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Ächwarztoalö-Nacht
Anzelgenvrets: Die «insvaltlge MMimeterzeile 7 Rvko.. Tertteil-Millimcter IS Nvi. Bei Wiederbolung »der Menge», absiblutz wird entivrechendcr Rabatt gewährt. Schluß der Anzeigen- annabme vormittags 7.80 Ubr. Siir fernmündlich aufgegebene Anzeigen kann keine Gewähr übernommen werden. — Erfüllungs- ort: Calw. Geschäftsstelle der Schwarzwald-Wacht. Lederstrabe SS.
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BezugSvret«: Ausgabe L durch Träger monatlich RM. 1.8» und IS Rvf. mit Beilage „Schwäbische Sonntags«»»' letnschliehl. 20 Rvf. Trägerlobn). Ausgabe 8 durch Träger monatlich RM. l.S» einschl. 20 Rvf. Trägerlobn. Bei Postbezug Ausgabe 8 RM. 1.SÜ einschlictzlich 18 Rvf. Zeitungsgebühr zuzüglich SS Rvf. Bestellgeld. Ausgabe^ IS Rvf. mehr. Postscheck-Konto Amt Stuttgart Nr. ISS «7
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Ca!w im Schwarzwald
Dienstaq, den 6. Dezember 1939
Nr. 286
MMTeonen Dampfer versenkt
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Amsterdam. 4. Dezember. Der englische Dampfer „Dorie Star" (10 086 Tonnen) ist im Südatlantik durch ein deutsches Kriegsschiff versenkt worden. Der englische Dampfer „Eskdene" (3829 Tonnen) lief auf eine Mine und sank. Die Besatzung von 29 Mann landete in einem schottischen Hasen. Die beiden Glasgower Dampfer „Lands Glen" und „Findhorn" wurden bei Zusammenstößen, die sich am letzten Wochenende an der schottischen Westküste ereigneten, beschädigt.
Die Versenkung des „Dorie Star" reißt ein weiteres Loch in die ständig sinkende Tonnage Großbritanniens. Wenn die Engländer in den ersten Kricgswochcn glaubten, die deutschen See- strcitkräfte würden nur Anfangserfolge erzielen, so haben sie sich schwer getäuscht. Mit jedem Schiff, das auf den Meeresgrund hinabsinkt, wird die Versorgung Englands schwieriger — trotz aller offiziellen Ableugnungsversnche, mit denen man übrigens in London reichlich Pech hat. So ist dem Ersten Lügenlord der britischen Admiralität heute ein böser Betriebsunfall passiert. Die deutsche Vermutung, daß die Verluste der britischen Handelsschiffahrt weit höher sind als sie von England bislang zugegeben wurden und daß Lügen-Ehurchill wie im Weltkriege die wirklichen Versenkungszahlen in seiner Schublade verbirgt, ist jetzt vom britischen Rcnter-Büro offiziell bestätigt worden.
Um die deutschen Erfolgsziffern in der See- kriegführung abzuschwäckieii, meldet das halbamtliche Londoner Büro, daß „dank der britischen Flotte in den ersten drei Kriegsmonaten 21 Millionen Tonnen britischer Handelsschiffe auf See anslanfen konnten, wobei nur 4 Prozent der gesamten Tonnage verloren gingen." Da der Gesamtbestand der britischen Handelsflotte an größeren Schiffen überhaupt nur 18,5 Millionen Tonnen ansmacht, ist offenbar auch wieder wie im Weltkrieg jeder, Fischkutter und jeder Dampfer mitgerechnet worden, der im Küstenpendelverkehr meh- rere Häfen anläuft. Das Interessante aber ist die Angabe der 4 Prozent Verlust«. Wenn man diese 4 Prozent auf die 21 Millionen Ton- neu ausgelaufenen Schiffsraumes zurechnet, kommt man zu einem Verlust an. britischer Tonnage von 840 000 Tonnen. Legt man nur die 18,5 Millio- neu Tonnen britischen gesamten Schiffsraumes zugrunde, sind es immerhin auch noch 740 000 Tonnen,
Wir stellen daher fest: Der britische Rundfunk hat am 1. Dezember zu den deutschen Meldungen über eine Kesamtversenkunq von 750 000 Tonnen Schiffsraum — neutralen und britischen — wörtlich erklärt: „Die deutsche Rechenkunst ist eine gewaltigere Sache als die deutschen Minen und Torpedos. Unsere gesamten Verluste betragen bisher 252 000 Tonnen." Am 4. Dezember aibt man in London selbst 740 000 bzw. 840 000 Tonnen zu!
