derl ^dreßbüdi^rn und den privaten Werken von 8tatistikern vie llä- bieb (..Deutsche Ratikundien") lassen sich ungefähre Tilkern erreeliuen. Halten vir uns an die Oüter- adreßbücher, vie sie llälrich durchstudiert hat. Rr
zählt nur die .^delsgüter mit mehr als 500 Hektar Oesamtlläche und über 400 Hektar landwirtschaftlicher Nutzlläebe. Ich greife auch bier nur einige Tablen berau«:
47 >21 ^22 Nektar
11^ N'4 2'4
b4 86
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52 W
84 148 198 '
Dieses Beispiel zeigt, welche realen Alöglichkei- ten kür eine breite demokratische Bodenreform auch in ^ est - und 8 üddeutseb - land vorhanden sind. Nur allzu recht batte die internationale Delegation des ^eltgeverksebakts- bnndes, als sie feststellte, daß in ganz Deutschland eine Bodenreform notwendig und nützlich sei.
^tlgäuer ^filcä in Bnlverform wird in dem größten klildiverk des Greises Rindau, in Schlachters, seit mehreren jahren hergestellt. Das seit 1918 he- stekende ^Verk Bdelveiß verarkeitet zurzeit täglich 22 000 Riter Xlilch, frulwr 40 000.
Neue Branntxveinsleuer
Der Alliierte Kontrollrat hat folgende neue Steuersätze pro Hektoliter hnndertprozentigen krsnntveins festgesetzt :
1. kür Irinkkranntvein: 11 470 8^1.:
2. kür Zraontvein von Obstbrennern, deren Jabres- erzeugnng hundert I.iter nicht übersteigt, bei Klengen bis zu zehn Ritern iin jalir. die sie kür ihren kigonver- brauch behalten: 2000 8>1.:
Z. ßranntvein zur Barkümlierstellung: 11 470 k>l.:
4. kür unvergällten ßranntveiu. der Aerz.ten, Krankenhäusern, Apothekern kür ärztliche, chirurgische oder pharmazeutische /wecke zugeteilt vird: 8W
?. für vergällten l^ranntveiu zur ßereitung von Arzneien und Beilmitteln zum äußerlichen (Gebrauch sowie von Desinfektionsmitteln: 600 k>s.:
6. für ßranntwein zur Ireibstoffhersiellung: "00 8^l.;
7. für Branntwein zur Bssighersteüung:
und Kochzwecken: 1?0 B>s.
Der Oroßlmndel bat seine Bestände unverzüglich dem^. 8teuersmt zu melden. Der Unterschied zwischen denv neuen und dem alten Zteuerbetrag muß innerhalb eines >lonats gezahlt verden.
XnmeI6nns von Lleinpüsn/ertabsk
schließlich kür den eigenen Haushaltsbedarf verwenden wird. Rin kleinpkianzer. der insgesamt höchstens 1!? Ra- bakpklanzen anl>aut, braucht diese veder anzumelden noch zu versteuern. >Ver mehr anbaut, hat die Zahl seiner pßsnzen spätestens am 1i. luni bei dem kürgermei- steramt seiner ^Vohnsitzgem^inde oder beim^ zustäncligen
Steuer zu entrichten (16 bis 80 Pflanzen 12 8>s.: ?1 bis
c>i,
SteuerborstunA
Rine neue Teiisclirikt ..Der Steuerberater", herausgegeben von Paul D i e hier, Tübingen, vird^von
Steuer, Vermögenssteuer. Umsatzsteuer. Oewinnablührung usv.) !8ekr wertvoll sind die in der Zeitschrift veröffentlichten I.ohnsteuertabellen kür wöchentlichen, ^.wci-
Verbsnd 8ü6ve8täellt8c1,er LllnsNisnäverlcer
Rin Amtsgericht in einem ländlichen Bezirk der Alark Brandenburg batte kürzlich folgenden Rail
Rin Bauer war väbrend der Kampfzeit gelloben, batte seinen Ilok im 8tieb gelassen und sich selbst in 8icberbeit gebraclit. Rr kam erst nach längerer Teit, als das ganze Reben im Dorf sich berubigt batte, vieder zurück. 8ein Vieb war herrenlos ber- umgelauken, die anderen Dorfbewohner batten es bei sich eingestellt und damit natürlich gevirt-
Nsch seiner Rückkehr üng er an, sein Vieb zu- sammenzusuchen. Vier Kübe wurden ibm heraus» gegeben. Die funkte Kub stand bei einem Bauern, der selbst sein eigenes Vieb vollständig verloren batte, kür den diese Kub das einzige 8tück Oroß- vieb war, das er besaß, und mit dem allein er seine Wirtschaft erbalten konnte.