Offenbar ist Churchills Schiffskartenliste aus Versehen an das Reuterbüro gelangt. Gespannt kann man sein, wie sich Lügen-Churchill aus dieser Klemme herausfinden wird.
Die Wirkung des unerbittlichen deutschen Handelskrieges als Antwort auf die völkerrechtswidrigen und einfachsten Grundsätze der Menschlichkeit ins Gesicht schlagenden englischen Blockadc- maßnahmen bat die englische Propaganda in eine außerordentlich unangenehme Lage gebracht. Die Darstellung der englischen Verluste — sie werden selbstverständlich genau wie im Weltkrieg zum großen Teil unterschlagen —
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Stuttgart. 4. Dezember. Der neue Stuttgarter Lehrgang des Langemarck-Stu- diums wird am Donnerstag in der Aula der Technischen Hochschule feierlich eröffnet. Gauleiter Reichsstatthalter Murr und Reichsstudentenführer Dr. Scheel werden aus diesem Anlaß daS Wort ergreifen.
wirkt immer krampfhafter. Die neueste Methode besteht darin, einen Teil der Verluste zuzugeben, jedoch unter schreienden Hinweisen auf die Beloh- nung, welche England für seine Opfer erhalte. Denn, so schreit man es aller Welt i» die Ohren, kein Preis könne hoch genug fein für den Schutz, den die stolze britische Flotte „der übrigen" Schifffahrt angedeihen lasse.
Man wolle auch gerne opfern, da ja die deutsche Handelsschifsahrt gesperrt worden sei und — man höre und staune — „die gesamte deutsche Ueberwasserkriegsflotte in die Ostsee gescheucht sei" — mit Ausnahme gelegentlicher Kaperfahrlen, so wird eiligst mit Rücksicht auf denkende Leser hin- zngefügt. Die britische Kriegsflotte habe bis 2. Dezember nur 53 000 Tonnen verloren. Diesem frechen Churchill-Schwindel wird die Krone mit der Behauptung aufgesetzt, daß es sich bei den größten versenkten Kriegsschiffen Englands um uralte Kähne handle, die mehr als ein Viertcljahrhun- dcrt alt gewesen seien.
Das Schönste in den: neuen Lügenkommunique ist der Gegensatz zu dem vor acht Tagen losgclas- senen Schi in pfbombar dement auf die Minensperren. Man hat plötzlich gemerkt, daß man damit die Gefahren für die neutrale Schiffahrt allzu klar herausstellte und behauptet nun Plötzlich mit verstärktem Stimmenauswand, daß alles völlig ungefährlich sei und 99 v. H. der nach England bestimmten Schiffe wohlbehalten in englischen Häfen angckommen seien.
Die Tatsache, daß man in London allmählich die Zuflucht zu einem Schwindelmanöver nimmt, welches im Gegensatz zur bisherigen gerissenen Lügenabsicht Englands von vornherein unglaubwürdig und durch die Wirklichkeit längst widerlegt ist, beleuchtet die schwere Rot der Chamberlain, Churchill und Co. geradezu mit Jupiterlampen.
finnischen Konflikt gespielt hat. liefert der frühere Chef des britischen Geheimdienstes sür Sowjet- lußsano Sir Pc. ul Duies. In der „Sundap Chronicle" gesteht Dukes ein, daß er vor Jahren wiederholt von Leningrad aus an die britische Regierung den dringenden Appell gerichtet habe, den Oberbefehlshaber der finnischen Streitkräfte anzuspornen, das25-Meilen-Gebiet zu besetzen, das Finnland von Leningrad trenne. Die Bevölkerung würde ihn als einen Befreier begrüßen.
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Moskau, 4. Dezember. Die Ereignisse in !
Finnland bilden weiter das hauptsächliche!
Thema für die Moskauer Presse. Die Be- i richte von den Kampfhandlungen an der!
Front füllen nunmehr schon ganze Seiten! der Blätter, die in den ersten Tagen des Konfliktes zunächst größere Zurückhaltung gewahrt hatten.
So beschreibt der Frontberichterstatteer der „Jswestija" die finnischen Minenfelder, denen die cinmarschierenden Trappen begegnen: Di« Minenfallen seien zum Teil ganz raffiniert aügelegt, es genüge, ein irgendwo angelehntes Fahrrad zu berühren, ein fallengelassenes Koppel aufzuheben, eine Haustür zu öffnen, und schon fliege alles in die Luft. Zum Teil seien die Minen auch einfach im nassen Schnee versteckt worden. Die Minen seien übrigens zum größten Teil englischen Ursprungs.
In allen Berichten wird betont, daß die Bevölkerung der eroberten Ort« nahezu vollständig evakuiert worden sei und ihre Wohnstätten verlassen habe. Viel beachtet werden ferner die ersten Bericht« über den Einsatz der sowjeti- scheu Ostseeslotte gegen Finnland. Die Flotte habe, so liest man heute in der „Prawda", gleichzeitig mit dem Heer den Befehl erhalten, in finnisches Hoheitsgebiet vorzustoßen und die Sicherheit der Sowjetunion und Leningrads von der Seite des finnischen Meerbusens zu garantieren. Die erste Aufgabe der Sowjetflotte habe der Beschießung von finnischen Küstenforts nördlich von Leningrad gegolten.
Einen bemerkenswerten Beitrag zu der geheimnisvollen Rolle, die England in dem russisch-
Sn Birma eärt es
England auch in Hinterindien bedroht Rangoon, 4. Dezember. Der Gouverneur von Birma, Sir Archibald Cochrane, erklärte, die britische Regierung erkenne an, daß die Erlangung des Dominionstatuts eine Frage von größter nationaler Bedeutung sür Birma sei. Das klingt schön und mild, hat den Geruch der Gerechtigkeit und verpflichtet zu nichts. In solchen Erklärungen und Versprechungen sind die Briten schon immer groß gewesen. Was aber der obigen Meldung ihren besonderen Wert verleiht, ist die deutliche Bestätigung der Nachrichten vom Uebergreifen von Unruhen in Vorderindien auf die englischen Kolonien in Hinterindien. Auch die Birmesen kämpfen seit Jahrzehnten um ihrr Freiheit und erkennen, daß das Schicksal ihnen eine günstige Stunde schenkt.
Englün-er pfeifen auf belgische Gesetze
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Lonckortzerletzt unreee- Aorrerponckenten
mue.
rüssel, 5. Dezember. Die englischen Konsulate in Antwerpen, Brüssel, Lüttich und Charters! haben sämtlichen belgischen Exportfirmen Rundschreiben zugestellt, in denen darauf hingewiesen wird, daß in der Stacht zum 5. Dezember das Exportembargo in Kraft tritt. Trotz des ausdrücklichen Verbots der Brüsseler Regierung werden die belgischen Firmen erneut dufgefordcrt, sich von den englischen Konsulaten Bescheinigungen ausstellen zu lassen, daß die von ihnen exportierten Waren nicht deutschen Ursprungs sind.
Dieses Vorgehen stellt also eine eindeutige Drohung dar, um die belgischen Firmen zu zwingen, fick der englischen Kontrolle zu unterwerfen. Wenn es sich um Waren handelt, die m Belgien selbst hergestellt sind, aber deutsche Bestandteile aufweijen, werden diese gleichfalls automatisch als Waren deutscher Herkunft angesehen, es fei denn, daß das verarbeitete deutsche Material 25 V.H. nicht übersteigt.
Belgische Firmen, die auf der berüchtigten chwarzcn Liste stehen, werden auch von die- ,er „Vergünstigung" ausgeschlossen. Ihre Waren werden ohne weiteres den deutschen gleichgestellt. Dieser letztere Punkt ist besonders aufschlußreich, denn er beweist deutlich, daß England es nicht allein auf die Knebelung des deutschen Handels abgesehen hat, sondern in gleicher Weise den Export der Neutralen ruinieren will, da eS völlig von der Willkür Londons abhängt, welche Firmen auf die schwarze Liste gesetzt werden.
Di« belgisch« Regierung hat erst vor zwei Tagen durch Verordnung im Staatsanzeiger die Abgabe solcher Erklärungen, wie die Engländer sie verlangen, verboten und nnter Strafe gestellt. London jedoch setzt sich, wie ans den Rundschreiben hervorgeht, über die Verordnungen und Gesetz« des belgischen Staates einfach hinweg. Man darf gespannt sein, wessen Einfluß größer ist: der des belgischen Staates oder der englischen Agenten.
alte k>ontsvlclatea?