Dnstreitig war die Kub nicht sein Rigentum. 8!s gehörte dem Turückgekebrten, der, gestützt auf vöb lig eindeutige gesetzlich« Bestimmungen, die Der»
V^er soll nun die Kub haben?
Diese Prag« stellt die berliner Uynatschrift ..Demokratischer Aukbau" (Xonatszeitschrikt kür den Aufbau in (Gemeinde und Provinz. Allgemeiner Deutscher Verlag, ßerb'n IV 8, jägerstrsße 10) in ihrem ersten Rekt vom April 1946 an ihre Reser, und vir mochten sie an die unsrigen veilergeben.
Kunst erteilt die (Geschäftsstelle des Verbandes 8üdve»t- deutscber Kundhancl werker in kandern/baden, Postfach 7?.
AuKenbandelsismt RiidinZen
1946 erschienenen Kleidung über das Außenbandelszen- tralsmt in baclen-baden teilen vie mit, daß sämtliche Anträge kür Rin- und Ausfuhrbewilligungen der französischen kesstzungszone von IVürt- temlrerg und Ilohenzobern sowie alle Anfragen über den Außenbandelsverkebr von ^üdwüritemberg an das Au- ßenbandelssmt Tübingen. Osrtenstrsße 2Z. zu richten sind.
lUitteiliiiigen üer In6u^trie- unä Handelskammer keutiinzen
Inclustrie- und Handelskammer beutlingen zur Unterrichtung der Oeschäktsvelt jetzt ein gedrucktes Ditteitungs- l^Iatt ^heraus, dessen ^bezmg such den Kleingeverbetrei-
Wirtsöiaktliclie Xur^nacliriöitell
Der Ruktsehikkbau Zeppelin in Rriedrichs- baken ist mit ^Ausnahme der Autoreparatur- und^ der
der zu produzieren.
Der Rxport von Rrd nüssen ist durch eins Verordnung der indischen Legierung verboten worden.
Rin R a b r r s d s e b l s u c b. dem b'ägel und Olss- splirter niclns «nbaben können, ist von dem Rlektriker Hosmann in Rvon erkunden worden.
In Rrasilien wird die heurige ksffeernte auk 28 Millionen 8ack (zu je 60 kg) geschätzt. Da der ^Veltver- liralich nur etwa 25 ^sillionen 8ack beträgt, wird man den Reberschnß von Z,6 >lillionen Zentner vobl wieder verbrennen „müssen".
^ ZaKelassene VermUleiunAeii ^
- Die französische klilitärregiernng bat der Rebens- -
- Versicherung .Volkskürsorge" A(I., der I.ebensver- -
- sidmrung „Deutscher bing" A6.. der Rransport- -
- und Kraftfahrzeugversicherung „Deutscher bing" -
ß Aussteuerversiclmrung^,,6isela" A.O., der .^Deut- ^
- sclien Lahversichernng" AO. den uneingeschränk- - 2 ten Geschäftsbetrieb kür alle Versichernngszweige in -
c/er lVe/k
Ar/.t unä LeelsorKer müssen xusümmenai beiten
Vom 4. bis >^2. Alai fand in Lad Boll die erste Aerztelagung der Rvangeliscben Akademie statt, an der etwa 150 Aerzte und Aerztinnen aus Württemberg teilnsbmen. Die Rsgnng wurde eröffnet von Randesbiscbok D. V' u r m. Der Vertreter der vürt- tembergisc^ien Aerztekammer und der medizinischen Rakultät Rülüngen lretonten in ibren Legrüßungs- vorten die Notwendigkeit der Tu^sminenarbeit von Kirche und Aerztescbakt. Rnter den Rednern, die an der Ragung mitvirkten, sind besonders die Professoren Dr. 8 i e b e ck und Dr. von ^eiz- s ä e k e r, Heidelberg, Dr. Rl, ielieke und D. D e ! m, Rübingen. zu nennen. Rine besondere Note bekam die Ragung durch die Anwesenheit zweier bekannter Aerzte aus der 8cbweiz, Dr. B o ^ e t, Türich, und Dr. Rbournier. denk. Die Ragung legte ein eindrucksvolles Teugnis für das Verantwortungsbewußtsein der Aerzteschskt im Rahmen der Neubesinnung unseres ganzen Volkes ab. 8ie faßte am 8chluß einmütig folgende Rntschließung:
Der Beruf des Arztes, Helfer des Volkes zu wsb- rer Oesundung zu werden, zwingt uns in der gegenwärtigen 8tunds in besonderem Alaße zur 8elbst- besinnung. Twsr baben such in der Vergangenbeit verantwortungsbewußte Aerzte es immer als eine Fchändnnx ibrer Beruksebre empfunden, wenn dem Arzt zngemntet wurde, die ibm gegebenen Alittel »tatt zur Rrbsltung zur Vernichtung des Rebens ru gebrauchen. Rs ist sber^o^enkundig, daß von der Verwirrung der (Gewissen such weite Reile des ärztlichen 8tandes erfaßt worden sind. VRr glauben, daß in diesem des^ieben deutlich geworden ist, wobin es kübrt, wenn das ärztliche Handeln gelöst wird von der Bindung an Oott und seine Oe- setzs und sich lediglidi von rein mechanistischen Oesichtspnnkten leiten läßt.
V^ir erkennen darum erneut die Notwendigkeit de» Dienstes, den die Kirche "ur Rrvenerung und Rrbsltung auch des ärztlidien (lewissens tut. damit es sieb in Rhrkurcht vor der Heiligkeit des göttlichen 8<höpkers lieugt und sich an seine (lebet« gebunden weiß. Dadurch bekommt unser bober Bernk einen testen Halt, «eine priehrliche V^eibe und seine letzte Leite.
V ir wollen mit der christlichen Kirche gemeinsam darum ringen, diejenigen Normen des ärztlichen Handelns zu Lnden, die den wissenschaftlichen Rrkordernissen unseres Berufes und unserer Verantwortung vor (lott gleichermaßen gerecht werden. V ir stellen fest, daß auch die christliche Kirche die naturwissenschaftlich erkannten Wirklichkeiten ganz ernst nehmen muß.
V ir brauchen eine enge Tusammenarbeit von Aerzten, Psychotherapeuten und 8eeIsorgern, um den Kranken nach Reib, 8eele und (leist die bestmögliche Dilke zu leisten. Vir erwarten deshalb Ar- beitsgemeinscbakten. in denen diese Berufe sich gegenseitig belken, Auftrag, Alittel und (lrenzen ibres Dienstes zu erkennen.
Kirche und 81sa1 ln RbürlnKen
Rrennung entschieden. Die vorgesehene Art der Rrennung soll der Kirche die Rreibeit ibres Rebens gewährleisten. Randespräsident'Dr. Paul erklärt^ bei seinem Besuch in VResbaden, es werde angestrebt, den Religionsunterricht aus dem 8tunden- plan zu entkernen. Doch bebalt die Kirche das Recht, außerhalb des 8tundenplsns durcli Rebrer in den 8chu!räumen Religionsunterricht obne staatliche Kontrolle erteilen zu lassen. Der allgemeine Notstand habe den 8tsat veranlaßt, ihr keine geldlichen Tuschüsso mehr zu gewähren. Dafür könne der Randesbischok die notwendigen (leider durch 8ammlungen beschallen.
der „OoltßläubixLeit"
Der Oberpräsident kür das Rheinland gab einen Rrlaß über die Bezeichnung der religiösen Bekenntnisse heraus, wonach bei Rintragungen in öffentlichen Risten, Registern oder Urkunden zwischen Angehörigen einer »verkannten Religionsgemeinschaft oder einer organisierten 8ekte einerseits und Dissidenten andererseits unterschieden wird. Unter den Begrill „Dissidenten" fallen alle diejenigen Personen, die sich niclit als Angehörige einer Kirche oder organisierten 8ekte bekennen. Der Rrlaß bezeichnet es als unzulässig, künftig die Bezeichnung „gottgläubig" »nzuwenclen oder einzutragen.