Von ^iauptmann N. vonkiosentstak
Der Name Langemarck wird stets in der Geschichte ein Symbol bleiben für das Heldentum der deusschen Jugend, für die todesmutige, rücksichtslose Einsatzbereitschaft der jungen Mannschaft. Der Name birgt aber gleichzeitig die Erinnerung an eine bittere Tragödie, an den vernichtenden Untergang besten deutschen Blutes in heldenmütigem Opfertod.
Die militärische Erfahrung aus diesem Geschehen erfordert gebieterisch, üaß eine Wiederholung solcher Katastrophen in Zukunft ausgeschlossen sein mutz. Damals wurden ungenü- gend ausgebildete Mannschaften, notdürftig ,ujammengestellte Verbände ins Feld geschickt, die dann bei ernstlicher Belastungsprooe nicht lelten unter blutigsten Verlusten zusammenbrachen. Die Verwendung unvollkommen durchgebildeter Soldaten im Gefecht wird auf Grund der Erfahrungen des Weltkrieges heute strengstens vermieden. In diesem Kriege wurden und werden nur Kämpfer eingesetzt, die durch sorgfältige und gründliche Durcylntdung für ihre verantwortungsvolle Aufgabe vorbereitet sind. So konnten im polnischen Feldzug größere Verluste erfolgreich vermieden werden.
Die strikte Einhaltung dieses Prinzips hat neben änderen Gründen dazu geführt, daß bei der Ueberführung der Wehrmacht in den mobilen Zustand weitgehend auf die älte-
renJahrgän ge, auf die Teilnehmer am Weltkriege zurückgegrisfen wurde. Es ist dadurch eine Jahrgangsschichtung in der Truppe entstanden, die normalen Verhältnissen zweifellos nicht voll entspricht. Schuld an dieser Erscheinung sind jedoch nicht Fehler in der Organisation des Wehrdienstes ober mangelhafte Erfassung. Sie war einfach bedingt durch die nicht so schnell zu überwindenden Auswirkungen des Versailler Diktats, das uns während anderthalb Jahrzehnten in unserer Wehrhaftmachung schmähliche Fesseln auferlegte und die Bildung von Reserven durch militärische Ausbildung bestimmter Jahrgänge verbot.
Das ist jedoch nicht der einzige Grund für die notwendige Verwendung der älteren Soldaten. Ihr Einsatz war auch aus anderen Rücksichten unerläßlich. Die Kriegs- erfahrung des Weltkriegskamp, fers, sein kameradschaftliches Vorbild, seine unübertroffene Abgewogenheit zwischen kämpfe, rischem 'Mut und Besonnenheit
haben der jungen Wehrmacht viel
luterspart. Ihm ist es mit zu verdanken, wenn die Verluste sich in so auffallend wringen Gren-en hielten. Was auch m noch o sorgfältiger Friedensausbildung nicht zu er- lernen ist, das hat neben eigenem Erleben der junge Feldsoldat dem Vierzigjährigen ab- gelauscht. Und auch in der Seelenlrsse des ersten Kriegserlebens fand der junge Rekrut oft genug halt an der überlegenen Ruhe des erfahrenen Kriegers.
In gleichem Matze, wie die in jedem Feldzug neu zu sammelnde Kriegserfahrung Eiger> tum der jungen Truppe wird, werden nach und nach die älteren Frontsoldaten zur Entlassung in die Heimat kommen. Es sind Maßnahmen getroffen, die alteren Jahrgänge . insbesondere der
W e l t k r i e g s te i l n e h me r , allmählich aus der fechtenden Truppe durch jüngeren Ersatz abzulösen. Die Einleitung und der planmäßige Ablauf dieser Maßnahmen kann natürlicb nicht von heute auf morcien erfvlaen. Ihre Dauer kann 'ich besonders bei gewissen Spezialtruppen, die eine technische Sonderansbstüung erfordern, auf mehrere Monate erstrecken.
So manche Maßnahme, die von gutem Wil- len und mit bestem Können geleitet ist» mag hier und da eine unverständlich erscheinende Auswirkung haben, die nicht immer erklärt werden kann, sondern im Vertrauen auf die Führung hingenommen werden muß. Hier gut eS besonders für die Ehefrauen, Diszivlin und Verständnis aufzubringen, bis der Ernäkrer und Familienvater zurückkommt. Dies Ber- ständniS ist bei unfern Soldatenfrauen erfreu- licherweise in weitestem Umfang seftzusteflen. Die wenigen aber, denen die Beherrschung der