Oer Rnk nach RrneuerunK
Rrankreicb. Der Ruk nach dem Rbristentum als Rettung der V elt wurde allgemein. Anderseits ist man sich bewußt, daß auch die Kirche in der alten, vergangenen Teit gelebt und gewirkt bat und jeweils auch ein zeitgeschichtliches (lewand trug. Der V eg zur neuen Rorm wird da und dort besprochen. Rinen Alarkstein dieser Rrörterungen stellte der 8eelsorgkongreß von Lesancon dar. V ies
meinsames Bestreben der (hristenbeit lebendig ist. In (legenwart der Oberbirten wurde betont, daß die junge Priestergeneration, die durch den Krieg und seine Reiden in akliver Reilnabme das 8chick-
wabren lassen muß. Die 8elbstberrlichke!t gewisser pfarrgeistlicber. die oft mit I-nkäbigkeit verbunden sei, habe den jungen Klerus wie vor allem aber auch die Raien vielfach vor den Kopf gestoßen und zu einer ungewöhnlichen 8chroßbeit und 8cbärke geführt, die bei größerer V^eitberzigkeit nicht notig gewesen wäre. V eiterbin babe es eine Abkapselung gewisser katholischer Kreise in den Pfarreien gegeben, die sich allein kür heilig hielten und okt ein sebr pharisäisches (lepräge batten. Die 8tunde verlangt, daß alle Rnge gesprengt wird und Raien wie Priester hinaus in die Veit geben, um dort die Alenschen beimzubolen. die suchen und warten. Diese Rätigkeit nach außen dark sich vor allem nicht in Politik verlieren, sondern sie muß den (leist des mystischen Kerrenleibes: die Riebe in der (lnsde tragen.
Auf dem Kongreß der kax Romans, der katholischen 8tndentenverbände und -bewegnng 1945 in Rondon war es zur 8prache gekommen, daß auch die ansgebildeten, in den Berufen befindlichen Aka- demiker in einer entsprechenden Organisation zu- sammenxekaLt werden müßten. Rs gründete sich daraufhin in Rrankreich aus bereits bestehenden (lrnppen ein katholisches Tentrum katholischer Akademiker. Von da aus trat man mit der englischen Newinan-Oesellscbaft in Verbindung, in der sich englische katholische Akademiker znssmmen- gekunden haben. Twischen beiden (lruppen kam es zu einem gemeinsamen Rrekken, auf dem auch der Vizepräsident der p«x Romans, U. Roger ölillot,
zugegen war. Rs entsteht nnn die Rrsge, ob dis Akademikergruppen such der psx Romana ange- gliedert werden oder neben ibr ein selbständiges Dasein führen sollen. Der Rntsebeid darüber wird auf dem kommenden Kongreß der pax Romana in Rreiburg in der 8cbweiz getroffen werden.
Rine RrkIürunZ der kstb. Biscbnke Rußlands
Die englischen katholischen Bischöfe haben an die Vereinigten Nationen eine Rrklärung gerichtet, in der sie zur 8icherung eines dauerhaften Rrie- dens eins Anzahl wichtiger Punkte herausstelltsn. 8ie fordern darin u. a.: die Vabrnng der Rechte der Persönlichkeit, die religiöse Begründung der menschlichen Brüderlichkeit, die Riebe als Prinzip der Verbindung der Nationen, die Unterstützung und Rilke kür die 8chwacben. Presse und Rundfunk müßten den wahren Internationalismus fördern. Auch durch Auslaudreisen müßten die Beziehungen untereinander gepflegt werden. 8<hließlich fordern die englischen Bischöfe für alle Nenscben die Religionsfreiheit.
In einem Kriegsgefangenenlager an der Adrja haben deutsche Kriegsgefangene Orgelbauer aus Blechdosen, Kanistern, Kisten, Benzinfässern und Reifen eine Orgel gebaut, die 402 pfeifen enthält. Die Rinweibung erfolgte durch den katholischen Ragergeistlicben in Anwesenheit eines englischen Brigsdegenerals.
Der frühere sozialistische Rübrer Hollands, Dr. Albsrds, erklärte, daß es an der Teit sei, das hundert Jabre alte niederländische Oesetz aukzubeben, das öffentliche Prozessionen verbietet. Rs sei geradezu beschämend, daß den Katholiken noch keine öbentlichen Prozessionen gestattet seien.
Rnter der Reitung von 8epp 8chmidbauer, dem Rezwinger des Illatterborns, ist ank dem Rauben- stein in den bayerischen Alpen wieder das erste Bergbeim der katholischen Jugend eröffnet worden.
Die englische Teilung ..Ruiverse" bringt ein ungewöhnliches Bild. Die Abbildung zeigt den Rl. Vater Pius XII. an der 8chreibmaschine. Noch bis vor wenigen Jabren bat der Papst seine Rundschreiben und Ansprachen mit Reder nnd Rinte geschrieben. Rr diktiert nur sebr selten und ziebt bei der Ausarbeitung keinen Fpezialisten heran.